​Universitätsklinikum Leipzig

Quelle: ​Universitätsklinikum Leipzig
Es wird darauf hingewiesen, dass das Foto ausschließlich im Zusammenhang mit der Pressemitteilung verwendet werden darf! (UKL)

 

Plastische Chirurgen am UKL führen geschlechtsangleichende Operationen durch.

An der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ist mit der Aufnahme von geschlechtsangleichenden Operationen eine Versorgungslücke geschlossen worden. Dank stark verbesserter Techniken gilt die OP mittlerweile als gewebeschonend und patientenfreundlich. Die plastischen Chirurgen am UKL wenden hier die modernste Technik an.

Das UKL handelt nach den Fach-Leitlinien und führt geschlechtsangleichende Operationen von Mann zu Frau sowie Frau zu Mann durch.

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Zentrum für Geschlechtsangleichende Chirurgie in München-Bogenhausen erhält zweiten Standort

Das Zentrum für Geschlechtsangleichende Chirurgie, ansässig in der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen, erhält einen zweiten Standort im Stadtteil München-Pasing. Für die Patient_innen bedeutet die Eröffnung eine deutliche Erweiterung der OP-Kapazitäten und weniger Wartezeit bei gleichbleibend hoher medizinischer Qualität. Das Leistungsportfolio konnte außerdem durch die Erweiterung weiter vergrößert werden, so dass das Zentrum ab sofort alle wesentlichen chirurgischen Eingriffe unter einem Dach anbieten kann. Der Aufbau des neuen Standortes bedeutet gleichzeitig die Gründung eines neuen Klinikverbundes mit dem Namen „Dr. Lubos Kliniken“.

 

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Mein Höllenritt durch die Geschlechtsangleichende-OP

Autorin: Anna Bianca

Mein Bericht zu meiner GaOP wo nicht alles glatt lief. Reale Gefahren über die sich jede_r wirklich Gedanken machen sollte.
Wie Ihr ja wisst wird vor jeder OP / GaOP der Risikokatalog geschwungen und über die Risiken aufgeklärt. Nehmt die Risiken ernst, denn eine Operation kann mit schwersten Komplikationen einhergehen.

Leider verschonte mich das Risiko einer folgenschweren Darmverletzung nicht. Ich wurde nicht wie erwartet im Aufwachraum sondern auf der Intensivstation wach. Der behandelnde Arzt und seine Assistenzärztin hatten sehr große Mühe mir zu erklären wie es zum Colostoma, sprich künstlichem Darmausgang, kam. Beim scharfen Präparieren des Scheidenkanals lag eine Ausbuchtung des Darms so unerwartet ungünstig dass die Verletzung des Darms unausweichlich war. Andrea wollte mir eigentlich nur zeigen dass die GaOP erfolgreich war, aber der Schock über den Beutel am Bauch war einfach zu brutal. Beim zweiten Blick unter die Bettdecke konnte ich nur ein „endlich“ herausbringen, zu mehr fehlte mir einfach die Kraft.

Erst beim zweiten Verbandswechsel ließ ich mich von Andrea überreden einen Blick in den mir gereichten Handspiegel zu werfen, und der hat sich dann gelohnt: In Natur sieht das Ergebnis besser aus als in irgendwelchen Dokumentationen. Es wurde wirklich tolle Arbeit geleistet. Auch wenn die Zeit der absoluten Bettruhe für mich besonders schwer war, auch die habe ich überstanden. Durch die Darmprobleme hatte ich oft starke Schmerzen, aber das gehört scheinbar dazu.

Im Krankenhaus verliefen die folgenden Verbandwechsel mit vielen Erklärungen und der behandelnde Arzt zeigte mir wie ich den Platzhalter selbst wechseln kann. Das klappte trotz meiner Nervosität dann auch ganz gut. Die Wundversorgung und das Bougieren, sprich Platzhalter wechseln, müssen bis zur Entlassung gut funktionieren, alleine schon aus meinem eigenen Antrieb.

Dann kam die eigentliche Hölle. Blasenkrämpfe durch die beiden Katheter, besonders in dem Moment wo die Blase komplett leer war. Bei mir kamen auch noch erschwerend heftigste Schmerzen durch den Darm dazu. Da der künstliche Ausgang zwischen Zwerchfell und Bauchdecke gelegt wurde ist der gesamte Bauch eine riesige Operationswunde. Die Darmschlingen wollen aber in ihre normale Position zurück und dadurch kommt es immer wieder zu heftigen Bewegungen und damit heftigen Schmerzen. Mir wurden Schmerzmittel und Krampflöser verordnet, die ich auf der Station nicht bekam. Entsprechend verwirrt war dann der Stationsarzt dass ich nicht einmal Sab-Simplex bekam, was meinem Darm schon sehr geholfen hätte.

Nach dem Ziehen der Katheter hörten die Blasenkrämpfe kurzfristig auf, kamen dann aber umso heftiger wieder. Novalgin und Buscopan werden wohl noch eine oder zwei Wochen meine Freunde sein, dann sollte sich die Blase endgültig beruhigen und die Krämpfe endgültig verschwinden.

Nun kommt die Frage von anderen Patienten_innen ob ich noch einmal durch diese Hölle gehen würde, die Bettlägerigkeit und die höllischen Schmerzen auf mich nehmen würde. Meine klare Antwort lautet weiterhin ja, weil ich nicht mit den männlichen Genitalien weiter hätte leben können.

Den Stoma werde ich in 3 Monaten wieder los, kombiniert mit der Korrektur-OP. Ich werde dann vielleicht auch wieder Schmerzen haben, nicht so schlimme wie jetzt aber es wird wieder Wunden geben. Die Wunden werden heilen und die Schmerzen gehen auch vorbei. Aber dieses Ding zwischen meinen Beinen was nicht zu mir gehörte kehrt nie wieder zurück. Alleine wegen dieser Gewissheit und dem doch schönen Ergebnis der GaOP würde ich diesen Schritt wieder gehen, weil ich jetzt erst wirklich weiß, dass es für mich der richtige Schritt war.

Vor der OP war ich davon mehr als überzeugt, mehr als sicher dass ich nur so weiter leben kann. Im Spiegel sehe ich MICH, ANNA. Nach so vielen Rückschlägen kann ich nur sagen: Endlich!

Ich wollte hier ursprünglich meinen ganzen Krankenhausaufenthalt dokumentieren, möchte mich hiermit aber klar davon distanzieren.

Die Kompetenz der Ärzte und des Fachpersonals stehen über Allem. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals kann ich wirklich loben, die war vorbildlich. Ich hatte das Pech in einen personellen Engpass zu geraten, weil viel Personal aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen war. Auch diese Menschen sind nicht vor Glätte und damit verbundenen Unfällen geschützt, und davon gab es leider zu viele. Die Sauberkeit und Hygiene waren ebenfalls regelmäßig auf hohem Niveau, nicht ein Tag wo das Zimmer und die Flure nicht gereinigt wurden. Das einzige Manko waren die mangelnde Kommunikation zwischen den einzelnen Stationen und den Ärzten was leider zu Kosten der Patienten_innen ging. Ich hoffe einfach dass mein nächster Aufenthalt in 3 Monaten ein besseres Gesamtergebnis bringt.

Meine Frau Andrea war täglich von 6:45 Uhr bis ca. 18:00 Uhr bei mir im Krankenhaus und hat mir wirklich sehr liebevoll durch die besonders schweren Zeiten geholfen. Auch sie wünscht allen, die die GaOP vor sich haben, dass diese ohne Komplikationen verlaufen.

Ich habe die zweizeitige OP gewählt und es war der erste Eingriff. In 3 Monaten folgt die Korrektur mit der Rücklagerung des Darms. Bei einer „großen“ OP wäre es zu einem Abbruch und damit doch zur zweizeitigen OP gekommen da ich so schon über 8 Stunden im OP war. So konnte das Operationsteam wenigstens die Operation mit einem guten Ergebnis zu Ende durchführen.

Zum Thema „Alien“ hatten Andrea und ich das Teil einfach „Komma“ genannt, da es durch die HET schon recht klein war. Dazu kommt der Unterschied zwischen Blutpenis und Fleischpenis wobei der Blutpenis erst durch erhöhte Durchblutung anschwillt und ansonsten doch eher klein ist. Ein Fleischpenis ist eher groß und schwillt nicht mehr besonders an wenn die Schwellkörper gefüllt werden.

Eher lustig fand ich die Frage, ob es sich für mich gut anfühlt, seit ich das erste Mal im Sitzen pinkeln konnte. Das mache ich ja sowieso schon seit Jahren, daher macht es für mich nur das „richtige“ Gefühl aus. Schlimmer war die Zeit mit dem Blasenkatheter, da konnte ich ja auch im Liegen pinkeln.

Gemein war einfach nur die Zeit in der ich den Harnbeutel selbst leeren musste, das funktioniert nämlich nicht im Sitzen. Umso größer war die Freude wie der Beutel endlich weg war, endlich im Sitzen pinkeln wie vorher, nur ohne lange Harnröhre.

Auch wenn ich durch den Stoma noch Probleme habe, es fühlt sich so unendlich gut und auch richtig an. Auch im Spiegel sieht es jetzt so aus, wie es eigentlich immer richtig war und ist. Durch den aufgeblähten Bauch kann ich leider keine Röcke anziehen, aber ich freue mich dass es dann im Stoff keine Delle mehr geben wird. Nichts mehr verstecken oder kaschieren zu müssen ist ein Stück weiter an meiner Weiblichkeit zu sein. Die Unterwäsche sitzt langsam auch so wie sie passen muss, was mir fast die Tränen in die Augen trieb. Es gibt immer mehr mir vorher nicht so klar bewusste Punkte die mich auch mal überraschen und es ist einfach nur schön. Es ist ja schon eine Erleichterung, dass die Hoden beim Sitzen nirgendwo drücken oder eingeklemmt werden können. Die Testosteron-Fabrik ist futsch und ich brauche keine Blocker mehr wodurch der Stoffwechsel auch entlastet wird. Es sind so viele positive Aspekte dass es mir leichter fällt die Komplikation leichter zu ertragen.

Zur OP selbst kann ich aber ergänzen, dass meine Blutarmut als Vorteil ausgefallen ist. Ich habe so wenig geblutet, dass ich keine Transfusion benötigt habe. Ein paar Beutel Ringer-Lösung und Kochsalzlösung haben gereicht um mein Volumen dahin zu bringen, dass ich nur eine Nacht auf der Intensivstation verbringen musste. Wäre der Zugang in meinem Handrücken richtig gesetzt worden, hätte die Behandlung richtig anschlagen können, statt mir einen dicken Arm zu wachsen zu lassen. Das ist auf der Station dann schnell geändert worden, hätte aber vielleicht meinen Aufenthalt in der Intensivstation verhindern können. Was soll ich sagen, ich bin froh diesen Höllenritt hinter mir zu haben und mich doch gut erhole. Man könnte meinen, dass ich durch die Erfahrung Angst vor der OP in 3 Monaten habe, aber die Korrektur muss gemacht werden.

In der Tat ist es für mich nicht leicht mit dem Stoma umzugehen, aber ich sehe die 3 Monate als Heilungsdauer für den verletzten Darm. Der ganze Bauch ist wahnsinnig aufgebläht und schmerzt trotz Medikamente, dazu kommt der Umstand dass der Stuhl sich in einem bestimmten Bereich staut. Meine schönen Röcke sind plötzlich 4 Größen zu klein und ich habe nur eine Jeans wo ich knapp rein passe. Zum Glück habe ich noch eine Jogginghose, aber der Bund drückt unterhalb vom Stoma auf den Darm. Ausflüge fallen auch schon wegen der bösen Kälte aus, weil ich durch den Beutel selbst das Unterhemd über der Hose tragen muss. Meine Jacken stehen dadurch so ungünstig ab, dass die Kälte ganz schnell den Bauch erreicht.

Seit gestern habe ich etwas festen Stuhlgang was zusätzlich, auch durch Blähungen, zu Problemen führt. Es ist aber im Vergleich zu den Schmerzen die ich im Krankenhaus ertragen musste fast schon harmlos. Mich belastet es eher psychisch, weil ich in meiner Freiheit stark eingeschränkt bin. Es ist schon mies wenn ich verschwitzt aufwache und nicht eben mal unter die Dusche springen kann. Selbst hier muss ich schauen wie ich das mit dem Beutelwechsel abstimmen kann. Essen und Trinken muss ich so abstimmen dass es keine Verstopfung oder Durchfall erzeugt. Für eine Woche habe ich einen Pflegedienst an meiner Seite, der mich im Umgang mit dem Stoma schulen soll, aber eigentlich geht es nur um die Kontrolle eines großen Wasserödems am Ausgang, da ich den Beutel selbst wechsle.

Mein Ziel ist einfach die Heilung des Darms und die innere Heilung meiner Neo-Vagina, und Beides wird noch eine Weile dauern. Ich habe so viele Aufschübe und Wartezeiten besonders durch die Krankenkasse erfolgreich überstanden, da werde ich die 3 Monate auch überstehen. Bis Anfang Mai wird es kein Spaziergang aber dann wird der Darm wieder zurückgelegt und die Korrektur gemacht. Dieses Ziel gilt es für mich zu erreichen und ich weiß dass es mich viel Geduld und Kraft kosten wird. Ich bin sicher dass ich von Beidem noch genug Reserven habe, die ich nur mobilisieren muss.

Bei den Vorgesprächen wurden so viele Komplikationen nebenbei aufgezählt und nicht wirklich darauf eingegangen, wer soll da bitte ernsthaft daran denken selbst betroffen zu sein? Es ist mir ein ernstes Anliegen darauf hinzuweisen, die möglichen Komplikationen als reales Risiko wahrzunehmen.

Ich war wegen meinem Blutdruck auf der Intensivstation gelandet, nicht wegen dem Stoma. Dort haben die Ärzte mit großer Not einen Herzstillstand verhindert und ich war für ein paar Stunden in Lebensgefahr. Mein Sportlerherz wollte und konnte nicht aufgeben. Mein Gedanke an Andrea gab mir zusätzlichen Antrieb, aber ich konnte selbst nicht viel beitragen, mein Leben lag in den Händen der Ärzte. Ich wollte diesen Teil nicht schreiben, weil es mir wirklich immer noch schwer fällt. Aber ich wollte hier ehrlich über meinen OP-Verlauf berichten. Die GaOP ist trotz aller Komplikationen mit einem klasse Ergebnis beendet worden und ich kann dem Ärzteteam nur danken. Trotzdem wird sie mir als Höllenritt tief in Erinnerung bleiben.

Jede OP birgt ein Risiko von 50 %, egal welche Komplikationen auftreten können. Das ist kein erfundener Wert sondern er stammt vom Ärzteteam. Darüber sollte sich jede_r wirklich bewusst sein. Macht bitte nicht den Fehler und denkt dass es nur Andere treffen kann, seid Euch bitte dieser Gefahr bewusst. Ich will hier niemandem Angst machen, weil ich selbst weiß, welche Folgen es haben kann die GaOP nicht machen zu lassen. Ohne die GaOP wäre ich selbst auf die eine oder andere Art kaputt gegangen, so habe ich eben einen Schaden der wieder heilt. Mich hat nur brutal getroffen, dass ich mit dem Stoma aufgewacht bin. So wie mich ein paar Leute kennen bin ich mit allen Konsequenzen in die OP gegangen, darum kann ich langsam die Folgen ertragen. Es ist nicht leicht, wird aber jeden Tag erträglicher.

Mit 13 cm Neo-Vagina habe ich die für mich passende Tiefe gewählt und muss erwähnen dass das Risiko einer Darmverletzung bei ca. 6 cm Tiefe beginnt. Ich habe von Wunschtiefen ab 18 cm erfahren die aus ärztlicher Sicht kaum umsetzbar sind und deswegen auch verweigert werden. Die von mir gewünschte Tiefe von 12 – 13 cm ist die biologische Eindringtiefe einer biologischen Frau, weil dort schon der Gebärmutterhals sitzt. Mein Pech war das dort eine Auswölbung des Darmes lag die dort nicht vorhanden sein durfte. Diese Auswölbung war die Folge einer Hämorriden-OP vor 1,5 Jahren. Eigentlich hätte der Darmbereich entfernt werden müssen, aber durch die Anwendung der sogenannten Staplertechnik war dort die Darmwand überdehnt und es kam zu Aussackungen. Das wurde mir so vom Proktologen Team nach der GaOP bestätigt und war der Grund für den Stoma. Ich hatte die Ärzte gebeten vor zukünftigen GaOP´s eine proktologische Untersuchung anzuordnen um dieses Risiko zu minimieren. Trotzdem bleibt es im Ganzen wie ein gewaltiger Eingriff mit sehr verschiedenen Risiken die lebensbedrohlich sein können. Ich bin bewusst ein paar mögliche Szenarien durchgegangen wie z.B. Schlaganfall oder Koma, da bin ich doch noch sehr glücklich mit dem Stoma davon gekommen.

Kurze Info noch. Mein Platzhalter hat nur eine Länge von 10 cm (extra nachgemessen) womit die spätere Tiefe bei ca. 12 cm liegt. Wenn die Korrektur am Damm gemacht wird passt die Tiefe wie erwartet. Das hilft mir dann doch die Situation leichter zu nehmen.

Dieser Bericht stammt aus meinem OP-Tagebuch und wurde von mir teilweise chronologisch zusammengefügt. Dieser Text dient zur Verwendung im von mir genehmigten Blog auf Gendertreff.

Anna Bianca

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Jasmins Termine

Autorin: Jasmin

 

Hallo alle zusammen,

ich denke ich fange auch einfach mal einen Thread an, in den ich Ereignisse die mir Widerfahren, einfach aufschreibe.
Zum einen sicherlich deshalb, damit ich das später auch mal nachlesen kann (… und vielleicht über das eine oder andere sogar Lachen kann), zum anderen auch damit ich es selber besser verarbeiten kann und zu guter Letzt natürlich auch für euch alle zur Information.

Hier also gleich der erste Eintrag:

Krankenkasse und Antrag auf Kostenübernahme

Ich hatte es (glaube ich) schon irgendwo mal geschrieben, wiederhole es aber hier noch einmal.
Ich hatte am 6.8.2016 meinen Antrag auf Kostenübernahme (für GaOP, Brustaufbau, Epilation und eventuelle Stimm-OP) bei meiner Krankenkasse persönlich abgegeben.
Im Antrag enthalten waren 1 Attest meines Endokrinologen, 1 Attest meiner Psychologin, die 2 Gutachten die für das Gericht (PÄ) erstellt worden waren und meinen transidenten Lebenslauf.
Am 10.8.2016 bekam ich per eMail eine Eingangsbestätigung sowie die Nachricht das das ganze an den MDK weitergeleitet wurde. An diesem Punkt stellte ich mich schon auf eine längere Wartezeit ein, da man ja weiß, dass der MDK nicht unbedingt der schnellste ist.
Schon am 18.8.2016 erhielt ich eine eMail von meinem Sachbearbeiter, das er sich mit mir in Verbindung setzen wollte bezüglich des Antrages. Wieder gingen mir tausende Gedanken durch den Kopf, zum Beispiel „Was bitte schön fehlt denn dem MDK nun noch“.
Weit gefehlt, am folgenden Tag telefonierte ich mit der Krankenkasse und mir wurde mitgeteilt, dass der Antrag mit Einschränkungen genehmigt wurde.
Im Einzelnen sind dies:

  • GaOP = Volle Genehmigung
  • Bart-Epilation = Volle Genehmigung, jedoch mit der üblichen Auflage dies bei einem Hautarzt machen zu lassen
  • Stimm-OP = Die Empfehlung des MDK lautet zuerst eine Logopädie durchzuführen und bei Nichterfolg eine OP erneut zu beantragen
  • Brustaufbau = Grundsätzlich ja, aber ich muss auf jeden Fall eine 24-Monatige ununterbrochene Hormonbehandlung hinter mir haben (und dann auch noch einmal neu beantragen)

Zum letzten Punkt: Der Sachbearbeiter machte mir die Hoffnung, das, wenn ich ein Schriftstück bringen könne (von einem Facharzt) das das Brustwachstum vollständig und ohne Einschränkungen abgeschlossen ist (also kein höchstwahrscheinlich, sondern absolut sicher) dann könne man die Brust-OP vorziehen.

Beratungstermin im Brust-Zentrum

Ich hatte heute einen Beratungstermin in einem hiesigen Krankenhaus, welches solche Brustaufbauten durchführt (und das mir als sehr kompetent empfohlen wurde). Die Ärztin erklärte mir sehr genau den Ablauf und auch, dass eine gesicherte Aussage über das abgeschlossene oder nicht abgeschlossen Wachstum nicht gemacht werden könne. Außerdem wäre nicht sicher, ob die Krankenkasse einen Aufbau wie er bei mir erforderlich wäre auch wirklich bezahlen würde. Das hat den Grund, dass der Aufbau etwa doppelt teuer wird, da zuerst ein so genannter Expander in die Brüste implantiert wird. Diese werden dann in regelmäßigen Abständen gefüllt, um einen Hohlraum zu schaffen und genügend Gewebe um das endgültige Implantat aufzunehmen. Nach etwa 4 Monaten wäre dann die letzte OP, in der die Expander wieder entfernt und die Implantate eingesetzt werden.
So habe ich nun im Januar einen neuen Termin in der Brust-Klinik um ein Gutachten erstellen zu lassen, mit dem ich dann den Aufbau erneut beantragen kann. (Im Januar sind die 2 Jahre Hormonbehandlung erst abgelaufen). Somit muss ich nun zuerst bis Januar warten, dann die Kostenübernahme abwarten (die hoffentlich genau so zügig bearbeitet wird wie mein letzter Antrag), dann hoffentlich einen kurzfristigen Termin zum Einsetzen der Expander, dann erneut ca. 4 Monate … und wenn alles zügig voran geht, kann ich mich vielleicht Ende April über den Termin zur endgültigen Brust-OP freuen.

Anruf in der Uni-Klinik Essen Mitte

Da ich ja (s.o.) die Kostenübernahme für die GaOP habe, nutzte ich den freien Tag heute um noch in Essen anzurufen. Dort habe ich einen Termin zur Vor-Untersuchung erhalten … am 23. Januar 2017. Ist die Uni-Klinik in Essen wirklich so überlaufen, dass selbst Voruntersuchungen 4 Monate Wartezeit benötigen?
Zusammen mit dem was ich irgendwo gelesen habe, das in Essen die Wartezeiten auf die GaOP ca. 8 bis 10 Monate sind, wird also meine OP erst im Herbst 2017 stattfinden.

Naiv wie ich war, hatte ich gehofft, den Termin für die Vor-Untersuchung schon im Oktober zu bekommen. Dann hätte ich während meines Urlaubs nach Essen fahren können. Wie ich das nun im Januar manage weiß ich noch nicht so genau.
Zu mindestens habe ich erst einmal Termine und kann mich darauf einstellen. Nun heißt es aber erst einmal Warten. In der Zwischenzeit werde ich das Unmögliche Versuchen, und einen Hautarzt suchen, der Bart-Epilationen durchführt. (So weit wie mir bisher bekannt ist, gibt es solche in Berlin aber nicht mehr, da die Behandlung nicht Kostendeckend ist). Wie ich dann weiter verfahre muss ich dann entscheiden. Eine Behandlung aus eigener Tasche, z.B. in einem Kosmetik-Institut, kann ich mir nicht leisten.
Bezüglich der Stimme habe ich ja schon einige Sitzungen bei einem Logopäden hinter mir und werde das weiter durchziehen und hoffen, dass ich es damit schaffe, meine Stimme in den richtigen Bereich zu bekommen.

LG Jasmin

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Hier ist sie, die Geschichte zu Sabines GaOP

Autorin: Sabine

Ich möchte nicht auf Operationsmethoden und medizinische Details eingehen. Das können andere besser und haben das hier auch schon hinreichend getan. Mir geht es vielmehr um die Hintergründe und Erlebnisse, die mit so einer Entscheidung verbunden sein können.

Nach langem hin und her mit Krankenkasse und MDK lag sie nun vor mir, die Kostenübernahme.
Jetzt wurde es ernst mit meiner Entscheidung, mit der ich solange gezaudert hatte. Einer Entscheidung für die ich mir sehr viel Zeit genommen habe. Eine Zeit in der ich mit meiner Partnerin, mit Frauen die den Weg gegangen sind darüber gesprochen habe. Die Zeit die man sich nehmen sollte, um die Entscheidung zu treffen die unumkehrbar ist. Es ging in dieser Zeit um sehr viel Emotionen, Wünsche und auch um Erwartungen an eine solche OP. Es ging um Risiken und darum, dass am Ende all dies nicht in Erfüllung gehen könnte.

Was verbinde ich eigentlich damit? Bin ich dann Frau? Bin ich ohne Operation keine Frau? Macht mich die Operation zur Frau? Oder ist es die Erkenntnis zu der ich für mich persönlich gekommen bin. Zu der Erkenntnis, dass die OP nichts weiter ist als eine kosmetische Korrektur. Sie macht keine Frau aus mir, die ich ohnehin nie sein kann. Ich war, bin und werde immer eine Transfrau bleiben, daran ändert die OP auch nichts. Es ist halt meine Sichtweise auf die Dinge, die nicht die Sichtweise anderer sein muss. Dennoch, hier ist sie, meine Entscheidung für die ich mir solange Zeit genommen hatte. Ich hab es getan und ich bereue es nicht. Auch wenn, wie in meinem Fall das schlimmste was einen erwischen kann eingetreten ist.

Ob ich das noch einmal machen würde? Die Frage ist so einfach nicht zu beantworten. Sie unterteilt sich wohl in einen rationalen und in einen emotionalen Teil. Rational betrachtet wohl eher nicht. Denn die Situation in den Krankenhäusern darf man durchaus als äußerst schwierig betrachten. Die behandelnden Ärzte stehen im Dauerstress, die stationäre Nachsorge ist gezeichnet von schierer Ahnungslosigkeit, Desinteresse der Mitarbeiter und der Tatsache, dass niemand Zeit hat, wenigstens die dringlichsten Fragen zu  beantworten. Das Ganze lebt davon, dass man sehr viel mitdenken und auch selber agieren muss, trotz der Umstände dass man gerade operiert worden ist. Es sind die Folgen eines kranken Gesundheitssystems, unter dem alle Beteiligten zu leiden haben. Die Krankenhäuser werden unter dem ständig wachsenden Kostendruck zum Kaputtsparen genötigt. Der Profit darf natürlich auch nicht zu kurz kommen.

Diese Zustände dürften auch mit dazu beigetragen haben, dass durch die erste Operation eine rekto-vaginale Fistel entstanden ist. Ein Umstand der in naher Zukunft durch eine dritte Operation beseitigt werden soll. Es ist halt schief gelaufen und das sollte noch nicht alles sein. Beim kommenden Eingriff muss zusätzlich eine Narbenbildung im Vaginalkanal beseitigt werden. Die inneren Labien müssen verkleinert werden, zum einen aus optischen Gründen, zum anderen machen diese Probleme beim Wasserlassen. Eine Woche nach Entlassung aus dem Krankenhaus stellten sich Wundheilungsstörungen und heftige Blutungen ein.

Es gibt aber auch positives zu berichten. Ich war eines der ersten Mädels die im April nach der kombinierten Methode operiert worden sind. Angenehm fand ich, als die Stationshilfe am Morgen nach der OP kam und sagte, dass ich aufstehen müsse. Der gesamte operierte Bereich ist nicht so unter Spannung wie bei der ursprünglichen Verfahrensweise, was einen Quantensprung für die Betroffenen bedeutet.

Zurück zur Frage…würde ich das noch einmal machen… und zum emotionalen Teil der Antwort darauf. Ja ich würde es noch einmal machen, trotz der Folgen. Denn was wäre die Alternative? Für mich gab es keine, also stellt sich die Frage eigentlich gar nicht. Ich fühle mich gut und hoffe darauf, dass ich den Rest auch noch hin bekomme.

Abschließend kann ich sagen, dass es ein langer Weg war, der noch nicht zu Ende ist. Er dauert nun mehr als sieben Jahre an. Es bedarf sehr viel Disziplin, kritischer Selbsteinschätzung und Unterstützung durch sein Umfeld. Dazu gehört auch eine in der Sache kompetente SHG, die ich hier gefunden habe. Ohne die ich nicht die wäre, die ich heute sein kann. Sabine…….ich denke, dass es sich gelohnt hat, trotz aller Steine auf meinem Weg.

LG
eure Sabine

>> Trans* und Medizin

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Auch die 2. OP war Ok

Autorin: Stefanie

 

Hallo zusammen,

erst einmal Danke an all die vielen lieben Grüße und Genesungswünsche. Das Daumendrücken scheint auf jeden Fall geholfen zu haben. Auch die 2. OP ist bisher ohne Komplikationen geblieben und wenn nichts mehr unerwartetes passiert habe ich noch 2 Wochen Zeit mich zu erholen, bevor es dann wieder arbeiten geht.

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Nathalies zweite Sitzung der GaOP

Autorin: Nathalie

Nathalie berichtet über Ihre Erfahrungen bei der zweiten Sitzung zur geschlechtsangleichenden Operation in der Uniklinik Essen.

Irgendwie habe ich mich auf die zweite Sitzung gefreut. Es war ja nicht mehr ganz so lang hin und der geplante Eingriff ist bei Weitem nicht so groß wie beim ersten Mal. Die Vorbereitung darauf ist auch entsprechend weniger umfangreich. Zum Beispiel entfällt die Diät, wie vor dem ersten Eingriff, da keine großen interne Maßnahmen geplant sind. Begleitet werde ich nach dem Krankenhausaufenthalt von meiner neuen Gynäkologin. Eine Woche vor der Operation hatte ich einen Besprechungstermin vereinbart. So konnten wir uns kennenlernen und absprechen, wie ein gemeinsamer Weg möglich ist. Positiv ist, dass ihr die transidenten Patienten nicht fremd sind, da sie während der Ausbildung in der Uniklinik Essen Erfahrungen sammeln konnte.

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Glücklich nach der GaOP

Autorin: Chrissi

Hallo zusammen,

danke für die ganzen Wünsche. Es hilft 🙂
Es wird von Tag zu Tag besser und es ist bei weitem nicht mehr so stark angeschwollen wir noch vor ein paar Tagen – vor allem wenn man bedenkt, dass die OP erst 13 Tage her ist.

@Xenia, ja es wird eine zweite Operation geben. Die wird aber erst in 6 Monaten stattfinden, da das in München so gehandhabt wird und somit halt die besseren Ergebnisse erzielt werden (laut Aussage der Ärzte)

Und jetzt da ich wieder ein wenig sitzen kann, dachte ich mir ich mache mich mal daran, dass ich ein wenig die Erfahrungen und Erlebnisse im Krankenhaus zusammenfasse und davon berichte, wie es abgelaufen ist.

Also angefangen hat alles am 17.02.2015, wo ich zuerst zur Anästhesiesprechstunde kommen sollte.
Dort wurden dann noch das eine oder andere durchgesprochen und Aufklärung betrieben. Danach ging´s dann direkt in die Klinik. Also ab zur Aufnahme mit einem Packen Papier in der Hand und von dort auch gleich auf die Station.

Nach ein wenig Warten bekam ich dann auch gleich mein Zimmer zugewiesen, was zu meiner Überraschung ein Einzelzimmer war *grins*. Die Schwester hat mir dann noch einen Becher in die Hand gedrückt und zwei Päckchen von einem wundervollen Zeugs *urgs*. Mit dem Kommentar, dass 2 meistens nicht reichen bin ich dann sozusagen auf dem Zimmer gelassen worden und ich solle dann gegen 16 Uhr anfangen das zu trinken (sie meinte, eher kann auch ned schaden).Also gleich mal den ersten Trank gebraut und recht zügig getrunken. Zu meiner Überraschung hat das Zeugs dann gar nicht mal sooo gut geschmeckt *kicher*.

Dann erst mal eingerichtet und umgezogen und das Zeugs mal wirken lassen. Danach dann auch gleich die Zweite Packung runtergekippt.
Eine Ärztin kam dann auch nochmal vorbei und hat mit mir genau die einzelnen Schritte der OP nochmal durchgesprochen.
Kurz nachdem die Ärztin auch weg war, begann das Zeugs auch schon zu wirken und der lange Marathon der vollständigen Darmentleerung hatte begonnen. Irgendwann hab ich dann kapituliert (da ich nicht alle 3 Minuten wieder aufs Klo wollte), da hab ich mir meinen Kindle geschnappt und bin einfach drauf sitzen geblieben.

Da ich rausgefunden hatte, dass ich am Mittwoch gleich um 8 drankam, war das alles auch eine kleine Genugtuung und ich habe den Abend dann recht gemütlich vergehen lassen mit viel Lesen und nicht groß auf die Uhr schauen und drüber nachdenken. Am nächsten Morgen um halb 6 kam dann auch die Nachtschwester rein und meine, ich könne nochmal duschen und das da unten rasieren. Ne Zeit später kam dann der Pfleger und sagte, dass er mich um halb 8 dann runterfährt *freu freu*.

Dann ging der Flug auch schon los und es ging Richtung Op. Dort dann nackig und in Wärmedecken aufm Tisch liegend wurden mir sone paar Dinger angesteckt und der Venenzugang kam rein. Danach meinte ein Herr nur noch „Guten Morgen, ich bin ihr Anästhesist und ich habe ein bisschen Sauerstoff für sie“… Am Rande hab ich noch mitbekommen, wie ein anderer junger Mann so Stützen auf der Seite in den OP Tisch steckte und das war´s auch schon.

Das nächste Mal die Augen aufgemacht war in einem ganz anderen Raum und sofort das Geräusch vom Blutdruckmessgerät in den Ohren und eine Schwester über mich gebeugt die fragte wie es mir geht. Mir war ein wenig schlecht, also bekam ich Sauerstoff (diesmal echten :D)

Das einzige was ich von dem Tag noch weiß ist, dass ich dann gegen 16 Uhr wieder in meinem Zimmer war und ich kurz darauf meine Mutter angerufen hatte, dass es mir soweit gut geht und die OP vorbei ist. Und natürlich hatte ich zu der Zeit auch total verheulte Augen vor lauter Freude. Weil, man fasst da unweigerlich mal runter und spürt halt einen Verband und nichts was mehr irgendwie stört und nicht zu einem gehört. Das mit den Freudentränen hörte an dem Tag auch nicht mehr auf und meine Cousine kam dann auch am nächsten Tag vorbei (hatte ich auch noch am Tag von der OP irgendwie ausgemacht – aber so richtig dran erinnern konnte ich mich nur schemenhaft)

In der Nacht halt öfter aufgewacht, weil eine Schwester reinkam und die Antibiotika wieder drangehängt hat oder ein wenig Schmerzmittel. Alles in allem war es aber eine sehr schöne Nacht, weil es sozusagen dann die erste war, wo halt nun das äußere auch passte.

Am Donnerstag (also 1 Tag post OP) wurde ich auch gleich vom Pfleger aus dem Bett gescheucht, ich solle mich doch mobilisieren. Das hat aber mein Kreislauf ned ganz so toll gefunden und so war der kleine Ausflug ins Bad und mal ein wenig mit nem Waschlappen befeuchten recht schnell auch wieder vorbei.
In den nächsten Tagen habe ich dann auch das Einzelzimmer sehr zu schätzen gelernt, weil ich einfach die notwendige Ruhe hatte.

Samstag (3. Tag) kamen dann auch schon die Pflaster ab und ein erster Blick wurde möglich. Es war natürlich noch alles ziemlich geschwollen, aber trotzdem ein wunderschöner Anblick. Schockiert hat mich das nicht, eher gefreut. Weil egal wies aussah es war 1000x besser als das vorher.
Rumlaufen war auch schon besser und so ging ich dann öfter einfach mal ins Bad oder so im Zimmer ein paar Schritte auf und ab. Da der Kreislauf aber irgendwie was dagegen hatte (so ganz spontan öfter) blieb ich immer mal lieber in Reichweite vom Bett.

Am Montag musste ich dann leider den Komfort eines Einzelzimmers aufgeben und in ein zweier Zimmer umziehen, was aber auch nicht so schlimm war. Meine Bettnachbarin war eigentlich ganz okay und hatte die OP einen Tag nach mir. Da sie aber Raucherin war schloss ich mich nach 5 Tagen Nikotinentzug auch an und ging mit eine Rauchen, die Bewegung war recht gut und auch das an der frischen Luft stehen tat dem Kreislauf richtig gut.

Am Dienstag ist dann der Stent rausgekommen, wo ich im ersten Moment dann doch ganz schön überrascht war, da das Ding ja doch nicht unbedingt klein ist 😀 Den habe ich als kleines (naja klein ist relativ) Andenken auch mitbekommen 😀 und das Gesicht meiner Mutter, als ich ihn ihr gezeigt habe, hat auch Bände gesprochen.

Mittwoch bin ich dann meinen Katheter losgeworden und das war auch der erste Moment, wo ich mir eine Dusche gegönnt habe, da ich nicht mit dem Katheter das machen wollte (von wegen, wo hängt man den hin und naja egal… die Bewegungsfreiheit ist halt nicht so ganz gegeben mit sonem Ding). Das erste Mal dann unter der Dusche zu stehen und an sich runterzusehen hat bei mir wieder einen ziemlichen emotionalen Schub ausgelöst und bin erst mal vor Freude wieder weinend ´ne Zeit lang unter der Dusche gestanden.

Von den Schmerzen her ging es auch und war auszuhalten. Ein paar Positionen hatten es allerdings in sich und da hat es dann schon mal ordentlich gezwickt, vor allem weil die Klammern noch drin waren.
Die Klammern sind dann am Freitag rausgekommen und eine kleine Einführung in den Umgang mit der neuen Scheide habe ich auch bekommen.
Ebenfalls dann ein paar Anweisungen wies mit dem Bougieren, Pflegen usw. weitergeht hat mir die Ärztin auch gegeben.

Und Samstag ging´s dann auch schon heim. Was auf der einen Seite ein wenig schade war, weil doch ein paar nette Leute dort waren. Wir waren nur 2 Mädels und sehr viieeeele Jungs 🙂 (Die Klinik in München Bogenhausen ist halt die Nummer 1 Anlaufstelle für die Jungs).

Wenn ich so zurückdenke sind die Tage trotz dem ganzen Tag liegen und lesen eigentlich ziemlich schnell vergangen. Das einzige was wirklich Schmerzen bereitet hat, war das die ganze Zeit auf dem Rücken liegen. Die Schmerzen vom Operationsgebiet waren bis auf ein wenig zwicken und piecksen gar nicht so schlimm. Durch die ganze Zeit breitbeinig daliegen hatte ich halt nur einen verdammt fiesen Muskelkater in den Oberschenkeln, der momentan immer noch präsent ist. Aber es wird von Tag zu Tag besser.

Gestern war ich dann noch ein wenig unterwegs (einkaufen, Arzt wegen Krankschreibung, Apotheke um das Zeugs zu holen – Cremes, Dilatoren usw.), das war aber dann auch schon wieder zu viel des guten. Zum Glück hat mich meine Mutter gefahren, weil selber ging´s noch nicht so gut – obwohl ich nachmittags mal selber kurz weg bin (in die Apotheke und das Zeugs holen, weil´s bestellt werden musste). Da war ich dann ganz froh den Rest des Tages wieder liegen zu können und hab mich auch nicht mehr hochgerafft (außer auf Toilette).
Ich wollte das alles aber erledigt haben, damit ich die restlichen Tage dann nichts tun muss (ja scheiß Perfektionismus :D) und mich erholen und ausruhen kann.

Heute kam dann auch gleich der erste Durchlauf Bougieren dran. Uiuiui, das vielleicht ein komisches Gefühl – naja eher neu, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und oh mein Gott, sind da große Dinger dabei *schauder* 😀

Man merkt auch, dass der Körper halt noch ein wenig geschwächt ist und auch kleinen Anstrengungen (wie rumlaufen, spazieren gehen oder sowas) doch anstrengender sind als man denkt.
Da ich auch in der Klinik die eher vegetarischen Gerichte gegessen habe und sich um meine Betreuung nun auch meine Mutter kümmert ist das auch noch eine Sache, die mir verdammt gut tut (meine Mutter isst nur Rohkost und vegetarisch). Da merke ich auch, dass der Körper besser damit klarkommt.

Es sind halt auch die kleinen Dinge die den Heilungsprozess begünstigen, wie Ruhe, gesunde Ernährung und hin und wieder ein wenig Homöopathie. Also bei mir bewirken die Dinger einfach nur Wunder und mir geht´s richtig gut in letzter Zeit, was sicherlich auch stark von dem nicht mehr vorhandenen Dings da unten herrührt.

So das soll´s jetzt erst mal fürs Erste gewesen sein.
Ich versuche natürlich auch den weiteren Verlauf ein wenig aktuell zu beschreiben (je nachdem wie das mit dem Sitzen klappt – aber Sitzring sei Dank geht es ein wenig)

Ganz ganz liebe Grüße
Chrissi

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Kurz vor der GaOP

Autorin: Chrissi

 

Hallo zusammen,

jetzt ist es denke ich auch wieder mal an der Zeit was zu schreiben und das Tagebuch ein wenig zu ergänzen. Ach wenn ich so auf die Uhr schaue, dann frag ich mich echt, wo die Zeit geblieben ist?

Mein letzter Beitrag hier war doch echt noch letztes Jahr, am 16.12... und heute haben wir den 04.02, was bedeutet, heute in 2 Wochen ist die Operation (oder ist vielleicht schon vorbei). Wenn man einen so wichtigen Termin auf der Agenda hat, dann ist es echt unglaublich wie schnell die Zeit vergeht.

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