Mehr Frau sein als schein …

Frau ist wer Kinder empfangen, austragen und gebären kann! Stimmt das?
Du wirst nicht als Frau geboren, sondern du wirst zur Frau erzogen. So lautet eine Aussage der Wissenschaft.

Die englische Sprache ist da besser dran, denn Sie trennt die Begriffe „Sex“ und „Gender“. „Sex“ als Ausdruck für die rein anatomisch definierte Geschlechtszugehörigkeit nach primären Geschlechtsmerkmalen und andererseits „Gender“ als dem gefühlten, dem gelebten Geschlecht, als dem „Geschlecht“ in dem sich ein Mensch selbst identifiziert.

Was aber mit einem durch und durch im Wesen weiblich strukturierten Menschen, der in einem männlichem Körper lebt? Dieser Mann der in seinem Leben, an den, an ihn gestellten Erwartungen scheitert, weil er weiblich fühlt und handelt. Hetero -Männer schieben ihn in die homosexuelle Schublade, wo er aber auch nicht akzeptiert wird, die Hetero -Frau kann mit dem „komischen Kerl“ nichts anfangen, lesbische Frauen wenden sich ab aber einige lieben seinen weichen feministischen Kern. Da ist der typisch männliche Körper: breite Schultern, muskulöse Arme und Beine, kräftige männliche Stimme, was zählt da schon das Innere?

Wer soll denn überhaupt das Innere sehen? Mehr sehen als die äußere Hülle als Erwartungsmuster vorgibt?

Wo spiegelt sich die Frau in dieser äußeren Form wieder? Wie kann sie leben, an die Oberfläche kommen, so sehr und so stark sie auch präsent und tonangebend ist? Äußeres ist der erste Entscheidungsfaktor über Kontakt oder Nicht-Kontakt und erst bei genauerem Hinsehen besteht die Chance dem Inneren eines Menschen näher zu kommen.

Wieweit also kann ein „unechter“ Mann sein Äußeres anpassen, dass er als die Frau wahrgenommen wird, die er ja von Grund auf ist? Was können Make-up, Perücke, Operationen und Hormone leisten? Es wird immer ein „umgebauter“ Mann bleiben.

Jeder chirurgische Eingriff birgt Risiken und bleibt nach wie vor und bei aller Kunst der Chirurgie nur eine kosmetische Veränderung. Wird „Frau“ dadurch definiert, dass sie Kinder empfangen, austragen und gebären kann, dann gibt es keinen Eingriff, der aus dem „falschen Körper“ wirklich und absolut eine „natürliche“ Frau machen kann. Warum dann das Risiko? Warum den bürokratischen Spiessrutenlauf bis zur Personenstandsänderung, wenn „Frau“ doch keine Kinder bekommen kann? Wegen dem guten Gefühl? Womöglich nach der GaOP festzustellen, dass doch der Mann stärker in einem ist als vorher angenommen? Die männliche Sozialisation und das jahrelange Leben als Mann können nicht so einfach über „Bord“ geworfen werden. Einen Weg zurück gibt es nach der Operation nicht und daran verzweifeln viele, was körperliche und seelische Folgen hat.

Dann doch lieber gleich als Frau leben und das Innere endlich nach außen tragen und auf die Toleranz oder sogar Akzeptanz der Gesellschaft hoffen, auch wenn „Sie“ nach dem Lehrbuch nicht bis ins Detail „stimmig“ ist. Ein gefestigtes Selbstwertgefühl ist dabei von großer Wichtigkeit!

Was macht es schon, dass ein klein wenig zu viel dran ist oder nach außen gewachsen ist, was nach innen sollte. Was macht es schon, wenn es doch erwiesen ist, dass das Geschlecht sich nicht zwischen den Oberschenkeln entscheidet, sondern zwischen den Ohren. Das Leben ist zu kurz und vor allem in der Seele und im Herzen eines Menschen sollte es passen – Leben und leben lassen!

>> Das Damen-Doppel
Liebe, Ehe und Partnerschaft mit einem Transvestiten.

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Ein Hinweis: Der Text reflektiert Xenia`s Gedanken zum Thema. Wir, der Gendertreff, sind selbstverständlich offen und tolerant gegenüber anders lautenden Meinungen und ermuntern ausdrücklich zur Diskussion.

Memories of Heidelberg

Start in die neue Reisesaison

erlebt und geschrieben von Gitta

Gründonnerstag 2010, kurz vor 16:00 Uhr. Feiertagsstimmung macht sich breit in der Redaktion des Trannymagazins. Auch unser altbekannter Reporter Günni freut sich schon auf das lange Wochenende, als sein Chefredakteur ihn in sein Büro ruft. „Geschenke zu Ostern“, so geht es ihm durch den Kopf, „so etwas hat es ja bei uns noch nie gegeben“. In freudiger Erwartung trabt er also in das Büro seines Chefs, doch schon bald sollte seine Laune in den Keller sinken, denn dieser schaute mit finsterer Mine und polterte gleich los: „Aufwachen, Günni, der Winterschlaf ist vorbei. Du hast jetzt ein paar Tage Zeit, schau dich im Land um und dann will ich einen vernünftigen Artikel von dir lesen. In diesem Sinne: Frohe Ostern.“

Missmutig verließ Günni das Chefbüro, machte Feierabend und ging erst einmal ein paar Bierchen trinken. Und wie er so da saß und das letzte Jahr Revue passieren ließ, da fiel im plötzlich ein, das im vergangenen Jahr zu Ostern die Reisesaison der Trannys begonnen hatte. Also ging er nach Hause und machte sich reisefertig. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass man bei solchen Touren mit allem rechnen muß.

Am Karfreitag, dem 02. April stand er also früh auf, machte sich fertig und wieder einmal auf den Weg in Richtung Norden. Unterwegs fiel ihm ein, dass er ja noch gar nicht gefrühstückt hatte und so hielt er an einer Autobahnraststätte an. Er schien auf der richtigen Spur zu sein, denn seine noch etwas verschlafenen Augen erblickten dort bei nicht übermäßig warmen Temperaturen aber in strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse sitzend eine ihm doch allzu sehr bekannte Person.

Es war Gitta, die dort mit einer dicken Jacke ihren Morgenkaffee genoss. Als diese aufbrach, folgte er ihr wie immer unauffällig und tatsächlich, Gitta fuhr in ein ihm bekanntes Wohngebiet und stöckelte auf einen Hauseingang zu. Schon bald kamen sie zu dritt wieder hinaus, jetzt waren auch Xenia und Ute, beide bepackt mit schwerem Reisegepäck dabei. Nachdem die Koffer und Taschen einigermaßen gut in dem kleinen Auto verstaut waren, konnte die Fahrt los gehen. Doch schon nach wenigen Kilometern schienen sie schon am Ziel angekommen zu sein, denn die Damen stiegen aus, das Gepäck wurde ausgeladen und Gitta parkte den Wagen.

Der Reporter schaute sich um und erkannte, dass er hier doch auch schon mehrmals gewesen war. Richtig, es war der Bahnhof in Gruiten, im Volksmund auch „Trannybahnhof Gruiten“ oder kurz „TBG“ genannt, wo doch sonst eigentlich nie etwas passiert. Aber bereits einige Male war gerade hier der Ausgangspunkt vieler interessanter Erlebnisreisen gewesen.

Die drei Frauen begaben sich also auf den Bahnsteig und standen dort zunächst ziemlich verloren herum. Doch das sollte sich bald ändern, denn schon nach kurzer Zeit näherten sich von der anderen Seite weitere Personen und gingen zielstrebig auf die Wartenden zu. Beim Näherkommen konnte man sie erkennen, es waren Ava, Bernadette und Rita. Doch was war das? Plötzlich drehte sich Rita herum und lief, so schnell es die Absätze ihrer Schuhe erlaubten, wieder davon. Hatte sie etwa plötzlich keine Lust mehr? Aber nein, schon bald kam sie zusammen mit Kirsten wieder zurück. Sie hatte wieder einmal nur ihre Handtasche zu Hause vergessen, aber die umsichtige Kirsten hatte sie ihr schon mitgebracht.

Pünktlich um 11:13 Uhr kam die S–Bahn nach Düsseldorf und die sieben stiegen frohen Mutes und gut gelaunt ein. Schon nach kurzer Fahrt erreichten sie Düsseldorf Hbf und da noch genügend Zeit bis zur Weiterfahrt war, suchten sie dort erst einmal ein Café auf, um sich ein wenig zu stärken. Dem Proviant nach zu urteilen, mit dem die Mädels sich anschließend in der Bahnhofshalle versorgten, schienen sie wohl noch eine längere Reise vor sich zu haben.

Dies sollte sich bestätigen, als sie um 12:27 Uhr in den einfahrenden Intercity einstiegen. Doch was war jetzt los? Der Zug verkehrte heute in umgekehrter Wagenfolge! Waren die sieben dieser Herausforderung überhaupt gewachsen? Natürlich nicht, also dauerte es eine geraume Weile, bis sie ihre reservierten Plätze gefunden hatten. Aber schließlich schafften sie es doch, verstauten ihr Gepäck und setzten sich endlich hin, als ein dumpfer Schlag den Zug erzittern ließ.

Was war passiert? Rita hatte in der Schule nicht aufgepasst oder vielleicht auch nur einfach nicht mit der Anziehungskraft der Erde gerechnet. Denn die Gepäckablage über den Sitzen bestand nur aus einem Gitter und schlecht verstaute Gegenstände haben nun mal die Angewohnheit, zwischen diesen Gitterstäben nach unten zu rutschen und ausgerechnet auf Kirsten`s Kopf zu landen. Aber anscheinend ist die Tasche weich gelandet, denn es ist nichts kaputt gegangen und außer einer Riesenbeule kein weiterer Schaden entstanden.

Rita packte nun schnell die Tasche aus und um weiteres Unheil zu vermeiden, wurden jetzt schnell die beiden zum Vorschein kommenden Sektflaschen geöffnet und der Inhalt an die Mitreisenden verteilt. So stand einem heiteren Wochenende nun nichts mehr im Wege. Der Zug passierte nun Köln – die Stadt mit der überdimensionalen Bahnhofskapelle – und fuhr über Bonn am Rhein entlang in Richtung Koblenz. Hier hielten es zwei von ihnen nicht mehr aus und sprangen schnell auf den Bahnsteig, um schnell ein paar Züge einer Zigarette zu rauchen.

Als der Schaffner jedoch Xenia und Gitta strafend ansah, eilten diese wieder in den Wagen und endlich konnte der Zug mit einer kleinen Verspätung weiter fahren. Nach etwa drei Stunden ohne weitere größere Zwischenfälle (!) machte sich bei den Mädels wieder einmal Unruhe bemerkbar. Hastig packten sie ihre Sachen wieder in ihre Handtaschen, zogen sich ihre Jacken an und eine jede suchte ihr Gepäck. Sie waren am Ziel angekommen, Heidelberg Hbf.

Doch wo war jetzt das Hotel und wie hieß es überhaupt? Als sie sich ratlos an- und umschauten, erblickten sie zwei ihnen anscheinend bekannte Personen, die winkend und rufend vor einem nicht allzu weit entfernten Gebäude standen. Es waren Julchen und Maria, die bereits mit dem Auto angereist waren und das gebuchte Hotel schon gefunden hatten. Also liefen sie zu den beiden und nach einer herzlichen Begrüßung konnte endlich eingecheckt und die zwar etwas kleinen, aber zweckmäßig eingerichteten Zimmer bezogen werden.

Reporter Günni konnte jetzt endlich ein wenig verschnaufen und wartete in der Hotelhalle auf die Dinge, die noch kommen sollten.

Und es dauerte auch gar nicht lange, da versammelten sich die neun Frauen wieder, um eine erste Erkundungstour in die 800 Jahre alte Stadt mit der ältesten Universität Deutschlands zu starten. Nach einem fast endlos erscheinenden Fußmarsch erreichten sie dann auch endlich die Innenstadt mit ihren romantischen Gässchen und den alten liebevoll restaurierten Häusern. Hier ließ sich die Gruppe erst einmal bei strahlendem Sonnenschein in einem Straßencafé nieder, um sich bei Kaffee, Kuchen oder auch einigen Snacks zu stärken, nicht ohne vorher, wie kann es auch anders sein, wieder einmal Tische und Stühle zusammen zu rücken. Nach dieser ausgedehnten Pause zog es die Weitgereisten jedoch noch weiter in die Innenstadt herein.

Vorbei ging es an alten Kirchen, sie schauten in uralte und in selbigem Zustand belassene Studentenlokale, fotografierten die Gebäude und sich selber und erreichten sodann das malerische Neckarufer. Hier hat es den Frauen besonders die „Alte Brücke“ angetan. An dieser Stelle befanden sich bereits seit dem 13. Jahrhundert acht Brücken, auf deren Fundamenten das jetzige Bauwerk, das ein wenig an die Karlsbrücke in Prag erinnert, im Jahre 1788 errichtet wurde. Das Brückentor aus dem 15. Jahrhundert war damals Bestandteil der ehemaligen Stadtmauer und ist in seiner alten Bausubstanz noch weitgehend erhalten.

Nach diesem Spaziergang wurde es jetzt Zeit zum Abendessen und so kehrten die neun Damen ins Restaurant „Weißer Schwan Biermuseum“ ein. Hier fiel dann die Qual der Wahl schwer: Es gibt dort 101 verschiedene Biere aus 26 Ländern. Aber auch die Speisekarte konnte sich sehen lassen und so erlebten die Mädels gut gelaunt einen lustigen ersten Abend in Heidelberg und zu schnell wurde es Zeit für den Heimweg. Julchen, Maria, Bernadette und Ava winkten einem herannahenden Taxi, während sich die anderen durch die Fußgängerzone auf den Weg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln machten. Sie erreichten die Straßenbahnhaltestelle und fuhren mit der Tram ins Hotel zurück, wo die anderen bereits Plätze an der Bar reserviert hatten, um noch schnell ein Absackergetränk zu sich zu nehmen.

Als die Damen dann endlich ihre Zimmer aufgesucht hatten, konnte sich auch unser leidgeprüfter Reporter zur Ruhe begeben, um am nächsten Morgen wieder fit für die nächsten Abenteuer zu sein.

Nach einer viel zu kurzen Nacht war es Gitta, die am nächsten Morgen als erste die Freitreppe in den Frühstücksraum des Hotels hinunter stöckelte. Günni hatte sie, ebenso wie die anderen Gäste, natürlich direkt im Visier und konnte beobachten, wie sie mit dem Hotelpersonal verhandelte. Und es kam, was kommen musste, es wurden wieder Tische aneinander geschoben, damit die Gruppe auch zusammen frühstücken konnte.

Nacheinander trudelten auch die anderen ein, teilweise ebenfalls über die Treppe, die Fußfaulen nahmen den Aufzug und alle machten sich über das reichhaltige Frühstücksbuffet her. Julchen und Maria hatten noch eine besondere Überraschung im Gepäck: Sie überreichten einer jeden einen Schoko – Osterhasen und ein Osterei.

Nach dem schmackhaften Frühstück trafen sich die Frauen dann wieder in der Hotelhalle, um von dort aus zu einem ausgedehnten Shoppingbummel und Sightseeingtour durch die Neckarmetropole zu starten. Aber es soll keiner sagen, sie wären nicht lernfähig, denn dieses Mal nahmen sie den Bus bis zur Fußgängerzone. Dort angekommen teilte sich die Gruppe, da ja doch die Interessen bei neun Personen nicht alle gleich sind. Besonders angetan hatten es einigen die Schuh– und Schmuckgeschäfte, wieder andere schauten sich in Modehäusern um. Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz, es wurden alte Kirchen, Gebäude und der Studentenkarzer aus dem 16. Jahrhundert besichtigt. Gegen Mittag fanden sich dann einige im „Café Moro“ ein, dessen Ladeneinrichtung aus dem Jahr 1911 stammt und noch im Originalzustand erhalten ist.

Am frühen Nachmittag zog es dann die inzwischen wieder verabredungsgemäss vereinigte Gruppe zum Heidelberger Schloss. Mit der Schrägseilbahn ging es hinauf zur Schlossruine aus dem 13. Jahrhundert. Dieser geschichtsträchtige Bau war bis zum Ende des 17. Jahrhundert die Residenz der pfälzischen Kurfürsten und im Jahre 1415 wurde nach dem Konzil von Konstanz der abgesetzte Papst Johannes XXIII für kurze Zeit dort in Gewahrsam gebracht. Im Ottheinrichsbau befindet sich heute das deutsche Apothekermuseum, ein sehr interessante Ausstellung über die Geschichte der Arzneimittel und Apotheken.

Im Friedrichsbau kann man das „Große Fass“ bewundern. Es wurde im Jahre 1750 gebaut, ist 8,5 m lang und hat einen Durchmesser von 7 Metern. Das Fassungsvermögen beträgt 220.000 Liter und diente früher als Auffanggefäß des Zehntweins der kurpfälzischen Winzer. Vor dem Fass steht die Statue des Fasswächters „Perkeo“, eines nur ein Meter großen, aber 100 kg schweren Südtiroler Zwerges, den Kurfürst Karl–Phillip zum Hofnarren machte. Der Legende nach soll „Perkeo“ täglich 18 Flaschen Wein getrunken haben. Als er einmal krank wurde, soll ihm sein Arzt geraten haben, Wasser statt Wein zutrinken. Als er ein Glas Wasser getrunken hatte starb „Perkeo“ am nächsten Tag.

Nach soviel Kultur und Bildung rauschte den Reisetanten aber der Kopf und sie beschlossen ins Hotel zurück zu fahren, um sich ein wenig zu erholen und frisch zu machen.

Schon nach kurzer Zeit zog es die Damen wieder in die Stadt, es war ja auch schon wieder Zeit zum Abendessen. Und was lag näher, als das älteste Restaurant der alten Residenzstadt zu besuchen, das nach dem Zwerg „Perkeo“ benannt ist? Nach einem ausgedehnten und gemütlichen Abendessen in diesem Speiselokal ließen die Damen den Abend noch in einer Bierbar ausklingen. Als es Zeit wurde ins Hotel zurückzukehren, hatte es angefangen zu regnen und so beschloss die Gruppe kurzerhand, mit dem Taxi zu fahren. Im Hotel gab es dann noch den obligatorischen „Gute – Nacht – Drink“ und so fand auch dieser zweite Tag dann wieder ein Ende.

Am Sonntag, dem dritten Tag der Reise war es wieder Gitta, die als erste die Freitreppe in den Frühstücksraum hinunter schritt. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Personal sorgte sie wieder für Aufsehen, als sie wieder die Tische für alle zusammen schob. Kurz darauf kamen auch die anderen mehr oder weniger müde herangeschlichen und noch einmal plünderten sie das Frühstücksbuffet.

Und dann war es soweit, es hieß Koffer packen und auschecken. Sie verabschiedeten sich von Julchen und Maria und die restlichen sieben versorgten sich in der Bahnhofshalle noch schnell mit dem nötigen Reiseproviant, bevor sie auf den Bahnsteig gingen. Und wieder kam der Zug in umgekehrter Wagenfolge und die Frauen waren wieder einmal herausgefordert, ihre richtigen Plätze zu finden. Aber auch dieses Mal gelang es ihnen und die Fahrt ging zügig und ohne größere Zwischenfälle durch das Rheintal zurück nach Köln. Dort mussten sie umsteigen und die Regionalbahn nach Gruiten nehmen. Doch die fuhr heute nur bis Solingen, weil die Bahn mal wieder eine Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt hatte. Also wieder raus aus dem Zug und weiter ging die Fahrt mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Reise, dem „TBG“. Hier angekommen setzte wieder Regen ein und so verabschiedeten sie sich schnell voneinander und machten sich auf den Heimweg.

Auch unser Reporter Günni machte sich auf den Weg nach Hause, doch weit gefehlt, einige der Abenteuerlustigen hatten immer noch nicht genug. Sie fuhren zu Ute und Xenia, um sich frisch zu machen und so verließen am Abend dann Xenia, Ute, Ava und Gitta wieder das Haus und fuhren los. Sie erreichten nach kurzer Fahrt das griechische Restaurant „Pegasus“ in Hilden, wo Xenia und Ute doch heute ihren Kegelabend hatten. So gaben diese vier Damen der Reise dann noch einen würdigen Abschluss und freuen sich jetzt schon auf die nächste Tour, denn Gerüchten zufolge soll der Sekt für die nächste Bahnreise schon im Kühlschrank liegen.

Und auch Günni konnte jetzt endlich nach Hause und brauchte am nächsten Arbeitstag nicht mit leeren Blättern vor seinem Chef in der Redaktion stehen.

Wieder einmal war es eine wunderschöne Trannyreise und wir alle danken Xenia, Ute, Rita und Kirsten für die perfekte Organisation und Vorarbeit und hoffen alle, dass dieses nicht die letzte gemeinsame Tour war.

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Hey Alder alles klar man

Hallo,
heute war mir der Sinn nach Spazieren gehen und raus an die Sonne zu kommen. Ich rief meine Mutter an, was sie davon hält wenn wir zusammen Kaffee trinken und ich „gebrezelt“ zu Besuch komme. Wie selbstverständlich hatte sie nichts dagegen.

Also hinein in die schönen straßentauglichen Klamotten und los. Erst noch zum Supermarkt und dann zur S-Bahn. „Der Zug hat ca. 20min. Verspätung“, quäkte es aus dem Lautsprecher, so dass ich auf den Bus angewiesen war, der dort gerade herum stand. Ich hinein und mit mir 6 Jugendliche, 4 Jungs und 2 Mädels. Ich dachte schon so bei mir, na super das kann ja eine Fahrt werden. Aber ich war erstaunt, denn sie hatten mich nicht wahrgenommen.

Aber der härteste Teil der Fahrt sollte erst noch kommen. Die Schule war aus.

An der 5., der 6., der 7. usw. Station stiegen immer mehr Schüler jeder Altersgruppe ein und schließlich war der Bus gerammelt voll. Pöh! Mal sehen was kommt.
Eigentlich nix weiter. Zwei Mädels schauten ein wenig genauer hin und tuschelten aber das war es dann auch schon. 🙂
Ganz ehrlich atmete ich aber wieder etwas durch, wie dann die meisten später wieder ausstiegen und auch ich an meinem Zielort ankam.

Ich klingelte an der Wohnungstür meiner Mutter, sie öffnete und obwohl sie wusste wie ich komme, dachte sie im ersten Moment welche Frau steht denn nun da. Schnell war klar das ihr „Sohn“ in der Tür stand.

Der schöne Ausflug, mit den Erlebnissen und Eindrücken und auch Gesprächen endete wieder einmal am späten Abend.

LG
Xenia

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Special-Trade meets Gendertreff II

Wir bedanken uns für diesen Gastbeitrag von Inka und Micha von Special-Trade GmbH

Unser zweites Treffen mit Gendertreff Düsseldorf war am 27.03.2010, diesmal im Restaurant-Café-Süd. Der Beginn war um 17:00 Uhr, zum Ende hin haben wir leider nicht mehr auf die Uhr gesehen 😉

Wieder einmal waren wir eingeladen den Gendertreff Düsseldorf zu besuchen, um sowohl einige Produkte, Neuheiten etc. vorzustellen, als auch wieder einmal einen wunderschönen Tag mit all den Menschen dort zu verbringen.

Schon im Vorfeld war auf unserer Seite zumindest 😉 die Vorfreude groß, denn wir müssen sagen: Es gibt nur wenige Kreise und Treffen, wo es so unendlich angenehm, locker und entspannt zugeht wie beim Gendertreff Düsseldorf. Das habe ich auch geäußert und dafür ein: "Ach, das sagst Du überall" bekommen! Nein, wir meinen es ehrlich aus ganzem Herzen: Es ist eine tolle Truppe, die einfach nur jedem der teilnehmen mag, sehr, sehr gut tun wird!

Wir hoffen es war nicht das letzte Mal, dass wir eine Einladung erhalten haben und wir freuen uns schon heute auf das nächste Treffen.

Herzlichen Dank für alles, für liebe Menschen, super Essen, schöne Gespräche und einen perfekten Tag!!!

Inka und Micha

>> Special-Trade

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Wenn der Postmann zweimal klingelt

Wieder einmal stand mir Haushalt im Sinn 🙂 und ich brezelte mich dafür ein wenig auf. Knielangen Rock und kurzärmliges Shirt, weil alles andere wohl mit der Zeit zu warm geworden wäre. Erwähnen darf ich der Vollständigkeit halber, dass ich unter dem Shirt, in einen weißen Push-up BH geschlüpft war.

Extrem Staubsaugen und -wischen war nötig geworden. Bevor ich aber loslegen konnte, schrie quasi noch ein Korb mit Wäsche: "Ich will gewaschen werden!" Na gut also noch die Ballerinas an und die drei Stockwerke zum Waschraum.

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Mit Rock im Krankenhaus

Mit freundlicher Genehmigung von Bernadette zeigt dieser Bericht wieder einmal, dass sich Transgender in der Öffentlichkeit in vielen Situationen ganz normal und selbstverständlich bewegen können. Dabei kommt es entgegen dem Irrglauben vieler Transgender nicht einmal darauf an, nicht als Transgender erkannt zu werden (Motto: Bloß nicht auffallen). Im Gegenteil: Wenn man dazu steht und es ganz selbstverständlich auslebt, wird es auch überwiegend akzeptiert.

Hallo Mädels,

letztens war es soweit, dass ich ins Krankenhaus musste. Eigentlich nichts besonders, wenn ich diesmal nicht einen Rock mit allem was dazu gehörte, angezogen hätte.

Es fing an im Wartezimmer der zentralen Aufnahme und natürlich war es voll. Ich stellte mich also an zur Anmeldung und als ich dann eintreten konnte, begrüßte mich die Dame im Aufnahmezimmer: „Ahhh Frau H., ihnen hatte ich bisher immer die Aufforderungen zugeschickt. Setzen Sie sich doch bitte.“ Ich setzte mich vor ihren Schreibtisch und sie verglich meine persönlichen Daten lakonisch. Sie stockte schon bei der Feststellung, ähhhhh Frau, ähhhh Herr. Ich sagte, sie könne bei „Herr“ bleiben, weil sonst meine gesamte Krankenakte umgeschrieben werden müsste.
Sie schmunzelte, schluckte und taxierte mich kurz, fing dann aber an meine Aufnahme einzutippen.
„Gut sie können dann wieder im Wartezimmer Platz nehmen, wir rufen sie dann auf.“

Nun setzte ich mich wieder zwischen die anderen Patienten, in den nun doch sehr vollen Warteraum. Keine von den Anwesenden hatte einen Rock an und erst recht keine Pumps, die ihre Trittakustik in den Raum haben erschallen lassen. Ich muss gestehen, dass ich es genossen habe und mir vom entfernten Tisch eine Leselektüre mitnahm.

Mittlerweile richteten sich doch einige Augen auf mich und rätselten. Es dauerte aber nicht sehr lange bis alles wieder zur Normalität überging, bis dann im Lautsprecher laut und deutlich ertönte: „Herr H. bitte.“ Erst als ich daraufhin aufstand verstummte jedes Gespräch und ich stöckelte an ihnen vorbei zur angewiesenen Station.

Dort angekommen wies man mir ein Zimmer zu und forderte mich auf mich ganz aus zuziehen und legten mir einen OP-Slip und Thrombosestrümpfe auf das Bett. Also zog ich mich aus. Die Schwester kasperte noch im Zimmer herum und wie ich beim BH-Hemd ankam, hielt sie inne und sagte, dass sie gleich wieder käme.
Ich lag fertig im Bett und sie fragte ob alles in Ordnung sei, dabei schob sie mich in den OP-Saal.

Mein Fazit: Ich bin noch nie so nett und zuvorkommen beachtet und behandelt worden und habe mir trotz OP-Bammel doch noch eine angenehme Erfahrung schaffen dürfen.

Für mich, die schon sehr vieles des TG-Seins umgesetzt hatte, war es ein weiterer Mosaikstein der mein Gefühl bereichert hat.

Also nur zu, worauf wartet Ihr noch!!!!

Viele Grüße
Bernadette

 

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Ohrlöcher

Dann will ich mal einen Bericht – meinen Bericht – über das Stechen meiner Ohrlöcher schreiben.

Ich wollte mir immer schon mal Ohrlöcher stechen lassen, weil einfach die Auswahl an Ohrschmuck wesentlich größer ist als z.B. bei Ohrclipsen. Es ist schön zu tragen und sieht toll aus, außerdem tut es nicht weh, zwickt nicht und es gibt auch keine „dicken“ Ohren.

2005 war es soweit. Ute und ich gingen beim Einkaufen an einem Juwelier vorbei und gesagt getan, wir gingen hinein. Der Laden war leer und die Verkäuferin fragte nach unserem Begehr`.

Ich sagte ihr, dass ich Ohrlöcher haben möchte und sie fragte verdutzt: „Beide?“, was ich wiederum bejahte. Ich suchte mir Erststecker aus und setzte mich. Es gab keine Räumlichkeiten, in denen die Ohrlöcher gestochen werden konnten, also mußte ich das im Laden über mich ergehen lassen.

Sie malte auf beide Ohrläppchen je einen Punkt und reichte mir einen Spiegel. Gemeinsam beschlossen wir, daß die Stellen ok sind und dann lud sie die Pistole. Diese wurde dann an mein linkes Ohr gehalten und die Verkäuferin drückte ab. Klack war der erste Stecker durch und bevor ich mich erholen konnte war auch schon der zweite drin. Es „zwiebelte“ ein wenig, tat aber nicht wirklich weh.

Ich bekam ein kleines Fläschchen Desinfektionsmittel in die Hand gedrückt und eine kurze Instruktion, dass ich die ersten Tage ein paar Tropfen auf die wunden Stellen träufeln sollte. Die Erststecker mussten dann auch ca. vier Wochen drin bleiben und immer leicht gedreht werden. Endlich, nach dieser Zeit konnte der „richtige“ Ohrschmuck getragen werden. Damit war mein Traum erfüllt.

Wir bezahlten (ca. 18 Euro) und verließen den Laden.

Xenia

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Glatte Beine aber wie?

Oder wie finde ich meine Lösung?

Rita berichtet über ihre Erfahrung mit der Epilation.

Seinerzeit stellte ich mir die Frage: Wie werde ich den Urwald speziell an den Beinen los. Es sollte eine Lösung sein, mit der ich leben kann. Laser wäre schon die richtige Alternative, war mir aber zu diesem Zeitpunkt zu teuer und langwierig. Was hatte ich da für eine Wahl?

Es gab Trocken- und Nassrasur, das war aber zu kurzfristig, denn die Haare wuchsen zu schnell nach. Es gab noch die Chemie-Keule, die Haare kamen zwar  etwas später wieder, aber die Haut fand das nicht so gut und rötete sich sehr stark, was auch lange anhielt. Also: Eine Enthaarungscreme etc. kam für mich ebenfalls nicht in Frage.

Tja, viel blieb da nicht mehr übrig. Wachsen oder Epilieren.

Das Wachsen ist das gleiche Prinzip wie beim Epilieren, die Härchen werden an der  Wurzel entfernt. Da es mir aber einfacher erschien zu epilieren, entschied ich mich eben für diese Prozedur.

Epilieren bedeutet, dass das Haar mit der Wurzel entfernt wird. Bei dieser Methode der Haarentfernung wird das ganze Haar entfernt und es dauert sehr lange, bis es wieder nachwächst. Wenn trotzdem Haare nachwachsen, wurde das Haar nicht an der Wurzel erwischt. Die Haare wachsen viel feiner und dünner nach und dies dauert bei mir so ca. 4 Wochen.

Also war für mich klar, dass die Epilation die beste Lösung für mich war, weil die Haut am längsten haarfrei bleibt. Um die Schmerzen während des Epilierens und die Pflege danach machte ich mir erst mal keine Gedanken. Es kam auf das Ergebnis an.

Meine Frau schenkte mir zum Geburtstag einen Braun Silk epil SoftPerfection.  Die beste Zeit des Epilierens ist abends, damit die Haut Zeit hat, sich nachts zu erholen. Nach dem Duschen trockne ich mich gründlich ab, damit  auch keine Fett- und Cremerückstände mehr auf den zu epilierenden Körperbereichen sind.

Dann konnte ich endlich beginnen. Ich setzte den Epilierer im rechten Winkel entgegen der Haarwuchsrichtung am unteren Bein an. Ich hätte nie gedacht, dass es so schmerzvoll ist. Ich hatte zwar schon gelesen, dass es Schmerzen verursachen kann, aber dieser Zupfschmerz war schon ganz schön heftig. Dies hängt wahrscheinlich auch vom persönlichen Schmerzempfinden ab. Ich musste jedoch leider am ersten Abend beim Erreichen der Kniescheibe aufgeben.

Also blieb mir nichts übrig, als an den nächsten Abenden nochmals anzufangen. Das wiederholte Epilieren hatte zur Folge, dass sich das Schmerzempfinden von Mal zu Mal verringerte.  Natürlich war aber die Reaktion meiner Haut entsprechend heftig. Bei meiner doch empfindlichen Haut kam es zu starken Rötungen und Juckreiz. Da ich meine Haut kenne, hatte ich mir natürlich schon eine Pflegecreme besorgt. Um meine Haut zu beruhigen und optimal zu pflegen, habe ich dann meine Beine eingecremt.

Das ist mittlerweile schon eine Weile her und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Ich habe nun schöne glatte Beine und das letzte Epilieren ist auch schon wieder eine Weile her. Meine Schwester sagte schon zu mir: „So glatte Beine hätte ich auch gerne“. Ich habe meine Hautärztin auch davon informiert und sie riet mir allerdings davon ab. Es kann zu schweren Entzündungen  der Wurzel und zu eingewachsenen Haaren kommen.

Ich hatte Glück, dass es bis jetzt nicht dazu gekommen ist und genieße die schönen glatten Beine.

Liebe Grüße

Rita

 

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Krabbe und die Episode mit einem Hund

Hannelore, die sich "Krabbe" nennt, hatte wieder einmal Landgang und verbrachte das Wochenende bei uns in Düsseldorf.

Nach einer Stärkung fuhren wir im "Partyoutfit" zum Braukeller nach Mettmann, wo wir schon von Bernadette und Ilona erwartet wurden. Wir platzierten uns an einem runden Stehtisch zwischen Theke und Eingang und ließen es uns bei einem Kaltgetränk gut gehen.

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Sonntagsausflug

Auch durch den Gendertreff beflügelt hat Tanja ihren ganzen Mut zusammen gerafft und den Weg in die Öffentlichkeit gefunden.  Mit ihrer freundlichen Genehmigung folgt hier der Bericht von ihrem Erlebnis.

Also ….wie es mir am Sonntagabend ergangen ist…

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll…

Ich hatte mich fertig gemacht. Relativ unauffällig denke ich. Eine helle Jeans darunter schwarze Stiefel mit 7 cm Absatz und einen schwarzen Strickpullover…nach meinem Kaffee war ich voll aufgeregt – jetzt sollte es endlich mal losgehen. Nicht nur wie immer in der Wohnung und alleine.

Ich zeige mich der Welt so wie ich es fühle, also nicht lange fackeln sondern los! Jacke an, prüfender Blick in den Spiegel (Haare sitzen gut) Handtasche, Autoschlüssel und los…

Tür auf und ab zum Auto (es Dämmerte schon) mhm weder im Treppenhaus noch auf dem Parkplatz bin ich auf jemanden getroffen.

So, nun sitze ich im Auto. Und was mache ich nun? Ah, erstmal zur Bank und Geld holen. Nach ca 10min. Fahrzeit und 1x abwürgen (oh, mit Absatz Autofahren, tzzz) stehe ich nun auf dem Parkplatz der Bank (menschenleer). Ich denke „na gut“ und mache die Tür auf, stolziere los und stehe vor der Tür. Oh, Kundschaft, am Geldautomat eine junge Frau.

Jetzt wird es ernst und der Summer öffnet die Tür. Ich trete ein, klack klack klack, ups verdammt, die falschen Schuhe um eigentlich nicht aufzufallen. Egal, ich stelle mich artig in die Warteposition und mir wurde warm. Puls bei 200 – total gespannt auf die Reaktion. Nebenbei bemerkte ich, dass ich schon an ihrer Bekannten vorbei gelaufen war, die im Auto saß und wartete. Sie war fertig und drehte sich um, schaute mir in die Augen und musterte mich dann ganz. Ich wollte flüchten, nur wohin? Dann kam es, sie schenkte mir ein freundliches Lächeln und sagte zu mir: „Schöne Schuhe!“ Ich hörte auf, zu atmen – 1.000 Steine fielen mir vom Herzen, der erste Kontakt und dann so positiv . Ich stammelte so etwas wie „Danke“ und fing an, mich am Geldautomaten zu schaffen zu machen…

Zurück am Auto war die Freude riesig und ich hatte Blut geleckt. Also zur nächsten Tankstelle, wo auch alles super lief. Getankt und bezahlt als wäre es völlig normal. So langsam gewöhne ich mich daran.
Auch an die hohen Schuhe, weil mehr als 20 Meter in der Wohnung bin ich ja noch nicht gewohnt und das „Klack, Klack“ kam von mir und da bin ich stolz drauf. Ausserdem konnte ich mich so nie verstecken die Leute schauten nur kurz und das war es – wie normal.

Nach der Tankstelle fuhr ich in die Passage, ein kleiner Marktplatz mit Geschäften drum herum und ich wollte immer mehr. Ein schöner Bummel durch die Passage, wo ich mich auch schön selber in den großen Schaufenstern beobachten konnte. Hammer das war ich, als wäre ich so geboren.

Das Resümee des Abends: 7 Passanten, ein Hund, kein Auslachen und eine Uhrzeitauskunft…. Cool. Warum habe ich mich solange versteckt? Das ist die Frage, die ich mir heute stelle. Ich gebe zu: Seitdem bin ich süchtig und kann nicht mehr aufhören.

Was ist der nächste Schritt und wie gestalte ich mein Leben um?

Tanja

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