Jetzt nur niemand vergessen. Kranken- und Rentenkasse, Finanzamt, Versicherungen, Telefonanbieter usw. usw. müssen angeschrieben werden und über die Personenstandsänderung informiert werden. Schließlich müssen deren Akten und Unterlagen modifiziert werden.
Auch dem Arbeitgeber den Beschluss übergeben, damit auch auf der Arbeitsstelle das Thema abgeschlossen werden kann. Hoffentlich bekomme ich kommende Woche einen Tag Urlaub um schnellstmöglich auf dem Einwohnermeldeamt die Papiere neu zu beantragen. Ich möchte gerne mit den passenden Ausweisen in den Sommerurlaub fahren.
Einen Ersatzausweis habe ich heute bekommen. Der neue Ausweis und der neue Führerschein kommen in ein paar Wochen. Vollkommen problemlos werden die Papiere auf dem Einwohnermeldeamt/Bürgerbüro geändert und ausgehändigt. Meine neue Unterschrift geht auch mittlerweile locker aus der Hand.
Aber auf dem Standesamt herrscht ein wenig Ratlosigkeit, weil dort von meiner Ex-Frau gesprochen wird. Ich lege sofort heftig Widerspruch ein und der Standesbeamte beteuert, dass er uns nicht auseinander bringen will und sich informieren wird, wie der Eintrag im Familienbuch zu erfolgen hat. Ich erkläre ihm, dass die Ehe natürlich bestehen bleibt. Das Standesamt des Geburtsortes bekommt übrigens automatisch vom Amtsgericht Bescheid über den endgültigen Beschluss und man kann, wenn man will, sich eine Geburtsurkunde ausdrucken lassen – natürlich gegen eine Gebühr.
Ein Tag später ruft mich das Standesamt an und erklärt, dass der Status "Verheiratet" auf jeden Fall bestehen bleibt. Nun alles andere hätte ich auch so nicht hingenommen.
Die Kontoänderung bei der Bank kommt da schon etwas seltsamer rüber. Eheleute Herr F. und Frau U. wird geändert in Frauen X. und U.
Auf meine Frage warum das so ist, wird mir erklärt, dass das System es nicht anders hergibt und es ihnen Leid tut. Mmh in welchem Jahrhundert leben wir? Okay, ich habe vertrauen in unseren Gesetzgeber und das EU-Recht ist ja schon weiter. Andere Staaten in Europa könnten da Deutschland als Vorbild dienen.
Auf unserem regelmäßigen Treffen im Brauhaus Opladen fragt mich doch M. ob ich Post bekommen hätte. "Ja.", erwidere ich. Sie hätte auch die Tage gestaunt, wie sie plötzlich meinen Beschluss in den Händen hält. Das Geburtsdatum fällt in ihren Aufgabenbereich und sie hätte ihn schnell bearbeitet. Klein ist die Welt 🙂
Eine neue Sozialversicherungsnummer habe ich bekommen, mit dem Hinweis, dass alle Daten von der alten auf die neue Nummer übertragen wurden und so Dinge wie z.B. Telefon und Internet sind auch bereits umgemeldet.
Die Handwerkskammer habe ich darum gebeten meine kleinen Meisterbriefe umzuschreiben, weil die großen in meinem Fall überflüssig sind. Ich werde mich nicht mehr selbstständig machen und ich hänge die großen Briefe auch nirgendwo auf, also unnötige Geldausgabe. Die kleinen liegen in meiner Personalakte und könnten noch einmal für eine erneute Bewerbung gebraucht werden. War überhaupt kein Problem, ist allerdings eine Zweitschrift und kostet pro Brief 30,00 Euro. Na und? Wenn die Hütte abbrennt oder unter Wasser steht und ich neue Papiere beantragen muss, bekomme ich auch Zweitschriften.
Urkunden, Schwimmbescheinigungen und ähnliche "alte" Bescheinigungen umzuschreiben sehe ich als überflüssig an und geht teilweise auch gar nicht mehr. Überall wo ich mich ummelde, wird nach altem und neuem Name gefragt, z.B. auf Formularen. In einigen Ummelde Formularen gibt es sogar den Punkt "Geschlechtsanpassung" oder leider auch "Geschlechtsumwandlung". Da ich nicht davon ausgehe, dass diese Formulare vernichtet werden, ist eigentlich überall nachvollziehbar, dass die Person Transident ist. So viel zum Thema "Diskriminierung" und nicht mehr auffallen wollen. Da bringt es auch nichts in eine andere Stadt zu ziehen oder es seinem Nachbarn nicht zu erzählen, weil, es lässt sich nicht verleugnen!
Juch hu heute hatte ich die erste Sitzung. Sitzung? Na Bartentfernung!
Die Eigentümerin ist schon ein Düsseldorfer Original und macht ihren "Job" super gut. Bei mir kamen während der Behandlung die Barthaare raus geflogen und das wäre selten, meinte sie. Die Tränen sind da schon eher häufiger, aber das tut auch so was von weh.
Heute ist auch meine Versichertenkarte der Krankenkasse eingetroffen. Die Gesundheitskarte mit Bild kommt im Laufe des Jahres, erklärt man mir am Telefon und die Anrede wird auch noch im System geändert. Auch die anderen Plastikkarten trudeln so nach und nach ein oder können abgeholt werden, Karten der Banken, Kundenkarten, Führerschein und der endgültige Personalausweis. Die neuen Visitenkarten in der Firma sind auch fertig.
Leider halte ich nun auch das Schreiben der Gerichtskasse in den Händen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1.500,00 Euro, wobei die Gerichtskosten Peanuts sind im Vergleich zu dem was die Gutachter bekommen. Okay, aber ungefähr hatte ich mit diesem Betrag gerechnet.