Erfahrungsbericht Mastek in Münster

Gastbeitrag von Fynn-Matheo

OP Tag und Krankenhausaufenthalt:

12.02.2023
6h vorher durfte ich nichts mehr essen und 2h vorher nichts mehr trinken. Dementsprechend letztes Essen (gegen 21 Uhr) ein Eis und morgens eben ein Schluck für mein Routine-Medikament genommen.

13.02.2023
Los gefahren um 06:30, meine Tante vorm Steuer und mein Opa auf dem Beifahrersitz. Mit mir hinten saß mein Partner. Um kurz nach 8 waren wir bereits da, obwohl ich erst um 9 hätte da sein müssen, aber lieber zu früh als zu spät.

Wurde dann auf mein Zimmer geführt und habe alle Klamotten so eingeräumt, dass ich später auch gut dran komme. Irgendwann wurde mir mitgeteilt, dass ich keine "LMAA"-Tablette bekommen werde (aufgrund meiner Routine-Tablette). Nicht allzu viel später sollte ich mich fertig machen, da ich abgeholt werden sollte.

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Stimmfeminisierung

Gastbeitrag mit freundlicher Genehmigung der

Medical Voice Center ehemals Deutsche Stimmklinik

 

„Die Stimme ist der Klang der Seele“*

STIMMFEMINISIERUNG

Das Medical Voice Center ist eine renommierte Klinik, die sich ausschließlich um alle Belange der Stimme kümmert und sich auf Stimmfeminisierungen (MzF) spezialisiert hat.

Eine weibliche Stimme ist nicht „nur eine Oktave höher“ als die männliche Stimme. Zum Eindruck der Weiblichkeit gehört neben dem höheren Grundton auch das entsprechende auditive Timbre – nur unzureichend mit Resonanz übersetzbar – sowie die Prosodie der gesprochenen Sprache (Rhythmus, Melodie, Intonation, Akzente, Stimmsitz usw.).

Aus diesen Gründen besteht die Feminisierung der Stimme bei uns nicht nur aus der operativen Anhebung der Stimme (Glottoplastik, Vocal Fold Webbing), sondern zusätzlich aus einem ganzen Paket an ineinandergreifenden Maßnahmen von Stimmtraining, Logopädie und weiteren Serviceleistungen

Im Folgenden schildern wir Ihnen die einzelnen Schritte der Stimmfeminisierung in dem Medical Voice Center.

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Erfahrungsbericht Mastek – Große Schnitte

Autor: Jasha

 

Ich berichte, wie es bei mir abgelaufen ist, wie es mir ging, wie ich mich gefühlt habe. Das hat logischerweise keine Allgemeingültigkeit.

Kurz vorneweg: Vorgespräch nach sechs Wochen Wartezeit, Beantragung Kostenübernahme bei der Krankenkasse etwa einen Monat später, Kostenübernahmeerklärung kurz vor Ablauf der Fünf-Wochen-Frist. Am nächsten Tag Terminvereinbarung, OP dann ziemlich genau acht Wochen später.

 

Ich bin am Tag vor der Operation mit dem Zug angereist. Um 11.15 Uhr hatte ich Termin zum abschließenden Gespräch. Da ich ein bisschen Zeitpuffer eingeplant hatte, war ich schon eine Stunde früher im Krankenhaus und durfte gleich den Marathon starten: Anmelden in der Ambulanz der Plastischen Chirurgie, formale stationäre Aufnahme am anderen Ende des Gebäudes, zurück zur Ambulanz, zum Narkosegespräch wieder ans andere Ende des Gebäudes, zurück zur Ambulanz, Arztgespräch in der Ambulanz, zwischendurch noch verschiedene Papiere ausfüllen. Warten musste ich, obwohl deutlich vorm Termin da, kaum und so war ich um 11.15 Uhr schon wieder draußen. Beim Narkosegespräch wurde Blutdruck und Temperatur gemessen, beim Arztgespräch musste ich mich nicht nochmal ausziehen, denn beim Vorgespräch im September war die Brust bereits vermessen worden. Mittags ging ich in die nur 300 oder 400 Meter vom Krankenhaus entfernt gelegene Pension, in der ich mir ein Zimmer reserviert hatte. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mir den Ort anzugucken und einen langen Spaziergang am Rhein zu machen. Aufgeregt war ich gar nicht, Vorfreude war es auch nicht, eher so ein Gefühl, von innerer Ruhe und, dass es das Richtige ist.

Am nächsten Tag (Freitag) sollte ich mich um 9 Uhr auf der Station melden. Dann saß ich erstmal drei Stunden im Aufenthaltsraum, weil der für mich geplante Zimmerplatz doch nicht frei wurde. Mit mir warteten noch andere Patient_innen, eine bekam ihr Zimmer und wurde um kurz vor 12 Uhr Richtung OP gefahren, der andere wurde schon früh auf eine andere Station geschickt. Ich wurde zur Mittagszeit einen Stock höher geschickt, wo der Bettenmanager einen Platz für mich organisiert hatte. Dort sah alles deutlich weniger nach Krankenhaus aus – es war eine der „Wahlstationen“, die normal wohl für die Privatpatienten sind. Diesmal saß ich im Aufenthaltsraum noch nicht mal richtig, da wurde ich abgeholt und kam in ein leeres Zweibettzimmer, das ich das ganze Wochenende für mich alleine haben sollte. Die Schwester brachte mir das OP-Hemd mit schickem Netzhöschen und ich sollte mich gleich umziehen, weil ich bald abgeholt würde. Ich packte schnell meine wenigen Sachen so aus, dass ich hoffte, da nach der OP halbwegs alleine dran zu kommen (also nichts nach ganz oben, ganz unten oder ganz hinten im Schrank) legte Buch, Kopfhörer, Socken (ich hab immer kalte Füße) und Unterhose ins Nachtschränkchen, damit ich da dran kommen würde, bevor ich das erste Mal unter Aufsicht aufstehen darf und wartete. Zwischendurch kam eine Schwesternschülerin rein, klebte mir ein Patientenarmband ans Handgelenk (dabei lief irgendwas schief: Die Schlaufe hatten mindestens den doppelten Umfang meines Handgelenks, es ließ sich nicht mehr öffnen, wir haben es dann mit den verbleibenden 3 mm Klebefläche irgendwie eng gemacht, aber die begrenzte Haltbarkeit war absehbar.) Zudem fragte sie, ob ich etwas zur Beruhigung bräuchte, aber ich war immer noch nicht aufgeregt.

Gegen 13 Uhr holte mich der „Taxifahrer“ ab und weil ich ja alleine im Zimmer war, wurde hinter uns abgeschlossen. Mit dem Aufzug ging es einen Stock runter und um ein paar Kurven, dann war ich im Wartebereich des OP. Dort musste ich schon mal aus den Ärmeln meines OP-Hemds schlüpfen, aber da und an allen weiteren Stationen, die ich wach erlebt habe, haben alle immer darauf geachtet, dass das ja quasi nur noch als Decke auf mir liegende Hemdchen nicht verrutscht. Mir wurde ein Zugang gelegt und gesagt, dass und warum ich mit einem weiteren an der anderen Hand aufwachen werde, ich bekam ein EKG geklebt, eine Blutdruckmanschette kam an den einen Arm und eine Klemme (ich glaube die ist zum Pulsmessen) an den Finger auf der anderen Seite. Dazu wurde noch ein Wärmeschlauch (Schlauch, in den warme Luft gepumpt wurde) um mich und unter meine Bettdecke gelegt. Irgendwann ging es weiter, ich musste vom Bett auf den Tisch klettern, bekam ein Häubchen auf den Kopf, meinen Wärmeschlauch wieder um und eine andere Decke über mich. Wie oft ich während des ganzen Tages nach Name und Geburtsdatum gefragt wurde, weiß ich nicht mehr. In dem nächsten Raum dauerte es wieder, wir flachsten ein bisschen rum, der Monitor spuckte für Blutdruck und Puls einen Lehrbuchwert nach dem anderen aus und mir wurde schon mal eine Infusion angehängt. Ich war wohl für 14 Uhr angesetzt, aber es war ein bisschen Verzug, eine der Schwestern ging zwischendurch mal gucken, wie weit sie waren. Dann kam ein Mann, stellte sich als Narkosearzt vor und leitete die Narkose ein. Ich spürte ein leichtes brennen im Arm, dann setzte meine Erinnerung aus.

Im Aufwachraum wusste ich erst nicht so recht wo ich war. Ich habe ein schwammiges Bild vor mir, dass drei Personen am Fußende meines Betts standen und versuchte das irgendwie in meinen normalen Alltag einzuordnen, irgendwann realisierte ich „Krankenhaus“, fragte mich warum, versuchte zu überlegen, ob ich mich erinnern konnte, wie ich dahin gekommen bin/wo ich zuletzt war. Ich erinnerte mich an Düsseldorf, daran, warum ich nach Düsseldorf wollte, guckte dann mal unter die Decke und sah dort um die Brust einen Gurt, der mit irgendwas unterpolstert war und auf dem ein Totenkopf prangte. Wie lange ich zwischen den einzelnen Gedankenschritten geschlafen oder gedöst habe, kann ich nicht sagen. Die erste Uhrzeit, die ich gehört habe war 16.30 Uhr. Zehn Minuten später wurde ich abgeholt und auf mein Zimmer gebracht. Die Schwester stellte mir Wasser hin, maß den Blutdruck, befestigte Klemmen an den Drainageflaschen und diese damit rechts und links am Bettlaken und ermahnte mich, das erste Mal nicht alleine aufzustehen. Seit 16.30 Uhr war ich auf jeden Fall die ganze Zeit „voll da“ und fühlte mich auch gut. Wirklich gefreut habe ich mich nicht, es war mehr ein Gefühl tiefer Zufriedenheit und dass der Oberkörper jetzt so ist, wie er sein soll. Ich tauschte ziemlich gleich die OP-Kleidung gegen meine bereitgelegte und fand es doch etwas ungewohnt, dass es jetzt völlig ok war, mit freiem, wenn auch dick verbundenem, Oberkörper da zu liegen. Insgesamt wussten nur wenige Menschen von der OP, denen ich ein Selfie mit Totenkopfverband schickte. Ich sah wohl schon wieder ziemlich fit aus, fanden zumindest meine Freunde. Gegen 17.30 Uhr klingelte ich, weil ich aufstehen wollte, es wurde nochmal Blutdruck gemessen und der Kreislauf blieb auch bei mir. Wenig später kam das Abendessen. Den Rest des Abends habe ich mit Hörbuch hören, bisschen Handy spielen verbracht, dabei bin ich immer wieder eingeschlafen. Zwischendurch hatte auch die Ärztin, mit der ich am Vortag gesprochen hatte, nochmal reingeschaut. Schmerzen hatte ich keine, obwohl ich nach der Narkose den ganzen Abend und die ganze Nacht kein Schmerzmittel genommen habe. Es war lediglich so ein Gefühl wie Muskelkater oder leichte Zerrung in der Brust zu spüren. Das einzige, was wirklich weh tat, war die Thrombosespritze, die mir der Nachtpfleger in den Oberschenkel statt in den Bauch gab, weil er nicht so nah am OP-Gebiet stechen wollte. Einer der beiden Zugänge wurde mir auch schon gezogen, als ich danach fragte. Die Nacht war mittelmäßig, weil ich eigentlich Seitenschläfer bin.

Samstagmorgen hatte ich Tabletten auf dem Nachttisch, ich fragte, was es sei und wir entschieden, dass ich erstmal nur Ibuprofen und Magenschutz nehme und die stärkeren Schmerztabletten, die auch auf den Kreislauf gehen, erst mal zurück gehen – ich brauchte sie während des gesamten Aufenthalt nicht. Frühstück und Abendessen gibt es in diesem Krankenhaus (auf Normal- und Privatstation) vom Buffetwagen. Die Servicekräfte kommen rein, fragen, was man möchte und bringen es direkt. Wer fit ist, kann auch raus gehen und selbst gucken, was man will. Beim Frühstück wird gefragt, was man zum Mittagessen möchte. Die Visite, am Wochenende bestehend aus Assistenzarzt_ärztin und Pflegekraft, kam auch irgendwann. Es wurde die Menge der Flüssigkeit in den Drainageflaschen notiert und der Brustgurt geöffnet. Ich konnte zum ersten Mal kurz das Ergebnis sehen oder zumindest erahnen. Auf den Brustwarzen waren mit so angeordneten Pflasterstreifen Polster befestigt, über den großen Schnitten klebte eine durchsichtige Folie. Die Narben waren zu erahnen, aber durch getrocknetes Blut nicht klar zu erkennen. Die Ärztin drückte vorsichtig ein bisschen auf der Brust rum und dann wurde mit vereinten Kräften die Bandage wieder eng angelegt. An diesem Tag verließ ich das Bett schon öfter mal, holte mir immer wieder selbst Wasser im Aufenthaltsraum und bekam nachmittags Besuch. Nervig war, immer an die Drainageflaschen zu denken, die sich zwar gut an den Hosenbund klemmen ließen…man musste nur vor dem Aufstehen dran denken. Bewegungen gingen relativ gut, solange die Oberarme nah am Oberkörper waren. Probleme machte es mir, Türen zu zuziehen und die Türklinke runter zu drücken, das wurde aber wie die Beweglichkeit/Kraft allgemein von Tag zu Tag besser. Im Bett aufrichten ging ohne Arme recht gut, zumindest wenn das Rückenteil nicht ganz flach war. Was Anziehen betrifft, stellte ich fest, dass ich ohne Probleme in die weiten T-Shirts kam, Jacken anziehen war deutlich schwerer, beim Ausziehen war es genau anders herum. Trotz Drainagen, habe ich mich wohl im Schlaf schon wieder auf die Seite gedreht, zumindest lag ich zweimal so, als ich nachts mit Schmerzen an der Stelle, wo der Schlauch aus dem Brustkorb kam, aufwachte. Wie ich das hin gekriegt habe, weiß ich nicht, denn wach konnte ich mich nicht drehen.

Sonntag lief die Visite ähnlich ab und es wurde beschlossen, dass die Drainagen raus können. Vom Ziehen der Schläuche habe ich so gut wie nichts gemerkt, geziept hat vor allem das durchschneiden der Fäden, mit denen die Schläuche angenäht waren. Danach konnte ich auch wieder auf der Seite liegen, zumindest wenn ich mich aus dem Sitzen gleich auf die Seite gelegt habe. Am Montagmorgen war die Runde bei der Visite dann etwas größer und kam sehr früh. Wieder Bandage auf, drauf gucken, fühlen, Bandage wieder drum. Im Laufe des Vormittags musste ich dann umziehen. Es standen zwei Praktikanten bereit, um mir beim Packen zu helfen, ich lehnte ab und räumte alles selbst auf mein Bett, das sie beiden Jungs dann runter schoben auf die Station, wo ich am Freitag schon mal drei Stunden gewartet hatte. Dort kam ich in ein Dreibett-Zimmer. Ich bekam den Platz direkt an der Wand zum Bad, in der Mitte lag ein älterer Herr mit vielen Schläuchen und wenig Kleidung, dessen Finger auf der Umschalttaste des Fernsehers fest gewachsen zu sein schien…wenn man länger als fünf Minuten den gleichen Sender guckt, wird es auch langweilig. Den Fensterplatz hatte ein Mann, ich schätze mal in den Dreißigern, mit verbundenem Arm der häufig in einer mir fremden Sprache telefonierte. Am mittleren Bett war viel Betrieb (Interview von Studierenden, Ernährungsberatung, Diabetesberatung, Stomaberatung, Sozialberatung, Visite, Pflege…). Zu mir kam zweimal die Mitarbeiterin des Sanitätshauses, vormittags um Maß zu nehmen und nachmittags, um die Kompressionsweste zu bringen. Als ich dann da im Zimmer stand (quasi vor den anderen beiden Männern, wobei ich nicht weiß, ob sie geguckt haben), sie die Bandage ab machte und mir die Weste einstellte und anzog, war das schon irgendwie ein komisches Gefühl, aber auch gut. Es hätte ja die Möglichkeit gegeben, dazu ins Bad zu gehen, aber sie schlug es nicht vor und ich fragte auch nicht. Ab Sonntag ging ich täglich ein bis zweimal raus und lief bei Regen auch drinnen über die Gänge. Ansonsten verbrachte ich viel Zeit mit Lesen und Hörbücher hören, die Anschaffung eines „richtigen“ Kopfhörers als Ergänzung zu den normal unterwegs genutzten In-Ear-Steckern hat sich auf jeden Fall gelohnt. Von Zeit zu Zeit saß ich auch mit meinem E-Book-Reader im Aufenthaltsraum oder unterhielt mich dort mit anderen Patient_innen.

Am Mittwoch wurden bei der Visite die Polster von den Brustwarzen genommen, die Folie auf den großen Narben sollte bis zu Ziehen/Kappen der Fäden drauf bleiben. Es sah alles gut aus, die Nähte um die Brustwarzen waren kaum zu sehen und alles schien gut durchblutet. Die Schwester kam zehn Minuten später zurück, um die Brustwarzen zu verbinden und der Entlassung stand nichts mehr im Wege. Zusammen mit dem Mann am Fensterplatz, der wie dann in bruchstückhaftem Englisch erfuhr aus Sri Lanka kam, ging ich in der Ambulanz unsere Entlassungsbriefe holen. Dann musste ich noch ein paar Stunden im Aufenthaltsraum warten, bis mein Bruder mich abholen kam. Ich saß nicht alleine da, weil auch andere Angehörige länger als geplant brauchten, weil es an diesem Tag schneite.

Insgesamt war mein Eindruck vom Krankenhaus gut, auch wenn manche Ecken wohl auch baustellenbedingt etwas heruntergekommen aussahen. Das Personal habe ich durchweg als freundlich erlebt. Das Essen war für Krankenhaus echt ok und die Kommunikation im Vorfeld (Terminvereinbarung, durchschicken der Kostenübernahme) unkompliziert.

 

Wieder zu Hause…

Da ich alleine wohne hatte ich meine Wohnung so vorbereitet, dass ich möglichst alleine klarkomme, was auch funktionierte. Klamotten hatte ich so viel wie möglich auf mittlere Höhe im Schrank geräumt, im Bad habe ich ohnehin nur niedrige Schränke, mein Geschirr und Töpfe hatte ich auf den Esstisch geräumt, Vorräte auf das mittlere Regalbrett in der Abstellkammer und auf ein Sideboard im Wohnbereich. Wasservorräte stapelten sich im Flur und in der Abstellkammer. Ich kam tatsächlich gut alleine zurecht. Alles was sich hält, hatte ich im Vorfeld besorgt, frische Sachen besorgte ich im Zuge von kleinen Spaziergängen im Supermarkt. Groß gekocht habe ich die erste Zeit zu Hause nicht, gerade die Bewegung beispielsweise beim Brot oder Gemüse schneiden, habe ich noch sehr deutlich gespürt, aber Tüten mit TK-Ware aufschneiden ging problemlos

Am ersten Tag nach der Entlassung war ich beim Hausarzt, der einen Vertretungsarzt in der Praxis hatte, der mir beim Entfernen des Brustwarzen-Pflasters einen Teil der Folie mit abriss. Er fand das nicht tragisch, ich klebte dann zu Hause ein wasserfestes Pflaster auf die Stelle. Ich diktierte ihm noch, was auf das Rezept für die Kompressionsweste zum Wechseln soll (hatte mir die Mitarbeiterin des Sanitätshauses aufgeschrieben) und er fragte mich nach Medikamenten. Warum er mir einerseits sagte, dass ich keinen Magenschutz bräuchte, weil ich ja nicht ewig Schmerztabletten nehmen wolle, er mir aber gleichzeitig eine 50er-Packung Ibuprofen 600 aufschrieb, obwohl ich gesagt habe, dass ich mit Schmerzmitteln noch versorgt bin, werde ich wohl nie erfahren. Tatsächlich habe ich die Schmerztabletten noch bis Freitag, also eine Woche ab OP-Tag, wie im Krankenhaus weiter genommen – Ibuprofen hat ja auch eine entzündungshemmende Wirkung. Am Samstag wollte ich auf Bedarf umstellen, aber der Bedarfsfall trat nie ein. In der folgenden Woche bin ich am Mittwoch das erste Mal wieder Auto gefahren, am Donnerstagabend war ich drei Stunden arbeiten und ab Freitag habe ich dann wieder fast normal gearbeitet. Am Freitagvormittag wurden auch die Fäden gezogen und gekappt. Die Krusten von den Brustwarzen fielen Großteils nach etwa vier Wochen ab, die eine Seite etwas früher als die andere.

Die Kompressionsweste sollte ich sechs Wochen tragen. Als diese vorbei waren stellte ich relativ schnell fest, dass von heute auf morgen ausziehen bei mir nicht funktioniert. Ich bekam nach wenigen Stunden Rückenschmerzen und fühlte mich auch unsicher. Ich machte es also wie bei Medikamenten, die man lange genommen hat: Ausschleichen lassen. Ich ließ die Weste zu Hause immer häufiger weg, zog sie aber an, sobald ich das Haus verließ, weil ich mich mit sicherer fühlte. Als ich zum ersten Mal ohne draußen war, hatte ich ständig das Gefühl, dass da doch was wackeln und für alle sichtbar sein müsste – dass da nichts mehr ist, war wohl noch nicht ganz im Kopf angekommen. Auch T-Shirt-Stoff locker auf der Brust zu spüren, war erst mal ungewohnt. Das zog sich über zwei Wochen, dann hatte ich Urlaub und konnte sie davon einen auf den anderen Tag ganz weglassen. Solange ich die Weste trug, habe ich die Brustwarzen mit Fett Gaze und Kompresse bzw. später nur noch Kompressen abgeklebt und über die großen Narben kamen erst selbstgebastelte Verbände aus Kompressen und breitem Papierpflaster und später nur noch ein Streifen Papierpflaster, damit die Kompressionsweste nicht daran reibt.

Nach drei Monaten war ich zur Kontrolle in Düsseldorf. Der Arzt war sehr zufrieden mit meiner Narbenbildung, ich bin es auch. Von den Narben um die Brustwarzen ist weder etwas zu sehen, noch zu spüren. Die Brustwarzen verlieren allerdings an manchen Stellen etwas Farbe – bisher fällt es beim flüchtigen Blick wie es ihn vielleicht im Schwimmbad geben würde, nicht auf. Die großen Narben sind noch fest, wobei der Bereich schon deutlich kleiner geworden ist, und rot. Von der Breite bewegt es sich zwischen Strich mit einem spitzen Bleistift und Strich mit einem stumpfen Bleistift. An der rechten Brust ist oberhalb der Brustwarze noch eine verhärtete Stelle. Derzeit massiere ich die gesamte Brust inklusive Narben von Zeit zu Zeit und probiere seit ein paar Tagen Silikon-Narbenpflaster, die das Gewebe rund um den Schnitt weicher machen sollen, aus.

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Mein Höllenritt durch die Geschlechtsangleichende-OP

Autorin: Anna Bianca

Mein Bericht zu meiner GaOP wo nicht alles glatt lief. Reale Gefahren über die sich jede_r wirklich Gedanken machen sollte.
Wie Ihr ja wisst wird vor jeder OP / GaOP der Risikokatalog geschwungen und über die Risiken aufgeklärt. Nehmt die Risiken ernst, denn eine Operation kann mit schwersten Komplikationen einhergehen.

Leider verschonte mich das Risiko einer folgenschweren Darmverletzung nicht. Ich wurde nicht wie erwartet im Aufwachraum sondern auf der Intensivstation wach. Der behandelnde Arzt und seine Assistenzärztin hatten sehr große Mühe mir zu erklären wie es zum Colostoma, sprich künstlichem Darmausgang, kam. Beim scharfen Präparieren des Scheidenkanals lag eine Ausbuchtung des Darms so unerwartet ungünstig dass die Verletzung des Darms unausweichlich war. Andrea wollte mir eigentlich nur zeigen dass die GaOP erfolgreich war, aber der Schock über den Beutel am Bauch war einfach zu brutal. Beim zweiten Blick unter die Bettdecke konnte ich nur ein „endlich“ herausbringen, zu mehr fehlte mir einfach die Kraft.

Erst beim zweiten Verbandswechsel ließ ich mich von Andrea überreden einen Blick in den mir gereichten Handspiegel zu werfen, und der hat sich dann gelohnt: In Natur sieht das Ergebnis besser aus als in irgendwelchen Dokumentationen. Es wurde wirklich tolle Arbeit geleistet. Auch wenn die Zeit der absoluten Bettruhe für mich besonders schwer war, auch die habe ich überstanden. Durch die Darmprobleme hatte ich oft starke Schmerzen, aber das gehört scheinbar dazu.

Im Krankenhaus verliefen die folgenden Verbandwechsel mit vielen Erklärungen und der behandelnde Arzt zeigte mir wie ich den Platzhalter selbst wechseln kann. Das klappte trotz meiner Nervosität dann auch ganz gut. Die Wundversorgung und das Bougieren, sprich Platzhalter wechseln, müssen bis zur Entlassung gut funktionieren, alleine schon aus meinem eigenen Antrieb.

Dann kam die eigentliche Hölle. Blasenkrämpfe durch die beiden Katheter, besonders in dem Moment wo die Blase komplett leer war. Bei mir kamen auch noch erschwerend heftigste Schmerzen durch den Darm dazu. Da der künstliche Ausgang zwischen Zwerchfell und Bauchdecke gelegt wurde ist der gesamte Bauch eine riesige Operationswunde. Die Darmschlingen wollen aber in ihre normale Position zurück und dadurch kommt es immer wieder zu heftigen Bewegungen und damit heftigen Schmerzen. Mir wurden Schmerzmittel und Krampflöser verordnet, die ich auf der Station nicht bekam. Entsprechend verwirrt war dann der Stationsarzt dass ich nicht einmal Sab-Simplex bekam, was meinem Darm schon sehr geholfen hätte.

Nach dem Ziehen der Katheter hörten die Blasenkrämpfe kurzfristig auf, kamen dann aber umso heftiger wieder. Novalgin und Buscopan werden wohl noch eine oder zwei Wochen meine Freunde sein, dann sollte sich die Blase endgültig beruhigen und die Krämpfe endgültig verschwinden.

Nun kommt die Frage von anderen Patienten_innen ob ich noch einmal durch diese Hölle gehen würde, die Bettlägerigkeit und die höllischen Schmerzen auf mich nehmen würde. Meine klare Antwort lautet weiterhin ja, weil ich nicht mit den männlichen Genitalien weiter hätte leben können.

Den Stoma werde ich in 3 Monaten wieder los, kombiniert mit der Korrektur-OP. Ich werde dann vielleicht auch wieder Schmerzen haben, nicht so schlimme wie jetzt aber es wird wieder Wunden geben. Die Wunden werden heilen und die Schmerzen gehen auch vorbei. Aber dieses Ding zwischen meinen Beinen was nicht zu mir gehörte kehrt nie wieder zurück. Alleine wegen dieser Gewissheit und dem doch schönen Ergebnis der GaOP würde ich diesen Schritt wieder gehen, weil ich jetzt erst wirklich weiß, dass es für mich der richtige Schritt war.

Vor der OP war ich davon mehr als überzeugt, mehr als sicher dass ich nur so weiter leben kann. Im Spiegel sehe ich MICH, ANNA. Nach so vielen Rückschlägen kann ich nur sagen: Endlich!

Ich wollte hier ursprünglich meinen ganzen Krankenhausaufenthalt dokumentieren, möchte mich hiermit aber klar davon distanzieren.

Die Kompetenz der Ärzte und des Fachpersonals stehen über Allem. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals kann ich wirklich loben, die war vorbildlich. Ich hatte das Pech in einen personellen Engpass zu geraten, weil viel Personal aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen war. Auch diese Menschen sind nicht vor Glätte und damit verbundenen Unfällen geschützt, und davon gab es leider zu viele. Die Sauberkeit und Hygiene waren ebenfalls regelmäßig auf hohem Niveau, nicht ein Tag wo das Zimmer und die Flure nicht gereinigt wurden. Das einzige Manko waren die mangelnde Kommunikation zwischen den einzelnen Stationen und den Ärzten was leider zu Kosten der Patienten_innen ging. Ich hoffe einfach dass mein nächster Aufenthalt in 3 Monaten ein besseres Gesamtergebnis bringt.

Meine Frau Andrea war täglich von 6:45 Uhr bis ca. 18:00 Uhr bei mir im Krankenhaus und hat mir wirklich sehr liebevoll durch die besonders schweren Zeiten geholfen. Auch sie wünscht allen, die die GaOP vor sich haben, dass diese ohne Komplikationen verlaufen.

Ich habe die zweizeitige OP gewählt und es war der erste Eingriff. In 3 Monaten folgt die Korrektur mit der Rücklagerung des Darms. Bei einer „großen“ OP wäre es zu einem Abbruch und damit doch zur zweizeitigen OP gekommen da ich so schon über 8 Stunden im OP war. So konnte das Operationsteam wenigstens die Operation mit einem guten Ergebnis zu Ende durchführen.

Zum Thema „Alien“ hatten Andrea und ich das Teil einfach „Komma“ genannt, da es durch die HET schon recht klein war. Dazu kommt der Unterschied zwischen Blutpenis und Fleischpenis wobei der Blutpenis erst durch erhöhte Durchblutung anschwillt und ansonsten doch eher klein ist. Ein Fleischpenis ist eher groß und schwillt nicht mehr besonders an wenn die Schwellkörper gefüllt werden.

Eher lustig fand ich die Frage, ob es sich für mich gut anfühlt, seit ich das erste Mal im Sitzen pinkeln konnte. Das mache ich ja sowieso schon seit Jahren, daher macht es für mich nur das „richtige“ Gefühl aus. Schlimmer war die Zeit mit dem Blasenkatheter, da konnte ich ja auch im Liegen pinkeln.

Gemein war einfach nur die Zeit in der ich den Harnbeutel selbst leeren musste, das funktioniert nämlich nicht im Sitzen. Umso größer war die Freude wie der Beutel endlich weg war, endlich im Sitzen pinkeln wie vorher, nur ohne lange Harnröhre.

Auch wenn ich durch den Stoma noch Probleme habe, es fühlt sich so unendlich gut und auch richtig an. Auch im Spiegel sieht es jetzt so aus, wie es eigentlich immer richtig war und ist. Durch den aufgeblähten Bauch kann ich leider keine Röcke anziehen, aber ich freue mich dass es dann im Stoff keine Delle mehr geben wird. Nichts mehr verstecken oder kaschieren zu müssen ist ein Stück weiter an meiner Weiblichkeit zu sein. Die Unterwäsche sitzt langsam auch so wie sie passen muss, was mir fast die Tränen in die Augen trieb. Es gibt immer mehr mir vorher nicht so klar bewusste Punkte die mich auch mal überraschen und es ist einfach nur schön. Es ist ja schon eine Erleichterung, dass die Hoden beim Sitzen nirgendwo drücken oder eingeklemmt werden können. Die Testosteron-Fabrik ist futsch und ich brauche keine Blocker mehr wodurch der Stoffwechsel auch entlastet wird. Es sind so viele positive Aspekte dass es mir leichter fällt die Komplikation leichter zu ertragen.

Zur OP selbst kann ich aber ergänzen, dass meine Blutarmut als Vorteil ausgefallen ist. Ich habe so wenig geblutet, dass ich keine Transfusion benötigt habe. Ein paar Beutel Ringer-Lösung und Kochsalzlösung haben gereicht um mein Volumen dahin zu bringen, dass ich nur eine Nacht auf der Intensivstation verbringen musste. Wäre der Zugang in meinem Handrücken richtig gesetzt worden, hätte die Behandlung richtig anschlagen können, statt mir einen dicken Arm zu wachsen zu lassen. Das ist auf der Station dann schnell geändert worden, hätte aber vielleicht meinen Aufenthalt in der Intensivstation verhindern können. Was soll ich sagen, ich bin froh diesen Höllenritt hinter mir zu haben und mich doch gut erhole. Man könnte meinen, dass ich durch die Erfahrung Angst vor der OP in 3 Monaten habe, aber die Korrektur muss gemacht werden.

In der Tat ist es für mich nicht leicht mit dem Stoma umzugehen, aber ich sehe die 3 Monate als Heilungsdauer für den verletzten Darm. Der ganze Bauch ist wahnsinnig aufgebläht und schmerzt trotz Medikamente, dazu kommt der Umstand dass der Stuhl sich in einem bestimmten Bereich staut. Meine schönen Röcke sind plötzlich 4 Größen zu klein und ich habe nur eine Jeans wo ich knapp rein passe. Zum Glück habe ich noch eine Jogginghose, aber der Bund drückt unterhalb vom Stoma auf den Darm. Ausflüge fallen auch schon wegen der bösen Kälte aus, weil ich durch den Beutel selbst das Unterhemd über der Hose tragen muss. Meine Jacken stehen dadurch so ungünstig ab, dass die Kälte ganz schnell den Bauch erreicht.

Seit gestern habe ich etwas festen Stuhlgang was zusätzlich, auch durch Blähungen, zu Problemen führt. Es ist aber im Vergleich zu den Schmerzen die ich im Krankenhaus ertragen musste fast schon harmlos. Mich belastet es eher psychisch, weil ich in meiner Freiheit stark eingeschränkt bin. Es ist schon mies wenn ich verschwitzt aufwache und nicht eben mal unter die Dusche springen kann. Selbst hier muss ich schauen wie ich das mit dem Beutelwechsel abstimmen kann. Essen und Trinken muss ich so abstimmen dass es keine Verstopfung oder Durchfall erzeugt. Für eine Woche habe ich einen Pflegedienst an meiner Seite, der mich im Umgang mit dem Stoma schulen soll, aber eigentlich geht es nur um die Kontrolle eines großen Wasserödems am Ausgang, da ich den Beutel selbst wechsle.

Mein Ziel ist einfach die Heilung des Darms und die innere Heilung meiner Neo-Vagina, und Beides wird noch eine Weile dauern. Ich habe so viele Aufschübe und Wartezeiten besonders durch die Krankenkasse erfolgreich überstanden, da werde ich die 3 Monate auch überstehen. Bis Anfang Mai wird es kein Spaziergang aber dann wird der Darm wieder zurückgelegt und die Korrektur gemacht. Dieses Ziel gilt es für mich zu erreichen und ich weiß dass es mich viel Geduld und Kraft kosten wird. Ich bin sicher dass ich von Beidem noch genug Reserven habe, die ich nur mobilisieren muss.

Bei den Vorgesprächen wurden so viele Komplikationen nebenbei aufgezählt und nicht wirklich darauf eingegangen, wer soll da bitte ernsthaft daran denken selbst betroffen zu sein? Es ist mir ein ernstes Anliegen darauf hinzuweisen, die möglichen Komplikationen als reales Risiko wahrzunehmen.

Ich war wegen meinem Blutdruck auf der Intensivstation gelandet, nicht wegen dem Stoma. Dort haben die Ärzte mit großer Not einen Herzstillstand verhindert und ich war für ein paar Stunden in Lebensgefahr. Mein Sportlerherz wollte und konnte nicht aufgeben. Mein Gedanke an Andrea gab mir zusätzlichen Antrieb, aber ich konnte selbst nicht viel beitragen, mein Leben lag in den Händen der Ärzte. Ich wollte diesen Teil nicht schreiben, weil es mir wirklich immer noch schwer fällt. Aber ich wollte hier ehrlich über meinen OP-Verlauf berichten. Die GaOP ist trotz aller Komplikationen mit einem klasse Ergebnis beendet worden und ich kann dem Ärzteteam nur danken. Trotzdem wird sie mir als Höllenritt tief in Erinnerung bleiben.

Jede OP birgt ein Risiko von 50 %, egal welche Komplikationen auftreten können. Das ist kein erfundener Wert sondern er stammt vom Ärzteteam. Darüber sollte sich jede_r wirklich bewusst sein. Macht bitte nicht den Fehler und denkt dass es nur Andere treffen kann, seid Euch bitte dieser Gefahr bewusst. Ich will hier niemandem Angst machen, weil ich selbst weiß, welche Folgen es haben kann die GaOP nicht machen zu lassen. Ohne die GaOP wäre ich selbst auf die eine oder andere Art kaputt gegangen, so habe ich eben einen Schaden der wieder heilt. Mich hat nur brutal getroffen, dass ich mit dem Stoma aufgewacht bin. So wie mich ein paar Leute kennen bin ich mit allen Konsequenzen in die OP gegangen, darum kann ich langsam die Folgen ertragen. Es ist nicht leicht, wird aber jeden Tag erträglicher.

Mit 13 cm Neo-Vagina habe ich die für mich passende Tiefe gewählt und muss erwähnen dass das Risiko einer Darmverletzung bei ca. 6 cm Tiefe beginnt. Ich habe von Wunschtiefen ab 18 cm erfahren die aus ärztlicher Sicht kaum umsetzbar sind und deswegen auch verweigert werden. Die von mir gewünschte Tiefe von 12 – 13 cm ist die biologische Eindringtiefe einer biologischen Frau, weil dort schon der Gebärmutterhals sitzt. Mein Pech war das dort eine Auswölbung des Darmes lag die dort nicht vorhanden sein durfte. Diese Auswölbung war die Folge einer Hämorriden-OP vor 1,5 Jahren. Eigentlich hätte der Darmbereich entfernt werden müssen, aber durch die Anwendung der sogenannten Staplertechnik war dort die Darmwand überdehnt und es kam zu Aussackungen. Das wurde mir so vom Proktologen Team nach der GaOP bestätigt und war der Grund für den Stoma. Ich hatte die Ärzte gebeten vor zukünftigen GaOP´s eine proktologische Untersuchung anzuordnen um dieses Risiko zu minimieren. Trotzdem bleibt es im Ganzen wie ein gewaltiger Eingriff mit sehr verschiedenen Risiken die lebensbedrohlich sein können. Ich bin bewusst ein paar mögliche Szenarien durchgegangen wie z.B. Schlaganfall oder Koma, da bin ich doch noch sehr glücklich mit dem Stoma davon gekommen.

Kurze Info noch. Mein Platzhalter hat nur eine Länge von 10 cm (extra nachgemessen) womit die spätere Tiefe bei ca. 12 cm liegt. Wenn die Korrektur am Damm gemacht wird passt die Tiefe wie erwartet. Das hilft mir dann doch die Situation leichter zu nehmen.

Dieser Bericht stammt aus meinem OP-Tagebuch und wurde von mir teilweise chronologisch zusammengefügt. Dieser Text dient zur Verwendung im von mir genehmigten Blog auf Gendertreff.

Anna Bianca

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Chrissies Umzug

Autorin: Chrissie

 

Am 30.1. fand bei mir ein Umzug statt: ausgezogen sind zwei typische männliche Merkmale und eingezogen zwei typisch weibliche. Wie es dazu kam und was ich dabei erlebte.

Im März 2017 habe ich mit Androcur angefangen, weil meine Oberweite nach 2 Jahren Östrogen immer noch nicht so wollte wie ich, gerade mal AA. Ich wollte testen, wie ich mich ohne TESTO fühle, quasi als Vorbereitung für eine GaOP, die schon länger angedacht war.

Ich muss aber anmerken, dass eine GaOp kam und kommt für mich aus mehreren Gründen nicht in Betracht:
1. Ich bin selbständig und ein Ausfall von 8 bis 12 Wochen ist nicht finanzierbar, zumal ich überwiegend beim Kunden vor Ort bin.
2. Ich habe Diabetes mit hohen Insulinraten, da treten Wundheilungsstörungen häufiger auf, was zu noch längeren Ausfällen führen und das Ergebnis verschlechtern könnte.
3. Für meine Frau ist der dann gewählte Schritt, ob Zwischenschritt oder endgültig, einfacher zu verkraften und der „Alien“ hat mich nie extrem gestört.

So kam dann bald die Idee einen Brustaufbau zu machen, wenn die Oberweite bis Anfang diesen Jahres unverändert war und das mit einer Orchiektomie zu kombinieren um Androcur einzusparen und den Rest besser verstecken zu können. Laut Internet werden solche Op’s einzeln auch schon ambulant durchgeführt, was meiner Ausfallquote sehr entgegen kommen würde. Dies war zwar nicht der Auslöser für die Entscheidung aber schon etwas blauäugig im Hinblick auf die Gesamtdauer. Ich dachte zu der Zeit noch Freitag rein und nach der OP spätestens Sonntag raus und Montag wieder arbeiten.

Also zunächst bei der KK im August `17 nachgefragt, welche Unterlagen sie im Falle eines Falles bräuchten, dazu die Gutachten aus der beigelegt. Nach einer kurzen Nachfrage nach der Klinik kam statt der Angaben, welche Unterlagen ich einreichen soll, sofort die Kostenübernahmeerklärung.

Da sich bis September nichts an der Oberweite getan hatte, habe ich dann einen Termin mit Frau Dr. Schwerfeld-Bohr (Essen Mitte) zur Beratung vereinbart. Ich wurde ausführlich über die Möglichkeiten und Risiken aufgeklärt und wir legten die Größe anhand meines BHs und Demo-Implantaten fest.

Im November habe ich mich dann endgültig entschlossen und einen Termin für die letzte Januarwoche vereinbart. Aufnahme am 29.01.2018 Dauer allerdings ca. 7 Tage, was mich dann doch etwas verunsicherte, hatte ich doch mit 2 bis 3 Tagen gerechnet.

Die Zeit bis Ende Januar verging rasend schnell und das letzte Wochenende vor der OP kam. Zwar waren die Nerven nicht so ganz die besten, ich wollte die OP, hatte aber gleichzeitig ziemlich Angst vor den Risiken. Also noch schnell alles Wichtige regeln, vor allem Rechnungen an Kunden fertig machen und die eigene Angst drücken, indem ich am Samstag noch schnell einen neuen Firmenwagen bestellt habe, Lieferzeit KW25. So konnte ich mir immer sagen: Du wirst den Wagen in der 25. KW abholen, es kann also nichts schief gehen.

Nun zum eigentlichen Aufenthalt im KH:
Am 29.01.2018 brachte uns ( meine Frau und mich ) eine Freundin nach Essen. Um 10.20 Uhr, sogar etwas vor der vereinbarten Zeit, konnten wir in die Aufnahme, danach ging es auf die Station.

Das Zimmer war noch nicht frei und so durften wir in der Lounge Platz nehmen. In Essen Mitte gibt es ein paar gehobene Bettenstationen mit Ein- und Zweibettzimmer. Diese haben auch eine Lounge, wo man Frühstücksbuffet, Kaffee und Kuchen und Abendessen vom Buffet einnehmen kann.

Irgendwann kam dann die Blutabnahme und das Mittagessen und dann war auch das Zimmer fertig. Ich war am ersten Tag bei einer netten etwas älteren Dame mit auf dem Zimmer, da ich Zweibett- Zimmer wollte. Gegen 13.00 Uhr kam dann der schwere Abschied von meiner Frau mit sehr gemischten Gefühlen und ein paar Tränen und dann hieß es warten. Gegen 14.30 ging es dann zum Arztgespräch bei Frau Dr. Schwerfeld-Bohr und anschließend zum EKG und gegen 16.00 war ich wieder zurück auf dem Zimmer. Nun war erstmal Entspannen angesagt. Um 18 Uhr gab es Abendessen und danach noch das Narkosegespräch und um 22:00 Uhr hieß es : Licht aus.

Die Nacht verlief ruhig und ich konnte gut schlafen.

Am 30.01.2018 wurde ich dann schon um 6 Uhr geweckt. Dann hieß es ausführlich mit Speziallotion Duschen und um 7:15 Uhr war Frau Dr. Schwerfeld-Bohr im Zimmer zum Anzeichnen der Hilfslinien. Dabei teilte sie mir mit, dass sie sich noch ausführlich Gedanken gemacht hat und doch dazu raten würde die Implantate auf und nicht unter den Brustmuskel zu setzen, da es bei meiner Anatomie ein besseres Ergebnis geben würde. Da auch die Heilungsphase kürzer ist und die Schmerzen geringer stimmte ich natürlich sofort zu.

Nach einer halben Stunde wurde ich dann zur OP abgeholt. Mit dem Bett ging es zum Vorbereitungsraum wo ich auf das OP-Bett umsteigen durfte. Dann ging es los mit der Vorbereitung. Der Zugang wurde gelegt, dann gab es eine schicke Mütze für die Haare, der Anästhesist stellte noch einige Fragen und dann gab es Sauerstoff aus der Maske. Diese wurde aber nur leicht über Mund und Nase gehalten, man hat sie kaum gespürt und dann…..

….war ich plötzlich in einem großen Raum mit einigen anderen wachen und halbwachen Menschen in ihren Betten und die Uhr stand auf 11:20 Uhr. Wenn das mal keine Zeitreise war. Allerdings hatte ich nun einen Elefanten auf meiner Brust sitzen. Das war der Druckverband von der Brust-OP.

Gegen 13:00 Uhr ging es dann zurück auf Station, diesmal aber in ein Einzelzimmer. Warum habe ich später gemerkt. Dann gab es Mittagessen und Frau Dr. Schwerfeld-Bohr kam vorbei und erklärte mir den Verlauf und dass sie sehr zufrieden mit dem Ergebnis sei.

Nach einer Visite des Stationsarztes konnte ich dann gegen 16:00 Uhr das erste Mal in Begleitung und danach alleine aufstehen. Nun wusste ich auch warum das Einzelzimmer. Ich hatte das OP-Hemd an, hinten komplett offen und unten schaute mein Alien aus einem Verband hervor. Dieser Anblick wäre für die ältere Dame sicher nicht zumutbar gewesen.
Es ging dann immer besser mit dem Laufen, allerdings plagten mich vermeintliche Blähungen. Die Tabletten dagegen halfen nur leider nicht. Warum wurde mir am nächsten Tag klar. Der Rest des Tages verlief dann normal, ich habe das Bett gehütet und mich kaum bewegt. Die Nacht war allerdings etwas schlimmer. Ich bin es nicht gewohnt auf dem Rücken zu schlafen und war so häufiger wach, geholfen hat dann eine Endlosschleife der CD Gesund Schlafen von Arndt Stein, eine Selbsthypnose.

Am 31.01.2018 kam dann erst mal ein Rückschlag. Ich wollte mich vorsichtig im Bett etwas nach oben hangeln, machte eine blöde Bewegung und … mir drehte sich alles. Nun wurde ich natürlich unsicher was das Aufstehen anbelangte, dazu waren die Schmerzen bei Bewegungen des Oberkörpers wesentlich heftiger geworden. Nun stellte ich mir ernsthaft die Frage: „Wozu hast du das gemacht, vorgestern warst du noch fit.“

Die Antwort kam am späteren Vormittag in Form von Frau Dr. Schwerfeld-Bohr. Sie entfernte den Druckverband, die Schmerzen wurden schlagartig weniger und das Ergebnis sah einfach nur wunderschön aus, nichts war grün oder blau, alles war klasse und es flossen einige Freudentränen. Die Schwindelanfälle hatten sich inzwischen als verklemmter Halsnerv herausgestellt und hat nach einer Massage mit Schmerzöl dann auch aufgehört. Gegen Mittag kam meine Frau und unsere Freundin. Auch die fand das Ergebnis ganz super. Irgendwann mussten sie wieder nach Hause und ich habe mir die andere Baustelle etwas genauer angesehen und festgestellt, dass die vermeintlichen Blähungen Schmerzen von der Orchiektomie waren. Der rechte Leistenkanal schmerzte bei Berührung und der linke war taub. Wie mir erklärt wurde lag das daran, dass diese Kanäle bei einer OP auch direkt mit verschlossen werden. Der Rest des Tages war dann ausruhen und versuchen den Darm wieder in Gang zu bekommen. Da der Kompressions-BH noch nicht da war konnte ich mich dann bis Donnerstagmorgen am Anblick erfreuen.

Bis auf heftige Rückenschmerzen vom Liegen, die mich um 3 Uhr weckten und erst nach Einreiben mit Schmerzöl weggingen war die Nacht ruhig.

Am 1.2.2018 war alles anders! Es kam der Kompressions-BH und nach anlegen desselben waren alle Schmerzen bei Bewegungen des Oberkörpers nur noch marginal. Ich habe dann den ganzen Tag mal im Stuhl, mal im Bett gesessen und war zweimal in der Lounge um Kaffee zu holen, lediglich die Verstopfung und die Leistenschmerzen, insbesondere beim Husten, nervten leicht. Frau Dr. Schwerfeld-Bohr hat natürlich auch wieder nach dem Rechten gesehen und mir gesagt am Freitag sei noch Ultraschall geplant und dann könnte man an die Entlassung denken. Das war natürlich Musik in meinen Ohren.

Der Kompressions-BH mit Stuttgarter Gurt sitzt zwar straff, schnürt aber nicht ein und behindert auch nicht, an den leichten ständigen Druck hat man sich schnell gewöhnt.

Die Nacht war nun auch wieder normal, ich hatte mich an die Rückenlage gewöhnt.

Am 2.2.2018 kam dann von Frau Prof. Dr. Krege während der Visite und später von der Stationsleitung der Hinweis, es ginge nach Hause. Gegen 10:00 Uhr kam dann ein Pfleger und wollte mich zur urolog. Ambulanz bringen. Ich habe die Gelegenheit genutzt und auf den Rolli verzichtet und bin zu Fuß mitgegangen. Sollte es stimmen mit „nach Hause“, musste ich ja fit sein.

Es ging durch das halbe Krankenhaus und in der Ambulanz nahm mich Frau Dr. Schwerfeld-Bohr auch gleich dran. Es folgte Ultraschall der Brust und Entfernung des Verbandes von der Orchiektomie. Die Nähte sahen gut aus und Frau Doktor war sehr zufrieden. Nachdem ich noch Duschpflaster und Verhaltensregeln bekam durfte ich wieder gehen. Ich habe dann im Sekretariat gleich den Termin für die Kontrolle in einem Monat vereinbart und bin dann allein zu Fuß zurück, weil ich nicht noch auf den Pfleger warten wollte.
Zurück auf dem Zimmer war meine erste Tat ausgiebig zu duschen, das war jetzt nämlich auch erlaubt. Anschließend Kofferpacken und mich wieder menschlich herrichten, also Rock und Bluse und Haare machen. Nach dem Mittagessen kam dann unsere Freundin und hat mich abgeholt, meine Frau war schon in Gedanken bei der Abholung als sie noch mal mit unserem Hund draußen war und hat nicht auf die Umgebung geachtet. Unser Hund schon und schon hatte sie sich diesmal einen Nerv geklemmt, weil unser Hund einen Feind schräg hinten sah und einen Satz in die Richtung machte. So konnte sie leider nicht mit, weil sich jetzt bei ihr alles drehte.

Fazit: für mich war es die richtige Entscheidung, wenn auch etwas blauäugig was den Ablauf anbelangt. Heute habe ich am Oberkörper keinerlei Probleme mehr, lediglich das Ziehen in der Leistengegend ist links heftiger und rechts besser geworden. Das wird wohl noch ein paar Tage dauern und nervt eigentlich nur beim Husten und auf Toilette.

Ich bekam eine beidseitige Orchiektomie mittels eines Schnittes in der Mitte des Hodensacks, dazu zwei tropfenförmige Brust-Implantate á  445 ml jeweils auf dem Brustmuskel.

Ich muss nun noch eine Woche auf dem Rücken schlafen, 6 Wochen den Stuttgarter Gurt tragen und nicht mehr als 6 kg heben und 8 Wochen den Kompressions-BH Tag und Nacht tragen. Die Fäden lösen sich allein auf und ich darf den BH natürlich zum Duschen und zweimal pro Tag für jeweils 30 Minuten ablegen.

Würde ich es nach den Erfahrungen nochmal machen? Jaaaa!!!!

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Brust-OP, der hoffentlich letzte Teil

Autorin: Jasmin

Es war einmal … so fangen Märchen an, und im Grunde ist es für mich fast wie ein Märchen, aber ein reales!

Am vergangenen Freitag (der 21.4.2017) durfte ich morgens um 8 Uhr im Krankenhaus bzw. im dortigen Brust-Zentrum erscheinen. Grund war die sogenannte stationäre Aufnahme, d.h. es wurde sämtlicher Papierkram erledigt, noch einige kurze Untersuchungen durchgeführt (u.a. auch Blut abgenommen) und die Aufklärungsgespräche mit Ärzten und Anästhesisten durchgeführt. Um 14 Uhr durfte ich das Krankenhaus erst einmal wieder verlassen, hatte jedoch den Termin in der Tasche das ich mich am Sonntag ca. 18 Uhr dort wieder einfinden soll.

Sonntag, 23.01.2017: ca. 18 Uhr Ankunft in der Station und superfreundliche Aufnahme durch die dortigen Schwestern, Bezug des Zimmers (ich staunte nicht schlecht das ich ein Einzelzimmer bekam) und kurze Instruktionen zu den schon bereitliegenden Utensilien (OP-Hemd usw.), Bereitstellung eines leichten Schlafmittels falls ich vor Aufregung nicht hätte schlafen können. Und ja … ich war aufgeregt aber schlafen konnte ich dann wider Erwarten doch recht gut.

Montag, 24.4.2017: Der OP-Termin war zu „kurz nach 10 Uhr“ angesetzt, die Schwester erschien kurz vorher im Zimmer, kontrollierte ob ich mich – wie am Vor-Abend instruiert – ausstaffiert hatte, und gab mir nun die LMAA-Pille sowie ein Schmerzmittel (von beidem spürte ich rein gar nichts). Ich durfte mich nun wieder ins Bett legen und wurde mit diesem auf den Flur geschoben wo ich dann einige Augenblicke später von einem Pfleger abgeholt wurde und quer durch das Krankenhaus gerollt wurde. In den Vor-Räumen des OP-Bereiches wurde ich dann auf eine OP-Liege „umgebettet“ und dann begannen die Vorbereitungen. Ein Zugang im Handrücken mit dazu passendem Tropf, EKG und Blutdruckmesser wurden angeschlossen und ich schaute auf die Uhr die dort an der Wand hing: Mittlerweile war es 11:20 Uhr. Das war auch das letzte was ich noch registrierte, dann war ich auch schon weggetreten.

Das nächste an das ich mich erinnere war eine weitere Uhr an einer Wand im Aufwach-Raum welche 14:15 Uhr anzeigte. Die anschließende Fahrt zurück zur Station ist schon wieder aus der Erinnerung verschwunden und auch wie ich in mein Zimmer zurückkam. Meine Frau, die auf mich wartete, sagte mir später ich hätte ihr sogar zugewinkt und gelächelt. Den Rest des Tages habe ich mehr oder weniger vor mich hin gedämmert, registrierte jedoch schon den relativ unangenehmen Druck auf meinem Brustkorb, der von den sehr festen Verbänden her rührte. Nachdem ich so einigermaßen wieder auf dem Damm war fuhr meine Frau beruhigt nach Hause und für mich begann meine erste Nacht ausschließlich auf dem Rücken liegend. Alle 2 Stunden erschien eine Schwester und kontrollierte ob alles in Ordnung war.

Dienstag, 25.4.2017: Da ich kaum geschlafen hatte war ich ziemlich gerädert, aber mein Empfinden kehrte immer mehr zurück und damit natürlich auch ein gewisser Schmerz der aber gut zu ertragen war. Ich durfte sogar aufstehen um im Gemeinschaftsraum zu Frühstücken (Buffet mit allem was das Herz begehrt). Kurz nach 8 Uhr kam dann der Chefarzt (der mich auch operiert hatte) ins Zimmer und nun wurde der Verband geöffnet, so dass ich die Pracht darunter das erste Mal sehen konnte … WOW … der Arzt war sehr zufrieden, erklärte mir noch so einiges bezüglich der nun extrem gespannten Haut, denn es wurden keine Expander eingesetzt sondern sofort die endgültigen Implantate von je 530ccm. Mir wurde auch erklärt, dass die Implantate durch meine sehr feste Haut noch sehr stark gequetscht werden und die Brüste erst in einigen Wochen die volle Größe erreichen (Ziel ist ein C-Körbchen). Dann wurde die Pracht wieder unter einer dicken Lage Verbandsmaterial versteckt und ich durfte mich weiter erholen. Weiterhin waren die „Schmerzen“ gut zu ertragen und auch meine Beweglichkeit wurde nicht über die Maßen eingeschränkt. Ich hatte da mit wesentlich mehr gerechnet und war sehr positiv überrascht.

Mittwoch, 26.4.2017: Bei der Visite am Morgen wurde festgestellt, dass es gute Fortschritte machte und für den Nachmittag wurde das Entfernen der Drainagen angesetzt. Außerdem wurde der Verband entfernt und ich erhielt nun das „Folterinstrument“ Kompressions-BH inklusive Stuttgarter Gurt. Diesen BH darf ich nun mindestens 4 Wochen lang fast ununterbrochen tragen, natürlich zum Waschen und Duschen entsprechend kurzzeitig ausziehen. Das Schlafen ist für mich auf dem Rücken liegend eine Qual da ich normalerweise nur auf der Seite schlafe, aber es muss sein da sonst die Implantate verrutschen könnten.

Donnerstag, 27.4.2017: Den Chefarzt habe ich heute leider nicht mehr gesehen denn nach dem Frühstück durfte ich meine Sachen packen und das Krankenhaus verlassen. Die üblichen Unterlagen wurden ausgestellt und übergeben und schon stand ich auf der Straße und wurde von meiner Frau abgeholt.

Alles in allem muss ich sagen, dieses Krankenhaus ist einfach nur super. Man bekommt auch als „normale“ Kassenpatientin das Gefühl Patientin erster Klasse zu sein. Das gesamte Personal ist ohne jede Einschränkung immer sehr nett und freundlich, teilweise richtig fröhlich gewesen, die Unterbringung im Einzelzimmer genial und das Essen Spitze. Die Betreuung rund um die OP war ausgesprochen gut und die Aufklärung sehr ausführlich … Ich würde jederzeit wieder dorthin gehen.
Ich bin gespannt wie es sein wird, wenn ich in 3 Wochen zur Kontrolle wieder dorthin gehe.

Das war mein OP-Bericht.
LG von einer sehr glücklichen Jasmin

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Juliens Mastektomie

Autor: Julien

Tag vor der OP
Vor dem eigentlichen OP Termin und Einzug ins Krankenhaus, wurde noch ein Gespräch mit dem operierenden Arzt geführt. Dieses war im Grunde nichts anderes, wie die Voruntersuchung beim ersten Termin im Krankenhaus. Diesmal sollte ich nur noch die Einweisung von meinem Hausarzt mitbringen. Die anderen Unterlagen waren beim ersten Gespräch notwendig, bevor ich das Schreiben für die Kostenübernahme der Krankenkasse bekommen habe. Ich brachte einfach alles mit, was ich zu dem Zeitpunkt hatte. Unterlagen vom meinem Endokrinologe, die Gutachten von meiner / und auch der vorläufige Beschluss, den ich vom Gericht schon hatte. Dann die Indikation von meiner Therapeutin und der Trans*Lebenslauf.
Der Arzt ratterte nun alles an Informationen runter, als hätte er eine Kassette abgespielt. Ich will sicher auch gar nicht wissen, wie oft er diese Kassette einlegen muss. Dann wird noch die Unterschrift fällig, dass man über alle Risiken informiert wurde. Dann ging es weiter zur Verwaltung, wo ich dann nun angemeldet worden bin. Auch da musste die obligatorische Waschmaschine gekauft werden, indem man auch da wieder ein Autogramm hinterlassen hat. Mit dem nun größeren Papierstapel ging es dann weiter zur Narkoseabteilung. Der so muntere ‚Narkosateur‘, gefühlt auf Speed, ratterte dann noch seine Liste von Risiken der Narkose runter. Wäre ich an dem Tag nicht so aufgeregt gewesen, dass mir sogar schlecht war, hätte ich mich vielleicht ein wenig mehr hinreißen lassen können. So aber war mir das ein wenig zu viel. Auch dieser Schritt wurde dann mit einer Unterschrift meinerseits besiegelt. Man muss ja dazu sagen, dass der Teil eigentlich immer schön war. Immerhin konnte man seine neue Unterschrift überall drunter kritzeln und sich jedes Mal denken, wie toll das doch auf Papier aussieht. Jetzt musste der Stapel an Papieren nur wieder bei der Sekretärin der ersten Station abgegeben werden und fertig. Dann hieß es ab nach Hause und am nächsten Morgen um 7:00 Uhr auf der Matte stehen. Wie sollte ich das nur packen? Mir war so schon so schlecht gewesen und ich hatte Angst, dass ich am nächsten Tag doch noch irgendwo hin spucken müsste.

Der OP Tag
Geschlafen hatte ich gut. Die Baldriantablette hatte geholfen, die ich mir noch in der Apotheke besorgt hatte und der Filmabend mit meiner Mutter war auch schön gewesen. Ich bin entsprechend früh ins Bett gegangen und war vor dem Wecker Klingeln wieder wach. Keine Übelkeit und keine Aufregung. Das Baldrian musste ja bombe sein, auch wenn ich bezweifle, dass es wirklich daran lag. Nach der langen Wartezeit war es nun endlich soweit und ich hatte das Gefühl, dass mir und der OP nun wirklich nichts mehr dazwischen kommen konnte. Das war der Grund meiner Ruhe und Gelassenheit, gar meiner Zufriedenheit.
Ich wurde mit einem anderen Mann in ein Zimmer geführt, wo ich das sexy (Popofreien) Krankenhaushemd anziehen sollte. Es gab eine Art Netzunterhose dazu. Genauso heiß, ja. Ein Mann der geistig behindert war, war bereits im Raum und den anderen machte ich auch als Biomann aus. Ich entschied mich für das kleine Badezimmer, um mich dort umzuziehen. Abgesehen davon, dass es mir unangenehm war mich sonst frei um zu ziehen, hätte es den geistig behinderten Mann sicher auch sehr verstört, wenn ich mich da offen umgezogen hätte. Das die Schwester mich in dieses Zimmer brachte, halte ich auch jetzt noch für unüberlegt. Das hätte nicht sein müssen. Die Jungs dort waren auch wegen OPs an ihrem Bein dort. Als ich von dem neugierigen Mann, oder eher neugierigen Kind im Mann gefragt wurde warum ich da sei, habe ich gesagt, dass meine Brustdrüsen entfernt werden. Näher wollte ich nicht drauf eingehen und ich glaube, dass hat er auch gemerkt. Diese Menschen haben mehr Empathie als man ihnen vielleicht zugesteht.
Nun hieß es warten. Doch diese Wartezeit war völlig entspannt. Es gab dann auch noch die LMAA Tablette. Ich hätte sie nicht gebraucht, aber wer weiß wie ich später ohne sie noch drauf gewesen wäre. So hatte es mir dann auch nichts ausgemacht, dass ich bei der Narkose auch ein Übungsobjekt einer Studentin wurde, die es nicht packte meinen Zugang dafür zu legen. Ihr wurde dann aber noch geholfen und man sagte mir, dass es an der Hand nun was warm werden konnte. „Das fühlt sich eher drückend an, als w….“ Da war ich auch schon weg. Ich dachte eigentlich, ich würde das anzeichnen noch mitbekommen und danach würde ich erst schlafen gelegt – da hatte ich mich getäuscht. Als ich zu mir kam hatte ich Hunger und wollte ein Steak!

Eine Narkose ist nicht zu unterschätzen
Nach der Operation fühlte ich mich sehr gut. Schmerzen hatte ich überhaupt keine. Ich spürte nur den Druck des Verbandes an meiner Brust, aber sonst nichts. Erst am folgenden Morgen wurde mir  richtig bewusst, dass meine Brüste nun nicht mehr da sind. Ich schlug die Augen auf und da klatsche dieser eine Gedanke in mein Hirn, der mich augenblicklich einfach völlig einnahm und so zufrieden stimmte. Es war kein Feuerwerk von Glücksgefühlen, wie ich es erwartet hatte, sondern eine so tiefgreifende Tiefenentspannung und Glückseligkeit. Ich hatte es endlich geschafft und das Gefühl, dass ich nun ausruhen konnte. Der Stress der letzten Monate fiel von mir ab. Es war einfach nur herrlich!
Da ich mich so gut fühlte, wollte ich mir auch noch was die Beine vertreten und ging in der Nacht raus. Dass die Narkose aber noch nicht einfach so überstanden war, wusste ich nicht. Ich hatte keinerlei Erfahrung mit OPs. Das war meine erste überhaupt gewesen. Vor die Tür kam ich, aber dann sackte mir der Kreislauf weg. Ich schaffte es grad noch so mich auf eine Bank zu legen und versuchte einem Mann neben mir zu vermitteln, dass er mir doch bitte Hilfe holen soll. Leider sprach der Mann nur türkisch (mein ich zu mindestens das es diese Sprache war) und verstand mich nicht. Es kam glücklicherweise noch eine Frau, die dann den Notarzt holte. Der Arzt machte mich dann so richtig zur Sau, weil er von der Notzentrale wegen mir weg musste und da nun keiner mehr war und das ich bescheuert bin so schnell ohne Begleitung nach einer OP herum zu laufen. Am nächsten Morgen bekam ich auch noch eine Standpauke von meinem Arzt. Ich kann es ja verstehen. Jetzt. Ich habe definitiv draus gelernt, bin trotzdem der Meinung man hätte mir das vorab begreiflich machen können. Nochmal werde ich aber ganz bestimmt nicht so schnell schon wieder auf Reisen gehen, auch wenn ich mich gut fühle. Die Schmerztabletten können wunderbar für Täuschung sorgen.

Rolf
Da hängt man nun einige Tage im Krankenhaus und hat tatsächlich ein Zimmer für sich ganz allein, auch wenn sich das am vierten Tag ändern sollte. Bisher vermisste ich aber doch etwas Gesellschaft. Ab und an ging ich nach draußen, wobei man öfters einem älteren Herrn begegnet ist. „Beim dritten Mal bekomm ich einen ausgegeben.“, sagte der alte Mann. Das nahm ich beim Wort und fragte meinen Pfleger nach irgendwas, dass ich dem Mann ausgeben könnte. Ich bekam ein verpacktes Knäckebrot. Damit ging ich nach unten auf die Pflegestation. Ich war mir dann aber unsicher. Immerhin wusste ich nicht, ob er das Brot verträgt. Ich fragte die Pflegerin, die mir dann auch sagte, dass Knäckebrot nicht das richtige sei. Besser ein Jogurt. Später habe ich von dem Mann dann auch erfahren, dass er Speisröhrenkrebs hat und das er Rolf heißt. Also bin ich wieder hoch auf meine Station und habe noch den Jogurt besorgt. Rolf hat sich so darüber gefreut, auch ob der Gesellschaft, die ich ihm schenkte. Ich war dann auch immer mal wieder bei ihm, um ein paar Worte zu wechseln. Es tat auch mir gut. Besonders wenn man den ganzen Tag nur rumgammeln kann ist so eine kleine Patientenfreundschaft eine willkommene Abwechslung. Beschweren kann ich mich aber wirklich nicht. Jeden Tag habe ich Besuch bekommen, worüber ich mich so gefreut habe. Hier auch nochmal herzlichen Dank an euch alle, die da waren.

Transmann entdeckt
Auch wenn wir nicht im selben Zimmer lagen und auf der Station selbst auch noch nicht über den Weg gelaufen sind, haben Markus und ich uns draußen gefunden. Anders kann man es wohl nicht sagen. Irgendwie hat man einen Radar für transidente Menschen. Ich habe ihm gleich mal vom Gendertreff erzählt, da er noch keine Selbsthilfegruppe hat. Wahrscheinlich wird er sich aber eher der Gruppe in Essen anschließen, in der auch sein Zimmergenosse ist. Ist eben auch praktisch, wenn man dort in die Stadt zieht. Trotzdem ist es schön auch weitere Kontakte zu finden und wir haben auch gleich mal Kontaktdaten ausgetauscht. Markus sollte an dem Tag operiert werden, als ich entlassen wurde. Er hat mir später geschrieben, dass soweit alles gut gelaufen ist. Es sammelte sich nur danach Flüssigkeit in der Brust, sodass er leider noch mal auf den OP Tisch musste. Nun aber ist alles gut und ich wünsche ihm hier an der Stelle auch noch alles Gute.

Wieder Daheim
Ehrlich gesagt, wollte ich nicht unbedingt wieder nach Hause, aber die Ärzte hatten keinen Grund mich länger im Krankenhaus zu lassen. Der erste Tag daheim war auch noch ganz gut und es war ein Ausflug zur Eifel am Wochenende geplant. Leider ging es mir bereits am nächsten Tag schon nicht mehr so gut. Die Hitze in meiner Dachgeschoßwohnung setzte mir sehr zu, dazu auch Schmerzen die ich mit Bewegung hatte. Der Mieder drückte mir zusätzlich auf das Gemüt und ich hatte manchmal das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen, sodass ich mich flach auf den Rücken gelegt habe und den Mieder geöffnet habe. Es wurde nicht besser und so habe ich auch den Ausflug in die Eifel absagen müssen. Ich flüchtete ins Gästezimmer meiner Mutter eine Etage unter meiner Wohnung. Die Nacht dort war auch eindeutig besser und kühler. Miro und meine Schwester waren auch für mich da, haben mir Trinken gebracht, Essen und auch echt wohltuendes Eis. Ich hoffe, dass es mir in den nächsten Tagen wieder besser gehen wird. Ich muss auch die Woche zu einem Chirurgen, der sich die Nähte ansehen soll. Mein Hausarzt ist der Meinung, dass eine Korrektur notwendig sein wird. Mal sehen was der Chirurg dazu sagt.
Es ist schon heftiger, als ich gedacht habe und wirklich nicht ohne. Aber auch das wird wieder vergehen und heilen. Ich bereue nichts und die Schmerzen sind es wert sie zu ertragen, um endlich das Leben führen zu können, das meines ist.

 

Julien

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Nicht immer reicht die Oberweite

Meist können Transidente Menschen (MzF) nach der Geschlechtsangleichenden Operation und lebenslanger Hormoneinnahme mit einer Körbchengröße von A bis B rechnen, selten sogar C. Allerdings kann das Wachstum einige Jahre dauern. Es ist auch völlig normal, wenn sich die beiden Brüste in unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickeln. Einige müssen die leidvolle Erfahrung machen, dass sich am Oberbrustumfang nicht viel tut. Als grobe Orientierung kann dazu die Mutter dienen, hat diese große Brüste, so wird man vermutlich auch größere Brüste haben. Viele Faktoren spielen beim Wachstum eine Rolle: Konstellation des Menschen, Erbgut, Fettgewebe, Hormonpräparate, etc.

Stefanie gehört auch zu den wenigen die nachbessern musste.

 

Hallo,

mal wieder Zeit für ein kleines Update.

Nachdem ich bis zum 18.12.2015 warten musste für den OP Termin ging es dann aber recht schnell. Am 06.01.2016 war es dann soweit. Ich wurde schon einen Tag vorher stationär aufgenommen und nach dem üblichen Untersuchungsmarathon inkl. Narkosevorgespräch war ich dann gegen Mittag auf meinem Zimmer. Ich bekam dann auch gleich einen Gutschein, mit dem ich mir in der Kantine ein Mittagessen holen konnte. Das war zu dem Zeitpunkt auch dringend nötig, da ich bis dahin noch nichts gegessen hatte.

Im Gegensatz zu den OP’s Anfang letzten Jahres (GaOP) war ich dieses Mal schon recht angespannt. Es verging ab ca. einer Woche vor dem Termin kein Tag an dem ich nicht richtiggehend nervös war. Ok, ich hätte ja jederzeit einen Rückzieher machen können, aber das war nie eine echte Option. Der Punkt war ja auch, dass ich weniger vor dem Eingriff an sich Angst hatte, sondern vor den Einschränkungen für die erste Zeit danach. Das meiste Magendrücken haben mir genau 2 Punkte gemacht: Nicht zu wissen, wie weh es für die erste Zeit tun würde aber noch mehr das Bewusstsein ggfs. mehrere Wochen auf dem Rücken schlafen zu müssen (da weiß ich halt, dass ich da sofort anfange zu schnarchen, damit andauernd aufwache und nicht wirklich Ruhe bekomme).
Letztendlich lief aber alles recht gut bisher. Die Nacht vor der OP habe ich im Krankenhaus nicht wirklich gut geschlafen (obwohl ich da ja noch auf der Seite liegen durfte), da es dort ja nie wirklich lange ruhig ist.

Am Morgen vor der OP war das Warten wieder eine Tortur und natürlich das ich nichts trinken durfte. Aber dann ging alles wieder recht schnell. Die Schwester kam rein und meinte es wäre Zeit sich umzuziehen und es gab auch gleich die nette Tablette die einen so schön beruhigt. Nachdem ich die genommen hatte wurde ich auch deutlich ruhiger und alles war nur noch halb so wild. Dann ging es in den OP, noch kurz den Zugang für die Narkose gelegt, mir wurde warm im Gesicht und weg war ich.

Als ich wieder zu mir kam, war ich recht schnell wieder voll da. Dann ging es auch schon wieder zurück ins Zimmer. Allerdings musste ich dann noch 1,5 Stunden warten bis eine Schwester Zeit hatte mir den Stütz-BH anzuziehen (den ich nun die nächsten 6 – 8 Wochen Tag und Nacht tragen darf). Dabei musste ich aber feststellen, dass ich doch nicht so fit war, wie es sich im Liegen angefühlt hatte. Kaum hatte ich mich aufgesetzt ging schon der Kreislauf runter. Als dann ein Pfleger meinen Blutdruck gemessen hatte, war der bei 60 zu 40 (und alle die so was schon mal hatten, wissen wie man sich da fühlt). Es ging dann aber auch wieder recht schnell aufwärts und die Aktion „Stütz-BH anziehen“ konnte dann vollendet werden, da ich dann irgendwann auch aufstehen konnte.
Damit ging dann der OP Tag auch langsam vorbei und gegen 17:00 bekam ich dann auch meine erste Mahlzeit des Tages.
Die folgende Nacht war aber eher eine Katastrophe. Nicht wegen Schmerzen oder schlechter Betreuung, sondern weil ich auf dem Rücken einfach nicht in den Schlaf kam. Und immer dann wenn ich ein wenig wegdöste gab es irgendwas auf dem Flur was mich wieder aufschreckte, oder die Tür ging auf und eine Schwester schaute nach mir.

Am nächsten Morgen war dann noch vor dem Frühstück die Visite bei der ca. 5 – 6 Personen dabei waren. Der Stütz-BH wurde dann noch mal abgenommen, das Verbandsmaterial das in der Unterbrustfalte wurde entfernt (es blieb dann nur noch eine Art Pflaster direkt über der Naht) und ich durfte mir das Ergebnis im Bad im Spiegel anschauen. Allerdings konnte ich es da noch nicht so würdigen, weil mein vermaledeiter Kreislauf wieder anfing Ärger zu machen. So sah ich nur zu, dass ich mich wieder schnell zumindest setzen konnte. Dennoch war der Tenor des Oberarztes ich könne gerne am selben Tag schon nach Hause. So schön wie es zu Hause auch ist im Vergleich zu einem Krankenhaus, ich wollte dann eigentlich doch lieber noch eine Nacht bleiben. Als aber dann kurze Zeit später die Oberschwester der Station auch noch mal fragte, ob ich nicht schon heute nach Hause gehen könne (es herrschte wohl akute Bettennot) und sich mein Kreislauf weitestgehend stabilisiert hatte, entschied ich mich das Mittagessen noch mitzunehmen und dann nach Hause zu fahren.

Für die kommende Nacht war das wohl die beste Entscheidung. Denn obwohl ich auch da nicht ohne Unterbrechung durchgeschlafen habe war es doch wesentlich besser als im Krankenhaus.
Heute früh durfte ich dann das erste Mal nach der OP wieder duschen. Das war sehr erfrischend aber der Kreislauf hat sich natürlich auch wieder gemeldet. So habe ich dann auch entschieden heute noch nicht mal raus zum Bäcker zu gehen sondern einen ganz ruhigen Tag auf der Couch zu verbringen.
Zum Glück habe ich nächste Woche noch frei. So kann ich langsam wieder auf die Beine kommen und muss nichts überstürzen.

Fazit: Jede OP ist eine Anstrengung für den Körper und darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man sich dazu entscheidet etwas machen zu lassen, was nach allgemeiner Sichtweise eher eine Schönheits-OP ist und nicht lebensnotwendig. Ich bereue es aber auf keinen Fall diesen Schritt auch noch gemacht zu haben, da ich es einzig und allein für mich getan habe. 🙂

Liebe Grüsse
Steffie

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Brust OP

Autorin: Stefanie1268

 

Hallo,

es sind wieder ein paar Monate ins Land gegangen. Mittlerweile ist nun wirklich eine Normalität zurück in mein Leben gekommen, wie ich sie lange nicht mehr hatte.
Was ich aber dazu sagen muss, es hat sich gegenüber früher doch einiges geändert. Das an den Wochenenden mehr los ist als früher ist nicht weiter verwunderlich (alles ist mehr als nichts), aber auch in den Wochen gibt es immer weniger Tage wo es ganz ruhig wäre. Nicht dass mich das stören würde, aber es geht auch manchmal schon an die Substanz (mein Basisantrieb ist eh eher niedrig und so fast ohne Antriebshormon (nein ich will auch nicht mehr davon) ist es manchmal halt schwer).

Dafür habe ich nun einen weiteren Schritt gemacht, ich habe mich für eine Brustvergrösserung entschieden. Mutter Natur hat halt bei mir auch nach fast 3 Jahren Hormontherapie und nun gute 6 Monate nach der GaOP nicht daran gedacht mehr anzubauen. Für meine Größe gibt es keine Klassifizierung da sie rein messtechnisch noch unter AAA liegt. Also hatte ich mal bei meiner Krankenkasse nachgefragt, was die denn dafür an Unterlagen bräuchten.

Ich habe dann dafür folgende Unterlagen besorgt:

  •   Bescheinigung vom Endokrinologen dass die HRT schon mindestens seit 2 Jahren läuft und keine nennenswerte Veränderung mehr zu erwarten ist und er den Eingriff befürwortet
  •   Bescheinigung meiner Gynäkologin über den tatsächlich messbaren Stand (Unterbrustumfang und Oberbrustumfang) und auch das sie den Eingriff befürwortet
  •   Bescheinigung meines Hausarztes, dass nach seiner Sicht der Eingriff sinnvoll erscheint (laut Telefonat mit der Krankenkasse hätte sogar diese Bescheinigung ausgereicht und Gynäkologin wäre nicht nötig gewesen, was ich aber nicht wirklich geglaubt habe
  •   Bescheinigung des Krankenhauses was für ein Eingriff vorgenommen werden sollte (das Krankenhaus konnte ich mir aus einer Liste raussuche, die meine Krankenkasse auf ihrer Webpage zur Verfügung stellt; entscheidend für mich war aber die Empfehlung einer Arbeitskollegin

So habe ich dann letzte Woche den Antrag persönlich bei der Krankenkasse abgegeben (wir haben hier bei und zum Glück eine Niederlassung) und gestern hatte ich dann die Kostenübernahmezusage im Briefkasten.

Heute habe ich dann telefonisch geklärt was ich machen muss um einen OP Termin zu bekommen und die Mail, um die gebeten wurde mit Kopie der Kostenübernahmezusage, ist auch schon raus.
Die erste Information war, dass ich einen Termin in ca. 6 – 8 Wochen bekommen könnte, also Anfang nächsten Jahres. Da ich auf jeden Fall die Zusage der Krankenkasse habe, kann ich auf den Termin jetzt gut noch ein paar Wochen warten.

 

Partnerschaft

So ganz nebenbei bin ich seit ein paar Wochen in einem Partnerschaftsportal angemeldet um es vielleicht doch irgendwann noch zu schaffen eine Partnerin (oder doch einen Partner??) zu finden.
Es hat mich schon sehr vorangebracht über den Gendertreff so viele liebe und nette Leute kennengelernt zu haben, von denen ich auch einige als gute Freunde bezeichnen würde. Aber jemanden zu haben, mit dem man dann auch alle Lebenslagen teilen kann, wäre noch etwas, was ich nicht aus den Augen verlieren möchte.

Die ersten Erfahrungen waren recht interessant, da ich scheinbar eine recht große Anziehungskraft für Frauen habe, die einen eher hohen männlichen Anteil haben. Da ich mich selber am ehesten als Pansexuell bezeichnen würde (was mal so ganz grob heißt, das Geschlecht eines Menschen spielt für mich keine ausgrenzende Rolle bei einer Partnerschaft, also egal ob Bio, Trans_ oder Inter) ist mir aber eh der Mensch selber wichtig und ob es überhaupt passen kann.
Ich habe aber auch schon festgestellt, dass ich noch ein wenig zu lernen habe, wie ich mit meiner eigenen Sexualität umzugehen gedenke. Das war etwas, worüber ich noch nie wirklich nachgedacht habe, da ich mich zumindest früher um dieses Thema ein wenig herumgedrückt hatte.
Aber dies werden halt bei mir die Themen werden, die ich langsam angehe und mich nicht unter Druck setzen werde. 😉

Liebe Grüße

Steffie

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