Romeos [AT]

In den vergangenen Monaten sind Filme über Transsexuelle (besser Transgender) in Mode gekommen. Allerdings bleiben die filmischen Werke über solche Themen meistens im Klischeehaften stecken. Sie zeigen zwar phantasievolle Kostüme und skurrile Typen, bleiben aber in der Handlung an der Oberfläche. Das wollen die beiden Produzentinnen Janna Velber und Kristina Löbbert vom Kölner Startup Boogiefilm ändern. Ihr neuer Spielfilm „Romeos [AT]“ spielt in Köln und zeigt die Geschichte des jungen und rebellischen Lukas (gespielt von Rick Okon). Als er wegen seiner Zivildienststelle nach Köln kommt, wird er in einen Strudel der Gefühle gerissen. Gefangen in einem weiblichen Körper unternimmt er alles, um sich nach außen als Mann zu geben…


Produzentinnen Janna Velber und Kristina Löbbert
Regisseurin Bernardi
Als Ko-Produzent und Finanzier tritt die ZDF-Redaktion „Der kleine Fernsehfilm“ auf
Dauer ca. 90min.

Quelle: koeln-nachrichten.de/kultur/kinofilm/koeln_film_zdf_filmstiftung_boogiefilm_dreharbeiten_2010

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Versuchskaninchen

Petra-Susanne möchte gerne zur Verringerung des Rätselratens um unsere Veranlagung beitragen und war damit einverstanden, ihren Bericht hier im Gendertreff Blog zu veröffentlichen.

Derzeit läuft ein neues Forschungsprojekt zu hirnorganischen und phoniatrischen Gegebenheiten bei Transgender-Personen beiden Geschlechts im Universitätsklinikum Aachen an. Dieses wurde letztlich bei Tx-Köln vorgestellt mit der Bitte, sich doch als Testpersonen zur Verfügung zu stellen. Die erforderlichen Randbedingungen: möglichst jünger als 55, möglichst nur kurze bisherige Hormoneinnahme, aber vor Allem: Wegen einer langen MRT-Untersuchung kein Metall (außer Zahnplomben vielleicht) im Körper!

Da ich gerne zur Verringerung des Rätselratens um unsere Veranlagung beitragen möchte und ja selber studierte Aachenerin bin, habe ich mich solidarisch erklärt und als Versuchskaninchen zum Test gemeldet. Gestern war es dann so weit.

Ich bin nach kurzer Rollerfahrt und einem kleinen Sonnenbad auf den Sitzbänken vor dem Aachener Klinikum um 11 h zu der Untersuchung angetreten. (Das war übrigens eine Premiere – als *ich* im Kleid mit einem perückengeigneten XXL-Helm auf einem Roller unterwegs zu sein. 🙂 Und ja: Ich weiß, dass dieses Outfit nicht unbedingt als Zweiradschutzkleidung durchgeht …)

Zur abgemachten Zeit wurde ich wie abgesprochen im Klinikums-Foyer von Jessica Bath, der betreibenden Doktorandin abgeholt. Dann ging es erst mal mit der Blutabnahme für die Hormonbestimmung los. Danach war ein psychologisches Interview angesagt, ob noch irgendwelche anderen psychologischen Nebeneffekte (Borderline, Suchtkrankheiten, …) vorliegen könnten. Dann begannen die eigentlichen TS-bezogenen Tests: Merkaufgaben, psychosoziales Interview, noch mal zurück zu den Merkaufgaben. Anschließend gab’s ein ausgegebenes Mittagessen in der Mensa des Klinikums, wobei ich im Vorwissen um meine nachopulente Blutleere im Gehirn lieber nur einen Salat genommen habe, damit ich denen nicht hinterher im Scanner einschlafe. 🙂

Vor dem Scannen war dann die Phoniatrie dran, zunächst mit einem Hörtest („Oh, sie haben aber anscheinend sehr gehörschonend gelebt!“), Stimmbanduntersuchung (alles okay, wobei ich wohl wegen einer leichten Asymmetrie der Stimmlippen eine Tendenz zur Rauheit in der Stimme habe), Luftvolumenmessung („Oh, so lange hat noch keine das Pfffff… aushalten können“), Stimmfeldmessung („Oh, das glaubt mir meine Chefin erst mal nicht, wenn ich ihr nur die numerischen Messwerte zeige: Sie decken komplett das männliche und weibliche Stimmfeld ab und gehen sogar [leider nach unten] noch deutlich darüber hinaus. Da ist Potenzial für ein logopädisches Training drin!“). Bei letzterer Messung war die Logopädin noch etwas selbstreflektiv gefrustet: „Ich übe für meine Gesangsstimme schon seit Langem, und Sie haben überhaupt nicht geübt, singen nicht, und decken trotzdem mehr ab als ich.“

Dann gab es tatsächlich mal eine Viertelstunde Pause, in der ich aber nur auf einem Gang in einem Stuhl verweilte, bevor mich Jessica wieder zum weiteren Fragebogenausfüllen und dem Scan-Termin abholte. Der dauerte dann mit den erforderlichen Vorbereitungen insgesamt ca. 2 Stunden: Man kriegt alle möglichen Apparatismen angelegt, unter Anderem auch eine komplett abdeckende Displaybrille, damit man in der Röhre Bilder und Texte projeziert bekommen kann, Sprache der Betreuerinnen verstehen kann und Rückmeldungen per Tastendruck entsprechend den gestellten Aufgaben geben kann. Dann gibt’s noch ein Atemmessgerät auf den Bauch und einen Pulsmesser an den Zeigefinger der linken Hand. Das Ganze unter der Randbedingung, dass der Kopf eben diese ca. 2 h lang nicht bewegt werden kann, damit das MRT nicht „verwackelt“.

Die Aufgabenstellungen im Scanner waren dann ausgesprochen ermüdend monoton, und ich will nicht ausschließen, dass ich tatsächlich mal zwischendurch sekundenschlafmäßig weggedusselt bin. Das wäre aber nichts Besonderes, versicherte Jessica mir hinterher. Eine kurze Durchsicht nach dem Scan zeigte dann, dass ich tatsächlich ein Gehirn (und kein Stroh) im Kopf habe. Die etwas detaillierteren Auswertungen werden später erfolgen, und Jessica versprach mir, mir direkt personenbezogene Auswertungsergebnisse zukommen zu lassen, sobald diese zur Verfügung stünden.

Danach gab’s dann noch einige weitere Fragebögen und einen Erinnerungstest an eine vor dem Scan gemachte Zeichenaufgabe, bevor mich Jessica wieder zum Ausgang brachte. Um ca. 18:45 h dämmerte es schon, als ich dann wieder beim Röllerken auf dem Klinikumsvorplatz stand. Für ein weiteres Sonnenbad war der Tag leider schon etwas zu weit fortgeschritten.

Soviel von meinem Tag als Versuchskaninchen im Klinikum …

Sollte noch jemand Spaß an einem kurzweiligen Tag im Aachener Klinikum haben und die Auswahlkriterien erfüllen: Einfach mal ’ne Mail an Jessica Bath schicken.

Liebe Grüße,

Petra

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Karneval 2011

In diesem Jahr etwas später aber da war sie wieder, die Altweiberfastnacht. Ute und ich  trafen uns Donnerstagabend in Mettmann mit Ava, Bernadette, Gina, Ilona, Kirsten, Marina, Rita und Sabine im Braukeller, der bereits richtig gut gefüllt war und die super Stimmung schwappte auch gleich zu uns rüber.

Wirklich Straßentaugliches war nichts dabei aber warum auch, es war ja Karneval. Also haben wir uns fantasievoll verkleidet und Kleidung oder Kostüme aus der hintersten Ecke der Kleiderschränke hervor gekramt. Da durfte der Rock auch mal was kürzer sein.

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Ratzinger attackiert Gleichbehandlungsgesetze

Papst hält Londons Regelungen, die Diskriminierung verbieten, für ungerecht – Kontroverse vor Besuch in Großbritannien

Joseph Ratzinger, der im Herbst erstmals als Papst Großbritannien besucht, hat mit einer Aussage zur britischen Gleichstellungspolitik für Aufsehen gesorgt. Konkret im Visier des Papstes: Homosexuelle, deren Gleichbehandlung "dem natürlichen Recht" widerspreche. Während eines Vorbereitungsbesuchs von katholischen Bischöfen im Vatikan äußerte sich Ratzinger über die neue Bestimmung im britischen Gesetzbuch, wonach katholische Adoptionsagenturen homosexuelle Paare nicht diskriminieren dürfen und Kirchengemeinden Homosexuelle oder Transgender-Personen nicht grundsätzlich von Jobs fernhalten dürfen.

Wörtlich sagte der Papst: "Der Effekt mancher dieser Gesetze, die dazu geschaffen wurden um Gleichstellung zu erreichen, besteht in ungerechten Einschränkungen der Religionsfreiheit. Teilweise stehen sie sogar dem natürlichen Recht entgegen, das eigentlich die Gleichheit aller Menschen garantieren soll."

Im September wird Ratzinger Großbritannien besuchen. Die National Secular Society, die für eine strenge Trennung von Staat und Kirche eintritt, spart nicht mit Kritik. Präsident Terry Saunderson meinte: "Der Steuerzahler muss 20 Millionen Pfund für den Besuch eines Menschen zahlen, der schon angekündigt hat, Diskriminierung zu fördern."

Quelle: Guardian London 2010

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Wiener Innenministerium ignoriert Urteil des Höchstgerichts

Anzeige wegen Amts-Missbrauch bei Transgender-Erlass

Hohe Wogen schlägt in Österreichs TransGender-Kreisen die Weigerung des Innenministeriums, Urteile der Höchstgerichte über die Rechte von Transgender anzuerkennen. So haben Verwaltungs- und Verfassungsgerichtshof mehrmals festgestellt, dass eine geschlechtsanpassende Operation nicht notwendig ist, um das Geschlecht amtlich zu ändern. Das Innenministerium ignoriert diese Urteile und beharrt weiter auf der Operation.

Darf ein Transsexueller ohne Operation amtlich das Geschlecht wechseln? Der Verfassungsgerichtshof sagt ja, das Innenministerium nein.

Deshalb hat Helmut Graupner, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Rechtskomitee Lambda (RKL) jetzt im Namen einer Transgender-Mandantin bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft eine Anzeige wegen Amtsmissbrauch im Innenministerium eingebracht.

Ab wann darf ein Transsexueller oder eine Transsexuelle amtlich das Geschlecht wechseln? Nach Auffassung des Innenministeriums ist dafür eine geschlechtsumwandelnde Operation nötig. Der Verfassungsgerichtshof ist da anderer Ansicht: Es bestehe kein Operationszwang, heißt es in einem Urteil von Dezember 2009.

Die Mann-zu-Frau-Transgender hat mittlerweile dreimal die Änderung der Personenstandsurkunden und des Namens beantragt. Ohne Erfolg: Das Innenministerium lehnte jedes Mal mit der Begründung ab, dass keine genitalverändernde Operation vorgenommen wurde. Dabei hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) bereits festgestellt, dass es keinen "Operationszwang" für Transgender gibt und die Bescheide bereits zweimal aufgehoben. Auch der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat im Dezember 2009 festgestellt: "Voraussetzung für die Änderung des Geschlechtseintrags im Geburtenbuch ist keineswegs eine (genitalverändernde) Operation."

Da das Innenministerium im vergangenen Herbst diesen Antrag wieder mit derselben Begründung ablehnte, sieht Graupner Amtsmissbrauch gegeben. Denn das Innenministerium sei laut Verwaltungsgerichtshofgesetz an die Rechtsansicht des Höchstgerichts gebunden. Zuständig für alle Fälle von Amtsmissbrauch ist die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Die Anzeige sei eingelangt und werde geprüft, heißt es dort.

Das Innenministerium gibt sich zur Anzeige zugeknöpft: Man könne "nur abwarten, was die Korruptionsstaatsanwaltschaft sagt", erklärt Sprecher Rudolf Gollia. Die zuständige Abteilung habe vor dem Bescheid eine gutachterliche Stellungnahme eingeholt und aufgrund dieser entschieden, heißt es aus dem Innenministerium.

Eine Ansicht, die der Verfassungsgerichtshof nicht teilt: "An Entscheidungen des VfGH gibt es nichts herumzudeuteln", macht Christian Neuwirth, Sprecher des VfGH, klar. "Sollten Behörden gegen die Rechtsansicht des VfGH verstoßen, werden diese Behörden-Entscheidungen letztlich keinen Bestand haben. Das Innenministerium würde hier auf dem kürzeren Ast sitzen", so Neuwirth weiter.

Quelle: www.ggg.at 2010

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In Indien gibt es bald Toiletten für Transsexuelle

Der "Indian Express" berichtet, dass in der Stadt Chennai drei Toiletten errichtet werden, die ausschlielich von Transsexuellen genutzt werden sollen. Laut dem Stadtdezernenten Rajesh Lakhoni sollen die Toiletten zur Anerkennung der Minderheit beitragen. In Indien leben rund eine halbe Million Transsexuelle. Doch die Reaktionen auf die neuen "stillen Örtchen" sind geteilt. So sind manche der Meinung, dass gerade dadurch eine Trennung der Transsexuellen vom Rest der Gesellschaft forciert wird, andere wiederum sehen darin ein hilfreiches Projekt.

Quelle: Indian Express 2009

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Hormonstörung im Mutterleib

Ein hormonelles Ungleichgewicht während der Embryonalentwicklung scheint dazu beizutragen, dass ein Mensch transsexuell geboren wird.

Für die Wissenschaft ist Transsexualität rätselhaft, weil sich Transsexuelle genetisch, hormonell und anatomisch eindeutig einem Geschlecht zuordnen lassen – jedoch nicht dem, mit dem sie leben wollen. Eine mögliche Erklärung, warum das so ist, liefert eine deutsche Studie: Männer verspüren eher den Wunsch, als Frau zu leben, wenn sie als Kind im Mutterleib einem niedrigen Spiegel männlicher Geschlechtshormone ausgesetzt waren.

Der Neuroendokrinologe Günter Karl Stalla und seine Mitarbeiter vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München überprüften die Hypothese, dass Hormonstörungen für Transsexualität mitverantwortlich sind. Dazu bestimmten sie bei mehr als 100 Transsexuellen das Verhältnis der Länge von Zeige- zu Ringfinger. Die Differenz ist umso größer, je weniger männliche Geschlechtshormone – sogenannte Androgene – während der vorgeburtlichen Entwicklung auf ein Kind einwirken.

Männer wünschen sich öfter ins andere Geschlecht als Frauen

„Das Ergebnis liefert für Mann-zu-Frau-Transsexuelle eine biologische Erklärung für die Entstehung der Transsexualität/Transidentität“, erläutert Professor Stalla. Bei ihnen fanden die Forscher eine andere Relation der Fingerlänge als bei Männern, die sich auch als solche fühlen. Die Fingergröße der Transsexuellen entsprach in etwa der von heterosexuellen Frauen. Das zeigt, dass sie im Mutterleib geringeren Mengen Androgen ausgesetzt waren als der Durchschnittsmann.

Etwa einer von 12 000 Männern wünscht sich, eine Frau zu sein – obwohl sein biologisches Geschlecht eindeutig männlich ist. Bei Frauen ist die Transsexualität seltener, etwa eine von 30 000 biologischen Frauen wäre lieber als Mann geboren. „Der Wunsch, das Geschlecht zu wechseln, ist meist stark ausgeprägt, oft geradezu kompromisslos“, sagt der Neuroendokrinologe. Viele Betroffene würden berichten, dass sie schon als Kind das Gefühl hatten, im falschen Geschlecht zu leben. Mitunter versuchten sie, ihr biologisches Geschlecht nach außen zu verbergen. „Schlimmstenfalls kommt es zu Selbstverstümmelungen, Depressionen oder Suizidversuchen“, sagt der Experte. „Wir müssen weiter an den Ursachen forschen, um besser auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingehen zu können und besser in der Lage zu sein, sie therapeutisch zu unterstützen.“

pap/Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
Quelle: Focus online 2007

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Mexikanerin zur schönsten Transsexuellen der Welt gekürt

Schönheitswettbewerb gibt es nur in Thailand

Sie hat wallende, hellbraune Haare, lange Beine, ein strahlendes Lächeln und unterscheidet sich äußerlich kaum von Teilnehmerinnen anderer Schönheitswettbewerbe:
Die Mexikanerin Erica Andrews ist die schönste Transsexuelle der Welt. Beim Wettbewerb um "Miss International Queen 2006" im thailändischen Sextouristen-Paradies Pattaya stach sie Patricia Montrecarlo von den Philippinen und die thailändische Favoritin Ratravee Jiraprapakul aus. "Was für ein wunderbares Gefühl", strahlte die 38-Jährige, als sie im roten Glamourkleid im Stil der 20er Jahre die Diamantkrone und das Preisgeld in Höhe von umgerechnet knapp 8000 Euro entgegennahm. Andrews gewann bei der Kür im Bikini und in Abendrobe, verlor aber bei den Landestrachten gegen den traditionellen Hanbok der Koreanerin "Miss Maria". Extra-Beachtung fanden die Kandidatinnen aus Japan, Italien und Ägypten, die sich als Samurai, Gladiator und Pharao präsentierten. An dem Wettbewerb nahmen ingesamt 23 Schönheiten aus aller Welt teil.
Thailand ist das einzige Land, das neben unzähligen Schönheitswettbewerben auch Miss-Wahlen für Transsexuelle veranstaltet. Nach Angaben des Popkultur-Experten Philip Cornwel-Smith stoßen Menschen mit geschlechtlicher Identitätsstörung in dem südostasiatischen Land auf große Toleranz. Der buddhistische Glauben gehe davon aus, dass diese in einem früheren Leben Ehebrecher gewesen seien, und dass jeder einmal Ehebrecher war oder sein wird. Die neue Miss International Queen zeigte sich von der Akzeptanz der Thais überwältigt: "Hier fühle ich mich wie zu Hause" sagte sie und betonte, in keinem anderen Land habe sie sich jemals so willkommen gefühlt.

Quelle: freiepresse.de 2006

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Forderung nach einer Transtoilette

Rom – Nachdem der Transvestit Luxuria zum Parlamentarier der altkommunistischen "Rifondazione" gewählt worden ist, tobt im neuen italienischen Parlament eine heftige Debatte über die Toiletten der Abgeordnetenkammer. Ein Parlamentarier der zum Mitte-Rechts-Lager um Silvio Berlusconi gehörenden Neuen Sozialisten hat eine "dritte Sorte von Toilette" für den 40-jährigen Luxuria verlangt, den ersten Transvestiten, der jemals ins italienische Parlament eingezogen ist. "Wir brauchen eine ‚Transtoilette’", forderte der Parlamentarier Lucio Barani in einer Anfrage an den Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Fausto Bertinotti.

Baranis Forderung löste heftigen Protest Luxurias aus, der vor einer "Toilettenapartheid" warnte. "Eine Toilette ganz für mich? Ich glaube, das ist ein Privileg, das ich nicht verdiene. Ich denke, dass die sanitären Anlagen für Frauen, auch Transvestiten offen sein sollten. Denjenigen, denen meine Anwesenheit peinlich ist, erinnere ich, dass man die Tür schließt, wenn man auf die Toilette geht", so Luxuria.

Luxuria (lat.: "Wollust") wurde vor 40 Jahren als Mann mit dem Namen Vladimiro Guadagno geboren, lebt und kleidet sich aber wie eine Frau – wenn aber auch nur selten im schrillen Look einer Drag Queen. Mit seinem Szenenamen ist Guadagno schon längst eine Ikone der Homosexuellenbewegung in Italien. Der bekannte
Schauspieler und Komödiant kam als Quereinsteiger in die Politik: Rifondazione-Chef Fausto Bertinotti überzeugte ihn und verschaffte ihm einen Spitzenplatz auf der Liste seiner Partei in Rom.

Luxuria versteht sich als Frau. "Ab heute kann man mich ‚Frau Abgeordnete‘ nennen. Ich will dafür arbeiten, damit diejenigen, die sich von der Politik nicht repräsentiert fühlen, endlich eine Stimme haben", kommentierte Luxuria seinen Wahlsieg. Nach dem Sprung ins Parlament ist Luxuria zu einem Liebling der
Medien geworden, die ihn gern interviewen und fotografieren. Der Transvestit wurde im Wahlkampf des Öfteren zum Opfer einer Hasskampagne von Seiten mehrerer Rechtspolitiker.

In einem katholisch und oft von Machismo-Allüren geprägten Land reagiert der Transvestit gelassen. Er sei auf Ratlosigkeit eingestellt gewesen, aber "nicht auf solche persönlichen Beleidigungen", sagte Luxuria, im dezenten schwarzen Hosenanzug und sorgfältig geschminkt. "Meine Gegner dachten, dass ich mich ständig wie eine Drag Queen in Federboa und Perücke werfe und übertrieben schminke. Aber weil das nicht der Fall ist, weil ich mich normal kleide, sind sie fassungslos."

Quelle: Internet – www.diestandard.at 2006

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Neue Ergebnisse zur Geschlechtsangleichung

Neue Ergebnisse zur Geschlechtsangleichung: Eierstöcke lassen sich in Hoden verwandeln

Wissenschaftler des European Molecular Biology Laboratorys in Heidelberg fanden in einem Experiment mit Mäusen heraus, dass sich durch die Ausschaltung nur eines einzigen Gens Eierstöcke in Hoden verwandeln lassen. Diese sind zwar nicht zur Spermaproduktion fähig, die Produktion des männliche Geschlechtshormons Testosteron erfolgt anschließend jedoch in einer normalen Konzentration. Die neuen Erkenntnisse können bei Behandlung von sexuellen Entwicklungsstörungen oder vorzeitiger Menopause eingesetzt werden. Hoden und Eierstöcke entwickeln sich aus den gleichen, zunächst neutralen, Keimdrüsen. Fehlen dem Embryo die Gene SRY oder Sox9, entwickeln sich die Keimdrüsen zu einem Eierstock. Wird das Gen Sox9 bei weiblichen Mäusen permanente unterdrückt, verhindert dies eine Verwandlung in Hoden. So können, via Genmanipulation, spezifische weibliche Zellen des Eierstocks in männliche Zellen umgewandelt werden.

Quelle: Internet – www.paradisi.de 2009

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