Xenia beim Zahnarzt

Ich muss ein wenig ausholen, weil eigentlich mein Zahnarzt bereits in Rente ist und er mit einem Kollegen eine Gemeinschaftspraxis unterhalten hat. Der Kollege Dr. R. führt  nun seit 2009 die Praxis alleine und ich habe mich 2010 entschieden, weiter in die Praxis zu gehen, die ich seit über 10 Jahren kenne. Nicht dass ich Angst hätte zum Zahnarzt zu gehen,  aber wenn man einen guten Zahnarzt gefunden hat und zufrieden ist, bleibe ich halt gerne dort. In Punkto Zahnarzt mache ich ungern Experimente, weil ich in meiner Jugend schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Also habe ich 2010 meinen Pflichttermin bei Dr. R. wahrgenommen und habe mich, nachdem ich sehr zufrieden war, entschieden weiterhin dort hin zu gehen. Den neuen Termin in 2011 legte ich in meinen Resturlaub in den Januar. Der "feine" Unterschied sollte sein, dass Xenia den Termin wahrnehmen sollte/wollte.

Die junge Arzthelferin am Empfang schaute zweimal hin und der Arzt behandelte mich wie immer professionell. Niemand sprach mich mit Namen an, denn man kannte sich und in der Akte stand nun mal Herr aber da stand/saß eine Frau.

Nach dem Check sollte ich noch kurz ins Wartezimmer, wo sich gerade ein älteres Ehepaar verabschiedete. Ein paar Minuten vergingen und ich wurde von einer Zahnarzthelferin in einen mir bekannten Raum begleitet und es wurde noch mein Zahnstein entfernt. Wir kannten uns auch schon viele Jahre aber diesmal war es anders.

"Darf ich ihnen eine Frage stellen?"

Ja natürlich durfte sie! Wir kamen ins Gespräch und ich konnte wieder einen Flyer platzieren. Sie versicherte, dass sie sich unsere Gendertreff Seiten anschaut, da sie sehr interessiert ist  und sie hat sich in unser Gästebuch eingetragen.

So kann Normalität sein!

LG
Xenia

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Xenia in Wettenberg 2010

Nach 2006 und 2008 waren Xenia und Freunde wieder in Wettenberg zum größten und schönsten Oldiefestival Deutschlands.

Alle hatten wieder viel Spaß und wir hatten den Eindruck, dass wir schon erwartet wurden.

Natürlich ging es auch wieder auf die Bühne zum Petticoatwettbewerb:

>> Den Petticoatwettbewerb auf YouTube ansehen

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>> 2008

>> 2010

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Es ist nicht immer alles eitel Sonnenschein

In unserm Blog/Magazin wird oft über positive Erlebnisse berichtet. Aber nicht alle Erlebnisse sind immer positiv. Obwohl in den Betrieben AGG -Beauftragte sind und entsprechende Erklärungen von den Mitarbeitern unterschrieben werden müssen, ist es doch teilweise mit der Akzeptanz noch lange hin. Es ist ein langer und steiniger Weg. Deshalb, vielen Dank an Marina, die ihre negative Erfahrung hier darstellt.

Um dieses Ereignis darzustellen muss ich allerdings ein wenig ausholen, damit die Zusammenhänge verständlich werden.

Ich war aus beruflichen Gründen in Polen um den dortigen Kollegen bei einer Inbetriebnahme zu helfen. Da ich nur einen economy Flug hatte durfte ich ja nur 20kg Gepäck mitnehmen. Um die Inbetriebnahme durchführen zu können brauchte ich aber auch Werkzeug und Sicherheitsbekleidung. Dadurch musste ich die Menge an persönlicher Bekleidung doch sehr einschränken. Andererseits wollte ich nicht ganz auf Marinas Sachen verzichten. Wie dem auch sei, ich hatte mehr Wäsche verbraucht als ich geschätzt hatte. Am letzten Tag hatte ich nichts mehr frisches außer einem Damen Shirt in violett mit einem etwas tieferen Ausschnitt. Ich dachte mir, was soll’s, das fällt ohnehin niemandem auf. Den ganzen Tag war ich auf der Baustelle und erledigte meine Arbeit. Kein einziger Kommentar.

Am darauf folgenden Montag sagte mein Chef zu mir morgens, ich solle doch nach der Mittagspause zu ihm ins Büro kommen, er hätte etwas mit mir zu besprechen. Ich dachte mir nichts dabei, schließlich müssen wir öfter Termine zusammen koordinieren. Nach der Mittagspause ging ich also zu seinem Büro und das erste was er sagte war „mach mal die Türe zu“. Oh Oh, das ist schon kein gutes Zeichen. Dann sagte er mir ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Der polnische Kollege hat sich über dich bei der Geschäftsleitung beschwert. Es ist mir schon peinlich das zu sagen, aber du hast da Frauenkleidung getragen.

Oh S****** dachte ich in dem Moment nur und sagte erst mal nichts. Unsere Personalchefin wollte auch an dem Gespräch teilnehmen, aber mein Chef sagte, er wolle zuerst mit mir unter 4 Augen sprechen. Naja, wenn es denn schon bekannt in der Firma ist, was soll’s. Dann eben raus mit der Wahrheit, dachte ich mir. Also erzählte ich meinem Chef, was mit mir los ist. Warum ich dies getan habe. Also dass ich Transgender bin und versuche dieses in meiner Freizeit auszuleben, mir aber die reguläre Wäsche ausgegangen ist. Offensichtlich hatte mein Chef aber von Transgender noch nie etwas gehört, also musste ich auch diesen Begriff so gut es eben geht erklären. Ich denke, dass er es auch verstanden hat. Darauf, ihm einen Flyer zu geben, habe ich aber aus Sicherheitsgründen verzichtet. Er sagte mir darauf hin ganz klar, dass die Firma ein solches Verhalten nicht tolerieren wird. Ich solle dies doch in Zukunft unterlassen. Ebenso das, was ich an den Bürotagen so ab und zu trage. Dazu muss ich sagen, dass ich schon jahrelang an meinen Bürotagen durchaus auch Frauenkleidung getragen habe und auch Schuhe mit Absätzen. In all den Jahren habe ich aber noch nie einen einzigen Kommentar dazu gehört und dachte immer, dass ich es wohl gut getarnt habe. Offensichtlich aber nicht.

Um meinen Job zu behalten, musste ich also versprechen, in Zukunft nur noch in Männerkleidung zur Arbeit zu erscheinen. Dies bedeutet, dass ich in Zukunft die Trennlinie zwischen meinem Arbeits- und Privatleben wieder sehr scharf ziehen muss. Immerhin weiß ich jetzt woran ich bin. Da ich bei einem amerikanischen Unternehmen arbeite, gibt es dort auch sehr strenge Vorschriften was den Umgang mit Transsexualität betrifft. Genau genommen strenger als die deutschen Vorschriften. Dieses Ereignis zeigt mir aber, wie viel solche Reglungen in der Praxis wirklich wert sind. Wir alle mussten diese amerikanischen Verhaltensregeln unterzeichnen, obwohl nicht alle nach deutschem oder europäischem Recht anwendbar sind. In Realität sind diese aber nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind. Hätte ich erklärt, dass ich den Weg so weiter gehen werde, würde dies unweigerlich zu Kündigung führen. Der Kündigungsgrund ist dann mit Sicherheit nicht formaljuristisch auf die Transsexualität zurück zu führen. Es finden sich bei jedem immer Gründe genug eine Kündigung auszusprechen. Wie oft konnte ich schon in den Lebensgeschichten anderer TS lesen, dass ihnen ab dem Moment des Outings zusätzliche Aufgaben zugeteilt wurden. So viel, dass sie die Arbeit gar nicht mehr schaffen konnten. 1. Abmahnung, 2. Abmahnung und dann raus.

Meine Arbeit macht mir trotz des vielen Stress noch immer Spaß und ist auch nach 13 Jahren noch immer eine Herausforderung. Von daher möchte ich meinen Job schon behalten. Deshalb werde ich wohl, zumindest so lange ich bei dieser Firma bin, mit einem Kompromiss und einer strikten Trennung leben müssen. Wie schon gesagt, ich weiß jetzt genau woran ich bin und muss mich eben darauf einstellen.

Marina

TRANS* AM ARBEITSPLATZ

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Was war das denn ?

Dieser Bericht von Nathalie aus dem Gendertreff, zeigt mal wieder, dass durch Aufklärung in der Öffentlichkeit, die Toleranz aber auch die Akzeptanz in der Gesellschaft wächst. Wenn wir uns zeigen, auf Fragen antworten, uns nicht verstecken, aufklären und in das öffentliche Bild durch straßentaugliche Kleidung passen, können wir viel erreichen. Immer noch verstecken sich viele aus Angst und leben ihr zweites „Ich“ nicht aus. Das führt zu nichts, außer Frust und Depressionen.

Dieses schöne Erlebnis von Nathalie, zeigt einmal mehr, wie schön es sein kann, sein zweites „Ich“ auszuleben – was es der eigenen Seele gut tut. Unser Dank geht an Nathalie, dass der Gendertreff dieses Erlebnis veröffentlichen und an ihrer Freude teilhaben darf.

Was war das denn ?

Inspiriert von Conny´s Outing habe ich gestern einen Entschluss gefasst. Ich hatte ein Rezept bei unserem Hausarzt bestellt und wollte dieses als Nathalie abholen. Sehr gewagt, da sich die Praxis auf einem Teil der Einkaufsstrasse befindet. In mein bevorzugtes Parkhaus hinein und ab auf die Strasse. Das war für das Erste kein Problem, da mache ich mir keine Gedanken mehr. So trat ich ohne zu zögern in die Praxis ein und stellte mich an die Anmeldung. Wie üblich wurde gefragt, was mein Anliegen ist. Ich bekam das Blatt sofort und fragte noch nach den letzten Untersuchungsergebnissen. Die Arzthelferin antwortete: „ Das kann ich Ihnen nicht sagen, da muss er persönlich anrufen!“ Da war ich baff. Die Frau hat mich nicht mal erkannt. Auch nicht an der Stimme.

Nach diesem sehr gutem Verlauf fuhr ich zum Krankenhaus, da noch Blutwerte fehlten. Dort war es noch besser. Sie fragte nach dem Namen. Nein, sie konnte mich nicht finden. Nachdem ich Krankenkasse und meinen Vornamen nannte schaute sie hoch und lächelte. Es sprudelte aus ihr heraus: „Das finde ich ja klasse, dass sie das so offen ausleben“. Nach einem kurzen Informationsgespräch habe ich ihr noch den Flyer überreicht.

Ich saß wieder im Auto und überlegte nun mein handeln und tun. Was mache ich hier? Nach etwa 5 Minuten fuhr ich los. Was für schöne Erfahrungen, sollte ich heute mein Glück weiter strapazieren? Ganz klar ja!

Zunächst hatte ich bei Schlecker nach meinem Fotobuch gefragt, danach löste ich das Rezept ein. Es war wie eine Sucht, ich konnte und wollte nicht aufhören.

Das konnte noch nicht das Ende sein. Direkt neben der Apotheke liegt Edeka. Einkaufen war ich ja schon mal, aber der Laden hat was besonderes. Eine meiner Nachbarinnen arbeitet dort! Wir begegneten uns an der Milchtheke und ich sagte fröhlich „Hallo“. Sie grüßte zurück. Dann legte ich nach. Ich fragte etwas über unser Haus und sie sagte mir, dass sie ja in dem Haus wohnt. Das gibt es doch nicht, sie erkennt mich nicht!

Jetzt oder nie: „Ich wohne auch da!“ und stellte mich mit Nachnamen vor. „Oh, da sind Sie also die Schwester?“ Danach sagte ich ihr den Vornamen und sie schaute mich überrascht an. Was soll ich sagen, sie fand es toll.

Sollte das schon alles gewesen sein? Aber doch nicht an so einem Tag! Der letzte Ausflug ging in die Nachbarstadt zu KWS, einem Friseurrausstatter. Dort habe ich schon einiges gekauft, nur nicht als Nathalie. Ich wusste ja, was ich haben wollte und wir unterhielten uns mehr über den Gendertreff. Zum Schluss ließ ich ihr ebenfalls einen Flyer da. Sie sagte, dass in Ihrer Bekanntschaft mindestens zwei sind, die das Forum anschauen werden.

Am Abend habe ich die Erlebnisse meiner Frau erzählt. Sie hat sich kaum noch eingekriegt. Vor Lachen natürlich! Ich bin so froh, dass sie so zu mir steht.

Ja, was war das. Das Turboouting, Megaouting oder einfach nur schön, dass die Welt offener ist, als ich immer gedacht habe.

Überglücklich über diesen sehr schönen Tag endet hier der Bericht.

Liebe Grüße
Nathalie

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Zwischen den Fronten

Zugegeben war dieser Ausflug wieder einmal von Gitta super gut organisiert aber was sich nachts auf der Heimfahrt zugetragen hatte, konnte niemand vorher sehen und will auch niemand wirklich erleben.
Aber dazu später!

In Bonn, genauer Bonn-Beuel, steht ein Schiff, das ein chinesisches Restaurant beherbergt und genau das wollten wir ansteuern. So trafen sich Ava, Bernadette, Gitta, Ute, Marina, Rita, Sabine, Sabrina und meine Wenigkeit gegen halb 1 am Trannybahnhof Gruiten um die Regionalbahn nach Bonn zu nehmen.

Schließlich erreichten wir Bonn und uns zog es auch so gleich zum Münster.

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Fönfrisur

Seit einiger Zeit nun gehe ich ohne Kunsthaare vor die Tür, d.h. ich lasse die Perücke zu Hause. Natürlich müssen die eigenen Haare noch ein wenig wachsen aber der Anfang ist gemacht und sie lassen sich schon recht gut stylen. Dunkelblond gefärbt mit hellen Strähnchen sind sie auch schon.

Was ändert sich dadurch?

Nun eins ist klar, dass die Wiedererkennung größer ist aber es ist schon ein gutes Gefühl sich nicht mehr unter einer Perücke zu verstecken. Besonders im Sommer laufen einem nicht mehr die Schweißtropfen durch`s Gesicht. Es bedeutet aber auch, dass die Garderobe ein wenig angepasst werden muss, denn die Perücke hat einen schon etwas jünger erscheinen lassen. Die Schminktechnik muss angepasst werden. Das Gesicht nicht mehr so stark schminken und die Augen nicht mehr so prominent aufwerten. Mit Farbe und Kajal etwas sparsamer umgehen. Schminken geht jetzt schneller aber jetzt wollen die Haare vernünftig aufgefönt werden und ein wenig Haarspray ist auch von Nöten, damit die „Biester“ auch da bleiben wo sie sollen.

Warum das alles?

Eine Perücke mindert die Wiedererkennung aber auch damit verbiegen wir uns wieder und stehen nicht zu uns selbst. Auch ist es noch mal für viele ein Schutz. Für mich ist es wieder eine neue Erfahrung und auch ein Schritt zur Selbstfindung. Solange meine Haare es mitmachen und sich kein „Hubschrauberlandeplatz“ zeigt, werde ich ohne Perücke losziehen.

Die Geschlechterrolle verschwimmt dadurch noch mehr, denn die Haare bleiben die gleichen, sie werden nur anders gefönt. Die „männliche“ Herkunft bleibt stärker erhalten und die einzigen Hilfsmittel sind der Fön, Haarspray und die Schminke – von der Kleidung mal abgesehen.

Aber ganz ehrlich, bleibt nicht die „männliche“ Herkunft auch nach Hormoneinnahme, OP und sonstigen Aktionen bei den meisten von uns erhalten? Sie lässt sich nicht verleugnen. Was soll das auch, wenn man zu seinem früheren, männlichen Leben steht, ist doch okay. Eine Frau mit männlichem Migrationshintergrund. 😆
Ich möchte hier an dieser Stelle aber nicht zu weit abschweifen, denn das ist ein sehr umfangreiches und sensibles Thema, das an anderer Stelle diskutiert werden sollte. In diesem Thema wollte ich über meine „Fönfrisur“ berichten.

Mal sehen wie sich dies weiter entwickelt, denn es wird noch ca. ½ Jahr dauern, bis die Haare die richtige Länge vorweisen. Entweder war das nix und ich greife wieder auf die „Kunst“ zurück oder ich ergänze diesen Bericht um meine neuen Erfahrungen. Auf jeden Fall fand ich es bis jetzt höchst angenehm, lehrreich, spannend und es ist ein gutes Gefühl.

Bis dahin
LG
Xenia

 

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Nachtrag März 2013: Meine Haare haben nun eine gute Länge, sind weiblich gestylt und werden durch die Hormone wieder dichter. 🙂

Die Wallfahrt zum Tempel des goldenen Gerstensafts in der Eifel

Marina berichtet hier von unserem Ausflug nach Bitburg. Gerne hat sie dem Gendertreff die Genehmigung erteilt, dies hier im Blog/Magazin einzustellen.

Hopfen und Malz Gott erhalt’s
So sagt ein altes Sprichwort der Bierbrauer. Doch was steckt da dahinter? Das wollten wir 28. August herausfinden.

Nun gibt es bei uns ja nun mehrere Gruppen von Biertrinkerinnen: Altbier-, Kölsch- und Pilstrinkerinnen. Und unter eben jenen gibt es eine immerwährende Meinungsverschiedenheit, welches nun das Beste Bier davon wäre. Um Überzeugungsarbeit für das Bier nach Pilsner Brauart zu leisten lud Gitta zu einer Wallfahrt zum Tempel des südeifeler Gerstensaftes in Bitburg ein.

In kleinen Fahrgemeinschaften haben wir also die Strecke vom Rheinland bis nach Bitburg, dem Epizentrum der Braukunst in der Südeifel hinter uns gebracht. So das alle so ca. 13:00 in dem gebuchten Hotel an kamen.

Ella, die aus verschiedenen Gründen in einem anderen Hotel untergebracht war, wartete dort schon auf uns.
Da die Brauereiführung erst für 15:00 Uhr gebucht war, hatten wir noch ein wenig Zeit uns frisch zu machen und eine Kleinigkeit zu essen.

In unserem Hotel Haus zum Römerwall, das genau genommen das Gästehaus des Hotel Louis Müller ist, war die Küche geschlossen. Daher sind wir alle die 100m bis ins Haupthaus gelaufen um dort eine Mittagsmahlzeit einzunehmen.

Ein kurzer, sehr kurzer Spaziergang durch die Innenstadt von Bitburg folgte. Nun was will man auch schon von der Fußgängerzone einer Kleinstadt mit knapp über 12.000 Einwohnern erwarten?

Dann war es auch schon Zeit sich zur Führung durch die Bitburger Marken-Erlebniswelt , die sich auf dem Gelände der alten Brauerei in der Stadt befindet. Das ist ein schönes, modernes Unternehmens-Museum, untergebracht in der alten Braustätte. Mit der Geschichte der Brauerei als Familienunternehmen fängt es 1817 an. Und noch heute befindet sich die Brauerei mehrheitlich im Familienbesitz.

Von der Geschichtsabteilung geht es nun in die Abteilung der Rohstoffe. Zunächst das Wasser: Das Brauwasser wird aus 5 bis zu 300m tiefen Brunnen gewonnen. Aus den Tiefen der Bitburger Mulde. Das Wasser dort hat auf seinem 13000 Jahre dauernden Weg von der Oberfläche bis in die Tiefe viele wichtige Mineralien aufgenommen, welche entscheidend für die Qualität des Bieres sind.

Als nächstes kommt die Gerste. Wir bekommen also, wie zuvor auch schon beim Wasser eine audiovisuelle Präsentation vorgeführt über die Herkunft und die Verarbeitung der Braugerste. Früher wurde noch in der Brauerei selbst das Malz aus der Gerste gewonnen, heute ist dies an externe Mälzereien vergeben.
So kommen wir zum vorletzten Rohstoff, dem Hopfen. Der Hopfen ist ein Hanfgewächs mit langer Anbautradition. Der Hopfen gibt dem Bier seinen bitteren Geschmack und macht das Bier haltbar. Ein guter Teil des Hopfens kommt aus der Eifel selbst, ein anderer überwiegend aus der Hallertau nördlich von München. Auch hier wieder eine audiovisuelle Präsentation.

Dann erklärt uns unsere Führerin, das sich der Hopfen immer im gegen den Uhrzeigersinn um die Pflanzgestelle windet. Ava macht sie darauf aufmerksam das dies an der Corioliskraft liegt.
Der letzte Rohstoff ist erst seit der Erfindung des Mikroskop bekannt, nämlich die Hefe. Da die Hefe als solches erst 1883 entdeckt wurde. Es gibt zwei Typen von Hefe. Obergärige und Untergärige Hefe. Obergärige Hefe bildet lange Ketten von Zelle und schwimmt daher, von der entstehenden Kohlensäure oben auf der Maische. Untergärige Hefe setzt sich hingegen auf dem Boden ab. Zu Herstellung von Bitburger Pils kommt nur ein bestimmter, untergäriger Stamm in Frage.

Sodann ging es die Treppen hoch zum ehemaligen Kesselhaus. Dort stehen noch die Kupferkessel, die früher verwendet wurden. Heutzutage werden aber nur noch Kessel aus Edelstahl verwendet. Edelstahl ist besser zu reinigen und desinfizieren. Aber das polierte Kupfer mit den Messing Armaturen hat schon seinen Charme. Hier also wurde uns in einer weiteren Präsentation der gesamte Ablauf des Brauvorgangs gezeigt.
Im nächsten Raum dann ging es wieder nach unten. Dies ist ein Ausschnitt aus einem Reifetank. Da sich nach dem Brau und Gärvorgang noch sehr viele Feststoffe im Bier befinden muss dieses nun Filtriert werden. Dieser Filtrationsvorgang wurde dann hier erklärt.
Die letzte Station im Rundgang war die Abfüllanlage. Es wurde die Vorbereitung und Abfüllung von Flaschen und Fässern erklärt. Es muss schon ein ziemlicher Aufwand getrieben werden, um das fertige Bier so abzufüllen, damit die Qualität nicht leidet. Z.B. müssen Flaschen und Fässer zuerst mit CO2 gefüllt werden damit die gelöste Kohlensäure im Bier nicht entweicht und das Bier beim einfüllen nicht schäumt. Man nennt diesen Vorgang vorspannen. Das Abfüllen eines 50 Liter Fasses dauert nur 3 Sekunden. Flaschen werden in nur Sekundenbruchteilen gefüllt.
Sodann kamen wir in die Genießerlounge. Nachdem wir nun schon so viel von der Herstellung gehört haben, konnten wir uns dann endlich von der Qualität des Bieres selbst überzeugen. Eigentlich bekommt man hier nur 2 Bier á 0,2 l und eine Brezel. Aber heute hatte man wohl gute Laune und es wurde immer reichlich nachgeschenkt.

Wir waren nicht alleine als Gruppe bei der Führung. Die anderen Anwesenden haben anfangs natürlich schon ein bisschen komisch geschaut, aber nachdem die Neugier befriedigt war, war auch das kein Thema mehr. Es zeigte sich mal wieder, wenn wir uns selbstverständlich und selbstsicher in der Öffentlichkeit bewegen, dann interessiert es niemanden, das wir vielleicht nicht ganz das sind was wir zu sein scheinen.

Nach der Führung wurde es jetzt auch schon so langsam Zeit ein Restaurant zu suchen, um unser Abendmahl einzunehmen. Da jede von uns auch noch 3 weitere Bons für Bier hatte, war ja für die Gertränke schon gesorgt. So sind wir gar nicht weit gegangen. Nur ca. 500m weiter, im Restaurant Eifelbräu Dieter haben wir dann alle gespeist und einen guten Teil der Bons in heimischen Hopfenblütentee umgesetzt.
Im Anschluss sind wir zurück in unser Hotel gelaufen und haben den Abend bei vielen schönen Gesprächen und noch ein paar Bitburger mehr ausklingen lassen.

Für den nächsten Tag, Sonntag den 29.08. hatten wir einen Ausflug nach Luxemburg geplant. So sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück im Konvoi losgefahren. Ich mit dem Trannytaxi XL voran, Ella, Xenia und Gitta hinterher. Die Steckenführung habe ich zunächst erst mal der Madam Navi überlassen. Wiedererwarten führte sie uns aber nicht auf die A64 sondern kurz vor der Auffahrt über Landstraßen. Warum ist unklar, denn ein Stau war weit und breit nicht zu sehen. Wahrscheinlich war diese Stecke rechnerisch 1 Minute schneller. Tatsächlich führte die aber über kleine und kleinste Nebenstraßen. In Höhe von Oberbillig reichte es mir dann mit dem Nebenstraßen gezuckel und ich bin nach Schildern gefahren. So ging es auch schon über die Sauer/Sure und schon waren wir in Großherzogtum Luxemburg. Die weitere Strecke führte durch Wasserbillig. Die Stadt scheint nur aus Tankstellen zu bestehen. Kein Wunder, ist doch das Benzin und der Diesel ca. 25 Ct. billiger als in Deutschland.

Gegen 11 Uhr kamen wir dann also in der Stadtmitte von Luxemburg an. Die nächste Herausforderung war es einen Parkplatz zu finden. An den Casemates de la Pétrusse gab es zwar Parkplätze, die waren aber alle belegt. Beim Versuch irgendwo anders einen Parkplatz zu finden verloren wir uns im Verkehrsgetümmel aus den Augen. Ich habe das Trannymobil XL in einer Tiefgarage geparkt. Ella fuhr hinter mir her. Xenia und Gitta waren plötzlich weg. Nach ein paar Telefonaten haben wir uns neu koordiniert und waren alle letztlich in der gleichen Tiefgarage.

Zu Fuß ging es dann zurück zu den Casemates de la Pétrusse. Von dort aus hat man einen sehr schönen Blick hinüber zum Schloss und hinunter in den Schlossgraben, in dem sich heute ein Park befindet. Nach einer ausgiebigen Fotosession beschlossen wir uns erst mal die Stadt anzusehen. Nicht weit war die Fußgängerzone, wo gerade eine Kapelle Marschmusik spielte. Dort sind wir dann auch auf eine Tasse Kaffee bzw. Tee ins Cafe France am Place d’Armes eingekehrt. Das Wetter war nicht so optimal an diesem Tag, es war zwar trocken, aber eher kühl. Und nach dem gestrigen Abend konnten wir alle ein wenig Coffein vertragen. Unser weiterer Weg durch die Stadt führte uns auch zu einigen, heute geöffneten Geschäften. Welche Frau kann schon Shopping widerstehen? Danach machten wir noch einen langen Spaziergang im Park unterhalb der Kasematten. Nach diesem Rundgang durch die Stadt beschlossen wir das Abendessen in Trier abzuhalten, dann die Restaurantpreise hier in Luxemburg sind schon ein wenig gehoben. Da eine Fahrt nach Trier ein Umweg für Ella gewesen wäre, verabschiedete sie sich jetzt von uns und fuhr nach Hause. Zuvor jedoch wollten alle noch die steuerlichen Vorteile des Kraftstoff-, und Tabakwareneinkaufs in Luxemburg nutzen. Xenia wollte unbedingt an eine Shell Tankstelle. Also die nächste Shell stadtauswärts ins Navi eingegeben: Als wir dort ankamen war diese aber geschlossen. Dann haben wir überlegt, wenn es schon so viele Tankstellen in Wasserbillig gibt, warum also nicht da Tanken? Gesagt getan. Alle Tanks gut gefüllt und mit günstigen Waren versorgt ging es über die Autobahn weiter bis Trier-Stadtmitte. Dort sind wir wieder in ein Parkhaus gefahren und in die Innenstadt gelaufen. In der Zwischenzeit fing es an zu regnen. So das wir mit Regenschirmen bewaffnet losgeziehen mussten. Einige von uns wollten direkt zum Essen, Ava aber noch ein bisschen Alte Steine sehen. Der Dom zu Trier ist ja eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Der Abstecher in den Dom hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, diese Kirche ist sehenswert.

Im Anschluss gab es ein gemeinsames Essen im Ratskeller, einem ukrainischen Spezialitäten Restaurant. So langsam klang auch der zweite Tag aus und wir verabschiedeten uns im Parkhaus von einander. Denn ab jetzt mussten wir ja alle getrennt nach Hause fahren.

Die Rückfahrt war von starken Regenschauern gezeichnet, die das Fahren in der Dunkelheit nicht gerade angenehm machte. Aber für so eine erfahrene Autofahrerin wie mich ist das auch keine große Sache. Eine nach der anderen wurde zu Hause abgesetzt und ich selbst war um 23:00 Uhr in meiner Wohnung.

Alles in allem war es wieder ein sehr schöner Wochenendausflug. Und (man muss schon fast sagen, wie immer) zeigte sich öffentlich Transgender sein ist heute wirklich kein Problem mehr. Wir wurden überall, im Hotel, in den Restaurants und auch sonst völlig normal und mit völliger Selbstverständlichkeit behandelt. So wie man es selbst auch tun würde.

Mein Dank geht an alle, die an der Planung und Durchführung dieses Ausflugs beteiligt waren, allen voran an Gitta.

Liebe Grüße
Marina

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Ein Dienstag im Juni 2010

Halb 10 hatte ich einen Termin bei der Kosmetikerin von Rainer N. Auf der Fahrt zum Ladenlokal war noch genug Zeit zwei Paar Pumps beim Schuster abzugeben. Es waren mal wieder die Absätze hinüber.

Mit einem freundlichen Hallo (wie immer) wurde ich von Rainer und Monique begrüßt und Rainer sagte: „Die Augenbrauen sind da.“ Genau heute waren die Augenbrauen dran. Leider hatte ich in der Vergangenheit zu viel selber daran rum gebastelt und rasiert, so dass Monique erst einmal nur Schadensbegrenzung machen konnte. Aber das Ergebnis, das sich da im Spiegel zeigte,  war für mich schon umwerfend.
Sie fackelte nicht lange und zupfte die Büschel raus. „In zwei drei Monaten machen wir dann die „Feinjustage““, sagte sie ohne locker zu lassen. Es war schon etwas unangenehm….

Ich bekam noch ein paar Kosmetiktipps mit auf den Weg und zog los Ute abzuholen. Es ging nach Essen zum Einkaufen. Der Kofferraum füllte sich unaufhörlich und das Portemonnaie zog sich Mangels Masse weiter zusammen. Für ein Päuschen in einem Café sollte es aber noch reichen. Dann ging es nach Hause, die neuen Sachen und Schuhe an- und ausprobieren.

Mensch, die Zeit verging, es war schon fast 19:00 Uhr. Zeit zum Texas Restaurant zu fahren um sich mit Freunden zu treffen und Spareribs bis zum Abwinken zu vertilgen. Es sollte wieder ein lustiger Abend werden.

Sehr spät am Abend ging dieser schöne und ereignisreiche Tag zu Ende.

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Zum Irrgarten nach Vaals

Geschrieben, Erlebt und mit freundlicher Genehmigung – Marina

Es ist Samstagmorgen 5:56 Uhr. Ich bin gerade aufgewacht. Uuuuh, du hättest eigentlich noch mindestens eine Stunde schlafen können, Marina. Sch…. Gewohnheit um 6:00 Uhr aufzustehen. Aber die Sonne scheint herein. OK, dann gehen wir eben den Tag gemütlich an. 1. Baddurchgang mit Duschen und nass rasieren.
Dann ein bisschen Frühstück machen, dabei im Gendertreff Forum mal sehen was so läuft. Schnell ist es auch 7:30 Uhr. Zeit Marina optisch zu erschaffen. Also ab zum 2. Baddurchgang, ”Spachtelmasse” auftragen und „Kriegsbemalung“ anlegen. 😀
Der Himmel wird immer dunkler, von Sonne keine Spur mehr. Aber immerhin, es regnet nicht. Noch mal die Wettervorhersage geprüft, in der Gegend um Aachen soll es zwar bewölkt aber trocken bleiben.

So was ziehe ich denn nun an. Der lange olivgrüne Rock, das Top mit den grün-braunen Blumen und Sandaletten. Jene Sandaletten, die ich extra noch am Freitag gekauft habe. Im Römerstil mit einen kleinen 2cm Keil. Ein Blick auf’s Thermometer: 17°C, mmmh, besser doch eine Strumpfhose anziehen. Mütze fertig frisieren und hochstecken, sicherheitshalber wegen den noch recht frisch gestochenen Ohren. Es wird 10:10 Uhr. Zeit aufzubrechen. Hab ich alles…ja (denke ich). Ins Auto und los Bernadette abholen. Geplante Ankunft 11:00 Uhr. Kein nennenswerter Verkehr, ich bin um 10:50 da. Bernadette steigt ein, weiter zu Rita. Es fängt an zu tröpfeln. Geplante Ankunft 11:20. Um 11:10 sind wir da. Rita sagt uns, das Ava noch nicht bei Xenia eingetroffen ist, also warten wir bei Rita bis ca. 11:30 Uhr bis Ava sich meldet.

Ich wusste doch, dass ich wieder was vergessen habe: den Fotoapparat, Mist.

So alle Damen an Bord und weiter zu Xenia. Geplante Ankunft 11:40. Wir sind um 11:45 da. Die restlichen drei Damen einladen und los, ab auf die Autobahn nach Aachen. Unterwegs leitet uns das Navi zuerst in Richtung Köln um, OK, ist wohl irgendwo wieder Stau. Kaum sind wir von der A46 auf die A57 abgebogen will uns das Navi wieder zurück schicken. Ich schaue bei den Verkehrsmeldungen nach: 2 km stockender Verkehr an einer Baustelle. Nee, wegen so was drehe ich nicht um, und so schlimm war es auch nicht, sobald sich alle nach rechts eingefädelt hatten lief der Verkehr zügig weiter. Der Himmel wird immer dunkler und es fängt an richtig zu regnen, so viel zur Wettervorhersage. Ausfahrt Aachen-Laurentsberg runter von der Autobahn und quer durch die Stadt, über die Grenze zu den Niederlanden nach Vaals. In Vaals dann links ab hoch zum Dreiländereck (Drielandenpunt).

Ja, hoch, und wie, über 2 Serpentinen und so was in den Niederlanden, hätte ich nicht gedacht. Naja, da oben ist der höchste Punkt der Niederlande auf ganzen 322,50 m.
Als wir am Parkplatz 2 ankommen regnet es so richtig in Strömen. Gitta, Katja, Sabine und Sabrina sind schon da. Es ist 13:05 Uhr. OK, wir sind 5 min zu spät. Petra-Susanne, die mit dem Fahrrad kommen wollte hat abgesagt, kann ich auch verstehen, bei dem Wetter. Was tun, wir wollten doch ins Labyrinth? Im Regen, nee. Also erstmal ins Restaurant und stärken. Die Zeit vergeht, das Essen kommt, das Essen geht. Die Raucherinnen gehen raus und wieder rein, es wird einfach nett geklönt.

Gegen 15:00 Uhr hört der Regen endlich auf. Nichts wie rein ins Labyrinth, bevor es wieder schlechter wird. Eintritt bezahlt und los ging die Mädelstruppe. Die Wege im Labyrinth sind natürlich nicht befestigt, schön schlammig mit großen Pfützen. Na toll, und ich mit meinen Sandaletten. Das Ziel des Labyrinths ist es den Weg ins Zentrum zu finden. Dabei wird einem ab und zu der Weg durch so fiese Wasserfontänen versperrt. Wenn Frau nicht aufpasst ist sie sehr nass. Im Labyrinth laufe hier lang und da lang, im Endeffekt schließe ich mich mit Ava, Sabine und Sabrina zusammen. Nach etlichen Fehlversuchen, findet Ava dann den richtigen Weg und wir vier kommen als erste im der Mitte an. Mein Rock ist nass, meine Strumpfhose auch, die Sandaletten voll Schlamm und vom vielen laufen und Pfützenspringen bin ich klatschnass geschwitzt. Ganz toll, vom Schweiß blättert meine Spachtelmasse ab. Ich bin begeistert… 🙂

Die anderen Sieben irren noch als kleine Gruppe umher. Wir wollen ihnen ja helfen, denn vom Turm aus, der in der Mitte steht kann man wunderbar erkennen wo es lang geht. Aber nein die Damen entscheiden sich weiter auf eigene Faust zu suchen. Nach einer weiteren ca. ¼ Stunde sehen sie es wohl ein und folgen endlich unseren Anweisungen. 5 min. später haben sie es dann auch geschafft. Das obligatorische Fotoshooting folgt lang und ausgiebig.

Von der Mitte aus gibt es dann einen direkten Weg zum Ausgang. Dort steht der obligatorische Kitsch- und Geschenkeshop. Im Shop entdecke ich ein Schild: ”Girlpower”, aber in schwarz auf gelb mit NL an der Seite? Im Lääbbe nedd. Dann ist da noch der Zauberwürfel für Blonde, alle sechs Seiten sind pink, zum totlachen. Aber Geld würde ich für so was nicht ausgeben. So nach dem jetzt alle raus aus dem Laden sind machen wir uns zum eigentlichen Dreiländerpunkt auf. Noch mehr Fotos. In Belgien steht dann ein Café in dem wir uns dann noch kurz mit heiß Aufgebrühtem stärken.

Wir beschließen zum Abschluss noch nach Aachen zum Essen zu fahren. Daran Petra-Susanne Bescheid zu geben denkt natürlich keine. Das Wetter wird immer besser, die Sonne kommt raus. Also zurück zu den Autos, alles einsteigen, Türen schließen. Das Trannymobil XL rollt nach Aachen Innenstadt, zum Parkplatz am Dom. Ava will natürlich erst noch den Dom besichtigen, OK es ist ja noch genug Zeit. Also der Dom zu Aachen ist zwar klein aber absolut sehenswert.

Geplant war das Essen ja so nicht, also sind wir auf Gut Glück los gelaufen in der Fußgängerzone. Links ein Grieche und Sushi-Schnellrestaurant rechts ein Italiener, aber nicht so eine einfache Pizzabude sondern schon was Besseres. Xenia fragt nach einem Tisch für 11, kein Problem. Wir sollen in den 1.Stock in den Wintergarten gehen. Sehr schön. Der Laden gefällt mir, alles im Jugendstil gehalten. Die Kellner haben viel Spaß mit uns, nehmen unsere Bestellung auf. Nach kurzer Zeit kommen schon die Getränke. Da kommt jemand die Treppen hoch, geht zu unserem Tisch und gratuliert uns allen, Respekt. Katja ist schon den ganzen Tag total begeistert und kann es kaum fassen, es ist ja auch ihr erster richtiger Ausflug in die Öffentlichkeit. Siehst du meine Liebe, alles gar kein Problem. Dann kommt auch schon das Essen. Ich hatte mir einen Salat Teller mit Putenbrust und altem Balsamico Dressing bestellt. Oh, oh, oh, so ein tolles Salatdressing habe ich noch nie zuvor gehabt, Wahnsinn. Und gar nicht mal teuer. Xenia und Gitta gehen noch zum Chef des Hauses. Der hat absolut kein Problem mit uns, schließlich wissen wir uns ja zu benehmen. Spaß zu haben kann man ja wohl kaum als schlechtes Benehmen ansehen, oder? Jedenfalls ist der Laden absolut tauglich.

So gegen 21:00 Uhr beschließen wir uns auf den Heimweg zu machen. Also alles zurück zum Auto und ab auf die Autobahn. Katja und ich liefern uns noch ein kleines Rennen. Nein, nicht wirklich, eher fahren wir so Zug um Zug. Mal sie, mal ich vorne. Bis zum Dreieck Neuss, da trennen sich unsere Wege. Weiter zu Ute und Xenia, wo auch gleich noch Ava, Rita und Kirsten aussteigen. Sie wollen dann mit Ava weiter fahren. Also setze ich noch Bernadette ab und fahre dann zu mir nach Hause. Bis ich daheim bin, ist es schon fast Mitternacht. Abschminken, Duschen, kurz was ins Forum schreiben und ab in die Heia.

Trotz des teilweise besch…eidenen Wetters war es doch ein gelungener und sehr sehr schöner Ausflug.

Meinen herzlichen Dank an die Organisatorinnen des Gendertreff.

Liebe Grüße
Marina

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Die Bremer Stadtmusikanten suchen Verstärkung

Trannytour zu den Nordlichtern

erlebt und geschrieben von Gitta

Eigentlich sollte die Erlebnisgeschichte aus Heidelberg der letzte Bericht unseres Reporters Günni vom Tranny – Magazin sein, denn er fühlte sich zu Besserem berufen. Ihm war nämlich ein Aufruf von Radio Bremen zu Ohren gekommen, dass die Bremer Stadtmusikanten noch Verstärkung suchten. Und was lag da näher, als sich dafür zu bewerben, schließlich ist er doch der anerkannt schlechteste Sänger unter der Dusche weit und breit! Also packte er am Fronleichnamstag seine Koffer und begab sich auf große Fahrt.

Als er am Trannybahnhof Gruiten vorbei kam, siegte jedoch seine Neugier und er hielt an. Denn dort standen sie wieder, die sieben Frauen, die er ja schon öfter dort gesichtet hatte: Xenia, Ute, Rita, Kirsten, Ava, Bernadette und natürlich auch wieder die Gitta, denn die muß ja immer mit dabei sein.

Was hatten die denn nun schon wieder vor, an diesem hochheiligen Feiertag in NRW bei bester Laune und strahlendem Sonnenschein? Ja, tatsächlich, sie warteten auf die S – Bahn in Richtung Düsseldorf, in die sie alle pünktlich um 10:13 Uhr einstiegen. Günni schaffte es noch so eben, sein Gepäck zu holen und auf den bereits abfahrenden Zug aufzuspringen. Geschafft, aber auf was ließ er sich nun schon wieder ein?

Nach kurzer Fahrt erreichten sie den Düsseldorfer Hauptbahnhof und die gesamte Gruppe stieg wieder aus und schleppte sich und ihre Koffer in den Tunnel hinunter, um das ihnen schon bekannte Café aufzusuchen und sich zu stärken. Der Reporter setzte sich in eine Ecke und beobachtete die Damen. Aber auch dieses Mal brauchte er nicht besonders vorsichtig zu sein, denn die Frauen waren wieder einmal zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie ihn bemerkten. Nach einem Kaffee oder Kakao zog es alle wieder hinaus in die Halle zu den Verkaufsständen mit den Brezeln und sonstigem leckeren Gebäck. Nur Xenia wurde immer hektischer, hatte sie doch noch am Tag zuvor auf ihrem Weg zur Arbeit einen Stand entdeckt, an dem es Wraps zu kaufen gab, wovon sie unbedingt zwei haben wollte. Aber wie auch immer, sie fand den Laden nicht. „Der wurde bestimmt über Nacht geschlossen“, so vermutete sie und kaufte sich schmollend drei Brötchen und noch einige Brezeln für unterwegs. Doch was war das? Anscheinend hatte das Mädel wieder einmal ein Orientierungsproblem gehabt, denn auf dem Weg zu Bahnsteig 18 war der von ihr gesuchte Verkaufsstand plötzlich wieder da, und so kaufte sie natürlich noch vor Freude über alle Backen strahlend einige der so sehnsüchtig gesuchten Köstlichkeiten für die Reise.

„Na, dem Proviant nach zu urteilen, wird das wohl eine Weltreise werden“, dachte sich Günni und folgte den Reisenden in einigem Abstand zum Zug, der auch bald in den Bahnhof einfuhr. Noch konnte er nur erahnen, was ihn erwartete, und so stieg auch er in den Intercity in Richtung Norden. Erstaunlich schnell fanden die Frauen ihre reservierten Plätze und verstauten ihr Gepäck. Und bereits vor Duisburg konnte das Geheimnis der Tasche gelüftet werden, welche Ute sehr sorgsam seit der Abfahrt in Gruiten mit sich herumtrug, als ob sich darin rohe Eier befänden. Sie reichte den Inhalt an Rita weiter, die anerkannte Fachfrau für den Umgang mit solchen Dingen ist und damit auch garantiert immer wieder für Aufsehen sorgt. Diese konnte es mal wieder nicht erwarteten und öffnete zu schnell die erste Sektflasche, so dass der Korken in hohem Bogen quer durch den Waggon flog. Ganz unschuldig goss Rita nun das köstliche Nass in die mitgebrachten Gläser und alle stießen erstmal auf das bevorstehende Wochenende an, um anschließend ausgiebig zu frühstücken. Weiter ging die Fahrt dann ohne größere Zwischenfälle bis Münster. Dort stieg eine größere Gruppe Jugendlicher in den Zug. Diese hatten einige Dosen mit Bier dabei, die sie bald öffneten. Voller Neid mussten die Mädels zusehen, denn sie wurden natürlich nicht eingeladen.

Nach knapp 3 Stunden machte sich dann wieder Unruhe breit, die Damen machten sich zum Aussteigen bereit, Bremen Hauptbahnhof war erreicht. Vor dem Bahnhof wurde die Orientierung geprüft, und Ava leitete die Gruppe zu Fuß die „200 Meter“ zum gebuchten Hotel in der Altstadt, welches sie auch nach einer weiteren knappen Stunde erreichten. Nach dem einchecken suchte eine jede ihr Zimmer auf, um sich ein wenig zu restaurieren und frisch zu machen und schon bald trafen sich alle wieder zu einer ersten Erkundungstour durch die Stadt. Jetzt ging es ohne Gepäck, dafür aber mit der Straßenbahn in Richtung Rathaus.

Dort ließen sie sich zunächst in einem Straßencafé nieder und tranken und aßen eine Kleinigkeit, um sich von den Strapazen der Fahrt zu erholen, doch schnell zog es die sieben weiter, vorbei an Rathaus, dem Standbild der Bremer Stadtmusikanten, dem Roland durch die Böttcherstraße.

Hier fühlten sie sich alle heimisch, entdeckten sie doch dort das Restaurant „Ständige Vertretung Rheinland – Bremen“ kurz „STÄV“ genannt. Doch zum Verweilen war keine Zeit, und sie schlenderten weiter an einer Bonbonmanufaktur und anderen kleinen Geschäften vorbei in Richtung Weserufer. Auf dem Rückweg wollten sie dann noch das Glockenspiel in der Böttcherstraße hören und so ließen sie sich doch noch im Innenhof der „STÄV“ nieder. Doch die Enttäuschung war fast allen anzusehen, als die Rheinländerinnen gewohnheitsmäßig Altbier bestellen wollten. Denn das gab es dort nicht, ebenso wenig wie Pils. Allein Gitta war überglücklich, sie konnte ihr Stammgetränk, nämlich Kölsch bestellen, endlich gab es auf einer Trannytour mal richtiges Bier. Einige mutige schlossen sich an, die anderen tranken notgedrungen Weizenbier und Ava meinte nur: „Wenn die anderen kein Bier trinken, dann trinke ich auch keines“ und bestellte sich ein Mineralwasser. Frohgelaunt lauschten sie den Klängen des Glockenspiels, bevor sie sich auf den Weg ins Hotel machten.

Mittlerweile waren auch Julia und Maria angekommen, und zum Abendessen zog es die nun neun weiblichen Wesen zum Weserufer auf das Pfannekuchenschiff „Admiral Nelson“, einem originalgetreuen Nachbau einer Fregatte, die der gleichnamige berühmte englische Admiral im Jahre 1805 bei der Schlacht um Trafalgar befehligte. Seit 2001 liegt das Schiff nun in Bremen und wird als Restaurantschiff genutzt. Auch unser Reporter verspürte nun ein leeres Gefühl in der Magengegend und als er sich ebenfalls dort zum Essen niederließ, traute er seinen Augen nicht: Die Gruppe wurde immer größer. Sternschnuppe und Vesta, die in der Nähe von Bremen beheimatet sind, kamen dazu und wurden von den anderen erst einmal ganz herzlich begrüßt. In uriger und gemütlicher Atmosphäre ließen sich alle nun hausgemachte Senfsuppe, normannische Suppe, Salate und natürlich auch Pfannkuchen in allerlei Variationen schmecken. Nach einer letzten Besichtigung des wirklich schönen Schiffes zogen sie nun alle weiter die „Schlachte“ entlang, die Promenade am Flussufer mit seinen tollen Biergärten, wo es natürlich nicht bei nur einem Abendbierchen blieb. Nachdem sich nun alle von den beiden Bremerinnen verabschiedet hatten, gingen die Rheinländerinnen mehr oder weniger schwankend ins Hotel. Einige verschwanden sofort auf ihren Zimmern, allein der harte Kern gönnte sich an der Hotelbar noch einen letzten Nachttrunk. Die dort schon versammelte Gruppe älterer Herren verzog sich schnell, nicht ohne die Worte „Soviel Frauen auf einen Haufen, das ist nun doch zuviel“.

Am nächsten Morgen war es Frühaufsteherin Gitta, die als erste den Frühstücksraum betrat. In dem ausgebuchten Hotel versuchte sie jedoch vergebens, einen großen Tisch für alle zu reservieren, so blieb den Reisetanten nichts anderes übrig, als an zwei verschiedenen Tischen zu sitzen. Der zweite Tag konnte also gemütlich beginnen.

Um keine Zeit zu verlieren, traf sich die gesamte Gruppe schon bald vor dem Hotel und startete bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen in Richtung Innenstadt. Das erste Ziel war das Rathaus, welches in den Jahren 1405 bis 1408 erbaut und als einziges spätmittelalterliches Rathaus in Europa nie zerstört wurde. Es ist zusammen mit der in unmittelbarer Nähe auf dem Marktplatz stehenden Rolandstatue seit 2004 in der Unesco – Liste als Weltkulturerbe anerkannt.

Ein wenig enttäuscht mussten die Damen jedoch feststellen, dass das Gebäude zur Zeit für Besucher geschlossen war. Stattdessen besuchte die Reisegruppe aber den darunterliegenden ebenso alten Ratskeller mit seinen weit verzweigten riesigen Hallen. In diesem Restaurant werden heute über 600 verschiedene Weine ausgeschenkt. Bemerkenswert sind die fünf Separés an der rechten Seite, die heute liebevoll „Priölken“ genannt werden, was soviel heißt wie „kleines freundliches Zimmer“. Aber damals wie heute gilt immer noch dieselbe Regel: Das Zimmer darf nur geschlossen, wenn entweder eine oder mehr als zwei Personen darin verweilen. Auf diese Weise wollte und will man verhindern, dass sich Pärchen darin zurückziehen!

Doch nun zog es die Frauen weiter zum St. Petri Dom, dessen Geschichte bis ins Jahr 789 zurück geht. Unter Anderem befindet sich hier auch das Dom – Museum, mit einer Sammlung von Funden aus mittelalterlichen Bischofsgräbern, aber auch andere kirchliche Kunstgegenstände können hier als Zeugnis der Kirchengeschichte besichtigt werden.

Nach soviel Kultur hatten die Damen jedoch eine Stärkung verdient und setzte sich zur Rast in den angrenzenden Bibelgarten in die dortige Gaststätte. Doch so sehr unser Reporter Günni auch zählte, die Gruppe war nicht vollständig. Er machte sich auf die Suche und fand die restlichen Mädchen todesmutig im nahegelegenen Bleikeller, in dem ehemals Bleiplatten für das Dach des Domes gelagert wurden. Hier wurde es dann richtig schaurig, denn dort befinden sich acht Mumien in ihren offenen Särgen, sowie der steinerne Sarkophag des schwedischen Kanzlers von Bremen, Georg Bernhard von Engelbrechten. Der Sand des Kellerbodens nahm die Feuchtigkeit schneller auf, als der Verwesungsprozess der Toten voranging, daher trockneten diese aus und sind heute als Mumien zu besichtigen.

Schnell zog es die Reisetanten nach dieser Geisterstunde weiter, denn auf dem Programm stand jetzt das Schnoorviertel. Der Schnoor ist das älteste und wohl auch interessanteste Stadtviertel Bremens mit seinen schmalen Gassen, der Johanniskirche und seinen alten Häusern, in denen sich zahlreiche kleine Restaurants und Geschäfte befinden, unter Anderem ein Weihnachtshaus sowie auch andere Kunsthandwerkstätten. Die erste schriftliche Erwähnung dieses Viertels geht auf das 13. Jahrhundert zurück, zahlreiche Häuser sind heute noch gut erhalten. Hier hatten vor allem Flussfischer ihr Zuhause, die dem Gebiet auch den Namen gaben.

Nach diesem Rundgang war jetzt ein spätes Mittagessen angesagt. Es sollte nur eine kleine Stärkung sein, und wenn man schon einmal in Bremen ist, muß es natürlich ein Fischbrötchen sein. Aber enttäuscht mussten die Rheinländerinnen feststellen, dass dies gar nicht so einfach war, und der frische Fisch um die Mittagszeit schon fast überall ausverkauft war. Aber nach langem Suchen gelang es auch ihnen, noch eines zu ergattern.

Nach einem Blick auf die Uhr wurde es jetzt aber Zeit, zum Weserufer zu gehen, wo bereits das Schiff zur Weser – und Hafenrundfahrt wartete. Schnell lösten alle ihre Tickets und fanden auch bald noch Plätze auf dem Sonnendeck. Vorbei ging die Fahrt unter den dazu gehörenden Erklärungen des Kapitäns an alten und neueren Schiffen, an Hafen – und anderen Industriegebäuden, aber auch an weiten Wiesen und Stränden zum Neustädter Hafen und zurück. Ein wenig erstaunt und unsicher war lediglich das Schiffspersonal, eine solche Gruppe war wohl noch nie vorher an Bord gewesen, denn sie hatten einige Probleme mit der Geschlechteranrede. Aber bald war auch das, wenn auch nicht sehr nachhaltig, geklärt. Denn kurz vor dem Anlegen war es Gitta, die unbedingt noch die sanitären Anlagen aufsuchen musste. Und dort war eben dieses Personal gerade am putzen und verwies sie auf die andere Seite, an die Tür mit dem „H“. Aber die beiden Frauen schalteten sofort und sagten: „Ach nee, Entschuldigung, sie können natürlich hier rein“.

Nach einem Spaziergang entlang des Flussufers suchten sich die Mädchen aus dem Rheinland ein Speiselokal zum Abendessen. Hier trafen sie dann auch wieder, wie schon am Vorabend Sternschnuppe und Vesta. Ihnen wurde ein Tisch in der Nähe der Treppe zugewiesen, die in den oberen Teil des Restaurants führte. Als sie mit dem Essen fertig waren, kam eine Dame vom Nebentisch zu uns und sagte ganz forsch und unbekümmert zu Gitta: „Und du kommst jetzt mal an unseren Tisch und erklärst uns das ganze mal“. Der Aufforderung folgte die Angesprochene natürlich sofort und es entwickelte sich ein sehr lebhaftes Gespräch zwischen ihr und den Einheimischen. Und als der Rest der Gruppe bereits das Lokal verließ, verabschiedete sich Gitta, ließ noch ein paar Flyer da und eilte den anderen hinterher, um noch gemeinsam den letzten Abend zu genießen. Es wurde ein schöner Abend in einem Bierlokal, es wurde viel gelacht und erzählt bei einer Superstimmung.

Doch schon bald wurde es Zeit, ins Hotel zurück zu gehen. Die Frauen wünschten sich eine gute Nacht, aber Rita, Kirsten und Gitta hatten immer noch nicht genug und tranken zum Abschluss an der Bar noch Gitta`s neues Lieblingsgetränk, einen Whisky mit Kakao.

Der letzte Morgen begann, wie es so üblich ist, mit dem Frühstück. Wieder einmal war Gitta die erste im Frühstücksraum und konnte auch noch den letzten Vierertisch ergattern und reservieren. So saß sie alleine und von ihren Mitreisenden verlassen dort und als der Nebentisch frei wurde, zog sie diesen gleich herbei. Jetzt war also schon Platz für sechs Personen, aber sie hatte alle Mühe, den Tisch in dem immer voller werden Raum zu verteidigen. Und es gelang ihr tatsächlich kurz bevor der Rest mit müden Gesichtern erschien, noch einen weiteren kleinen Tisch heran zu ziehen. Als sie nicht mehr alleine war, konnte sie sich auch endlich ihr Frühstück holen.

Nach der anschließenden Morgenzigarette wurde es dann aber auch schon Zeit, die Koffer zu packen, und alsbald trafen sich die sieben Frauen mit ihrem Gepäck in der Hotelhalle. Julchen und Maria waren indessen schon mit dem Auto abgereist während die anderen aus dem langen Fußmarsch von der Anreise gelernt hatten, denn sie nahmen für den Weg zum Bahnhof den Bus!

Schnell kauften sie sich noch etwas Reiseproviant an den diversen Ständen in der Halle und fanden auch gleich ihren Bahnsteig. Noch ein paar letzte Fotos auf dem Bahnhof und pünktlich um 12:44 Uhr verließen sie im Intercity diese wunderschöne Stadt. Die Zugfahrt verlief ziemlich unspektakulär und mit einer halben Stunde Verspätung kam die Gruppe in Wuppertal an. Jetzt waren die Frauen noch einmal gefordert, denn wieder einmal mal war improvisieren angesagt. Doch auch dieses Mal gelang es ihnen, die richtige Regionalbahn nach Gruiten zu finden. Am Trannybahnhof angekommen, verabschiedeten sie sich nur kurz voneinander und gingen in verschiedene Himmelsrichtungen davon. Ava ging zu Rita und Kirsten, Gitta fuhr mit zu Xenia und Ute, wo es erst einen leckeren Kaffee gab. Xenia überspielte inzwischen sämtliche Fotos auf DVD’s für jede, bevor sich die drei daran machten, sich ein wenig frisch zu machen und zu restaurieren.

Sollte es etwa noch weiter gehen? Ja tatsächlich, der Tag war noch nicht zu Ende, denn gegen Abend verließen sie wieder das Haus und fuhren mit ihren Autos in Richtung Süden. In Leverkusen – Opladen verließen sie aber schon wieder die Autobahn und fuhren zielsicher durch einige Nebenstraßen zum Brauhaus am Markt, wo bereits auf der Terrasse ein größerer Tisch reserviert war. Ja, genau, es war der erste Samstag im Monat, und heute fand doch dort der Selbsthilfetreff des Gendertreff statt. Dieses gut besuchte Treffen bildete dann einen wirklich würdigen Abschluss einer wunderbaren Reise nach Bremen. Es wurde ein gemütlicher Abend in lustiger Runde, der weit nach Mitternacht wieder einmal viel zu früh endete. Ein wenig müde, aber voller Eindrücke von diesem Wochenende fuhren die Frauen alle nach Hause.

Und unser Reporter Günni? Ja, auch er machte sich auf den Heimweg, auch ihm hat die Reise gefallen, aber den neuen Job bei den Bremer Stadtmusikanten hat er natürlich nicht bekommen. So wird er wohl noch viele Berichte über die Erlebnisse der reiselustigen Trannys schreiben…

Es war wieder einmal eine wunderschöne erlebnisreiche Tour, wir haben viel gesehen, Spaß gehabt, gelacht und auch neue Cocktails kreirt.

Angeregt wurde die Fahrt von Hannelore, die leider krank war und nicht mit dabei sein konnte.

Geplant und vorbereitet wurde die Reise perfekt und in bewährter guter Art und Weise von Xenia, Ute und Kirsten.

Euch allen gebührt einmal mehr unser ganz herzlicher Dank für eure Mühe und Ausdauer bei den Vorbereitungen. Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir unterwegs waren und so können wir es kaum erwarten, bis es wieder heißt:

„Wann treffen wir uns am Trannybahnhof Gruiten?“

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