Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 13

Autorin: MartinaL

Nun die guten Nachrichten von mir.

Nachdem ich heute Nacht, dank eines Arrangements mit meiner Zimmergenossin S., sehr lange schlafen konnte (über acht Stunden) war ich top vorbereitet auf den heutigen, ultrawichtigen Krankenhaustag. Der Tag begann mit der Visite des Chefarztes und GaOP Spezialisten Dr. L. der mich in sehr freundlicher Weise zur Untersuchung, Spülung und…….. Kathederziehen einlud. Ich sollte doch bitte um 8:30 Uhr in der Ambulanz antreten um die Wohltaten in Empfang zu nehmen.

Pünktlich zur angeordneten Zeit erschien ich dort und musste von der anwesenden Arzthelferin hören das es noch ein klein wenig dauern könnte da Dr. L. kurzfristig eine Besprechung hatte. Ich habe mich schon mal vorbereitet und auf dem gynäkologischen Stuhl Platz genommen. Die Arzthelferin hat sich das OP Ergebnis interessiert angeschaut und mich gefragt wann meine Korrektur OP denn war, weil die Heilung schon so weit fortgeschritten wäre. Wie ich ihr mitteilte das ich gerade vor zwei Wochen die Erst OP hatte, kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. So einen Heilungsfortschritt hat sie in den 32 Jahren ihrer Berufstätigkeit noch nicht erlebt, bei mir wären nur noch sehr geringe Schwellungen zu sehen und das Ergebnis ist perfekt. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, vor Allem über meinen Lebensweg und ein weiteres Mal sah ich in erstaunt aufgerissene Augen.

Nach ca. 10 Minuten kam Dr. L. und entschuldigte sich für die Verzögerung. Er nahm augenblicklich seine Arbeit auf, reinigte den Aussenbereich und spülte innen. Anerkennend meinte er das die Spülflüssigkeit schön klar wäre und keinerlei Infektion oder ungewöhnlich aussehende Hautpartien zu erkennen wären und fing an, ohne Vorwarnung den Katheter zu entfernen. Das, meine Lieben, trieb sogar mir die Tränen in die Augen, das war tatsächlich das Schlimmste was ich in den vergangenen 15 Tagen hier erlebt habe. Es waren maximal 2-3 Sekunden bis die externalisierte Abwasserentsorgung den Körper verlassen hatte, aber das waren 2-3 Sekunden aus der Hölle. Die Schmerzenstränen trockneten schnell sodass ich aufnahmefähig für die folgenden Befehle war.

Ich muss jetzt viel trinken, mich bewegen und 2-3 mal Wasserlassen, in ca. 2 Stunden soll ich hier wieder erscheinen zur Restharnkontrolle. Dr. L. verabschiedete sich erst mal, ich kleidete mich wieder an, die Arzthelferin bedankte sich bei mir für die Schilderung meines sehr ungewöhnlichen Lebens und ich machte mich auf zum Morgenspaziergang rund um das Krankenhaus.
Nach ca. 2500 Schritten lief ich wieder in meinem Zimmer ein, genehmigte mir ungefähr 1,5 Liter stark verdünnten Ananassaft, und musste zum ersten Mal für kleine Mädchen. Was soll ich sagen, dank dem Tipp mit dem leichten Spreizen der Schamlippen konnte ich absolut problemlos Wasser lassen, es kam in einem perfekt ausgerichteten Strahl und ich hatte keinerlei Brennen oder Schmerzen. Ich musste diese Prozedur dann innerhalb einer halben Stunde noch zweimal wiederholen (wie gesagt, 1,5 l) und machte mich auf zu Dr.L. Er kontrollierte mit dem Ultraschall die Restharnmenge, schickte mich noch mal zur Toilette und kontrollierte ein weiteres Mal. Die verbleibende Restmenge war gering genug (< 30 ml) um die Freigabe zu erteilen, ich darf morgen heim.

Zurück auf Station liess ich mir einen Urinbecher geben, eine Abschluss- Urinprobe hat Dr. L. angeordnet, und ist auch üblich. Darauf hin wollte mich die Stationsschwester zum Ultraschall schicken und reagierte höchst erstaunt das diese Messung bereits vom Chefarzt persönlich durchgeführt wurde.
Die Urinprobe war schnell erledigt (1,5 l Ananassaft) und inzwischen war ich schon drei weitere Male auf Pinkeln, es geht ja irgendwie viel leichter wie als Mann, man setzt sich, entspannt und lässt laufen.

Ich freue mich auf daheim…..

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