Kleine Galerie vom Gendertreff beim CSD am See 2011 in Kreuzlingen und Konstanz

Am 16.07.2011 fand in Konstanz und Kreuzlingen mit dem CSD am See der einzige grenzüberschreitende Christopher Street Day der Welt statt. Wie bereits in unserer diesbezüglichen Pressemeldung angekündigt, war der Gendertreff mit dabei. Und davon möchten wir Euch mit den folgenden Bildern berichten.

Die Aufstellung erfolgte im schweizerischen Kreuzlingen. Kreuzlingen liegt direkt neben Konstanz am Bodensee, so dass man eigentlich von einer Doppelstadt sprechen kann. Die Landesgrenze verläuft quasi mitten durch die Stadt.

Bevor es richtig losging, wurde noch schnell ein Gruppenbild gemacht.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Dann wurden Xenia und Ava noch von einer Reporterin eines schweizer Lokalsenders interviewt.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Im Hintergrund des Beitrags bei Tele Top konnte man unser Gendertreff-Banner erkennen. 🙂

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Dann ging es los – zunächst einmal leider nur durch Nebenstraßen.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Na gut, die Organisatoren hatten sich überlegt, den Busbahnhof in Kreuzlingen zu umgehen. Der Nachteil für uns: Auf den Nebenstraßen war nicht so viel los. Der Vorteil für uns: Wir konnten wenigstens einige Fotos machen. Denn als wir in die Hauptstraße von Kreuzlingen einbogen, war es schon voller und wir kamen nicht mehr zum Fotografieren.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Aber auch hier wurden bereits die ersten Flyer verteilt. Schließlich hatten wir diese extra für den CSD am See entworfen.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Auf der Hauptstraße von Kreuzlingen war natürlich viel mehr los. Hier erreichen wir den Grenzübergang vom schweizerischen Kreuzlingen ins deutsche Konstanz. Immerhin waren wir ja beim weltweit einzigen grenzüberschreitenden CSD.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Und auch hier wurden natürlich unsere Flyer verteilt. Denn schließlich wollen wir ja auch über das Thema Transgender aufklären.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Hier noch ein Foto der Gendertreff-Gruppe vor dem Grenzübertritt nach Konstanz.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

In Konstanz war dann deutlich mehr los und das Motto „Trau Dich“ des CSD am See 2011 passt ja auch viel besser in eine belebte Innenstadt.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Die „Biomädels“ trugen Aufnäher mit der Aufschrift: „Mein Partner ist Transgender“. Denn wir wollen ja auch den Angehörigen von Transgendern Mut machen und Hilfestellung leisten. Auch hier passte das CSD-Motto „Trau Dich“ also wieder hervorragend zu unserem Anliegen.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Auch nach dem Umzug waren wir auf der anschließenden Veranstaltung im Park direkt am Bodensee mittendrin und nicht zu übersehen.

CSD am See 2011 Kreuzlingen Konstanz

Die folgende Diashow zeigt weitere Impressionen vom Gendertreff beim einzigen grenzüberschreitenden CSD weltweit.

>> Gendertreff meets CSD Konstanz (Schweizer Fernsehen)

>> Diashow vom Gendertreff beim CSD am See 2011

>> Öffentlichkeitsarbeit

>> Bunt ist die Welt – auch am Bodensee (Die ersten Tage)

>> Günnis Reportage (Bunt ist die Welt – auch am Bodensee Teil 2)

>> Zum Inhaltsverzeichnis

7 Naturschönheiten in der Schönheit der Natur

Bundesgartenschau Koblenz 2011

erlebt und geschrieben von Gitta

In den letzten Tagen war es für diese Jahreszeit ein ungewöhnlich warmes, ja fast schon heißes Wetter, selbst in den Nächten kühlte es kaum ab. Die Wärme der Nacht ließ auch unseren Reporter Günni vom Tranny – Magazin nicht zur Ruhe kommen. So kam es, dass er an seinem freien Samstag schon sehr früh auf den Beinen war. Doch was sollte er unternehmen, an diesem 28. Mai 2011? Zuhause bleiben wollte er auf keinen Fall, dazu war der freie Tag zu schade, vielleicht einen Stadtbummel oder einfach nur ein wenig am Rheinufer faulenzen? Also fuhr er mal wieder ohne Ziel in Richtung Norden des Landes und freute sich auf einen unbeschwerten Tag ohne Arbeit.

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8 Neandertalerinnen auf den Spuren der Römer

Osterreise nach Trier 2011

erlebt und geschrieben von Gitta

Endlich war es soweit, Ostern 2011 stand vor der Tür, und unser altbekannter Reporter Günni vom Trannymagazin hatte vier Tage Urlaub, den er auch fernab seiner Arbeit einmal richtig genießen wollte. Alle Wetterdienste sagten bestes Sommerwetter voraus, und so beschloss er, ohne festes Ziel einfach mal so ins Grüne zu fahren. Bereits am frühen Karfreitagmorgen startete er und sein Weg führte ihn zunächst in Richtung Norden. An der Raststätte Solingen–Ohligs machte er eine Pause, um einen Kaffee zu trinken. Schon auf dem gut gefüllten Parkplatz fiel ihm ein Auto auf, das ihm irgendwie bekannt vorkam. Aber so sehr er auch nachdachte, es wollte ihm nicht einfallen. Also ging er ins Restaurant, holte sich einen Kaffee, den er auf der Terrasse genießen wollte. Und da fiel ihm auch wieder ein, wem das auffällige Auto auf dem Parkplatz gehörte: Allein und in der Sonne sitzend hatte es sich Gitta gemütlich gemacht, die er ja schon seit längerem kannte. Aber warum hatte sie sich am heiligen Karfreitag schon so früh auf den Weg gemacht?

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Xenia in Wettenberg 2010

Nach 2006 und 2008 waren Xenia und Freunde wieder in Wettenberg zum größten und schönsten Oldiefestival Deutschlands.

Alle hatten wieder viel Spaß und wir hatten den Eindruck, dass wir schon erwartet wurden.

Natürlich ging es auch wieder auf die Bühne zum Petticoatwettbewerb:

>> Den Petticoatwettbewerb auf YouTube ansehen

>> 2006

>> 2008

>> 2010

>> Zur Inhaltsübersicht

Zwischen den Fronten

Zugegeben war dieser Ausflug wieder einmal von Gitta super gut organisiert aber was sich nachts auf der Heimfahrt zugetragen hatte, konnte niemand vorher sehen und will auch niemand wirklich erleben.
Aber dazu später!

In Bonn, genauer Bonn-Beuel, steht ein Schiff, das ein chinesisches Restaurant beherbergt und genau das wollten wir ansteuern. So trafen sich Ava, Bernadette, Gitta, Ute, Marina, Rita, Sabine, Sabrina und meine Wenigkeit gegen halb 1 am Trannybahnhof Gruiten um die Regionalbahn nach Bonn zu nehmen.

Schließlich erreichten wir Bonn und uns zog es auch so gleich zum Münster.

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Neulich in Wettenberg

Jedes Jahr am letzten Juliwochenende findet in der kleinen hessischen Gemeinde Wettenberg das Golden Oldies Festival statt. Nach bescheidenen Anfängen hat sich dieses Event zu einer der größten Veranstaltungen rund um Oldtimer, Petticoats und Wirtschaftswunder gemausert. Und nachdem Xenia bereits in 2008 dort an einem Petticoat-Wettbewerb teilgenommen hatte war irgendwann Anfang dieses Jahres die Idee geboren, dass man mal wieder dorthin fahren könnte.

Nun, in 2008 hatte es für mich nicht gepasst. Aber in diesem Jahr hatte ich Zeit. Ich habe zwar keine besonders große Affinität zu Petticoats, aber ein schönes Sommerkleid tut es ja auch. Und ein schöner Ausflug ist ja auch nicht zu verachten.

Also trafen wir uns am Samstag, den 31. Juli und fuhren nach Gießen, wo wir uns ein Hotel genommen hatten. Die Fahrt verlief gewohnt unspektakulär. Nur einmal machten wir eine Pause, da die Raucherinnen und auch der Kaffee ihr Recht einforderten. Witzig, als ein Mann zeitgleich mit mir durch die Schleuse der Sanifair-Anlage ging. Er folgte mir in Richtung Toilette, um dann zurückzuweichen als hätte er einen Elektroschock erhalten. Dabei war an der Damentoilette überhaupt nichts auszusetzen. 😉

In Gießen checkten wir im Hotel ein und machten uns frisch. Dann konnte es auch schon losgehen. Es wurden Sonderbusse direkt zum Festivalgelände eingesetzt, wobei das Festivalgelände mit dem Ortskern nahezu identisch ist. Wir kauften uns Zwei-Tages-Tickets und dann konnte es auch schon losgehen.

Wir stürzten uns in Gewühl und besichtigten jede Menge toller Oldtimer (ich habe sogar einen in pink gefunden, was wunderbar zu meinem puderfarbenen Sommerkleid passte), hörten uns die Rock’n Roll Bands an und stöberten in den Auslagen der Stände.

Abends ging es dann zurück zum Hotel, wo wir direkt gegenüber im Xenia bereits bekannten Café Paprica hervorragend und günstig zu Abend aßen.

Nach einer viel zu kurzen Nacht ging es dann am nächsten Morgen weiter. Es wurde kurz im Hotel gefühstückt. Dann brachen wir wieder auf nach Wettenberg. Am Gießener Hauptbahnhof wartete bereits ein erstes Highlight: Einige Oldtimer-Busse fuhren spezielle Touren zwischen Wettenberg und Gießen. Wir hatten Glück und konnten einen dieser liebevoll restaurierten Oldtimer besichtigen. Leider mussten wir jedoch dann mit einem stinknormalen Linienbus vorlieb nehmen – die Oldtimer mussten gesondert gebucht werden.

In Wettenberg wiederholten wir im Wesentlichen das Programm vom Vortag, denn bei so vielen Oldtimern und Ständen gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Viele Frauen waren in Kleidern der 50er Jahre unterwegs und auch in unserer Gruppe gab es mit Xenia, Ute, Rita und Hannelore vier Petticoat-Trägerinnen.

Wie schon in 2008 nahm Xenia dann wieder am Petticoat-Wettbewerb teil. Jede der Teilnehmerinnen auf der Bühne musste sich kurz vorstellen und so ließ es sich Xenia nicht nehmen, den Anwesenden kundzutun: „Ich bin Xenia vom Gendertreff in Düsseldorf.“

Ja, und während wir unten zwischen den anderen Zuschauern standen, wurden wir doch glatt gefilmt. Gut, gefilmt und fotografiert wurden wir in den zwei Tagen öfter einmal. Dieses Mal war es aber anders. Denn der freundliche Kameramann war von Mittelhessen TV . Ich habe mich dann noch nett mit ihm unterhalten. Und hier ist sein Filmbeitrag:

>> Das Video zum Bericht auf YouTube ansehen

Ja, da können wir den Bürgermeister und die Gemeinde Wettenberg demnächst wohl schlecht hängen lassen. Aber keine Angst, liebe Wettenberger: Wir kommen wieder. 🙂

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Die Wallfahrt zum Tempel des goldenen Gerstensafts in der Eifel

Marina berichtet hier von unserem Ausflug nach Bitburg. Gerne hat sie dem Gendertreff die Genehmigung erteilt, dies hier im Blog/Magazin einzustellen.

Hopfen und Malz Gott erhalt’s
So sagt ein altes Sprichwort der Bierbrauer. Doch was steckt da dahinter? Das wollten wir 28. August herausfinden.

Nun gibt es bei uns ja nun mehrere Gruppen von Biertrinkerinnen: Altbier-, Kölsch- und Pilstrinkerinnen. Und unter eben jenen gibt es eine immerwährende Meinungsverschiedenheit, welches nun das Beste Bier davon wäre. Um Überzeugungsarbeit für das Bier nach Pilsner Brauart zu leisten lud Gitta zu einer Wallfahrt zum Tempel des südeifeler Gerstensaftes in Bitburg ein.

In kleinen Fahrgemeinschaften haben wir also die Strecke vom Rheinland bis nach Bitburg, dem Epizentrum der Braukunst in der Südeifel hinter uns gebracht. So das alle so ca. 13:00 in dem gebuchten Hotel an kamen.

Ella, die aus verschiedenen Gründen in einem anderen Hotel untergebracht war, wartete dort schon auf uns.
Da die Brauereiführung erst für 15:00 Uhr gebucht war, hatten wir noch ein wenig Zeit uns frisch zu machen und eine Kleinigkeit zu essen.

In unserem Hotel Haus zum Römerwall, das genau genommen das Gästehaus des Hotel Louis Müller ist, war die Küche geschlossen. Daher sind wir alle die 100m bis ins Haupthaus gelaufen um dort eine Mittagsmahlzeit einzunehmen.

Ein kurzer, sehr kurzer Spaziergang durch die Innenstadt von Bitburg folgte. Nun was will man auch schon von der Fußgängerzone einer Kleinstadt mit knapp über 12.000 Einwohnern erwarten?

Dann war es auch schon Zeit sich zur Führung durch die Bitburger Marken-Erlebniswelt , die sich auf dem Gelände der alten Brauerei in der Stadt befindet. Das ist ein schönes, modernes Unternehmens-Museum, untergebracht in der alten Braustätte. Mit der Geschichte der Brauerei als Familienunternehmen fängt es 1817 an. Und noch heute befindet sich die Brauerei mehrheitlich im Familienbesitz.

Von der Geschichtsabteilung geht es nun in die Abteilung der Rohstoffe. Zunächst das Wasser: Das Brauwasser wird aus 5 bis zu 300m tiefen Brunnen gewonnen. Aus den Tiefen der Bitburger Mulde. Das Wasser dort hat auf seinem 13000 Jahre dauernden Weg von der Oberfläche bis in die Tiefe viele wichtige Mineralien aufgenommen, welche entscheidend für die Qualität des Bieres sind.

Als nächstes kommt die Gerste. Wir bekommen also, wie zuvor auch schon beim Wasser eine audiovisuelle Präsentation vorgeführt über die Herkunft und die Verarbeitung der Braugerste. Früher wurde noch in der Brauerei selbst das Malz aus der Gerste gewonnen, heute ist dies an externe Mälzereien vergeben.
So kommen wir zum vorletzten Rohstoff, dem Hopfen. Der Hopfen ist ein Hanfgewächs mit langer Anbautradition. Der Hopfen gibt dem Bier seinen bitteren Geschmack und macht das Bier haltbar. Ein guter Teil des Hopfens kommt aus der Eifel selbst, ein anderer überwiegend aus der Hallertau nördlich von München. Auch hier wieder eine audiovisuelle Präsentation.

Dann erklärt uns unsere Führerin, das sich der Hopfen immer im gegen den Uhrzeigersinn um die Pflanzgestelle windet. Ava macht sie darauf aufmerksam das dies an der Corioliskraft liegt.
Der letzte Rohstoff ist erst seit der Erfindung des Mikroskop bekannt, nämlich die Hefe. Da die Hefe als solches erst 1883 entdeckt wurde. Es gibt zwei Typen von Hefe. Obergärige und Untergärige Hefe. Obergärige Hefe bildet lange Ketten von Zelle und schwimmt daher, von der entstehenden Kohlensäure oben auf der Maische. Untergärige Hefe setzt sich hingegen auf dem Boden ab. Zu Herstellung von Bitburger Pils kommt nur ein bestimmter, untergäriger Stamm in Frage.

Sodann ging es die Treppen hoch zum ehemaligen Kesselhaus. Dort stehen noch die Kupferkessel, die früher verwendet wurden. Heutzutage werden aber nur noch Kessel aus Edelstahl verwendet. Edelstahl ist besser zu reinigen und desinfizieren. Aber das polierte Kupfer mit den Messing Armaturen hat schon seinen Charme. Hier also wurde uns in einer weiteren Präsentation der gesamte Ablauf des Brauvorgangs gezeigt.
Im nächsten Raum dann ging es wieder nach unten. Dies ist ein Ausschnitt aus einem Reifetank. Da sich nach dem Brau und Gärvorgang noch sehr viele Feststoffe im Bier befinden muss dieses nun Filtriert werden. Dieser Filtrationsvorgang wurde dann hier erklärt.
Die letzte Station im Rundgang war die Abfüllanlage. Es wurde die Vorbereitung und Abfüllung von Flaschen und Fässern erklärt. Es muss schon ein ziemlicher Aufwand getrieben werden, um das fertige Bier so abzufüllen, damit die Qualität nicht leidet. Z.B. müssen Flaschen und Fässer zuerst mit CO2 gefüllt werden damit die gelöste Kohlensäure im Bier nicht entweicht und das Bier beim einfüllen nicht schäumt. Man nennt diesen Vorgang vorspannen. Das Abfüllen eines 50 Liter Fasses dauert nur 3 Sekunden. Flaschen werden in nur Sekundenbruchteilen gefüllt.
Sodann kamen wir in die Genießerlounge. Nachdem wir nun schon so viel von der Herstellung gehört haben, konnten wir uns dann endlich von der Qualität des Bieres selbst überzeugen. Eigentlich bekommt man hier nur 2 Bier á 0,2 l und eine Brezel. Aber heute hatte man wohl gute Laune und es wurde immer reichlich nachgeschenkt.

Wir waren nicht alleine als Gruppe bei der Führung. Die anderen Anwesenden haben anfangs natürlich schon ein bisschen komisch geschaut, aber nachdem die Neugier befriedigt war, war auch das kein Thema mehr. Es zeigte sich mal wieder, wenn wir uns selbstverständlich und selbstsicher in der Öffentlichkeit bewegen, dann interessiert es niemanden, das wir vielleicht nicht ganz das sind was wir zu sein scheinen.

Nach der Führung wurde es jetzt auch schon so langsam Zeit ein Restaurant zu suchen, um unser Abendmahl einzunehmen. Da jede von uns auch noch 3 weitere Bons für Bier hatte, war ja für die Gertränke schon gesorgt. So sind wir gar nicht weit gegangen. Nur ca. 500m weiter, im Restaurant Eifelbräu Dieter haben wir dann alle gespeist und einen guten Teil der Bons in heimischen Hopfenblütentee umgesetzt.
Im Anschluss sind wir zurück in unser Hotel gelaufen und haben den Abend bei vielen schönen Gesprächen und noch ein paar Bitburger mehr ausklingen lassen.

Für den nächsten Tag, Sonntag den 29.08. hatten wir einen Ausflug nach Luxemburg geplant. So sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück im Konvoi losgefahren. Ich mit dem Trannytaxi XL voran, Ella, Xenia und Gitta hinterher. Die Steckenführung habe ich zunächst erst mal der Madam Navi überlassen. Wiedererwarten führte sie uns aber nicht auf die A64 sondern kurz vor der Auffahrt über Landstraßen. Warum ist unklar, denn ein Stau war weit und breit nicht zu sehen. Wahrscheinlich war diese Stecke rechnerisch 1 Minute schneller. Tatsächlich führte die aber über kleine und kleinste Nebenstraßen. In Höhe von Oberbillig reichte es mir dann mit dem Nebenstraßen gezuckel und ich bin nach Schildern gefahren. So ging es auch schon über die Sauer/Sure und schon waren wir in Großherzogtum Luxemburg. Die weitere Strecke führte durch Wasserbillig. Die Stadt scheint nur aus Tankstellen zu bestehen. Kein Wunder, ist doch das Benzin und der Diesel ca. 25 Ct. billiger als in Deutschland.

Gegen 11 Uhr kamen wir dann also in der Stadtmitte von Luxemburg an. Die nächste Herausforderung war es einen Parkplatz zu finden. An den Casemates de la Pétrusse gab es zwar Parkplätze, die waren aber alle belegt. Beim Versuch irgendwo anders einen Parkplatz zu finden verloren wir uns im Verkehrsgetümmel aus den Augen. Ich habe das Trannymobil XL in einer Tiefgarage geparkt. Ella fuhr hinter mir her. Xenia und Gitta waren plötzlich weg. Nach ein paar Telefonaten haben wir uns neu koordiniert und waren alle letztlich in der gleichen Tiefgarage.

Zu Fuß ging es dann zurück zu den Casemates de la Pétrusse. Von dort aus hat man einen sehr schönen Blick hinüber zum Schloss und hinunter in den Schlossgraben, in dem sich heute ein Park befindet. Nach einer ausgiebigen Fotosession beschlossen wir uns erst mal die Stadt anzusehen. Nicht weit war die Fußgängerzone, wo gerade eine Kapelle Marschmusik spielte. Dort sind wir dann auch auf eine Tasse Kaffee bzw. Tee ins Cafe France am Place d’Armes eingekehrt. Das Wetter war nicht so optimal an diesem Tag, es war zwar trocken, aber eher kühl. Und nach dem gestrigen Abend konnten wir alle ein wenig Coffein vertragen. Unser weiterer Weg durch die Stadt führte uns auch zu einigen, heute geöffneten Geschäften. Welche Frau kann schon Shopping widerstehen? Danach machten wir noch einen langen Spaziergang im Park unterhalb der Kasematten. Nach diesem Rundgang durch die Stadt beschlossen wir das Abendessen in Trier abzuhalten, dann die Restaurantpreise hier in Luxemburg sind schon ein wenig gehoben. Da eine Fahrt nach Trier ein Umweg für Ella gewesen wäre, verabschiedete sie sich jetzt von uns und fuhr nach Hause. Zuvor jedoch wollten alle noch die steuerlichen Vorteile des Kraftstoff-, und Tabakwareneinkaufs in Luxemburg nutzen. Xenia wollte unbedingt an eine Shell Tankstelle. Also die nächste Shell stadtauswärts ins Navi eingegeben: Als wir dort ankamen war diese aber geschlossen. Dann haben wir überlegt, wenn es schon so viele Tankstellen in Wasserbillig gibt, warum also nicht da Tanken? Gesagt getan. Alle Tanks gut gefüllt und mit günstigen Waren versorgt ging es über die Autobahn weiter bis Trier-Stadtmitte. Dort sind wir wieder in ein Parkhaus gefahren und in die Innenstadt gelaufen. In der Zwischenzeit fing es an zu regnen. So das wir mit Regenschirmen bewaffnet losgeziehen mussten. Einige von uns wollten direkt zum Essen, Ava aber noch ein bisschen Alte Steine sehen. Der Dom zu Trier ist ja eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Der Abstecher in den Dom hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, diese Kirche ist sehenswert.

Im Anschluss gab es ein gemeinsames Essen im Ratskeller, einem ukrainischen Spezialitäten Restaurant. So langsam klang auch der zweite Tag aus und wir verabschiedeten uns im Parkhaus von einander. Denn ab jetzt mussten wir ja alle getrennt nach Hause fahren.

Die Rückfahrt war von starken Regenschauern gezeichnet, die das Fahren in der Dunkelheit nicht gerade angenehm machte. Aber für so eine erfahrene Autofahrerin wie mich ist das auch keine große Sache. Eine nach der anderen wurde zu Hause abgesetzt und ich selbst war um 23:00 Uhr in meiner Wohnung.

Alles in allem war es wieder ein sehr schöner Wochenendausflug. Und (man muss schon fast sagen, wie immer) zeigte sich öffentlich Transgender sein ist heute wirklich kein Problem mehr. Wir wurden überall, im Hotel, in den Restaurants und auch sonst völlig normal und mit völliger Selbstverständlichkeit behandelt. So wie man es selbst auch tun würde.

Mein Dank geht an alle, die an der Planung und Durchführung dieses Ausflugs beteiligt waren, allen voran an Gitta.

Liebe Grüße
Marina

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Zwei Freundinnen: Katrin und Katja fahren zum 5. Geburtstag von Special Trade nach Nürnberg

„Kann ich mich wirklich rauswagen?“ – Diese bange Frage stellen sich viele Transgender am Anfang ihrer Outdoor-Karriere. Die ersten Schritte erlebt man noch unter Schweißausbrüchen und Herzklopfen. Doch dann ist auf einmal alles ganz einfach.

Eine Philosophie des Gendertreff lautet, dass Neulinge im Wege des Learning by Doing von erfahrenen Transgendern lernen. Im folgenden Artikel beschreibt Katja aus dem Gendertreff Forum , wie sie als Anfängerin gemeinsam mit der schon „alten Häsin“ Katrin zum Sommerfest anlässlich des fünften Geburtstags von Special Trade nach Nürnberg reist.

Hier nun der Bericht von Katja:

Die ganze Nacht habe ich kaum geschlafen. Herzklopfen bis zum Hals – doch irgendwie wie im Rausch der Gefühle. Endlich! Der Wecker rappelt mich doch noch wach. Gegen vier Uhr Morgens war ich doch noch eingeschlafen.

Für mich, Katja, sollte es der bis dahin längste Tag seit meinen ersten Ausgehversuchen werden. Obwohl: Was heißt hier Tag? Ein ganzes Wochenende! Vorsichtshalber habe ich mir noch eine Not-Kleidung eingepackt. Wer weiß?

Dann ab ins Bad. Jetzt geht es los. Beim Schminken muss ich Gas geben, denn es ist schon kurz vor fünf. Aber das Make-up sitzt und ich freue mich, dass es jetzt endlich losgeht.

Ich trage einen Jeansrock mit Bluse und Blazer – klack – klack – schallen die Pumps im Hausflur und um 05:30 Uhr bin ich aus dem Haus. Es fängt an zu regnen. Na ja, schnell über den Hof zum Leihwagen. Ich steige ein und fahre los nach Düsseldorf, um mich mit Katrin zu treffen. In der Zwischenzeit telefonieren wir beide zusammen.

Ich bin wie im Rausch, doch irgendwie fühle ich mich sauwohl. Am Südfriedhof in Düsseldorf angekommen hat es wieder aufgehört zu regnen. Katrin und ich begrüßen uns herzlich und Katrin wechselt das Auto.

Unterwegs unterhielten wir uns sehr intensiv über unsere Gemeinsamkeiten. Das war so intensiv, dass wir unser Frühstück verquatscht haben. Das wollten wir noch nachholen.

Irgendwo hinter Frankfurt wollte Katrin eine Zigarette rauchen. Kurz entschlossen hielten wir am nächsten Rastplatz an. Doch dies war kein normaler Rastplatz, sondern ein ganz kleiner. Leute en masse, doch auch ich wollte mal raus, ein wenig Frischluft tanken. Ich schaute mich um, aber mich nahm niemand wahr. Vielleicht waren sie auch alle nur mit sich selbst beschäftigt.

Wir unterhielten uns weiter, lachten zusammen und stiegen gut gelaunt in den Wagen. Wir bekamen langsam aber sicher Hunger und fuhren weiter zum Rasthof am Spessart an der A3. „Was da wohl wieder auf mich zukommt“, dachte ich bei der Abfahrt von der Raucherpause.

Na ja, wir sind ca. 30 km auf der Autobahn gefahren, als das Schild „Rastplatz Spessart“ auftauchte. Nun bekam ich dann doch feuchte Hände. Katrin sagte zu mir, dass mich niemand beachten würde. Lediglich mit dem einen oder anderen Blick müsste ich wohl rechnen.

An der Raststätte angekommen haben wir das Auto geparkt und die Handtasche über die Schulter gehängt. Schön einen Fuß vor dem anderen gestellt und auf Kopfsteinpflaster ging es mit Keilabsatz in Richtung Rasthaus. Die Herren, meist Rentner, schauten uns an und auch die Frauen musterten uns. Wir gingen auf die Toilette – die mit dem Rock dran.

Im Anschluss machten wir uns noch etwas frisch und gingen dann zum Frühstücken. Die Kassiererin zwinkerte mit den Augen und fand uns toll. Wir bezahlten das Frühstück und gingen zum Tisch, aßen unsere Brötchen, tranken den Kaffee und unterhielten uns. Es war schon kurz nach halb zehn als wir aufstanden, um unsere Fahrt fortzusetzen.

Nach einer weiteren Stunde sind wir im Hotel in Nürnberg angekommen. Es lag genau in der Innenstadt. „Schön“, dachte ich nur, „jetzt heißt es wieder raus.“ Oh je, zum Hotel mussten wir durch eine stark belebte Straße laufen. Also raus und durch. Wir haben dann nur kurz eingecheckt und mussten sofort wieder raus, weil vor dem Hotel nur Ein- und Ausladen gestattet war.

Irgendwie aus Neugierde sind wir zu Special Trade gefahren. Das hellrote Gebäude in einem Industriegebiet fiel gut auf und nach einem kurzen Orientieren gingen wir beide hinein. Ein Paradies der Transgenderausstattung lag uns zu Füßen. Alles, was das Herz begehrte, war in greifbarer Nähe.

Wir wurden von den Leuten herzlich willkommen geheißen und der Strom der Besucher riss nicht ab. Es kamen immer mehr Leute zur Tür hinein. Wir haben uns an die Theke gesetzt und aßen ein paar Häppchen. Wir haben dort viele nette Leute kennen gelernt und uns ausgetauscht.

Dann ging es los: Meine und auch Katrins Verwandlung. Wir saßen in gemütlicher Runde und ich begann mir eine neue Perücke auszusuchen. Es war wie in einer gemütlichen Runde. Jeder zeigte mit dem Daumen nach oben oder unten.

Ganze drei Versuche hab ich gebraucht und alle klatschten zum Schluss. Ich habe mich im Spiegel angeschaut und gesagt: „Mann, ist das eine Schöne!“ Die Mütze war gekauft.

Das war aber noch nicht alles, denn dann folgte noch das andere Programm, das ich gebucht hatte: „Von der Raupe zum Schmetterling“ – eine Kosmetikbehandlung habe ich ebenfalls bekommen.

Es war schon kurz nach 16:00 Uhr, also rein in das Zimmer, wo Karin, die Kosmetik-Fachfrau auf mich wartete. Sie hat mich erst einmal abgeschminkt. Ich fühlte mich irgendwie nackt, aber das sollte schnell vergehen. Sie manikürte meine Nägel. Dann wurde ich massiert. Herrlich, nach so einem langen Tag! Ich wurde immer entspannter.

Dann wurde mein Gesicht behandelt. Ein Peeling, dann eine Gesichtsmassage und viel Ruhe – na ja, Tür auf, Tür zu – es war ja viel Betrieb dort.

Zu guter Letzt habe ich eine Gesichtsmaske bekommen. Meine Augen haben eine Verjüngungskur bekommen und mein Gesicht bekam eine Maske. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Es war einfach herrlich.

Nach weiteren ca. 20 Minuten wurde ich wach gemacht und war wie erholt. Ich fühlte mich tatsächlich, als hätte sich eine Raupe in einen Schmetterling verwandelt. Karin legte mir ein neues Make-up auf und machte mir die Augen schön. Als runderneuerte Katja verließ ich entspannt das Zimmer und zu guter Letzt drückte ich Karin noch.

Da es schon nach 18:00 Uhr war, entschlossen wir uns, endlich zurück zum Hotel zu fahren, um uns für die Feier noch schnell umzuziehen. Da wir mit dem Wagen ja nur bis in das Parkhaus fahren konnten bedeutete das: Raus in das Leben der Innenstadt von Nürnberg.

Wenn ich mein Spiegelbild in den Schaufenstern sah war ich überrascht, wie gut ich aussah. Von den anderen wurde ich eigentlich gar nicht wahrgenommen. Der Eingang des Hotels kam näher und wir gingen hinein. Wir holten die Schlüssel an der Rezeption und verabredeten uns für 19:00 Uhr, denn wir wollten ja schnell zurück zum Event von Special Trade.

Also kurz noch umgezogen. Mit Bluse, schwarzem Rock und meinen 8-Zentimeter-Pumps ging es dann wieder raus in die Stadt.

Katrin schmerzten die Ohrringe. Sie waren wohl zu schwer, also wurde schnell beschlossen, eben ein paar neue holen. „Jau“, dachte ich, „Augen zu und durch.“ Wir sind bei H&M rein. Der Laden war gerappelt voll. Es war warm und überall waren Menschen. Wir liefen völlig selbstverständlich da durch – gut ein paar Blicke hat Frau auch bekommen, auch von den Verkäuferinnen. Mal ein zwinkerndes Auge, gut ich will nicht protzen, es waren zwei. Dann hatte Katrin die Ohrringe ausgesucht: Kreolen. Wir gingen zur Kasse und bezahlten.

Oh weh, wieder Kopfsteinpflaster mit den Pfennigabsätzen! Doch auch das hat gut geklappt und wieder rein ins Parkhaus, das Auto geholt und zum Special Trade Event gefahren. Wir waren schon spät dran, denn erst nach 20:00 Uhr waren wir da. Wir stellten das Auto ab und stürzten uns ins Vergnügen. Ich hatte mit Katrin vereinbart, dass sie uns heute zum Hotel zurückfahren sollte.

Der Abend war wunderschön. Es begann mit einem Sektempfang, dann haben wir es uns auf der Terrasse  gemütlich gemacht und unheimlich nette Leute kennen gelernt. Wir haben sehr gut gegessen und getrunken und auch eine tolle Unterhaltungsshow gesehen. Das Programm hieß BabsnerTV und war total lustig. Wir blieben bis weit nach Mitternacht.

Im Anschluss haben wir uns bei Inka und Michael, den Inhabern von Special Trade, für die tolle Party bedankt. Dann fuhren wir gut gelaunt zum Hotel zurück. Meine Füße brannten von den Absätzen, aber wir mussten noch einen riesigen Weg vom Parkhaus zum Hotel laufen. Na ja, wir haben auch das geschafft.

Zu guter Letzt wollten wir noch einen Absacker trinken, aber die Hotelbar war schon zu. Doch im Keller befand sich noch eine Bar. Also ab in den Keller, wo wir immer neue Kellner gehabt haben. Lustig, so eine tolle Runde. Kurz vor 5:00 Uhr wurde ich müde. Ich verabschiedete mich und ging zu Bett.

Um 9:00 Uhr hieß es wieder „Raus aus den Federn!“ Eine kurze Nacht war das. Doch ich musste mich nun schnell duschen und fertig machen, denn um zehn Uhr war mit dem Frühstück Schluss.

Ich habe es geschafft und die Leute von der Fete waren auch noch da. Wieder hatten wir jede Menge Spaß.

Dann haben wir ausgecheckt, sind zum Parkhaus gelaufen und haben das Auto geholt. Schnell getankt und los, ab zum Gendertreff Düsseldorf . Gegen 15:30 waren wir wieder in Düsseldorf. Noch einen leckeren Kuchen im Café Süd gegessen und von der Party erzählt. Im Anschluss bin ich freudestrahlend nach Hause gefahren und hundemüde ins Bett gefallen.

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Zum Irrgarten nach Vaals

Geschrieben, Erlebt und mit freundlicher Genehmigung – Marina

Es ist Samstagmorgen 5:56 Uhr. Ich bin gerade aufgewacht. Uuuuh, du hättest eigentlich noch mindestens eine Stunde schlafen können, Marina. Sch…. Gewohnheit um 6:00 Uhr aufzustehen. Aber die Sonne scheint herein. OK, dann gehen wir eben den Tag gemütlich an. 1. Baddurchgang mit Duschen und nass rasieren.
Dann ein bisschen Frühstück machen, dabei im Gendertreff Forum mal sehen was so läuft. Schnell ist es auch 7:30 Uhr. Zeit Marina optisch zu erschaffen. Also ab zum 2. Baddurchgang, ”Spachtelmasse” auftragen und „Kriegsbemalung“ anlegen. 😀
Der Himmel wird immer dunkler, von Sonne keine Spur mehr. Aber immerhin, es regnet nicht. Noch mal die Wettervorhersage geprüft, in der Gegend um Aachen soll es zwar bewölkt aber trocken bleiben.

So was ziehe ich denn nun an. Der lange olivgrüne Rock, das Top mit den grün-braunen Blumen und Sandaletten. Jene Sandaletten, die ich extra noch am Freitag gekauft habe. Im Römerstil mit einen kleinen 2cm Keil. Ein Blick auf’s Thermometer: 17°C, mmmh, besser doch eine Strumpfhose anziehen. Mütze fertig frisieren und hochstecken, sicherheitshalber wegen den noch recht frisch gestochenen Ohren. Es wird 10:10 Uhr. Zeit aufzubrechen. Hab ich alles…ja (denke ich). Ins Auto und los Bernadette abholen. Geplante Ankunft 11:00 Uhr. Kein nennenswerter Verkehr, ich bin um 10:50 da. Bernadette steigt ein, weiter zu Rita. Es fängt an zu tröpfeln. Geplante Ankunft 11:20. Um 11:10 sind wir da. Rita sagt uns, das Ava noch nicht bei Xenia eingetroffen ist, also warten wir bei Rita bis ca. 11:30 Uhr bis Ava sich meldet.

Ich wusste doch, dass ich wieder was vergessen habe: den Fotoapparat, Mist.

So alle Damen an Bord und weiter zu Xenia. Geplante Ankunft 11:40. Wir sind um 11:45 da. Die restlichen drei Damen einladen und los, ab auf die Autobahn nach Aachen. Unterwegs leitet uns das Navi zuerst in Richtung Köln um, OK, ist wohl irgendwo wieder Stau. Kaum sind wir von der A46 auf die A57 abgebogen will uns das Navi wieder zurück schicken. Ich schaue bei den Verkehrsmeldungen nach: 2 km stockender Verkehr an einer Baustelle. Nee, wegen so was drehe ich nicht um, und so schlimm war es auch nicht, sobald sich alle nach rechts eingefädelt hatten lief der Verkehr zügig weiter. Der Himmel wird immer dunkler und es fängt an richtig zu regnen, so viel zur Wettervorhersage. Ausfahrt Aachen-Laurentsberg runter von der Autobahn und quer durch die Stadt, über die Grenze zu den Niederlanden nach Vaals. In Vaals dann links ab hoch zum Dreiländereck (Drielandenpunt).

Ja, hoch, und wie, über 2 Serpentinen und so was in den Niederlanden, hätte ich nicht gedacht. Naja, da oben ist der höchste Punkt der Niederlande auf ganzen 322,50 m.
Als wir am Parkplatz 2 ankommen regnet es so richtig in Strömen. Gitta, Katja, Sabine und Sabrina sind schon da. Es ist 13:05 Uhr. OK, wir sind 5 min zu spät. Petra-Susanne, die mit dem Fahrrad kommen wollte hat abgesagt, kann ich auch verstehen, bei dem Wetter. Was tun, wir wollten doch ins Labyrinth? Im Regen, nee. Also erstmal ins Restaurant und stärken. Die Zeit vergeht, das Essen kommt, das Essen geht. Die Raucherinnen gehen raus und wieder rein, es wird einfach nett geklönt.

Gegen 15:00 Uhr hört der Regen endlich auf. Nichts wie rein ins Labyrinth, bevor es wieder schlechter wird. Eintritt bezahlt und los ging die Mädelstruppe. Die Wege im Labyrinth sind natürlich nicht befestigt, schön schlammig mit großen Pfützen. Na toll, und ich mit meinen Sandaletten. Das Ziel des Labyrinths ist es den Weg ins Zentrum zu finden. Dabei wird einem ab und zu der Weg durch so fiese Wasserfontänen versperrt. Wenn Frau nicht aufpasst ist sie sehr nass. Im Labyrinth laufe hier lang und da lang, im Endeffekt schließe ich mich mit Ava, Sabine und Sabrina zusammen. Nach etlichen Fehlversuchen, findet Ava dann den richtigen Weg und wir vier kommen als erste im der Mitte an. Mein Rock ist nass, meine Strumpfhose auch, die Sandaletten voll Schlamm und vom vielen laufen und Pfützenspringen bin ich klatschnass geschwitzt. Ganz toll, vom Schweiß blättert meine Spachtelmasse ab. Ich bin begeistert… 🙂

Die anderen Sieben irren noch als kleine Gruppe umher. Wir wollen ihnen ja helfen, denn vom Turm aus, der in der Mitte steht kann man wunderbar erkennen wo es lang geht. Aber nein die Damen entscheiden sich weiter auf eigene Faust zu suchen. Nach einer weiteren ca. ¼ Stunde sehen sie es wohl ein und folgen endlich unseren Anweisungen. 5 min. später haben sie es dann auch geschafft. Das obligatorische Fotoshooting folgt lang und ausgiebig.

Von der Mitte aus gibt es dann einen direkten Weg zum Ausgang. Dort steht der obligatorische Kitsch- und Geschenkeshop. Im Shop entdecke ich ein Schild: ”Girlpower”, aber in schwarz auf gelb mit NL an der Seite? Im Lääbbe nedd. Dann ist da noch der Zauberwürfel für Blonde, alle sechs Seiten sind pink, zum totlachen. Aber Geld würde ich für so was nicht ausgeben. So nach dem jetzt alle raus aus dem Laden sind machen wir uns zum eigentlichen Dreiländerpunkt auf. Noch mehr Fotos. In Belgien steht dann ein Café in dem wir uns dann noch kurz mit heiß Aufgebrühtem stärken.

Wir beschließen zum Abschluss noch nach Aachen zum Essen zu fahren. Daran Petra-Susanne Bescheid zu geben denkt natürlich keine. Das Wetter wird immer besser, die Sonne kommt raus. Also zurück zu den Autos, alles einsteigen, Türen schließen. Das Trannymobil XL rollt nach Aachen Innenstadt, zum Parkplatz am Dom. Ava will natürlich erst noch den Dom besichtigen, OK es ist ja noch genug Zeit. Also der Dom zu Aachen ist zwar klein aber absolut sehenswert.

Geplant war das Essen ja so nicht, also sind wir auf Gut Glück los gelaufen in der Fußgängerzone. Links ein Grieche und Sushi-Schnellrestaurant rechts ein Italiener, aber nicht so eine einfache Pizzabude sondern schon was Besseres. Xenia fragt nach einem Tisch für 11, kein Problem. Wir sollen in den 1.Stock in den Wintergarten gehen. Sehr schön. Der Laden gefällt mir, alles im Jugendstil gehalten. Die Kellner haben viel Spaß mit uns, nehmen unsere Bestellung auf. Nach kurzer Zeit kommen schon die Getränke. Da kommt jemand die Treppen hoch, geht zu unserem Tisch und gratuliert uns allen, Respekt. Katja ist schon den ganzen Tag total begeistert und kann es kaum fassen, es ist ja auch ihr erster richtiger Ausflug in die Öffentlichkeit. Siehst du meine Liebe, alles gar kein Problem. Dann kommt auch schon das Essen. Ich hatte mir einen Salat Teller mit Putenbrust und altem Balsamico Dressing bestellt. Oh, oh, oh, so ein tolles Salatdressing habe ich noch nie zuvor gehabt, Wahnsinn. Und gar nicht mal teuer. Xenia und Gitta gehen noch zum Chef des Hauses. Der hat absolut kein Problem mit uns, schließlich wissen wir uns ja zu benehmen. Spaß zu haben kann man ja wohl kaum als schlechtes Benehmen ansehen, oder? Jedenfalls ist der Laden absolut tauglich.

So gegen 21:00 Uhr beschließen wir uns auf den Heimweg zu machen. Also alles zurück zum Auto und ab auf die Autobahn. Katja und ich liefern uns noch ein kleines Rennen. Nein, nicht wirklich, eher fahren wir so Zug um Zug. Mal sie, mal ich vorne. Bis zum Dreieck Neuss, da trennen sich unsere Wege. Weiter zu Ute und Xenia, wo auch gleich noch Ava, Rita und Kirsten aussteigen. Sie wollen dann mit Ava weiter fahren. Also setze ich noch Bernadette ab und fahre dann zu mir nach Hause. Bis ich daheim bin, ist es schon fast Mitternacht. Abschminken, Duschen, kurz was ins Forum schreiben und ab in die Heia.

Trotz des teilweise besch…eidenen Wetters war es doch ein gelungener und sehr sehr schöner Ausflug.

Meinen herzlichen Dank an die Organisatorinnen des Gendertreff.

Liebe Grüße
Marina

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Die Bremer Stadtmusikanten suchen Verstärkung

Trannytour zu den Nordlichtern

erlebt und geschrieben von Gitta

Eigentlich sollte die Erlebnisgeschichte aus Heidelberg der letzte Bericht unseres Reporters Günni vom Tranny – Magazin sein, denn er fühlte sich zu Besserem berufen. Ihm war nämlich ein Aufruf von Radio Bremen zu Ohren gekommen, dass die Bremer Stadtmusikanten noch Verstärkung suchten. Und was lag da näher, als sich dafür zu bewerben, schließlich ist er doch der anerkannt schlechteste Sänger unter der Dusche weit und breit! Also packte er am Fronleichnamstag seine Koffer und begab sich auf große Fahrt.

Als er am Trannybahnhof Gruiten vorbei kam, siegte jedoch seine Neugier und er hielt an. Denn dort standen sie wieder, die sieben Frauen, die er ja schon öfter dort gesichtet hatte: Xenia, Ute, Rita, Kirsten, Ava, Bernadette und natürlich auch wieder die Gitta, denn die muß ja immer mit dabei sein.

Was hatten die denn nun schon wieder vor, an diesem hochheiligen Feiertag in NRW bei bester Laune und strahlendem Sonnenschein? Ja, tatsächlich, sie warteten auf die S – Bahn in Richtung Düsseldorf, in die sie alle pünktlich um 10:13 Uhr einstiegen. Günni schaffte es noch so eben, sein Gepäck zu holen und auf den bereits abfahrenden Zug aufzuspringen. Geschafft, aber auf was ließ er sich nun schon wieder ein?

Nach kurzer Fahrt erreichten sie den Düsseldorfer Hauptbahnhof und die gesamte Gruppe stieg wieder aus und schleppte sich und ihre Koffer in den Tunnel hinunter, um das ihnen schon bekannte Café aufzusuchen und sich zu stärken. Der Reporter setzte sich in eine Ecke und beobachtete die Damen. Aber auch dieses Mal brauchte er nicht besonders vorsichtig zu sein, denn die Frauen waren wieder einmal zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie ihn bemerkten. Nach einem Kaffee oder Kakao zog es alle wieder hinaus in die Halle zu den Verkaufsständen mit den Brezeln und sonstigem leckeren Gebäck. Nur Xenia wurde immer hektischer, hatte sie doch noch am Tag zuvor auf ihrem Weg zur Arbeit einen Stand entdeckt, an dem es Wraps zu kaufen gab, wovon sie unbedingt zwei haben wollte. Aber wie auch immer, sie fand den Laden nicht. „Der wurde bestimmt über Nacht geschlossen“, so vermutete sie und kaufte sich schmollend drei Brötchen und noch einige Brezeln für unterwegs. Doch was war das? Anscheinend hatte das Mädel wieder einmal ein Orientierungsproblem gehabt, denn auf dem Weg zu Bahnsteig 18 war der von ihr gesuchte Verkaufsstand plötzlich wieder da, und so kaufte sie natürlich noch vor Freude über alle Backen strahlend einige der so sehnsüchtig gesuchten Köstlichkeiten für die Reise.

„Na, dem Proviant nach zu urteilen, wird das wohl eine Weltreise werden“, dachte sich Günni und folgte den Reisenden in einigem Abstand zum Zug, der auch bald in den Bahnhof einfuhr. Noch konnte er nur erahnen, was ihn erwartete, und so stieg auch er in den Intercity in Richtung Norden. Erstaunlich schnell fanden die Frauen ihre reservierten Plätze und verstauten ihr Gepäck. Und bereits vor Duisburg konnte das Geheimnis der Tasche gelüftet werden, welche Ute sehr sorgsam seit der Abfahrt in Gruiten mit sich herumtrug, als ob sich darin rohe Eier befänden. Sie reichte den Inhalt an Rita weiter, die anerkannte Fachfrau für den Umgang mit solchen Dingen ist und damit auch garantiert immer wieder für Aufsehen sorgt. Diese konnte es mal wieder nicht erwarteten und öffnete zu schnell die erste Sektflasche, so dass der Korken in hohem Bogen quer durch den Waggon flog. Ganz unschuldig goss Rita nun das köstliche Nass in die mitgebrachten Gläser und alle stießen erstmal auf das bevorstehende Wochenende an, um anschließend ausgiebig zu frühstücken. Weiter ging die Fahrt dann ohne größere Zwischenfälle bis Münster. Dort stieg eine größere Gruppe Jugendlicher in den Zug. Diese hatten einige Dosen mit Bier dabei, die sie bald öffneten. Voller Neid mussten die Mädels zusehen, denn sie wurden natürlich nicht eingeladen.

Nach knapp 3 Stunden machte sich dann wieder Unruhe breit, die Damen machten sich zum Aussteigen bereit, Bremen Hauptbahnhof war erreicht. Vor dem Bahnhof wurde die Orientierung geprüft, und Ava leitete die Gruppe zu Fuß die „200 Meter“ zum gebuchten Hotel in der Altstadt, welches sie auch nach einer weiteren knappen Stunde erreichten. Nach dem einchecken suchte eine jede ihr Zimmer auf, um sich ein wenig zu restaurieren und frisch zu machen und schon bald trafen sich alle wieder zu einer ersten Erkundungstour durch die Stadt. Jetzt ging es ohne Gepäck, dafür aber mit der Straßenbahn in Richtung Rathaus.

Dort ließen sie sich zunächst in einem Straßencafé nieder und tranken und aßen eine Kleinigkeit, um sich von den Strapazen der Fahrt zu erholen, doch schnell zog es die sieben weiter, vorbei an Rathaus, dem Standbild der Bremer Stadtmusikanten, dem Roland durch die Böttcherstraße.

Hier fühlten sie sich alle heimisch, entdeckten sie doch dort das Restaurant „Ständige Vertretung Rheinland – Bremen“ kurz „STÄV“ genannt. Doch zum Verweilen war keine Zeit, und sie schlenderten weiter an einer Bonbonmanufaktur und anderen kleinen Geschäften vorbei in Richtung Weserufer. Auf dem Rückweg wollten sie dann noch das Glockenspiel in der Böttcherstraße hören und so ließen sie sich doch noch im Innenhof der „STÄV“ nieder. Doch die Enttäuschung war fast allen anzusehen, als die Rheinländerinnen gewohnheitsmäßig Altbier bestellen wollten. Denn das gab es dort nicht, ebenso wenig wie Pils. Allein Gitta war überglücklich, sie konnte ihr Stammgetränk, nämlich Kölsch bestellen, endlich gab es auf einer Trannytour mal richtiges Bier. Einige mutige schlossen sich an, die anderen tranken notgedrungen Weizenbier und Ava meinte nur: „Wenn die anderen kein Bier trinken, dann trinke ich auch keines“ und bestellte sich ein Mineralwasser. Frohgelaunt lauschten sie den Klängen des Glockenspiels, bevor sie sich auf den Weg ins Hotel machten.

Mittlerweile waren auch Julia und Maria angekommen, und zum Abendessen zog es die nun neun weiblichen Wesen zum Weserufer auf das Pfannekuchenschiff „Admiral Nelson“, einem originalgetreuen Nachbau einer Fregatte, die der gleichnamige berühmte englische Admiral im Jahre 1805 bei der Schlacht um Trafalgar befehligte. Seit 2001 liegt das Schiff nun in Bremen und wird als Restaurantschiff genutzt. Auch unser Reporter verspürte nun ein leeres Gefühl in der Magengegend und als er sich ebenfalls dort zum Essen niederließ, traute er seinen Augen nicht: Die Gruppe wurde immer größer. Sternschnuppe und Vesta, die in der Nähe von Bremen beheimatet sind, kamen dazu und wurden von den anderen erst einmal ganz herzlich begrüßt. In uriger und gemütlicher Atmosphäre ließen sich alle nun hausgemachte Senfsuppe, normannische Suppe, Salate und natürlich auch Pfannkuchen in allerlei Variationen schmecken. Nach einer letzten Besichtigung des wirklich schönen Schiffes zogen sie nun alle weiter die „Schlachte“ entlang, die Promenade am Flussufer mit seinen tollen Biergärten, wo es natürlich nicht bei nur einem Abendbierchen blieb. Nachdem sich nun alle von den beiden Bremerinnen verabschiedet hatten, gingen die Rheinländerinnen mehr oder weniger schwankend ins Hotel. Einige verschwanden sofort auf ihren Zimmern, allein der harte Kern gönnte sich an der Hotelbar noch einen letzten Nachttrunk. Die dort schon versammelte Gruppe älterer Herren verzog sich schnell, nicht ohne die Worte „Soviel Frauen auf einen Haufen, das ist nun doch zuviel“.

Am nächsten Morgen war es Frühaufsteherin Gitta, die als erste den Frühstücksraum betrat. In dem ausgebuchten Hotel versuchte sie jedoch vergebens, einen großen Tisch für alle zu reservieren, so blieb den Reisetanten nichts anderes übrig, als an zwei verschiedenen Tischen zu sitzen. Der zweite Tag konnte also gemütlich beginnen.

Um keine Zeit zu verlieren, traf sich die gesamte Gruppe schon bald vor dem Hotel und startete bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen in Richtung Innenstadt. Das erste Ziel war das Rathaus, welches in den Jahren 1405 bis 1408 erbaut und als einziges spätmittelalterliches Rathaus in Europa nie zerstört wurde. Es ist zusammen mit der in unmittelbarer Nähe auf dem Marktplatz stehenden Rolandstatue seit 2004 in der Unesco – Liste als Weltkulturerbe anerkannt.

Ein wenig enttäuscht mussten die Damen jedoch feststellen, dass das Gebäude zur Zeit für Besucher geschlossen war. Stattdessen besuchte die Reisegruppe aber den darunterliegenden ebenso alten Ratskeller mit seinen weit verzweigten riesigen Hallen. In diesem Restaurant werden heute über 600 verschiedene Weine ausgeschenkt. Bemerkenswert sind die fünf Separés an der rechten Seite, die heute liebevoll „Priölken“ genannt werden, was soviel heißt wie „kleines freundliches Zimmer“. Aber damals wie heute gilt immer noch dieselbe Regel: Das Zimmer darf nur geschlossen, wenn entweder eine oder mehr als zwei Personen darin verweilen. Auf diese Weise wollte und will man verhindern, dass sich Pärchen darin zurückziehen!

Doch nun zog es die Frauen weiter zum St. Petri Dom, dessen Geschichte bis ins Jahr 789 zurück geht. Unter Anderem befindet sich hier auch das Dom – Museum, mit einer Sammlung von Funden aus mittelalterlichen Bischofsgräbern, aber auch andere kirchliche Kunstgegenstände können hier als Zeugnis der Kirchengeschichte besichtigt werden.

Nach soviel Kultur hatten die Damen jedoch eine Stärkung verdient und setzte sich zur Rast in den angrenzenden Bibelgarten in die dortige Gaststätte. Doch so sehr unser Reporter Günni auch zählte, die Gruppe war nicht vollständig. Er machte sich auf die Suche und fand die restlichen Mädchen todesmutig im nahegelegenen Bleikeller, in dem ehemals Bleiplatten für das Dach des Domes gelagert wurden. Hier wurde es dann richtig schaurig, denn dort befinden sich acht Mumien in ihren offenen Särgen, sowie der steinerne Sarkophag des schwedischen Kanzlers von Bremen, Georg Bernhard von Engelbrechten. Der Sand des Kellerbodens nahm die Feuchtigkeit schneller auf, als der Verwesungsprozess der Toten voranging, daher trockneten diese aus und sind heute als Mumien zu besichtigen.

Schnell zog es die Reisetanten nach dieser Geisterstunde weiter, denn auf dem Programm stand jetzt das Schnoorviertel. Der Schnoor ist das älteste und wohl auch interessanteste Stadtviertel Bremens mit seinen schmalen Gassen, der Johanniskirche und seinen alten Häusern, in denen sich zahlreiche kleine Restaurants und Geschäfte befinden, unter Anderem ein Weihnachtshaus sowie auch andere Kunsthandwerkstätten. Die erste schriftliche Erwähnung dieses Viertels geht auf das 13. Jahrhundert zurück, zahlreiche Häuser sind heute noch gut erhalten. Hier hatten vor allem Flussfischer ihr Zuhause, die dem Gebiet auch den Namen gaben.

Nach diesem Rundgang war jetzt ein spätes Mittagessen angesagt. Es sollte nur eine kleine Stärkung sein, und wenn man schon einmal in Bremen ist, muß es natürlich ein Fischbrötchen sein. Aber enttäuscht mussten die Rheinländerinnen feststellen, dass dies gar nicht so einfach war, und der frische Fisch um die Mittagszeit schon fast überall ausverkauft war. Aber nach langem Suchen gelang es auch ihnen, noch eines zu ergattern.

Nach einem Blick auf die Uhr wurde es jetzt aber Zeit, zum Weserufer zu gehen, wo bereits das Schiff zur Weser – und Hafenrundfahrt wartete. Schnell lösten alle ihre Tickets und fanden auch bald noch Plätze auf dem Sonnendeck. Vorbei ging die Fahrt unter den dazu gehörenden Erklärungen des Kapitäns an alten und neueren Schiffen, an Hafen – und anderen Industriegebäuden, aber auch an weiten Wiesen und Stränden zum Neustädter Hafen und zurück. Ein wenig erstaunt und unsicher war lediglich das Schiffspersonal, eine solche Gruppe war wohl noch nie vorher an Bord gewesen, denn sie hatten einige Probleme mit der Geschlechteranrede. Aber bald war auch das, wenn auch nicht sehr nachhaltig, geklärt. Denn kurz vor dem Anlegen war es Gitta, die unbedingt noch die sanitären Anlagen aufsuchen musste. Und dort war eben dieses Personal gerade am putzen und verwies sie auf die andere Seite, an die Tür mit dem „H“. Aber die beiden Frauen schalteten sofort und sagten: „Ach nee, Entschuldigung, sie können natürlich hier rein“.

Nach einem Spaziergang entlang des Flussufers suchten sich die Mädchen aus dem Rheinland ein Speiselokal zum Abendessen. Hier trafen sie dann auch wieder, wie schon am Vorabend Sternschnuppe und Vesta. Ihnen wurde ein Tisch in der Nähe der Treppe zugewiesen, die in den oberen Teil des Restaurants führte. Als sie mit dem Essen fertig waren, kam eine Dame vom Nebentisch zu uns und sagte ganz forsch und unbekümmert zu Gitta: „Und du kommst jetzt mal an unseren Tisch und erklärst uns das ganze mal“. Der Aufforderung folgte die Angesprochene natürlich sofort und es entwickelte sich ein sehr lebhaftes Gespräch zwischen ihr und den Einheimischen. Und als der Rest der Gruppe bereits das Lokal verließ, verabschiedete sich Gitta, ließ noch ein paar Flyer da und eilte den anderen hinterher, um noch gemeinsam den letzten Abend zu genießen. Es wurde ein schöner Abend in einem Bierlokal, es wurde viel gelacht und erzählt bei einer Superstimmung.

Doch schon bald wurde es Zeit, ins Hotel zurück zu gehen. Die Frauen wünschten sich eine gute Nacht, aber Rita, Kirsten und Gitta hatten immer noch nicht genug und tranken zum Abschluss an der Bar noch Gitta`s neues Lieblingsgetränk, einen Whisky mit Kakao.

Der letzte Morgen begann, wie es so üblich ist, mit dem Frühstück. Wieder einmal war Gitta die erste im Frühstücksraum und konnte auch noch den letzten Vierertisch ergattern und reservieren. So saß sie alleine und von ihren Mitreisenden verlassen dort und als der Nebentisch frei wurde, zog sie diesen gleich herbei. Jetzt war also schon Platz für sechs Personen, aber sie hatte alle Mühe, den Tisch in dem immer voller werden Raum zu verteidigen. Und es gelang ihr tatsächlich kurz bevor der Rest mit müden Gesichtern erschien, noch einen weiteren kleinen Tisch heran zu ziehen. Als sie nicht mehr alleine war, konnte sie sich auch endlich ihr Frühstück holen.

Nach der anschließenden Morgenzigarette wurde es dann aber auch schon Zeit, die Koffer zu packen, und alsbald trafen sich die sieben Frauen mit ihrem Gepäck in der Hotelhalle. Julchen und Maria waren indessen schon mit dem Auto abgereist während die anderen aus dem langen Fußmarsch von der Anreise gelernt hatten, denn sie nahmen für den Weg zum Bahnhof den Bus!

Schnell kauften sie sich noch etwas Reiseproviant an den diversen Ständen in der Halle und fanden auch gleich ihren Bahnsteig. Noch ein paar letzte Fotos auf dem Bahnhof und pünktlich um 12:44 Uhr verließen sie im Intercity diese wunderschöne Stadt. Die Zugfahrt verlief ziemlich unspektakulär und mit einer halben Stunde Verspätung kam die Gruppe in Wuppertal an. Jetzt waren die Frauen noch einmal gefordert, denn wieder einmal mal war improvisieren angesagt. Doch auch dieses Mal gelang es ihnen, die richtige Regionalbahn nach Gruiten zu finden. Am Trannybahnhof angekommen, verabschiedeten sie sich nur kurz voneinander und gingen in verschiedene Himmelsrichtungen davon. Ava ging zu Rita und Kirsten, Gitta fuhr mit zu Xenia und Ute, wo es erst einen leckeren Kaffee gab. Xenia überspielte inzwischen sämtliche Fotos auf DVD’s für jede, bevor sich die drei daran machten, sich ein wenig frisch zu machen und zu restaurieren.

Sollte es etwa noch weiter gehen? Ja tatsächlich, der Tag war noch nicht zu Ende, denn gegen Abend verließen sie wieder das Haus und fuhren mit ihren Autos in Richtung Süden. In Leverkusen – Opladen verließen sie aber schon wieder die Autobahn und fuhren zielsicher durch einige Nebenstraßen zum Brauhaus am Markt, wo bereits auf der Terrasse ein größerer Tisch reserviert war. Ja, genau, es war der erste Samstag im Monat, und heute fand doch dort der Selbsthilfetreff des Gendertreff statt. Dieses gut besuchte Treffen bildete dann einen wirklich würdigen Abschluss einer wunderbaren Reise nach Bremen. Es wurde ein gemütlicher Abend in lustiger Runde, der weit nach Mitternacht wieder einmal viel zu früh endete. Ein wenig müde, aber voller Eindrücke von diesem Wochenende fuhren die Frauen alle nach Hause.

Und unser Reporter Günni? Ja, auch er machte sich auf den Heimweg, auch ihm hat die Reise gefallen, aber den neuen Job bei den Bremer Stadtmusikanten hat er natürlich nicht bekommen. So wird er wohl noch viele Berichte über die Erlebnisse der reiselustigen Trannys schreiben…

Es war wieder einmal eine wunderschöne erlebnisreiche Tour, wir haben viel gesehen, Spaß gehabt, gelacht und auch neue Cocktails kreirt.

Angeregt wurde die Fahrt von Hannelore, die leider krank war und nicht mit dabei sein konnte.

Geplant und vorbereitet wurde die Reise perfekt und in bewährter guter Art und Weise von Xenia, Ute und Kirsten.

Euch allen gebührt einmal mehr unser ganz herzlicher Dank für eure Mühe und Ausdauer bei den Vorbereitungen. Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir unterwegs waren und so können wir es kaum erwarten, bis es wieder heißt:

„Wann treffen wir uns am Trannybahnhof Gruiten?“

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