Eifelelfe and friends on Eifeltour

Ostersonntag früh am Morgen über verwaiste Autobahnen in die Eifel. Alle mit einem Ziel, das LVR-Freilicht Museum Kommern. Zusätzlich zu dem Streifzug durch die Geschichte, wurden alte Karussells, Artisten, Schaubuden, Flohzirkus, Magie und Illusionen geboten.

Gegen 10:00 Uhr, pünktlich zur Öffnungszeit, trafen sich Ava, Marina, Gitta, Rita, Kirsten, Ute und Xenia auf dem Parkplatz. Und was soll ich sagen, der Himmel riss auf und die Sonne zeigte sich bei relativ niedrigen Temperaturen von ihrer guten Seite und erwärmte ein wenig den Park.

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10 Frauen – 3 Länder – 2 Tage

Ostertour 2013

Erlebt und geschrieben von Gitta

Reporter Günni hat also tatsächlich seinen Arbeitsplatz als Politikreporter in Berlin verloren, als er wie berichtet im Februar nicht seinen Terminen nach kam, sondern sich wieder einmal von den Mädels ablenken ließ. Dies sollte ihm nicht noch einmal passieren und so sucht er immer noch nach einer neuen Aufgabe. Zu Ostern 2013 beschloss er allerdings, ein paar Tage Urlaub zu machen und fuhr am Ostersamstag gut gelaunt über die A4 in Richtung Belgien.
Doch kurz vor der belgischen Grenze schienen alle guten Vorsätze zu schwinden, denn er traute seinen Augen nicht, als er vor sich ein ihm nur allzu gut bekanntes Auto mit dem unvergleichlichen „Gendertreff-Schriftzug“

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Im verschneiten Berlin 2013

Sieben Mädels auf den Spuren deutscher Geschichte

Erlebt und geschrieben von Gitta

Einige haben ihn doch schon vermisst, unseren Reporter Günni, denn lange hat man nichts mehr von ihm gelesen. Nun, er hat inzwischen eine neue Aufgabe gefunden und versucht sich als Politik-Journalist in der Hauptstadt Berlin.
So war er auch an diesem eiskalten 22. Februar nach einem Urlaub in seiner Heimat wieder einmal auf dem Weg zu seiner neuen Wirkungsstätte. Es war schlechtes Wetter vorhergesagt, Schneestürme und Eisglätte, so fuhr er dieses Mal mit dem Zug nach Berlin. Die Fahrkarte war gekauft, der Sitzplatz reserviert und so wurde es eine entspannte Fahrt…
… bis die Bahn den Hauptbahnhof in Düsseldorf erreichte. Günni traute seinen Augen nicht, als er aus dem Fenster sah. Dort standen mit schwerem Gepäck einige ihm doch sehr bekannte Menschen. Ja, tatsächlich, es waren Xenia, Ute, Rita, Kirsten, Ava, Marina und natürlich die Schlimmste von allen: dat Gitta und diese sieben stürmten auch noch sein Abteil, denn auch sie hatten reservierte Plätze.
„Na, das konnte ja heiter werden“, dachte sich Günni, als er auf den Schildchen über den Sitzen den Zielort „Berlin“ lesen konnte. Aber was jetzt kam, übertraf seine schlimmsten Vermutungen: Nachdem das Gepäck verstaut war, sich endlich alle hingesetzt hatten und die Bahn sich wieder in Bewegung setzte, kam schon wieder Unruhe in die Gruppe. Wie konnte es auch anders sein, denn jetzt packten sie ihre mitgebrachten Taschen aus. Jede Menge belegte Brötchen, kiloweise Süßigkeiten, Sektgläser und auch noch 3 Flaschen Sekt.

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Auf der Reeperbahn nachts um halb eins …

… waren wir nicht, aber Mittwoch, den 3.10.2012 ging es nach Hamburg. Die Tour mit Ava, Kirsten, Ute, Marina, Rita und Xenia war von Gitta bis Samstag, 6.10.2012 gebucht. Leider durfte Gitta wegen ihrer Probezeit nicht mitkommen, aber in Gedanken war sie bei uns.

Der Ausflug stand erst einmal unter keinem guten Stern, weil es keine Bahnkarten gab. Das Unternehmen, wo wir die Karten bestellt hatten, hatte zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet und so waren die Karten und die Anzahlung futsch. Marina bot sich an zu fahren und so kletterten wir mit dem ganzen Gepäck in Ihren Van.

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Die Wallfahrt zum Tempel des goldenen Gerstensafts in der Eifel

Marina berichtet hier von unserem Ausflug nach Bitburg. Gerne hat sie dem Gendertreff die Genehmigung erteilt, dies hier im Blog/Magazin einzustellen.

Hopfen und Malz Gott erhalt’s
So sagt ein altes Sprichwort der Bierbrauer. Doch was steckt da dahinter? Das wollten wir 28. August herausfinden.

Nun gibt es bei uns ja nun mehrere Gruppen von Biertrinkerinnen: Altbier-, Kölsch- und Pilstrinkerinnen. Und unter eben jenen gibt es eine immerwährende Meinungsverschiedenheit, welches nun das Beste Bier davon wäre. Um Überzeugungsarbeit für das Bier nach Pilsner Brauart zu leisten lud Gitta zu einer Wallfahrt zum Tempel des südeifeler Gerstensaftes in Bitburg ein.

In kleinen Fahrgemeinschaften haben wir also die Strecke vom Rheinland bis nach Bitburg, dem Epizentrum der Braukunst in der Südeifel hinter uns gebracht. So das alle so ca. 13:00 in dem gebuchten Hotel an kamen.

Ella, die aus verschiedenen Gründen in einem anderen Hotel untergebracht war, wartete dort schon auf uns.
Da die Brauereiführung erst für 15:00 Uhr gebucht war, hatten wir noch ein wenig Zeit uns frisch zu machen und eine Kleinigkeit zu essen.

In unserem Hotel Haus zum Römerwall, das genau genommen das Gästehaus des Hotel Louis Müller ist, war die Küche geschlossen. Daher sind wir alle die 100m bis ins Haupthaus gelaufen um dort eine Mittagsmahlzeit einzunehmen.

Ein kurzer, sehr kurzer Spaziergang durch die Innenstadt von Bitburg folgte. Nun was will man auch schon von der Fußgängerzone einer Kleinstadt mit knapp über 12.000 Einwohnern erwarten?

Dann war es auch schon Zeit sich zur Führung durch die Bitburger Marken-Erlebniswelt , die sich auf dem Gelände der alten Brauerei in der Stadt befindet. Das ist ein schönes, modernes Unternehmens-Museum, untergebracht in der alten Braustätte. Mit der Geschichte der Brauerei als Familienunternehmen fängt es 1817 an. Und noch heute befindet sich die Brauerei mehrheitlich im Familienbesitz.

Von der Geschichtsabteilung geht es nun in die Abteilung der Rohstoffe. Zunächst das Wasser: Das Brauwasser wird aus 5 bis zu 300m tiefen Brunnen gewonnen. Aus den Tiefen der Bitburger Mulde. Das Wasser dort hat auf seinem 13000 Jahre dauernden Weg von der Oberfläche bis in die Tiefe viele wichtige Mineralien aufgenommen, welche entscheidend für die Qualität des Bieres sind.

Als nächstes kommt die Gerste. Wir bekommen also, wie zuvor auch schon beim Wasser eine audiovisuelle Präsentation vorgeführt über die Herkunft und die Verarbeitung der Braugerste. Früher wurde noch in der Brauerei selbst das Malz aus der Gerste gewonnen, heute ist dies an externe Mälzereien vergeben.
So kommen wir zum vorletzten Rohstoff, dem Hopfen. Der Hopfen ist ein Hanfgewächs mit langer Anbautradition. Der Hopfen gibt dem Bier seinen bitteren Geschmack und macht das Bier haltbar. Ein guter Teil des Hopfens kommt aus der Eifel selbst, ein anderer überwiegend aus der Hallertau nördlich von München. Auch hier wieder eine audiovisuelle Präsentation.

Dann erklärt uns unsere Führerin, das sich der Hopfen immer im gegen den Uhrzeigersinn um die Pflanzgestelle windet. Ava macht sie darauf aufmerksam das dies an der Corioliskraft liegt.
Der letzte Rohstoff ist erst seit der Erfindung des Mikroskop bekannt, nämlich die Hefe. Da die Hefe als solches erst 1883 entdeckt wurde. Es gibt zwei Typen von Hefe. Obergärige und Untergärige Hefe. Obergärige Hefe bildet lange Ketten von Zelle und schwimmt daher, von der entstehenden Kohlensäure oben auf der Maische. Untergärige Hefe setzt sich hingegen auf dem Boden ab. Zu Herstellung von Bitburger Pils kommt nur ein bestimmter, untergäriger Stamm in Frage.

Sodann ging es die Treppen hoch zum ehemaligen Kesselhaus. Dort stehen noch die Kupferkessel, die früher verwendet wurden. Heutzutage werden aber nur noch Kessel aus Edelstahl verwendet. Edelstahl ist besser zu reinigen und desinfizieren. Aber das polierte Kupfer mit den Messing Armaturen hat schon seinen Charme. Hier also wurde uns in einer weiteren Präsentation der gesamte Ablauf des Brauvorgangs gezeigt.
Im nächsten Raum dann ging es wieder nach unten. Dies ist ein Ausschnitt aus einem Reifetank. Da sich nach dem Brau und Gärvorgang noch sehr viele Feststoffe im Bier befinden muss dieses nun Filtriert werden. Dieser Filtrationsvorgang wurde dann hier erklärt.
Die letzte Station im Rundgang war die Abfüllanlage. Es wurde die Vorbereitung und Abfüllung von Flaschen und Fässern erklärt. Es muss schon ein ziemlicher Aufwand getrieben werden, um das fertige Bier so abzufüllen, damit die Qualität nicht leidet. Z.B. müssen Flaschen und Fässer zuerst mit CO2 gefüllt werden damit die gelöste Kohlensäure im Bier nicht entweicht und das Bier beim einfüllen nicht schäumt. Man nennt diesen Vorgang vorspannen. Das Abfüllen eines 50 Liter Fasses dauert nur 3 Sekunden. Flaschen werden in nur Sekundenbruchteilen gefüllt.
Sodann kamen wir in die Genießerlounge. Nachdem wir nun schon so viel von der Herstellung gehört haben, konnten wir uns dann endlich von der Qualität des Bieres selbst überzeugen. Eigentlich bekommt man hier nur 2 Bier á 0,2 l und eine Brezel. Aber heute hatte man wohl gute Laune und es wurde immer reichlich nachgeschenkt.

Wir waren nicht alleine als Gruppe bei der Führung. Die anderen Anwesenden haben anfangs natürlich schon ein bisschen komisch geschaut, aber nachdem die Neugier befriedigt war, war auch das kein Thema mehr. Es zeigte sich mal wieder, wenn wir uns selbstverständlich und selbstsicher in der Öffentlichkeit bewegen, dann interessiert es niemanden, das wir vielleicht nicht ganz das sind was wir zu sein scheinen.

Nach der Führung wurde es jetzt auch schon so langsam Zeit ein Restaurant zu suchen, um unser Abendmahl einzunehmen. Da jede von uns auch noch 3 weitere Bons für Bier hatte, war ja für die Gertränke schon gesorgt. So sind wir gar nicht weit gegangen. Nur ca. 500m weiter, im Restaurant Eifelbräu Dieter haben wir dann alle gespeist und einen guten Teil der Bons in heimischen Hopfenblütentee umgesetzt.
Im Anschluss sind wir zurück in unser Hotel gelaufen und haben den Abend bei vielen schönen Gesprächen und noch ein paar Bitburger mehr ausklingen lassen.

Für den nächsten Tag, Sonntag den 29.08. hatten wir einen Ausflug nach Luxemburg geplant. So sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück im Konvoi losgefahren. Ich mit dem Trannytaxi XL voran, Ella, Xenia und Gitta hinterher. Die Steckenführung habe ich zunächst erst mal der Madam Navi überlassen. Wiedererwarten führte sie uns aber nicht auf die A64 sondern kurz vor der Auffahrt über Landstraßen. Warum ist unklar, denn ein Stau war weit und breit nicht zu sehen. Wahrscheinlich war diese Stecke rechnerisch 1 Minute schneller. Tatsächlich führte die aber über kleine und kleinste Nebenstraßen. In Höhe von Oberbillig reichte es mir dann mit dem Nebenstraßen gezuckel und ich bin nach Schildern gefahren. So ging es auch schon über die Sauer/Sure und schon waren wir in Großherzogtum Luxemburg. Die weitere Strecke führte durch Wasserbillig. Die Stadt scheint nur aus Tankstellen zu bestehen. Kein Wunder, ist doch das Benzin und der Diesel ca. 25 Ct. billiger als in Deutschland.

Gegen 11 Uhr kamen wir dann also in der Stadtmitte von Luxemburg an. Die nächste Herausforderung war es einen Parkplatz zu finden. An den Casemates de la Pétrusse gab es zwar Parkplätze, die waren aber alle belegt. Beim Versuch irgendwo anders einen Parkplatz zu finden verloren wir uns im Verkehrsgetümmel aus den Augen. Ich habe das Trannymobil XL in einer Tiefgarage geparkt. Ella fuhr hinter mir her. Xenia und Gitta waren plötzlich weg. Nach ein paar Telefonaten haben wir uns neu koordiniert und waren alle letztlich in der gleichen Tiefgarage.

Zu Fuß ging es dann zurück zu den Casemates de la Pétrusse. Von dort aus hat man einen sehr schönen Blick hinüber zum Schloss und hinunter in den Schlossgraben, in dem sich heute ein Park befindet. Nach einer ausgiebigen Fotosession beschlossen wir uns erst mal die Stadt anzusehen. Nicht weit war die Fußgängerzone, wo gerade eine Kapelle Marschmusik spielte. Dort sind wir dann auch auf eine Tasse Kaffee bzw. Tee ins Cafe France am Place d’Armes eingekehrt. Das Wetter war nicht so optimal an diesem Tag, es war zwar trocken, aber eher kühl. Und nach dem gestrigen Abend konnten wir alle ein wenig Coffein vertragen. Unser weiterer Weg durch die Stadt führte uns auch zu einigen, heute geöffneten Geschäften. Welche Frau kann schon Shopping widerstehen? Danach machten wir noch einen langen Spaziergang im Park unterhalb der Kasematten. Nach diesem Rundgang durch die Stadt beschlossen wir das Abendessen in Trier abzuhalten, dann die Restaurantpreise hier in Luxemburg sind schon ein wenig gehoben. Da eine Fahrt nach Trier ein Umweg für Ella gewesen wäre, verabschiedete sie sich jetzt von uns und fuhr nach Hause. Zuvor jedoch wollten alle noch die steuerlichen Vorteile des Kraftstoff-, und Tabakwareneinkaufs in Luxemburg nutzen. Xenia wollte unbedingt an eine Shell Tankstelle. Also die nächste Shell stadtauswärts ins Navi eingegeben: Als wir dort ankamen war diese aber geschlossen. Dann haben wir überlegt, wenn es schon so viele Tankstellen in Wasserbillig gibt, warum also nicht da Tanken? Gesagt getan. Alle Tanks gut gefüllt und mit günstigen Waren versorgt ging es über die Autobahn weiter bis Trier-Stadtmitte. Dort sind wir wieder in ein Parkhaus gefahren und in die Innenstadt gelaufen. In der Zwischenzeit fing es an zu regnen. So das wir mit Regenschirmen bewaffnet losgeziehen mussten. Einige von uns wollten direkt zum Essen, Ava aber noch ein bisschen Alte Steine sehen. Der Dom zu Trier ist ja eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Der Abstecher in den Dom hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, diese Kirche ist sehenswert.

Im Anschluss gab es ein gemeinsames Essen im Ratskeller, einem ukrainischen Spezialitäten Restaurant. So langsam klang auch der zweite Tag aus und wir verabschiedeten uns im Parkhaus von einander. Denn ab jetzt mussten wir ja alle getrennt nach Hause fahren.

Die Rückfahrt war von starken Regenschauern gezeichnet, die das Fahren in der Dunkelheit nicht gerade angenehm machte. Aber für so eine erfahrene Autofahrerin wie mich ist das auch keine große Sache. Eine nach der anderen wurde zu Hause abgesetzt und ich selbst war um 23:00 Uhr in meiner Wohnung.

Alles in allem war es wieder ein sehr schöner Wochenendausflug. Und (man muss schon fast sagen, wie immer) zeigte sich öffentlich Transgender sein ist heute wirklich kein Problem mehr. Wir wurden überall, im Hotel, in den Restaurants und auch sonst völlig normal und mit völliger Selbstverständlichkeit behandelt. So wie man es selbst auch tun würde.

Mein Dank geht an alle, die an der Planung und Durchführung dieses Ausflugs beteiligt waren, allen voran an Gitta.

Liebe Grüße
Marina

INHALTSVERZEICHNIS

Zum Irrgarten nach Vaals

Geschrieben, Erlebt und mit freundlicher Genehmigung – Marina

Es ist Samstagmorgen 5:56 Uhr. Ich bin gerade aufgewacht. Uuuuh, du hättest eigentlich noch mindestens eine Stunde schlafen können, Marina. Sch…. Gewohnheit um 6:00 Uhr aufzustehen. Aber die Sonne scheint herein. OK, dann gehen wir eben den Tag gemütlich an. 1. Baddurchgang mit Duschen und nass rasieren.
Dann ein bisschen Frühstück machen, dabei im Gendertreff Forum mal sehen was so läuft. Schnell ist es auch 7:30 Uhr. Zeit Marina optisch zu erschaffen. Also ab zum 2. Baddurchgang, ”Spachtelmasse” auftragen und „Kriegsbemalung“ anlegen. 😀
Der Himmel wird immer dunkler, von Sonne keine Spur mehr. Aber immerhin, es regnet nicht. Noch mal die Wettervorhersage geprüft, in der Gegend um Aachen soll es zwar bewölkt aber trocken bleiben.

So was ziehe ich denn nun an. Der lange olivgrüne Rock, das Top mit den grün-braunen Blumen und Sandaletten. Jene Sandaletten, die ich extra noch am Freitag gekauft habe. Im Römerstil mit einen kleinen 2cm Keil. Ein Blick auf’s Thermometer: 17°C, mmmh, besser doch eine Strumpfhose anziehen. Mütze fertig frisieren und hochstecken, sicherheitshalber wegen den noch recht frisch gestochenen Ohren. Es wird 10:10 Uhr. Zeit aufzubrechen. Hab ich alles…ja (denke ich). Ins Auto und los Bernadette abholen. Geplante Ankunft 11:00 Uhr. Kein nennenswerter Verkehr, ich bin um 10:50 da. Bernadette steigt ein, weiter zu Rita. Es fängt an zu tröpfeln. Geplante Ankunft 11:20. Um 11:10 sind wir da. Rita sagt uns, das Ava noch nicht bei Xenia eingetroffen ist, also warten wir bei Rita bis ca. 11:30 Uhr bis Ava sich meldet.

Ich wusste doch, dass ich wieder was vergessen habe: den Fotoapparat, Mist.

So alle Damen an Bord und weiter zu Xenia. Geplante Ankunft 11:40. Wir sind um 11:45 da. Die restlichen drei Damen einladen und los, ab auf die Autobahn nach Aachen. Unterwegs leitet uns das Navi zuerst in Richtung Köln um, OK, ist wohl irgendwo wieder Stau. Kaum sind wir von der A46 auf die A57 abgebogen will uns das Navi wieder zurück schicken. Ich schaue bei den Verkehrsmeldungen nach: 2 km stockender Verkehr an einer Baustelle. Nee, wegen so was drehe ich nicht um, und so schlimm war es auch nicht, sobald sich alle nach rechts eingefädelt hatten lief der Verkehr zügig weiter. Der Himmel wird immer dunkler und es fängt an richtig zu regnen, so viel zur Wettervorhersage. Ausfahrt Aachen-Laurentsberg runter von der Autobahn und quer durch die Stadt, über die Grenze zu den Niederlanden nach Vaals. In Vaals dann links ab hoch zum Dreiländereck (Drielandenpunt).

Ja, hoch, und wie, über 2 Serpentinen und so was in den Niederlanden, hätte ich nicht gedacht. Naja, da oben ist der höchste Punkt der Niederlande auf ganzen 322,50 m.
Als wir am Parkplatz 2 ankommen regnet es so richtig in Strömen. Gitta, Katja, Sabine und Sabrina sind schon da. Es ist 13:05 Uhr. OK, wir sind 5 min zu spät. Petra-Susanne, die mit dem Fahrrad kommen wollte hat abgesagt, kann ich auch verstehen, bei dem Wetter. Was tun, wir wollten doch ins Labyrinth? Im Regen, nee. Also erstmal ins Restaurant und stärken. Die Zeit vergeht, das Essen kommt, das Essen geht. Die Raucherinnen gehen raus und wieder rein, es wird einfach nett geklönt.

Gegen 15:00 Uhr hört der Regen endlich auf. Nichts wie rein ins Labyrinth, bevor es wieder schlechter wird. Eintritt bezahlt und los ging die Mädelstruppe. Die Wege im Labyrinth sind natürlich nicht befestigt, schön schlammig mit großen Pfützen. Na toll, und ich mit meinen Sandaletten. Das Ziel des Labyrinths ist es den Weg ins Zentrum zu finden. Dabei wird einem ab und zu der Weg durch so fiese Wasserfontänen versperrt. Wenn Frau nicht aufpasst ist sie sehr nass. Im Labyrinth laufe hier lang und da lang, im Endeffekt schließe ich mich mit Ava, Sabine und Sabrina zusammen. Nach etlichen Fehlversuchen, findet Ava dann den richtigen Weg und wir vier kommen als erste im der Mitte an. Mein Rock ist nass, meine Strumpfhose auch, die Sandaletten voll Schlamm und vom vielen laufen und Pfützenspringen bin ich klatschnass geschwitzt. Ganz toll, vom Schweiß blättert meine Spachtelmasse ab. Ich bin begeistert… 🙂

Die anderen Sieben irren noch als kleine Gruppe umher. Wir wollen ihnen ja helfen, denn vom Turm aus, der in der Mitte steht kann man wunderbar erkennen wo es lang geht. Aber nein die Damen entscheiden sich weiter auf eigene Faust zu suchen. Nach einer weiteren ca. ¼ Stunde sehen sie es wohl ein und folgen endlich unseren Anweisungen. 5 min. später haben sie es dann auch geschafft. Das obligatorische Fotoshooting folgt lang und ausgiebig.

Von der Mitte aus gibt es dann einen direkten Weg zum Ausgang. Dort steht der obligatorische Kitsch- und Geschenkeshop. Im Shop entdecke ich ein Schild: ”Girlpower”, aber in schwarz auf gelb mit NL an der Seite? Im Lääbbe nedd. Dann ist da noch der Zauberwürfel für Blonde, alle sechs Seiten sind pink, zum totlachen. Aber Geld würde ich für so was nicht ausgeben. So nach dem jetzt alle raus aus dem Laden sind machen wir uns zum eigentlichen Dreiländerpunkt auf. Noch mehr Fotos. In Belgien steht dann ein Café in dem wir uns dann noch kurz mit heiß Aufgebrühtem stärken.

Wir beschließen zum Abschluss noch nach Aachen zum Essen zu fahren. Daran Petra-Susanne Bescheid zu geben denkt natürlich keine. Das Wetter wird immer besser, die Sonne kommt raus. Also zurück zu den Autos, alles einsteigen, Türen schließen. Das Trannymobil XL rollt nach Aachen Innenstadt, zum Parkplatz am Dom. Ava will natürlich erst noch den Dom besichtigen, OK es ist ja noch genug Zeit. Also der Dom zu Aachen ist zwar klein aber absolut sehenswert.

Geplant war das Essen ja so nicht, also sind wir auf Gut Glück los gelaufen in der Fußgängerzone. Links ein Grieche und Sushi-Schnellrestaurant rechts ein Italiener, aber nicht so eine einfache Pizzabude sondern schon was Besseres. Xenia fragt nach einem Tisch für 11, kein Problem. Wir sollen in den 1.Stock in den Wintergarten gehen. Sehr schön. Der Laden gefällt mir, alles im Jugendstil gehalten. Die Kellner haben viel Spaß mit uns, nehmen unsere Bestellung auf. Nach kurzer Zeit kommen schon die Getränke. Da kommt jemand die Treppen hoch, geht zu unserem Tisch und gratuliert uns allen, Respekt. Katja ist schon den ganzen Tag total begeistert und kann es kaum fassen, es ist ja auch ihr erster richtiger Ausflug in die Öffentlichkeit. Siehst du meine Liebe, alles gar kein Problem. Dann kommt auch schon das Essen. Ich hatte mir einen Salat Teller mit Putenbrust und altem Balsamico Dressing bestellt. Oh, oh, oh, so ein tolles Salatdressing habe ich noch nie zuvor gehabt, Wahnsinn. Und gar nicht mal teuer. Xenia und Gitta gehen noch zum Chef des Hauses. Der hat absolut kein Problem mit uns, schließlich wissen wir uns ja zu benehmen. Spaß zu haben kann man ja wohl kaum als schlechtes Benehmen ansehen, oder? Jedenfalls ist der Laden absolut tauglich.

So gegen 21:00 Uhr beschließen wir uns auf den Heimweg zu machen. Also alles zurück zum Auto und ab auf die Autobahn. Katja und ich liefern uns noch ein kleines Rennen. Nein, nicht wirklich, eher fahren wir so Zug um Zug. Mal sie, mal ich vorne. Bis zum Dreieck Neuss, da trennen sich unsere Wege. Weiter zu Ute und Xenia, wo auch gleich noch Ava, Rita und Kirsten aussteigen. Sie wollen dann mit Ava weiter fahren. Also setze ich noch Bernadette ab und fahre dann zu mir nach Hause. Bis ich daheim bin, ist es schon fast Mitternacht. Abschminken, Duschen, kurz was ins Forum schreiben und ab in die Heia.

Trotz des teilweise besch…eidenen Wetters war es doch ein gelungener und sehr sehr schöner Ausflug.

Meinen herzlichen Dank an die Organisatorinnen des Gendertreff.

Liebe Grüße
Marina

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Besuch bei Susi’s Plauderecke in Gütersloh

Erlebt und geschrieben von Gitta

Eigentlich sollte unser Reporter von der Transzeitung ja, passend zur Sonnenwende, Sommeraufnahmen machen an diesem Samstag, dem 20. Juni 2009. Aber leider machte das Wetter ihm einen Strich durch die Rechnung, es war bewölkt und ab und zu schauerte es ganz ordentlich. So machte er sich bereits gegen Mittag wieder auf den Heimweg. Aber plötzlich hielt er an, in einem Wohngebiet in Erkrath sah er ein ihm bekanntes dunkelrotes Auto. Und wie er noch so überlegte, was er jetzt machen sollte kam auch noch dieses schwarze Auto, parkte und heraus stieg eine Frau, die er auch schon einmal irgendwo gesehen hatte. Eilig verschwand diese Dame in einem Hauseingang.

Es dauerte jedoch nicht lange, da kamen sie auch schon wieder hinaus, es waren Xenia, Ute, Ava und Gitta. In Erinnerung an Pfingstsonntag, als es ja ewig dauerte, bis die Damen mit den Navigationsgeräten fertig waren, lehnte er sich zurück und beobachtete das Schauspiel.

Aber dieses Mal ging alles ganz schnell, die vier stiegen in das rote Auto und fuhren eilends davon, natürlich in Richtung Autobahn, der Reporter hatte Mühe, hinterher zu kommen. Aber was jetzt? Die Damen nahmen die falsche Auffahrt! Ging es bis jetzt doch eigentlich immer nur nach Süden oder Westen, fuhren sie jetzt in Richtung Wuppertal! Wieder einmal setzte der Regen ein, die Mädels kamen zunächst zügig voran, das Auto dröhnte immer lauter, bis sie plötzlich und unerwartet in einen Megastau gerieten. Hätten sie doch nur mal auf die großen Hinweisschilder vor dem Hildener Kreuz geachtet!

Nach etwa einer halben Stunde im Schneckentempo wechselte das Auto auf die A 1 in Richtung Dortmund bis zum Kamener Kreuz, um auf der A 2 weiter nach Osten zu gelangen. Damit hatte der Reporter nun absolut nicht gerechnet, besorgt schaute er auf seine Tankanzeige, wo wollten die Reislustigen denn heute nur hin?

Zielstrebig fuhren sie dann von der Autobahn ab in die Innenstadt von Gütersloh , vorbei an einer kleinen Gaststätte mitten zwischen Maisfeldern. Sofort fühlten sie sich heimisch, denn fast alle dort fahrenden Autos waren mit den Buchstaben „GT“, was ja bekanntlich „Gendertreff “ bedeutet, amtlich gekennzeichnet und vom TÜV geprüft.

Im Parkhaus gab es dann die ersten Probleme: Die Frauenparkplätze besetzt, für die Behindertenparkplätze keinen passenden Ausweis dabei und die Auswahl an regulären Parkplätzen zu groß, um sich zu entscheiden. Aber schließlich schafften sie es, das Auto abzustellen, sortierten sich, kramten nach ihren Regenschirmen und betraten erwartungsvoll das Gütersloher Straßenpflaster.

Irgendwie war es eine trostlose Gegend, dort um den Bahnhof herum, keine Passanten, keine Geschäfte, nur eine kleine Bäckerei hatte geöffnet, die auch sofort von Ava angesteuert wurde. Es gehört schon fast zum Ritual, dass sie als erstes immer die sanitären Anlagen inspizieren muß, aber 1 Euro dafür bezahlen wollte sie nun doch nicht. Clever, wie sie ist, verrichtete sie ihr Bedürfnis kostenlos und kam freudestrahlend mit einem Eis für nur 50 Cent wieder zu den anderen zurück.

Gitta hatte die Wartezeit auch genutzt. Sie hatte im Internet etwas von einem wunderschönen historischen Stadtkern gelesen, aber nirgendwo ein Hinweisschild dafür gesehen. Kurzerhand ging sie nebenan ins Lottogeschäft und fragte die Verkäuferin, wo denn nun die vielen alten Steine zu finden wären. Schmunzelnd antwortete diese, dass es so viele ja nun nicht wären, aber erklärte bereitwillig und ausführlich den Weg zur Apostelkirche.

Als alle wieder beisammen waren, zogen sie los ins Gütersloher Stadtzentrum. Aber sie sollten nicht weit kommen, denn schon nach der ersten Biegung kam ihnen eine Gruppe junger Männer entgegen, die sich freute: „Uuuiiiihhh, guckt mal da, noch ein Junggesellenabschied“.

Die beiden Gruppen unterhielten sich, und das Missverständnis wurde durch Ava schnell aufgeklärt. Als sie auf die Frage, warum sie denn ein Kleid trage, antwortete: „weil ich Transgender bin“ fanden die jungen Männer, von denen der Bräutigam übrigens auch mit Strumpfhose und Minirock bekleidet war, es einfach nur „cool“.

Sie tranken noch ein Schnäpschen miteinander und zogen weiter, die Rheinländerinnen in Richtung historische Gemäuer, die Westfalen zum Bahnhof, sie wollten ja noch bis ins Rheinland. Wieder ein attraktiver junger Mann weniger, der sich der Damenwelt entzieht und seine Selbstständigkeit aufgibt.

Nun ging es aber erst einmal an den Geschäften vorbei. Gitta musste noch schnell in einen Drogeriemarkt, um Nagellack zu kaufen, sie hatte sich wohl irgendwo eine Ecke am Fingernagel abgekratzt, was auch ihre schlechte Laune erklärte und Xenia brauchte neuen Lippenstift. Weiter zogen die vier an den Schaufenstern von Mode– und Schuhgeschäften vorbei, nicht ohne manches Mal stehen zu bleiben und ausgiebig die Auslagen zu bewundern. Aber sie schafften es tatsächlich ohne weitere Einkäufe zu tätigen bis zur Apostelkirche mit dem historischern Stadtkern.

Ja, es war wirklich nur ein Kern, eine Häuserzeile, und nur um die Kirche herum, aber dafür umso sehenswerter mit ihren schiefen liebevoll gepflegten Fachwerkhäuschen. Natürlich mussten die immer eitlen Damen ausgiebig fotografieren, die schönen Häuschen, wie auch sich selbst.

Langsam wurde es Zeit für eine erste Pause. Es fand sich ein wirklich kleines schnuckeliges Cafe mit nur acht Tischen, verteilt auf drei Ebenen, die mit alten Holztreppen verbunden waren. Fachwerkgebälk zierte den Innenraum, eine Bruchsteinmauer die untere Ebene, selbst der Fußboden war uneben, wie das ganze Haus, denn die Schiebetür zur Küche schloss sich von alleine. Es gab Kaffee, leckeren Kuchen, Waffeln und auch Lachsbrote. Gitta hatte nun endlich Zeit, den lädierten Fingernagel zu restaurieren.

So gestärkt war es endlich soweit, die Damen stürmten die Geschäfte ! Es wurde probiert, beratschlagt, wieder weg gehangen und schließlich doch gekauft. Im Bekleidungsgeschäft mit den zwei Buchstaben wurde es dem Reporter langsam langweilig und anstatt den Damen zu folgen, begab er sich ins Untergeschoss in die Herrenabteilung.

Aber es sollte sein Fehler sein, denn plötzlich hörte er aus dem ersten Stock ein Mordsgeschrei. Er eilte die Treppe hoch und sah die Bescherung: Gitta gefiel ein Rock, den Xenia zuerst gegriffen hatte und nicht mehr aus der Hand gab. Darüber gerieten die beiden so sehr in Streit, dass sie sich anbrüllten und gegenseitig an den Haaren rissen, eben ein typischer Zickenkrieg! Ute und Ava hingegen suchten unschuldig schnell das Weite, nur mit großer Mühe gelang es ihnen, den Geschäftsführer abzulenken und zu beruhigen, der die beiden Streithühner des Hauses verweisen wollte. Aber es dauerte nicht lange und in der Anprobekabine waren sie sich schnell wieder einig, berieten sich gegenseitig und gingen anschließend auch einträchtig nebeneinander zur Kasse.

Die Zeit verging wie im Fluge und die vier Mädels fanden auch tatsächlich das Parkhaus wieder. Sie fuhren in Richtung Autobahn, es sollte also wieder in die Heimat gehen. Aber weit gefehlt, denn wer das Grüppchen kennt, der weiß, einmal losgelassen, sind die vier sooooo schnell nicht mehr zu bremsen! Nein, sie hielten an dem kleinen Restaurant zwischen den Maisfeldern an.

Die Gaststätte öffnete erst um 18 Uhr, es war also noch eine Zigarettenlänge Zeit, die Gitta auch ausgiebig nutzen wollte. Aber die Wirtin hatte ein Einsehen und schloss die Tür auf und rief: „Die ersten sind schon da“. Wurden dort noch mehr erwartet?

Die Chefin bugsierte eine ziemlich angetrunkene Frau heraus, Xenia, Ute und Ava betraten das Lokal und die einzige Raucherin stand nun alleine vor der Tür mit der Frau, die wohl noch vom Vormittag briggeblieben war. Das war wohl die Rache der anderen für den Kampf um den Rock bei C&A! Und keiner kann jetzt sagen, Gitta habe keine Chancen mehr, denn die Frau fing nun heftig an mit der Alleingelassenen zu flirten bis endlich ihr Taxi kam und sie sicher nach Hause brachte.

Gitta ging dann auch hinein, es wurden Tische zusammengeschoben für eine größere Gruppe und die vier aus dem Rheinland ließen sich gemütlich nieder und studierten die reichhaltige Speise– und Getränkekarte. Als Xenia die kleinen Preise sah, vermutete sie, der weiblichen Logik zufolge, natürlich auch kleine Portionen und machte den Vorschlag, zunächst einmal zur Vorspeise zwei Portionen Brot mit Tzaziki zu bestellen, was Ava natürlich sofort befürwortete. So saßen sie gemütlich zusammen bei Landbier, Roggenbier und anderen schmackhaften Getränken und staunten nicht schlecht, als schließlich die Hauptspeise aufgetischt wurde, Riesenportionen Aufläufe!

Als sie fertig waren dauerte es auch nicht mehr lange, bis sich das Lokal füllte. Es kamen immer mehr Damen herein und sie begrüßten sich gegenseitig herzlich. Die Runde wurde immer größer und wie immer wurden in gekonnter Weise mal wieder noch mehr Tische und Stühle zusammengeschoben. Ja, der Gütersloher Stammtisch „Susi’s Plauderecke“ war eine gesellige Runde, Erfahrungen wurden ausgetauscht, ausgiebig gequatscht und neue Kontakte geknüpft.

Schließlich wurde es Zeit zum Aufbruch. Man verabschiedete sich, versprach, in Verbindung zu bleiben und sich wieder zu sehen. Xenia, Ute, Ava und Gitta machten sich nun auf den Heimweg und in rasanter Fahrt ging es zurück nach Erkrath.

Müde und glücklich zu Hause angekommen, gab es wieder einmal einen kleinen Eklat. Als sie die Einkaufstaschen aus dem Kofferraum suchten, hatte Gitta blitzschnell auch Xenias Tüte gegriffen, die sie stolz mit den Worten „Ich hab den Rock“ schwenkte. Das Biest kann es aber auch einfach nicht lassen! Aber Ute machte dem Spuk ein schnelles Ende und nahm ihr die Beute ebenso schnell wieder ab. Jetzt verabschiedeten sich die vier voneinander, nicht ohne sich vorher für den nächsten Tag zum Gendertreff Düsseldorf zu verabreden. Die kriegen aber auch nie genug!

Und wieder ging ein schöner Tag zu Ende, wir haben viel erlebt und viele nette Leute kennenlernen dürfen, die die gleichen Interessen verfolgen, wie wir. Hannelore würde es jetzt mit den Worten: „Es war wieder einmal nix los“ ausdrücken. Ein herzlicher Dank geht auch an Ava, die dieses Mal als Fahrerin fungierte und die unternehmungslustige Gruppe sicher wieder nach Hause brachte.

 

Zur Inhaltsübersicht

Sieben Naturschönheiten vom Land erobern eine Stadt

Die ungeschminkte Wahrheit

„geschrieben von Gitta“

11. April 2009, Samstag, vor Ostern, 4 Uhr morgens, irgendwo in Translandien.

Unser bekannter Reporter vom Wochenblatt wachte schweißgebadet auf, hatte ihn doch sein Chef am Karfreitag angerufen, er solle noch eine Story für die nächste Ausgabe schreiben.

Also nix wie raus aus den Federn, erst noch andere Arbeiten erledigen und dann erstmal Kaffee kochen.

Fünf Tassen Kaffee und einige Zigaretten später war das Papier immer noch leer, die Uhr zeigte 8 Uhr, die Ideen wollten heute einfach nicht kommen. Er setzte sich in sein Auto und fuhr los.

An einem Rastplatz an der A 3 hielt er an, der Kaffee forderte seinen Tribut.

Die Szenerie, die sich ihm bot, kam ihm allerdings irgendwie bekannt vor:

Auf einer der Bänke saß eine alte Frau, die in aller Ruhe ihre Fingernägel in feuerrot lackierte.

„Vielleicht ist das ja der Anfang einer interessanten Geschichte“, dachte er sich, aber als er von der Toilette kam, war die Alte schon wieder verschwunden.

Also fuhr er weiter nach Norden in Richtung plattes Land. Irgendetwas zog ihn genau dorthin, wo er im vergangenen Jahr schon einmal war, nämlich nach Gruiten.

Aber auch hier hatte sich noch nichts verändert und es hatte sich immer noch keiner hinter den Zug geworfen. Der Weg vom Parkplatz zum Bahnsteig war noch immer so kompliziert, erst musste man durch einen Tunnel zum ersten Bahnsteig, um diesen wie auf einem Catwalk entlang zu laufen, bis man durch einen weiteren Tunnel zum nächsten Bahnsteig gelangen konnte.

Aber bereits nach der ersten Treppe sah er sie, genau wie damals: 6 Frauen, die dichtgedrängt um einen Bahnarbeiter herumstanden. „Das muß ich mir aber doch mal aus der Nähe anschauen“ sagte er sich und gelangte mühsam nach etwa 83 Stufen ab und wieder hoch auf den Bahnsteig.

Jetzt konnte er es auch erkennen: Was er für die orangefarbene Warnweste des Bahnarbeiters gehalten hatte war die Jacke einer weiteren Frau.

7 Frauen an Gleis 7 und gleich kommt ein Zug, was hatte das nun wieder zu bedeuten?

Pünktlich um 10:31 Uhr fuhr sie ein, die Regionalbahn nach Köln.

Wie damals beschloss er, mit den Frauen Xenia, Ute, Rita, Kirsten, Ava, Bernadette und Gitta mitzufahren.

Es wurde eine amüsante Fahrt, das Geplapper immer lauter und lustiger und der Reporter wunderte sich wieder: Komisch, wieso funktioniert das bei Frauen alles ohne Alkohol…

Nach einer guten halben Stunde erreichten sie Köln Hauptbahnhof, Gleis 5.

Verwirrung machte sich breit, die Damen suchten die Treppe nach unten.

Aha, sie hatten wohl das Ziel der Reise erreicht.

Aber nein, sie suchten lediglich mit der dem weiblichen Geschlecht üblichen Logik das Gleis 4, welches plötzlich am selben Bahnsteig auf der anderen Seite lag.

Auf der Anzeigetafel las der Reporter irgendetwas von Koblenz.

Wollten die sieben etwa dorthin? Noch weiter ins Rheinland als beim letzten Mal?

Er bewunderte den Mut der Schönen und um 11:32 ging es also weiter im Doppelstockzug.

Es muß wohl für die unten sitzenden grausam gewesen sein, denn die Freundinnen wollten die Aussicht genießen und stöckelten natürlich nach oben und jeder Schritt klapperte auf dem Kunststoffboden. Und bis sieben Paar Frauenbeine den richtigen Platz gefunden haben, so etwas kann ziemlich lange dauern!

70 Minuten sollte die Fahrt jetzt dauern, aber schon in Köln – Süd mäkelte Gitta rum:

„Wie lange noch?“ und „Sind wir bald da?“ „Wo ist denn der Speisewagen?“ Ava, die neben ihr saß, war bis Brühl schon ziemlich genervt. Als hinter Bonn plötzlich etwas Graues neben dem Zug lag und glitzerte, wurde Gitta plötzlich aufgeregt: „Da ist etwas komisches, ich hab Angst!“ Da platzte Ava der Kragen und beruhigte sie: „Das ist der Rhein, der war letztes Jahr auch schon da. Jetzt iss einen Keks und sei ruhig“.

Plötzlich wurde es hektisch und laut im Zug. Gab es etwa Krawall oder eine Meuterei? Xenia und Ute lagen auf dem Boden, Rita und Kirsten blickten ebenfalls suchend nach unten, Ava lief voller Panik nach vorne, nur Bernadette und Gitta schauten mit wachsender Begeisterung und teilnahmslos bis unschuldig aus dem Fenster. Was war passiert? Von einer Cremetube, war der Deckel verloren gegangen! Nach einer Weile wurde die Suche im ganzen Wagen erst einmal erfolglos abgebrochen, um sie nach fünf Stationen wieder aufzunehmen.

Und tatsächlich, man fand ihn im Nebenabteil unter dem Sitz.

Jetzt war guter Rat teuer, wie sollte man jetzt daran kommen, schliefen doch die dort sitzenden tief und fest. Aber Frau weiß sich ja bekanntlich zu helfen und so rief Ute zu den anderen ziemlich laut: „Die schlafen da!“ Und es half, die Passagiere wurden wach und Ute freute sich, nicht weniger leise: „Och nö, guckt mal, die sind doch wach!“ Die Fahrgäste gaben ihr den verlorenen Deckel wieder. Ute bedankte sich artig und es konnte gemütlich weitergehen bis etwa Höhe Andernach.

Und schon wieder gab es Randale im Abteil der Frauen:

Rita und Xenia wühlten panikartig ihre Schminkkoffer aus ihren Handtaschen, denn das Rouge musste aufgefrischt und die Lippen nachgezogen werden, was sie gerade noch vor dem Ziel schafften.

Koblenz Hauptbahnhof war erreicht und in Windeseile ging es heraus aus dem Bahnhof, so schnell, dass die beiden verdutzt dreinschauenden Bahnpolizisten vor Schreck zur Seite sprangen. Durfte man doch gefühlte 4 Stunden nicht rauchen!

Wohin jetzt? Es war Mittagszeit und allgemeiner Hunger machte sich breit.

Die Damen verteilten sich in 2 er und 3 er Grüppchen und liefen auf einer Länge von hundert Metern auseinander gezogen in Richtung Innenstadt.

Der Reporter hatte Mühe, ihnen zu folgen, aber irgendwo leuchtete ja die orangefarbene Jacke in der strahlenden Sonne, die ihm die Orientierung erleichterte.

Zunächst ging es in eine Bäckerei, um einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen und etwas zu trinken. Es gab kleine Lachshäppchen und belegte Riesenbrötchen. Kurz vor dem Aufbruch wurde noch die Toilette aufgesucht, während eine der Frauen sich nach dem Brötchen noch schnell eine Pizza bestellte.

Oje, wenn das aber jetzt so weitergeht. Wie lange hatten die sieben denn den Aufenthalt in der Stadt geplant? sie hatten doch gar kein Übernachtungsgepäck dabei!

Endlich fertig, steckte sich Gitta im Herausgehen in weiser Voraussicht noch schnell Milch und Zucker von der Auslage in ihre Handtasche, und die Mädels steuerten suchend die ersten Geschäfte an.

Ja, da war es doch, das bekannte Logo, Garant für Qualität und große Auswahl: C&A, die Erfüllung all ihrer Wünsche! Rauf in die Damenabteilung und hier fühlten sie sich wohl, konnten sie doch nach Herzenslust wühlen, schauen, stöbern, anprobieren und fachsimpeln.

Es gab sogar orange Dessous, allerdings biss sich die Farbe mit der bekannten ähnlich farbenen Jacke.

Schwer bepackt mit Schuhen, Oberteilen, Jacken, BHs und sonstigem, aber auch mit strahlenden Gesichtern verließen sie nach etwa einer Stunde wieder die Oase der weiblichen Lusterfüllung und schlenderten gemütlich in Richtung Moselufer, nicht ohne vorher die Koblenzer Liebfrauenkirche zu besichtigen, denn es war ja Ostern.

Direkt am Wasser lud ein Biergarten zum Verweilen, Sitzen und Lästern ein.

Bei Kaffee, Bier, Cola und Wasser genossen sie die Ruhe und die Sonne und ließen es sich gut gehen, endlich auch für den Reporter einmal eine wohl verdiente Pause.

So gestärkt ging es nach einer Weile zum Deutschen Eck. Dort in dem etwas ungeschützten Bereich wo Mosel und Rhein zusammenfließen, ist es naturgemäß etwas windiger und die Damen drückten plötzlich fast alle eine Hand fest auf ihre Köpfe. Es schien fast so, als hätten sie Angst, dass ihre Haare fliegen gingen!

Aber sie ließen sich nicht beirren und genossen die Aussicht auf die weite Flusslandschaft, die gegenüberliegende Festung Ehrenbreitstein, das Denkmal, die Kultur darf ja bei solch einer Tour auch nicht zu kurz kommen.

Nach den obligatorischen Erinnerungsfotos ging es am Rheinufer entlang, bis sie vermutlich die Orientierung verloren.

Ratlos standen sie in der Nähe eines kleinen Gartenrestaurants und überlegten, woher sie jetzt gehen mussten.

Das erregte wohl das Mitleid – oder war es Neugier – des dort arbeitenden Kellners, der schnell angelaufen kam, um die Damen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Jetzt übernahm Ava die Führung, und entsprechend ging es vorbei an Bauzäunen, über holprige Wege und quer über Parkplätze hinweg, bis ein weiterer Zaun das Ende signalisierte.

Hier war es also, das Schloss ohne Schloss, versperrt durch Bauzäune, Erdhügel und Baumaschinen.

Und wieder hatten die unerfahrenen Mädels vom Lande etwas gelernt:

So geht das also mit den historischen Gebäuden, die müssen erst noch gebaut werden!

Also ging es von dort aus quer durchs Gelände in die Koblenzer Altstadt, wo sie auch bald ein ansprechendes Gartenrestaurant fanden.

Dort gab es allerdings nur 4er Tische mit bequemen Stühlen, und zwei große Tische mit harten Bänken. Als die sieben jedoch anfingen, die kleinen Tische zusammen zu schieben kam auch schon die Bedienung angelaufen und verwies auf die unbequemen Bänke. Ava, immer noch schuldbewusst, redete auf die Angestellte ein und schließlich durften sie sich dann doch gemütlich nieder lassen.

Nach dem Studieren der Speisekarte bestellten sie sich Geschnetzeltes, Lammsteak und Brauereispieß. Das Essen war reichlich, sehr lecker und auch ansprechend angerichtet. Nur eine Dame hatte noch Hunger und bestellte sich noch einen üppig belegten Flammkuchen hinterher. Später gab es für einige noch einen Dessert.

Der Kaffee war wohl etwas bitter, aber dank Gitta hatten sie ja noch Reserven an Milch und Zucker aus der Bäckerei am Morgen gebunkert.

Einer der Kellner wird sich wohl demnächst in therapeutische Behandlung begeben müssen, er leidet wohl anscheinend an Trannyphobie. Denn jedes Mal, wenn eine der Damen etwas bestellen wollte, ging er mit höflicher Ignoranz an ihnen vorbei.

Es wurde viel gelacht, erzählt und die Abendsonne genossen.

Und wieder war es Gitta – wer denn auch sonst – die für Aufsehen sorgte. Sie packte nämlich ihre Einkaufstasche aus und stolz präsentierte sie ihren Weggefährtinnen und den anderen Restaurantgästen ihre neueste Errungenschaft: eine schneeweiße Kunstlederjacke, die sie auch gleich anbehielt.

Aber als sie auch noch ihre neuen Dessous vorführen wollte, wussten ihre Freundinnen sie mit aller Gewalt daran zu hindern.

Der Abend verging wie im Fluge und es wurde Zeit aufzubrechen, um den letzten Zug nach Gruiten noch zu erreichen.

Die letzten Meter mussten dann doch noch im Spurt absolviert werden, verfolgt von neugierigen und erstaunten Blicken der Passanten. Der Reporter hatte Mühe, ihnen zu folgen, er musste sich ebenfalls wundern, wie schnell Frauen in hohen Absätzen doch laufen können.

Die sieben Freundinnen traten also die Heimreise an, mit einem Bummelzug, der an jeder Milchkanne hielt und endlich nach 90 Minuten Köln – Deutz erreichte.

Zehn Minuten später ging es weiter ins Bergische Land nach Gruiten, wo die Mädels dann endlich erschöpft und glücklich ankamen.

Sie verabschiedeten sich voneinander und eine jede ging oder fuhr nach Hause.

 

Und unser Reporter? Der ist um eine Erfahrung reicher:

Sieben Frauen auf einmal im Auge zu behalten, ist schlimmer, als ein Sack Flöhe zu hüten.

Und die Story für seine Zeitung hat er auch dieses Mal nicht gefunden. Auch er machte sich auf den Heimweg, was soll er denn jetzt seinem Chef erzählen?

Als er auf dem Rastplatz an der A 3 wieder anhalten musste, traf er auch die alte Frau wieder, die gerade verzweifelt versuchte sich den feuerroten Nagellack wieder von den Nägeln zu wischen.

 

Und wieder einmal hatten Kirsten und Rita eine sehr gute Idee umgesetzt und den Ausflug geplant.

Die Damen erlebten einen wunderschönen Tag bei bestem Wetter in netter Gesellschaft und freuen sich alle schon auf die nächste gemeinsame Gendertour .

 

 

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Wintereinbruch

Wir schreiben den 23.11.2008, ein Sonntag. Ein Gebürtigen-Treffen ist auf Schloss Burg geplant und findet auch statt.

Parallel dazu treffen sich die Partner(innen) zum Spazierengehen und anschließendem Essen in einem Lokal in Hilden. Ein Tag vorher sind die Temperaturen auf Null gestürzt und die Wetterfrösche hatten einen Wintereinbruch prophezeit. Im Rheinland wird das schon nicht sooo schlimm, dachten wir, brachen aber den kleinen Spaziergang nach ca. 20-25 min. ab und gingen in das Lokal. Es war richtig kalt und es fing an zu schneien.

Der Kuchen und der Kaffee schmeckten. Wir waren dezent gekleidet – wie es sich für einen Besuch in einem gutbürgerlichen Lokal gehört. Und wie so oft, kein Mensch interessiert sich für uns – gut so!

Halb 6. Na, stoßen gleich unsere Frauen zu uns und wir können bestellen? So langsam kommt etwas Hunger auf. Stattdessen geht mein Handy. Schlechte Nachrichten.

Zwei unserer Frauen stecken im Bergischen Land fest. Schneeverwehungen, Glatteis, Verfahren und Warnlampe im Armaturenbrett. SOS.

Okay nix mit bestellen. Wir bezahlen und stürmen zum Auto und dürfen dies erst mal frei schaufeln. Doch so schlimm und schon rutschen wir los – mit 50 über die Autobahn. Es ist nicht gestreut.

Nach ca. 60 min. (Strecke von 20 min.) erreichen wir die Tankstelle wo unsere Frauen Unterschlupf gefunden haben. Wenigstens mussten sie nicht frieren. Sie hatten drinnen posaunt, dass gleich ihre Männer kommen würden um sie abzuholen. Ja und dann kommt Rita und ich in den Laden…..

Noch schnell auf Toilette und ab ins Abenteuer.

Rutschend, an stehenden Fahrzeugen vorbei und mit Navi Richtung A1. Die Warnlampe im Armaturenbrett ist nur ein Hinweis, dass etwas nicht stimmt, ist aber nicht kritisch. Gut so. Also ab nach Hause, das wir dann kurz vor 9 Uhr gesund aber hundemüde erreichten.

Egal ob Rock oder Hose. Die Situation wurde gemeinsam gemeistert und alle kamen wohlbehalten zurück. Der Sonntag war ganz klar ein wenig aufregend. Und es zeigt sich wie wichtig Freunde in solchen Situationen sind.

LG
Xenia

p.s.: Bilder gibt es keine, dafür war keine Zeit. Höchstens in den hiesigen Tageszeitungen, die Berichterstattung des Chaos verursacht durch das Wetter.

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