Bartentfernung

In jedem Follikel wechseln sich Phasen des Wachstums, der Ruhe und der Rückbildung in rhythmischer Folge ab. Dieser ständige Kreislauf wird als Haarzyklus bezeichnet. Jeder Follikel folgt einem eigenen Zyklus, der gegenüber den benachbarten Follikeln zeitlich versetzt ist. So wird ein gleichmäßiger Haarbestand des Menschen gewährleistet und es kommt nicht zur „Mauser“ wie im Tierreich.

Wachstumsphase (Anagenphase):
Diese Phase beträgt min. zwei Jahre und geht manchmal über sechs Jahre hinaus. Das Haar wächst in dieser Zeit im Durchschnitt 0,35 Millimeter pro Tag. Bis zu 90 Prozent aller Haare befinden sich gleichzeitig in der Wachstumsphase, zum Teil schon sichtbar, zum Teil noch in der Haut. Bei der permanenten Haarentfernung gilt es, die sichtbaren Haare in der Wachstumsphase zu erreichen, um die Haarproduktion dauerhaft zu stören.

Übergangsphase (Katagenphase):
Während der Übergangsphase von zirka zwei Wochen kommt es zu Umbauvorgängen im Haarfollikel. Die Haarzwiebel bildet sich zurück und das Haar wird in Richtung Hautoberfläche verschoben.

Ruhephase (Telogenphase):
In einem Zeitraum von zwei bis vier Monaten sitzt das Haar immer lockerer im Follikelkanal und kann leicht aus der Haut herausgelöst werden.

 

Transfrauen, die in Teilzeit Lösungen leben, reicht meist das Schminken mit einem stark abdeckendem Make-up oder Theaterschminke um ihren Bartschatten abzudecken. Aber welche Transfrau möchte sich schon gerne jeden Tag rasieren? Und eine Transfrau möchte auch gerne mal ungeschminkt raus gehen können. Hormoneinnahme (Östrogene) bewirkt oft eine Reduzierung des Haarwuchses am Körper, aber leider merkt man davon im Gesicht nicht so sehr viel. Da bleibt nur eine Bartentfernung.

Es gibt die unterschiedlichsten Methoden dem Bart den Garaus zu machen. Der Klassiker ist die tägliche Rasur. Aber wer will das schon und außerdem werden die Barthaare durch die Rasur härter und stoppeliger. Also muss was anderes her.

IPL (Intensed Pulsed Light):
Bei der IPL-Technik, gibt eine Lampe stoßartig Licht ab, mit dem sie die Haarwurzeln zerstört. Wie beim Lasern und bei der Nadelepilation lassen sich nur Haare in der Wachstumsphase entfernen. Das Licht der Blitzlampe hat keine feste Wellenlänge, sondern ein breites Spektrum von Wellenlängen. Mit verschiedenen Filtern können Hautärzte oder Kosmetiker das Gerät auf unterschiedliche Haar- und Hauttypen einstellen.
Nachteile: Die Haut kann sich röten und anschwellen, und es kann zu Verbrennungen kommen. Keine dauerhafte Lösung.

LASER:
INOS (Intelligent Optical Sapphire)
ELOS (Elektro-Optische Synergie)
Das Lasern fühlt sich an wie kleine Nadelstiche und ist nahezu schmerzfrei. Der Energiestrahl des Lasers schädigt die Haarwurzel aber nur dann, wenn die Haare und ihre Wurzeln dunkel sind. Der Grund: Sie enthalten den Hautfarbstoff Melanin, der das Licht des Lasers absorbieren kann. Die Wurzeln von hellen und grauen Haaren nehmen das Licht nicht auf, so dass der Laser sie daher nicht angreifen kann. Meist sind mehrere Durchgänge nötig, denn der Laserstrahl kann nur wachsende Haare zerstören.
Nachteile: Die Haut kann sich röten und anschwellen, und es kann zu Verbrennungen kommen. Keine dauerhafte Lösung.

Nadel- oder Elektroepilation:
Bei dieser Art der Epilation führt man eine hauchdünne Sonde in den Haarkanal ein und setzt ihn kurz unter Strom. Das zertrümmert die Haarwurzel und das gelockerte Haar kann dann mit einer Pinzette entfernt werden. Diese Prozedur ist sehr zeitaufwendig und schmerzhaft. Außerdem kann sich der Haarkanal entzünden.
Diese Methode gilt als einzige Methode, Haare dauerhaft zu entfernen, allerdings nur, wenn sich das Haar gerade in der Wachstumsphase befindet.
Nachteile: Die Haut kann sich röten und anschwellen, und es kann zu Verbrennungen kommen

 

Leider gilt bei allen Methoden, dass die Hälfte der behandelten Haare nachwächst und die schmerzhafte Behandlung von neuem beginnt. Dazu kommt, dass die Haare in der Ruhephase des Zyklus, nicht mitbehandelt werden.
Über die Gefahren einer Behandlung sollte man sich auf jeden Fall informieren. Seriöse Anbieter führen immer ein Vorgespräch über die Behandlung und klären über die Risiken auf. Eine Testbehandlung sollte auf jeden Fall zur Aufklärung gehören.
Da es nicht mit ein, zwei oder drei Sitzungen getan ist, sind die Behandlungen auf Dauer sehr kostenintensiv. Es gilt also vorher, sich über eine eventuelle Kostenübernahme, durch die Krankenkasse zu informieren.

 

Auch ich habe über ca. 3 Jahre Gebrauch von diesen Methoden gemacht. Teilweise mit Schmerzen und nach einer erheblichen „Verunstaltung“ meines Kinns, habe ich die Behandlungen abgebrochen. Damit sind wir auch schon bei dem Verfahren „Do it yourself“.

Für den privaten Gebrauch gibt es mittlerweile die verschiedensten Geräte. Auch hier sollte gelten, sich zu informieren, einen Arzt zu Rate zu ziehen und die Anleitung gut durchzulesen.
Gute Epiliergeräte sind mittlerweile auch für das Gesicht einsetzbar. Ich selber benutze einen Epilierer der Marke „Braun“. Es gibt bestimmt noch andere gute Marken, aber mit dieser Marke fahre ich zurzeit ganz gut.

An den Wangen kann ich das ein oder andere Härchen mit der Pinzette entfernen, der Rest ist durch die langjährigen Behandlungen weg. Aber die Haare an der Ober- und Unterlippe, sowie das Kinn ärgern mich doch noch sehr gewaltig. Das heißt, in den sauren Apfel beißen und mal die Haare stehen lassen, bis sie so lang sind, dass man sie z.B. mit einer Pinzette greifen kann. Ein Wochenende bietet sich meist dafür an.

Mit einem „Silk * épil“-Feuchttuch reibe ich die besagten Stellen ein und dann Augen zu und durch. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht weh tut. Aber in der Tat lässt der Schmerz nach mehrmaliger Behandlung nach. Danach trage ich eine Hautcreme mit Microsilber auf, um evtl. Entzündungen vorzubeugen. Diese Creme ist u.a. parfum- und mineralölfrei, frei von Konservierungs- und Farbstoffen und hat eine antimikrobielle Wirkung.

Weitere Selbstversuche habe ich mit einer Enthaarungscreme erfolgreich absolviert. Die Creme „asid-med“ (auch hier wird es noch andere gute Cremes auf dem Markt geben), die es nur in Apotheken zu kaufen gibt, habe ich auf die „betroffenen“ Stellen verteilt und ca. 15min. einwirken lassen. Danach konnte ich ca. 50% der Stoppeln wegwischen und die Haut mit besagter Silbercreme behandeln. Auch hier gilt unbedingt die Verträglichkeit zu testen!

Ergebnis meiner Versuche ist, dass die wenigen Barthaare langsamer wachsen, dünner, weicher und geschädigt werden, und tlw. ganz verschwinden.

 

Bitte bei allen Methoden sich unbedingt beraten lassen, Informationen einholen, an kleinen Stellen Testläufe fahren und ggf. den Rat eines Arztes einholen!

 

Noch ein Hinweis. Transmänner können darüber nur lachen, denn nach dem Beginn der Hormoneinnahme (Testosteron), warten sie nur auf den Bart- und Körperbewuchs und zählen jedes Haar.

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Was in der Uni Essen zur GaOP geschah

Autorin: Stefanie

 

Hallo zusammen,

hier dann mal ein kurzes Update was sich die letzten Tage getan hat.

Am 17.03. 2015 war der Tag dann endlich gekommen, die GaOP in der UK Essen. Ich war gleich morgens früh dran, so dass mir kaum Zeit blieb an diesem Tag groß nervös zu werden. Ich wurde um 5:30 geweckt, habe mich frisch gemacht und die letzten Vorbereitungen getroffen. Kurz nach 7:00 ging es dann auch schon in den OP Bereich. Die Beruhigungstablette tat ihre Wirkung und ich konnte alles was noch kam mit einer großen Gelassenheit hinnehmen. Rückenmarkskatheter wurde gesetzt wie auch ein Zugang an der linken Hand. Dann durfte ich mich wieder hinlegen und es wurde eine Atemmaske gereicht mit den Worten „Das ist Sauerstoff atmen sie bitte tief ein.“ Beim dritten Einatmen musste ich kurz husten und beugte mich etwas nach vorne, dadurch bekam ich aus dem Augenwinkel noch mit, wie etwas an den Zugang an der Hand angeschlossen wurde. Dann war ich weg.

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Nathalies zweite Sitzung der GaOP

Autorin: Nathalie

Nathalie berichtet über Ihre Erfahrungen bei der zweiten Sitzung zur geschlechtsangleichenden Operation in der Uniklinik Essen.

Irgendwie habe ich mich auf die zweite Sitzung gefreut. Es war ja nicht mehr ganz so lang hin und der geplante Eingriff ist bei Weitem nicht so groß wie beim ersten Mal. Die Vorbereitung darauf ist auch entsprechend weniger umfangreich. Zum Beispiel entfällt die Diät, wie vor dem ersten Eingriff, da keine großen interne Maßnahmen geplant sind. Begleitet werde ich nach dem Krankenhausaufenthalt von meiner neuen Gynäkologin. Eine Woche vor der Operation hatte ich einen Besprechungstermin vereinbart. So konnten wir uns kennenlernen und absprechen, wie ein gemeinsamer Weg möglich ist. Positiv ist, dass ihr die transidenten Patienten nicht fremd sind, da sie während der Ausbildung in der Uniklinik Essen Erfahrungen sammeln konnte.

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Glücklich nach der GaOP

Autorin: Chrissi

Hallo zusammen,

danke für die ganzen Wünsche. Es hilft 🙂
Es wird von Tag zu Tag besser und es ist bei weitem nicht mehr so stark angeschwollen wir noch vor ein paar Tagen – vor allem wenn man bedenkt, dass die OP erst 13 Tage her ist.

@Xenia, ja es wird eine zweite Operation geben. Die wird aber erst in 6 Monaten stattfinden, da das in München so gehandhabt wird und somit halt die besseren Ergebnisse erzielt werden (laut Aussage der Ärzte)

Und jetzt da ich wieder ein wenig sitzen kann, dachte ich mir ich mache mich mal daran, dass ich ein wenig die Erfahrungen und Erlebnisse im Krankenhaus zusammenfasse und davon berichte, wie es abgelaufen ist.

Also angefangen hat alles am 17.02.2015, wo ich zuerst zur Anästhesiesprechstunde kommen sollte.
Dort wurden dann noch das eine oder andere durchgesprochen und Aufklärung betrieben. Danach ging´s dann direkt in die Klinik. Also ab zur Aufnahme mit einem Packen Papier in der Hand und von dort auch gleich auf die Station.

Nach ein wenig Warten bekam ich dann auch gleich mein Zimmer zugewiesen, was zu meiner Überraschung ein Einzelzimmer war *grins*. Die Schwester hat mir dann noch einen Becher in die Hand gedrückt und zwei Päckchen von einem wundervollen Zeugs *urgs*. Mit dem Kommentar, dass 2 meistens nicht reichen bin ich dann sozusagen auf dem Zimmer gelassen worden und ich solle dann gegen 16 Uhr anfangen das zu trinken (sie meinte, eher kann auch ned schaden).Also gleich mal den ersten Trank gebraut und recht zügig getrunken. Zu meiner Überraschung hat das Zeugs dann gar nicht mal sooo gut geschmeckt *kicher*.

Dann erst mal eingerichtet und umgezogen und das Zeugs mal wirken lassen. Danach dann auch gleich die Zweite Packung runtergekippt.
Eine Ärztin kam dann auch nochmal vorbei und hat mit mir genau die einzelnen Schritte der OP nochmal durchgesprochen.
Kurz nachdem die Ärztin auch weg war, begann das Zeugs auch schon zu wirken und der lange Marathon der vollständigen Darmentleerung hatte begonnen. Irgendwann hab ich dann kapituliert (da ich nicht alle 3 Minuten wieder aufs Klo wollte), da hab ich mir meinen Kindle geschnappt und bin einfach drauf sitzen geblieben.

Da ich rausgefunden hatte, dass ich am Mittwoch gleich um 8 drankam, war das alles auch eine kleine Genugtuung und ich habe den Abend dann recht gemütlich vergehen lassen mit viel Lesen und nicht groß auf die Uhr schauen und drüber nachdenken. Am nächsten Morgen um halb 6 kam dann auch die Nachtschwester rein und meine, ich könne nochmal duschen und das da unten rasieren. Ne Zeit später kam dann der Pfleger und sagte, dass er mich um halb 8 dann runterfährt *freu freu*.

Dann ging der Flug auch schon los und es ging Richtung Op. Dort dann nackig und in Wärmedecken aufm Tisch liegend wurden mir sone paar Dinger angesteckt und der Venenzugang kam rein. Danach meinte ein Herr nur noch „Guten Morgen, ich bin ihr Anästhesist und ich habe ein bisschen Sauerstoff für sie“… Am Rande hab ich noch mitbekommen, wie ein anderer junger Mann so Stützen auf der Seite in den OP Tisch steckte und das war´s auch schon.

Das nächste Mal die Augen aufgemacht war in einem ganz anderen Raum und sofort das Geräusch vom Blutdruckmessgerät in den Ohren und eine Schwester über mich gebeugt die fragte wie es mir geht. Mir war ein wenig schlecht, also bekam ich Sauerstoff (diesmal echten :D)

Das einzige was ich von dem Tag noch weiß ist, dass ich dann gegen 16 Uhr wieder in meinem Zimmer war und ich kurz darauf meine Mutter angerufen hatte, dass es mir soweit gut geht und die OP vorbei ist. Und natürlich hatte ich zu der Zeit auch total verheulte Augen vor lauter Freude. Weil, man fasst da unweigerlich mal runter und spürt halt einen Verband und nichts was mehr irgendwie stört und nicht zu einem gehört. Das mit den Freudentränen hörte an dem Tag auch nicht mehr auf und meine Cousine kam dann auch am nächsten Tag vorbei (hatte ich auch noch am Tag von der OP irgendwie ausgemacht – aber so richtig dran erinnern konnte ich mich nur schemenhaft)

In der Nacht halt öfter aufgewacht, weil eine Schwester reinkam und die Antibiotika wieder drangehängt hat oder ein wenig Schmerzmittel. Alles in allem war es aber eine sehr schöne Nacht, weil es sozusagen dann die erste war, wo halt nun das äußere auch passte.

Am Donnerstag (also 1 Tag post OP) wurde ich auch gleich vom Pfleger aus dem Bett gescheucht, ich solle mich doch mobilisieren. Das hat aber mein Kreislauf ned ganz so toll gefunden und so war der kleine Ausflug ins Bad und mal ein wenig mit nem Waschlappen befeuchten recht schnell auch wieder vorbei.
In den nächsten Tagen habe ich dann auch das Einzelzimmer sehr zu schätzen gelernt, weil ich einfach die notwendige Ruhe hatte.

Samstag (3. Tag) kamen dann auch schon die Pflaster ab und ein erster Blick wurde möglich. Es war natürlich noch alles ziemlich geschwollen, aber trotzdem ein wunderschöner Anblick. Schockiert hat mich das nicht, eher gefreut. Weil egal wies aussah es war 1000x besser als das vorher.
Rumlaufen war auch schon besser und so ging ich dann öfter einfach mal ins Bad oder so im Zimmer ein paar Schritte auf und ab. Da der Kreislauf aber irgendwie was dagegen hatte (so ganz spontan öfter) blieb ich immer mal lieber in Reichweite vom Bett.

Am Montag musste ich dann leider den Komfort eines Einzelzimmers aufgeben und in ein zweier Zimmer umziehen, was aber auch nicht so schlimm war. Meine Bettnachbarin war eigentlich ganz okay und hatte die OP einen Tag nach mir. Da sie aber Raucherin war schloss ich mich nach 5 Tagen Nikotinentzug auch an und ging mit eine Rauchen, die Bewegung war recht gut und auch das an der frischen Luft stehen tat dem Kreislauf richtig gut.

Am Dienstag ist dann der Stent rausgekommen, wo ich im ersten Moment dann doch ganz schön überrascht war, da das Ding ja doch nicht unbedingt klein ist 😀 Den habe ich als kleines (naja klein ist relativ) Andenken auch mitbekommen 😀 und das Gesicht meiner Mutter, als ich ihn ihr gezeigt habe, hat auch Bände gesprochen.

Mittwoch bin ich dann meinen Katheter losgeworden und das war auch der erste Moment, wo ich mir eine Dusche gegönnt habe, da ich nicht mit dem Katheter das machen wollte (von wegen, wo hängt man den hin und naja egal… die Bewegungsfreiheit ist halt nicht so ganz gegeben mit sonem Ding). Das erste Mal dann unter der Dusche zu stehen und an sich runterzusehen hat bei mir wieder einen ziemlichen emotionalen Schub ausgelöst und bin erst mal vor Freude wieder weinend ´ne Zeit lang unter der Dusche gestanden.

Von den Schmerzen her ging es auch und war auszuhalten. Ein paar Positionen hatten es allerdings in sich und da hat es dann schon mal ordentlich gezwickt, vor allem weil die Klammern noch drin waren.
Die Klammern sind dann am Freitag rausgekommen und eine kleine Einführung in den Umgang mit der neuen Scheide habe ich auch bekommen.
Ebenfalls dann ein paar Anweisungen wies mit dem Bougieren, Pflegen usw. weitergeht hat mir die Ärztin auch gegeben.

Und Samstag ging´s dann auch schon heim. Was auf der einen Seite ein wenig schade war, weil doch ein paar nette Leute dort waren. Wir waren nur 2 Mädels und sehr viieeeele Jungs 🙂 (Die Klinik in München Bogenhausen ist halt die Nummer 1 Anlaufstelle für die Jungs).

Wenn ich so zurückdenke sind die Tage trotz dem ganzen Tag liegen und lesen eigentlich ziemlich schnell vergangen. Das einzige was wirklich Schmerzen bereitet hat, war das die ganze Zeit auf dem Rücken liegen. Die Schmerzen vom Operationsgebiet waren bis auf ein wenig zwicken und piecksen gar nicht so schlimm. Durch die ganze Zeit breitbeinig daliegen hatte ich halt nur einen verdammt fiesen Muskelkater in den Oberschenkeln, der momentan immer noch präsent ist. Aber es wird von Tag zu Tag besser.

Gestern war ich dann noch ein wenig unterwegs (einkaufen, Arzt wegen Krankschreibung, Apotheke um das Zeugs zu holen – Cremes, Dilatoren usw.), das war aber dann auch schon wieder zu viel des guten. Zum Glück hat mich meine Mutter gefahren, weil selber ging´s noch nicht so gut – obwohl ich nachmittags mal selber kurz weg bin (in die Apotheke und das Zeugs holen, weil´s bestellt werden musste). Da war ich dann ganz froh den Rest des Tages wieder liegen zu können und hab mich auch nicht mehr hochgerafft (außer auf Toilette).
Ich wollte das alles aber erledigt haben, damit ich die restlichen Tage dann nichts tun muss (ja scheiß Perfektionismus :D) und mich erholen und ausruhen kann.

Heute kam dann auch gleich der erste Durchlauf Bougieren dran. Uiuiui, das vielleicht ein komisches Gefühl – naja eher neu, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und oh mein Gott, sind da große Dinger dabei *schauder* 😀

Man merkt auch, dass der Körper halt noch ein wenig geschwächt ist und auch kleinen Anstrengungen (wie rumlaufen, spazieren gehen oder sowas) doch anstrengender sind als man denkt.
Da ich auch in der Klinik die eher vegetarischen Gerichte gegessen habe und sich um meine Betreuung nun auch meine Mutter kümmert ist das auch noch eine Sache, die mir verdammt gut tut (meine Mutter isst nur Rohkost und vegetarisch). Da merke ich auch, dass der Körper besser damit klarkommt.

Es sind halt auch die kleinen Dinge die den Heilungsprozess begünstigen, wie Ruhe, gesunde Ernährung und hin und wieder ein wenig Homöopathie. Also bei mir bewirken die Dinger einfach nur Wunder und mir geht´s richtig gut in letzter Zeit, was sicherlich auch stark von dem nicht mehr vorhandenen Dings da unten herrührt.

So das soll´s jetzt erst mal fürs Erste gewesen sein.
Ich versuche natürlich auch den weiteren Verlauf ein wenig aktuell zu beschreiben (je nachdem wie das mit dem Sitzen klappt – aber Sitzring sei Dank geht es ein wenig)

Ganz ganz liebe Grüße
Chrissi

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Hormontherapie bei jugendlichen Transsexuellen / Transidenten

Die Behandlung von Kindern und jugendlichen Transsexuellen / Transidenten verfolgt zunächst das Ziel, die Pubertät so lange herauszuzögern, bis diese alt genug sind, um sich für männlich oder weiblich zu entscheiden.

Die Pubertät setzt üblicherweise im Alter von ca. 10 Jahren bei biologischen Mädchen und mit ca. 12 Jahren bei biologischen Jungen ein. Während der Pubertät kommt es zur Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Um diese, für Transsexuelle / Transidente belastenden Veränderungen des Körpers zu verhindern, muss jedoch tief in das Hormonsystem des Körpers eingegriffen werden.

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Zufriedenheit mit der Mann-zu-Frau-geschlechtsangleichenden Operation

Ergebnisse einer retrospektiven Befragung

Satisfaction with male-to-female gender reassignment surgery—results of a retrospective analysis.
Dtsch Arztebl Int 2014; 111(47): 795-801; DOI: 10.3238/arztebl.2014.0795
Hess, Jochen; Neto, Roberto Rossi; Panic, Leo; Rübben, Herbert; Senf, Wolfgang

Quelle: Ärzteblatt.de

 

Hintergrund: Die Häufigkeit der Geschlechtsidentitätsstörung lässt sich nur schwer erheben. Die Erfassung der Operationen und die Anzahl der Gerichtsverfahren nach dem Transsexuellengesetz bilden die Wirklichkeit nur schlecht ab. Es gibt nur wenige Studien, die untersuchen, wie zufrieden die Patientinnen mit der operativen Geschlechtsangleichung von Mann zu Frau sind.

Methode: Es wurden 254 konsekutive Patientinnen, die sich zwischen 2004 und 2010 einer geschlechtsangleichenden Operation von Mann zu Frau an der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Essen unterzogen hatten, retrospektiv befragt. Der Fragebogen umfasste Fragen zur postoperativen subjektiven Zufriedenheit.

Ergebnisse: Es konnten 119 Fragebögen (Rücklauf 46,9 %) nach durchschnittlich 5,05 Jahren (Standardabweichung [SD]: 1,61 Jahre, Bereich 1–7 Jahre) ausgewertet werden. Für 90,2 % der operierten Patientinnen hatten sich nach der Operation die Erwartungen an das Leben als Frau erfüllt. In der eigenen Empfindung sahen sich 85,4 % als Frauen. Mit dem äußeren Erscheinungsbild als Frau waren 61,2 % zufrieden und 26,2 % sehr zufrieden. 37,6 % waren mit dem funktionellen Ergebnis zufrieden und 34,4 % sehr zufrieden. Ferner gaben 65,7 % an, mit dem gegenwärtigen Leben zufrieden zu sein.

Schlussfolgerungen: Die sehr hohen subjektiven Zufriedenheitsraten sowie die operativen Ergebnisse legen einen Nutzen der geschlechtsangleichenden Operation nahe. Die geringe Rücklaufquote von unter 50 % erfordert eine zurückhaltende Interpretation der Ergebnisse.

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>> Zum Artikel im Ärzteblatt

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Zur Wirkung von Hormonen während der Hormontherapie

In den Diskussionen im Gendertreff-Forum sowie während unserer Selbsthilfetreffen wird immer wieder auch die Hormontherapie thematisiert. Dabei stellen wir fest, dass offenbar seitens vieler Endokrinologen – im Falle von Mann-zu-Frau-Transidenten – mit verhältnismäßig hohen Dosierungen Östrogen und Testosteronblockern gearbeitet wird.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf eine Hormontherapie für den Fall einer Mann-zu-Frau-Transition, da wir in Bezug auf Mann-zu-Frau-Transidentität aufgrund der bei uns dokumentierten häufigeren Fälle eine breitere Datenbasis haben. Grundsätzlich gelten die Aussagen jedoch auch für eine Frau-zu-Mann-Transition.

Offenbar ist es so, dass viele Endokrinologen die Hormontherapie einseitig auf den Hormonspiegel ausrichten und dabei nicht beachten, dass die Hormone ohne entsprechende Rezeptoren im Körper nicht die erwünschte Reaktion auslösen. Die Erfahrungen aus unserer Selbsthilfearbeit lassen sich dabei wie folgt zusammenfassen:

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Kostenübernahme zur GaOP

Autorin: Nathalie

Antrag auf Kostenübernahme der GaOP:

Etwa ein Jahr nach dem Beschluss des Amtsgerichtes zur Namens – und Personenstandsänderung bin ich mir zu 100 % sicher, wie mein weiterer Weg verlaufen soll. Da ich, in vielen Überlegungen und gemeinsamen Gesprächen mit meiner Frau, die angleichende Operation anstrebe, hatte ich im Vorfeld schon einen Vorgesprächstermin in dem bevorzugten Klinikum vereinbart. Parallel dazu habe ich die Krankenkasse angeschrieben und um Kostenübernahme gebeten. Auch zu diesem wichtigen Schritt konnte ich kaum Material finden, wo ich nachschauen konnte, welche Unterlagen ich dazu einreichen musste. Deshalb habe ich hier eine kleine Zusammenstellung aufgeführt, die ich für die Antragstellung der Kostenübernahme bei der Krankenkasse eingereicht habe.
Eine Vorlage von meinem Antrag könnt Ihr sehr gerne hier auf dieser PDF – Datei einsehen.

Zu dem Antrag habe ich folgende Unterlagen zu Händen des MdK eingereicht:

Beschluss Amtsgericht
transsexueller Lebenslauf
Gutachten 1
Gutachten 2
Befund des Therapeuten
Befund Neurologe
Befund Urologe
Befund Gynäkologe
Befund und Untersuchungsergebnisse Endokrinologe
Informationsmaterial der Selbsthilfegruppe

Ich hoffe, Ihr könnt mit den Informationen etwas anfangen und mich würde es sehr freuen, wenn Ihr Euch auch die Zeit für einen Besuch bei www.nathalie-book.de nehmen würdet.

Viel Erfolg !
Nathalie

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Operationstechniken bei der geschlechtsangleichenden Operation von Mann zu Frau

Bei der Geschlechtsangleichenden Operation (GaOP) werden die primären Geschlechtsmerkmale an das Aussehen und die Funktion des anderen Geschlechts angeglichen.

Erste operative „Geschlechtsumwandlungen“ wurden Anfang der 1920er Jahre durchgeführt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfeinerten sich die Methoden zur genitalen Angleichung an das Wunschgeschlecht sowohl in der konservativen Therapie als auch in den operativen Maßnahmen. In den 1950ern waren Thematik und medizinische Vorgehensweisen vor allem unter US-amerikanischen Ärzten geläufig.

Man unterscheidet zurzeit folgende Operationsmethoden bei Mann-zu-Frau:

  • Penisinvaginations-Methode (Seit 1950er Jahren)
  • Kombinierte-Methode / Suporn-Methode (Seit 21. Jahrhundert)

Penisinvaginations-Methode:

Die Operation geschieht dadurch, dass ein Teil der Eichel mitsamt den Blutgefäßen und Nerven aus dem Penis herausgelöst und an der entsprechenden Stelle wieder eingenäht wird. Dadurch entsteht dann die neue Klitoris, die durch die erhalten gebliebenen Nervenenden später ein sexuelles Lustempfinden ermöglicht. Die Harnröhre wird ebenfalls herausgelöst und entsprechend gekürzt. Die Hoden werden genau wie die Schwellkörper am Penisschaft restlos entfernt. Es gibt aber auch Techniken, bei denen letztere zum Teil als vaginale Schwellkörper Verwendung finden. Die Penishaut wird zur Auskleidung eines geschaffenen Körperhohlraums verwendet (invertiert) und bildet so die Vagina. Schließlich werden aus dem Hodensack die Schamlippen geformt. Normalerweise ist ein etwa 14-tägiger Krankenhausaufenthalt dafür notwendig, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen ein. In vielen Fällen muss dann nach einigen Monaten noch eine zweite, kleinere Operation vorgenommen werden, um einige Korrekturen durchzuführen.

Mittlerweile haben sich die Operationstechniken schon so weit verbessert, dass zumindest in einigen Zentren fast schon von Routineeingriffen gesprochen werden kann. Frauenärzte stellen angeblich immer häufiger fest, dass die Operationsergebnisse kaum noch von natürlichen weiblichen Geschlechtsorganen zu unterscheiden sind. Lediglich das Fehlen der inneren Geschlechtsorgane und der natürlichen weiblichen Sekretbildung lässt eine Unterscheidung noch zu.

Vorteil:

Es ist eine sehr verbreitete und von vielen Chirurgen praktizierte Methode, wodurch viel OP-Routine besteht und seltener grobe Fehler gemacht werden. Hierbei liegt die Rate der orgasmusfähigen Post-OP-Transfrauen schon sehr hoch, so dass man von einer Orgasmusfähigkeitsrate von mindestens 80 Prozent spricht. Man muss berücksichtigen, dass im Kopf ursächliche Blocken einen Orgasmus verhindern können. Die tatsächliche Rate wird also bezogen auf die körperliche Funktionsfähigkeit noch etwas höher liegen.

Außerdem ist bei der penilen Inversion die Heilung vergleichsweise (mit anderen Methoden) fast komplikationsfrei und die bei anderen Methoden intensiv benötigte Dilation (Dehnung der Scheide mittels verschieden großer medizinischer Dildos, meist zur zusätzlichen Heilung mit Salben und Estriol praktiziert) muss hier seltener und weniger lange vorgenommen werden.

Nachteil:

Bei der penilen Inversion ist die theoretisch schlechtere Optik durch mangelhafte Berücksichtigung der geeigneten Gewebearten auch ein Grund, warum es gefühlsmäßig nicht komplett authentisch sein wird. Außerdem ist es mittels peniler Inversion schwierig, eine ausreichende Scheidentiefe zu erhalten, da der Penis durch die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung bereits vor der OP schrumpft und so oft relativ wenig Material zur Verfügung steht. Auch ist ein ausreichendes Feuchtwerden der Neovagina nur selten über die Prostata möglich.

Dennoch sind sehr viele Transfrauen hochzufrieden mit ihrem durch die Penisinvaginationsmethode erzielten OP-Ergebnis. Ein geeigneter Chirurg kann hiermit schon gute Arbeit leisten.

Zusammenfassung:

  • Seit den 1950er Jahren ist die penile Inversionstechnik die Standard-Vorgehensweise, um eine Vaginoplastik bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen zu erstellen.
  • Die penile Inversionsmethode ist eine effektive und zuverlässige Technik zur Erreichung einer ausreichenden Neovaginaltiefe.
  • Die Größe und Tiefe der Vagina hängt von der vorhandenen Menge Penishaut ab, die als Spendergewebe zur Verfügung steht.
  • Meistens sind Vorhautbeschneidungen oder lang andauernde Hormontherapien dafür verantwortlich, dass nicht genügend Penishaut zur Verfügung steht.
  • Verschiedene Quellen attestieren der penilen Inversion im Vergleich zur kombinierten Methode ein weniger natürliches Erscheinungsbild im Vergleich zu einer natürlichen Vagina. Eine Labienplastik ist notwendig um das Erscheinungsbild der kleinen Schamlippen zu verbessern, jedoch sind die kosmetischen Ergebnisse im Vergleich zur kombinierten Methode weniger natürlich, wobei diese Aussage auf verschiedenen Internet-Quellen beruht. Viele der dem Gendertreff persönlich bekannten operierten Transfrauen sind mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
  • Die traditionelle Technik der penilen Inversion legt mehr Wert auf die Vaginaltiefe als auf das kosmetische Erscheinungsbild der äußeren Genitalien.
  • Bislang fand die Vorhaut keinerlei Beachtung bezüglich ihres Nutzens bei Mann zu Frau Genitalangleichungen. Sie ist haarfrei und enthält kein Fettgewebe.
  • Die penile Inversionstechnik ist in Deutschland Standard und wird von den Krankenkassen ohne Zuzahlung bezahlt. Die bewährte Technik wird in kleinen Nuancen von vielen Kliniken in Deutschland (Stand April 2016 – z.B. in Köln, Krefeld, Frankfurt, Berlin etc.) praktiziert. Damit ergibt sich der Vorteil eines heimatnahen Krankenhausaufenthalts sowie der anschließenden Nachversorgung in einem weitgehend gewohnten Umfeld mit Besuchen von Angehörigen und Freunden.

Kombinierte Methode:

Bei der kombinierten Methode wird die Klitoris ebenfalls aus der Eichel und den dazugehörigen Gefäßen und Nerven des Penisrückens gebildet. Im Gegensatz zur Penisinvaginations-Methode wird jedoch das innere Blatt der Vorhaut an der Eichel belassen und daraus gemeinsam mit der Penishaut die Klitoris, das Klitorishäubchen und die kleinen Schamlippen geformt. Für die Bildung des Scheideneingangs wird die restliche Penishaut und die ansonsten überflüssige Haut des Hodensacks verwendet. Zusätzlich wird die Scheide mit der längseröffneten Harnröhre ausgekleidet. Es wird bis auf die großen Schwellkörper sämtliches Material verwendet, was bei der Penisinvaginations-Methode nicht der Fall ist. Gewebe und Nerven werden bei der Operation geschont und mikrochirurgisch aufbereitet, um eine optimale Sensibilität der gesamten Genitalregion zu erreichen. Die längseröffnete Harnröhre ermöglicht hierbei außerdem eine gewisse Scheidenfeuchtigkeit bei sexueller Erregung. Im Gegensatz zur Penisinvaginations-Methode kann bei der kombinierten Methode auch bei einem wenig stark ausgebildeten Penis eine ausreichende Scheidentiefe erreicht werden.

Bemerkenswert ist, dass die Formung einer empfindungsfähigen Klitoris zwar technisch problemlos möglich ist, jedoch viele Ärzte und Krankenversicherungen dieses als ein nicht medizinisch notwendiges Extra bezeichnen, das im Gegensatz zur Anlage einer Neovagina, von der Patientin daher selber zu bezahlen sei (s.u.). Auch in der Rechtsprechung ist dieses Verständnis von Weiblichkeit und weiblicher Anatomie umstritten.

Vorteil:

  • Außer den Hoden und großen Schwellkörpern werden alle Anteile zum Aufbau der Neovagina verwendet.
  • Es entstehen nur wenige Narben. Damit wird die Penishautinnervation wenig beeinträchtigt.
  • Dadurch, dass die Konstruktion nicht unter Zug steht, gibt es keine Durchblutungsprobleme.
  • Die Neoklitoris erhält ein sensibles Praeputium (Vorhaut).
  • Die kleinen Labien (Schamlippen) sind ausreichend, die Klitoris, die Urethra (Harnröhre) und den vaginalen Raum zu bedecken, die Farbe der inneren Oberfläche der Labia minora unterscheidet sich von der Umgebung (wie bei genetischen Frauen).
  • Durch die Kombination aus gestielter Penishaut, gestielter Harnröhre und deepithelisierter Skrotalhaut kann eine sehr gute Scheidentiefe und -weite erreicht werden. Verschiedene Quellen geben eine durchschnittliche Tiefe von 13,2 cm an, die Ergebnisse streuen demnach zwischen 11 und 21 cm.
  • Die Neovagina ist im Inneren größtenteils sensibel und kann durch Absonderungen des Anteils der penilen Urethra (Harnröhre) feucht werden.
  • Der Mons pubis (Venushügel) muss nicht zusätzlich aufgebaut werden.

Nachteil:

  • Die Kombinierte Methode ist in Deutschland noch nicht Standard und wird zurzeit (Stand April 2014) nur in München und Hamburg durchgeführt und kostet für Patienten eine Zuzahlung zur kassenärztlichen Leistung von ca. 2.400,00 Euro, da die Kosten (noch) nicht vollständig von den Krankenkassen übernommen werden. Die Wartezeit an der Klinik in München z.B. beträgt aktuell ca. 3 Jahre. Laut der Uniklinik in Essen wird dort nun auch die Kombinierte Methode angewendet (Stand Februar 2016). Wie Herr Dr. Heß berichtet, wird sie dort ohne Zuzahlung angeboten und es gab bislang keine Probleme mit den Krankenkassen bzgl. der Kostenübernahme.
  • Bei dieser Methode wird Leistengewebe zur Auskleidung der Neovagina verwendet, so dass die mögliche Schrumpfung extrem sein kann. Dies bedeutet absolut akribisches Dilatieren, welches stellenweise sehr schmerzhaft sein kann. Hier muss die Patientin eine hohe Moral und Schmerztoleranz mitbringen, um das OP-Ergebnis zu halten. Nach den ersten 6 Monaten haben die meisten Patientinnen dann das Schlimmste überstanden.

Zusammenfassung:

  • Die Kombinierte Methode ist eine neue Technik der geschlechtsangleichenden Operationen vom Mann zur Frau, die in einem Schritt vollzogen wird.
  • Sie Ist keine die Penishaut umkehrende Vaginoplastiktechnik/penile Inversionstechnik.
  • Die Kombinierte Methode verwendet den Chonburi Lappen (Chonburi Flap der Suporn-Methode) (Peniskopf – Penisvorvorhautlappen), um die Innenfläche der kleinen Schamlippen auszubilden sowie eine gefühlsaktive Klitoris zu erschaffen und wird kombiniert mit einer Hodensackhautgewebetransplantation in voller Gewebestärke (mit oder ohne Leistenhauttransplantation), um die Vaginoplastik auszubilden.
  • Sie hat sich als zuverlässige Operationstechnik erwiesen, die deutlich befriedigendere Ergebnisse hinsichtlich des Erscheinungsbildes beim Klitorisaufbau und bei der Rekonstruktion der Labia Minora (Kleinen Schamlippen) erzielt als bisherige Operationstechniken. Zudem ist die emotionale Stimulation von Klitoris und kleinen Schamlippen deutlich verbessert und somit das Gefühlserleben intensiver. Darüber hinaus erreicht sie trotzdem gleichzeitig genügend funktionelle Neovaginaltiefe.
  • Bei Patientinnen, die bei Gynäkologinnen/Gynäkologen in Deutschland vorstellig wurden, konnten die Gynäkologinnen/Gynäkologen auf Anhieb nicht feststellen, dass sie eine operierte transsexuelle Frau vor sich hatten.
  • Operationen in Thailand werden aktuell (Stand April 2014) nur für Privatpatientinnen von den Kassen übernommen. Kassenpatientinnen müssen dies selbst finanzieren und können mit aktuell (Stand April 2014) ca. 15.000,00 Euro für die OP samt Flug und 30-tägiger Nachbetreuung im Hotel und lebenslanger kostenfreier Nachkorrektur rechnen.
  • Die Kombinierte Methode wird zurzeit (Stand April 2014) nur in München und Hamburg durchgeführt und kostet für Patienten eine Zuzahlung zur kassenärztlichen Leistung von ca. 2.400,00 Euro. Die Wartezeit beträgt aktuell ca. 3 Jahre. Laut der Uniklinik in Essen kann dort die Kombinierte Methode noch nicht umgesetzt werden.
  • Die Kombinierte Methode ist in Deutschland noch kein Standard (Stand April 2014) und wird (nicht) von den Krankenkassen bezahlt (s.o.).
  • Bei der Kombinierten Methode wird Leistengewebe zur Auskleidung der Neovagina verwendet, so dass die mögliche Schrumpfung extrem sein kann. Dies bedeutet absolut akribisches Dilatieren, welches stellenweise sehr schmerzhaft sein kann. Hier muss die Patientin eine hohe Moral und Schmerztoleranz mitbringen, um das OP Ergebnis zu halten. Konkret ist das Dilatieren 3 Monate lang 3 x täglich, weitere 3 Monate 2 x täglich und dann noch ein halbes Jahr einmal täglich erforderlich. Es ist eine tägliche Herausforderung, gegen die Heilungskräfte des eigenen Körpers anzukämpfen und dafür zu sorgen, dass die Neo-Vagina sich nicht wieder zusammenziehen kann im Bestreben, die neue Körperöffnung wieder zu schließen. Am Anfang dauert dabei jede Nachsorge rund eine Stunde, also 3 Stunden am Tag. Nach den ersten 6 Monaten haben die meisten Patientinnen dann das Schlimmste überstanden.
  • Im Falle einer Operation in Thailand ist zu bedenken, dass man sich fernab der Heimat in einem Land befindet, in dem man sich nicht in seiner Muttersprache verständlich machen kann. Auch ein Besuch von Freunden oder Angehörigen ist aufgrund der Entfernung meist ausgeschlossen. Dies kann belastend für die Psyche sein.

Unterschiede zwischen der Kombinierten Methode (München/Hamburg) und der Suporn-Methode (Thailand):

Die Technik in Deutschland hat relativ viele Gemeinsamkeiten mit der thailändischen Methode. Es gibt aber auch einige entscheidende Unterschiede:

  • Dr. Suporn teilt die Eichel in einen kleinen Teil, der dann die Klitoris bildet. Der überwiegende Rest wird als „Chonburi Organ“ zwischen Klitoris und Harnröhre eingebaut und wird somit permanent beim Geschlechtsverkehr direkt stimuliert.
  • In Deutschland wird kein „Chonburi-Organ“ (Suporn-Methode) aus dem unbenutzten Rest der Eichel im Scheidenvorhof gemacht. Es werden alle Anteile der Eichel für die Klitoris verwendet.
  • In den Kliniken München, Hamburg und Essen wird kein Klitoris-Frenulum geformt. Der Begriff „Frenulum“ bezeichnet dabei ein Bändchen zwischen der Eichel und der Vorhaut der Klitoris. Als Begründung gilt, dass das Klitoris-Frenulum bei der Suporn-Technik angeblich nur Narbengewebe sei.
  • Die Kliniken in München, Hamburg und Essen formen die äußeren Labien (Schamlippen) aus Skrotalhaut (Skrotum = Hodensack; diese ist auch das homologe Gewebe dafür), während bei der Suporn-Technik Penishaut benutzt wird.
  • In Thailand kleidet man die Neovagina mit einem freien Transplantat der Hodenhaut aus, die vorher „gemesht“, also maschinell in eine Art Netz umgewandelt wurde, um die Oberfläche zu vergrößern. In München verwendet man dagegen gestieltes Harnröhrengewebe, gestielte Penishaut sowie ein freies, aber nicht gemeshtes Skrotalhauttransplantat. Dies hat den Vorteil, dass die Neovagina im Inneren zum größten Teil sensibel ist und außerdem eine Lubrifikation (Befeuchtung) bei Erregung erfolgt.
  • Durch die Verwendung des Hodenhaut-Netzes muss bei der Suporn-Technik in Thailand  im Vergleich zur in Deutschland angewandten Kombinierten Methode wesentlich intensiver bougiert werden.
Spendergewebe Penisinvagination Suporn / Kombiniert
Vorhaut Wird als wertlos erachtet Erschaffung der Innenfläche der kleinen Schamlippen
Penisschafthaut Erschaffung der kleinen Schamlippen und der Vaginalwände Erschaffung der Außenfläche der kleinen Schamlippen
Hodensackhaut Erschaffung der großen Schamlippen und der Vaginalwände, unbenutztes Material wird weggeworfen Erschaffung der großen Schamlippen und der Vaginalwände

 

Hinweis: Teile des Textes enthalten Auszüge aus dem Artikel der Wikipedia zur geschlechtsangleichenden Operation

>> Geschlechtsangleichende Operation

>> Kleine Lösung – große Lösung

>> Trans* und Medizin

>> Inhaltsverzeichnis