Was für ein Jahresabschluss: Mit ca. 40 Gästen feierten wir Weihnachten beim Gendertreff Düsseldorf im Restaurant Kaisershaus in Düsseldorf. Dabei zeigte sich beim traditionellen Schrottwichteln, dass Selbsthilfe für Transgender und ihre Angehörigen und Spaß sich nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil: Gerade die gelebte Normalität ist ein wichtiger Baustein unserer Selbsthilfearbeit. Genau deshalb finden unsere Treffen ja auch in öffentlichen Lokalen statt. So können im Schutz der Gruppe die ersten Gehversuche in der Öffentlichkeit unternommen und das notwendige Selbstbewusstsein aufgebaut werden. Angenehmer Nebeneffekt: Bei gutem Essen und netter Gesellschaft können die Teilnehmer der Treffen über alles sprechen, was sie rund um das Thema Transidentität bewegt.
Wieder einmal ist also ein Jahr um und diesmal war es sogar ein ganz besonderes Jahr: Denn der Gendertreff feierte seinen 10. Geburtstag. Und 10 Jahre Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit sind ja durchaus ein Grund zum Feiern, oder? 🙂
Auch in 2014 wurde wieder jede Menge Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Wir waren beim CSD Düsseldorf, beim CSD Köln, beim CSD Essen, beim CSD Dortmund, beim CSD Aurich, bei der Paracelsus Messe in Düsseldorf und beim Gesundheitstag von IT.NRW mit einem eigenen Stand vertreten.
Unser Gendertreff Leverkusen musste in 2014 umziehen, da unser langjähriges Lokal, das Brauhaus Aloysianum, seine Pforten leider für immer geschlossen hat. Mit dem Gasthof Kaup fanden wir eine neue Bleibe und wir hoffen, dass die neue Location mindestens ebenso gut angenommen wird wie das Kaisershaus in Düsseldorf, in dem nun ja auch bereits einige Jahre unser Gendertreff Düsseldorf stattfindet.
Doch zurück zu unserem Jahresabschluss. Bereits vor dem "offiziellen Beginn" des Gendertreff Düsseldorf um 14:30 Uhr waren die meisten Gäste bereits da.
Wie man sieht, hatten fast alle ein Geschenk für das Schrottwichteln dabei. Nach der obligatorischen Runde Kaffee und Kuchen ging es los. Wer eine 1 oder eine 6 würfelte, durfte sich ein Geschenk aussuchen. Danach wurde getauscht: Je nach Zahl gingen die Geschenke am Tisch reihum oder man durfte mit jemandem tauschen. Bereits dabei wurde herzlich gelacht.
Dann ging es ans Auspacken. Wiederum wurde gewürfelt und wer eine 1 oder eine 6 hatte, durfte das Paket öffnen.
Wie man sieht, können offenbar auch kleine Dinge jede Menge Freude bereiten. Zugegeben: Beim Schrottwichteln sollte man das Thema Geschenke von der humorvollen Seite nehmen. Denn in den Paketen befanden sich natürlich lauter Dinge, die irgendjemand garantiert nicht mehr brauchen konnte. Ob Hanna deshalb so skeptisch geschaut hat?
Julia scheint sich auf jeden Fall richtig zu freuen.
Hier zeigt uns "Powerlady", dass sie ihren Foren-Namen offenbar zu Recht trägt.
Derweil freut sich Ava über ein Geschenk, das vielleicht einmal als Werbegeschenk einer Zahnarztpraxis unter die Leute gebracht wurde: Einen blauen Zahn aus Glas. Klarer Fall: So etwas kann man immer brauchen. 😉
Stefanie hat eine Tasche erwichtelt.
Hier sehen wir Xenia beim Auspacken. Na? Was da wohl drin war?
Nathalie hat zwei Weihnachtshäuschen für Teelichter abgestaubt.
Rita hat ihrem Weihnachtsstern beim Auspacken einen Zacken abgebrochen.
Und auch auf dem letzten Bild zeigt sich, dass Spaß und Selbsthilfe definitiv zusammen gehören.
Die meisten Gäste blieben dann noch bis zum Abendessen und als die letzten Teilnehmer des Gendertreff Düsseldorf aufbrachen, war es schon ziemlich spät geworden und der "offizielle Teil" des Treffens schon seit einigen Stunden vorbei. Es war ein schöner Nachmittag und ein schöner Abend, an dem es neben dem Spaß beim Schrottwichteln viele angeregte Gespräche gab. Wie immer tauschten sich die Besucher des Gendertreff Düsseldorf rund um das Thema Transidentität aus und von Shopping-Tipp bis geschlechtsangleichender Operation und von Schminken bis Hormontherapie wurde kein Thema ausgelassen.
Auch im nächsten Jahr geht es natürlich weiter. Im dann 11. Jahr freuen wir uns auf zahlreiche Gäste unserer beiden Treffen Gendertreff Düsseldorf und Gendertreff Leverkusen.