Ein Wochenende in Belgien (Teil 3)

Dritter Tag: Blankenberge

Erlebt und geschrieben von Gitta

Sonntag, der 9. August 2009, der Reporter Günni wurde von der Feuchtigkeit geweckt, die sich von der Nordsee her über die Ferienanlage Sunpark in De Haan ausbreitete. Sein erster Blick ging in die Richtung der Villa, wo die acht Damen aus Deutschland ihr verlängertes Wochenende verbrachten. Von dort hörte er Schritte, es war Hannelore, die wieder einmal als erste wach war. Sie machte sich fertig und verließ auch wieder um Punkt sieben Uhr den Bungalow und spazierte durch den noch verschlafenen Park in Richtung Supermarkt. Wie schon am Tag vorher holte sie Brötchen für alle und kochte auch wieder Kaffee, als sie zurückkam. Kurze Zeit später trat auch schon wieder Gitta verschlafen auf die Terrasse, um nach dem Wetter zu sehen und natürlich ihre Morgenzigarette zu rauchen. Ava, die anscheinend genau auf diesen Moment gewartet hatte, nutzte die Gelegenheit und verschwand kurzerhand im Bad.

Aber so nach und nach erschienen dann aber doch alle mehr oder weniger munter am Frühstückstisch. Heute hatte sich Hannelore etwas Besonderes einfallen lassen: Zur Freude aller hatte sie nämlich leckeres Rührei vorbereitet, welches auch gerne verspeist wurde.

Nach dem Frühstück verschwanden dann plötzlich alle im Haus, um kurze Zeit später im 50er – Jahre – Look nacheinander wieder heraus zu kommen. Ja, sie hatten sich wirklich Mühe gegeben und herausgeputzt, die Petticoats sahen wunderbar aus und schon wurden die Fotoapparate hervorgekramt. Eine jede wollte doch ein Erinnerungsfoto haben. Und bis acht eitle Damen die richtige Position gefunden haben, das kann dauern!

Aber irgendwann wurden sie auch damit fertig und „Reiseleiterin“ Xenia mahnte zum Aufbruch. Zunächst begleiteten sie Ginny zu ihrem Auto, die heute aus beruflichen Gründen schon wieder abreisen musste, verabschiedeten sich herzlich von ihr und wünschten ihr eine gute Heimreise. Der Rest der Gruppe stöckelte abermals den gewohnten Weg in Richtung Bahnhaltestelle, um nach Blankenberge zu fahren.

Die Straßenbahn war gut besetzt und so sorgten die Mädels in ihrem Outfit doch für einige interessierte, neugierige aber auch bewundernde Blicke der Mitreisenden.

Am Zielort angekommen spazierten sie zuerst ein wenig durch den Park, wieder nicht ohne sich auf zahlreichen Fotos zu verewigen, bevor sie sich auf den Weg zur belebten Strandpromenade machten. Hier flanierten sie inmitten einer bunt gemischten Menschenmenge umher, stöberten in Boutiquen, posierten an Geländern, auf Treppen oder einfach nur so, und immer wieder klickten überall die Kameras, und nicht nur die eigenen. Ja, der Anblick der Damen war wirklich eine Augenweide. Viele Passanten schauten interessiert und baten darum, Erinnerungsfotos mit ihnen zusammen machen zu dürfen. So etwas erlebt man schließlich nicht alle Tage!

Die heiße und salzige Meeresluft aber forderte ihren Tribut und so zog es die Urlauberinnen in ein kleines Lokal etwas unterhalb der Promenade, wo auch die Preise merklich niedriger waren. Nach einigem Suchen erblickten sie eine menschenleere Terrasse, die sie sogleich in Beschlag nahmen. Aber was war das? War der Besitzer vorgewarnt, oder hatte es sich sonst irgendwie herumgesprochen? Zum ersten Mal gelang es ihnen nicht, wie sonst üblich, die Tische aneinander zu schieben, so sehr sie sich auch bemühten! Als sie endlich aufgaben, und eine jede einen Platz gefunden hatte mussten sie feststellen, dass die Tische am Boden festgeschraubt waren, damit sie nicht umherfliegen, wenn der Seewind doch einmal zu stark wird. Um sich wieder zu beruhigen, wurden kalte Getränke und auch die flämische Spezialität „Bitterballen“, frittierte Fleischkroketten, bestellt. Bereits während sie darauf warteten füllte sich auch rasend schnell die Terrasse.

Nach einer ausgiebigen Pause zog es die illustre Gruppe aber wieder auf die Strandpromenade und auf den weit in die See hineinragenden „Belgium Pier“.

Auch hier waren wieder einmal viele Fotoapparate zu sehen.

Aber die bunte Stadt Blankenberge ist nicht nur Strandpromenade und Nordsee, nein es gibt auch eine geschichtsträchtige gut erhaltene Altstadt und so sollte auch die Kultur nicht zu kurz kommen. So schlenderten sieben schöne Frauen gemütlich durch die Innenstadt und bewunderten die Etagenwohnungen mit den wunderschönen Fliesenwänden, alte Backsteinhäuser die Kirche und das alte Rathaus.

Vorbei ging es aber auch an Schaufenstern und natürlich wieder an kleinen Pralinengeschäften, in denen noch schnell letzte Mitbringsel für die Daheimgebliebenen erstanden wurden. Über einen Flohmarkt erreichten alle dann schließlich den Bahnhof, kauften ihre Tickets und fuhren mit der Tram wieder in Richtung De Haan. Nach dem mittlerweile schon bekannten Fußmarsch kamen die Feriengäste auch wieder wohl behalten im SunPark an und erholten sich bei frischem Kaffee und Waffeln in ihrem Garten.

Auch der Reporter in seinem Versteck atmete auf, wie können acht Frauen im Urlaub nur so aktiv sein?

Eine jede verbrachte den Spätnachmittag auf ihre Weise, einige zogen sich um und stylten sich neu, andere fingen bereits an, ihre Koffer zu packen oder ruhten sich einfach nur aus.

Plötzlich standen alle gemeinsam wieder ausgehbereit vor der Türe. Sie wollten den letzten Urlaubsabend noch einmal genießen und spazierten durch den Park mit seinen Seen, kleinen Wäldern und Wiesen und erreichten die „Plaza“, das Zentrum der Anlage. Hier befinden sich der Supermarkt, ein Schwimmbad mit Fitnessanlagen, aber auch einige Restaurants. Ein Angebot für ein „All – you – can – eat“ – Büffet lockte die Gruppe heran und sie beschlossen, dort zu Abend zu essen. Angeboten wurden mediterrane Suppen und Speisen, Lammfleisch, Geflügel, Würstchen, Salate und andere Beilagen und auch Desserts. Es war auch alles sehr schön und teilweise auch liebevoll angerichtet, aber das sollte wohl von dem nur mäßigen Geschmack der Speisen ablenken. Das Hungergefühl siegte schließlich doch über die Geschmacksnerven und als alle gesättigt waren, verließen sie auch bald das Restaurant und gingen langsam wieder zurück zu ihrem Bungalow.

Hier ließen sie den Abend in gemütlicher Runde und bei Mondschein ausklingen, tranken die letzten Vorräte aus und gingen zu ungewohnt früher Zeit zu Bett.

Nachdem sich der Reporter von seinem Erstaunen darüber beruhigt hatte und auch die letzten Lichter im Haus ausgegangen waren, legte auch er sich schlafen und überlegte, was ihn wohl am nächsten Tag erwarten würde.

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