Lindas AHA-Erlebnis

Autorin: Linda

Hallo ihr Lieben,

ich möchte euch gerne auf dem Laufenden halten wie es mit mir weiter geht.
Da ich mich bis jetzt immer bei der Vorstellung ausgetauscht habe, denke ich es ist sinnvoll hier weiter zu machen.

Was ist die letzten 10 Tage passiert.

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Erfolg im Betrieb

Autorin: Marina

Hallo meine lieben Freunde.

Seit meinem letzten Bericht vom Januar ist viele Monate lange nicht viel Neues passiert. Neu im Sinne von für mich nicht wirklich bedeutend. Obwohl eine Sache schon bedeutend war, nämlich dass ich seit 01. Februar wieder vom Innendienst zurück zum Außendienst gewechselt habe.

Dafür gab es mehrere Gründe:

  1. Mir fehlte der direkte Kontakt zu Kunden und Kollegen. Mein in meinem Innendienst-Job lief 99,9% alles nur per Email
  2. Die Fragen, die ich gestellt bekam wiederholten sich Inhaltlich ständig. Irgendwann hatte ich für fast alles vorgefertigte Standardantworten parat. Anders gesagt, es war langweilig
  3. Die ganze technische Beratung und Fehlersuche lief nur auf theoretischer Ebene ab. Ich hatte fast gar keine Möglichkeit mal selbst etwas auszuprobieren
  4. Mir fehlte das unmittelbare Arbeiten an den Geräten
  5. Die Abteilung wurde (mal wieder…) umstrukturiert und infolgedessen ist mein Job als solcher weggefallen.

Sicherlich hätte man wieder eine Aufgabe für mich gefunden, aber mir war es sehr recht wieder rausfahren zu können. Es hatte sich ja gezeigt, dass (bis auf ganz wenige Ausnahmen) kein Kunde ein Problem mit Marina hat.

So fahre ich nun wieder in Deutschland herum und mache das, was ich am besten kann: Mit Schraubendreher und Zange in der Hand bockige Geräte zusammenflicken.

Eine Sache jedoch hat mich sehr gestört. Auf meinen Visitenkarten steht mein männlicher Name, genauso wie auch noch meine Firmen-Email. Das hat in den letzten Monaten dann schon zu Irritationen bei dem einen oder anderen Kunden geführt und bedeutete, dass ich viel erklären musste. Bei meinem Gespräch mit dem Personalmanager Deutschland Anfang 2013 hatte er mir ja gesagt, dass Ihm sehr strenge Vorgaben von der Personalmanagerin Europa gemacht wurden und dass er sich daran halten muss. Dies beinhaltete kurz gesagt, dass man meine Veränderungen quasi ignoriert und übersieht, dass für die Firma alles im Prinzip so bleibt, wie bisher. Man könnte auch sagen, sie machen es sich einfach…

1 Jahr im Innendienst mit gelegentlichen Kundenbesuchen und ½ Jahr im Außendienst haben mein Selbstvertrauen sehr deutlich vergrößert. Und vor ca. 2 Wochen war ich an dem Punkt, an dem ich mir gesagt habe, dass ich mir diese Behandlung nicht mehr bieten lasse. Ich überlegte mir, dass der Personalmanager Deutschland nichts machen kann, weil er seine Vorgaben von „oben“ bekommen hat. Nun, dann muss ich mich wohl ganz oben beschweren….

Ich arbeite bei einem amerikanischen Konzern, in dem eine strenge Ethik-Richtlinie gilt. Beschwerden können unter anderem persönlich oder anonym direkt bei der Ethik-Abteilung in der Konzernleitung (also ganz, ganz oben …) gestellt werden. Und genau das habe ich getan. Ich habe das entsprechende Web-Formular ausgefüllt und mein Problem (auf Englisch) dargestellt. Außer einer automatisierten Eingangsbestätigung passierte erst einmal nichts in den nächsten 2 Wochen.

Vor 2 Tagen dann bekam ich eine Email vom Vize-Präsidenten der globalen Personalverwaltung, dass er mich wegen meiner Beschwerde persönlich sprechen möchte. Wir haben darauf hin einen Termin für ein Telefongespräch vereinbart. Wie ich dabei erfahren habe, ist er gerade in unserer deutschen Niederlassung in Düsseldorf und hatte ein Gespräch sowohl mit der Personalmanagerin Europa als auch mit dem Personalmanager Deutschland gehabt. Er wollte sich die Sache aber noch einmal von mir anhören.

Nachdem wir über meine Beschwerde gesprochen hatten, sagte er mir, dass er mir folgende Lösung anbietet, und dass diese so schon mit der Personalabteilung abgesprochen ist:

  • Meine Email-Adresse wird geändert. Emails die noch auf die alte Adresse laufen werden intern umgeleitet
  • Ich habe die volle Unterstützung was meinen Auftritt bei Kunden angeht. Ich bekomme neue Visitenkarten mit neuen Namen und neuer Email-Adresse
  • Eine Toilette neben der Kantine ist eine Einzeltoilette. Diese war bisher nur als Damentoilette markiert. Diese Toilette wird zur Unisex-Toilette erklärt und entsprechend markiert, so das ich diese benutzen kann, wenn ich mal in der Firma bin
  • Was die Gehaltsabrechnungen, Sozialversicherung etc. angeht muss ich jedoch weiterhin als Herr H. geführt werden. Das ist aus rechtlichen Gründen nicht anders möglich

Mit dieser Regelung bin ich sehr einverstanden. Warum nicht gleich so?

Gestern dann habe ich noch einen Anruf vom Personalmanager Deutschland erhalten. Er erkundigte sich, warum ich nicht zuerst zu ihm gekommen bin. Man könne doch schließlich über alles reden. Ich erklärte ihm, dass ich den Eindruck hatte, dass er nichts machen kann aufgrund der Anweisungen von oben. Deshalb habe ich von ganz oben drauf gehauen. Er meinte, das wäre doch alles nicht nötig gewesen und wir hätten das auch so regeln können. Naja … vielleicht … immerhin weiß ich jetzt, dass man die Ethik-Richtlinie und Beschwerden doch sehr ernst nimmt und dass die intern dafür vorgesehenen Abläufe doch funktionieren.

LG
Marina

TRANS* AM ARBEITSPLATZ

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Termin beim MDK

Autorin: Katja

Hallo liebes Tagebuch 24.05.2014

Ich denke darüber nach was ich in den letzten Monaten erlebt habe.
Nach der PSÄ legt sich der Alltag auf mein Leben. Meine Lebensqualität ist enorm gestiegen, ja die Ruhe in mir ist unbeschreiblich, ein wunderschöner Lebenstraum.

Nachdem ich in der Firma in den Betriebsrat gewählt wurde, kam ich kurz vor Mitternacht nach Hause, platt und kaputt aber zufrieden und glücklich. Ich öffnete die Tagespost und  darunter war ein Brief meiner Krankenkasse. Dieser kam direkt aus der Hauptstadt vom MDK (Sozialmedizinischer Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung) und ich sollte mich zu einer Untersuchung am Freitag den 25.04. einfinden. Wow, ich war  schlagartig wach und aufgedreht. Okay erst mal drüber schlafen.

Morgens wurde ich vom schrillen Wecker wach und ich musste dringend telefonieren um den Termin zu verschieben, weil ich keinen Urlaub mehr hatte. Eine Mitarbeiterin des MDK sagte mir,  dass ich am 09.05. oder 13.05 in Berlin sein müsste.

Nach einigem hin und her auf der Arbeit wurde mir ein freier Tag genehmigt und ich bestätigte den Termin beim MDK. Den Donnerstag vorher arbeitete ich bis 22.00 Uhr, fuhr nach Hause, machte mich startklar und fuhr am frühen Morgen nach Berlin.

Gegen 07:00 Uhr Morgens und einer gefühlten Ewigkeit in einer Vollsperrung, erreichte ich Berlin. Ich ruhte mich aus und ging in ein Café und habe erst einmal gut gefrühstückt.

Es war kurz vor neun Uhr und ich ging zur Untersuchung des MDK. Mit ein wenig mulmigen und glücklichen Gefühlen meldete ich mich an. Nach kurzer Wartezeit kam die Ärztin zu mir und wir gingen zum Untersuchungszimmer. Ich dachte was kommt jetzt auf dich zu.

Nun wir unterhielten uns, es gab einen starken Kaffee und ich gab ihr einen Stapel Flyer vom Gendertreff und Arbeitsplatz Flyer unserer Aktion mit Grüßen des Gendertreffs.
Am Schluss des Gesprächs und der Untersuchung gab sie mir noch ein paar Adressen von Hotels in Berlin. Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf die Suche nach einem Hotel.

Dank meines Handys (Navi) war das Hotel schnell gefunden und ich stellte mein Auto ins Parkhaus und bezog mein Zimmer. Ich dachte mir was soll ich jetzt machen und  entschloss mich zu einer Sightseeingtour. Ich ging zum Nahe gelegenen Kudamm, ins Kaufhaus KaDeWe und weiter den Kudamm entlang. Einige Schauer begleiteten mich und ich musste mich unterstellen. Dort kam ich mit Leuten ins Gespräch.

Das Regierungsgebäude wollte ich noch sehen und so schnappte ich mir einen Bus und fuhr zum Bundestag. Nach ca. eineinhalb Stunden Warten öffnete sich die Schleuse und es ging  rein in das Regierungsgebäude.

Berlin war die Reise wert auch wenn es nur einen Tag war, aber mehr ging nicht. Nach dem Frühstück ging es wieder nach Hause.

Mittlerweile ist das Gutachten eingetroffen und meiner weiteren Behandlung steht nichts mehr im Wege:

Aus dem uns nun zu gesandten Gutachten des MDK geht hervor, dass bei ihnen eine manifeste Transsexualität Mann zur Frau besteht.

 

Für die Durchführung der mit Operationen verbundenen stationären Krankenhausbehandlung bedarf es einer Kostenzusage der Krankenkasse. Hierzu reichen Sie bitte eine Ärztliche Verordnung von Krankenhausbehandlung ein aus der hervorgeht, welcher Eingriff geplant ist und in welchem zugelassenen Vertragskrankenhaus die Operation erfolgen soll. Ihre Unterlagen senden sie bitte an die KK in Bochum.

Jetzt liegt es an mir wann und wo ich mich operieren lasse.

Danke liebe Freunde des Gendertreffs! Ihr habt mir das gegeben was vor vier Jahren undenkbar für mich war.

Eure Katja-Sabine

Träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum.

Bankverbindung

Autorin: Stefanie1268

Hallo zusammen,

ich musste mal wieder feststellen, dass es auch manchmal einfach die kleinen Dinge sind, die einen extrem erfreuen können.

Zuerst durfte ich gestern Abend ein super Konzert von Tarja mit lieben Freunden im Stahlwerk in Düsseldorf genießen. Ich kann nur empfehlen, sich diese Band auch einmal live anzusehen.
Tarja ist eine echte Powerfrau mit einer Hammerstimme. Da merkt man bei jedem Lied, dass diese Stimme eine super Ausbildung genießen durfte. Auch dem Rest der Band hat man angemerkt, dass die mit sehr viel Spaß dabei waren. Der Oberhammer an der Stelle ist aber der Drummer. Der macht schon fast eine Show in der Show.

Das aber eigentlich nur am Rande. Im Gegensatz zu den anderen, hatte ich aber heute das Privileg ausschlafen zu können, da ich noch Urlaub habe. So bin ich dann irgendwann ganz gemütlich aufgestanden und habe mich dann entschieden, nach Langenfeld zu fahren, um dort Kuchen zu kaufen (ich war zufällig gestern schon da und der Erdbeerkuchen war einfach zu gut um nicht nochmal hinzufahren).
Als ich dann wieder nach Hause kam, war der Postbote auch schon dagewesen. Ich hatte eine Zeitschrift und einen Brief und das erste mal, war die gesamte Post auf den richtigen Namen. An der Stelle für mich ein Novum, an das ich mich aber gerne gewöhne

Der Brief war von meiner Bank, bei der ich mein Girokonto habe. Ich habe dort letzte Woche den Antrag gestellt, den Namen ändern zu lassen. Die Sachbearbeiterin war sich nicht so sicher, ob das ohne bereits vollzogene Änderung des Personalausweises klappen würde, aber sie hat den entsprechenden Antrag ausgefüllt und zusammen mit einer Kopie des dgti-Ausweises und meines Personalausweises auf den Weg gebracht.
Da ich nun aktuell ansonsten keine Post von meiner Bank erwartete, musste es wohl was damit zu tun haben. Innerlich darauf eingestellt evtl. noch ein bisschen diskutieren zu müssen, habe ich den Brief dann geöffnet. Und was lachte mich an? Nein noch keine neue Karte, aber der Brief mit der PIN für die neue Karte, die dann in den nächsten Tagen kommen soll. Ich muss gestehen, dass mir da ein paar Freudentränen kamen.
Es ist nur ein kleiner Schritt, aber da ich gerade die EC-Karte doch häufiger einsetze, wieder ein schöner Schritt in die richtige Richtung.

Ich verstehe nun immer mehr, dass es auch gerade die kleinen Schritte sind, die einem zeigen, wie richtig sich nun auf einmal alles anfühlt. Die kleinen Schritte sind es, die unseren Alltag ausmachen.

Liebe Grüsse

Stefanie

Weibliche Seite akzeptieren aber mehr nicht.

Autorin: Anne22 (Felix)

Hallo ihr Lieben,

Ich habe 7 Monate, verdammt viel Geld und viel Schmerz gebraucht um eine Antwort auf meine Frage zu finden. Jetzt habe ich die Antwort, auch wenn sie für viele vielleicht nicht zu verstehen ist. Dieser Weg ist nicht der meine, das habe ich nun verstanden und akzeptiert. Es ist nicht so als hätte ich Angst, dass er nicht klappen könnte, sondern ich habe das sichere Gefühl, dass ich ihn bereuen würde. Ich habe das Gefühl ich verstehe mich immer mehr nur um ihn gehen zu können, um niemanden zu enttäuschen und dabei habe ich die Warnsignale die ich immer stärker sehe ignoriert. Deshalb ziehe ich jetzt die Notbremse und gehe den Weg den ich für richtig halte.

Mittlerweile weiß ich, dass meine weibliche Seite stark ist, nur ist sie nicht überlebensfähig. Ich bin und werde auch immer ein Mann bleiben, meine Weibliche Seite reicht zwar aus um über längere Zeit eine Frau zu sein, aber nicht um das für immer zu sein. Ich verstehe nun warum ich so gefühlt habe und warum ich dachte diese Seite wäre stärker aber das ist sie halt nicht.

Dafür, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe, schäme ich mich nicht. Ich habe aus den Informationen die ich hatte den richtigen Schluss gezogen und den richtigen Weg gewählt. Doch einige Dinge kann man nicht wissen wenn man sie nicht erlebt hat und jetzt erkenne ich, dass ich diesen Weg nicht weiter gehen sollte.

Liebe Grüße, euer Felix (Anne)

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Vor der Hormoneinnahme

Autorin: Anne22

Hi ihr Lieben,

jetzt da ich kurz vor beginn meiner Hormontherapie bin, denke ich ist der richtige Zeitpunkt mal mit einem Tagebuch anzufangen. Für die die mich noch nicht kennen, mein Name ist Anne, ich bin 22 Jahre alt und stolze 1,94m groß.
Seit beginn meines Weges ist bisher ziemlich viel passiert, ich habe mich von meiner damaligen Freundin getrennt, meine Wohnung samt Kleiderschrank haben sich deutlich verändert und ein Großteil meines persönlichen Umfeldes kennt mich nun so wie ich wirklich bin. Bis zu diesem Punkt war es wie ich sagen muss schon ein recht steiniger Weg, obwohl es bisher besser als erwartet gelaufen ist. Seit dem Outing vor meiner ehemaligen Freundin im November 2013 und jetzt, ist gerade einmal ein halbes Jahr vergangen und es kommt mir schon wie eine Ewigkeit her. Knapp 5 Monate ist es her, dass ich meinen ersten Termin bei meiner Psychologin hatte und diesen Monat soll, wenn alles klappt, die Hormontherapie beginnen, was verglichen mit den meisten Anderen schon extrem schnell ging.

Jedoch nicht alles war bisher wie man es sich am Anfang eines solchen Weges vorstellt, einige Sachen muss man einfach erlebt bzw. durchlebt haben um sie zu verstehen. Der Moment in dem die rosarote Brille weg ist und man die verachtenden Blicke einiger Menschen auf sich spürt, ist ein Erlebnis das zumindest mich viel Kraft gekostet hat. Dazu kommen Liebeskummer, das Gefühl nicht voran zu kommen und auch immer wieder Rückschläge, die einen am Erfolg des Weges zweifeln lassen. Kurz um, es ist, wenn man wie ich keine kleinen Schritte gehen kann, einfach erst mal eine Zerreißprobe.
Jedoch nach dieser ersten Zeit in der man sehr häufig zweifelt, zurück blickt und sich einfach endlich nach Frieden sehnt, kommt die Zeit in der man sein altes Leben Stück für Stück fallen lässt und beginnt das neue zu genießen. Das ist ein Punkt den ich mir früher nicht so schwer vorgestellt habe oder einfach nicht beachtet habe. Das Loslassen einer vergangenen Zeit ist, wie ich finde, einer der schwierigsten Punkte, der am meisten Kraft kostet aber absolut notwendig ist.
Mittlerweile bin ich weiser als am Anfang, die Blicke der Leute verunsichern mich mittlerweile (fast) nicht mehr und ich beginne das neue Leben zu genießen. Ich sehe das so, wir haben dieses Leben nicht gewählt und können auch nichts dafür so zu sein wie wir sind, aber wir haben uns entschlossen das Beste aus dem zu machen was uns das Leben gegeben hat. Darauf finde ich kann man stolz sein, denn nicht viele haben den Mut diesen Weg zu gehen.
So genug mit der Philosophie und dem Schwafeln, ich versuche mal die kommende Zeit hoffentlich bis zur GaOP hier nieder zu schreiben und von meinen Erlebnissen zu berichten.

Gestern war ich seit langem mal wieder auf einer Party hier in Hamburg. Pünktlich zum 1. Mai gab es hier in Hamburg natürlich wieder viel „Tanz in den Mai Partys“ und eigentlich hatte ich gar nicht geplant an einer Teil zu nehmen. Eigentlich wollte ich mir im Kino zwei Filme hintereinander anschauen, bin dann aber nach dem ersten Heim gefahren und hab mich noch spontan mit einem Freund im Café Seeterrassen verabredet. Also hab ich mich schnell fertig gemacht, mir ein Outfit zurecht gelegt und dann ging es mit dem Auto ab in die Stadt. Die erste Begegnung mit der Security an dem Abend hatte mir erst mal etwas die Laune vermiest, als ich beim Einlass in die Männerschlange geschickt wurde, aber dafür war die Feier besser und was schönes fürs Auge gab es ja auch. 😉
Im Anschluss an die Party ging es dann noch in eine kleine Kneipe und danach wieder zurück nach Hause ins Bettchen. Alles in allem bin ich froh das der Abend so lief und bis auf ein paar Blicke oder ab und zu das falsche Pronomen war es ein tolle Erlebnis. 🙂 Mal sehen was die Zukunft noch so schönes bringt.

Sie sind wieder da, die Zweifel ob es wirklich das Richtige ist. Aber das ist nichts Neues und auch nichts ungewöhnliches, denn jeder hat ab und zu mal Zweifel. Es wäre auch seltsam, wenn es vor einer so großen Entscheidung anders wäre.
Immer wieder dasselbe Schema, die alten Zweifel die ich vor langer Zeit schon ausgeräumt hatte kommen wieder. Kann schon echt deprimierend sein diese Phase, aber sie geht so wie immer wieder vorbei, wenn ich bereit bin den nächsten Schritt zu gehen.

Liebe Grüße, eure Anne

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Arztbesuche

Autorin: Stefanie1268

Hallo zusammen,

es ist mal wieder Zeit ein wenig zu berichten was so Neues passiert ist.

Nach gefühlt monatelangem Warten habe ich nun heute endlich den Bericht von meinem Therapeuten im Briefkasten gehabt, der für den Antrag auf die Vornamens- und Personenstandsänderung noch fehlte. Also nur schnell für mein Archiv eingescannt, das Anschreiben mit aktuellem Datum ausgedruckt und unterschrieben und alles zusammen in den vorbereiteten Umschlag gesteckt. Ein paar Minuten später war die Strecke zum Briefkasten geschafft und der Brief eingeworfen. Nächste Leerung 18:15, na gut, wenigstens es geht heute noch raus. Nun heißt es wieder warten, aber mit dem guten Gefühl alles getan zu haben, was ich dafür bisher tun konnte.

Ansonsten habe ich diese Woche auch schon noch für andere Dinge genutzt. Zumindest 2 der 3 von der Krankenkasse erwünschten Arztbesuche, wenn man denn irgendwann dran denken sollte auch die angleichende OP anzustreben. Damit sind Urologe und Neurologe erst einmal erledigt. Gynäkologin folgt dann im Juli, da gab es leider vorher keinen freien Termin, aber es eilt ja auch nicht.

Beim Urologen ist mir dann einer der Klassiker passiert. Anmeldung und Aufruf alles kein Problem, durch die ja bereits geänderte Karte der Krankenkasse muss ich mir da keine Gedanken mehr machen. Dann dem Herrn Doktor erzählt worum es ging. Da ich ihn aus dem Fundus des Gendertreff Portals hatte, war er da auch schon entsprechend im Thema. Zum Schluss gab er mir dann u.a. noch einen Zettel, auf dem er vermerkte, dass noch Blut für die Bestimmung des PSA abgenommen werden sollte. Dies ist aber auch eine ganz eindeutig geschlechtsspezifische Untersuchung die halt bei Frauen nicht gemacht werden muss. Ist ja auch kein Problem für mich, lustig wurde es nur, nachdem ich den Zettel an der Anmeldung abgegeben hatte. Dort rief man dann eine Kollegin, die wohl für den Part Blutabnahme eingeteilt war. Das war eine nette ältere Dame. Sie kam nach vorne und als sie den Zettel in die Hand bekam, fragte sie für wen das denn sei (ich stand direkt neben ihr). Die Dame von der Anmeldung nannte meinen Namen und zeigte auf mich. Dennoch kam die erneute Frage, wen sie denn nun zur Blutabnahme wegen PSA mitnehmen solle. Die Dame von der Anmeldung zeigte erneut auf mich (diesmal noch etwas deutlicher) und nannte erneut meinen Namen. Darauf kam ein, das passt doch aber nicht. Sie nahm mich dennoch mit und dann fiel der Groschen als ich noch sagte, doch es gibt mindestens eine Ausnahme die ich kennen würde, bei dem das schon passen würde. Sie machte mir dann auch noch ein Kompliment, dass ich gut aussehen würde (was ich dankend annahm). Es sind diese Momente, die mir jedes Mal zeigen, dass es doch voran geht, auch wenn ich selber es nicht immer so sehe.

Nett war dann auch heute der Besuch beim Neurologen. Da war das Thema Trans bei der Neurologin zu der ich geschickt wurde (es war eine Gemeinschaftspraxis) nicht wirklich so präsent in der Hinsicht, dass sie gewusst hätte, was sie denn nun untersuchen sollte. Dass ich bereits einen Therapeuten habe, verhinderte zumindest, dass sie einen Kollegen der auch Psychiater ist hinzurief. Schließlich musste ich mich auf die Behandlungsliege setzen und sie machte ein paar Standardtests. Sollte die Krankenkasse dann später Mal mehr wollen, weiß ich zumindest wo ich dann mit genaueren Infos gewappnet hingehen kann. Ansonsten führten wir noch ein kurzes nettes Gespräch und schon war ich wieder auf dem Weg zurück ins Büro.

Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, es dauert alles viel zu lange, fange ich langsam an zu lernen, mich auch einfach ab und an mal zurückzulehnen und das zu genießen, was ich schon erreicht habe.
Es ist einfach eine viel zu schöne Zeit, als dass ich sie nur damit verbringen sollte dem nächsten Ziel hinterherzujagen. Nach nun 10 Monaten die ich in Vollzeit als Frau leben darf, stellt sich auch wirklich eine Normalität ein, wie ich es nicht gedacht hätte. So vieles ist für mich einfacher geworden, dass ich bereits beginne manche Details zu vergessen, wie es früher war, als ich wirklich noch eine Rolle spielte. Letzte Woche bei der Logopädie bat mich meine Logopädin einen kurzen Text mit meiner alten Stimme vorzulesen. Es dauerte erst mal eine Weile, bis ich überhaupt das Gefühl hatte annähernd meine alte Stimme hervorgezaubert zu haben und kaum hatte ich den Text zu Ende gelesen und antwortete auf eine gestellte Frage war die alte Stimme ganz schnell wieder weg. Das ist ein Teil meiner Vergangenheit, bei dem ich nicht gedacht hätte, dass ich ihn so vollkommen verdrängen könnte. Aber es fühlt sich für mich einfach falsch an mit dieser alten Stimme zu sprechen.

So viel für dieses mal.

Liebe Grüße

Steffie

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Nicoles kleine Vornamensänderung

Autorin: Nicole

Hallöchen

ich sehe gerade, dass es schon wieder ein paar Wochen her ist, dass ich hier zuletzt etwas geschrieben habe. Ich war die letzten Wochen auch kaum am Computer. Von der Arbeit aus geht das nicht so gut und nach der Arbeit mussten wir renovieren und dann bin ich nur noch ins Bett gefallen. Aber unser Wohnzimmer ist bald fertig.

Aus meinem Umfeld gibt es auch nicht viel zu berichten. Alles im grünen Bereich und ich habe noch keine negativen Begegnungen gehabt. Wenn man mir hinterhersieht oder tuschelt, stehe ich darüber. Anderen Frauen in meiner Größe sieht man ja auch hinterher. Der private Alltag ist wirklich mein normaler Alltag geworden. Wie ein Alltagstest fühlt es sich nicht an. Es ist mittlerweile das normale Leben.

Und auf der Arbeit? Da muss ich in den letzten Tagen schon oft lachen.

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Operationstechniken bei der geschlechtsangleichenden Operation von Mann zu Frau

Bei der Geschlechtsangleichenden Operation (GaOP) werden die primären Geschlechtsmerkmale an das Aussehen und die Funktion des anderen Geschlechts angeglichen.

Erste operative „Geschlechtsumwandlungen“ wurden Anfang der 1920er Jahre durchgeführt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfeinerten sich die Methoden zur genitalen Angleichung an das Wunschgeschlecht sowohl in der konservativen Therapie als auch in den operativen Maßnahmen. In den 1950ern waren Thematik und medizinische Vorgehensweisen vor allem unter US-amerikanischen Ärzten geläufig.

Man unterscheidet zurzeit folgende Operationsmethoden bei Mann-zu-Frau:

  • Penisinvaginations-Methode (Seit 1950er Jahren)
  • Kombinierte-Methode / Suporn-Methode (Seit 21. Jahrhundert)

Penisinvaginations-Methode:

Die Operation geschieht dadurch, dass ein Teil der Eichel mitsamt den Blutgefäßen und Nerven aus dem Penis herausgelöst und an der entsprechenden Stelle wieder eingenäht wird. Dadurch entsteht dann die neue Klitoris, die durch die erhalten gebliebenen Nervenenden später ein sexuelles Lustempfinden ermöglicht. Die Harnröhre wird ebenfalls herausgelöst und entsprechend gekürzt. Die Hoden werden genau wie die Schwellkörper am Penisschaft restlos entfernt. Es gibt aber auch Techniken, bei denen letztere zum Teil als vaginale Schwellkörper Verwendung finden. Die Penishaut wird zur Auskleidung eines geschaffenen Körperhohlraums verwendet (invertiert) und bildet so die Vagina. Schließlich werden aus dem Hodensack die Schamlippen geformt. Normalerweise ist ein etwa 14-tägiger Krankenhausaufenthalt dafür notwendig, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen ein. In vielen Fällen muss dann nach einigen Monaten noch eine zweite, kleinere Operation vorgenommen werden, um einige Korrekturen durchzuführen.

Mittlerweile haben sich die Operationstechniken schon so weit verbessert, dass zumindest in einigen Zentren fast schon von Routineeingriffen gesprochen werden kann. Frauenärzte stellen angeblich immer häufiger fest, dass die Operationsergebnisse kaum noch von natürlichen weiblichen Geschlechtsorganen zu unterscheiden sind. Lediglich das Fehlen der inneren Geschlechtsorgane und der natürlichen weiblichen Sekretbildung lässt eine Unterscheidung noch zu.

Vorteil:

Es ist eine sehr verbreitete und von vielen Chirurgen praktizierte Methode, wodurch viel OP-Routine besteht und seltener grobe Fehler gemacht werden. Hierbei liegt die Rate der orgasmusfähigen Post-OP-Transfrauen schon sehr hoch, so dass man von einer Orgasmusfähigkeitsrate von mindestens 80 Prozent spricht. Man muss berücksichtigen, dass im Kopf ursächliche Blocken einen Orgasmus verhindern können. Die tatsächliche Rate wird also bezogen auf die körperliche Funktionsfähigkeit noch etwas höher liegen.

Außerdem ist bei der penilen Inversion die Heilung vergleichsweise (mit anderen Methoden) fast komplikationsfrei und die bei anderen Methoden intensiv benötigte Dilation (Dehnung der Scheide mittels verschieden großer medizinischer Dildos, meist zur zusätzlichen Heilung mit Salben und Estriol praktiziert) muss hier seltener und weniger lange vorgenommen werden.

Nachteil:

Bei der penilen Inversion ist die theoretisch schlechtere Optik durch mangelhafte Berücksichtigung der geeigneten Gewebearten auch ein Grund, warum es gefühlsmäßig nicht komplett authentisch sein wird. Außerdem ist es mittels peniler Inversion schwierig, eine ausreichende Scheidentiefe zu erhalten, da der Penis durch die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung bereits vor der OP schrumpft und so oft relativ wenig Material zur Verfügung steht. Auch ist ein ausreichendes Feuchtwerden der Neovagina nur selten über die Prostata möglich.

Dennoch sind sehr viele Transfrauen hochzufrieden mit ihrem durch die Penisinvaginationsmethode erzielten OP-Ergebnis. Ein geeigneter Chirurg kann hiermit schon gute Arbeit leisten.

Zusammenfassung:

  • Seit den 1950er Jahren ist die penile Inversionstechnik die Standard-Vorgehensweise, um eine Vaginoplastik bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen zu erstellen.
  • Die penile Inversionsmethode ist eine effektive und zuverlässige Technik zur Erreichung einer ausreichenden Neovaginaltiefe.
  • Die Größe und Tiefe der Vagina hängt von der vorhandenen Menge Penishaut ab, die als Spendergewebe zur Verfügung steht.
  • Meistens sind Vorhautbeschneidungen oder lang andauernde Hormontherapien dafür verantwortlich, dass nicht genügend Penishaut zur Verfügung steht.
  • Verschiedene Quellen attestieren der penilen Inversion im Vergleich zur kombinierten Methode ein weniger natürliches Erscheinungsbild im Vergleich zu einer natürlichen Vagina. Eine Labienplastik ist notwendig um das Erscheinungsbild der kleinen Schamlippen zu verbessern, jedoch sind die kosmetischen Ergebnisse im Vergleich zur kombinierten Methode weniger natürlich, wobei diese Aussage auf verschiedenen Internet-Quellen beruht. Viele der dem Gendertreff persönlich bekannten operierten Transfrauen sind mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
  • Die traditionelle Technik der penilen Inversion legt mehr Wert auf die Vaginaltiefe als auf das kosmetische Erscheinungsbild der äußeren Genitalien.
  • Bislang fand die Vorhaut keinerlei Beachtung bezüglich ihres Nutzens bei Mann zu Frau Genitalangleichungen. Sie ist haarfrei und enthält kein Fettgewebe.
  • Die penile Inversionstechnik ist in Deutschland Standard und wird von den Krankenkassen ohne Zuzahlung bezahlt. Die bewährte Technik wird in kleinen Nuancen von vielen Kliniken in Deutschland (Stand April 2016 – z.B. in Köln, Krefeld, Frankfurt, Berlin etc.) praktiziert. Damit ergibt sich der Vorteil eines heimatnahen Krankenhausaufenthalts sowie der anschließenden Nachversorgung in einem weitgehend gewohnten Umfeld mit Besuchen von Angehörigen und Freunden.

Kombinierte Methode:

Bei der kombinierten Methode wird die Klitoris ebenfalls aus der Eichel und den dazugehörigen Gefäßen und Nerven des Penisrückens gebildet. Im Gegensatz zur Penisinvaginations-Methode wird jedoch das innere Blatt der Vorhaut an der Eichel belassen und daraus gemeinsam mit der Penishaut die Klitoris, das Klitorishäubchen und die kleinen Schamlippen geformt. Für die Bildung des Scheideneingangs wird die restliche Penishaut und die ansonsten überflüssige Haut des Hodensacks verwendet. Zusätzlich wird die Scheide mit der längseröffneten Harnröhre ausgekleidet. Es wird bis auf die großen Schwellkörper sämtliches Material verwendet, was bei der Penisinvaginations-Methode nicht der Fall ist. Gewebe und Nerven werden bei der Operation geschont und mikrochirurgisch aufbereitet, um eine optimale Sensibilität der gesamten Genitalregion zu erreichen. Die längseröffnete Harnröhre ermöglicht hierbei außerdem eine gewisse Scheidenfeuchtigkeit bei sexueller Erregung. Im Gegensatz zur Penisinvaginations-Methode kann bei der kombinierten Methode auch bei einem wenig stark ausgebildeten Penis eine ausreichende Scheidentiefe erreicht werden.

Bemerkenswert ist, dass die Formung einer empfindungsfähigen Klitoris zwar technisch problemlos möglich ist, jedoch viele Ärzte und Krankenversicherungen dieses als ein nicht medizinisch notwendiges Extra bezeichnen, das im Gegensatz zur Anlage einer Neovagina, von der Patientin daher selber zu bezahlen sei (s.u.). Auch in der Rechtsprechung ist dieses Verständnis von Weiblichkeit und weiblicher Anatomie umstritten.

Vorteil:

  • Außer den Hoden und großen Schwellkörpern werden alle Anteile zum Aufbau der Neovagina verwendet.
  • Es entstehen nur wenige Narben. Damit wird die Penishautinnervation wenig beeinträchtigt.
  • Dadurch, dass die Konstruktion nicht unter Zug steht, gibt es keine Durchblutungsprobleme.
  • Die Neoklitoris erhält ein sensibles Praeputium (Vorhaut).
  • Die kleinen Labien (Schamlippen) sind ausreichend, die Klitoris, die Urethra (Harnröhre) und den vaginalen Raum zu bedecken, die Farbe der inneren Oberfläche der Labia minora unterscheidet sich von der Umgebung (wie bei genetischen Frauen).
  • Durch die Kombination aus gestielter Penishaut, gestielter Harnröhre und deepithelisierter Skrotalhaut kann eine sehr gute Scheidentiefe und -weite erreicht werden. Verschiedene Quellen geben eine durchschnittliche Tiefe von 13,2 cm an, die Ergebnisse streuen demnach zwischen 11 und 21 cm.
  • Die Neovagina ist im Inneren größtenteils sensibel und kann durch Absonderungen des Anteils der penilen Urethra (Harnröhre) feucht werden.
  • Der Mons pubis (Venushügel) muss nicht zusätzlich aufgebaut werden.

Nachteil:

  • Die Kombinierte Methode ist in Deutschland noch nicht Standard und wird zurzeit (Stand April 2014) nur in München und Hamburg durchgeführt und kostet für Patienten eine Zuzahlung zur kassenärztlichen Leistung von ca. 2.400,00 Euro, da die Kosten (noch) nicht vollständig von den Krankenkassen übernommen werden. Die Wartezeit an der Klinik in München z.B. beträgt aktuell ca. 3 Jahre. Laut der Uniklinik in Essen wird dort nun auch die Kombinierte Methode angewendet (Stand Februar 2016). Wie Herr Dr. Heß berichtet, wird sie dort ohne Zuzahlung angeboten und es gab bislang keine Probleme mit den Krankenkassen bzgl. der Kostenübernahme.
  • Bei dieser Methode wird Leistengewebe zur Auskleidung der Neovagina verwendet, so dass die mögliche Schrumpfung extrem sein kann. Dies bedeutet absolut akribisches Dilatieren, welches stellenweise sehr schmerzhaft sein kann. Hier muss die Patientin eine hohe Moral und Schmerztoleranz mitbringen, um das OP-Ergebnis zu halten. Nach den ersten 6 Monaten haben die meisten Patientinnen dann das Schlimmste überstanden.

Zusammenfassung:

  • Die Kombinierte Methode ist eine neue Technik der geschlechtsangleichenden Operationen vom Mann zur Frau, die in einem Schritt vollzogen wird.
  • Sie Ist keine die Penishaut umkehrende Vaginoplastiktechnik/penile Inversionstechnik.
  • Die Kombinierte Methode verwendet den Chonburi Lappen (Chonburi Flap der Suporn-Methode) (Peniskopf – Penisvorvorhautlappen), um die Innenfläche der kleinen Schamlippen auszubilden sowie eine gefühlsaktive Klitoris zu erschaffen und wird kombiniert mit einer Hodensackhautgewebetransplantation in voller Gewebestärke (mit oder ohne Leistenhauttransplantation), um die Vaginoplastik auszubilden.
  • Sie hat sich als zuverlässige Operationstechnik erwiesen, die deutlich befriedigendere Ergebnisse hinsichtlich des Erscheinungsbildes beim Klitorisaufbau und bei der Rekonstruktion der Labia Minora (Kleinen Schamlippen) erzielt als bisherige Operationstechniken. Zudem ist die emotionale Stimulation von Klitoris und kleinen Schamlippen deutlich verbessert und somit das Gefühlserleben intensiver. Darüber hinaus erreicht sie trotzdem gleichzeitig genügend funktionelle Neovaginaltiefe.
  • Bei Patientinnen, die bei Gynäkologinnen/Gynäkologen in Deutschland vorstellig wurden, konnten die Gynäkologinnen/Gynäkologen auf Anhieb nicht feststellen, dass sie eine operierte transsexuelle Frau vor sich hatten.
  • Operationen in Thailand werden aktuell (Stand April 2014) nur für Privatpatientinnen von den Kassen übernommen. Kassenpatientinnen müssen dies selbst finanzieren und können mit aktuell (Stand April 2014) ca. 15.000,00 Euro für die OP samt Flug und 30-tägiger Nachbetreuung im Hotel und lebenslanger kostenfreier Nachkorrektur rechnen.
  • Die Kombinierte Methode wird zurzeit (Stand April 2014) nur in München und Hamburg durchgeführt und kostet für Patienten eine Zuzahlung zur kassenärztlichen Leistung von ca. 2.400,00 Euro. Die Wartezeit beträgt aktuell ca. 3 Jahre. Laut der Uniklinik in Essen kann dort die Kombinierte Methode noch nicht umgesetzt werden.
  • Die Kombinierte Methode ist in Deutschland noch kein Standard (Stand April 2014) und wird (nicht) von den Krankenkassen bezahlt (s.o.).
  • Bei der Kombinierten Methode wird Leistengewebe zur Auskleidung der Neovagina verwendet, so dass die mögliche Schrumpfung extrem sein kann. Dies bedeutet absolut akribisches Dilatieren, welches stellenweise sehr schmerzhaft sein kann. Hier muss die Patientin eine hohe Moral und Schmerztoleranz mitbringen, um das OP Ergebnis zu halten. Konkret ist das Dilatieren 3 Monate lang 3 x täglich, weitere 3 Monate 2 x täglich und dann noch ein halbes Jahr einmal täglich erforderlich. Es ist eine tägliche Herausforderung, gegen die Heilungskräfte des eigenen Körpers anzukämpfen und dafür zu sorgen, dass die Neo-Vagina sich nicht wieder zusammenziehen kann im Bestreben, die neue Körperöffnung wieder zu schließen. Am Anfang dauert dabei jede Nachsorge rund eine Stunde, also 3 Stunden am Tag. Nach den ersten 6 Monaten haben die meisten Patientinnen dann das Schlimmste überstanden.
  • Im Falle einer Operation in Thailand ist zu bedenken, dass man sich fernab der Heimat in einem Land befindet, in dem man sich nicht in seiner Muttersprache verständlich machen kann. Auch ein Besuch von Freunden oder Angehörigen ist aufgrund der Entfernung meist ausgeschlossen. Dies kann belastend für die Psyche sein.

Unterschiede zwischen der Kombinierten Methode (München/Hamburg) und der Suporn-Methode (Thailand):

Die Technik in Deutschland hat relativ viele Gemeinsamkeiten mit der thailändischen Methode. Es gibt aber auch einige entscheidende Unterschiede:

  • Dr. Suporn teilt die Eichel in einen kleinen Teil, der dann die Klitoris bildet. Der überwiegende Rest wird als „Chonburi Organ“ zwischen Klitoris und Harnröhre eingebaut und wird somit permanent beim Geschlechtsverkehr direkt stimuliert.
  • In Deutschland wird kein „Chonburi-Organ“ (Suporn-Methode) aus dem unbenutzten Rest der Eichel im Scheidenvorhof gemacht. Es werden alle Anteile der Eichel für die Klitoris verwendet.
  • In den Kliniken München, Hamburg und Essen wird kein Klitoris-Frenulum geformt. Der Begriff „Frenulum“ bezeichnet dabei ein Bändchen zwischen der Eichel und der Vorhaut der Klitoris. Als Begründung gilt, dass das Klitoris-Frenulum bei der Suporn-Technik angeblich nur Narbengewebe sei.
  • Die Kliniken in München, Hamburg und Essen formen die äußeren Labien (Schamlippen) aus Skrotalhaut (Skrotum = Hodensack; diese ist auch das homologe Gewebe dafür), während bei der Suporn-Technik Penishaut benutzt wird.
  • In Thailand kleidet man die Neovagina mit einem freien Transplantat der Hodenhaut aus, die vorher „gemesht“, also maschinell in eine Art Netz umgewandelt wurde, um die Oberfläche zu vergrößern. In München verwendet man dagegen gestieltes Harnröhrengewebe, gestielte Penishaut sowie ein freies, aber nicht gemeshtes Skrotalhauttransplantat. Dies hat den Vorteil, dass die Neovagina im Inneren zum größten Teil sensibel ist und außerdem eine Lubrifikation (Befeuchtung) bei Erregung erfolgt.
  • Durch die Verwendung des Hodenhaut-Netzes muss bei der Suporn-Technik in Thailand  im Vergleich zur in Deutschland angewandten Kombinierten Methode wesentlich intensiver bougiert werden.
Spendergewebe Penisinvagination Suporn / Kombiniert
Vorhaut Wird als wertlos erachtet Erschaffung der Innenfläche der kleinen Schamlippen
Penisschafthaut Erschaffung der kleinen Schamlippen und der Vaginalwände Erschaffung der Außenfläche der kleinen Schamlippen
Hodensackhaut Erschaffung der großen Schamlippen und der Vaginalwände, unbenutztes Material wird weggeworfen Erschaffung der großen Schamlippen und der Vaginalwände

 

Hinweis: Teile des Textes enthalten Auszüge aus dem Artikel der Wikipedia zur geschlechtsangleichenden Operation

>> Geschlechtsangleichende Operation

>> Kleine Lösung – große Lösung

>> Trans* und Medizin

>> Inhaltsverzeichnis

Papierkram nach dem Beschluss zur Personenstandsänderung

Autorin: Katja-Sabine aus dem Gendertreff Forum.

Hallo liebes Tagebuch im März 2014. Was war das ein schöner Vormittag, nach der Info meiner Bank gestern, oh man ich freue mich so.

Ja, heute Morgen bin ich zum Bürgerbüro bei mir im Ort gefahren um meine Daten ändern zu lassen. Bilder hatte ich bereits im Januar gemacht und nun benötigte ich Kraftfahrzeugschein, Führerschein, Personalausweis und eine Änderung im Kraftfahrzeugbrief. Bei allem musste ich zusammen rund 100,00€ veranschlagen.
Versicherungen und andere Verträge gingen in Briefform in die Post. 60 Cent klebten jeweils auf jedem der ca. 23 Briefe.

Nun zu heute Morgen im Bürgerbüro. Freude strahlend wollte ich die Personenstandsänderung zu Ende bringen und diese Sache erledigen. Ich begrüßte die Dame mit einem Guten Morgen und sagte mein Anliegen, dass ich einen neuen Personalausweis und weitere Papiere brauche. Ich legte meinen Papiere auf ihren Schreibtisch und sagte, dass ich neue Dokumente benötige. Wie aus der Pistole geschossen kam: „Waaaaas wollen sie?“ „Moment!“
Sie stand auf und holte erst mal ihren Chef. Ich war die Ruhe selbst als sie zurück zum Schreibtisch kam. Leute war das ein Blick, wir alle haben Tränen in den Augen gehabt vor Lachen, einfach zu knudellig.

Nach einer guten halben Stunde fiel noch auf, dass ich meinen TÜV-Bericht zur Ummeldung meines Autos benötigte. Also kurz nach Hause und als ich zurück kam war alles erledigt und wir verabschiedeten uns. Sie wünschte mir noch alles Gute und sie sagte, dass sie diesen Morgen nicht so schnell vergessen wird.

Als ich dann beim herrlichen Sonnenschein das Gebäude verließ, kullerten noch einige Freudentränen, denn es ist ein schönes und sehr warmes Gefühl endlich fast am Ziel zu sein. Jetzt lebe ich mein Leben so wie ich es im Innern fühle.

Also ich glaube auch, dass mein Spruch zu Anfang des neuen Lebens gut gewählt war:
Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben, denn bedenke, zu leben ist wunderbar, genieße dein Leben…….
Da ist was Wahres dran.

Viele Grüße
Katja – Sabine

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