Trans* und Stimme

Stimme:
Rein mechanisch wird die Stimme durch das Zusammenwirken der Stimmlippen im Kehlkopf und den Ansatzräumen erzeugt. Im Kehlkopf sind die beiden Stimmlippen gespannt. Die engste Stelle im Kehlkopf bezeichnet man als Stimmritze (Glottis). Sie wird zum Atmen durch Abduktion der entspannten Stimmlippen weit geöffnet, damit die Luft ungehindert ein- und ausströmen kann. Die aus der Lunge strömende Luft versetzt die Stimmlippen in Schwingungen, um einen Ton zu erzeugen. Sind die Stimmlippen entspannt, schwingen sie langsamer und der Grundton des Klanges wird tiefer. Bei höherer Spannung wird der Ton durch schnellere Schwingung höher.

Als Ansatzräume oder Vokaltrakt bezeichnet man die Räume, zu denen Rachen, Mund- und Nasenraum gehören. Dort wird dann auch der primäre Kehlkopfklang verändert. Aus der unterschiedlichen Größe des Kehlkopfes und der damit verbundenen Länge der Stimmbänder resultieren die verschiedenen und individuellen Tonhöhen des Grundtons. Bei der männlichen Stimme liegt der Grundton bei etwa 125 Hz, bei der weiblichen bei etwa 250 Hz und bei kleinen Kindern etwa bei 440 Hz. Der Stimmumfang beträgt ca. 1,3–2,5 Oktaven, wobei mit Training auch 3 und mehr möglich sind. Der Frequenzbereich der menschlichen Stimme mit den Obertönen beträgt etwa 80 Hz bis 12 kHz.

Die Stimmlippen werden während des Stimmbruchs dicker und länger. Dabei sinkt die mittlere Sprechstimmlage bei Jungen um eine Oktave (8 Töne), bei Mädchen um eine Terz (3-4 Halbtöne).

Variationen:
„Die Stimme eines Menschen ist sein zweites Gesicht“. Was macht die Stimme aus? Unsere Stimme verändert sich ständig je nach Gemütszustand. Sie kann bedrohlich wirken oder sanft sein. Wir können schreien und flüstern. Unsere Stimme kann unser Sexualleben offenbaren. Sie kann unsere Körpergröße und unsere körperliche Kraft verraten. Wir flirten mit der Stimme.

Die Sprache und auch die Körpersprache von Frauen ist häufig blumiger, visueller und emotionaler. Obwohl diese Aspekte auch den Männern natürlich nicht abzusprechen sind, gibt es dennoch eine deutliche Tendenz. Außerdem sprechen Frauen viele Wörter weicher aus als Männer. Männer betonen durch Lautstärke und Frauen durch Tonhöhe.

Problem:
Wer in einem männlichen Körper zur Welt kommt, in Wahrheit jedoch eine Frau ist, erlebt in seinem Leben zahlreiche Stolpersteine. Einer davon ist die eigene Stimme. Komplett verändern lässt sich die Stimme nicht, aber durch logopädisches Training und einige Übungen kann das ein oder andere erreicht werden. Vor allem für Transfrauen, also Frauen, die in einem männlichen Körper auf die Welt kamen, ist die Stimme oft ein Problem.

Transmänner, also Männer, die in einem weiblichen Körper zur Welt kamen, haben es da i.d.R. wesentlich leichter. Sie warten einfach auf die Wirkung der Hormone, in diesem Fall Testosteron. Größtenteils beginnt der Stimmbruch nach 3-6 Monaten und die Stimme wird tiefer. Je nachdem, wie tief die Stimme wird, bedarf es manchmal keiner weiteren Handlung. Manchmal jedoch muss auch hier die Sprechart umgelernt werden, da die Stimme nicht immer automatisch in den gewünschten Bereich sinkt. Wie sehr sich die Stimme verändert hängt dabei von Alter, Anatomie und Genetik ab.

Logopädie:
In der Ausbildung zur Logopädin/zum Logopäden wird das Thema Trans* nur in einer kleinen Randnotiz erwähnt. Praktisch erfährt man kaum etwas darüber. Dadurch sind viele Logopäden verunsichert. Diese Form der Therapie stellt aber eine große Bereicherung für das Berufsfeld dar. Einige bieten für Transfrauen sehr effektive Möglichkeiten an, die Stimme weiblicher zu gestalten. Da Logopäden den Stimmapparat und Möglichkeiten des Trainings bestens kennen, ist ein begleitetes Stimmtraining durch einen Logopäden mit Sicherheit eine sehr effektive Methode, die Stimme weiblicher zu gestalten. Einfach ist dies nicht und es bedarf viel Übung.

Mittels diverser Entspannungsübungen wird ein Verkrampfen der Stimmmuskulatur vermindert bzw. vermieden. Sollten bei den Stimmübungen die Zungenbein- und Kehlkopfmuskulatur zu sehr beansprucht oder überbelastet werden, kann es durchaus zu Stimmstörungen kommen, die je nach Belastung chronische oder dauerhafte Probleme mit dem Stimmapparat zur Folge haben.

Aber die Stimme macht es nicht alleine. Die Stimme darf auch gar nicht übermäßig erhöht werden, denn das würde die Stimmbänder überstrapazieren und es käme zu dauerhaften Entzündungen. Körpersprache und Mimik sollten stimmig sein, doch auch eine weiblichere Wortwahl und Sprechstil verbessert das Gesamtbild. Stimmhöhe und Stimmklang sind natürlich unterschiedlich, aber auch die Grammatik, also Satzstrukturen und Wortstellungen.

Man darf nicht glauben, dass eine Männerstimme zu einer Frauenstimme wird, aber es kann daran gearbeitet werden, dass die Patientin als Frau wahrgenommen wird.

Übung:
Die bessere und auch richtigere Atmung geht in den Bauch. Männer atmen durch den Brustkorb, Frauen durch den Bauch. Beim Einatmen eine Hand auf den Bauch legen um deutlich zu spüren, wie sich der Bauch nach Außen dehnt und „dicker“ wird. Beim Ausatmen wird der Bauch dann wieder „dünner“. Bei dieser Atmung sollten sich weder Brustkorb noch Schultern bewegen. Nach einigen Atmungsübungen kann mit Summen begonnen werden. Dabei die Stimme anheben, aber nicht strapazieren. Das Summen langsam ein- und ausblenden.

Später dann mit kurzen Lauten wie „ma“, „mo“, „me“, „mi“, „mu“, „mei“, „mau“ usw. fortfahren. Nach diesen Übungen kann man steigern und z.B. die Begriffe verdoppeln, also mehrere Silben aneinander koppeln: „ma-ma-ma“, „mo-mo-mo“ usw. Hierbei immer auf das weiche Ein- und Ausblenden der Stimme sowie auf die Bauchatmung achten. Nach einigen Übungsstunden folgen ganze Worte und Sätze. Zudem werden verschiedene Alltagssituationen gespielt, wie z.B. beim Telefonieren, Gespräche im Kollegenkreis, Bestellung im Restaurant, rufen, schreien, flüstern usw. Die Betonung lernt man am besten beim Vorlesen von Texten.

Stimmband – Operation:
Es gibt die Möglichkeit eines operativen Eingriffs, bei dem die Stimmbänder verkürzt werden oder der Kehlkopf abgeschliffen wird, aber auch da gibt es keine Erfolgsgarantie. Nach der Operation müssen die Stimmbänder geschont werden, so dass auf lautes Sprechen ca. bis zu 6 Monaten verzichtet werden muss. Außerdem bleibt eine Narbe am Hals.

Kosten:
Nach einer eingehenden Untersuchung durch den HNO kann man sich mit einer Heilmittelverordnung die logopädische Praxis seines Vertrauens aussuchen. Die Kosten werden bei transidenten Personen in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

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Wie eine Perücke ein Gesicht verändern kann

Viele Mann-zu-Frau Transgender tragen Perücken. Teils tragen sie die oft als „Mütze“ verballhornten Haarteile, weil sie ihre Transidentität in Teilzeit leben und unter der Perücke eine männliche „Tarnfrisur“ tragen, mit der sie in ihrem Alltag leben. Teils hat aber auch einfach das Testosteron Spuren bei der vielleicht in früheren Jahren einmal viel dichteren Haarpracht hinterlassen. Und welche Frau läuft schon gerne mit hohen Geheimratsecken, Halbglatze oder gar Vollglatze herum?

Die Auswahl der richtigen Perücke ist jedoch nicht immer ganz einfach. Denn die Perücke soll zum Typ und zum Gesicht passen. Schließlich beeinflusst sie das Passing der Transperson wesentlich.

Wie das dann aussehen kann, demonstrieren Ava, Helen, Rita und Chrissie aus dem Gendertreff-Team in einem Selbstversuch. Denn am Rande des Gendertreff Iserlohn hatte sich ein Kontakt zum Perückenstudio Cutrins in Iserlohn ergeben. Schnell war ein Termin ausgemacht und auch das Team von Cutrins hatte Spaß an der Idee, einfach mal zu demonstrieren, wie eine andere Haarfarbe und eine andere Frisur bei immer der gleichen Person wirkt.

Also trafen wir uns in Iserlohn, um einmal ausgiebig zu testen. Ava machte den Anfang.

Ava ungewohnt blond.

Die folgende Perücke brachte zwar allgemeine Erheiterung, konnte aber nicht wirklich überzeugen.

Diese hier passt dagegen eher zum Typ.

Oder darf es dieses Modell sein?

Mit dem folgenden Modell hatte Ava die Lacher auf ihrer Seite.

Und ja: Wir hatten alle viel Spaß an diesem Nachmittag.

Auch dieses Modell taugte bei Ava eher zur allgemeinen Belustigung. Doch das bedeutet nicht, dass es nicht bei anderen Personen hervorragend aussehen kann.

Ava noch einmal ungewohnt blond und mit kurzen Haaren.

Und noch einmal Ava und blond – aber mit langen Haaren.

Dann wurde noch einmal eine dunkle Perücke mit langen Haaren getestet.

Ja, und wer wissen will, für welche Perücke Ava sich entschieden hat, muss den Blogbeitrag bis ganz unten weiter durchlesen. 😉

Nach Ava begann Helen mit dem Perückentest.

Auch bei Kurzhaar-Frisuren gibt es etliche Varianten.

Es lohnt sich tatsächlich, immer einmal diverse Varianten zu testen – auch solche, die man sich zunächst gar nicht vorstellen kann.

Helen einmal mit kurzen (oben) und mit langen Haaren (unten).

Hier noch einmal eine dunklere Kurzhaar-Perücke.

Helen mit roten kurzen Haaren.

Auch Rita probiert hier zunächst einmal eine rote Perücke aus – aber eben mit langen Haaren.

Ganz ungewohnt: Rita mit kurzen Haaren.

Mit diesem Modell hatte dann Rita die Lacher auf ihrer Seite.

Hier sehen wir Rita noch einmal mit einer roten Langhaarfrisur.

Rita mit mittellangen Haaren und Strähnchen.

Hier noch einmal eine dunkelblonde Kurzhaar-Variante.

Eine ähnliche Haarfarbe, aber mit längeren Haaren.

Dann hat Chrissie noch einen kleinen Test gemacht. Nun werden sich einige Leser fragen, warum sie denn einen Test gemacht hat. Denn Chrissie hat ja ihre eigenen Haare und trägt gar keine Perücke.

Aber auch das eigene, echte Haar kann durch ein Haarteil noch fülliger wirken: Oben sieht man Chrissie nur mit ihrem echten Eigenhaar, unten mit einem etwas mehr Fülle gebenden Haarteil.

Ja, und dann haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht, auf dem wir alle unsere frisch erworbenen Perücken tragen. Wichtig ist, die Perücke tatsächlich in Ruhe auszusuchen und einfach einmal ein klein wenig auszuprobieren. Eine Perücke muss zudem meist ein wenig angepasst, also beigeschnitten, werden.

 

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Brust OP

Autorin: Stefanie1268

 

Hallo,

es sind wieder ein paar Monate ins Land gegangen. Mittlerweile ist nun wirklich eine Normalität zurück in mein Leben gekommen, wie ich sie lange nicht mehr hatte.
Was ich aber dazu sagen muss, es hat sich gegenüber früher doch einiges geändert. Das an den Wochenenden mehr los ist als früher ist nicht weiter verwunderlich (alles ist mehr als nichts), aber auch in den Wochen gibt es immer weniger Tage wo es ganz ruhig wäre. Nicht dass mich das stören würde, aber es geht auch manchmal schon an die Substanz (mein Basisantrieb ist eh eher niedrig und so fast ohne Antriebshormon (nein ich will auch nicht mehr davon) ist es manchmal halt schwer).

Dafür habe ich nun einen weiteren Schritt gemacht, ich habe mich für eine Brustvergrösserung entschieden. Mutter Natur hat halt bei mir auch nach fast 3 Jahren Hormontherapie und nun gute 6 Monate nach der GaOP nicht daran gedacht mehr anzubauen. Für meine Größe gibt es keine Klassifizierung da sie rein messtechnisch noch unter AAA liegt. Also hatte ich mal bei meiner Krankenkasse nachgefragt, was die denn dafür an Unterlagen bräuchten.

Ich habe dann dafür folgende Unterlagen besorgt:

  •   Bescheinigung vom Endokrinologen dass die HRT schon mindestens seit 2 Jahren läuft und keine nennenswerte Veränderung mehr zu erwarten ist und er den Eingriff befürwortet
  •   Bescheinigung meiner Gynäkologin über den tatsächlich messbaren Stand (Unterbrustumfang und Oberbrustumfang) und auch das sie den Eingriff befürwortet
  •   Bescheinigung meines Hausarztes, dass nach seiner Sicht der Eingriff sinnvoll erscheint (laut Telefonat mit der Krankenkasse hätte sogar diese Bescheinigung ausgereicht und Gynäkologin wäre nicht nötig gewesen, was ich aber nicht wirklich geglaubt habe
  •   Bescheinigung des Krankenhauses was für ein Eingriff vorgenommen werden sollte (das Krankenhaus konnte ich mir aus einer Liste raussuche, die meine Krankenkasse auf ihrer Webpage zur Verfügung stellt; entscheidend für mich war aber die Empfehlung einer Arbeitskollegin

So habe ich dann letzte Woche den Antrag persönlich bei der Krankenkasse abgegeben (wir haben hier bei und zum Glück eine Niederlassung) und gestern hatte ich dann die Kostenübernahmezusage im Briefkasten.

Heute habe ich dann telefonisch geklärt was ich machen muss um einen OP Termin zu bekommen und die Mail, um die gebeten wurde mit Kopie der Kostenübernahmezusage, ist auch schon raus.
Die erste Information war, dass ich einen Termin in ca. 6 – 8 Wochen bekommen könnte, also Anfang nächsten Jahres. Da ich auf jeden Fall die Zusage der Krankenkasse habe, kann ich auf den Termin jetzt gut noch ein paar Wochen warten.

 

Partnerschaft

So ganz nebenbei bin ich seit ein paar Wochen in einem Partnerschaftsportal angemeldet um es vielleicht doch irgendwann noch zu schaffen eine Partnerin (oder doch einen Partner??) zu finden.
Es hat mich schon sehr vorangebracht über den Gendertreff so viele liebe und nette Leute kennengelernt zu haben, von denen ich auch einige als gute Freunde bezeichnen würde. Aber jemanden zu haben, mit dem man dann auch alle Lebenslagen teilen kann, wäre noch etwas, was ich nicht aus den Augen verlieren möchte.

Die ersten Erfahrungen waren recht interessant, da ich scheinbar eine recht große Anziehungskraft für Frauen habe, die einen eher hohen männlichen Anteil haben. Da ich mich selber am ehesten als Pansexuell bezeichnen würde (was mal so ganz grob heißt, das Geschlecht eines Menschen spielt für mich keine ausgrenzende Rolle bei einer Partnerschaft, also egal ob Bio, Trans_ oder Inter) ist mir aber eh der Mensch selber wichtig und ob es überhaupt passen kann.
Ich habe aber auch schon festgestellt, dass ich noch ein wenig zu lernen habe, wie ich mit meiner eigenen Sexualität umzugehen gedenke. Das war etwas, worüber ich noch nie wirklich nachgedacht habe, da ich mich zumindest früher um dieses Thema ein wenig herumgedrückt hatte.
Aber dies werden halt bei mir die Themen werden, die ich langsam angehe und mich nicht unter Druck setzen werde. 😉

Liebe Grüße

Steffie

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Hannas Antrag auf Zweitfrisur

Autorin: Hanna

Es ist mal wieder Zeit für ein kleines Update:

Zuerst einmal hatte ich gestern den lang ersehnten Brief vom Amtsgericht in der Post. Darin wurde mir mitgeteilt, dass die Gutachter mit der Begutachtung beauftragt wurden und ich mich nun zwecks Termin mit Ihnen in Verbindung setzen soll. Da werde ich dann am Montag gleich mal telefonieren und hoffen, dass es zügig geht. Mein Psychologe, der ebenfalls als Gutachter bestellt wurde, schreibt das Gutachten ohne zusätzlichen Termin, da wir uns ja nun schon über 2 Jahre kennen.

Ich hatte ebenfalls gestern auch noch ein bunt gemischtes Erlebnis mit meiner Krankenkasse: Ich habe vor fast exakt 4 Wochen meinen Antrag auf Zweitfrisur eingereicht! Da mir das Patientenrechtegesetz nach 3 Wochen ohne Antwort der KK durch die sogenannte Genehmigungsfiktion den Antrag als faktisch angenommen betrachtet, war ich also guten Mutes als ich am Donnerstag dort anrief und nach dem Bearbeitungsstand fragte.
Kurz zur Erklärung: Ich hatte alle erforderlichen Unterlagen persönlich bei der KK abgeben, nur der Kostenvoranschlag für die Perücke wurde von meinem Friseur direkt an die KK geschickt (und ging mit gleicher Post in Kopie an mich…).
Ich bin aus allen Wolken gefallen, als mir dann am Telefon mitgeteilt wurde, dass kein Kostenvoranschlag vorliegen würde! Der weitergeleitete Anruf bei der Hilfsmittelstelle in Köln brachte auch keine Aufklärung. Dort war ein junger Mann am Telefon, der mir sowohl sehr kompetenzbefreit und außerdem noch schwerhörig vorkam. Jedenfalls wurden meine Berichtigungen der Anrede -„Nein, FRAU B.!“, konsequent ignoriert und die einzige Hilfe die er beisteuern konnte war der Vorschlag, doch am nächsten Tag bei der zuständigen Kollegin anzurufen.

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich wirklich an Willkür und Schikane durch meine KK!!!

Am nächsten Tag also bei der Kollegin angerufen und auch dort scheinbare Ratlosigkeit. Dieser Dame konnte ich zwar den Sachverhalt ganz in Ruhe erklären und habe sie auch darauf hingewiesen, dass zwar meine / noch nicht durch sei, aber sie möge sich doch ruhig mal mein Bild im System ansehen. Allerdings fand auch sie den mysteriös verschwundenen KV nicht und wusste auch von nix.

Ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie stinksauer und enttäuscht ich war!?!?

Ein Anruf bei meinem Friseur brachte auch keine neuen Erkenntnisse, außer dass er meinte, bei der KK würden wohl öfter mal KV’s verloren gehen und er würde am Montag einen neuen KV persönlich bei der KK abgeben lassen! (Ist bei ihm grad um die Ecke…)

Enttäuschung, Wut, Zorn, Unglauben… da waren sie also, die schon legendären Schikanen der Krankenkassen gegenüber uns Transmenschen.

Es dauerte ca. 10 Minuten und mein Handy klingelte. Es war die Dame von der KK. Sie hat sich dann tatsächlich mal mein Bild angesehen und da hätte es dann „klick“ gemacht: Der Antrag lag komplett vor, nach Rücksprache mit ihrem Chef und einem gemeinsamen Blick auf mein Bild auf der Versichertenkarte wurde der Antrag auch „ab genickt“! Und dann verschwand irgendwie der KV? Also, ich möchte doch bitte den KV nochmals einreichen und wie denn der Friseur hieße? Nachdem ich ihr den Namen genannt hatte, konnte sie sich sogar auch noch daran erinnern, dass sie über den Namen geschmunzelt hätte. Jedenfalls würde sie sich jetzt selbst mit meinem Friseur in Verbindung setzen, da in diesem Fall der KV auch per Fax oder eMail genügen würde!

Also doch keine Schikane, sondern tatsächlich nur der Fehlerteufel und danach der echte Versuch das Problem schnell und unkompliziert zu lösen…. 🙂 🙂 🙂
Diesen Einsatz fand ich so toll und bemerkenswert dass ich der Dame noch direkt im Anschluß eine kleine Dankesmail geschickt habe!
Da bin ich doch mal gespannt wie schnell es jetzt geht und mein Glaube an das Gute in der KK ist „fast“ wieder hergestellt. 😉

 

Und jetzt drückt mir die Daumen, dass es schnell mit meinem Gutachten geht! 🙂

Liebe Grüße, Hanna

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Bartentfernung

In jedem Follikel wechseln sich Phasen des Wachstums, der Ruhe und der Rückbildung in rhythmischer Folge ab. Dieser ständige Kreislauf wird als Haarzyklus bezeichnet. Jeder Follikel folgt einem eigenen Zyklus, der gegenüber den benachbarten Follikeln zeitlich versetzt ist. So wird ein gleichmäßiger Haarbestand des Menschen gewährleistet und es kommt nicht zur „Mauser“ wie im Tierreich.

Wachstumsphase (Anagenphase):
Diese Phase beträgt min. zwei Jahre und geht manchmal über sechs Jahre hinaus. Das Haar wächst in dieser Zeit im Durchschnitt 0,35 Millimeter pro Tag. Bis zu 90 Prozent aller Haare befinden sich gleichzeitig in der Wachstumsphase, zum Teil schon sichtbar, zum Teil noch in der Haut. Bei der permanenten Haarentfernung gilt es, die sichtbaren Haare in der Wachstumsphase zu erreichen, um die Haarproduktion dauerhaft zu stören.

Übergangsphase (Katagenphase):
Während der Übergangsphase von zirka zwei Wochen kommt es zu Umbauvorgängen im Haarfollikel. Die Haarzwiebel bildet sich zurück und das Haar wird in Richtung Hautoberfläche verschoben.

Ruhephase (Telogenphase):
In einem Zeitraum von zwei bis vier Monaten sitzt das Haar immer lockerer im Follikelkanal und kann leicht aus der Haut herausgelöst werden.

 

Transfrauen, die in Teilzeit Lösungen leben, reicht meist das Schminken mit einem stark abdeckendem Make-up oder Theaterschminke um ihren Bartschatten abzudecken. Aber welche Transfrau möchte sich schon gerne jeden Tag rasieren? Und eine Transfrau möchte auch gerne mal ungeschminkt raus gehen können. Hormoneinnahme (Östrogene) bewirkt oft eine Reduzierung des Haarwuchses am Körper, aber leider merkt man davon im Gesicht nicht so sehr viel. Da bleibt nur eine Bartentfernung.

Es gibt die unterschiedlichsten Methoden dem Bart den Garaus zu machen. Der Klassiker ist die tägliche Rasur. Aber wer will das schon und außerdem werden die Barthaare durch die Rasur härter und stoppeliger. Also muss was anderes her.

IPL (Intensed Pulsed Light):
Bei der IPL-Technik, gibt eine Lampe stoßartig Licht ab, mit dem sie die Haarwurzeln zerstört. Wie beim Lasern und bei der Nadelepilation lassen sich nur Haare in der Wachstumsphase entfernen. Das Licht der Blitzlampe hat keine feste Wellenlänge, sondern ein breites Spektrum von Wellenlängen. Mit verschiedenen Filtern können Hautärzte oder Kosmetiker das Gerät auf unterschiedliche Haar- und Hauttypen einstellen.
Nachteile: Die Haut kann sich röten und anschwellen, und es kann zu Verbrennungen kommen. Keine dauerhafte Lösung.

LASER:
INOS (Intelligent Optical Sapphire)
ELOS (Elektro-Optische Synergie)
Das Lasern fühlt sich an wie kleine Nadelstiche und ist nahezu schmerzfrei. Der Energiestrahl des Lasers schädigt die Haarwurzel aber nur dann, wenn die Haare und ihre Wurzeln dunkel sind. Der Grund: Sie enthalten den Hautfarbstoff Melanin, der das Licht des Lasers absorbieren kann. Die Wurzeln von hellen und grauen Haaren nehmen das Licht nicht auf, so dass der Laser sie daher nicht angreifen kann. Meist sind mehrere Durchgänge nötig, denn der Laserstrahl kann nur wachsende Haare zerstören.
Nachteile: Die Haut kann sich röten und anschwellen, und es kann zu Verbrennungen kommen. Keine dauerhafte Lösung.

Nadel- oder Elektroepilation:
Bei dieser Art der Epilation führt man eine hauchdünne Sonde in den Haarkanal ein und setzt ihn kurz unter Strom. Das zertrümmert die Haarwurzel und das gelockerte Haar kann dann mit einer Pinzette entfernt werden. Diese Prozedur ist sehr zeitaufwendig und schmerzhaft. Außerdem kann sich der Haarkanal entzünden.
Diese Methode gilt als einzige Methode, Haare dauerhaft zu entfernen, allerdings nur, wenn sich das Haar gerade in der Wachstumsphase befindet.
Nachteile: Die Haut kann sich röten und anschwellen, und es kann zu Verbrennungen kommen

 

Leider gilt bei allen Methoden, dass die Hälfte der behandelten Haare nachwächst und die schmerzhafte Behandlung von neuem beginnt. Dazu kommt, dass die Haare in der Ruhephase des Zyklus, nicht mitbehandelt werden.
Über die Gefahren einer Behandlung sollte man sich auf jeden Fall informieren. Seriöse Anbieter führen immer ein Vorgespräch über die Behandlung und klären über die Risiken auf. Eine Testbehandlung sollte auf jeden Fall zur Aufklärung gehören.
Da es nicht mit ein, zwei oder drei Sitzungen getan ist, sind die Behandlungen auf Dauer sehr kostenintensiv. Es gilt also vorher, sich über eine eventuelle Kostenübernahme, durch die Krankenkasse zu informieren.

 

Auch ich habe über ca. 3 Jahre Gebrauch von diesen Methoden gemacht. Teilweise mit Schmerzen und nach einer erheblichen „Verunstaltung“ meines Kinns, habe ich die Behandlungen abgebrochen. Damit sind wir auch schon bei dem Verfahren „Do it yourself“.

Für den privaten Gebrauch gibt es mittlerweile die verschiedensten Geräte. Auch hier sollte gelten, sich zu informieren, einen Arzt zu Rate zu ziehen und die Anleitung gut durchzulesen.
Gute Epiliergeräte sind mittlerweile auch für das Gesicht einsetzbar. Ich selber benutze einen Epilierer der Marke „Braun“. Es gibt bestimmt noch andere gute Marken, aber mit dieser Marke fahre ich zurzeit ganz gut.

An den Wangen kann ich das ein oder andere Härchen mit der Pinzette entfernen, der Rest ist durch die langjährigen Behandlungen weg. Aber die Haare an der Ober- und Unterlippe, sowie das Kinn ärgern mich doch noch sehr gewaltig. Das heißt, in den sauren Apfel beißen und mal die Haare stehen lassen, bis sie so lang sind, dass man sie z.B. mit einer Pinzette greifen kann. Ein Wochenende bietet sich meist dafür an.

Mit einem „Silk * épil“-Feuchttuch reibe ich die besagten Stellen ein und dann Augen zu und durch. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht weh tut. Aber in der Tat lässt der Schmerz nach mehrmaliger Behandlung nach. Danach trage ich eine Hautcreme mit Microsilber auf, um evtl. Entzündungen vorzubeugen. Diese Creme ist u.a. parfum- und mineralölfrei, frei von Konservierungs- und Farbstoffen und hat eine antimikrobielle Wirkung.

Weitere Selbstversuche habe ich mit einer Enthaarungscreme erfolgreich absolviert. Die Creme „asid-med“ (auch hier wird es noch andere gute Cremes auf dem Markt geben), die es nur in Apotheken zu kaufen gibt, habe ich auf die „betroffenen“ Stellen verteilt und ca. 15min. einwirken lassen. Danach konnte ich ca. 50% der Stoppeln wegwischen und die Haut mit besagter Silbercreme behandeln. Auch hier gilt unbedingt die Verträglichkeit zu testen!

Ergebnis meiner Versuche ist, dass die wenigen Barthaare langsamer wachsen, dünner, weicher und geschädigt werden, und tlw. ganz verschwinden.

 

Bitte bei allen Methoden sich unbedingt beraten lassen, Informationen einholen, an kleinen Stellen Testläufe fahren und ggf. den Rat eines Arztes einholen!

 

Noch ein Hinweis. Transmänner können darüber nur lachen, denn nach dem Beginn der Hormoneinnahme (Testosteron), warten sie nur auf den Bart- und Körperbewuchs und zählen jedes Haar.

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Was in der Uni Essen zur GaOP geschah

Autorin: Stefanie

 

Hallo zusammen,

hier dann mal ein kurzes Update was sich die letzten Tage getan hat.

Am 17.03. 2015 war der Tag dann endlich gekommen, die GaOP in der UK Essen. Ich war gleich morgens früh dran, so dass mir kaum Zeit blieb an diesem Tag groß nervös zu werden. Ich wurde um 5:30 geweckt, habe mich frisch gemacht und die letzten Vorbereitungen getroffen. Kurz nach 7:00 ging es dann auch schon in den OP Bereich. Die Beruhigungstablette tat ihre Wirkung und ich konnte alles was noch kam mit einer großen Gelassenheit hinnehmen. Rückenmarkskatheter wurde gesetzt wie auch ein Zugang an der linken Hand. Dann durfte ich mich wieder hinlegen und es wurde eine Atemmaske gereicht mit den Worten „Das ist Sauerstoff atmen sie bitte tief ein.“ Beim dritten Einatmen musste ich kurz husten und beugte mich etwas nach vorne, dadurch bekam ich aus dem Augenwinkel noch mit, wie etwas an den Zugang an der Hand angeschlossen wurde. Dann war ich weg.

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Nathalies zweite Sitzung der GaOP

Autorin: Nathalie

Nathalie berichtet über Ihre Erfahrungen bei der zweiten Sitzung zur geschlechtsangleichenden Operation in der Uniklinik Essen.

Irgendwie habe ich mich auf die zweite Sitzung gefreut. Es war ja nicht mehr ganz so lang hin und der geplante Eingriff ist bei Weitem nicht so groß wie beim ersten Mal. Die Vorbereitung darauf ist auch entsprechend weniger umfangreich. Zum Beispiel entfällt die Diät, wie vor dem ersten Eingriff, da keine großen interne Maßnahmen geplant sind. Begleitet werde ich nach dem Krankenhausaufenthalt von meiner neuen Gynäkologin. Eine Woche vor der Operation hatte ich einen Besprechungstermin vereinbart. So konnten wir uns kennenlernen und absprechen, wie ein gemeinsamer Weg möglich ist. Positiv ist, dass ihr die transidenten Patienten nicht fremd sind, da sie während der Ausbildung in der Uniklinik Essen Erfahrungen sammeln konnte.

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Glücklich nach der GaOP

Autorin: Chrissi

Hallo zusammen,

danke für die ganzen Wünsche. Es hilft 🙂
Es wird von Tag zu Tag besser und es ist bei weitem nicht mehr so stark angeschwollen wir noch vor ein paar Tagen – vor allem wenn man bedenkt, dass die OP erst 13 Tage her ist.

@Xenia, ja es wird eine zweite Operation geben. Die wird aber erst in 6 Monaten stattfinden, da das in München so gehandhabt wird und somit halt die besseren Ergebnisse erzielt werden (laut Aussage der Ärzte)

Und jetzt da ich wieder ein wenig sitzen kann, dachte ich mir ich mache mich mal daran, dass ich ein wenig die Erfahrungen und Erlebnisse im Krankenhaus zusammenfasse und davon berichte, wie es abgelaufen ist.

Also angefangen hat alles am 17.02.2015, wo ich zuerst zur Anästhesiesprechstunde kommen sollte.
Dort wurden dann noch das eine oder andere durchgesprochen und Aufklärung betrieben. Danach ging´s dann direkt in die Klinik. Also ab zur Aufnahme mit einem Packen Papier in der Hand und von dort auch gleich auf die Station.

Nach ein wenig Warten bekam ich dann auch gleich mein Zimmer zugewiesen, was zu meiner Überraschung ein Einzelzimmer war *grins*. Die Schwester hat mir dann noch einen Becher in die Hand gedrückt und zwei Päckchen von einem wundervollen Zeugs *urgs*. Mit dem Kommentar, dass 2 meistens nicht reichen bin ich dann sozusagen auf dem Zimmer gelassen worden und ich solle dann gegen 16 Uhr anfangen das zu trinken (sie meinte, eher kann auch ned schaden).Also gleich mal den ersten Trank gebraut und recht zügig getrunken. Zu meiner Überraschung hat das Zeugs dann gar nicht mal sooo gut geschmeckt *kicher*.

Dann erst mal eingerichtet und umgezogen und das Zeugs mal wirken lassen. Danach dann auch gleich die Zweite Packung runtergekippt.
Eine Ärztin kam dann auch nochmal vorbei und hat mit mir genau die einzelnen Schritte der OP nochmal durchgesprochen.
Kurz nachdem die Ärztin auch weg war, begann das Zeugs auch schon zu wirken und der lange Marathon der vollständigen Darmentleerung hatte begonnen. Irgendwann hab ich dann kapituliert (da ich nicht alle 3 Minuten wieder aufs Klo wollte), da hab ich mir meinen Kindle geschnappt und bin einfach drauf sitzen geblieben.

Da ich rausgefunden hatte, dass ich am Mittwoch gleich um 8 drankam, war das alles auch eine kleine Genugtuung und ich habe den Abend dann recht gemütlich vergehen lassen mit viel Lesen und nicht groß auf die Uhr schauen und drüber nachdenken. Am nächsten Morgen um halb 6 kam dann auch die Nachtschwester rein und meine, ich könne nochmal duschen und das da unten rasieren. Ne Zeit später kam dann der Pfleger und sagte, dass er mich um halb 8 dann runterfährt *freu freu*.

Dann ging der Flug auch schon los und es ging Richtung Op. Dort dann nackig und in Wärmedecken aufm Tisch liegend wurden mir sone paar Dinger angesteckt und der Venenzugang kam rein. Danach meinte ein Herr nur noch „Guten Morgen, ich bin ihr Anästhesist und ich habe ein bisschen Sauerstoff für sie“… Am Rande hab ich noch mitbekommen, wie ein anderer junger Mann so Stützen auf der Seite in den OP Tisch steckte und das war´s auch schon.

Das nächste Mal die Augen aufgemacht war in einem ganz anderen Raum und sofort das Geräusch vom Blutdruckmessgerät in den Ohren und eine Schwester über mich gebeugt die fragte wie es mir geht. Mir war ein wenig schlecht, also bekam ich Sauerstoff (diesmal echten :D)

Das einzige was ich von dem Tag noch weiß ist, dass ich dann gegen 16 Uhr wieder in meinem Zimmer war und ich kurz darauf meine Mutter angerufen hatte, dass es mir soweit gut geht und die OP vorbei ist. Und natürlich hatte ich zu der Zeit auch total verheulte Augen vor lauter Freude. Weil, man fasst da unweigerlich mal runter und spürt halt einen Verband und nichts was mehr irgendwie stört und nicht zu einem gehört. Das mit den Freudentränen hörte an dem Tag auch nicht mehr auf und meine Cousine kam dann auch am nächsten Tag vorbei (hatte ich auch noch am Tag von der OP irgendwie ausgemacht – aber so richtig dran erinnern konnte ich mich nur schemenhaft)

In der Nacht halt öfter aufgewacht, weil eine Schwester reinkam und die Antibiotika wieder drangehängt hat oder ein wenig Schmerzmittel. Alles in allem war es aber eine sehr schöne Nacht, weil es sozusagen dann die erste war, wo halt nun das äußere auch passte.

Am Donnerstag (also 1 Tag post OP) wurde ich auch gleich vom Pfleger aus dem Bett gescheucht, ich solle mich doch mobilisieren. Das hat aber mein Kreislauf ned ganz so toll gefunden und so war der kleine Ausflug ins Bad und mal ein wenig mit nem Waschlappen befeuchten recht schnell auch wieder vorbei.
In den nächsten Tagen habe ich dann auch das Einzelzimmer sehr zu schätzen gelernt, weil ich einfach die notwendige Ruhe hatte.

Samstag (3. Tag) kamen dann auch schon die Pflaster ab und ein erster Blick wurde möglich. Es war natürlich noch alles ziemlich geschwollen, aber trotzdem ein wunderschöner Anblick. Schockiert hat mich das nicht, eher gefreut. Weil egal wies aussah es war 1000x besser als das vorher.
Rumlaufen war auch schon besser und so ging ich dann öfter einfach mal ins Bad oder so im Zimmer ein paar Schritte auf und ab. Da der Kreislauf aber irgendwie was dagegen hatte (so ganz spontan öfter) blieb ich immer mal lieber in Reichweite vom Bett.

Am Montag musste ich dann leider den Komfort eines Einzelzimmers aufgeben und in ein zweier Zimmer umziehen, was aber auch nicht so schlimm war. Meine Bettnachbarin war eigentlich ganz okay und hatte die OP einen Tag nach mir. Da sie aber Raucherin war schloss ich mich nach 5 Tagen Nikotinentzug auch an und ging mit eine Rauchen, die Bewegung war recht gut und auch das an der frischen Luft stehen tat dem Kreislauf richtig gut.

Am Dienstag ist dann der Stent rausgekommen, wo ich im ersten Moment dann doch ganz schön überrascht war, da das Ding ja doch nicht unbedingt klein ist 😀 Den habe ich als kleines (naja klein ist relativ) Andenken auch mitbekommen 😀 und das Gesicht meiner Mutter, als ich ihn ihr gezeigt habe, hat auch Bände gesprochen.

Mittwoch bin ich dann meinen Katheter losgeworden und das war auch der erste Moment, wo ich mir eine Dusche gegönnt habe, da ich nicht mit dem Katheter das machen wollte (von wegen, wo hängt man den hin und naja egal… die Bewegungsfreiheit ist halt nicht so ganz gegeben mit sonem Ding). Das erste Mal dann unter der Dusche zu stehen und an sich runterzusehen hat bei mir wieder einen ziemlichen emotionalen Schub ausgelöst und bin erst mal vor Freude wieder weinend ´ne Zeit lang unter der Dusche gestanden.

Von den Schmerzen her ging es auch und war auszuhalten. Ein paar Positionen hatten es allerdings in sich und da hat es dann schon mal ordentlich gezwickt, vor allem weil die Klammern noch drin waren.
Die Klammern sind dann am Freitag rausgekommen und eine kleine Einführung in den Umgang mit der neuen Scheide habe ich auch bekommen.
Ebenfalls dann ein paar Anweisungen wies mit dem Bougieren, Pflegen usw. weitergeht hat mir die Ärztin auch gegeben.

Und Samstag ging´s dann auch schon heim. Was auf der einen Seite ein wenig schade war, weil doch ein paar nette Leute dort waren. Wir waren nur 2 Mädels und sehr viieeeele Jungs 🙂 (Die Klinik in München Bogenhausen ist halt die Nummer 1 Anlaufstelle für die Jungs).

Wenn ich so zurückdenke sind die Tage trotz dem ganzen Tag liegen und lesen eigentlich ziemlich schnell vergangen. Das einzige was wirklich Schmerzen bereitet hat, war das die ganze Zeit auf dem Rücken liegen. Die Schmerzen vom Operationsgebiet waren bis auf ein wenig zwicken und piecksen gar nicht so schlimm. Durch die ganze Zeit breitbeinig daliegen hatte ich halt nur einen verdammt fiesen Muskelkater in den Oberschenkeln, der momentan immer noch präsent ist. Aber es wird von Tag zu Tag besser.

Gestern war ich dann noch ein wenig unterwegs (einkaufen, Arzt wegen Krankschreibung, Apotheke um das Zeugs zu holen – Cremes, Dilatoren usw.), das war aber dann auch schon wieder zu viel des guten. Zum Glück hat mich meine Mutter gefahren, weil selber ging´s noch nicht so gut – obwohl ich nachmittags mal selber kurz weg bin (in die Apotheke und das Zeugs holen, weil´s bestellt werden musste). Da war ich dann ganz froh den Rest des Tages wieder liegen zu können und hab mich auch nicht mehr hochgerafft (außer auf Toilette).
Ich wollte das alles aber erledigt haben, damit ich die restlichen Tage dann nichts tun muss (ja scheiß Perfektionismus :D) und mich erholen und ausruhen kann.

Heute kam dann auch gleich der erste Durchlauf Bougieren dran. Uiuiui, das vielleicht ein komisches Gefühl – naja eher neu, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und oh mein Gott, sind da große Dinger dabei *schauder* 😀

Man merkt auch, dass der Körper halt noch ein wenig geschwächt ist und auch kleinen Anstrengungen (wie rumlaufen, spazieren gehen oder sowas) doch anstrengender sind als man denkt.
Da ich auch in der Klinik die eher vegetarischen Gerichte gegessen habe und sich um meine Betreuung nun auch meine Mutter kümmert ist das auch noch eine Sache, die mir verdammt gut tut (meine Mutter isst nur Rohkost und vegetarisch). Da merke ich auch, dass der Körper besser damit klarkommt.

Es sind halt auch die kleinen Dinge die den Heilungsprozess begünstigen, wie Ruhe, gesunde Ernährung und hin und wieder ein wenig Homöopathie. Also bei mir bewirken die Dinger einfach nur Wunder und mir geht´s richtig gut in letzter Zeit, was sicherlich auch stark von dem nicht mehr vorhandenen Dings da unten herrührt.

So das soll´s jetzt erst mal fürs Erste gewesen sein.
Ich versuche natürlich auch den weiteren Verlauf ein wenig aktuell zu beschreiben (je nachdem wie das mit dem Sitzen klappt – aber Sitzring sei Dank geht es ein wenig)

Ganz ganz liebe Grüße
Chrissi

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Hormontherapie bei jugendlichen Transsexuellen / Transidenten

Die Behandlung von Kindern und jugendlichen Transsexuellen / Transidenten verfolgt zunächst das Ziel, die Pubertät so lange herauszuzögern, bis diese alt genug sind, um sich für männlich oder weiblich zu entscheiden.

Die Pubertät setzt üblicherweise im Alter von ca. 10 Jahren bei biologischen Mädchen und mit ca. 12 Jahren bei biologischen Jungen ein. Während der Pubertät kommt es zur Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Um diese, für Transsexuelle / Transidente belastenden Veränderungen des Körpers zu verhindern, muss jedoch tief in das Hormonsystem des Körpers eingegriffen werden.

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