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Mein tiefes Loch

Im Gendertreff angemeldet, einen weiblichen Namen gesucht und schon sind alle Probleme beseitigt? Nun, so einfach ist es natürlich leider nicht, wie der folgende Beitrag zeigt. Unsere Userin Nephele berichtet dabei sehr offen über den Wettstreit ihrer Gefühle, nachdem sie sich ihren weiblichen Namen ausgesucht hatte.

Mit freundlicher Genehmigung von Nephele aus dem Gendertreff Forum

Nun, für alle die mich noch nicht kennen: Ich bin Nephele und Neuling auf dem Gebiet Transgender. Ich habe mich nie so damit befasst. Ich dachte immer nur, ich bin ein Mann, der leidenschaftlich gern Frauenkleidung trägt. Das war immer für mich eine besondere Welt, in die ich eintauchen konnte und die mich auch immer wieder innerlich sehr befriedigt hat. Ich habe das aber immer heimlich gemacht, bis auf zwei Male (ich möchte noch kurz dazu sagen, dass ich seit jetzt fast 20 Jahren Frauen Sachen trage).

Seit ich hier im Gendertreff bin, gehen seltsame Dinge mit mir und in mir vor. Was ich sehr loben muss, ist die Fürsorge hier im Gendertreff. Eigentlich wollte ich nur gleichgesinnte Menschen treffen, mit denen ich mich austauschen kann, Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen. Aber ich habe was ganz anderes erfahren und erlebt, womit ich nicht gerechnet habe.

Nun darüber möchte ich aber ein anderes Mal sprechen. Jetzt möchte ich aber über mein tiefes Loch sprechen, in das ich gefallen bin.

Es ist jetzt zwei oder drei Wochen her, das weiß ich nicht mehr genau. Jedenfalls ich war sehr stolz, mich überwunden zu haben, mich hier vor einiger Zeit angemeldet zu haben. Ich habe mich endlich mal mit ganz lieben Menschen austauschen und offen über das Thema sprechen können.

Doch seit ich das gemacht habe, ist meine Gefühlswelt im meinen Inneren immer mehr durcheinander geraten. Ich will aber nicht sagen, dass es im Negativen war. Nein, ich habe mich sehr gefreut endlich mal Menschen gefunden zu haben, die verstehen was ich sage und meine. Die mich so nehmen wie ich bin, respektieren und achten. Das habe ich zuvor nie kennen gelernt.

Jedenfalls habe ich mich hier im Gendertreff einbringen und meine Gedanken und Gefühle einmal niederschreiben können. Und ich habe dann auch mehr über mich und mein Innerliches nachgedacht. Ich habe mir immer gewünscht, mal an einem Punkt zu kommen, nach dem ich mich wahnsinnig sehne und an dem ich alles ausleben kann. Aber ich habe nie gedacht, dass ich es wirklich mal erleben werde. Und das kommt gerade.

Ich habe meinem zweiten innerlichen Gesicht nie einen Namen gegeben. Ich war ja nur ein Mann, der Frauenkleidung trägt. Ich habe mir nie eingestanden, was ich wirklich leben will, obwohl ich doch schon immer als Frau leben wollte.

Ich bin all die Jahre, in denen ich meine Neigung im Verborgenen ausgelebt habe, immer gut mit mir selber klar gekommen. Ich war immer nur der Mann. Aber ich habe meiner weiblichen Seite nie einen Namen gegeben. Hier im Forum des Gendertreff hatte ich mir den Nicknamen Lex gegeben, der ja nun wirklich nichts mit meiner weiblichen Seite zu tun hat. So heißt mein Drucker, das war also wieder männlich für mich. Und damit habe ich ja kein Problem.

Nach einigen Beiträgen im Forum kamen einige User mit dem Vorschlag auf mich zu, ich sollte mir doch einen weiblichen Namen geben, was ich dann auch relativ schnell gemacht habe, obwohl ich bei der Wahl etwas Schwierigkeiten hatte. Man war mir auch behilflich bei der Suche nach einem Namen und hat mir Tipps und Denkanstöße gegeben. Bis dahin war das ja noch nicht so das Problem oder ich habe es nicht wahrgenommen.

Doch nachdem ich mir den neuen Namen gegeben hatte, begann mein Dilemma: Denn es wurde alles geändert. Ich wurde gefragt, ob auch mein Nickname im Forum geändert werden sollte. Ich sagte frohen Mutes „Ja“, ohne zu wissen, was dann mit mir passiert.

Also gut, alles getan und gemacht. So entstand jetzt mein Name Nephele. Ich habe dann viele liebe Zuschriften und Kommentare bekommen und Gratulationen, dass ich einen wichtigen Abschnitt geschafft hätte. Jetzt ging es darum, auch noch so meine Beiträge im Forum zu unterschreiben. Und da war es dann auch schon: Damit bin ich dann nicht mehr so klar gekommen. Ich war so durch den Wind, jetzt wirklich einen Frauennamen zu haben. Ich war als Mann eine Frau. Es ist etwas Wirklichkeit geworden. Und beim Unterschreiben eines Forenbeitrags war es dann passiert, dass ich nicht einmal mehr wusste, wie ich unterschreibe. Ich habe mich verschrieben und mit meinen ganz richtigen Namen unterschrieben.

Und das hat mich so sehr aus der Bahn geworfen, weil ich nicht mehr wusste, was jetzt mit mir passiert. Meine Gefühle spielten verrückt. Ich habe Ängste und Depressionen bekommen. Mein Kopf war voller Gedanken, die ich einfach nicht zuordnen konnte. Ich habe mich zurückgezogen und habe auch im Forum nichts mehr geschrieben. Ich habe mich auch nicht mehr verwandelt, also auch nicht mehr das Allerliebste gemacht, was ich wollte.

Ich habe Gewissensprobleme bekommen. Wer bin ich? Was bin ich? Ich wusste es wirklich nicht mehr. Ich wollte immer eine Frau sein. Oder ich will es mal so sagen: Ich sehne mich danach, als Frau zu leben. Ich liebe diesen Körper. Und immer, wenn ich mich verwandelte soweit es ging, ist mir die Welt immer offener vorgekommen. Das sind nun meine Empfindungen.

Doch durch meinen Rückzug in meine Einsamkeit ist mir auch etwas bewusst geworden, das ich vorher nicht gewusst habe. Ich habe zuvor nicht gewusst, dass ich eine ganz liebe Freundin gewonnen habe. Eine Freundin, die sich Gedanken und Sorgen gemacht hat, warum ich nicht mehr schreibe und nicht mehr hier bin.

Dann habe ich über das Gendertreff Forum eine ganz liebe fürsorgliche private Nachricht von Marina bekommen. Sie hat mir ihre Fürsorge mitgeteilt, und  dass Sie mich vermisst. Und nicht nur, dass Sie mich vermisst, sondern auch den Austausch durch unsere vielen privaten Nachrichten. Denn wir haben viele private Nachrichten geschrieben, die viele Seiten lang waren. Sie meinte, dass es auch für sie eine Bereicherung ist, sich mit mir auszutauschen und dass sie mich so respektiert, wie ich bin. Und das hat mich total umgehauen.

Danke an dieser Stelle ganz ausdrücklich Dir, Marina, dass du mich aus meinem tiefen Loch geholt hast. Und dass du mich so nimmst, wie ich bin. Und ich muss sagen, dass ich stolz bin, dass wir Freundinnen sind.

Das habe ich so in meinem privaten Leben bislang noch nicht erfahren. Durch Marina habe ich Mut gefasst, wieder etwas in meinem Themenbereich zu schreiben. Nicht viel, nur eine kleine, kurze Info. Doch darauf kamen Reaktionen und Kommentare, die mich sehr gefreut haben und mir noch mehr Mut zusprachen.

Nun ich weiß nicht, ob dieser Bericht hilfreich ist für andere. Aber ich wollte einmal alles niederschreiben, wie es mir ging. Vielleicht kann ich dadurch doch jemandem helfen. Ich weiß es nicht. Ich habe aber dadurch doch einiges über mich gelernt und erfahren.

Lieben Gruß Nephele

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Sonntagsausflug

Auch durch den Gendertreff beflügelt hat Tanja ihren ganzen Mut zusammen gerafft und den Weg in die Öffentlichkeit gefunden.  Mit ihrer freundlichen Genehmigung folgt hier der Bericht von ihrem Erlebnis.

Also ….wie es mir am Sonntagabend ergangen ist…

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll…

Ich hatte mich fertig gemacht. Relativ unauffällig denke ich. Eine helle Jeans darunter schwarze Stiefel mit 7 cm Absatz und einen schwarzen Strickpullover…nach meinem Kaffee war ich voll aufgeregt – jetzt sollte es endlich mal losgehen. Nicht nur wie immer in der Wohnung und alleine.

Ich zeige mich der Welt so wie ich es fühle, also nicht lange fackeln sondern los! Jacke an, prüfender Blick in den Spiegel (Haare sitzen gut) Handtasche, Autoschlüssel und los…

Tür auf und ab zum Auto (es Dämmerte schon) mhm weder im Treppenhaus noch auf dem Parkplatz bin ich auf jemanden getroffen.

So, nun sitze ich im Auto. Und was mache ich nun? Ah, erstmal zur Bank und Geld holen. Nach ca 10min. Fahrzeit und 1x abwürgen (oh, mit Absatz Autofahren, tzzz) stehe ich nun auf dem Parkplatz der Bank (menschenleer). Ich denke „na gut“ und mache die Tür auf, stolziere los und stehe vor der Tür. Oh, Kundschaft, am Geldautomat eine junge Frau.

Jetzt wird es ernst und der Summer öffnet die Tür. Ich trete ein, klack klack klack, ups verdammt, die falschen Schuhe um eigentlich nicht aufzufallen. Egal, ich stelle mich artig in die Warteposition und mir wurde warm. Puls bei 200 – total gespannt auf die Reaktion. Nebenbei bemerkte ich, dass ich schon an ihrer Bekannten vorbei gelaufen war, die im Auto saß und wartete. Sie war fertig und drehte sich um, schaute mir in die Augen und musterte mich dann ganz. Ich wollte flüchten, nur wohin? Dann kam es, sie schenkte mir ein freundliches Lächeln und sagte zu mir: „Schöne Schuhe!“ Ich hörte auf, zu atmen – 1.000 Steine fielen mir vom Herzen, der erste Kontakt und dann so positiv . Ich stammelte so etwas wie „Danke“ und fing an, mich am Geldautomaten zu schaffen zu machen…

Zurück am Auto war die Freude riesig und ich hatte Blut geleckt. Also zur nächsten Tankstelle, wo auch alles super lief. Getankt und bezahlt als wäre es völlig normal. So langsam gewöhne ich mich daran.
Auch an die hohen Schuhe, weil mehr als 20 Meter in der Wohnung bin ich ja noch nicht gewohnt und das „Klack, Klack“ kam von mir und da bin ich stolz drauf. Ausserdem konnte ich mich so nie verstecken die Leute schauten nur kurz und das war es – wie normal.

Nach der Tankstelle fuhr ich in die Passage, ein kleiner Marktplatz mit Geschäften drum herum und ich wollte immer mehr. Ein schöner Bummel durch die Passage, wo ich mich auch schön selber in den großen Schaufenstern beobachten konnte. Hammer das war ich, als wäre ich so geboren.

Das Resümee des Abends: 7 Passanten, ein Hund, kein Auslachen und eine Uhrzeitauskunft…. Cool. Warum habe ich mich solange versteckt? Das ist die Frage, die ich mir heute stelle. Ich gebe zu: Seitdem bin ich süchtig und kann nicht mehr aufhören.

Was ist der nächste Schritt und wie gestalte ich mein Leben um?

Tanja

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Von Xynthia verfolgt.

Sonntag, 28.2.2010.
Ute machte sich am frühen Morgen auf zum Regionalexpress nach Münster, dort fand eine Messe statt mit wichtigen Vorträgen. Es war stark windig und es regnete.

Die Gelegenheit zu einem Ausflug nach Münster griffen wir (Bernadette, Kirsten, Rita und Xenia) gerne auf und verabredeten uns für 11:00 Uhr. Bernadette war so freundlich und spielte Taxi und fuhr uns alle zum Solinger HBf.

Von einem Unwetter war zu diesem Zeitpunkt (noch) keine Spur, ausser starkem Wind und leichtem Regen. Unser Zug kam pünktlich und griff uns auf. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir unser Ziel, Münster und es regnete leider.

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Meine kleine Trannytour oder Marina am Rosenmontag in Hilden

Viele unserer Erlebnisberichte sind von erfahrenen Transgendern geschrieben worden. Doch wie ist es für Neulinge, für die es noch nicht so selbstverständlich ist, sich en femme draußen zu bewegen? Im folgenden Beitrag gibt uns unsere Userin Marina einen Einblick in ihre Gefühlslage bei einem ihrer ersten Ausflüge in die Öffentlichkeit.

Mit freundlicher Genehmigung von Marina aus dem Gendertreff Forum

Auf dem Gendertreff Leverkusen am 06. Februar 2010 hatte ich mich kurzfristig entschlossen, am Rosenmontag mit nach Hilden zu kommen. Das war wohl eine echte Kurzschlussentscheidung, denn zur richtigen Vorbereitung war nicht mehr genug Zeit, beruflich bedingt und auch was meine Kleidergröße betrifft (Ich bin nun mal ein 4XL Transgender).

Der Sonntag vor Rosenmontag begann erstmal mit Fingernägel lackieren. Zum ersten mal übrigens. !**********! Nagellack! Mit dem Lackfarben stehe ich irgendwie auf Kriegsfuß. Nach unzähligen Versuchen hatte ich es so halbwegs hinbekommen, zufrieden stellend war es aber nicht.

Montagmorgen bin ich dann viel zu früh aufgewacht, andererseits auch nicht. Noch brauche ich über 2 Stunden zu stylen. Ich hoffe das wird irgendwann mal schneller gehen. Da ich wie gesagt kein richtiges Kostüm hatte, habe ich mir halt ein paar Dinge zusammen gesucht, die wohl eher in die Rubrik Fehlkauf bzw. Abendbekleidung gehören. Nichts tolles, lila Seidenbluse, braun gemusterter Faltenrock im Kiltstil, lila metallic Leggings, fast flache schwarze Stiefel und meinen langen Wintermantel. Eigentlich wollte ich was „höheres“ tragen, aber angesichts der Tatsache, das es geschneit hatte und ich ziemlich viel laufen muss, habe ich mich dann doch für die fast Flachen entschieden.

Was wäre Karneval Feiern, wenn man noch nicht einmal ein Bier trinken kann? Also ist Marina statt mit dem Auto dann eben dem ÖPNV gefahren. Noch eine Premiere, denn auch das zum ersten Mal.

In dem Mietshaus, in dem ich wohne, lebe ich sehr anonym. Daher ist das vor die Tür Gehen für mich mal grundsätzlich kein Problem. Nur im hellen Tageslicht habe ich es noch nie gemacht. Aber was soll’s, es ist Rosenmontag, gerade heute interessiert das garantiert niemanden, ob das Passing gut oder schlecht ist. Ist es schlecht, dann ist es eben ein Karnevalskostüm, ist es gut, na um so besser… So weit wie viele der anderen, zu sagen es ist grundsätzlich egal, so weit bin ich noch nicht. Aber diese Einstellung kommt so ganz langsam, zumindest setzt sich der Gedanke langsam bei mir fest.

Also los geht’s, allen Mut zusammen nehmen und einfach loslaufen. 500 m bis zur Bushaltestelle. Niemand außer mir da und noch gut 5 Minuten Zeit. So stehe ich da an der Haltestelle, Autos fahren vorbei, niemand interessiert sich für mich. Etwa 2 Minuten vor Abfahrt kommt eine junge Frau in Reitkleidung, mustert mich kurz und vertieft sich dann in Ihr Pferde-Buch.

Der Bus kommt pünktlich, einsteigen und 5 Haltestellen weiter raus zum Umsteigen in eine andere Buslinie. Dazu die Kreuzung überqueren und 200 m bis zu anderen Haltestelle. Kostümierte und normale Leute überall, niemand interessiert sich wirklich für mich. Nach 10 Minuten kommt der andere Bus, der mich zum Bahnhof bringt. Wieder 100% pünktlich.

Am Bahnhof dann hätte ich eigentlich ebenfalls ca. 10 Minuten Wartezeit gehabt. Doch die Bahn kommt verspätet. 12 Minuten zu spät um genau zu sein. Oje, hoffentlich bekomme ich noch die S-Bahn am Düsseldorfer Hauptbahnhof.

Der verspätete Zug ist ziemlich voll mit Karnevalisten und solchen die es nicht sind. Ich frage höflich und setze mich dann neben einen Mann in einem Tupfenkostüm. Die Fahrt dauert gut 20 Minuten. Im Zug schaut ein junges Mädchen mehrmals zwischen den Sitzreihen hindurch zu mir rüber. Jedes Mal wenn ich zurück schaue dreht sie ganz schnell den Kopf weg. Dann tuschelt sie, wohl mit Ihren Eltern. OK, also hat sie mich erkannt? Na wenn schon, es ist Rosenmontag.

Die anderen im Zug interessieren sich gar nicht für mich. Umsteigen am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Der Bahnhof ist brechend voll, vor allem mit Karnevalisten. 13:06, die S-Bahn, die ich ursprünglich geplant hatte geht um 13:10, das könnte noch klappen. Jawohl, als ich die Treppen zum Bahnsteig hochkomme läuft die S-Bahn gerade ein. Also hatte ich statt am Bahnhof Düsseldorf am Bahnhof Osterath die Wartezeit absolviert, ist ja egal. Damit bin ich wieder im Zeitplan.

Die S-Bahn fährt pünktlich ab. Es sitzen ein paar Leute im Zug, auch hier wieder, absolut kein Interesse an mir. Nach 16 Minuten läuft die S-Bahn im TBG ein. Insider wissen schon welcher Bahnhof das ist. Gemeint ist natürlich der schon so häufig erwähnte Trannybahnhof Gruiten.

Aussteigen, Endstation für mich. Aus dem Bahnhof raus und kurz Rita anrufen, sie will mir entgegen laufen. Vom Bahnhof sind es etwa 500 m bis zu Ritas Wohnung. Nach gut 300 m kommen Rita und Ava mir entgegen. Rita in Ihrem Funkenmariechen Kostüm und Ava in einem silbernen Cheongsam . Beide sahen toll aus. Nach einer schnellen Begrüßung laufen wir gemeinsam zu Ritas Wohnung. Dort wärmen wir uns erst mal wieder auf. Es ist ja noch Zeit bis wir los müssen.

Da ich wusste, dass ich von hier aus zusammen mit Rita, Kirsten und Ava unterwegs bin, habe ich mir keine weiteren Gedanken mehr über den Fahrplan gemacht. Also zurück zum TBG und von dort in die S-Bahn zum Bahnhof Hochdahl. Da stieß dann auch Ilona zu uns. Gemeinsam sind wir dann zum Bus gelaufen, der uns nach Hilden Stadtmitte bringt. An der dritten Haltestelle sind dann noch Xenia, Ute und Gina zugestiegen.

Wir saßen alle ziemlich weit hinten im Bus. In der letzten Reihe saßen ein paar Jugendliche im typischen Outfit: Baggy Pants, Basecap und Ipod im Ohr. Alle in schwarz. Haben die gekuckt… So einen Trannyauflauf haben die wohl auch noch nie gesehen. Xenia unterhielt sich mit einer älteren Frau im Bus. Ich war etwas zu weit weg um alles mitzubekommen. Jetzt, da ich nicht mehr alleine war, hat es mir auch gar nichts mehr ausgemacht. Das alte Prinzip der Sicherheit in einer Gruppe.

Im Zentrum von Hilden sind wir ausgestiegen und zum Karnevalszug gelaufen. Dort warteten schon Josi und Sarah auf uns. So, jetzt sollte der Karneval in Hilden wohl losgehen. Die Zugspitze war jedenfalls schon da. Von unserem Stehplatz aus war der Zug jedoch nicht so toll zu sehen, denn wir standen ziemlich weit hinten.

Nach einiger Zeit waren alle durchgefroren und so wurde beschlossen, dass wir uns auf den Weg zum Restaurant Pegasus machen. Der Zug lief aber noch. Unterwegs bin ich dann noch auf dem schlecht geräumten Bürgersteig gestürzt. Gott, war mir das peinlich im ersten Moment, diese blöden glatten Sohlen. Aber alle haben sich nur Sorgen um mich gemacht. Es war aber nichts passiert, außer dass meine Perücke verrutscht war.

Im Pegasus gab es erstmal Verwirrung über die Sitzordnung. Nachdem sich die meisten schon gesetzt hatten, sollten wir dann doch wo anders hin. Na ja, nach ein paar Minuten war das auch geklärt. Alle bestellten Ihr Essen und es wurde in gemütlicher Runde gespeist. Dann sind die Raucherinnen erst mal raus und ich zum Makeup-Nachbessern runter zur Toilette. Auf dem Weg nach unten kam mir ein junges Mädchen entgegen und sagte alle Toiletten sind besetzt. Damit hat sie mir, ohne es zu wissen, ein nettes Kompliment gemacht. Denn sie hat mich für das genommen, was ich sein will: Eine Frau.

Dann wurde die Tischrunde aufgelöst und alle sind nach vorne zur Theke. Da gab es aber nur 4 Sitzplätze für uns. Der Rest musste stehen. Die anderen anwesenden Gäste haben uns vielleicht komisch angesehen, oder bilde ich mir das nur ein? Alleine hätte ich wahrscheinlich Panik bekommen, aber so, in der Gruppe ging es. Es wurde viel geredet, einige fingen an zu Tanzen zur üblichen Karnevalsmusik. Ich saß die meiste Zeit da, unterhielt mich mit praktisch jeder einmal und genoss ein Alt nach dem anderen. Rita forderte mich mehrmals auf, doch mitzutanzen, aber irgendwie traute ich mich nicht. Ich bin doch so steif.

Dann wurde ich auch noch von Utes Bruder zum Tanzen aufgefordert, was ich aber sehr bestimmt abgelehnt habe. Da spielt das Kopfkino dann doch wieder Armageddon – Der Untergang der Welt. Nach 6 Alt war mir es dann aber auch egal und ich bin dann doch mit zum Tanzen gegangen. Und was für einen Spaß ich hatte. Wann habe ich zum letzten Mal getanzt? Oje, das war noch auf der letzten Schulfete, so lange ist das schon her. Sch*** Schüchternheit. Offensichtlich brauche ich dann doch noch etwas Starthilfe um locker zu werden. Nicht, dass mich 6 große Alt jetzt aus der Bahn werfen würden, beileibe nicht. Aber es hilft. So kam Utes Bruder dann doch noch zu einem Tanz mit mir.

Der Rest des Abends verging wie im Flug mit Tanzen und Reden. Dann verabschiedeten sich zuerst Gina, Xenia, Ute, Josi, Sarah und Ilona. Rita, Kirsten, Ava und ich blieben noch ein paar Minuten, wir hatten noch Zeit bis wir wieder zur S-Bahn mussten. Ava hatte mir angeboten, mich mit dem Auto nach Hause zu fahren, wir mussten aber erst zurück zum TBG.

Also sind wir gegen 22:00 Uhr losgelaufen, um die S-Bahn nach Solingen zu erwischen. In Solingen wollten wir umsteigen, nur hatte der Zug zum TBG laut Ansage 45 Minuten Verspätung. Was sollten wir also tun? Am Bahnhof gibt es einen McDonald’s. Also auf einen Kaffee zum Fastfood Restaurant. Viel los war nicht und irgendwie hat es mir auch nichts mehr ausgemacht, dass ich angesehen wurde. So warteten wir unsere Zeit ab, im McDonald’s war es wenigstens schön warm. Besonders Ava mit Ihrem Kleid und Pumps hatte da zu leiden.

Wieder einmal: Die Bahn kommt … noch später. Aus 45 Minuten Verspätung wurden dann 75 Minuten. Die letzte halbe Stunde haben wir dann am Bahnsteig gestanden und gefroren. Arme Ava, mit ihrem dünnen, hoch geschlitzten Kleid hat sie am meisten gelitten. Der Rest verlief dann ziemlich unspektakulär. Am Trannybahnhof Gruiten raus, in Ritas Wohnung kurz aufgewärmt und dann mit Ava im Auto zurück nach Hause. So bin ich dann um fast 1:00 Uhr zu Hause angekommen. Noch abschminken und ab ins Bett.

Alles in allem war es ein wunderschöner Nachmittag und Abend für mich. Das hat meinem Selbstvertrauen wieder einen kräftigen Schub gegeben. Es macht so viel Spaß mit Freundinnen auszugehen. Das macht echt süchtig nach mehr.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch ganz herzlich bei Rita, Kirsten und Ava bedanken. Einfach dafür, mich ein bisschen „an die Hand“ genommen zu haben und mich einfach mitzuziehen. Noch brauche ich das, obwohl es mir schon so viel leichter fällt. Ich stamme halt nicht aus dem Rheinland. Die berühmte rheinische Fröhlichkeit war mir bisher fremd. Die Mentalität in meiner Heimat ist eher mehr so wie die der Westfalen. Stockkonservativ, humorlos und steif. Obwohl meine Heimatstadt sogar als Karnevalshochburg in Hessen gilt. Aber das sind die Städter, ich bin stamme vom Land. Deshalb habe ich wohl auch so lange zum „auftauen“ gebraucht.

Eure Marina

PS von Ava: So kalt ist auch ein recht dünnes Kleid mit ordentlicher Winterjacke sowie zwei 60den Thermo-Strumpfhosen dann auch wieder nicht. 😉

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Eine wahre Geschichte von Vertrauen, Liebe und vielen Gefühlen

aber auch eine Liebeserklärung

Autorin: Gitta

Es war an einem Samstag vor etwa 10 Jahren, als ich in einem kleinen Familienbetrieb in der Dienstleistungsbranche Frühdienst hatte. Gitta war bestimmt damals schon in mir, aber zur damaligen Zeit noch lange nicht geboren, vielleicht eher verdrängt, auf jeden Fall aber undenkbar.

Chef und Chefin verabschiedeten sich wie immer gegen Mittag ins Wochenende, als die Chefin noch schnell sagte: „Ach übrigens, heute kommt dich eine neue Mitarbeiterin ablösen. Bleib noch etwas länger, zeig ihr alles und dann kannst du auch gehen.“

„Naja,“ dachte ich, „ist ja nicht viel, dauert vielleicht höchstens eine Stunde, damit kann man leben.“

Pünktlich erschien die neue Kollegin, ich erklärte ihr alles und ging dann – nein, nicht nach Hause. Ich kann es bis heute nicht erklären, aber irgendetwas zwang mich dazu, bei ihr sitzen zu bleiben.

Sie war damals verheiratet und hatte eine kleine Tochter und ich war zu der Zeit bereits etwa sieben Jahre Single.

Die Einarbeitungszeit verlängerten wir auf mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate und wie es nun mal in kleinen Betrieben üblich ist, kam man natürlich auch ins Gespräch über banale Alltagsdinge. Aber schon sehr bald entwickelte sich zwischen uns ein wunderbares, unbeschreibliches Vertrauensverhältnis. Da hatten sich zwei Menschen gefunden, die sich gegenseitig zuhörten und sich alles, wirklich alles erzählen konnten, aber wir verstanden uns auch ohne Worte. So etwas hatte ich zuvor noch niemals erlebt! Innerlich fieberte ich die ganze Woche den Samstagnachmittagen entgegen.

Mittlerweile hatte ich natürlich auch ihre Familie kennengelernt und verstand mich auch gut mit ihrem Mann und ihrer Tochter.

Aber dann geschah etwas, was ich lange Jahre verflucht hatte: Wir merkten, dass wir uns gegenseitig „gefährlich“ werden konnten. Eine Beziehung oder gar eine Ehe ist für mich etwas ganz Besonderes, und so etwas macht man nicht durch eine Dummheit kaputt und so brach ich den innigen Kontakt zu ihr weitgehend ab. Es kam sogar soweit, dass ich ihrem Mann versuchte aus dem Weg zu gehen und nicht geradewegs in die Augen sehen konnte, obwohl zwischen meiner Kollegin und mir niemals mehr gewesen ist als zuhören und reden.

Da wir aber alle im gleichen Ort wohnten, zeitweise sogar in unmittelbarer Nachbarschaft, war es nicht möglich, sich nicht zu begegnen, gelegentlich war ich sogar gern gesehener Gast in deren Hause, ihr Mann konnte ja schließlich nicht wissen, was los war. Aber die Zeit heilt ja auch bekanntlich alle Wunden.

Vor gut drei Jahren wurde dann die Gitta in mir geweckt und wollte nach draußen. Durch das Internet merkte ich schnell, dass ich nicht alleine war und meldete mich auch im Gendertreff–Forum an und fand hier schnell eine Menge ganz liebe Freundinnen.

Aber gleichzeitig verspürte ich auch den unbändigen Wunsch, meiner damaligen Kollegen von meinem zweiten Ich zu erzählen. Aber aus Rücksicht auf ihre Familie, sie hatte inzwischen eine weitere Tochter, aber auch aus Angst vor ihrer Reaktion und aus Angst vor mir selber habe ich es nicht geschafft. Der Kontakt blieb weiter nur freundschaftlich bis vor gut eineinhalb Jahren ihr Mann starb. Ich besuchte sie noch einmal und dann brach der Kontakt zwischen uns völlig ab.

Am 10. November diesen Jahres liefen wir uns dann zufällig – oder war es vielleicht Schicksal? – auf einem Parkplatz über den Weg. Wir standen vielleicht eine halbe Stunde dort und redeten über alles Mögliche, auch darüber, dass man auch ohne Partner ein glückliches Leben führen kann, so wie ich es ja seit nunmehr 17 Jahren gewohnt bin. Aber wir redeten auch über eines der neumodischen Freundeforen, in dem wir beide zufällig angemeldet sind, ohne es voneinander zu wissen.

Und über dieses Freundeforum schrieb sie mir am 14. November, als ich gemütlich beim Candlelight – Dinner saß, eine Nachricht. Darin erzählte sie mir zum ersten Mal über ihre Gefühle von vor zehn Jahren, aber auch dass dies ja nun Vergangenheit sei und sich gelegt habe.

Durch ungünstige Umstände las ich ihren Text erst zwei Tage später – ich möchte nicht selbst erleben, was in ihr während dieser Zeit ohne Antwort vorging.

Diese ehrlichen Worte ließen mich spüren, dass ich dieser Frau immer noch ohne jegliche Gefühle meinerseits vertrauen konnte und es war auf einmal wieder sehr wichtig für mich, ihr von Gitta zu erzählen. Ich fühlte und war mir sicher, dass sie mein zweites Ich vielleicht tolerieren, zumindest aber mir zuhören würde.

Ich antwortete dann, dass ich auch damals aus genau demselben Grund wie sie den Kontakt zu ihr abgebrochen hatte und ihr auch etwas zu beichten hätte, was ich ihr aber persönlich sagen wollte.

Nun gab es kein Zurück mehr, allerdings platzte der erste ausgemachte Termin aus zeitlichen Gründen, aber eine Woche später, nämlich am 27. November war es dann soweit.

Ich packte alle Fotos von mir ein, einen Flyer sowie die „Zwei Seelen“ – CD .

Hätte sie nicht nachgefragt, ich hätte wahrscheinlich wieder gekniffen, zu lange war die Zeit, in der ich mich auf das Gespräch vorbereiten und über mögliche Reaktionen nachdenken konnte.

Aber dann war es zu spät. Also zeigte ich ihr ein Foto von mir und stammelte unsicher: „Es handelt sich um diese Frau .“ Sie schaute auf das Bild und was dann kam schockte mich total, brach aber auch gleichzeitig das Eis. Ich höre es noch ganz deutlich wie sie nur sagte: „Das kleidet dich aber gut.“ Als ich mich wieder gefangen hatte fragte ich sie, woher sie das wüsste und sie antwortete: „Ich hatte das Gefühl, dass es das ist, was du mir zu beichten hast.“

Es wurde ein sehr langer Abend und wir beide redeten viel über uns, genauso, wie wir es vor zehn Jahren getan haben und plötzlich war sie wieder da, diese wunderbare unbeschreibliche Vertrautheit. Und doch war etwas anders, es war etwas merkwürdiges passiert. Ohne dass wir darüber sprachen und ohne es voneinander zu wissen ist genau das eingetreten, was wir weit von uns gewiesen haben: Bei uns beiden hat es den totalen Blitzeinschlag gegeben.

Nun, an diesem Abend verabschiedeten wir uns voneinander so wie in den letzten Jahren, wir vermieden es jedoch, uns zu berühren und in die Augen zu sehen, versprachen uns lediglich, den freundschaftlichen Kontakt zwischen uns aufrecht zu erhalten.

Aber es kam, was kommen musste, es folgten nächtelange Telefonate, bis wir uns endlich gegenseitig – und auch wieder gleichzeitig – unsere Liebe eingestanden.

Und ganz ehrlich, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Vertrauen, Zuneigung, Geborgenheit, Einfühlungsvermögen, Zärtlichkeit und Gefühle erfahren, wie ich es mit meiner damaligen Kollegin aber heutigen Partnerin Manu erlebe.

Ich bin froh und glücklich, sie nach so langer Zeit wieder gefunden zu haben und möchte meinen Schatz nie wieder loslassen.

All die Jahre hat mir nichts gefehlt, ich habe auch nie etwas vermisst, aber heute weiß ich endlich, worauf ich mein ganzes bisheriges Leben lang unbewußt gewartet habe.

Gitta

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Zwei Seelen

Der folgende Song entstand für das Candlelight Dinner am 14.11.2009 und wurde zu diesem Anlass im Cafe Süd in Düsseldorf zum ersten Mal einem begeisterten Publikum vorgetragen. Die über 30 Gäste dieses besonderen Events konnten live miterleben, wie Sarah und Cinderella das unter die Haut gehende Stück "Zwei Seelen" vortrugen und die Anwesenden bekamen am Schluss je eine Original-CD mit Bonusmaterial überreicht. Es war ein überwältigender Abend, der nicht nur durch dieses Highlight unvergessen bleibt.

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Das Candlelight Dinner

Bereits seit einigen Monaten geisterte eine Idee in unseren Köpfen herum: Man müsste eigentlich einmal ein richtig festliches Event auf die Beine stellen. Mit schönen Kleidern, einem erlesenen Menü, festlicher Musik – nur wo sollte ein solches Event stattfinden?

Nun, ein klein wenig kam uns der Zufall zuhilfe: Denn mit dem Café Süd in Düsseldorf hatten wir für unseren Gendertreff Düsseldorf Anfang 2009 eine neue Location gefunden, die sich zumindest was Gebäck anging durch immer neue Spitzenleistungen auszeichnete. Auch das Ambiente war vielversprechend. So reifte die Idee weiter, bis Cinderella es zum ersten Mal aussprach: Warum nicht ein Candlelight Dinner im Café Süd veranstalten?

Anfang März 2009 war die Idee gereift und es formierte sich mit Cinderella, Conny-Lynn und Ava ein Team, das sich daran machte, das Event vorzubereiten. Die Anfrage beim Café Süd verlief positiv und so konnten wir es dann ankündigen: Am 14.11.2009 sollte im Café Süd ein Candlelight Dinner stattfinden.

Also stürzten wir uns in die Vorbereitungen. Das Event wurde im Forum angekündigt und erste Überlegungen hinsichtlich des Programms angestellt. Es stellte sich zudem heraus, dass das Café Süd für Veranstaltungen mit einem Koch zusammenarbeitete. Wir bekamen Menüvorschläge übermittelt, aus denen wir dann ein Menü für den Abend zusammenstellten. Dies führte direkt zum "anstrengendsten" Teil der Vorbereitungen: Dem Testessen. Ich kann Euch sagen: Wir sind an diesem Abend regelrecht aus dem Café Süd rausgekugelt. Aber damit war auch unsere Wahl getroffen.

Das Menü sollte aufgetragen werden und insgesamt sieben Gänge umfassen. Zunächst gab es eine Brotauswahl mit Butter. Dazu wurden gemischte Antipasti, bestehend aus mediterranen Gemüsen mit Olivenöl und Knoblauch serviert. Weiter gab es Vitello Tonnato sowie Lachsmedaillons in einer Senf-Dillsauce.

Als Hauptgericht stellten wir mehrere Alternativen zur Verfügung. Unsere Gäste hatten die Qual der Wahl zwischen Schweinemedaillons auf Waldpilzragout und Entenbrust in Cassissauce. Dazu wurden Kroketten und Broccoli gereicht.

Zum Abschluss gab es drei verschiedene Desserts: Einen orientalischen Obstsalat mit Ingwer und Chili, Orangenmascarpone sowie Nougatmousse.

Schnell war das Event ausgebucht und dann war der große Tag endlich da. Ab 18:30 Uhr baten wir zum Sektempfang. Alle hatten sich richtig in Schale geworfen und es gab schöne Kostüme, Hosenanzüge und Abendkleider zu bewundern.

Ein Konzertpianist untermalte den Abend mit dezenter klassischer Musik und das Café Süd erstrahlte im Glanz der vielen Kerzen und Teelichter. Alle Tische waren mit wunderschöner Tischdekoration hergerichtet. Dann kam der erste Höhepunkt des Abends: Cinderella gab in Begleitung des Pianisten ihre Sangeskünste zum Besten und wir vom Orga-Team begrüßten die Gäste. Dann wurden auch bereits die Vorspeisen aufgetragen und es zeigte sich schnell, dass der Koch des Café Süd ganze Arbeit geleistet hatte.

Zwischen den Vorspeisen und dem Hauptgang erfreute uns erneut Cinderella in Begleitung des Pianisten mit ihrem wundervollen Gesang. Die Stücke waren natürlich dem festlichen Anlass entsprechend ausgewählt.

Doch der Höhepunkt des Abends sollte ja noch folgen. Denn so ganz nebenbei hatte sich noch ein zweites Orga-Team gebildet und eine wundervolle Überraschung vorbereitet: Einen eigenen Song, der in der Pause zwischen Hauptspeise und den Desserts seine Welturaufführung erleben sollte. Cinderella und Sarah trugen ein Duett vor. Die wunderschöne Melodie war eigens für diesen Abend geschrieben worden. Josi hatte einen wundervollen Text dazu geschrieben, der die Gefühlswelt von Transgendern thematisiert. Selten hat mich ein Lied so berührt.

Jeder Gast erhielt dann noch eine CD, denn unser Musik-Orga-Team hatte den Song "Zwei Seelen " in einem richtigen Tonstudio aufgenommen und abmischen lassen.

Den kulinarischen Abschluss des Abends bildeten dann die wirklich erlesenen Desserts, wobei sich wiederum mein Favorit vom Probeessen, nämlich das Nougatmousse auch dieses Mal als mein persönlicher Favorit bestätigen sollte. Im Anschluss ergaben sich noch viele nette und angeregte Gespräche mit den vielen lieben Gästen, ohne die das Event nicht möglich gewesen wäre.

Nur einen einzigen Wermutstropfen gab es: Das wunderschöne Candlelight Dinner war viel zu schnell zuende. Das Team vom Café Süd hatte ganze Arbeit geleistet und in der kleinen Küche ein hervorragendes Menü gezaubert. Cinderella und Sarah haben wunderschön gesungen und auch unser Pianist war wirklich ausgezeichnet.

Eine Zeile in dem Lied "Zwei Seelen" heißt: "Mit Gleichgesinnten fröhlich sein, was kann es Schön’res geben". Vielen Dank Euch allen dafür, dass wir gemeinsam diesen schönen Abend erleben durften.

Ava

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Gendertreff next Topmodels – Ein Tag im Fotostudio

Wir, Ava, Bernadette, Ute, Xenia und ich, trafen uns in Gruiten und fuhren um 10.45 Uhr nach Solingen zum Fotostudio. Während der Fahrt ging mir so einiges durch den Kopf. Habe ich alles? Und nichts vergessen? Naja, man kann ja nie wissen. Nach ca. 10 min. Fahrt kamen wir an und wurden herzlich begrüsst.

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5 Jahre Gendertreff Düsseldorf

Autorin: Gitta

 

Hallo Xenia und Ute

5 Jahre Gendertreff sind nun seit Sonntag Geschichte.

Vor 5 Jahren habt ihr den richtigen Schritt getan und habt ein Treffen organisiert mit eigentlich gar keinen Erfolgsaussichten. Aber ihr habt euch nicht unterkriegen lassen und habt weiter gemacht und in die richtige Richtung gearbeitet. Ihr seid Wegbegleiter und Berater geworden für viele Transgender, ohne euch wäre wohl manch eine von uns noch im Keller oder im stillen Kämmerlein.

Informationen wurden gesammelt und weitergegeben, ein Forum aufgebaut, Internetseiten veröffentlicht, Treffen und Ausflüge organisiert, und das alles ehrenamtlich und freiwillig um das Transgenderdasein in der Öffentlichkeit bekannt zu machen unter Beibehaltung der nötigen Diskretion und Berücksichtigung von Belangen und Problemen einzelner. Es war bestimmt nicht immer einfach und es hat euch wohl auch oft der Mut verloren, aber ihr habt weiter gemacht!

Dafür gebührt euch unser aller Dank und Respekt. Die Früchte eurer Arbeit konntet ihr am Sonntag ernten, die Resonanz hat es eindeutig bewiesen, ihr seid auf dem richtigen Weg.
Und wie es sich für ein Jubiläum gehört, wurde auch 5 Jahre Gendertreff gebührend gefeiert mit einem Brunch, der seinesgleichen sucht, in netter Gesellschaft bei bester Laune. Aber was wollt ihr denn dann erst zum 10-jährigen auf die Beine stellen, wie wollt ihr das noch toppen?

Auch ich habe durch Euch hier viele gute Freunde gefunden, liebe Menschen, die Verständnis füreinander aufbringen, die füreinander da sind, Tips geben und bei Problemen helfen. Einen solchen Freundeskreis findet man nur sehr selten.

Und wenn ich nur auf das letzte Jahr zurückblicke, soviel habe ich eigentlich noch nie vorher unternommen und vor allen Dingen ich habe mich auch noch wohl dabei gefühlt.

5 Jahre Gendertreff sind nun seit Sonntag Geschichte. Eigentlich sollte es besser heißen: Es ist der Anfang einer „never ending story“, die noch viele Jahre vor sich hat, mit mindestens genauso viel Arbeit und Initiative zur Anerkennung des dritten Geschlechts in der Gesamtheit der Bevölkerung.

Ihr habt den richtigen Weg eingeschlagen und wir alle freuen uns darauf, ihn mit euch weiter gehen zu dürfen. Auch das 6. Jahr Gendertreff wird – wie auch die folgenden – wieder ein anstrengendes, aber auch unternehmungsreiches und ebenso unterhaltsames Jahr werden.

Ich freu mich schon wahnsinnig drauf!!!
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Liebe Grüße von der Eifelelfe

Gitta
Gitta’s Leben ist draußen

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Von Schifffahrt und Transgendern

Mit freundlicher Genehmigung von Gina Ginelli.

Es war einmal im April 2009 als ich mit meiner Frau zum Drachenfels fuhr. Als wir nach einem schönen Tag so langsam nach Hause fahren wollten, kamen wir auf dem Weg zum Auto an dem Rheinanleger der KD Bonn vorbei, wo uns ein Fahrplanständer auffiel. Da waren noch Fahrpläne für das Jahr 2009 angeschlagen. Als meine Frau dies durchlas blieb sie mit dem Blick auf Oktober 2009 hängen. Mit dem Kommentar: „Das könntet ihr ja auch mal machen!" las sie vor: „Am 10ten Oktober Travestieshow und Disco.“ So entstand die Idee zu dieser Tour. Also rief Gina im Gendertreff Forum zur Travestie Tour mit Disco auf.

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