Nein das waren nicht unsere Nierensteine, sondern die Steine die uns am Morgen des 24.9. vom Herzen fielen. Denn nachdem wir 2020 die Messe & Fachtagung eine Woche vor der Veranstaltung wegen der Corona Pandemie absagen mussten, konnte diesmal die Veranstaltung stattfinden.
Schlagwort: Trans
Nur noch wenige Tage
……. bis zur 4. Gendertreff Messe & Fachtagung, eine Informationsveranstaltung für Trans*- Menschen, Angehörige und Interessierte.
Samstag, den 24.09.2022 werden wieder Mediziner, Selbsthilfeorganisationen und Anbieter von Hilfsmitteln den zahlreichen Trans*- Menschen, Angehörigen und Interessierten mit Informationen, Rat und Tat rund um das Thema Trans* zur Seite stehen. Dabei wird der Fachaustausch untereinander nicht zu kurz kommen.
Von 10:00 bis 18:00 Uhr und bei freiem Eintritt bietet diesmal das FORUM Leverkusen eine hervorragende Location für unsere weitreichende Informationsveranstaltung. Fotos auf der Messeseite vermitteln bereits einen Eindruck, was Besucher und Teilnehmer erwartet. Im Aussteller Verzeichnis sind die teilnehmenden Institutionen gelistet und auch die Zeiten der Fachvorträge stehen fest. Der Saalplan und die Vortragszeiten stehen dort zum Download bereit.
Die Messe & Fachtagung 2022 wird diesmal von einem Kamerateam, Medienkreis für AG Selbsthilfegruppen, begleitet. Es wird eine Reportage u.a. mit Interviews der Besucher und der Teilnehmer produziert, sowie zahlreiche Fotos entstehen.
Highlights werden sein:
- Freier Eintritt
- Zahlreiche Fachvorträge
- Diversity
- Trans* am Arbeitsplatz
- Anders als Erwartet
- Altern unterm Regenbogen
- Trans* und Elternschaft
- Infos zu Operationen
- Fachaustausch
- Accessoires und Hilfsmittel
- Catering
- u.v.m.
Alle Informationen auf:
https://gendertreff-messe.de
Gendertreff Messe & Fachtagung 2022
24.09.2022
10:00 – 18:00 Uhr
Veranstaltungsort:
FORUM Leverkusen
Am Büchelter Hof 9
51373 Leverkusen
Veranstalter:
Gendertreff e.V.
Hört dieser Hass denn nie auf?
Malte, der 25-jährige trans*Mann, der am Samstagabend nach dem CSD-Ständefest hier in Münster bei einem brutalen, queerfeindlichen Hassangriff bewusstlos geschlagen wurde, mit Hirnblutungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und seitdem im künstlichen Koma lag, ist in der Nacht zu heute seinen Verletzungen erlegen.
Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Gedanken bei seinen Freund*innen, seiner Familie und ihm Nahestehenden.
Wir sind geschockt und traurig!
Gendertreff Aktiv im Burgers Zoo
Seit dem 31. März 1913 gibt es den Burgers Zoo in Arnheim, NL. Johan Burgers, der erste Eigentümer und Namensgeber des Tierparks, öffnete die Fasanerie Buitenlust, der Vorläufer des heutigen modernen Tierparks Burgers‘ Zoo, seine Türen für das Publikum.
So tauchten wir in acht Millionen Liter Wasser ein, gingen im Dschungel auf Safari und erlebten die Wüste hautnah. Wir schauten auf die Savanne mit Giraffen, Nashörnern und vielen anderen Tieren und zogen durch den größten überdachten Mangrovenwald der Welt. Es gab viel zu sehen und zu erleben.
Wir waren 12 Mädels, die sich gegen 10:00 Uhr am Haupteingang trafen. Der Zoo war sehr gut besucht aber es verlief sich auf dem ca. 45 Hektar großem Gelände.
Es war ein schöner Tag und es wurden auch viel Bilder geschossen. Gegen 17:00 Uhr ging es zurück auf die Autobahn und wir trafen uns im Erkrather Brauhaus um den Tag mit einem guten Essen und leckeren Kaltgetränken zu beenden.
>> Burgers Zoo
COLOGNEPRIDE 2022
Ein starkes Zeichen für Vielfalt, denn dieses Jahr besuchten über eine Million Menschen den CSD in Köln. Hendrik Wuest hatte als erster Ministerpräsident der Geschichte die ColognePride Demonstration 2022 des Christopher Street Day am Sonntagmittag in Köln eröffnet und damit ein Zeichen für die Rechte der LGBTQIA+-Community gesetzt.
Die AIDS-Hilfe NRW und das Queere-Netzwerk NRW luden wieder zum tradionellen CSD Empfang nach Köln ein. Der Gendertreff e.V. bedankt sich für die Einladung und war begeistert von dem bunten Programm, das gespickt war mit politischen Forderungen.
Am Ende des Programms gab es noch einen regen Austausch der geladenen Gäste im Foyer des Hotels. Und so konnten wir nochmal Werbung für unsere „Grüne Karte für Diversity“ machen und erneut auf unsere „Messe & Fachtagung 2022“ hinweisen.
Danach verschwanden alle im Gewühl des CSD.
>> ColognePride
Der CSD ist für alle da – Düsseldorf 2022
Gemeinsam für Inklusion und Teilhabe und unter einem gemeinsamen Zelt. Altern unterm Regenbogen, Queerhandicap e.V., Anders & Gleich und Gendertreff e.V. waren in diesem Jahr gemeinsam beim Christopher Street Day in Düsseldorf vertreten. Zusammen boten wir mit einem großzügigen, barrierefreien Zelt einen Rückzugsort vom CSD-Trubel für alle, die zwischendurch mal Luft holen wollten. Sowohl ältere LSBTIQ+ als auch queere Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung fanden hier bequeme Sitzmöglichkeiten und einen Raum, um in ruhiger Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zurückzuziehen.
Das Zelt diente auch dazu, sich untereinander zu vernetzen und Beratungen in Anspruch nehmen zu können. Weiterhin konnten die Besucher*innen auf kurzem Weg viele Informationen der jeweiligen Gruppen einsammeln. Viel Informationsmaterial zu verschiedenen aktuellen Beratungs-, Selbsthilfe- und Freizeitangeboten für die LSBTIQ+*-Community rundeten das Angebot ab.
Ziel dieses gemeinsamen Auftrittes war es, die Inklusion und soziale Teilhabe von älteren LSBTIQ+ und Menschen mit Behinderung in der queeren Community zu fördern und für Sichtbarkeit dieser marginalisierten Gruppen zu sorgen.
Queere Menschen, Betroffene, Angehörige und Interessierte griffen die Gelegenheit auf und informierten sich zahlreich unter unserem gemeinsamen Standzelt.
Zur Samstagsdemo stellte die Rheinbahn einen eigenen barrierearmen Linienbus zur Verfügung.
Leben und leben lassen!
>> Banner
Leben und leben lassen
… das Motto des diesjährigen CSD in Düsseldorf.
Gemeinsam auf dem Düsseldorfer Christopher Street Day:
-) Fachstelle Altern unterm Regenbogen
-) Queerhandicap e. V.
-) Anders & Gleich
-) LAG Lesben in NRW e. V.
-) Gendertreff e.V.
Zusammen bieten wir mit einem großzügigen, barrierefreien Zelt einen Rückzugsort vom CSD-Trubel für alle, die zwischendurch mal Luft holen wollen. Sowohl ältere als auch queere Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung finden hier bequeme Sitzmöglichkeiten und einen Raum, um in ruhiger Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zurückzuziehen.
Informationsmaterial zu verschiedenen aktuellen Beratungs- und Freizeitangeboten für die unterschiedlichen Communities liegen aus.
Die Demo startet am Samstag um 14.00 Uhr. Ein barrierearmer Linienbus steht zur Verfügung, für alle die nicht gut zu Fuß sind. Anmeldung erforderlich!
Ziel dieses gemeinsamen Auftrittes ist es, die Inklusion und soziale Teilhabe von älteren LSBTIQ+ und Menschen mit Behinderung in der queeren Community zu fördern und für Sichtbarkeit dieser marginalisierten Gruppen zu sorgen.
Das Zelt steht abseits der Bühne und stellt auch ein Ruheraum dar, in dem man sich zurückziehen kann. Zudem wird das Zelt mit einem Holzboden und einer Eingangsrampe versehen, damit Rollstuhl- und Rollatorfahrer*innen das Angebot barrierearm in Anspruch nehmen können. Bequeme Sitzgelegenheiten laden zum Ausruhen ein und runden das Angebot ab. Eine barrierefreie mobile Toilette befindet sich im Nahbereich.
>> Pressetext
>> Banner
Gendertreff Mitglied im Bundesverband Trans*
Für geschlechtliche Selbstbestimmung und Vielfalt
Der Bundesverband Trans* e.V. setzt sich für die Rechte von trans* Personen im weiteren Sinne ein: also Menschen, die sich z.B. als transgeschlechtlich, transident, transsexuell, transgender, genderqueer, trans*, trans, nicht-binär, Crossdresser, trans* Frau, trans* Mann bezeichnen oder bezeichneten.
Neben der Mitgliedschaft im NGVT* NRW e.V. ist nun der Gendertreff e.V. seit Mai 2022 auch Mitglied im Bundesverband. Damit möchte der Gendertreff die Arbeit des BVT* unterstützen und gemeinsam an den rechtlichen, politischen und medizinischen Forderungen, Möglichkeiten und Fortschritten arbeiten.
Martina`s Weg zur GaOP
Autorin: Martina_P
Die liebe Xenia hat mich gebeten doch mal etwas über mich zu erzählen.
Ich bin Martina mittlerweile 58 Jahre alt, verheiratet ohne Kinder und lebe in GE. Mein ganzes Leben war es mir irgendwie bewusst, dass ich irgendwie anders war. Sprüche wie: „An dir ist echt ein Mädchen verloren gegangen war, oder benimm dich doch mal wie ein Mann“ begleiteten mich phasenweise mein ganzes Leben. Die Liebe zu meiner Frau kam über mich, da war ich grade 16 Jahre alt und hat mich bis heute, 42 Jahre später, so unendlich glücklich gemacht.
Die Jahre gingen so dahin, wir hatten ein unbeschwertes Leben. Immer genug Geld in den Taschen und auf dem Konto ermöglichten uns ein sorgenfreies Leben. Meine ständigen Fragen an meine Frau wie z.B.: „Wie ist es eine Frau zu sein?“ und ihre unbeholfenen Antworten führten zu keinem Ergebnis, da ich selbst nicht wusste warum mich diese Fragen quälten.
Zum Karneval 1999 in Venedig sollte der Wendepunkt in meinem Leben bedeuten. Diese wundervollen Kleider brachten mich schier um den Verstand, ich wollte unbedingt so ein Kleid anziehen, meine Frau Silvia wusste es zu verhindern.
In den darauf folgenden Jahren wurde es mit meiner Gesundheit immer schlechter. Schmerzen im ganzen Körper, Schlaflosigkeit, Wut, Trauer, keine Selbstliebe, eine Bandscheibe in der Wirbelsäule nach der anderen verabschiedete sich… ich könnte noch weitere Krankheiten aufzählen.
Ich suchte mir endlich psychotherapeutische Hilfe. Das Schicksal bescherte mir „Nele“. Sie selbst mit einem Handicap geschlagen, sollte mir helfen können… ?! … und wie sie das konnte. Wie der Wirbelwind brachte sie meine Gefühle durcheinander. Sie stelle mein ganzes Leben auf den Kopf, wir suchten gemeinsam nach Lösungen für meine Probleme. Je tiefer sie in meine Psyche „eindrang“ desto verwirrter wurde ich. Irgendwann holte sie Luft und stellte die alles entschiedene Frage:
„WAS GLAUBEN SIE SIND SIE, EINE FRAU ODER EIN MANN“
Diese Frage fuhr mir in die Glieder und veränderte mein Leben nachhaltig.
Ich werde hier nicht über meine familiären Probleme der folgenden Zeit berichten, nur so viel: Die Liebe und Unterstützung meiner Frau zu mir wurde auf eine harte Probe gestellt. Ich bin unendlich glücklich, dass sie uns nicht aufgegeben hat.
Es folgte was nun zwangsläufig kommen musste: Outing in Familie, Freundeskreis, Arbeit, etc. nicht überall wurde dies mit Begeisterung aufgenommen…, Hormontherapie, Namens-/Personenstandsänderung.
Im Frühjahr 2020 begann das letzte große „Projekt“ meiner Angleichung. Die Geschlechtsangleichende Operation.
Für mich kamen nur zwei Krankenhäuser in Essen in Frage, entweder eine Operation von Frau Prof. Krege im Hyssenstift, oder Herr Prof. Hess vom Universitätsklinikum. Ich habe mir Ersttermine zur Beratung in beiden Krankenhäusern besorgt. Bei Frau Prof. Krege fand die Beratung vor Ort statt, bei Herr Prof. Hess online. Obwohl ich ihn nicht persönlich kennenlernen konnte fiel meine Wahl auf „Hess“, ich fand Ihn einfach nett.
Im September 2021 erhielt ich einen Anruf, der OP-Termin wurde auf den 01.03.2022 festgesetzt, also noch 4 ½ Monate Wartezeit, jetzt wurde es spannend.
Ich fing an zu recherchieren: Wie groß ist das Risiko während einer OP zu sterben, was passiert wenn die Narkose mich tötet… usw. Ich entwickelte ungeahnte Ängste. Keine Zweifel ob ich die OP wirklich machen sollte, da war ich mir sicher die wollte ich!!! Ich hatte Angst vor möglichen Fehlern der Ärzte.
Je näher der Termin kam desto ruhiger wurde ich auf einmal, wenn ich nicht mehr wach werden sollte, was soll es war dann auf einmal mein Gedanke.
Als nächstens recherchierte ich über die unterschiedlichen OP-Varianten. In der Onlineberatung 2020 wurde die „Kleine Lösung“ besprochen, die wollte ich haben. Als ich dann endlich einen Arzt vor mir stehen hatte, kamen mir Zweifel, jetzt musste es die Kombinierte Lösung sein.
Zuerst wird vom Penis die Eichel, Schwellkörper und Harnröhre entfernt. Nun wird die Penishaut in einen neu geschaffenen Hohlraum eingenäht. Bei mir wurde noch die Haut des Hodensacks zur Verlängerung in den neu geschaffenen Hohlraum eingenäht. Bei dieser Methode wird die Harnröhre aufgeschnitten und in die geschaffene Röhre eingenäht. Mit ihrer Schleimhaut soll, wenn alles gut geht, eine natürliche Feuchte geschaffen werden.
Doch huch ich greife vor. Am 28.02 sollte ich um 17:00 Uhr im Krankenhaus mein Zimmer beziehen. Ich hatte schon zu Hause abgeführt, außerdem nur Wasser und sehr viel Brühe getrunken. Ich bezog ein Einzelzimmer, das fand ich schon mal toll.
Ich wurde am Morgen vor 6:00 Uhr mit den Worten ich wäre „die Erste auf dem OP-Tisch“ aus dem Bett gejagt, schnell duschen, OP-Hemd und Thrombose-Strümpfe anziehen und ab ins Bett. Die „Alles-egal-Tablette“ wurde mir schon bereit gelegt, ich durfte sie jedoch noch nicht einwerfen. Ab Einnahme der Tablette darf man nicht mehr alleine sein.
Die Fahrt zum OP-Saal war sehr kurzweilig, da alle Pfleger denen ich begegnete eine beruhigende Art an den Tag legten, meine Angst war weg.
Die PDA wurde gelegt, dazu musste ich erst mal wach sein, denn das musste im Sitzen passieren. Die PDA ist dazu da, um die Schmerzen nach der OP auszuschalten…
Dann wurde ich schlafen gelegt.
Nach der OP ich wurde ich im Aufwachraum um 12:30 Uhr geweckt. Ich habe die oben beschriebene PDA in den Rücken eingesetzt bekommen, das sollte meinen Schmerz reduzieren. Jedoch haben die Medikamente so gut gewirkt, dass ich zwar wach war aber ansonsten im ganzen Körper nichts gespürt habe. Mein Blutdruck war 77 zu 44 meine Herzschläge kamen auf maximal 45 Schläge.
Es hat mehr als 3 Stunden gedauert bis mein Blutdruck so stabil war, dass ich endlich auf mein Zimmer durfte.
Am Freitag und Samstag war ich in heller Aufregung, mein Platzhalter verabschiedete sich, der Körper drückte das Ding einfach mal so raus. Alle Ärzte ziemlich cool da sie dieses Problem wohl schon regelmäßig haben, setzen ihn einfach wieder ein und benutzten immer mehr Klebeband, das Entfernen macht natürlich besonders viel Spaß, aber nur für diejenigen die Dir das entfernen.
Am Montag den 7. März durfte ich meine neue Errungenschaft zum ersten Mal „ausgiebig“ bewundern. Frau Doktor Caspari entfernte noch einige Kompressen, die der Operateur mit angenäht hat und testete als erstes meine Klitoris (das ist meine frühere Eichel) hui hui da ging aber die Post ab.
Dann spülte sie alles aus, die ganze Zeit hielt ich einen Spiegel in der Hand und schaute ihr dabei zu. Als sie mehrere Kompressen einfach so reingestopft hat und gesagt hat „schauen Sie was ich da alles rein bekomme“ hatte ich ‘ne Menge Tränen in den Augen!
Sie trocknete mit den Kompressen innen alles ab und zeigte mir wie ich einen Platzhalter fertig mache. Den führte sie mir ein, und holte ihn sofort wieder raus. Nun war ich an der Reihe, das ist schon ein eigenartiges Gefühl, werde mich aber sicherlich daran gewöhnen.
Am Tag 8 nach OP wurde ich entlassen, gesunden könne ich auch zu Hause!
Die ersten zwei Wochen verbrachte ich überwiegend im Bett oder auf dem Sofa. Zwischendurch sollte ich mich min. 3 Mal am Tag bugieren, dazu benutzte ich das Set von Vagiwell, die Größe 3 & 4 wurden von mir ausgiebig benutzt. Der Bereich wurde immer wunder, alles tat nur noch weh… Der Platzhalter blieb auch nicht an seinem Platz, ich verzichtete auf Ihn.
An den Tagen 15 und 16 nach OP ging es mir nicht so gut, etwas Fieber und etwas Schüttelfrost raffte mich dahin. Ich telefonierte mit der Ärztin. Ich schilderte die Probleme, die Ärztin beruhigte mich ist soweit normal, kein Grund für einen Alarm. Ich hätte mir einen Besuch bei einer Ärztin gewünscht.
Habe ich eigentlich schon über den ständigen nicht gut riechenden Ausfluss geschrieben? Wundwasser, Blut und sonstige Flüssigkeiten die aus einer Wunde austreten können beschäftigen mich jeden Tag. Es wird von Tag zu Tag weniger aber puh daran möchte ich mich nicht gewöhnen.
Zum Thema Wundheilung: Das geht bei mir erstaunlich schnell und ohne Komplikation voran, die Nervenbahnen verbinden sich, das bemerke ich an den Blitzen im OP-Bereich, mal mehr mal weniger stark.
Ach ja Prof. Hess der schaute zwei mal auf meinem Zimmer vorbei, wir wechselten ein paar Worte. Er hat ein gutes Team aufgebaut, scheint jedoch so viel zu tun zu haben, dass die Nähe zum Patienten ein wenig zu kurz kommt, aber dafür gibt es ja die anderen Ärzte und Pfleger.
Jetzt werde ich hoffentlich schnell wieder fit, ich würde gerne wieder etwas arbeiten gehen wollen um dann in 3 Monaten die Korrektur-OP zu überstehen.
Und dann möchte ich endlich mein unbeschwertes Leben wieder zurück haben. 😉
Liebe Grüße
Martina
Xenia`s Interview im Unternehmen
Die Abteilung Diversität und Inklusion eines großen japanischen Kamera- und Mikroskop- Herstellers bat mich letztens ein Interview zu geben. Dieses Interview wurde in Englisch und in Deutsch im Intranet veröffentlicht. Zudem bekam ich die Erlaubnis mein Interview auch im Blog des Gendertreff e.V. zu veröffentlichen. Was ich hiermit gerne tue:
Ena (E): Hi Xenia. In the last volume our colleague from England asked if you could share your story with us concerning LGBTQIA+*, specifically your experience and understanding with regards to transgender? (*Widely recognized as Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex, Asexual with the plus sign covering anyone else not included)
Xenia (X): Many people aren’t aware that the spectrum of transgender is quite large and extensive, and diversity in transgender is not well understood. For instance, the distinction between transvestite and transgender identity, or between transgender identity and sexual orientation should be made. Being transgender isn’t the same thing as being lesbian, gay or bisexual. Gender identity is about who we are inside, while sexual orientation is about whom we are attracted to.
E: Indeed. People often get confused and misunderstand, which may be making transgender (hereafter Trans*) people’s life even more challenging.
X: Certainly. Basically Trans* is a term for people like me whose gender identity is different from the sex assigned at birth. Unfortunately, no one can choose how they come into the world. I was born with a male body, but I wasn’t even sure what I was struggling with until the 90s when the internet made all of this information accessible. And it took many years for me to come to terms with myself before I could tell other people.
E: You told me it took you about a decade before you could talk about it to your family. Can you share more about your story with us?
X: Yes. I had been married to my wife for almost 20 years and we had a teenage son at the time. My identity had been hidden from family, friends and co-workers. We were living a “normal” family life and I was terrified that they would leave me if I came out. But one day I gathered all my courage and wrote my wife a letter. After she read the letter, we cried and talked all night and of course beyond that. I am really glad that my family stayed with me and stood by me.
E: How did you feel at that time?
X: It was like opening the valve on a pressure cooker – I could release all these things I’d had to suppress for so many years!
E: I can only imagine and coming out is one of the biggest challenges facing Trans* people. Many still face stigma and discrimination in societies.
X: Sadly, the suicide rate is relatively high among Trans*. Many things in society – such as social norms, laws, medical systems – do not always make things easy for Trans*.
E: We still have a long road ahead to foster an environment that is truly inclusive for Trans* people. What about in the workplace?
X: It took a few more years before I was able to come out to the company. We prepared everything together with my family and in 2011 I spoke to HR and the works council (organisations which provide representation for employees in the workplace). The cooperation with HR was great and so the next steps were taken together. From November, Xenia came to work. Of course, I was very nervous and uncertain about the reaction I would get from my colleagues. When I got to the office, I was pleasantly surprised and overwhelmed by the many nice emails and conversations in the hallways and offices. A heart shaped cake on my desk with the message „Welcome Xenia“ made me lose control and burst into tears.
E: I am glad to hear that you felt safe enough for you to bring authentic yourself to the German office. Together with your wife, you have founded a non-profit organization Gendertreff e.V. Can you tell us more about it?
X: It is a self-help organization that provides information and an exchange platform on the subject of Trans* people. It is not only for Trans* people themselves, but also for their families and relatives, which I deem very important. Our aim is to help them to find their own individual paths at their own pace and which feel right for them. Not all Trans* want to jump onto hormone prescriptions or sex reassignment surgery.
E: Xenia, thank you so much for being so open and sharing your story with us. Would you like to pass a baton onto the next person with a question?
X: Sure. I would like to ask my colleague – what motivated you to be involved as Equal Opportunities Officer at our company?
E: Let us have a chat with our colleague from IT-department in the next volume.
Comment from an email:
I had wanted to be able to make a donation to Gendertreff e.V. before reaching out to you with a personal message. Like so many at our company I was incredibly moved by your personal story in the recent company communication. I wanted to find some way thank you for your courage, honesty and also charitable good work. Your focus on helping others is incredibly admirable and deserves to be supported. I wish you every success and a profound happiness that each of us should have the opportunity to enjoy in this precious life that we have.
>> My story
>> Flyer „Transgender identity at the workplace“
>> Glossary
Ena (E): Hallo Xenia, in der letzten Ausgabe bat unsere Kollegin aus England darum, uns Ihre Geschichte zum Thema LGBTQIA+* zu erzählen, insbesondere Ihre Erfahrung und Ihr Verständnis von Transgender. (* Steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Queer, Intersexuelle, Asexuelle, wobei das Pluszeichen für alle weiteren steht.)
Xenia (X): Viele Menschen wissen nicht, wie groß und umfangreich das Spektrum von Transgender ist und verstehen nicht wirklich, wie vielfältig Transgender sein kann. Beispielsweise sollte man zwischen Transvestiten- und Transgender-Identität oder zwischen Transgender-Identität und sexueller Orientierung unterscheiden. Transgender ist nicht dasselbe wie lesbisch, schwul oder bisexuell zu sein. Bei der Geschlechtsidentität geht es darum, wer man innerlich ist. Bei der sexuellen Orientierung geht es darum, zu wem man sich hingezogen fühlt.
E: Genau. Das führt oft zu Verwirrungen und Missverständnissen, was Transgender-Menschen (im Folgenden Trans* genannt) das Leben noch schwerer machen kann.
X: Das stimmt. Grundsätzlich ist Trans* ein Begriff für Menschen wie mich, deren Geschlechtsidentität sich von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht unterscheidet. Leider können wir uns nicht aussuchen, wie wir auf die Welt kommen. Ich wurde mit einem männlichen Körper geboren, aber ich war mir nicht einmal sicher, womit ich zu kämpfen hatte. Erst in den 90er Jahren wurden all diese Informationen durch das Internet zugänglich. Und es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich mit mir selbst abgefunden hatte, bevor ich anderen Menschen davon erzählen konnte.
E: Sie haben mir erzählt, dass es ungefähr ein Jahrzehnt dauerte, bis Sie mit Ihrer Familie darüber sprechen konnten. Können Sie uns ein wenig mehr über Ihre Geschichte erzählen?
X: Ja. Ich war fast 20 Jahre mit meiner Frau verheiratet und wir hatten damals einen Sohn im Teenageralter. Meine Identität hielt ich vor meiner Familie, meinen Freunden und Kollegen geheim. Wir führten ein „normales“ Familienleben und ich hatte schreckliche Angst, dass sie mich verlassen würden, wenn die Wahrheit ans Licht käme. Aber eines Tages nahm ich all meinen Mut zusammen und schrieb einen Brief an meine Frau. Nachdem sie den Brief gelesen hatte, weinten und redeten wir die ganze Nacht und natürlich noch darüber hinaus. Ich bin wirklich froh, dass meine Familie bei mir geblieben ist und zu mir gehalten hat.
E: Wie fühlten Sie sich damals?
X: Es war, als würde ich das Ventil eines Schnellkochtopfs öffnen – ich konnte all die Dinge herauslassen, die ich so viele Jahre lang unterdrücken musste!
E: Ich kann mir das gut vorstellen. Sich zu outen ist eine der größten Herausforderungen für Trans*-Menschen. Viele leiden immer noch unter gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung.
X: Leider ist die Selbstmordrate unter Trans*-Menschen relativ hoch. Viele Dinge in der Gesellschaft – wie gesellschaftliche Normen, Gesetze, medizinische Systeme – machen es Trans*-Menschen nicht immer leicht.
E: Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um ein Umfeld zu schaffen, das Trans*-Menschen wirklich einschließt. Wie erging es Ihnen am Arbeitsplatz?
X: Es dauerte noch ein paar Jahre, bis ich mich in der Firma outen konnte. Ich habe alles gemeinsam mit meiner Familie vorbereitet und 2011 mit der Personalabteilung und dem Betriebsrat gesprochen. Die Zusammenarbeit mit der Personalabteilung war toll. Die nächsten Schritte haben wir dann zusammen unternommen. Ab November kam Xenia zur Arbeit. Natürlich war ich sehr nervös und unsicher, wie meine Kollegen reagieren würden. Als ich ins Büro kam, war ich angenehm überrascht und überwältigt von den vielen netten E-Mails und Gesprächen in den Fluren und Büros. Beim Anblick eines Kuchens in Herzform mit der Nachricht „Willkommen Xenia“ auf meinem Schreibtisch verlor ich die Fassung und brach in Tränen aus.
E: Ich freue mich zu hören, dass Sie sich sicher genug gefühlt haben, um sich authentisch in die Niederlassung einzubringen. Zusammen mit Ihrer Frau haben Sie den gemeinnützigen Verein Gendertreff e.V. gegründet. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
X: Das ist eine Selbsthilfeorganisation, die Informationen und eine Austauschplattform zum Thema Trans*-Menschen bietet. Sie richtet sich nicht nur an Trans*-Menschen selbst, sondern auch an ihre Familien und Verwandten, was ich für sehr wichtig halte. Unser Ziel ist, diese Menschen dabei zu unterstützen, in ihrem eigenen Tempo ihren individuellen Weg zu finden, der sich für sie richtig anfühlt. Nicht alle Trans*-Menschen wollen sich auf Hormonpräparate oder eine geschlechtsangleichende Operation einlassen.
E: Xenia, vielen Dank, dass Sie uns Ihre Geschichte so offen erzählt haben. Möchten Sie mit einer Frage den Stab an die nächste Person übergeben?
X: Sicher. Ich möchte diese Frage an meinen Kollegen richten: Was hat dich motiviert, sich als Beauftragter für Chancengleichheit bei uns zu engagieren?
E: In der nächsten Ausgabe sprechen wir mit dem Kollegen aus der IT-Abteilung.
Kommentar aus einer eMail:
Ich wollte dem Gendertreff e.V. eine Spende zukommen lassen, bevor ich mich mit einer persönlichen Nachricht an Sie wende. Wie so viele in unserem Unternehmen war ich unglaublich bewegt von Ihrer persönlichen Geschichte in der jüngsten Unternehmenskommunikation. Ich wollte einen Weg finden, mich bei Ihnen für Ihren Mut, Ihre Ehrlichkeit und auch karitative gute Arbeit zu bedanken. Ihr Fokus darauf, anderen zu helfen, ist unglaublich bewundernswert und verdient es, unterstützt zu werden. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ein tiefes Glück, das jeder von uns in diesem kostbaren Leben, das wir haben, genießen sollte.
>> In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich – Dokumentation
>> Flyer „Transidentität am Arbeitsplatz“
>> Glossar