Flaggenparade

Wer kennt sie nicht, die Regenbogenflagge.

Sie steht für:

Vielfalt (Diversity), Toleranz, Akzeptanz und Respekt.

Aber die LGBTIQ+ - Community ist voll verschiedener Orientierungen und Identitäten. Jede von ihnen wird mit einer anderen Flagge repräsentiert.

Regenbogen

Jede sexuelle Orientierung und jede Geschlechtsidentität soll vertreten sein und gehört werden. Es ist für jede von ihnen wichtig, gesehen zu werden. Daher dienen die Flaggen als Zeichen der Repräsentanz.

Regenbogen:

Die bekannte Regenbogenflagge entstand 1978 in San Francisco, als Harvey Milk, der erste schwule Mann in den USA mit einem politischen Amt, Gilbert Baker beauftragte, ein Symbol für die Community zu designen. Sie besteht aus den Farben:
Rot (Leben), Orange (Vergnügen), Gelb (Sonne), Grün (Natur), Blau (Harmonie) und Lila (Spiritualität).
 
Neuerdings wird oft eine andere Version der Flagge benutzt. Sie wurde um mehrere Farben und Symbole erweitert. Schwarz und Braun stehen für die PoC-Community (People of color) und die Farben Blau, Weiß und Rosa für trans*- Menschen.

ProgressPride

ProgressPrideInter

inter-prog

Alternative Pride Flagge:

Hier ist ein schwarzer und ein brauner Streifen oberhalb ergänzt. Die Flagge wurde 2017 in Philadelphia von der Kampagne More Colors – More Pride vorgestellt. Zielsetzung ist auf die Mehrfachdiskriminierung von queeren BIPOC (Black and Personen of Color) aufmerksam zu machen bzw. sich aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu positionieren.

Alternative-Regenbogenfahne

Trans*:

Die Trans*- Flagge wurde 1999 von der amerikanischen Trans-Frau Monica Helms entworfen. Das Hellblau steht hier für männlich, Rosa für weiblich und Weiß für alle Menschen zwischen oder außerhalb des binären Geschlechtersystems. Die wechselnden Farben stehen für den Wechsel zwischen den Geschlechtern.

Trans* ist ein Oberbegriff, der verschiedene Menschen bezeichnet, die sich nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Transgeschlechtliche Menschen sind beispielsweise trans*- Frauen (Frauen, deren Geschlechtseintrag bei der Geburt männlich war). trans*- Männer (Männer, deren Personenstandseintrag bei der Geburt weiblich war), aber auch Menschen, die sich geschlechtlich nicht verorten (lassen) möchten. Das Sternchen am Ende des Adjektivs soll Raum für verschiedene Identitäten lassen, wie beispielsweise transident, transsexuell oder nicht-binär usw.

Trans*

Inter:

Die noch relativ neue Inter*- Flagge wurde 2013 von der „Organisation Intersex International Australia“ für intergeschlechtliche Personen designt. Die Farben gelb und lila wurden genommen, da sie beide nicht für ein Geschlecht stehen. Der Kreis symbolisiert das Ungebrochene und die Ganzheit von Inter*-Personen, da sie noch oft um ihr Recht auf körperliche und genitale Unversehrtheit kämpfen müssen.

Intersexuelle Menschen verfügen über (genetische, anatomische, hormonelle) Geschlechtsmerkmale, die die übliche Einordnung als „männlich“ oder „weiblich“ im Sinne des zweigeschlechtlichen Modells verhindern. In Deutschland ist es seit 2013 möglich bei Neugeborenen, in denen die Zuordnung zum männlichen oder weiblichen Geschlecht nicht möglich ist, auf einen Geschlechtseintrag im Geburtenregister zu verzichten. In einigen Ländern (nicht aber in Deutschland) haben Intersexuelle auch die Möglichkeit, ein „X“ oder ähnliches anstelle des Geschlechtseintrags zu setzen.

Inter*

Nicht-Binär:

Die nicht-binäre Flagge wurde 2014 von Kye Rowan entworfen. Da Gelb als genderneutrale Farbe fungiert, steht sie in der Flagge für Menschen außerhalb des binären Geschlechtersystems. Weiß steht für die Menschen mit mehreren Geschlechtern, Lila steht für die Mischung zwischen männlich und weiblich, Schwarz für die Menschen ohne Geschlecht.

Nicht-Binär oder non-binary steht für Nichtbinäre Geschlechtsidentität und ist eine Sammelbezeichnung von Menschen, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren und sich als außerhalb der zweigeteilten, binären Geschlechterordnung verstehen. Die Bezeichnung "genderqueer" wurde dafür auch aus dem Englischen übernommen. Nichtbinäre Geschlechtsidentitäten können auch als Transgender verstanden werden.

Nicht-Binaer

Agender:

Die Agender Flagge wurde 2014 von Salem gestaltet. Sie beinhaltet die Farben: schwarz, grau, weiss und grün. Dabei stehen schwarz und weiss für die totale Abwesenheit von Gender, grau steht für «semi-genderless» und grün steht für non-binäres Geschlecht (invers von lila).

Person, die sich keinem Geschlecht zugehörig empfindet.

Agender

Heterosexuell (Heterosexualität):

Heterosexualität (Verschiedengeschlechtlichkeit) ist die sexuelle Orientierung, bei der das sexuelles Begehren ausschließlich (oder zumindest überwiegend) für Personen des anderen Geschlechts empfunden werden.

Hetero

Straight Ally (Heterosexualität):

Eine Person, die sich als heterosexuell identifiziert und die LGBTIQ*+ Community und ihre Aktivitäten unterstützt.

Hetero-Ally

Lesbisch (Homosexualität):

Die lesbische Flagge ist noch sehr neu. Sie wurde 2018 von der Tumblr und Twitter-Userin Emily Gwen erfunden. Die Farben haben folgende Bedeutung: Gendernonkonformität, Unabhängigkeit, Community, besondere Beziehung zur Weiblichkeit, Liebe, Sex und Femininität.

Sexuelle Orientierung, bei der Frauen sich zu Frauen hingezogen fühlen.

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Lesbian7

Schwul (Homosexualität):

2019 wurde vom Tumblr-Blogger “GayFlagBlog” binär zur neuen lesbischen Pride Flag eine neue schwule Pride Flagge erstellt. Auch hier wurde darauf geachtet, dass alle Schwulen mit inkludiert werden.
Bei der Gay-Flagge bedeuten die Farben: Gemeinschaft, Natur, Vielfalt, Kraft, Gendernonkonformität, Nicht-binäre, Trans-Schwule und pure Liebe.

Sexuelle Orientierung, bei der Männer sich zu Männern hingezogen fühlen.

Gay

Gay

Bisexualität:

Die bisexuelle Flagge wurde Ende der 80er von Michael Page entworfen. Die Sichtbarkeit ist bei der bisexuellen Orientierung besonders wichtig, da sie sowohl in der LGBTIQ+ - Community als auch außerhalb nicht wahrgenommen werden. Das Pink steht für gleichgeschlechtliche Liebe, das Blau für die Liebe zum anderen Geschlecht. Das Lila steht für die Liebe zu Menschen, die sich außerhalb des binären Geschlechterspektrums befinden.

Sexuelle Orientierung, bei der Menschen sich sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen fühlen.

Bisexualitaet

Asexualität:

Vielen Menschen ist Asexualität nicht bekannt. Umso wichtiger ist es, dass sie gesehen wird. Die Flagge der Asexuellen besteht aus verschiedenen Schwarz- und Grautönen aufgrund des Spektrums der Asexualität. Schwarz steht hierbei für komplett asexuell und Grau für gray- oder demisexuell. Lila steht für Gemeinschaft und Solidarität und Weiß für nicht asexuelle Freunde.

Asexuelle Menschen verspüren keinerlei sexuelle Anziehung – egal zu welchem Geschlecht.

Asexuell

Pansexualität:

Da viele Pansexualität und Bisexualität miteinander verwechseln, ist die Sichtbarkeit bei pansexuellen Menschen besonders wichtig. Auch die Flaggen sind sich in der Bedeutung sehr ähnlich: Das Rosa steht für das weibliche Spektrum, das Blau für das männliche. Das Gelb steht für alle Menschen, die sich zwischen oder außerhalb des binären Spektrums befinden.

Pansexualität bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der Personen in ihrem Begehren keine Vorauswahl nach Geschlecht oder Geschlechtsidentität treffen. Für pansexuelle Menschen ist es nicht vom Geschlecht abhängig, wen sie begehren und lieben, das können auch transgeschlechtliche, nichtbinäre oder intergeschlechtliche Personen sein. Dabei kann die Anziehung spirituell, emotional, romantisch, physisch und/oder sexuell sein.
Pansexualität und Bisexualität sind schwer voneinander abzugrenzen und können sich überschneiden.

Pansexualitaet

Genderfluid:

Der pinke Streifen in der Genderfluid-Flagge steht für Weiblichkeit, weiß für das Fehlen des Geschlechts, Lila für die Mischung der Geschlechter, Schwarz für alle Geschlechter außerhalb des binären Systems und Blau für die Männlichkeit.

Genderfluid sind Menschen, die sich mal als Mann und mal als Frau fühlen und zwischen den beiden Geschlechtsidentitäten wechseln. Menschen, welche sich nicht auf eine Rollenerwartung festlegen wollen bzw. auf ein Geschlecht, bezeichnen sich als Genderfluid. Die traditionelle Geschlechterverteiler findet bei diesen Menschen nicht statt.
Genderfluid, Genderqueer und Non-Binär wird an der Stelle schon mal gerne verwechselt.

Genderfluid

Wie ihre Flaggen ist jede Identität und Sexualität anders

Einige Flaggen ähneln sich aber jede von ihnen repräsentiert eine eigene Orientierung oder Identität. Daher gibt es auch viel mehr Flaggen, die alle ihre eigene Bedeutung haben.