10 Frauen – 3 Länder – 2 Tage

Ostertour 2013

Erlebt und geschrieben von Gitta

Reporter Günni hat also tatsächlich seinen Arbeitsplatz als Politikreporter in Berlin verloren, als er wie berichtet im Februar nicht seinen Terminen nach kam, sondern sich wieder einmal von den Mädels ablenken ließ. Dies sollte ihm nicht noch einmal passieren und so sucht er immer noch nach einer neuen Aufgabe. Zu Ostern 2013 beschloss er allerdings, ein paar Tage Urlaub zu machen und fuhr am Ostersamstag gut gelaunt über die A4 in Richtung Belgien.
Doch kurz vor der belgischen Grenze schienen alle guten Vorsätze zu schwinden, denn er traute seinen Augen nicht, als er vor sich ein ihm nur allzu gut bekanntes Auto mit dem unvergleichlichen „Gendertreff-Schriftzug“

erblickte. Ja natürlich, es war Gitta, die da gemütlich vor sich hin träumend auf der Autobahn fuhr.
Da Gitta anscheinend in dieselbe Richtung wollte und Günni kein bestimmtes Ziel hatte, beschloss er, ihr ein wenig zu folgen. So erreichten beide nach einiger Fahrzeit unerkannt die Stadtgrenze von Lüttich. Gitta steuerte ein Hotel in der Nähe des Bahnhofs „Guillemis“

in der Nähe des Stadtzentrums an, stieg aus und lud ihren Koffer aus. Günni schlich hinterher und traute seinen Augen nicht: Dort in der Hotelhalle saßen sie schon alle: Xenia, Hydra, Rita, Frau Rita, Bernadette, Britta, Ava, Marina und Katja. Na, 10 Frauen in einem fremden Land, das konnte ja was werden, dachte sich der Reporter und buchte für sich auch noch schnell ein Zimmer.
Und wie zu erwarten war, gab es auch schon die ersten Probleme beim Einchecken an der Rezeption, denn kaum eine der Reisenden war der französischen Sprache mächtig und der Portier konnte kein Deutsch. Marina und Gitta halfen, so gut es ging und schließlich ging jede erst mal in ihr Zimmer, um die Koffer auszupacken und sich für einen ausgiebigen Stadtbummel fertig zu machen.

Kurze Zeit später fanden sich alle in der Hotelhalle wieder und gingen zielstrebig zum Busbahnhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wer es nicht erlebt hat, kann kaum glauben, wie schwierig es doch sein kann, Fahrkarten zu bekommen. Ein erster Versuch begann im Bahnhof, eine lange Schlange stand vor dem Schalter und als Marina und Gitta endlich an der Reihe waren, mussten sie erfahren, dass es dort keine Fahrkarten für den Nahverkehr gab. Immerhin bekamen sie heraus, mit welchen Buslinien sie ins Stadtzentrum fahren konnten. So kamen sie also unverrichteter Dinge zu den inzwischen fast erfrorenen Wartenden und nahmen also den nächsten Bus.

Gitta besorgte beim Fahrer die Tickets für alle und im Stadtzentrum stiegen die zehn aus dem Bus. Hunger stellte sich ein und was ist Belgien ohne Fritten? So steuerten sie also zunächst eine Frittenbude an, um sich zu stärken. Die Bedienung war sichtlich überfordert, als Marina und Gitta die zehn unterschiedlichsten Portionen bestellte, es war wirklich alles dabei, groß, klein, mit Ketchup, Mayonnaise, und ohne alles. Frisch gestärkt konnte also der Stadtrundgang, wie immer unter Avas Führung losgehen, beginnend in der gotischen St. Pauls’s Kathedrale. Weiter ging es am fürstbischöflichen Palast vorbei durch die Gassen der Altstadt.

So verging der Nachmittag wie im Fluge und es wurde Zeit, nach einem Restaurant für das Abendessen Ausschau zu halten. Wie immer wurden Tische geschoben und als alle 10 Damen einen Platz gefunden hatten und die Speisekarte in den Händen hielten konnte Reporter Günni, der unbemerkt am Nebentisch saß in zehn ratlose Gesichter blicken. Wieder waren die Dolmetscherinnen Marina und Gitta gefragt, denn die Karte war ausschließlich in französischer Sprache geschrieben. Aber schließlich schafften es doch alle, sich etwas Passendes auszusuchen und zu bestellen. Nach diesem guten Essen und weil es mittlerweile auch bitterkalt geworden war, steuerten alle die nächste Bushaltestelle an und fuhren wieder zurück ins Hotel, um an der Hotelbar noch ein letztes Getränk (oder mehrere) zu sich zu nehmen. So klang der erste Abend in Lüttich gut gelaunt aus und alle hatten die nötige Bettschwere erlangt.

Am Sonntagmorgen trafen sich die zehn Damen im Frühstücksraum wieder, wo ein großer Tisch für alle reserviert war. Nach dem Frühstück beratschlagten sie, wie der zweite Tag verbracht werden sollte. Keiner hatte mehr große Lust, noch einmal durch Lüttich zu gehen, da die meisten Sehenswürdigkeiten ja auch schon am Vortag besichtigt wurden. Schnell wurden sie sich einig und entschieden, nach Holland zu fahren und den Tag in Maastricht zu verbringen.
Also wurden die Koffer gepackt, die Autos beladen und sie machten sich auf den Weg. Als sie gegen Mittag dort ankamen wollte Marina sich wegen ihrer schmerzenden Füße vom gestrigen Gewaltmarsch in Lüttich in ein Restaurant setzen und auf die anderen warten. Aber auch Bernadette und Britta ging es nicht wirklich gut, sie wollten sich Marina anschließen. Doch da Frauen ja bekanntlich praktisch veranlagt sind wurde auch hier schnell eine Lösung gefunden. Für die Weiterfahrt wurden neue Fahrgemeinschaften gebildet, die Koffer aus den Autos umgeladen und so machten sich die drei kranken Mädels auf den Heimweg. Für die anderen konnte es endlich losgehen, denn Ava brannte doch schon förmlich darauf, die Stadt zu besichtigen.

Wie konnte es anders sein, los ging es mit der Kirche des Hl. Servatius, einer im romanischen Baustil erbauten Basilika, in der einst die sterblichen Überreste des hl. Servatius gefunden wurden. Durch die Straßen der Stadt ging es vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten, wie dem Dinghuis, einem im gotischen Baustil errichten ehemaligem Gerichtsgebäude in ein Cafe, denn mittlerweile hatten sie doch schon wieder Hunger. Gestärkt mit Kuchen, Waffeln und Kaffee oder Kakao machten sich die sieben jetzt auf den Weg zu ihren Autos. Auch Reporter Günni machte sich auf den Weg zu seinem Parkplatz und folgte den Mädels in Richtung deutsche Grenze.
Doch weit gefehlt, nach Hause sollte es noch lange nicht gehen, denn in Aachen steuerten die Reisenden schon wieder Parkplätze in der Innenstadt an. Ja, hier schienen sie sich auszukennen, denn zielstrebig gingen sie in ein italienisches Restaurant, wo sie freudig begrüßt wurden. Xenia und Gitta reservierten einen Tisch für das Abendessen und Ava führte anschließend alle in bewährter Manier durch die Aachener Innenstadt.

Sie besichtigten eine Printenbäckerei, natürlich nicht ohne diverse Leckereien auch zu kaufen. Weiter führte sie der Weg zum Aachener Dom, der jedoch den meisten schon bekannt war und auch wegen des Osterfeiertags nicht mehr lange für Besichtigungen geöffnet war.
Zum Abendessen fanden sich dann alle müde und hungrig im Restaurant ein. Sie bestellten Pizza und Pasta und so ging auch der zweite Tag dieses Osterwochenendes schnell und gut gelaunt zu Ende. Langsam wurde es also Zeit für den Heimweg und so begaben sich die sieben zu ihren Autos und fuhren in Richtung Heimat.

So war es wieder einmal ein schöner Ausflug mit lieben Freundinnen, den alle genossen haben um einmal mehr den Alltag hinter sich zu lassen. Auch „Genderreporter“ Günni machte sich auf den Heimweg und bereute wieder einmal nicht, den Mädels bei ihren Abenteuern auf den Fersen gewesen zu sein. Und so hofft er, auch bei der nächsten Tour wieder im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, denn wie er die Damen kennt, war es bestimmt nicht die letzte Reise der Freundinnen.
Man munkelt er wäre bereits im Forum angemeldet um nichts zu verpassen. 🙂

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