Kostenübernahme zur GaOP

Autorin: Nathalie

Antrag auf Kostenübernahme der GaOP:

Etwa ein Jahr nach dem Beschluss des Amtsgerichtes zur Namens – und Personenstandsänderung bin ich mir zu 100 % sicher, wie mein weiterer Weg verlaufen soll. Da ich, in vielen Überlegungen und gemeinsamen Gesprächen mit meiner Frau, die angleichende Operation anstrebe, hatte ich im Vorfeld schon einen Vorgesprächstermin in dem bevorzugten Klinikum vereinbart. Parallel dazu habe ich die Krankenkasse angeschrieben und um Kostenübernahme gebeten. Auch zu diesem wichtigen Schritt konnte ich kaum Material finden, wo ich nachschauen konnte, welche Unterlagen ich dazu einreichen musste. Deshalb habe ich hier eine kleine Zusammenstellung aufgeführt, die ich für die Antragstellung der Kostenübernahme bei der Krankenkasse eingereicht habe.
Eine Vorlage von meinem Antrag könnt Ihr sehr gerne hier auf dieser PDF – Datei einsehen.

Zu dem Antrag habe ich folgende Unterlagen zu Händen des MdK eingereicht:

Beschluss Amtsgericht
transsexueller Lebenslauf
Gutachten 1
Gutachten 2
Befund des Therapeuten
Befund Neurologe
Befund Urologe
Befund Gynäkologe
Befund und Untersuchungsergebnisse Endokrinologe
Informationsmaterial der Selbsthilfegruppe

Ich hoffe, Ihr könnt mit den Informationen etwas anfangen und mich würde es sehr freuen, wenn Ihr Euch auch die Zeit für einen Besuch bei www.nathalie-book.de nehmen würdet.

Viel Erfolg !
Nathalie

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Operationstechniken bei der geschlechtsangleichenden Operation von Mann zu Frau

Bei der Geschlechtsangleichenden Operation (GaOP) werden die primären Geschlechtsmerkmale an das Aussehen und die Funktion des anderen Geschlechts angeglichen.

Erste operative „Geschlechtsumwandlungen“ wurden Anfang der 1920er Jahre durchgeführt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfeinerten sich die Methoden zur genitalen Angleichung an das Wunschgeschlecht sowohl in der konservativen Therapie als auch in den operativen Maßnahmen. In den 1950ern waren Thematik und medizinische Vorgehensweisen vor allem unter US-amerikanischen Ärzten geläufig.

Man unterscheidet zurzeit folgende Operationsmethoden bei Mann-zu-Frau:

  • Penisinvaginations-Methode (Seit 1950er Jahren)
  • Kombinierte-Methode / Suporn-Methode (Seit 21. Jahrhundert)

Penisinvaginations-Methode:

Die Operation geschieht dadurch, dass ein Teil der Eichel mitsamt den Blutgefäßen und Nerven aus dem Penis herausgelöst und an der entsprechenden Stelle wieder eingenäht wird. Dadurch entsteht dann die neue Klitoris, die durch die erhalten gebliebenen Nervenenden später ein sexuelles Lustempfinden ermöglicht. Die Harnröhre wird ebenfalls herausgelöst und entsprechend gekürzt. Die Hoden werden genau wie die Schwellkörper am Penisschaft restlos entfernt. Es gibt aber auch Techniken, bei denen letztere zum Teil als vaginale Schwellkörper Verwendung finden. Die Penishaut wird zur Auskleidung eines geschaffenen Körperhohlraums verwendet (invertiert) und bildet so die Vagina. Schließlich werden aus dem Hodensack die Schamlippen geformt. Normalerweise ist ein etwa 14-tägiger Krankenhausaufenthalt dafür notwendig, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen ein. In vielen Fällen muss dann nach einigen Monaten noch eine zweite, kleinere Operation vorgenommen werden, um einige Korrekturen durchzuführen.

Mittlerweile haben sich die Operationstechniken schon so weit verbessert, dass zumindest in einigen Zentren fast schon von Routineeingriffen gesprochen werden kann. Frauenärzte stellen angeblich immer häufiger fest, dass die Operationsergebnisse kaum noch von natürlichen weiblichen Geschlechtsorganen zu unterscheiden sind. Lediglich das Fehlen der inneren Geschlechtsorgane und der natürlichen weiblichen Sekretbildung lässt eine Unterscheidung noch zu.

Vorteil:

Es ist eine sehr verbreitete und von vielen Chirurgen praktizierte Methode, wodurch viel OP-Routine besteht und seltener grobe Fehler gemacht werden. Hierbei liegt die Rate der orgasmusfähigen Post-OP-Transfrauen schon sehr hoch, so dass man von einer Orgasmusfähigkeitsrate von mindestens 80 Prozent spricht. Man muss berücksichtigen, dass im Kopf ursächliche Blocken einen Orgasmus verhindern können. Die tatsächliche Rate wird also bezogen auf die körperliche Funktionsfähigkeit noch etwas höher liegen.

Außerdem ist bei der penilen Inversion die Heilung vergleichsweise (mit anderen Methoden) fast komplikationsfrei und die bei anderen Methoden intensiv benötigte Dilation (Dehnung der Scheide mittels verschieden großer medizinischer Dildos, meist zur zusätzlichen Heilung mit Salben und Estriol praktiziert) muss hier seltener und weniger lange vorgenommen werden.

Nachteil:

Bei der penilen Inversion ist die theoretisch schlechtere Optik durch mangelhafte Berücksichtigung der geeigneten Gewebearten auch ein Grund, warum es gefühlsmäßig nicht komplett authentisch sein wird. Außerdem ist es mittels peniler Inversion schwierig, eine ausreichende Scheidentiefe zu erhalten, da der Penis durch die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung bereits vor der OP schrumpft und so oft relativ wenig Material zur Verfügung steht. Auch ist ein ausreichendes Feuchtwerden der Neovagina nur selten über die Prostata möglich.

Dennoch sind sehr viele Transfrauen hochzufrieden mit ihrem durch die Penisinvaginationsmethode erzielten OP-Ergebnis. Ein geeigneter Chirurg kann hiermit schon gute Arbeit leisten.

Zusammenfassung:

  • Seit den 1950er Jahren ist die penile Inversionstechnik die Standard-Vorgehensweise, um eine Vaginoplastik bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen zu erstellen.
  • Die penile Inversionsmethode ist eine effektive und zuverlässige Technik zur Erreichung einer ausreichenden Neovaginaltiefe.
  • Die Größe und Tiefe der Vagina hängt von der vorhandenen Menge Penishaut ab, die als Spendergewebe zur Verfügung steht.
  • Meistens sind Vorhautbeschneidungen oder lang andauernde Hormontherapien dafür verantwortlich, dass nicht genügend Penishaut zur Verfügung steht.
  • Verschiedene Quellen attestieren der penilen Inversion im Vergleich zur kombinierten Methode ein weniger natürliches Erscheinungsbild im Vergleich zu einer natürlichen Vagina. Eine Labienplastik ist notwendig um das Erscheinungsbild der kleinen Schamlippen zu verbessern, jedoch sind die kosmetischen Ergebnisse im Vergleich zur kombinierten Methode weniger natürlich, wobei diese Aussage auf verschiedenen Internet-Quellen beruht. Viele der dem Gendertreff persönlich bekannten operierten Transfrauen sind mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
  • Die traditionelle Technik der penilen Inversion legt mehr Wert auf die Vaginaltiefe als auf das kosmetische Erscheinungsbild der äußeren Genitalien.
  • Bislang fand die Vorhaut keinerlei Beachtung bezüglich ihres Nutzens bei Mann zu Frau Genitalangleichungen. Sie ist haarfrei und enthält kein Fettgewebe.
  • Die penile Inversionstechnik ist in Deutschland Standard und wird von den Krankenkassen ohne Zuzahlung bezahlt. Die bewährte Technik wird in kleinen Nuancen von vielen Kliniken in Deutschland (Stand April 2016 – z.B. in Köln, Krefeld, Frankfurt, Berlin etc.) praktiziert. Damit ergibt sich der Vorteil eines heimatnahen Krankenhausaufenthalts sowie der anschließenden Nachversorgung in einem weitgehend gewohnten Umfeld mit Besuchen von Angehörigen und Freunden.

Kombinierte Methode:

Bei der kombinierten Methode wird die Klitoris ebenfalls aus der Eichel und den dazugehörigen Gefäßen und Nerven des Penisrückens gebildet. Im Gegensatz zur Penisinvaginations-Methode wird jedoch das innere Blatt der Vorhaut an der Eichel belassen und daraus gemeinsam mit der Penishaut die Klitoris, das Klitorishäubchen und die kleinen Schamlippen geformt. Für die Bildung des Scheideneingangs wird die restliche Penishaut und die ansonsten überflüssige Haut des Hodensacks verwendet. Zusätzlich wird die Scheide mit der längseröffneten Harnröhre ausgekleidet. Es wird bis auf die großen Schwellkörper sämtliches Material verwendet, was bei der Penisinvaginations-Methode nicht der Fall ist. Gewebe und Nerven werden bei der Operation geschont und mikrochirurgisch aufbereitet, um eine optimale Sensibilität der gesamten Genitalregion zu erreichen. Die längseröffnete Harnröhre ermöglicht hierbei außerdem eine gewisse Scheidenfeuchtigkeit bei sexueller Erregung. Im Gegensatz zur Penisinvaginations-Methode kann bei der kombinierten Methode auch bei einem wenig stark ausgebildeten Penis eine ausreichende Scheidentiefe erreicht werden.

Bemerkenswert ist, dass die Formung einer empfindungsfähigen Klitoris zwar technisch problemlos möglich ist, jedoch viele Ärzte und Krankenversicherungen dieses als ein nicht medizinisch notwendiges Extra bezeichnen, das im Gegensatz zur Anlage einer Neovagina, von der Patientin daher selber zu bezahlen sei (s.u.). Auch in der Rechtsprechung ist dieses Verständnis von Weiblichkeit und weiblicher Anatomie umstritten.

Vorteil:

  • Außer den Hoden und großen Schwellkörpern werden alle Anteile zum Aufbau der Neovagina verwendet.
  • Es entstehen nur wenige Narben. Damit wird die Penishautinnervation wenig beeinträchtigt.
  • Dadurch, dass die Konstruktion nicht unter Zug steht, gibt es keine Durchblutungsprobleme.
  • Die Neoklitoris erhält ein sensibles Praeputium (Vorhaut).
  • Die kleinen Labien (Schamlippen) sind ausreichend, die Klitoris, die Urethra (Harnröhre) und den vaginalen Raum zu bedecken, die Farbe der inneren Oberfläche der Labia minora unterscheidet sich von der Umgebung (wie bei genetischen Frauen).
  • Durch die Kombination aus gestielter Penishaut, gestielter Harnröhre und deepithelisierter Skrotalhaut kann eine sehr gute Scheidentiefe und -weite erreicht werden. Verschiedene Quellen geben eine durchschnittliche Tiefe von 13,2 cm an, die Ergebnisse streuen demnach zwischen 11 und 21 cm.
  • Die Neovagina ist im Inneren größtenteils sensibel und kann durch Absonderungen des Anteils der penilen Urethra (Harnröhre) feucht werden.
  • Der Mons pubis (Venushügel) muss nicht zusätzlich aufgebaut werden.

Nachteil:

  • Die Kombinierte Methode ist in Deutschland noch nicht Standard und wird zurzeit (Stand April 2014) nur in München und Hamburg durchgeführt und kostet für Patienten eine Zuzahlung zur kassenärztlichen Leistung von ca. 2.400,00 Euro, da die Kosten (noch) nicht vollständig von den Krankenkassen übernommen werden. Die Wartezeit an der Klinik in München z.B. beträgt aktuell ca. 3 Jahre. Laut der Uniklinik in Essen wird dort nun auch die Kombinierte Methode angewendet (Stand Februar 2016). Wie Herr Dr. Heß berichtet, wird sie dort ohne Zuzahlung angeboten und es gab bislang keine Probleme mit den Krankenkassen bzgl. der Kostenübernahme.
  • Bei dieser Methode wird Leistengewebe zur Auskleidung der Neovagina verwendet, so dass die mögliche Schrumpfung extrem sein kann. Dies bedeutet absolut akribisches Dilatieren, welches stellenweise sehr schmerzhaft sein kann. Hier muss die Patientin eine hohe Moral und Schmerztoleranz mitbringen, um das OP-Ergebnis zu halten. Nach den ersten 6 Monaten haben die meisten Patientinnen dann das Schlimmste überstanden.

Zusammenfassung:

  • Die Kombinierte Methode ist eine neue Technik der geschlechtsangleichenden Operationen vom Mann zur Frau, die in einem Schritt vollzogen wird.
  • Sie Ist keine die Penishaut umkehrende Vaginoplastiktechnik/penile Inversionstechnik.
  • Die Kombinierte Methode verwendet den Chonburi Lappen (Chonburi Flap der Suporn-Methode) (Peniskopf – Penisvorvorhautlappen), um die Innenfläche der kleinen Schamlippen auszubilden sowie eine gefühlsaktive Klitoris zu erschaffen und wird kombiniert mit einer Hodensackhautgewebetransplantation in voller Gewebestärke (mit oder ohne Leistenhauttransplantation), um die Vaginoplastik auszubilden.
  • Sie hat sich als zuverlässige Operationstechnik erwiesen, die deutlich befriedigendere Ergebnisse hinsichtlich des Erscheinungsbildes beim Klitorisaufbau und bei der Rekonstruktion der Labia Minora (Kleinen Schamlippen) erzielt als bisherige Operationstechniken. Zudem ist die emotionale Stimulation von Klitoris und kleinen Schamlippen deutlich verbessert und somit das Gefühlserleben intensiver. Darüber hinaus erreicht sie trotzdem gleichzeitig genügend funktionelle Neovaginaltiefe.
  • Bei Patientinnen, die bei Gynäkologinnen/Gynäkologen in Deutschland vorstellig wurden, konnten die Gynäkologinnen/Gynäkologen auf Anhieb nicht feststellen, dass sie eine operierte transsexuelle Frau vor sich hatten.
  • Operationen in Thailand werden aktuell (Stand April 2014) nur für Privatpatientinnen von den Kassen übernommen. Kassenpatientinnen müssen dies selbst finanzieren und können mit aktuell (Stand April 2014) ca. 15.000,00 Euro für die OP samt Flug und 30-tägiger Nachbetreuung im Hotel und lebenslanger kostenfreier Nachkorrektur rechnen.
  • Die Kombinierte Methode wird zurzeit (Stand April 2014) nur in München und Hamburg durchgeführt und kostet für Patienten eine Zuzahlung zur kassenärztlichen Leistung von ca. 2.400,00 Euro. Die Wartezeit beträgt aktuell ca. 3 Jahre. Laut der Uniklinik in Essen kann dort die Kombinierte Methode noch nicht umgesetzt werden.
  • Die Kombinierte Methode ist in Deutschland noch kein Standard (Stand April 2014) und wird (nicht) von den Krankenkassen bezahlt (s.o.).
  • Bei der Kombinierten Methode wird Leistengewebe zur Auskleidung der Neovagina verwendet, so dass die mögliche Schrumpfung extrem sein kann. Dies bedeutet absolut akribisches Dilatieren, welches stellenweise sehr schmerzhaft sein kann. Hier muss die Patientin eine hohe Moral und Schmerztoleranz mitbringen, um das OP Ergebnis zu halten. Konkret ist das Dilatieren 3 Monate lang 3 x täglich, weitere 3 Monate 2 x täglich und dann noch ein halbes Jahr einmal täglich erforderlich. Es ist eine tägliche Herausforderung, gegen die Heilungskräfte des eigenen Körpers anzukämpfen und dafür zu sorgen, dass die Neo-Vagina sich nicht wieder zusammenziehen kann im Bestreben, die neue Körperöffnung wieder zu schließen. Am Anfang dauert dabei jede Nachsorge rund eine Stunde, also 3 Stunden am Tag. Nach den ersten 6 Monaten haben die meisten Patientinnen dann das Schlimmste überstanden.
  • Im Falle einer Operation in Thailand ist zu bedenken, dass man sich fernab der Heimat in einem Land befindet, in dem man sich nicht in seiner Muttersprache verständlich machen kann. Auch ein Besuch von Freunden oder Angehörigen ist aufgrund der Entfernung meist ausgeschlossen. Dies kann belastend für die Psyche sein.

Unterschiede zwischen der Kombinierten Methode (München/Hamburg) und der Suporn-Methode (Thailand):

Die Technik in Deutschland hat relativ viele Gemeinsamkeiten mit der thailändischen Methode. Es gibt aber auch einige entscheidende Unterschiede:

  • Dr. Suporn teilt die Eichel in einen kleinen Teil, der dann die Klitoris bildet. Der überwiegende Rest wird als „Chonburi Organ“ zwischen Klitoris und Harnröhre eingebaut und wird somit permanent beim Geschlechtsverkehr direkt stimuliert.
  • In Deutschland wird kein „Chonburi-Organ“ (Suporn-Methode) aus dem unbenutzten Rest der Eichel im Scheidenvorhof gemacht. Es werden alle Anteile der Eichel für die Klitoris verwendet.
  • In den Kliniken München, Hamburg und Essen wird kein Klitoris-Frenulum geformt. Der Begriff „Frenulum“ bezeichnet dabei ein Bändchen zwischen der Eichel und der Vorhaut der Klitoris. Als Begründung gilt, dass das Klitoris-Frenulum bei der Suporn-Technik angeblich nur Narbengewebe sei.
  • Die Kliniken in München, Hamburg und Essen formen die äußeren Labien (Schamlippen) aus Skrotalhaut (Skrotum = Hodensack; diese ist auch das homologe Gewebe dafür), während bei der Suporn-Technik Penishaut benutzt wird.
  • In Thailand kleidet man die Neovagina mit einem freien Transplantat der Hodenhaut aus, die vorher „gemesht“, also maschinell in eine Art Netz umgewandelt wurde, um die Oberfläche zu vergrößern. In München verwendet man dagegen gestieltes Harnröhrengewebe, gestielte Penishaut sowie ein freies, aber nicht gemeshtes Skrotalhauttransplantat. Dies hat den Vorteil, dass die Neovagina im Inneren zum größten Teil sensibel ist und außerdem eine Lubrifikation (Befeuchtung) bei Erregung erfolgt.
  • Durch die Verwendung des Hodenhaut-Netzes muss bei der Suporn-Technik in Thailand  im Vergleich zur in Deutschland angewandten Kombinierten Methode wesentlich intensiver bougiert werden.
Spendergewebe Penisinvagination Suporn / Kombiniert
Vorhaut Wird als wertlos erachtet Erschaffung der Innenfläche der kleinen Schamlippen
Penisschafthaut Erschaffung der kleinen Schamlippen und der Vaginalwände Erschaffung der Außenfläche der kleinen Schamlippen
Hodensackhaut Erschaffung der großen Schamlippen und der Vaginalwände, unbenutztes Material wird weggeworfen Erschaffung der großen Schamlippen und der Vaginalwände

 

Hinweis: Teile des Textes enthalten Auszüge aus dem Artikel der Wikipedia zur geschlechtsangleichenden Operation

>> Geschlechtsangleichende Operation

>> Kleine Lösung – große Lösung

>> Trans* und Medizin

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In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich: 02 u. 03-2014

Autorin: Xenia

Nun hatte meine letzte Stunde geschlagen. Am Montag war meine letzte Therapiestunde und wir ließen die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren. Ich erzählte von meinen Operationen, den damit verbundenen Schwierigkeiten und das ich meinen „Abschluss“ zurzeit nicht so richtig genießen kann. Wir kamen aber gemeinsam zu dem Schluss, wie schon die Wochen vorher, dass ich keine weitere Begleitung mehr benötige. So ging die Stunde schnell vorbei und wir verabschiedeten uns voneinander nicht ohne uns alles Gute für die Zukunft zu wünschen.

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In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich: 01-2014

Autorin: Xenia

7. Jan. 2014
Ab heute darf ich nur noch flüssige Nahrung (ohne Bröckchen) zu mir nehmen. Der Koffer ist gepackt und alle Papiere beisammen. Morgen geht es los, in Richtung Essen – Endlich.

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Jessicas Probleme nach der geschlechtsangleichenden Operation

Jessica zeigt auf, dass eine GaOP auch mit Komplikationen verbunden sein kann.

Autorin: Jessica Hau. aus dem Gendertreff-Forum

Am 6. 11. 2013 hatte ich meine erste Sitzung zur Geschlechtsangleichenden Operation.
Leider ist am 2 Tag nach der OP der Platzhalter herausgerutscht. Obwohl sofort von Ärzten und auch von mir versucht wurde den Platzhalter zurückzuschieben, funktionierte das nicht. Danach sollte noch mal ein kleiner Eingriff gemacht werden, was aber auch nicht ging. Nun wurde ein Provisorium gefertigt und ich wurde am 24. 11. 2013 aus der Uni Essen entlassen.

5 Tage nach meiner Entlassung ist dann die Klitoris nach unten gerutscht. Ich rief sofort bei der Uni an, woraufhin man mich zu einem Frauenarzt schickte. An einem Mittwochnachmittag einen Frauenarzt zu bekommen, ist denkbar schwierig.

Nachdem ich bei mehreren angerufen hatte, fand ich endlich einen in Wesel. Leider hatte dieser Frauenarzt keine Ahnung von der ganzen Sache und ich musste bis auf den darauffolgenden Dienstag warten. An dem Tag hatte ich einen Termin in Mülheim bei einer Frauenärztin, die sich mit der ganzen Sache auskannte.

Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass sich das Operationsgebiet infiziert hatte. Es wurden mir Medikamente verschrieben und ich durfte den provisorischen Platzhalter nicht mehr nutzen, weil der für diese Infektion verantwortlich war. Am 9. 12. 2013 musste ich wieder zur Nachkontrolle in die Uni. Es wurde mir mitgeteilt, dass alles bei der 2. Sitzung in Ordnung gebracht wird.

Am 7. 01. 2014 war dann meine 2. Sitzung zur Geschlechtsangleichenden Operation.
Es wurde mir zwar wieder ein neuer Platzhalter eingesetzt, der aber auch wieder am 2. Tag herausging. Nunmehr soll ich erst mal weiter mit einem selbstgefertigten Platzhalter üben.
Sicher ist aber jetzt schon, dass ich noch ein drittes Mal operiert werden muss, weil die Klitoris wieder nach unten verrutscht ist. Falls das mit dem Platzhalter nicht funktioniert, muss ich da auch noch mal operiert werden.

Den Ärzten kann ich keinen Vorwurf machen. Leider ist es nun einmal so, dass der menschliche Körper verschieden ist und es immer zu Komplikationen kommen kann.

Gruß
Jessica

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Kaylas GaOP im Frankfurter Krankenhaus

Mit freundlicher Genehmigung erzählt hier Kayla kurz und knapp ihre GaOP-Erfahrung im Frankfurter Krankenhaus:

Meine GaOP liegt fünf Monate zurück, war in Frankfurt, Markus-Krankenhaus, Prof. Sohn.
Die OP dauerte vier Stunden, anschließend fünf Tage absolute Bettruhe. Am sechsten Tag Verbandswechsel und Begutachtung. Sah gut aus. Hat der Prof. auch selbst untersucht. Der einoperierte Bougy kam raus. Wie das mit dem Bougieren funktioniert, hat mir dann eine Ärztin erläutert. Das sollte ich ab dann 4x am Tag für min. 20 Minuten jeweils tun. Anschließend immer Ausspülen mit Kamille-Sitzbädern.

Schmerzen nach der OP hatte ich keine, klar Scherzmitteltropf und Antibiotika-Tropf immer abwechselnd. Tägliche Begutachtung meiner OP. Die Schwestern und Pfleger waren immer nett zu mir und haben sich um mich gekümmert, konnte sie ständig anklingeln, wenn ich was hatte oder haben wollte. Für die Dauer meines 12tägigen Aufenthaltes immer Thrombosestrümpfe getragen. Ab dem sechsten Tag viel unterwegs gewesen und Bewegung gesucht. Ins Gespräch gekommen mit anderen. Zimmernachbarin war auch MzF – Fall, zwei Zimmer weiter lagen drei FzM – Fälle. Erfahrungsaustausch.

War dann drei Wochen nach Entlassung nochmal für sechs Tage im Krankenhaus, wegen Wundheilungsstörungen und Nekrose (Abgestorbenes Fleisch), kam aber ohne erneute OP aus. Antibiotikum und Braunol – Sitzbäder haben angeschlagen und tägliche Untersuchung und Entfernung des nekrosen Gewebes.

War eine große OP und ich denke, es ist alles gut gelaufen. Ich bin damit und mit dem Ergebnis zufrieden. Bei der Nachuntersuchung Ende September sah alles gut aus. Im Dezember dann noch Halbjahresnachuntersuchung.

Ich persönlich denke, es liegt auch immer an einem selbst, wie die Heilung verläuft. Sitzring ist in den ersten Wochen sehr sinnvoll. Und sich schonen und nicht zu schnell zu viel wollen. Mir wurde ganz klar mit auf dem Weg gegeben, in der Zeit nach der OP kein Sport, keine Dehnübungen, kein Fahrrad fahren, nicht Baden, nicht Schwimmen, viel ruhen. Und das war auch richtig so. Es braucht seine Zeit. Drei Monate hat es gedauert, bis ich für mich selbst das Gefühl hatte, ich bin jetzt wieder fit wie vor der OP.

Ich persönlich würde aufgrund meiner Erfahrungen das Frankfurter Krankenhaus empfehlen. Habe mich da gut aufgehoben gefühlt, man hat sich immer um mich gekümmert, alle waren nett und die GaOP war erfolgreich. Dass das Krankenhaus teilweise umgebaut wird, hat mich nicht gestört.

Kayla

INHALTSVERZEICHNIS

In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich: 09 (2) u. 10-2013

14. – 21. September
Geschlechtsangleichende Depriwoche. So könnte der Titel lauten und meine momentane Stimmungslage widerspiegeln.

Ein paar Schritte hinaus unter Menschen habe ich bereits gewagt, denn Laufen geht ganz gut und Termine am Montag und Mittwoch bei der Frauenärztin wahrgenommen. Ihr Befund ist positiv und beruhigend, denn sie ist von dem Resultat und dem Heilungsprozess begeistert und gibt mir noch einige Tipps für zu Hause – Weiterhin schonen und liegen.
Klar, dass es noch schmerzt, Sitzen noch ein Abenteuer darstellt, es immer wieder blutet aber die Gemütslage spielt verrückt. Der Hormonhaushalt hat mich zurzeit fest im Griff!

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Geschlechtsangleichende Operation

Die Abkürzung „GaOP“ steht für „Geschlechtsangleichende Operation“. Dieser Terminus bezeichnet eine Operation, bei der die Genitalien an das Identitätsgeschlecht angepasst werden. Man unterscheidet zwischen Mann-zu-Frau (MzF) und Frau-zu-Mann (FzM). Bei MzF wird aus dem Penis und dem Hodensack eine Scheide, Schamlippen, Klitoris und Schamhügel gebildet. Bei FzM, der etwas komplizierteren Operation, wird ein Penis (Phalloplastik) und ein Hodensack (aus den großen Schamlippen) gebildet. Dazu kommt das Entfernen der Brüste, wobei bei MzF sich die Brüste durch Hormone bilden bzw. durch Silikoneinlagen ein Brustaufbau gebildet wird.

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In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich: 08 u. 09 (1)-2013

August, 30.8.2013 und meine Gefühle fahren Achterbahn. Ist schon ein komisches Gefühl, etwas los zu werden was man eigentlich sein ganzes Leben nicht wirklich akzeptiert hat und doch ist man ja damit durchs Leben gegangen. Wie wird es nach der OP sein? Komme ich damit zurecht? Es stehen Fragen im Raum, die erst nach der OP Antworten finden werden, aber dann gibt es kein Zurück mehr. Die Entscheidung ist bereits gefallen, aber da sind doch immer wieder diese leisen Zweifel. Gut, dass ich heute noch im Büro abgelenkt bin. Ich freue mich auf danach und wenn es vorbei ist.

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Kleine Lösung – Große Lösung

… bei der geschlechtsangleichenden Operation von Mann zu Frau.

Jede transidente Person ist so zu akzeptieren und zu tolerieren, wie sie ist, egal ob mit GaOP oder ohne. Es darf keine Ausgrenzung geben, da jede Person für sich selbst entscheiden muss, wie sie leben möchte und welche Lösung für sie die Beste ist.

Auch bei der GaOP gibt es zwei verschiedene Lösungen, nämlich die kleine und die große Lösung. Das darf nicht dazu führen, dass die Person als unvollständige Frau betrachtet wird. Eine Transfrau, die zum Beispiel in einer festen Beziehung mit einer Frau lebt und dies auch nicht ändern möchte, kann für sich entscheiden, die kleine Lösung (Vagenoid) zu wählen. Diese so genannte kleine Lösung birgt wesentlich weniger Gefahren und Probleme, aber dazu später.

Was bedeutet nun eigentlich die kleine oder große Lösung?

Bei der großen Lösung werden nicht nur die äußeren Geschlechtsmerkmale aus dem Penis und dem Hodensack gebildet, sondern auch eine ca. 20 cm tiefe Neo-Vagina. Das bedeutet bei dem wesentlich engeren männlichen Becken, dass man millimetergenau zwischen Enddarm und Harnröhre einen „Kanal“ in den Beckenboden bilden muss. Dabei kann es zu Verletzungen des Darms und der Harnröhre kommen. Die Verletzungen der Harnröhre heilen meist problemlos ab, aber beim Darm kann es zu gravierenden Verletzungen kommen (ggf. künstlicher Darmausgang). Die Operation dauert 6-8 Std.

Bei der kleinen Lösung werden wie bei der großen Lösung die äußeren Geschlechtsmerkmale aus dem Penis und dem Hodensack gebildet, nur wird keine tiefe Scheide in den Beckenboden gebildet. Lediglich 1-2 cm (Vagenoid) muss in die Tiefe angelegt werden. Die OP ist unblutiger und dauert zur Zeit ca. 3-4 Std.

Nach der OP kommt es wegen der kleineren Fläche die anwachsen muss seltener zu Problemen. Auch kann auf einen Platzhalter verzichtet werden. Natürlich nimmt man diese „Strapazen“ in Kauf, wenn man z.B. eine Beziehung zu einem Mann sucht und auch mit einem Mann Geschlechtsverkehr haben möchte. Auch sind die Schmerzen nach der großen OP heftiger und der Heilungsprozess ist langwieriger (längerer Arbeitsausfall etc.).

Die Nachsorge nach der OP ist bei der Neo-Vagina aufwendiger. Sie muss täglich gespült werden und ständig durch einen Platzhalter (Dildo) gedehnt werden (bougieren). Was aber, wenn man bereits älter ist und /oder genau weiß, dass man gar keinen Geschlechtsverkehr mit einem Mann haben will? In diesem Fall sollte man sich überlegen, ob es tatsächlich die große Lösung sein muss.

Für Personen, die weiterhin mit einer Frau in einer festen Lebensgemeinschaft bleiben und/oder überhaupt eine lesbische Partnerschaft anstreben, ist die kleine Lösung ein guter Kompromiss. Es ist schon eine Überlegung wert, ob man das höhere OP-Risiko, den langwierigeren Heilungsprozess und den größeren Nachsorgeaufwand zwingend in Kauf nehmen muss.

Leider ist die Beratung der Ärzte in Hinblick auf das Vagenoid noch sehr mangelhaft und es wird immer von einer Komplettoperation gesprochen. Es ist wichtig, auch einmal an diese Möglichkeit zu denken, um wählen zu können, was für einen jeden der individuell richtige Weg ist.

Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, dass die Kosten für einen Scheidenaufbau später nach einer kleinen Lösung nur noch sehr schwer von der Krankenkasse genehmigt werden. Auch ist ein späterer Scheidenaufbau medizinisch laut Aussage von Ärzten nur noch schwer umsetzbar. Es ist wichtig, sich zu entscheiden und mit den Ärzten zu sprechen. Allerdings werden auch die Operationsmethoden immer besser.

Egal, wie die Entscheidung ausfällt, sie ist zu akzeptieren!

***

Bei dieser Tabelle handelt es sich um Zirka-Werte und ist abhängig von dem Krankenhaus, der Wundheilung und jedem Einzelnen:

. Kleine Lösung Große Lösung
Operationsdauer 3-4 Stunden 6-8 Stunden
Krankenhausaufenthalt ca. 2 Wochen ca. 2-3 Wochen
Arbeitsunfähig (Insgesamt) ca. 6 Wochen ca. 6-8 Wochen

 

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