Manuelas Erlebnisse (3)

Autorin: Manuela

Den Termin beim ersten Gutachter habe ich nun hinter mir. Zur Begrüßung stellte ich mich mit Manuela M. vor. Ich war elegant gekleidet, hatte einen Minirock, Thermostrumpfhose, Stiefel und einen pinkfarbenen Pulli an, drüber einen Kurzmantel und einen Loop-Schal. Die Schminke war dezent, der Bartschatten gut abgedeckt. Es war emotional sehr anstrengend. Die Begutachtung dauerte 2 Stunden. Ich habe alles erzählt und wir haben uns gegenseitig Fragen gestellt. Es war kein Spaziergang, aber ich bin gefühlsmäßig immer bei mir geblieben. Nach 2 Stunden sagte der Gutachter, dass er einen positiven Bericht ans Gericht senden wird. Puh, das erste Gutachten habe ich so gut wie in der Tasche.

Bis das Gericht den 2. Gutachter findet werden wohl noch einige Monate vergehen. Das ist auch gut so. Ich habe einige Tage gebraucht, um mich von der ersten Begutachtung zu erholen.

Wie wichtig es ist, die Therapeuten für die Begleitende Transtherapie gut heraus zu suchen hat sich in meinem Fall gezeigt. Ich habe schon die Hälfte der Begleitenden Therapie hinter mir und bin froh, wenn die Sache im Juni 2020 erledigt ist. Diese Therapeutin ist eine einzige Katastrophe. Danach gehe ich wieder zu der Therapeutin in der psychiatrischen Institutsambulanz, bei der ich im Vorfeld schon einige Monate war. Es ist eine ganz junge sehr engagierte Psychologin, die extra wegen mir nach Freiburg in die Uniklinik gefahren ist, um sich über das Thema Trans* zu informieren. Wenn sie sich einmal selbständig macht, werde ich jede Mühe auf mich nehmen um weiter von ihr behandelt zu werden. Die ist tausendmal besser als die Therapeutin, bei der ich die Begleitende Therapie mache.

Was ich Schei*e finde, ist, dass es weder für Gutachter noch für Gerichte einheitliche Vorschriften gibt, wie sie solche Verfahren abarbeiten müssten. Ich habe dem Gericht alle Unterlagen zur Verfügung gestellt. Das Gericht hielt es nicht für notwendig, die Unterlagen dem Gutachter zur Verfügung zu stellen. Damit hatte ich schon gerechnet und den ganzen Ordner mit zum Gutachter genommen. Der war sehr froh darüber.

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Gutachten für die Geschlechtsangleichung

Quelle: 3SAT Mediathek

 

Eine Geschlechtsangleichung mit Namensänderung und Operation lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Prof. Dr. Wolfgang Senf ist Gutachter dafür und trägt eine große Verantwortung: Betroffene führen mit ihm Gespräche, er diagnostiziert die Transsexualität.

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Gutachten und weiter

Autorin: Stefanie

Hallo zusammen,

nachdem ich mal wieder eine Weile nichts geschrieben habe, möchte ich den Stand der Dinge doch mal ein wenig aktualisieren.

Die beiden Gutachtertermine habe ich nun erfolgreich hinter mich gebracht.
Beim ersten (Dr. Behrends) wurde ich mit den Worten begrüßt: schon wieder eine große Frau. Danach machte er schon ein paar Anmerkungen, dass er ja gar nicht wisse, was er negatives schreiben solle, nachdem er meinen Lebenslauf gelesen hatte (immerhin knapp 8 Seiten, die man hier auch nachlesen kann, da es der Anfang dieses Tagebuchs ist). Dann hat er es aber doch noch geschafft mir 1,5 Stunden Löcher in den Bauch zu fragen. Er ging beinahe alle meine Aussagen aus meinem Lebenslauf durch wohl auch um zu prüfen, ob alles von mir kommt oder ich etwas dazu gedichtet habe. Da alles authentisch war, lief es aber recht entspannt. Ein wenig überrascht hat er mich nur als er am Schluss noch eine kurze Untersuchung machen wollte, die schon die Neurologin auch gemacht hatte. Aber auch hier nichts auszusetzen. 🙂
Etwas irritierend fand ich nur, dass er mir dann noch den sogenannten Düsseldorfer Fragebogen in die Hand drückte und sagte, den möge ich dann bitte zu Hause ausfüllen und kurzfristig zusenden. Naja, im Endeffekt hat es mich ein Lächeln, eine halbe Stunde und etwas Porto gekostet und dann war der ausgefüllte Fragebogen am nächsten Tag auf dem Postweg.

Knapp 4 Wochen später hatte ich dann den zweiten Termin bei Frau Schleussner. Auch hier wurde ich freundlich begrüßt und es ging in einer recht entspannten Atmosphäre los. Im Gegensatz zu Dr. Behrends legte sie bei ihren Fragen mehr Wert auf die Kinder- und Jugendzeit, wohl auch deswegen, weil auch in meinem Lebenslauf da nicht so viele Ereignisse drinstanden, die recht früh schon auf eine klare Transidentität hätten schließen lassen. Der Besuch dauerte auch nur knapp mehr als eine Stunde und endete auch in ein wenig Smalltalk und einem weiteren Tipp, wie man brüchigen Nägeln am besten auf die Sprünge helfen kann. Und sie informierte mich auch, dass entgegen ihrer Angewohnheit sie das Gutachten erst am übernächsten Wochenende schreiben würde (normalerweise macht sie nur einen Gutachtertermin pro Woche und schreibt dann am folgenden Wochenende gleich den Bericht). Sie konnte nämlich das Gutachten von der Woche davor noch nicht schreiben, weil sie ihrer Tochter beim Umzug geholfen hatte und dies nun erst mal nachholen muss. Danach habe sie dann noch Urlaub aber dann sei ich dran. Mir war es recht, da Dr. Behrends gar keinen Termin genannt hatte und da eine Woche mehr warten zu müssen, nicht wirklich relevant erschien.

Alles in allem kann ich nun zu den Gutachtern nur das sagen, was ich mir genau genommen schon vorher gedacht hatte. Wer den Weg bis dahin aus eigenem Willen gegangen ist und alles was an Unterlagen eingereicht wurde nur dem entspricht was man wirklich erlebt hat, muss sich niemand Sorgen machen, dass einen ein Gutachter ‚zerpflückt‘ oder Steine in den Weg legt. Seid ihr authentisch ist es nur ein Gespräch, das zugegeben ja nach Frage schon mal grenzwertig sein kann, aber hier soll möglichst in einem Gespräch jemand sagen, ob ihr ehrlich seid oder nicht. Da sind nicht alle aber viele Fragen ggfs. auch sinnvoll. Also einfach den ausführlichen Lebenslauf nicht schönen, sondern einfach schreiben was passiert ist und gut.

In meinem Urlaub vor dem zweiten Termin habe ich es dann auch endlich mal geschafft mich um eine weitere Baustelle zu kümmern. Ich hatte ja schon Anfang 2013 mit IPL des Barts begonnen und mittlerweile 11 Termine hinter mich gebracht. IPL ist aber leider nicht dauerhaft und wird in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Anfangs war es mir egal, da ich einfach was tun wollte. Nun aber war es an der Zeit auf die Nadelepilation umzusteigen. Ich hatte mir nun endlich einen Termin besorgt und bekam dann sehr ausführlich erzählt, welche Haarwuchszyklen es gibt und die im Gesicht leider wohl über 7 Jahre laufen können. Ebenso ist die Nadelepilation, wenn auch sehr effektiv, leider auch sehr aufwändig, da nun wirklich Haar für Haar behandelt werden muss und das bei ich glaube 800 Haaren pro Quadratzentimeter (nicht schlagen wenn der Wert nicht ganz stimmt, aber so habe ich es mir gemerkt ).
Wie dem auch sei, ich habe dann auch den ersten Termin für eine Probebehandlung gemacht und ich muss sagen, IPL ist ein wenig angenehmer weil auch in der Regel kürzer und auf einer größeren Fläche. Nachdem ich nun auch den Kostenvoranschlag habe, werde ich am kommenden Montag den Antrag für die Kostenübernahme bei meiner Krankenkasse abgeben.

Zum guten Abschluss hatte ich dann letzten Samstag auf einmal wieder Post vom Amtsgericht. Die Kopie des ersten Gutachtens kam in einem grauen DINA5 Umschlag, der noch nicht mal verschlossen war. Aber egal, der Inhalt war ja noch drin. Meine Herrschaften: 20 Seiten. Aber das schöne stand auf den letzten 2 Seiten. Das Ergebnis bzw. die Antworten auf die 3 Fragen, die das Gericht gestellt hat und die waren alle positiv. 🙂
Jetzt heißt einmal mehr wieder warten, dieses Mal auf das zweite Gutachten und das Urteil vom Gericht. Der einzige Wermutstropfen wird dann aber wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, nämlich die Rechnung zum Verfahren.
Es geht weiter voran und so ganz nebenbei läuft das Leben mittlerweile in ganz normalen Bahnen.

Für alle die noch am Anfang stehen sei gesagt: es geht beinahe alles, solange man mit Herz und Seele dabei ist, aber bitte hört auf euer Herz und die Seele und macht nichts, was sich falsch anfühlt, denn das ist es oft genug auch. Ich persönlich hatte das Glück wie genug andere auch, dass als wir den Weg endlich eingeschlagen haben, es für uns zu 100% feststand, dass es der einzig richtige Weg ist. Aber holt euch auf jeden Fall Unterstützung und wenn es auch nur für den Anfang sei. Alle sollten sich nämlich auch kritischen Fragen stellen, die aber halt dann auch von jemandem kommen sollten, der weiß wovon er redet.

 

Die Gesellschaft ist heutzutage viel aufgeschlossener als viele meinen, wer aber eine Zielscheibe anbietet, muss auch damit rechnen, dass man verbal auf ihn schießt. Anfangs kann das verdammt wehtun und einen auch zweifeln lassen. Aber lasst euch gesagt sein, ein Mensch der euch ehrlich sagt, wie tapfer er/sie es findet, was ihr tut und euch ein wenig unterstützt hilft so manches unbedachte Wort aufzuwiegen. Seid selbstbewusst und man wird euch akzeptieren. Gesteht aber dem Rest der Welt auch ein, dass es nur Menschen sind, die auch Fehler machen und mancher Ausspruch auch nicht wirklich böse gemeint ist. Durch die ein oder andere Erfahrung ganz zu Anfang, habe ich angefangen auch mal über mich und mein Verhalten nachzudenken. Auch ich habe Menschen die nicht der Norm entsprechen aus Neugierde angeschaut und mit Sicherheit auch das eine oder andere mal länger, als es höflich gewesen wäre. Man sollte halt nicht jeden Blick der auf einen gerichtet wird überbewerten (auch wenn das am Anfang zugegebenermaßen schwierig ist). Ich bin stolze 190cm was für eine Frau auch heute nicht so typisch ist. Auch deswegen schauen mich die Leute an, aber auch oft genug nur genau deswegen. Also Kopf hoch und geht euren Weg, aber hinterfragt euch auch immer wieder mal selber. 😉

Liebe Grüße

Steffie

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Antrag TSG §1 und TSG §8

Autorin: Nathalie

Antrag Namens – und Personenstandsänderung:

Als ich meinen Antrag auf Namens – und Personenstandsänderung einreichen wollte, gab es nur sehr wenig Informationsmaterial, auf das ich zurückgreifen konnte. Auch war ich mir nicht sicher was bei Gericht, zu dem gestellten Antrag, an Unterlagen verlangt wurden. Deshalb habe ich hier eine kleine Zusammenstellung aufgeführt, die für die Antragstellung der Namens – und Personenstandsänderung beim Amtsgericht des zuständigen Oberlandesgerichtes von mir eingereicht wurden.
Eine Vorlage von meinem Antrag könnt Ihr sehr gerne hier auf dieser – Datei einsehen.

Zu dem Antrag habe ich folgende Unterlagen eingereicht:

Lebenslauf
transsexueller Lebenslauf
Kopie des Personalausweises
Kopie des Zusatzausweises – DGTI
Stellungnahme des begleitenden Therapeuten
Kopie der Geburtsurkunde
aktuelle Meldebescheinigung
Informationsmaterial der Selbsthilfegruppe

Ich hoffe, Ihr könnt mit den Informationen etwas anfangen und mich würde es sehr freuen, wenn Ihr Euch auch die Zeit für einen Besuch bei www.nathalie-book.de nehmen würdet.

 

Viel Erfolg !
Nathalie

 

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Warten auf Gutachtertermine

Autorin: Stefanie

Hallo zusammen,

es sind nun wieder ein paar Wochen ins Land gegangen, seitdem ich den letzten Eintrag gemacht habe und es hat sich ein wenig was getan.

Vergangenen Montag hatte ich es Leid immer nur zu warten und auf Nachricht vom Amtsgericht zu hoffen und so rief ich einfach mal dort an und fragte freundlich nach dem Stand der Bearbeitung meines Antrags auf die /.
Zu meinem beinahe Erstaunen bekam ich dann mitgeteilt, dass das Schreiben an mich schon herausgegangen sei und auch die Briefe an die bestellten Sachverständigen schon vor über einer Woche verschickt worden seien.

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Moni`s Transition

Moni erzählt von Ihren Erfahrungen der Transition im südlichsten Bundesland.

War heute beim Psychologen, der das Zweitgutachten erstellt, der mir auch das mit den mindestens 3 Jahren Bedürfnis erzählt hat. Hab ihm gesagt, das dauert mindestens schon 6 Jahre und habe etwas aus dieser Zeit erzählt. Thema Ende, das war ihm genug. Er gab mir noch ein Merkblatt mit, was alles zum Antrag gehört:

Kopie der Geburtsurkunde
Aufenthaltsbescheinigung der Wohnortsgemeinde
Kopie von gültigem Personalausweis oder Pass
2 Gutachten von unabhängigen Gutachtern.

Die Gutachter kann man sich in Bayern selber aussuchen (Info bei Selbsthilfegruppen, welche Gutachter es gibt), in anderen Bundesländern beim Amtsgericht/Familiengericht erfragen oder bestellen lassen. Lebenslauf ist NICHT erforderlich. Im Antrag gewünschte/n Vornamen angeben.

Meine Outings fanden erst seit Januar 2013 statt, Ausgang nur noch en Femme seit Anfang August 2013. Er meinte, das geht in Ordnung, wohl weil ich vorher aus beruflichen Gründen nichts unternehmen konnte und sich deshalb ein Stau gebildet hatte, der sich nach Beendigung des Berufslebens dammbruchartig entlud.
Fazit: Der Antrag kann jederzeit gestellt werden.
Das Verfahren wird durch eine persönliche Anhörung im Gerichtsgebäude abgeschlossen.

Hier mein Antrag, den ich neulich abschickte:

Betreff: Antrag auf Personenstandsänderung gem. §8 TSG

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hiermit beantrage ich, der Änderung meines Namens und des Personenstandes zuzustimmen.
Ich bin Mann zu Frau Transsexuell und Deutscher im Sinne des Grundgesetzes.
Mein fester Wohnort befindet sich an der oben genannten Adresse.
Die in dem Geburtseintrag angegebene Geschlechterrolle konnte ich seit ca. sechs Jahren nur unter zunehmenden Schwierigkeiten ausfüllen.

Ich beantrage, in Zukunft die Vornamen Monika Margarethe, Rufname: Monika zu führen.

Als Gutachter benenne ich:

1. Dr. Med. Heinz Basin
Gartenstr. 30
85757 Karlsfeld
Tel. 08131-91122

2. Dr.Med. Werner Ettmeier
Kobellstr. 13
80336 München
Tel. 089-12163013

Beide besitzen langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der TS und waren schon früher für das AG München als Gutachter tätig. Deshalb bitte ich Sie diese als Gutachter in meiner Sache zuzulassen.
Bei Dr. Basin bin ich seit 30.07.2013 in begleitender Betreuung. Mit Dr. Ettmeier hatte ich am 04.09.2013 ein vorbereitendes Gespräch wegen des zweiten Gutachtens. Die Gutachten werden Sie- je nach gängiger Praxis- von den Gutachtern oder mir zugeschickt bekommen. Auf Prozesskostenhilfe verzichte ich. Ebenso verzichte ich im Fall eines positiven Beschlusses auf Rechtsmittel gegen diesen.

Mit freundlichen Grüßen
Monika Margarethe

Anlagen:
Kopie Personalausweis
Geburtsurkunde
Aufenthaltsbescheinigung

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