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Ein Wochenende in Belgien (Teil 2)

Zweiter Tag: Brügge und Wenduine

Erlebt und geschrieben von Gitta

Am Samstag, dem 08. August 2009 wurde unser Reporter schon im Morgengrauen wach. Er hatte die Nacht im Garten des Ferienhäuschens im Sunpark verbracht, versteckt zwischen den Bäumen, um nicht gesehen zu werden.

Aber auch im Haus Nr. 529 war schon Bewegung, es war die Frühaufsteherin Hannelore, die es nicht mehr im Bett aushielt. Sie stand auf, ging ins Bad und machte sich fertig. Gegen sieben Uhr verließ sie dann eilends das Haus, wollte sie denn schon wieder abreisen? Aber nein, ihr Weg führte sie in den Supermarkt des Parks, um die erste zu sein und so noch die größte Auswahl an Brötchen zu finden. Sie kaufte also Brötchen für alle und stöckelte durch den verschlafenen Park zurück zum Bungalow. Hier schliefen noch alle tief und fest, während die „Mutter der Kompanie“ versuchte, mit der Kaffeemaschine Freundschaft zu schließen. Bald durchströmte ein wunderbarer Kaffeeduft die Villa, und schon kamen auch die ersten Verschlafenen die Treppe herunter. Zuerst war es Gitta, ihre Handtücher warf sie irgendwohin und begab sich im Bademantel auf die Terrasse. Ja sie genoss den frischen Morgen, rauchte eine erste Zigarette und wollte ins Bad.

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Ein Wochenende in Belgien (Teil 1)

Erster Tag: De Haan

Erlebt und geschrieben von Gitta

Freitag, der 7. August 2009, endlich war er da, der langersehnte Jahresurlaub. Reporter Günni vom Trannymagazin stand schon sehr früh auf, das Auto hatte er am Vorabend schon gepackt, noch ein kurzer Blick in die Wettervorhersage und die Reise konnte beginnen.

Es war so gegen 9 Uhr, als er durch Erkrath fuhr und wieder einmal das ihm schon bekannte rote und schwarze Auto erblickte. Nein, dieses Mal wollte er nicht anhalten, er hatte doch Urlaub!

Aber dann sah er auch noch die ihm schon bekannten Gesichter, es waren Xenia, Ute, Ava, Hannelore und Gitta. Sie kamen schwer bepackt mit Koffern, Taschen und Kühlboxen aus einem Hauseingang. War es endlich soweit? Hatte man sie endlich des Landes verwiesen und sie zogen aus?

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Spontan als Frau unterwegs

Am letzten Wochenende hatte Hannelore (Krabbe) ein schönes Erlebnis, das sie hier mit uns teilen möchte.

Da ich auf Werbe-Tour nach Bad Zwischenahn musste, fiel mir ein, unsere Userin „Sternschnuppe“ mal zu besuchen. So hatte ich sie einige Tage vorher angeschrieben.

Ich hatte die Arbeit erledigt, also ging es ab zum Hotel: Aufbrezeln und anziehen. Aber da ich mir nicht so ganz sicher war, hatte ich es vorgezogen mich im Zug zu schminken. Auch bin ich diesmal nicht in Rock gefahren. Eine Damenjeans tut es eben manchmal auch.

Dann habe ich auf den Zug gewartet. Doch diesmal war ich nicht alleine auf dem Bahnsteig. Er füllte sich mit immer mehr Menschen und bei mir kam ein wenig Nervosität auf. Aber da musste ich jetzt durch, denn ich wollte ja nach Bremen.

Im Zug ging ich auf die Toilette und habe mich als Frau zurecht gemacht. Es ist immer etwas schwierig in der Enge der Zugtoilette. Auch das Schminken bei dem Schaukeln des Zuges ist natürlich eine echte Herausforderung. Aber es klappte.

Dann raus aus der Toilette und hoffen, dass kein Bekannter im Waggon ist. Da alle Plätze immer noch belegt waren, habe ich mich auf die Treppe zum oberen Teil gesetzt. So habe ich dann die Fahrt nach Bremen ausgehalten.

Als ich in Bremen ankam, hatte der Zug wie so oft Verspätung. Ich dachte nur: „Hoffentlich ist die neue Freundin noch da.“ Aufmerksam bin ich in Richtung Ausgang gegangen. Da stand sie, das Handy in der Hand. Vermutlich hätte gleich mein Handy geklingelt.

Sie war sehr erfreut, so wie auch ich. Leicht nervös umarmte ich sie und fragte nach meinem Aussehen, ob es recht ist. Sie fragte mich, was wir machen wollten.

Das alles geschah unter den vielen Blicken der Menschen im Bahnhof. Aber ich habe es nicht bemerkt und genoss es, eine neue Freundin persönlich kennen zu lernen, die ich ja bislang nur aus unserem Forum kannte. Wie ich immer sage: „E s war wieder nichts los“ im Hauptbahnhof in Bremen. 😉

So haben wir uns ein Lokal gesucht, wo wir etwas getrunken und uns über alles Mögliche unterhalten haben. Die Zeit verrann. Nach einiger Zeit meinte „Sternschnuppe“, dass wir wegen der lauten Musik doch wieder gehen sollten. Wir könnten so auch gleich am Bahnhof nachschauen, wann unsere Züge fahren.

So sind wir dann in die Bahnhofhalle gegangen, haben wegen unserer Zugverbindungen nachgeschaut und gesehen, dass wir noch Zeit hatten. Also beschlossen wir, eben noch einen Kaffee zu trinken.

Dabei haben wir weiter gequatscht und plötzlich, ich weiß nicht warum, war es Zeit, zum Bahnsteig zu gehen. Aber es war zu spät. Der Zug setzte sich in Bewegung – ohne mich. So brachte ich meine neue Freundin zu ihrem Bahnsteig.

Das alles als Frau. Es war herrlich.

Dann habe ich nachgeschaut wo ich mich umziehen und abbrezeln konnte, da ich ja nun nicht als Frau alleine im Nachtzug fahren wollte.

Alles klappte, aber ich musste nun eben einen Ersatzzug nehmen. Leider fuhr dieser Zug nicht ganz bis zu meinem Ziel und ich musste den Rest mit einem Taxi fahren. Aber es war gut, dass ich da nicht mehr als Frau unterwegs war. Denn im Zug waren einige betrunkene Jugendliche und ich weiß nicht, wie sie reagiert hätten und was passiert wäre.

Aber insgesamt war es ein schöner, spontaner Abend. Ich habe eine neue Freundin kennengelernt und konnte kurzfristig mal wieder Frau sein.

Hannelore

 

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Trannytours nach Belgien

Endlich war es soweit. Nach vielen wochenlangen Vorbereitungen und Planungen war die Clique um Ava, Ginny, Gitta, Hannelore, Ute, Kirsten, Rita und Xenia startklar für das Abenteuer-Wochenende in Belgien.

Freitag gegen 14:00 Uhr landeten wir schließlich an der Nordsee und uns war noch nicht klar wie denn die Belgier auf uns reagieren würden, besonders wenn wir so geballt auflaufen. Im Städtchen kauften wir noch Getränke *fg und Frühstückscerealien. Um 15:00 Uhr schließlich konnten wir im Bungalowpark einchecken, was übrigens problemlos von statten ging.

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Doppelte Premiere

Heute erreichte uns ein Bericht unserer Userin Chrissie, die berichtet, wie sie sich immer mehr den Weg nach draußen erobert. Mit ihrer freundlichen Genehmigung dürfen wir ihren Bericht im Blog/Magazin veröffentlichen:

 

Meine Frau und ich sind jetzt seit ca 6 Wochen hier im Forum . Bisher lebte ich meine weibliche Seite im stillen Kämmerlein aus. In diesem Winter hatten wir dann 3 Ausflüge mit dem PKW im Dunkeln, aber ohne den Wagen zu verlassen.

Durch Kontakte zu Rosi kamen wir zum Gendertreff Forum. Kurz nach unserer Anmeldung hatten wir schon ein Treffen mit Cinderella und Conny, welches noch in „Ursprungsform“ stattfand. Da hatte ich auch noch erhebliches Herzkopfen, war es doch das erste Mal, dass jemand anderes (meine Frau mal ausgenommen) von meiner Neigung erfuhr.

Durch Ihre herzliche und offene Art war das Herzklopfen schnell vorbei und ich fasste Mut, über mich zu erzählen. Ich muss dazu sagen, dass das Treffen in einem Biergarten stattfand, somit Leute am Nachbarstisch durchaus was von der Unterhaltung hätten mitbekommen können.

Durch die Erzählungen von Cinderella und Conny wurde unsere Neugier geweckt und wir fuhren nach Burg zum Treffen der Gruppe (dort auch noch in Ursprungsform). Dort hatten wir Kontakt zu vielen lieben Forumsmitgliedern, Ute, Xenia, Ava, Bernadette, Rita, Gitta und viele andere (bitte nicht böse sein, wenn ich jemenad nicht einzeln aufgeführt habe, ich habe schlichtweg durch die Aufregung, die doch noch da war, die meisten Namen vergessen). Dort konnten wir schon hautnah sehen, wie die Öffentlichkeit mit dem Thema umging. Kurz gesagt, wir haben nur positive Erfahrungen gemacht.

Durch diese Erfahrungen beschloss ich, zu dem Selbsthilfetreffen im Cafe-Süd schon als Chrissie zu fahren. Das Cafe liegt verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahn in Düsseldorf. Dadurch dass auch Gitta zeitgleich mit uns ankam, meine Frau hat mich zum Glück begleitet, war ich gar nicht aufgeregt. Die Gruppe nahm uns sehr herzlich auf und wir konnten erneut, diesmal ja auch als direkt „Betroffene“, ausschließlich positve Erfahrungen machen.

Nach den gleichen postiven Erfahrungen beim Sommerfest in Gruiten, an dem wir auch teilnahmen (ich wieder als Chrissie) beschlossen wir, uns mit Rosi an einer Talsperre zu treffen. Das Treffen sollte dann natürlich auch als Chrissie stattfinden. Hier nun der Bericht:

Wir hatten uns an der Bevertalsperre in Hückeswagen mit Rosi und Ihrer Frau verabredet. Da inzwischen durch tägliche Mails eine richtige Freudnschaft entstanden ist, sollte das Treffen auch als Chrissie stattfinden, damit Rosi mich auch mal als Chrissie in Natura sehen konnte.

Leider hatte meine Frau sich in Gruiten durch die etwas niedrigen Temperaturen eine Blasenendzündung zugezogen, die sich an dem Tag des geplanten Treffens erstmalig mit Fieber zeigte, so dass sie nicht mitfahren konnte. Absagen wollte ich das Treffen nicht, da durch unseren und Rosi´s Terminplan sonst ein Treffen wohl erst wieder Ende September möglich gewesen wäre. Nun kam aber auch noch mein Stolz hinzu, ich hatte ja im Vorfeld Rosi erzählt, dass Chrissie zum Treffen kommen wird. Ich wollte also nicht kneifen.

Also morgens etws nervös fertig gemacht, Tarnkleidung drüber und losgefahren, bevor ich es mir anders überlegen konnte. Ich hatte bewusst die Tarnkleidung so gewählt, dass ich, wenn ich kneifen würde, gezwungen war, die ganze Zeit in einer bis zum Hals geschlossenen winddichten Regenjacke zu sitzen (das wäre dann ganz schön warm geworden).

Unterwegs habe ich mir dann einen einsamen Parkplatz gesucht. Sonntags eignen sich dazu gut Parkplätze oder Anlieferbereiche von Lidl oder Penny. Dann habe ich meine Tarnkleidung ausgezogen, Perücke (hier Mütze genannt) auf, Lippenstift nachgezogen und ab ging’s auf die Autobahn.

Rosi mit Frau und ich kamen fast zeitgleich am Cafe an. Um die Gegend anzuschauen sind wir dann erstmal zum Yachthafen eines Segelclubs gelaufen und haben uns die Talsperre angesehen. Leider gibt es an der Bever keinen richtigen Rundweg. Nachdem aber der Regen wieder anfing, sind wir zurück zum Cafe gelaufen und trafen unterwegs auf eine Gruppe vom Segelverein. Es gab keinerlei Reaktionen und das obwohl ich mit über 2 Metern Größe sicherlich aufgefallen seien musste.

Das Cafe war voll, so dass wir durch das ganze Cafe durch mussten, um auf die Terrasse zukommen, die komplett überdacht war. Auf dem Weg durch das Cafe gab es nur kurze Blicke, ich denke wegen meiner Größe, sonst nichts.

Auf der Terrasse saß dann schräg gegenüber am Nachbartisch eine ältere Dame mit einem jüngeren Herrn (ich denke so Ende 60, der Mann könnte ihr Sohn gewesen sein), die hat mich dann die ganze Zeit etwas böse angestarrt, was mich aber gar nicht weiter interessiert hat.

Wir haben uns prima unterhalten. Irgendwann ist die Dame dann gegangen und eine Gruppe bestehend aus einem Herrn und zwei Damen (so um die 40-50) setzen sich an den frei gewordenen Tisch. Bei einer der Damen merkte man, dass sie etwas neugierig war, weil anscheinend an unserem Tisch irgendetwas nicht stimmte. Klar, meine Stimme passte nicht so ganz zu meinem Äußeren 😉 ,aber nach kurzer Zeit war das Interesse vorbei.

Ich habe das Ganze auch nur deshalb mitbekommen, weil der Tisch direkt in meinem Blickfeld lag.

Beim Personal gab es überhaupt keine Probleme, die junge Dame hat uns sehr nett und zuvorkommend bedient.

Überhaupt ist das ganze Cafe sehr zu empfehlen. Hunde bekommen einen Wassernapf, das Essen ist gut und preiswert (wir hatten Waffeln, 2 Stück €3,60) und die Speisekarte hat auch etwas gehobenere Küche z.B. Pangasiusfilet mit Beilagen, 10 Euro, da kann Frau wirklich nicht meckern.

Nach drei viel zu kurzen Stunden musste ich dann zurück, meine Frau und unser Hund warteten ja auf mich.

Kurz zusammengefasst: Bis auf das Wetter (meistens Regen) war es herrlich (oder sollte ich besser fraulich schreiben?)!

Wie würde Hanne jetzt sagen? Es war gar nichts los!

So, das war mein kurzer Bericht von meiner doppelten Premiere. Doppelt deshalb, weil es das erste Mal als Chrissie außerhalb der Gruppe war und zusätzlich das erste Mal ohne meine Frau.

Also fasst Euch ein Herz und geht raus. Es geht absolut problemlos.

Vielen lieben Dank an Rosi, die mich zum Gendertreff Forum gebracht hat und mir eine liebe Freundin geworden ist, an Cinderella und Conny, die mir die Angst genommen haben über das Thema zu sprechen und zu den Treffen zu kommen, Xenia, Ute, Ava, Rita, Kirsten, Gitta, Bernadette und den vielen anderen Forumsmitgliedern, die uns (meine Frau und mich) so lieb in die Gruppe aufgenommen haben und mit denen man wirklich prima reden kann.

Viele liebe Grüße Chrissie.

 

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Nachdenkliches

Der folgende Text wurde uns vor einigen Jahren einmal zugeschickt und mit der Bitte um Anonymität zur Veröffentlichung freigegeben. In unseren Augen beschreibt er anschaulich mögliche familiäre und persönliche Konfliktsituationen. Ebenso zeigt er einmal mehr, wie wichtig es ist, den Austausch mit anderen Transgendern zu suchen und den Weg nach "draußen" zu finden.

Die Tür fällt ins Schloß.
Einige Stunden bleiben, um vollkommen zu entspannen. Sich mal richtig Zeit für sich selbst nehmen. Selten sind diese Momente aber intensiv. Ganz in Ruhe ein Bad einlassen. Den Duft des teuren Badeöls genießen. Erholung für die Sinne. Ohne Hektik die Körperbehaarung entfernen. Noch einmal sanft über die Beine streichen, um zu spüren, ob nichts mehr piekt. Nach dem Bad genau überlegen, welches Outfit getragen wird. Heute steht der Sinn nach Eleganz. Und drunter? Das champagnerfarbene Höschen mit dem passenden BH. Zarte Spitze die sich so wunderbar auf der frisch eingecremten Haut, anfühlt. Hauchzarter Stoff, der sich geschmeidig an den Körper anpasst. Dazu das cremefarbene Kostüm mit dem kurzen Rock und dem figurbetonendem, kurzen Blaser. Ein gleichfarbenes Top mit Spitze am Dekoltee. Wunderbar zart, wunderbar weich… Natürlich müssen die champagnerfarbenen, seidigen, halterlosen Strümpfe dazu getragen werden. Und welche Schuhe? Ein schlicht, eleganter Pumps mit 8cm Absatz sorgt für ein feminines, schlankes Bein. Unendlich lang…

Sorgfältig wird nun das Make-Up aufgetragen. Kleine Hautunreinheiten werden perfekt abgedeckt. Augenbrauen schmal nachgezogen, die Augen mit Kajalstift und Wimperntusche hervorgehoben. Lidschatten dezent und dem Typ entsprechend aufgetragen. Dazu etwas Rouge auf die Wangen und einen verführerischen Lippenstift auf die Lippen.

Ein wunderschönes Gesicht.         Wie gemalt!        Perfekt!

Nun die Haare. Die rote Lockenpracht wird sorgfältig gekämmt. Ein paar kleine Korrekturen in der Stirn.

Fertig! Was sich dort im Spiegel zeigt, kann sich durchaus sehen lassen.

Doch wem soll es gezeigt werden?

Etwa den Nachbarn, die sich ohnehin schon ihre Mäuler zerreißen?    Nein!

In diesem Outfit durch die Stadt bummeln? Allein??? Nein!

Vielleicht ein Besuch in einem Lokal? Nein, auf gar keinen Fall.

Aber vielleicht ist es an der Zeit, sich so der eigenen Ehefrau zu zeigen?

Schnell wird dieser Gedanke verworfen……………………….

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Ein turbulentes Wochenende…

…geht wieder in die TG-Geschichtsbücher ein.

Da ich zur Zeit in einer körperlichen Umbauphase bin (also ich lebe Diät nach Punkten), habe ich es am Wochenende geschafft ungeschadet an den Würstchenständen vorbei zu kommen. Dennoch möchte ich hier im Gendertreff Magazin meinen Senf zu diesem Wochenende dazugeben.

Samstag ging es schon gegen 16:30 Uhr mit dem Zug vom Trannybahnhof "Gruiten" nach Opladen um sich gegen 17:00 Uhr mit Freunden zum Kegeln zu treffen. Egal ob Barfuss oder in Turnschuhen, es wurden die Kugeln geworfen und sogar zwei Naturkränze konnten an der Tafel erfasst werden. Die Stimmung war super und Sarah bekam am Schluss noch eine kleine Pudelmütze zum Anstecken.

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Abschied vom Waffelhaus auf Schloss Burg

 

Ein Kaffeeklatsch mit Überlänge

 

Erlebt und geschrieben von Gitta

 

Sonntag, der 28. Juni 2009, der Wetterbericht versprach Temperaturen von über 30 Grad, das richtige Wetter für einen Besuch im nahegelegenen Freibad.

Das dachte sich auch der uns allen bekannte Reporter Günni. Schnell noch einen prüfenden Blick in den Terminkalender, für heute stand nichts mehr an, und die Badesachen gepackt. Doch gerade als er das das Haus verlassen wollte, flatterte ihm eine Eilmeldung auf den Schreibtisch:

„Wie in einschlägigen Internetforen zu lesen ist, öffnet heute das Waffelhaus ‚Zum Bergischen Löwen’ zum letzten Mal.“

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Besuch bei Susi’s Plauderecke in Gütersloh

Erlebt und geschrieben von Gitta

Eigentlich sollte unser Reporter von der Transzeitung ja, passend zur Sonnenwende, Sommeraufnahmen machen an diesem Samstag, dem 20. Juni 2009. Aber leider machte das Wetter ihm einen Strich durch die Rechnung, es war bewölkt und ab und zu schauerte es ganz ordentlich. So machte er sich bereits gegen Mittag wieder auf den Heimweg. Aber plötzlich hielt er an, in einem Wohngebiet in Erkrath sah er ein ihm bekanntes dunkelrotes Auto. Und wie er noch so überlegte, was er jetzt machen sollte kam auch noch dieses schwarze Auto, parkte und heraus stieg eine Frau, die er auch schon einmal irgendwo gesehen hatte. Eilig verschwand diese Dame in einem Hauseingang.

Es dauerte jedoch nicht lange, da kamen sie auch schon wieder hinaus, es waren Xenia, Ute, Ava und Gitta. In Erinnerung an Pfingstsonntag, als es ja ewig dauerte, bis die Damen mit den Navigationsgeräten fertig waren, lehnte er sich zurück und beobachtete das Schauspiel.

Aber dieses Mal ging alles ganz schnell, die vier stiegen in das rote Auto und fuhren eilends davon, natürlich in Richtung Autobahn, der Reporter hatte Mühe, hinterher zu kommen. Aber was jetzt? Die Damen nahmen die falsche Auffahrt! Ging es bis jetzt doch eigentlich immer nur nach Süden oder Westen, fuhren sie jetzt in Richtung Wuppertal! Wieder einmal setzte der Regen ein, die Mädels kamen zunächst zügig voran, das Auto dröhnte immer lauter, bis sie plötzlich und unerwartet in einen Megastau gerieten. Hätten sie doch nur mal auf die großen Hinweisschilder vor dem Hildener Kreuz geachtet!

Nach etwa einer halben Stunde im Schneckentempo wechselte das Auto auf die A 1 in Richtung Dortmund bis zum Kamener Kreuz, um auf der A 2 weiter nach Osten zu gelangen. Damit hatte der Reporter nun absolut nicht gerechnet, besorgt schaute er auf seine Tankanzeige, wo wollten die Reislustigen denn heute nur hin?

Zielstrebig fuhren sie dann von der Autobahn ab in die Innenstadt von Gütersloh , vorbei an einer kleinen Gaststätte mitten zwischen Maisfeldern. Sofort fühlten sie sich heimisch, denn fast alle dort fahrenden Autos waren mit den Buchstaben „GT“, was ja bekanntlich „Gendertreff “ bedeutet, amtlich gekennzeichnet und vom TÜV geprüft.

Im Parkhaus gab es dann die ersten Probleme: Die Frauenparkplätze besetzt, für die Behindertenparkplätze keinen passenden Ausweis dabei und die Auswahl an regulären Parkplätzen zu groß, um sich zu entscheiden. Aber schließlich schafften sie es, das Auto abzustellen, sortierten sich, kramten nach ihren Regenschirmen und betraten erwartungsvoll das Gütersloher Straßenpflaster.

Irgendwie war es eine trostlose Gegend, dort um den Bahnhof herum, keine Passanten, keine Geschäfte, nur eine kleine Bäckerei hatte geöffnet, die auch sofort von Ava angesteuert wurde. Es gehört schon fast zum Ritual, dass sie als erstes immer die sanitären Anlagen inspizieren muß, aber 1 Euro dafür bezahlen wollte sie nun doch nicht. Clever, wie sie ist, verrichtete sie ihr Bedürfnis kostenlos und kam freudestrahlend mit einem Eis für nur 50 Cent wieder zu den anderen zurück.

Gitta hatte die Wartezeit auch genutzt. Sie hatte im Internet etwas von einem wunderschönen historischen Stadtkern gelesen, aber nirgendwo ein Hinweisschild dafür gesehen. Kurzerhand ging sie nebenan ins Lottogeschäft und fragte die Verkäuferin, wo denn nun die vielen alten Steine zu finden wären. Schmunzelnd antwortete diese, dass es so viele ja nun nicht wären, aber erklärte bereitwillig und ausführlich den Weg zur Apostelkirche.

Als alle wieder beisammen waren, zogen sie los ins Gütersloher Stadtzentrum. Aber sie sollten nicht weit kommen, denn schon nach der ersten Biegung kam ihnen eine Gruppe junger Männer entgegen, die sich freute: „Uuuiiiihhh, guckt mal da, noch ein Junggesellenabschied“.

Die beiden Gruppen unterhielten sich, und das Missverständnis wurde durch Ava schnell aufgeklärt. Als sie auf die Frage, warum sie denn ein Kleid trage, antwortete: „weil ich Transgender bin“ fanden die jungen Männer, von denen der Bräutigam übrigens auch mit Strumpfhose und Minirock bekleidet war, es einfach nur „cool“.

Sie tranken noch ein Schnäpschen miteinander und zogen weiter, die Rheinländerinnen in Richtung historische Gemäuer, die Westfalen zum Bahnhof, sie wollten ja noch bis ins Rheinland. Wieder ein attraktiver junger Mann weniger, der sich der Damenwelt entzieht und seine Selbstständigkeit aufgibt.

Nun ging es aber erst einmal an den Geschäften vorbei. Gitta musste noch schnell in einen Drogeriemarkt, um Nagellack zu kaufen, sie hatte sich wohl irgendwo eine Ecke am Fingernagel abgekratzt, was auch ihre schlechte Laune erklärte und Xenia brauchte neuen Lippenstift. Weiter zogen die vier an den Schaufenstern von Mode– und Schuhgeschäften vorbei, nicht ohne manches Mal stehen zu bleiben und ausgiebig die Auslagen zu bewundern. Aber sie schafften es tatsächlich ohne weitere Einkäufe zu tätigen bis zur Apostelkirche mit dem historischern Stadtkern.

Ja, es war wirklich nur ein Kern, eine Häuserzeile, und nur um die Kirche herum, aber dafür umso sehenswerter mit ihren schiefen liebevoll gepflegten Fachwerkhäuschen. Natürlich mussten die immer eitlen Damen ausgiebig fotografieren, die schönen Häuschen, wie auch sich selbst.

Langsam wurde es Zeit für eine erste Pause. Es fand sich ein wirklich kleines schnuckeliges Cafe mit nur acht Tischen, verteilt auf drei Ebenen, die mit alten Holztreppen verbunden waren. Fachwerkgebälk zierte den Innenraum, eine Bruchsteinmauer die untere Ebene, selbst der Fußboden war uneben, wie das ganze Haus, denn die Schiebetür zur Küche schloss sich von alleine. Es gab Kaffee, leckeren Kuchen, Waffeln und auch Lachsbrote. Gitta hatte nun endlich Zeit, den lädierten Fingernagel zu restaurieren.

So gestärkt war es endlich soweit, die Damen stürmten die Geschäfte ! Es wurde probiert, beratschlagt, wieder weg gehangen und schließlich doch gekauft. Im Bekleidungsgeschäft mit den zwei Buchstaben wurde es dem Reporter langsam langweilig und anstatt den Damen zu folgen, begab er sich ins Untergeschoss in die Herrenabteilung.

Aber es sollte sein Fehler sein, denn plötzlich hörte er aus dem ersten Stock ein Mordsgeschrei. Er eilte die Treppe hoch und sah die Bescherung: Gitta gefiel ein Rock, den Xenia zuerst gegriffen hatte und nicht mehr aus der Hand gab. Darüber gerieten die beiden so sehr in Streit, dass sie sich anbrüllten und gegenseitig an den Haaren rissen, eben ein typischer Zickenkrieg! Ute und Ava hingegen suchten unschuldig schnell das Weite, nur mit großer Mühe gelang es ihnen, den Geschäftsführer abzulenken und zu beruhigen, der die beiden Streithühner des Hauses verweisen wollte. Aber es dauerte nicht lange und in der Anprobekabine waren sie sich schnell wieder einig, berieten sich gegenseitig und gingen anschließend auch einträchtig nebeneinander zur Kasse.

Die Zeit verging wie im Fluge und die vier Mädels fanden auch tatsächlich das Parkhaus wieder. Sie fuhren in Richtung Autobahn, es sollte also wieder in die Heimat gehen. Aber weit gefehlt, denn wer das Grüppchen kennt, der weiß, einmal losgelassen, sind die vier sooooo schnell nicht mehr zu bremsen! Nein, sie hielten an dem kleinen Restaurant zwischen den Maisfeldern an.

Die Gaststätte öffnete erst um 18 Uhr, es war also noch eine Zigarettenlänge Zeit, die Gitta auch ausgiebig nutzen wollte. Aber die Wirtin hatte ein Einsehen und schloss die Tür auf und rief: „Die ersten sind schon da“. Wurden dort noch mehr erwartet?

Die Chefin bugsierte eine ziemlich angetrunkene Frau heraus, Xenia, Ute und Ava betraten das Lokal und die einzige Raucherin stand nun alleine vor der Tür mit der Frau, die wohl noch vom Vormittag briggeblieben war. Das war wohl die Rache der anderen für den Kampf um den Rock bei C&A! Und keiner kann jetzt sagen, Gitta habe keine Chancen mehr, denn die Frau fing nun heftig an mit der Alleingelassenen zu flirten bis endlich ihr Taxi kam und sie sicher nach Hause brachte.

Gitta ging dann auch hinein, es wurden Tische zusammengeschoben für eine größere Gruppe und die vier aus dem Rheinland ließen sich gemütlich nieder und studierten die reichhaltige Speise– und Getränkekarte. Als Xenia die kleinen Preise sah, vermutete sie, der weiblichen Logik zufolge, natürlich auch kleine Portionen und machte den Vorschlag, zunächst einmal zur Vorspeise zwei Portionen Brot mit Tzaziki zu bestellen, was Ava natürlich sofort befürwortete. So saßen sie gemütlich zusammen bei Landbier, Roggenbier und anderen schmackhaften Getränken und staunten nicht schlecht, als schließlich die Hauptspeise aufgetischt wurde, Riesenportionen Aufläufe!

Als sie fertig waren dauerte es auch nicht mehr lange, bis sich das Lokal füllte. Es kamen immer mehr Damen herein und sie begrüßten sich gegenseitig herzlich. Die Runde wurde immer größer und wie immer wurden in gekonnter Weise mal wieder noch mehr Tische und Stühle zusammengeschoben. Ja, der Gütersloher Stammtisch „Susi’s Plauderecke“ war eine gesellige Runde, Erfahrungen wurden ausgetauscht, ausgiebig gequatscht und neue Kontakte geknüpft.

Schließlich wurde es Zeit zum Aufbruch. Man verabschiedete sich, versprach, in Verbindung zu bleiben und sich wieder zu sehen. Xenia, Ute, Ava und Gitta machten sich nun auf den Heimweg und in rasanter Fahrt ging es zurück nach Erkrath.

Müde und glücklich zu Hause angekommen, gab es wieder einmal einen kleinen Eklat. Als sie die Einkaufstaschen aus dem Kofferraum suchten, hatte Gitta blitzschnell auch Xenias Tüte gegriffen, die sie stolz mit den Worten „Ich hab den Rock“ schwenkte. Das Biest kann es aber auch einfach nicht lassen! Aber Ute machte dem Spuk ein schnelles Ende und nahm ihr die Beute ebenso schnell wieder ab. Jetzt verabschiedeten sich die vier voneinander, nicht ohne sich vorher für den nächsten Tag zum Gendertreff Düsseldorf zu verabreden. Die kriegen aber auch nie genug!

Und wieder ging ein schöner Tag zu Ende, wir haben viel erlebt und viele nette Leute kennenlernen dürfen, die die gleichen Interessen verfolgen, wie wir. Hannelore würde es jetzt mit den Worten: „Es war wieder einmal nix los“ ausdrücken. Ein herzlicher Dank geht auch an Ava, die dieses Mal als Fahrerin fungierte und die unternehmungslustige Gruppe sicher wieder nach Hause brachte.

 

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