Aus Tom wird Eva

Quelle: spiegel.de

Tom schickte eine Mail an seine Mitarbeiter: „Ich möchte eine Frau sein.“ Er ließ sich operieren. Fortan erschien nicht mehr Tom in der Firma, sondern Eva. Sie lebt weiter mit ihrer Ehefrau. Warum sie sich für die Geschlechtsangleichung entschied, erzählt sie hier.

Schlank ist sie, sportliche Figur, ihr langes, mittelblondes Haar streicht Eva* sich immer wieder aus dem Gesicht, wenn sie zu ihrem Becher Kaffee greift. Die Fingernägel sind dezent manikürt. Die 42-Jährige sitzt am Esstisch in ihrem Reihenhaus im Hamburger Umland, moderne Möbel, viele CDs, eine giftgrüne Wand, daran Fotos von ihrer Hochzeit.

Auf Evas Handy läuft ein Timer: Er zählt die Tage, Stunden, Minuten, seit sie eine Mail verschickte an alle Kollegen. Seit sie am 8. Oktober 2012 allen sagte, dass sie nicht mehr Tom sein werde. Sondern Eva.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

(…) Ich möchte eine Frau sein. (…) Ich bitte Euch einfach, mich auch als Kollegin zu akzeptieren. Im Privatleben bin ich schon als Eva bekannt und möchte dies nun auch hier sein.

Mir ist bewusst, dass wahrscheinlich nicht jeder von Euch damit umgehen kann. Ich stehe aber jedem einzelnen von Euch gern für ein Gespräch zur Verfügung.

Ich werde ab Montag als Frau zur Arbeit kommen und hoffe auf eine weiterhin angenehme Zusammenarbeit.

Liebe Grüße

Eva

Seitdem kommt sie als Eva zur Arbeit, geht als Eva zum Sport, trifft als Eva Freunde und Familie. Und lebt weiterhin mit ihrer Frau zusammen. In diesem September folgte der nächste Schritt: In einer vierstündigen Operation ließ sie eine Geschlechtsangleichung vornehmen.

SPIEGEL ONLINE: Wie war es, nach der Narkose im Körper einer Frau aufzuwachen?……….Hier weiter lesen…………

* Die Namen Tom und Eva sind von der Redaktion geändert. Ein Interview von Britta Schmeis.