Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 14

Autorin: MartinaL

Sagen wir es mal so, ich nehme das im sitzen pinkeln jetzt eben als gegeben und notwendig hin. Sehr viel wichtiger für mich ist das, wenn ich an mir herunterblicke, eine viel größere Harmonie der Körperproportionen sehe und nichts mehr hervorsteht was da einfach nicht hingehört. Ich habe Zeit meines Lebens gemeint zu kurze Beine zu haben, das hat sich als Irrtum erwiesen. Es war einfach nur so das durch das Gebaumel die Wirkung erzielt wurde das ein paar cm an der Beinlänge fehlen. Wenn ich nun (Damen-) Hosen bis zum Einrasten hochziehe habe ich sogar sowas wie ein nettes Fahrgestell (etwas krumme Unterschenkel aber sonst ganz OK).
Heute habe ich ausführlich geduscht und meinen Haaren endlich wieder eine dringend notwendige Haarspülung verpasst. Da aus der Baustelle nicht mehr allzu viel Sabber rausläuft, fühle ich mich nun, seit langem mal wieder, richtig sauber. Ich wechsele ca. 3 x täglich meine Binden in denen immer weniger Spuren zu finden sind. Ich denke, in der nächsten Woche werde ich zumindest zeitweise ohne Binde auskommen können, und wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm.

Heute ist auch meine Apotheken-Großbestellung eingetrudelt, sodass ich nun alle drei notwendigen Salben habe, eine Vaginaldusche sowie einen 5er-Satz Vaginaerweiterungsstäbe samt Gleitmittel, besitze. In zwei Wochen werde ich von meiner Frau Dr. W. in den Gebrauch der Dilatatoren eingewiesen.

Ich habe mich mit 7000 Schritten etwas übernommen, morgen werde ich auf jeden Fall kürzer treten, die 16 Tage Krankenhaus haben mich schon deutlich geschwächt.
Achja, bis auf kurzzeitige Nervenblitze und leichtes Ziepen der Nähte habe ich, trotz kompletter Absetzung der Schmerzmittel, keine Beschwerden.

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 13

Autorin: MartinaL

Nun die guten Nachrichten von mir.

Nachdem ich heute Nacht, dank eines Arrangements mit meiner Zimmergenossin S., sehr lange schlafen konnte (über acht Stunden) war ich top vorbereitet auf den heutigen, ultrawichtigen Krankenhaustag. Der Tag begann mit der Visite des Chefarztes und GaOP Spezialisten Dr. L. der mich in sehr freundlicher Weise zur Untersuchung, Spülung und…….. Kathederziehen einlud. Ich sollte doch bitte um 8:30 Uhr in der Ambulanz antreten um die Wohltaten in Empfang zu nehmen.

Pünktlich zur angeordneten Zeit erschien ich dort und musste von der anwesenden Arzthelferin hören das es noch ein klein wenig dauern könnte da Dr. L. kurzfristig eine Besprechung hatte. Ich habe mich schon mal vorbereitet und auf dem gynäkologischen Stuhl Platz genommen. Die Arzthelferin hat sich das OP Ergebnis interessiert angeschaut und mich gefragt wann meine Korrektur OP denn war, weil die Heilung schon so weit fortgeschritten wäre. Wie ich ihr mitteilte das ich gerade vor zwei Wochen die Erst OP hatte, kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. So einen Heilungsfortschritt hat sie in den 32 Jahren ihrer Berufstätigkeit noch nicht erlebt, bei mir wären nur noch sehr geringe Schwellungen zu sehen und das Ergebnis ist perfekt. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, vor Allem über meinen Lebensweg und ein weiteres Mal sah ich in erstaunt aufgerissene Augen.

Nach ca. 10 Minuten kam Dr. L. und entschuldigte sich für die Verzögerung. Er nahm augenblicklich seine Arbeit auf, reinigte den Aussenbereich und spülte innen. Anerkennend meinte er das die Spülflüssigkeit schön klar wäre und keinerlei Infektion oder ungewöhnlich aussehende Hautpartien zu erkennen wären und fing an, ohne Vorwarnung den Katheter zu entfernen. Das, meine Lieben, trieb sogar mir die Tränen in die Augen, das war tatsächlich das Schlimmste was ich in den vergangenen 15 Tagen hier erlebt habe. Es waren maximal 2-3 Sekunden bis die externalisierte Abwasserentsorgung den Körper verlassen hatte, aber das waren 2-3 Sekunden aus der Hölle. Die Schmerzenstränen trockneten schnell sodass ich aufnahmefähig für die folgenden Befehle war.

Ich muss jetzt viel trinken, mich bewegen und 2-3 mal Wasserlassen, in ca. 2 Stunden soll ich hier wieder erscheinen zur Restharnkontrolle. Dr. L. verabschiedete sich erst mal, ich kleidete mich wieder an, die Arzthelferin bedankte sich bei mir für die Schilderung meines sehr ungewöhnlichen Lebens und ich machte mich auf zum Morgenspaziergang rund um das Krankenhaus.
Nach ca. 2500 Schritten lief ich wieder in meinem Zimmer ein, genehmigte mir ungefähr 1,5 Liter stark verdünnten Ananassaft, und musste zum ersten Mal für kleine Mädchen. Was soll ich sagen, dank dem Tipp mit dem leichten Spreizen der Schamlippen konnte ich absolut problemlos Wasser lassen, es kam in einem perfekt ausgerichteten Strahl und ich hatte keinerlei Brennen oder Schmerzen. Ich musste diese Prozedur dann innerhalb einer halben Stunde noch zweimal wiederholen (wie gesagt, 1,5 l) und machte mich auf zu Dr.L. Er kontrollierte mit dem Ultraschall die Restharnmenge, schickte mich noch mal zur Toilette und kontrollierte ein weiteres Mal. Die verbleibende Restmenge war gering genug (< 30 ml) um die Freigabe zu erteilen, ich darf morgen heim.

Zurück auf Station liess ich mir einen Urinbecher geben, eine Abschluss- Urinprobe hat Dr. L. angeordnet, und ist auch üblich. Darauf hin wollte mich die Stationsschwester zum Ultraschall schicken und reagierte höchst erstaunt das diese Messung bereits vom Chefarzt persönlich durchgeführt wurde.
Die Urinprobe war schnell erledigt (1,5 l Ananassaft) und inzwischen war ich schon drei weitere Male auf Pinkeln, es geht ja irgendwie viel leichter wie als Mann, man setzt sich, entspannt und lässt laufen.

Ich freue mich auf daheim…..

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 12

Autorin: MartinaL

Hallo meine Lieben.
Tja, der worst case ist eingetreten, ich bleibe auf unbestimmte Zeit stationär, der Katheter wird wohl mein Dauerbegleiter bleiben, die Harnröhre ist wahrscheinlich unrettbar defekt und auch im Inneren der Scheide gibt es Hautpartien die nicht dem Ordnungsgemäßen Zustand entsprechen. Eventuell sind sogar eine oder zwei weitere Operationen notwendig, auf jeden Fall sind die Komplikationen dermaßen schwerwiegend das keiner der Ärzte an eine Entlassung auch nur denkt.
Das neue Genital wird nun für mich zum größten, möglichen Alptraum und meine Zuversicht ist extremen Pessimismus gewichen.
Die Vorstellung das restliche Jahr im Krankenhaus zu verbringen, ist für mich der absolute Horror.
Dazu kommt das ich mein schönes Privatpatientenzimmer räumen musste und nun zusammen mit S. Im Nachbarzimmer kaserniert bin. Sie wird aber voraussichtlich morgen entlassen, war somit nur die Hälfte meiner Zeit stationär. Aber die nächste Bettnachbarin wartet schon…..
Ich bin jetzt einfach nur fertig

Leider halten sich die Ärzte total bedeckt was überhaupt los ist. Ich habe heute schon versucht nähere Infos zu bekommen aber in meiner Patientenakte steht nichts drin, nur die Anmerkung Verletzung der Harnröhre und des Darms.
Nach Angabe einer der Pflegerinnen blute ich noch zu stark und sondere eine seltsame , schleimige Flüssigkeit ab. Derzeit laufen Untersuchungen aller meiner Körperflüssigkeiten- und ausscheitungen, aber wie üblich werde ich nichts erfahren.
Ich habe keine Schmerzen, ganz im Gegenteil, vom OP-Gebiet spüre ich überhaupt nichts selbst wenn ich mich anfasse was ich nur mit immer mehr Abscheu mache.
Nachher gehe ich zur Nachtschwester und lasse mir starke Schlaftabletten geben, meine Zimmergenossin kann aufgrund eines Kindheitstraumas nur mit voller Beleuchtung und Musik schlafen, genau diese Kombination verhindert bei mir jegliche Entspannung.
Der Traum wurde zum Alptraum und das innerhalb sehr kurzer Zeit.
Ich glaube nicht das meine Kraft noch bis Mittwoch reicht.

Ich liege nun genau zwei Wochen hier in Planegg und finde das es langsam genug ist. Die Pfleger müssen in ihren Erinnerungen schon weit zurückgehen um sich an jemanden zu erinnern der länger als die normale Maximaldauer von 10 Tagen stationär war ( nur MzF, FzM sind generell länger hier).
Ich habe das totale Tief wahrscheinlich noch mal abwenden können, Linde hat mir empfohlen meine Östrogendosis auf die, von der Endokrinologin verschriebenen 3 mg zu bringen (ich hatte für den KH Aufenthalt auf 2 mg reduziert). Mir geht es momentan wieder etwas besser, auch aufgrund der heutigen Visite. Ein weiterer Chefarzt hat sich heute mein „OP Ergebnis“ sehr genau angesehen und für nahezu perfekt erklärt, nämlich der Chef der plastischen Chirurgie, Dr. W.. Kunststück, auch er wurde ja bei meinen Komplikationen hinzugezogen und das gute Ergebnis ist auch zum Teil sein Verdienst. In der Nacht hat auch die diensthabende Ärztin eine Kontrolle gemacht da ich einen größeren, gefühllosen Bereich im Vorderteil der Vulva habe. Mit leichtem Zwicken hat sie den Bereich eingegrenzt und mir dann gesagt das es ganz normal wäre, da es genau der Bereich ist an dem die größten Änderungen vorgenommen wurden. Es dauert da noch eine Zeitlang bis das Gefühl zurückkehre.

Der Katheder ist für mich zu einem Hassobjekt geworden, ich will ihn endlich loswerden. Der Schönheitschirurg meinte das die Harnröhre auf jeden Fall zu reparieren sei, ansonsten hätte ich einen Bauchdeckenkatheder. In den Unterlagen ist vermerkt das er morgen entfernt werden soll und das diese Zusatztage ausschließlich der Schonung des neuen Anschlusses dienen.
Was die Hautschädigungen im Innenbereich angeht hat nur die Operateurin den Überblick, aber eine große Sache scheint es nicht zu sein weil sonst umfangreichere Einträge im Stationscomputer wären.
Es geht mir also wieder besser, ich spüre die positive Energie die mir zuströmt. Nachher kommt meine Geli, die ist nicht besonders gut drauf, ihr macht diese Salamitaktik der Aufenthaltsverlängerungen sehr schwer zu schaffen. Meine „Seelenkatze“ Aurora ist fast nicht mehr zu bändigen so sehr vermisst sie mich. Diese Katze ist normalerweise immer in meiner Nähe.

Ich werde jetzt noch alle positiven Energien sammeln um bis morgen auf hoffentlich positive Nachrichten warten zu können.

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 11

Autorin: MartinaL

########## SONDERMELDUNG ###########
Gerade habe ich von der Krankenschwester erfahren das ich bereits am Montag, vorausgesetzt das Pinkeln funktioniert (ich bin da etwas außer Übung), nach Entfernen des Katheders die Reise nach Hause antreten darf. Sollten Probleme auftauchen wird es eben Dienstag, bis dahin sollte eigenständiges Wasserlassen auf jeden Fall wieder möglich sein.
So gern ich diesen Full-Service hier auch hatte, ich bin froh mich wieder in vertrauten Gefilden aufhalten zu dürfen.

Das Sitzen mit dem Sitz-U funktioniert einigermaßen, ich habe trotzdem immer das Gefühl auf einem Tennisball zu sitzen. Aber das kann ich auch daheim, ansonsten habe ich ja keine Probleme. Dr. W. hat in meinem Fall sehr, sehr gute Arbeit geleistet, so wenig Schmerzen trotz Komplikationen zeugt von ziemlich guter handwerklicher Qualität bei der Arbeit im Operationsgebiet. Ich habe nur noch ganz leichte Blutungen und wenn ich vier – fünf Mal am Tag die Binde wechsel dürfte das nichts ausmachen. Ich werde ab und an mit Wasser außen abspülen und innen mit einer Vaginalspülflasche durchpusten, genauere Verhaltensanweisungen werde ich morgen bekommen. Auch das Salben des Einsatzgebietes wird mir wohl morgen noch nähergebracht, bisher hat Frau Doktor bei mir durchgewischt. Meine Zimmernachbarin K., welche ihre Korrektur hatte und von der gleichen Operateurin verweibt wurde wie ich, hat mir zum Abschied (Freitag Ankunft und Korrektur-OP, Sonntag Abmarsch) ihre Kontaktdaten gegeben. Sie steht mir mit Rat jederzeit zur Verfügung, sie hatte ihre OP ja schon vor einem Jahr und konnte mir schon viele Tipps geben was Reinigung und Bougieren angeht.

Hach, ich freue mich auf Daheim… .

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 10

Autorin: MartinaL

 

Nun bin ich schon eine Woche und einen Tag in dieser Klinik und …… mir geht es immer noch gut.

Gestern wurde nun – endlich – der Stent entfernt sowie einige Nähte geöffnet. Wie mir meine Ex-Zimmergenossin S. geraten hat schaute ich dem Massaker nicht zu. Die sehr vorsichtige, fast zärtliche Dr. W. kündigte alle Schritte die sie da unten vornahm an und bis auf das Ziepen beim Nahtaufknipsen war nichts zu spüren. Es wurde alles gründlich gespült und eine Salbe wurde schwungvoll im gesamten erreichbaren Gebiet verteilt. Dr. W. kontrollierte mit den Fingern bestimmte Punkte und fragte mich nach den Empfindungen. Bei jedem Punkt habe ich meinen Kommentar abgegeben und an der Klitoris übernahm diese Rolle mein zusammenzuckender Körper . Sie sagte das ich eine schöne Tiefe hätte, ich denke das die von ihr im Vorgespräch genannten 16 cm erreicht worden sind. Sie erwähnte noch die kleine Blutblase an der Klitoris, das sie abwarten möchte das sich das Teil von selbst entleert (ist inzwischen geschehen) und befand abschließend das alles in Ordnung wäre und sie keine weiteren Probleme auf meinem Heilungsweg erwarte. Das war der Satz den jede Operierte hören möchte, ich hatte auf einmal Freudentränen in den Augen und es fiel eine Riesenlast von mir ab.

Ich möchte jetzt noch einen generellen Tipp an alle die diesen Weg noch gehen möchten, geben. Mit das Unangenehmste was ich im Krankenhaus immer wieder machen muss ist das Aufstehen oder Hinsetzen egal ob Bett oder gynäkologischer Stuhl. Das gewohnte Hineinrutschen ist aufgrund der mit Bandagen oder anderem Krempel versehenen Unterseite, keine sehr praktikable Option. Ich habe nun schon immer sehr viel Eigengewichtstraining betrieben, bin dadurch in der Lage meinen Körper problemlos „auf den Händen zu tragen“. Das kommt mir nun zugute, ich kann wie ein Geräteturner meinen Hintern in das Bett oder auf den Stuhl schwingen und dann absetzen. Gut das bei mir der Verlust an Muskulatur mit einem Gewichtsverlust einherging. Also, bewahrt euch ein paar Restmuckis.

Zurück auf meinem Zimmer habe ich erst einmal realisiert das das Schlimmste nun hinter mir liegt und ich nun nur noch auf den Samstag warten muss an dem mir der Katheter entfernt wird. Wenn es danach mit dem Entleeren der Blase (Tipps dazu habe ich von meiner tollen Ex-Zimmergenossin S. bekommen) klappt, steht der Entlassung nichts mehr im Weg. Ich habe mich im Vorfeld viel mit den OP-Methoden und den danach üblichen Praktiken befasst, ich wurde hier während meines Klinikaufenthaltes immer wieder aufs Neue überrascht um wie viel „patientenfreundlicher“ es dann doch abgehen kann. Hier ist keine Rede davon sich selbst einen Stent anfertigen zu müssen oder das man den halben Tag mit Bougieren verbringen muss um eine vernünftige Tiefe zu erreichen. Diese sehr moderne OP-Technik bei der darauf geachtet wird das die richtigen Hautarten auch an die passenden Körperstellen kommen um Zug oder Druck zu vermeiden, die Verwendung der Harnröhre zum (leichten) Befeuchten der Vagina und auch die Technik des Chonbury-Flaps um ein Höchstmaß an Gefühlen zu erzeugen, ist einfach nur allererste Sahne. Schon jetzt sieht das Ergebnis „verwendbar“ aus, wenn die Schwellungen dann in ein paar Wochen abgeklungen sind wird es auch optisch einfach perfekt sein.

Ich glaube ich habe alles richtig gemacht….

Der 11. Tag im Krankenhaus und es werden noch mindestens 4 weitere Tage folgen. Heute erfolgt die tägliche Meldung etwas verzögert weil ich mir vorgenommen habe meiner Zimmernachbarin S. Ihre Sozialphobie abzutrainieren. Wir unterhalten uns stundenlang über alles mögliche und inzwischen habe ich es sogar geschafft das wir das auch mal in meinem Zimmer machen. Sie hat heute früh eine Zimmergenossin bekommen welche gerade unterm Messer für die Korrektur-OP liegt bei Frau Doktor W..
Wenn die OP gelaufen ist lässt mich Dr. W. für eine weitere Spülung und Kontrolle antreten, da soll mir dann auch das Auf- und Eintragen von Salbe beigebracht werden. Beim gestrigen Termin hat sie meine Kathetertragezeit bis Montag verlängert, weil sie ihn persönlich entfernen möchte. Damit komme ich auf 13 Tage Katheterzeit, ich vermute das ich eigenständiges Pinkeln dann erst wieder lernen muss. Der Defekt der Harnröhre war wohl doch umfangreicher als ich vermutet habe. Naja, egal, wenn es danach gut wird nehme ich diese vorübergehenden Unannehmlichkeiten in Kauf. Es gibt Schlimmeres als bei Full-Service in einem Einzelzimmer im Krankenhaus untergebracht zu sein. Die Heilung der Wunde läuft sehr gut, es sind nur noch leichte Blutungen, selbst wenn ich stundenlang auf den Beinen bin. Es wurden nun auch alle Klammern entfernt was Frau Doktor sehr sanft hinbekam, Ich habe nur bei Zweien ein leichtes Ziepen verspürt. Das sind eigentlich Angelegenheiten welche von Assistenzärzten durchgeführt werden, aber bei mir will die Chefin alles selbst erledigen, und sie kann das sehr gut. Sie ist mit dem Ergebnis ihrer Arbeit sehr zufrieden was für mich natürlich das Optimum bedeutet. Ich muss bis auf weiteres, auch wenn ich daheim bin, ein leichtes Abführmittel nehmen, um den Stuhl schön „geschmeidig“ zu halten. Ein „Drücken“ beim Sch…… muss unter allen Umständen vermieden werden um die Darmnaht zu schonen. Ansonsten geht es mir gut, keine Beschwerden, lediglich kann ich langsam nicht mehr liegen. Für morgen und übermorgen hat sich meine Geli in Germering ein Zimmer genommen, so können wir am Wochenende viele Stunden zusammen verbringen. Wenn ich den Katheter nicht hätte würde ich glatt in München zum Shoppen….., ne, lieber nicht, solche Spinnereien könnten mich ruckizucki an den Rand der Leistungsfähigkeit bringen

Am 13. Nach-OP Tag kann ich schon langsam behaupten das eine gewisse Routine in mein Leben zurückkehrt. Es ist nur noch nicht die Routine beim Couch-Plattliegen daheim sondern die Gewöhnung an den Krankenhausalltag. Ich habe mich daran gewöhnt mehrmals täglich meinen Urinbeutel zu entleeren, mir nach der Toilettensitzung eine frische Binde in die, sehr bequeme, Krankenhausunterwäsche einzulegen. Auch ist es normal geworden mehrmals täglich die Körperwerte gemessen und abends eine Thrombose-Spritze verabreicht zu bekommen. Die Wochenenden laufen in einer Klinik etwas gechillter ab als der Normalbetrieb, es ist viel weniger Personal da und es finden auch keine (geplanten) OPs statt. Meine Geli hat sich für eine Nacht in Germering ein Zimmer genommen um mit mir am Samstag und Sonntag etwas länger zusammensein zu können. Sie hat mich mit weiteren Grundnahrungsmittel ausgestattet, zum Überleben sind Schokolade, Chips und Gummibärchen einfach ein Muss. Auch ein paar, richtig gute, original Nürnberger Lebkuchen waren im Care-Paket enthalten, deren Haltbarkeit war allerdings bis gestern Abend begrenzt. Diese Lebkuchen einer kleinen Nürnberger Manufaktur, welche uns schon seit vielen Jahren das Überleben in der Adventszeit sichert, habe ich auch als Abschiedsgeschenk für die Station sowie meiner Operateurin eingeplant, sodass in meinem Spint nun ein Kalorienvorrat lagert der ein komplettes Fitnessstudio in den Wahnsinn treiben könnte.

Überhaupt muss ich mal auf den Punkt Krankenhauskost eingehen, in dieser Klinik wird einfach nur vom Feinsten aufgetischt. Angefangen von den Semmeln (Brötchen, Rundstücke, Weckla) zum Frühstück, welche einfach nur das Prädikat Superklasse verdient haben, bis zur dazugehörigen Wurst, Käse, Honig oder Marmelade, alles ist vom Feinsten und von Zulieferern aus der Umgebung. Ein weiteres tolles Beispiel für die Top-Küche war die gestrige St.Martins Gans zum Mittagessen bei der ich nicht sicher war ob ich sie nehmen sollte. Das letzte Mal als ich Gänsebraten zu mir nahm, war ich noch Kind und die Erinnerung daran war die an etwas fettes, extrem Magenbeschäftgendes. Ich habe mich von meinem Lieblingspfleger L. überreden lassen und habe es nicht bereut, so was leckeres haben weder meine Geli noch ich allzu oft serviert bekommen. Geli ist selbst eine ausgezeichnete Köchin und musste neidlos zugeben das in der Küche ein absoluter Maestro die Kochlöffel schwingt. Mit der früheren, typischen Krankenhaus-Dampfkost hat das absolut nichts zu tun, das ist einfach nur allerbeste Restaurant Qualität.

So, noch ein kleines Statement zu meinem Zustand: Frisch geduscht, schmerzfrei und guter Dinge das ich im Laufe der nächsten Woche meine fünf Miezen Wiedersehen darf.

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 9

Autorin: MartinaL

 

Der sechste Tag nach der OP läuft und heute Nacht hatte ich wieder ein bisschen das Höschen voll. Die sehr starken Antibiotika haben meine Körperchemie ganz schön auf links gekrempelt. Da die Gefahr besteht, dass der Ausfluss in die Scheide gerät bin ich nun auf Schonkost gesetzt und bekomme Medikamente gegen Durchfall. Antibiotika brauche ich nun nicht mehr, der Zugang kommt heute weg.

Bei der Visite kam ich mir ein kleines bisschen wie ein Ausstellungsstück vor, diesmal gleich drei Chefärzte (Dr. W., Dr. L. und Klinikchef Dr. K.) sowie eine junge Assistenzärztin und die leitende Stationsschwester. Eines habe ich sehr deutlich bemerkt, keiner wagt dem Superstar der Klinik, Dr. W. zu widersprechen, diese kleine, zierliche Person strahlt eine fast unglaubliche Kompetenz aus.
Eigentlich hätte heute der Platzhalter entfernt werden sollen, aber das wurde aufgrund des Durchfalls auf morgen verschoben. Also habe ich morgen meine „kleine Geburt“, ab da geht es aufwärts. Heute wird erst mal eine Tamponage entfernt welche außen mit einem „Nippel“ im Schambereich befestigt ist. Dr. W. erteilte mir Duscherlaubnis und das werde ich nachher ganz gepflegt ausnutzen.

Schmerzen habe ich immer noch keine, die Schmerzmittelration wurde seit heute halbiert um den Körper zu entwöhnen. Für mich war das Ganze eh eine körperliche Herausforderung da ich seit Jahren versuche auf die Erzeugnisse unserer Pharmaindustrie zu verzichten und hier werde ich fast ausschließlich chemisch ernährt. Aber ich habe zugesagt das ich den Anweisungen meiner Operateurin bedingungslos folgen werde und bisher gab es auch keinen Grund zu behaupten das da irgendwas falsch gelaufen wäre, alles tipptopp

Heute gibt es mal einen kleinen Nachtrag um eine wichtige Sache etwas zu beleuchten. Wenn ich hier schreibe das ich keine Schmerzen habe und nur relativ wenig Beschwerden dann ist das vermutlich einer Reihe von glücklichen Umständen bei mir zu verdanken. Durch meine vorherige Zimmergenossin habe ich sehr wohl mitbekommen das die ganze Sache auch sehr schmerzhaft verlaufen kann und sie hat sich immer wieder gewundert wie einfach es bei mir abgeht. Zum Einen ist mein Körper relativ „unverseucht“ und wurde die letzten Jahre auch gut gepflegt. Ich habe mir im Vorfeld ein schönes Körperertüchtigungsprogramm auferlegt und auch bei Nahrungs- und Genussmitteln starke Zurückhaltung betrieben. Weiterhin sorge ich mit einer Reihe an Nahrungsmittelergänzungen dafür weitgehend optimale Blutwerte zu erreichen.

Ein weiterer, wichtiger Punkt ist natürlich die gesamte körperliche Voraussetzung, welches bei mir nun mal auch ein rudimentär weibliches Skelett bedeutet was auch ein etwas breiteres Becken beinhaltet. Auch war vermutlich zumindest ein gewisser Rest einer Vagina vorhanden, worauf hindeutet das ich nicht allzu viel vom Platzhalter bemerke. Das soll jetzt alles als Hinweis dienen das es sich bei mir eben NICHT um eine geschlechtsangleichende Operation handelt sondern um die Rekonstruktion einer Intersex-Vagina.

Heute ist es genau eine Woche her das die (fast) letzten Reste von meinem Körper abgeschnitten wurden. Mein bisheriges Fazit: Es war der richtige Schritt in der richtigen Institution. Ich werde hier nahezu perfekt umsorgt und meine Genesung macht deutliche Fortschritte. Alle Körperwerte sind im grünen Bereich und ich fühle mich wohl. Ich warte gerade auf das ich für die kleine Geburt abgeholt werde, d.h. der Platzhalter wird entfernt und es erfolgt eine erste Reinigung (Gott sei dank, ich fange schon deutlich an zu miefen). Da ich nun 24 Stunden nach Absetzen der Antibiotika keinerlei Anzeichen von Fieber habe hat sich wohl keine Entzündung in mir ausgebreitet. Mein Verdauungssystem ist deutlich angeschlagen, aber auf dem Weg der Besserung. Langsam macht sich ein gewisses Ziepen an mehreren Stellen des OP-Gebietes breit, auch die Nähte scheinen langsam anzufangen zuzuheilen.

Bei der Visite heute früh wurde ich nur nach meinem Allgemeinzustand gefragt, den ich nur als den Umständen entsprechend sehr gut bezeichnen konnte. Die große Inspektion steht mir ja gleich bevor, und im Gegensatz zu fast allen Anderen kenne ich den gynäkologischen Stuhl dieses Hauses ja schon.

Seit einigen Tagen überrollen mich immer wieder heftige emotionale Wellen, etwas was ich Jahrzehntelang unterdrückt habe und nun zulasse. Ich liege dann einfach im Bett und lasse den Tränen freien Lauf, das ist so unglaublich befreiend……….

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Eine sehr positive Entwicklung

Autorin: Nathalie

Hallo Ihr Lieben
Ich wollte Euch Heute von einer, nicht ganz alltäglichen, aber sehr positiven Erfahrung berichten.

Es war vor ein paar Monaten, als mich eine Kollegin (nennen wir sie einfach mal Sandra) aus meinem Zumba Kurs ansprach, den wir schon ein paar Jahre besuchen.
Sie hat eine gute Freundin, die in einem vertraulichem Gespräch um Hilfe bat. Ihr Sohn hatte ihr gestanden, dass er sein Leben ändern und zukünftig als Frau leben wird. Da sie ihrem Sohn helfen wollte, suchte sie Rat bei ihren Freundinnen, denn das Thema war für sie einfach gesagt, völlig neu.

Da Sandra meinen Weg und auch mein Buch kannte, fragte sie mich, ob sie mir die Kontaktdaten der Mutter geben darf und ob ich ihr vielleicht helfen könnte. Normalerweise mache ich so etwas nicht, aber es war in unserem Ort und ich hatte etwas Zeit. So schrieben wir erst ein paar Mal und trafen uns dann zu einem ersten Gespräch in einem Lokal. Zuerst war bei dem Treffen nur die Mutter und ich, da die Tochter noch etwas schüchtern war.

Im Prinzip war es genau wie bei unseren regelmäßigen Treffen in Düsseldorf und Leverkusen. Es war ein sehr gutes Gespräch über die verschiedenen Wege und Möglichkeiten, die ein junger Mensch heutzutage nutzen und gehen kann. Zum Ende hin fragte ich sie, ob ihr etwas aufgefallen sei, denn auch in einem öffentlichen Lokal werden zwei Frauen, die sich unterhalten und etwas trinken nicht im geringsten beachtet. Mit der Erfahrung verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Treffen, welches dann zu Dritt stattfinden sollte.

Ein paar Wochen später saßen wir im gleichen Lokal und die zuerst schüchterne Tochter taute so langsam auf, stellte konkrete Fragen und vergaß im Gespräch, dass an diesem Sommertag etwa 100 Leute um sie herumsaßen. Sie fing einfach an sich wohl zu fühle und Vertrauen aufzubauen.
Nachdem alle Fragen so gut es ging beantwortet waren, verabschiedeten wir uns.

Eigentlich eine ganz normale Geschichte, wenn nicht Heute, wieder beim Zumba, eine Neuigkeit erzählt wurde. Mit einem Strahlenden Gesicht erzählte mir Sandra, dass sie letztens Mutter und Tochter getroffen hatte. Beide waren völlig verwandelt, da sie das Leben nun genießen, ohne Angst und ohne Scheu. Dazu kommt, dass der Weg der Tochter nun begonnen hat und sie schon bei einer Endokrinologin in der Nähe ihre HRT bekommt.
Sandra sagte: „Es ist dramatisch zu sehen was Ängste bewirken können und unheimlich schön zu sehen, dass Menschen, die ihre Last abwerfen, einfach so viel Lust am Leben gewinnen.
Natürlich hatte sie mir auch ganz liebe Grüße bestellt, da es nun eine glückliche Familie mehr gibt und ich mit dem Gespräch einen Anteil daran hatte.

Ich würde sagen – ein toller Erfolg und ich freue mich jetzt schon, wenn wir uns mal wieder treffen, quatschen und vielleicht einen leckeren, alkoholfreien Cocktail genießen.

Ich wünsche Euch weiter viel Glück und guten Weg.

Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum.
Denn unmöglich ist nur das, was Du nicht tust.

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 8

Autorin: MartinaL
 

Tag X+2.
Gerade die große Visite überstanden, der berühmte Dr. L. und meine Operateurin Dr. W.. Alles tippitoppi, kein Fieber und keine Blutungen. Heute soll ich, mit Hilfe, das Aufstehen üben, das wird schon. Mein Aufenthalt wird sich wesentlich verlängern, alleine der Katheder wird 12 Tage drin bleiben. Meine OPs in der Kindheit haben ganz schön Schaden angerichtet der jetzt erst mühsam repariert werden musste. Meine Harnröhre war ein einziges Schlachtfeld. Ich habe das Versprechen der beiden Top-Operateure das sie ihr Bestes gegeben haben und nun alles gut wird.

Ich denke das sich die Dr. W. für ihre erste Intersexpatientin doch einen etwas leichteren Fall gewünscht hätte, aber sie hat es gut hinbekommen und kann jetzt ihre gewünschte Spezialisierung auf diesem Gebiet weiter vorantreiben.

Dr. L. hat gesagt das es sehr schwer ist in Narbengewebe was vernünftiges anzulegen, aber gemeinschaftlich haben sie was Tolles geschaffen und ich werde keine Komplikationen aufgrund der frühkindlichen Erfahrungen haben.

Eine kleine Warnung an alle die mit Vollgas auf diese OP zurasen, das Ganze ist kein Zuckerschlecken, dieser Eingriff bringt euch körperlich und mental an eure Grenzen. Man sollte sich extrem gut vorbereiten und immer darauf gefasst sein das was schiefgehen kann. Ich hatte sehr gute Voraussetzungen und bin jetzt trotzdem auf ein kleines Häufchen Elend zusammengeschrumpelt. Aber man wird toll dafür entschädigt, der Anblick ist selbst jetzt, so kurz nach der OP einfach nur klasse. Keinerlei Blutergüsse und man kann schon erkennen wie es aussieht wenn die Schwellungen mal weg sind. Ich habe mir schon überlegt ein Bild hier einzustellen, das wurde mir aber von meiner Geli strikt verboten.

Achja, Phantomjucken habe ich auch schon. Wollte mich kratzen und griff ins Leere. 🙂
Muss mal schauen, wenn das Pflaster weg ist, wo die ganzen Bauteile nun sind….

So, der vierte Nach-OP Tag liegt fast hinter mir und ich wurde erstmals Gassi geführt. Nach dem Frühstück gingen wir zum Lieferanten Eingang wo dann meine Zimmergenossin sowie zwei der Trans-Männer sich ihre Suchtstengel ins Gesicht steckten. Dann stieß noch die im Rollstuhl fahrende, gestern angekommene T. zu uns und wir führten Gespräche welche wirklich nur in solchen Spezialkliniken geführt werden (sollten). Leider werde ich bis Montag keinen der anderen vier mehr hier haben, die reisen nach und nach wieder ab. Dafür rücke ich dann in den Status des Wegweisers auf und darf dann Neuankömmlinge mit den hiesigen Gepflogenheiten bekannt machen.

Freitag und Samstag hat mich auch meine gute Freundin T. aus dem Gendertreff-Forum hier besucht. Gut das sie da war, mir wurden langsam die Beine weich aufgrund der ersten größeren Anstrengung nach der OP und sie hatte gleich mal eine stützende Funktion.
Im Zimmer angekommen haben wir drei uns nett unterhalten und T. hat wohl nun endgültig den Entschluss gefasst das, wenn OP möglich, dann hier bei Dr. W.. Zusammen haben wir dann noch eine weitere Raucherpause eingelegt, diesmal allerdings im Frontbereich der Klinik um einem der abreisenden Jungs zumindest seelische Unterstützung zukommen zu lassen, da es für technische Hilfe bei seinem Autoproblem nicht reichte (Mädels eben). Nach diesem zweiten Ausflug war ich dann doch deutlich erschöpft und habe, nach dem Abschied von T. , erst mal ein wenig Augenschonung betrieben.

Früh an diesem Tag wurde bei meiner Zimmergenossin von der Ärztin erst mal die Pflege der neuen Bauteile gezeigt und sie durfte sich schon mal selbst erkunden was von ihr als sehr angenehm empfunden wurde. Auch wurde der weitere Verlauf daheim angesprochen, so erfuhr sie das Bougieren ab ca. 4 – 6 Wochen nach der OP gestartet werden soll und das es zweimal 5 Minuten täglich durchgeführt werden muss. Sie ist sehr glücklich mit ihrem neuen Geschlechtsorgan, es schaut auch wirklich gut aus an diesem tollen, gepflegten Körper.
Ich selbst hänge gerade wieder am Tropf mit Antibiotika, den ich mir dreimal täglich reinziehen muss. Meine Magenprobleme sind derzeit einigermaßen aushaltbar, mir geht es gut.

 

>> Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 9

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 7

Autorin: MartinaL

So, der erste Status nach der OP: Ich lebe noch, die OP hat etwas über 5 Stunden gedauert da meine Kleinkinderscheide ziemlich wild zugewachsen war. Schmerzen habe ich keine, aber ich stehe stark unter Schmerzmittel.
Das war es erst mal für heute danke für euer Daumendrücken .

Tag X+1. Bei meiner OP gab es wohl doch größere Schwierigkeiten, es wurde ein komplettes zweites Team hinzugezogen. Leider war meine Operateurin zu erschöpft um mir gestern noch alles zu erklären, ich habe heute bei der Visite noch Einiges erfahren. So wurde bei mir der Darm und auch die Blase leicht verletzt da dem Narbengewebe nur mit Gewalt beizukommen war. Das der Darm und die Blase nicht da waren wo sie hingehören kam erschwerend hinzu.
Die Beschädigungen wurden repariert (kein Stoma). ich stehe schwer unter Antibiotika und habe erst mal Bettruhe. Essensmässig bin ich auf FdH gesetzt, aber keine speziellen Sachen, ganz normales Futter.

Ich habe keinerlei Schmerzen oder Blutungen und bei der OP auch fast kein Blut verloren. Alle sind sehr zufrieden mit meiner Verfassung und ich scheine das Ganze gut zu verkraften. Meine 25 jährige Zimmergenossin leidet sehr viel mehr und kann gar nicht verstehen das mir nichts weh tut.

Jetzt werde ich gleich gereinigt, darf ja nicht aufstehen.

Vielen Dank für eure Genesungswünsche.

Schöne Grüße aus der Oberpfalz,
Martina.

>> Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 8

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Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 6

Autorin: MartinaL

Der vorletzte Tag mit hängenden, männlichen Körperattributen ist angebrochen 🙂

Eine gewisse Melancholie hat sich in meiner Gedankenwelt breitgemacht das ich bald jegliche Verbindung zur bisher bei mir herrschenden Männerwelt verlieren werde. Natürlich bin ich überzeugt das Richtige zu tun, bei mir gibt ja hauptsächlich der Körper den Weg vor, und der führte mich zu dem Punkt an dem ich nun stehe.

Ich hatte aber auch schöne Zeiten in meinem Männerspiel und es hat dafür gesorgt das ich nun schon über 61 Jahre alt werden konnte mit einem doch ziemlich guten Gesamtzustand. Ich benötige (bis auf meine Hormone) keinerlei Medikamente um zu funktionieren, meine inneren Organe sind noch gut verwendbar und in Schuss, lediglich der Knochenapparat zeigt zeitweise ein paar Ausfallerscheinungen aber auch deutlich weniger als bei vielen Anderen in diesem Alter. Ich habe noch rechtzeitig damit angefangen auf meinen Körper zu hören und die männliche Zerstörungsorgie zu beenden :-). Auch werde ich von meiner geliebten Geli sehr gut gefüttert und mit allem versorgt was ich zu einem guten Leben benötige.

Gestern hatten wir wieder einen tollen Mädelsabend den wir mit einem umfangreichen (und leckeren) Mahl in einer Gaststätte mit mazedonischer Küche begonnen haben (ich liebe Cevapcici). Dann haben wir (Manu, Geli und ich) den Abend bei mir zuhause mit Weißweinschorle und schönen Gesprächen ausklingen lassen. Natürlich war eines der Hauptthemen die bevorstehende OP und es ist immer wieder faszinierend zu beobachten wie verschreckt Cis-Frauen auf die mir bevorstehenden „Unannehmlichkeiten“ reagieren. Für sie wäre dieser Schritt unvorstellbar und auch unnötig da man das „Ergebnis“ ja nicht Jedem zeigt. Ich wäre ja auch ohne diese „einschneidende“ Maßnahme genug Frau, warum also dieses Risiko eingehen? Meine Standardantwort darauf ist immer dieselbe: Ihr habt das Teil seit eurer Geburt, könnt also gar nicht nachfühlen wie es anders ist und ich brauche das einfach um mich komplett fühlen zu können. Es ist bei mir nun mal eine körperliche Fehlbildung (als solche wird es auch vom Kostenträger angesehen) und für deren Reparatur muss ich nun mal ein bisschen was auf mich nehmen. Etwas Vergleichbares hatte eine frühere Kollegin von mir, die wurde mit einer sogenannten „Hasenscharte“ geboren, welche auch in mehreren OPs repariert wurde um einfach besser leben zu können.

Meine Schwiegertochter Sara hat mir gestern zu meinem neuen Avatar in den sozialen Medien gratuliert der mich mit frischer Frisur zeigt. Sie hat mir gesagt das sie furchtbar stolz ist auf ihre gutaussehende, zweite Schwiegermutter und wie toll ich mich entwickle. Sara und ich haben von Anfang an einen Draht zueinander gefunden, wir mögen uns sehr und stehen auch in regelmäßigem Kontakt. Zu meiner Tochter habe ich kein so gutes Verhältnis, wir respektieren uns, streiten nicht aber ich werde einfach mit ihrem Borderline-Syndrom nicht fertig, ich packe das nicht. Sie ist ja derzeit in einer psychologischen Tagesklinik, vielleicht können die da was reparieren damit ich ein halbwegs normales Vater/Mutter – Kind Verhältnis aufbauen kann. Naja, ansonsten wird heute relaxed und die Tasche für den Krankenhausaufenthalt gepackt, morgen muss ich nochmal zum Hausarzt und danach zur Haarentfernung.

Am Dienstag früh um 4:00 Uhr werden wir aufstehen, kurz etwas Tee einführen und uns auf den Weg machen damit ich pünktlich um 6:40 Uhr in Planegg einchecken kann. Morgen werde ich noch kurz was schreiben, die nächste Statusmeldung wird dann schon Schnippellos erfolgen. 🙂

Drückt mir die Daumen das es so komplikationslos verläuft wie ich mir das vorstelle und wünsche.

>> Mein Weg zur (fast) vollständigen Weiblichkeit – Teil 7

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