Petras Baumarktbesuch

Petra aus Aachen schildert ihren heutigen Tag:

Na dann – zum Stichwort Baumarkt aus aktuellem Anlass auch noch von mir ein paar Zeilen.

Ich musste heute auch einfach noch mal raus, nachdem dieses ganze Feiertagsgedönse gefühlsmäßig eine Diaspora war.

Die Tour war ein volles Programm. Zunächst zu Adler, um mal nach einem etwas längeren Winterrock zu schauen (leider nix gefunden) und zu sehen, ob es meinen Lieblings-BH (ein Bexley Sport-BH mit etwas breiterem Bund [3 Haken]) statt in 90B auch in 95A gibt. Dazu dann auch noch eine Verkäuferin befragt, die mir wirklich gerne geholfen hätte – konnte sie aber nicht, weil leider nicht verfügbar.

Danach ging’s zu Siemes, weil mir meine Lieblingstreter, oben etwas geschlossenere Pumps mit etwas dickerem Absatz, leider allmählich aus dem Leim gehen. Die sind zwar sehr bequem, aber leider aus Plastik statt aus Leder und schon mal an den Gehfalten eingerissen. Nach längerem Rumsuchen und einer Nachfrage nach einem Schuhanzieher dann tatsächlich ein nettes Paar gefunden, was nicht nur für meinen Geschmack gut aussieht, sondern wo man trotz mittelhohem Absatz auch mal mehr als 500 m drauf laufen kann.

Nächste Station: Baumarkt, weil ich noch Material für eine Bauaktion morgen brauchte. Abdeckleisten für eine Wandverkleidung samt Kleinst-Spax-Schrauben zur Anbringung der Verkleidungspaneele an einer Gipskartonwand und sehr feine Nägelchen waren angesagt. Wegen der begrenzten Auswahl an Leisten und der Notwendigkeit, dass die Schräubchen in spezielle Krampen reinpassten, bin ich dann mehrmals im Geschäft hin und her getigert und habe diverse Leute fragen dürfen, bis ich meinen Kram dann endlich zusammen hatte.

Schließlich noch einen Einkaufskorb voll diversem Futter fürs Wochenende in einem Supermarkt besorgen. Auch hier wieder recht ausgiebiges Rumtigern durch die Gänge incl. Bestellungen an der Wursttheke, bis alle Wünsche des Einkaufszettels erfüllt waren.

Alle Kontakte dieses Tages waren sehr nett und zuvorkommend. Ganz zum Schluss die Kassiererin im Supermarkt musterte mich etwas auffälliger, weil sie mich wohl erst im Laufe des Kassierens „gelesen“ hatte, aber ohne jeglichen negativen Touch und mit dem obligatorischen gelächelten Wunsch für ein schönes Wochenende.

Was die 99,9% rocklosen Frauen angeht, würde ich das nicht so ganz bestätigen. Die Hosenträgerinnen sind zwar (gerade bei diesem Wetter) klar in der Mehrzahl, aber ein mittlerer einstelliger Prozentsatz an Rockerinnen sind schon unterwegs. Entsprechend fiel ich mit einem knapp unterknielangen, eher schmalen Jeansrock, leicht gemusterter schwarzer Strumpfhose und dunkler Jacke überhaupt nicht auf.

Und jetzt bin ich nach Mittagessen mit Frau und Sohnemann gerade etwas platt und warte darauf, dass das Käffchen seine Wirkung entfaltet … 🙂

Denn dann darf ich noch ein wenig an der Steuererklärung weitermachen. Aber das hat nun wirklich nix mit Gender-Irgendwas zu tun.

Lieben Gruß,

Petra

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So trifft man sich wieder…

Weihnachtseinkäufe – Erzählt und erlebt von Joselle:

Moin zusammen,

ich habe mir gedacht, mal mit dem jüngsten Erlebnis anzufangen bevor ich die vorherigen Erlebnisse online stelle.

So trifft man sich wieder…

… so war die Begrüßung in der Mittagspause der Verkäuferin, die meiner Frau mein neues Puder verkauft hat….

Doch der Reihe nach.

Wir beide hatten ja beschlossen, für den wegen Krankheit nicht durchgeführten Urlaub nach Cuxhaven noch einen Einkaufsbummel nach Oberhausen zu machen.

Gestern Abend die Nägel frisch lackiert, am Morgen ordentlich rasiert und sich entsprechend geschminkt.

Ahh Brötchen holen.

Ach, was soll das Joselle! Los geh raus und hole die Brötchen.

Wäsche angezogen, Kleid übergestreift und die tollen grauen Wildlederstiefel (gehören ja meiner Frau) angezogen. Jacke drüber, Geld eingesteckt und los geht es.

Am Bäcker angekommen (ich habe mich nicht für einen anderen als sonst entschieden!) waren zwei Verkäuferinnen mit Sortier- und Reinigungsarbeiten beschäftigt.
Ausgestiegen und mir wurde zum ersten Mal die Türe aufgehalten. „Vorsicht frisch gewischt – Der Boden ist noch etwas feucht!“ Ich bedanke mich und der Blick der Dame fiel noch einmal auf die Stiefel und nochmals die mahnenden Worte: „Vorsicht bitte“. Brötchen gekauft, ab nach Hause, Frau sanft geweckt und den Tisch gedeckt.

Ab nach Oberhausen. Nach einer Stunde Autofahrt ab ins Parkhaus und in den Shoppingtempel gestöckelt. Zwischenzeitlich habe ich aber das Schuhwerk gewechselt, denn eine Stunde Autofahrt in 11cm muss nicht sein.

Was soll ich noch erzählen? Klar gab es Blicke. Interessierte, Neugierige und verdutzte. Alles war so gut und fühlte sich für uns beide gut an.

Einige Läden waren bereits gut gefüllt, so dass ich mich bei manchen Kundinnen fragte, ob die mich auch als Mann so beiseite geschubst hätten, nur um die Stiefel, Kleider, Röcke oder Blusen zu ergattern. Es ging ein wenig zu wie im Schlussverkauf als dieser noch einer war. Auf der Suche nach einem neuen Puder für mich (das vererbte ist zur Neige gegangen) gingen wir in eine Parfümerie (nicht Douglas) und trugen unser Anliegen vor. Wir wurden eine halbe Stunde beraten und auch dort fühlten wir uns sehr wohl. Meine Frau kaufte mir eines und ich bin jetzt schon restlos begeistert.

Bei unseren weiteren Streifzügen durch die Geschäfte kam ein uns doch bekanntes Gesicht auf uns zu und Grüßte mit den Worten:

„Hallo, so trifft man sich wieder. Ich nutze die Mittagspause auch mal, um nach Schuhe zu sehen. Viel Spaß noch.“

Wir bedankten uns, gingen was in dem Esstempel essen, gaben weiter Geld aus und sind wohlbehalten und mit dem ein oder anderen Schnäppchen für uns beide (Röcke, Stiefel und Shirts) wieder zu Hause angekommen.

Wir wünschen Euch allen ein gesunden Start in das Jahr 2013!

Und ich bedanke mich an erster Stelle bei meiner Frau für die Geduld Ihrer manchmal „zickigen Freundin“.

Ebenso, sage ich danke an die Moderatoren für dieses Forum und an alle Forumsteilnehmer für die freundliche Aufnahme

Wir lesen uns im Neuen Jahr.

Joselle

P.S. Joselle durfte auch den Abend noch anwesend sein, obwohl ich mich auch wieder in J… verwandelt hätte.

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Uta gibt was zurück

Uta gibt was zurück und das schien wohl einfacher als gedacht…

Neulich wollte ich bei ALDI etwas aus dem Wochenangebot zurückgeben, da es doch nicht ganz so wie erwartet passte. Etwas zurückgeben ist bei ALDI eigentlich eine ganz einfache Sache, aber leider konnte ich den Kassenschein nicht mehr finden.

Unsere Nachbarin meinte aber, wenn alles original verpackt ist, ginge es auch ohne Kassenschein…

So bin ich also in den Laden zurück und hab freundlich gefragt. Die Verkäuferin meinte nur: „… wenn Sie ihren Personalausweis dabei haben – kein Problem…“

Na ja – für sie nicht – aber für mich, denn die Namensänderung ist ja noch nicht durch!

Ich hab ihr also meinen Personalausweis gezeigt, ihr nebenbei mit freundlicher (aber leider immer noch leicht männlicher) Stimme erklärt „… daß nicht immer alles so ist wie es scheint…“ und vorsichtshalber noch schnell den DGTI-Ergänzungsausweis gezückt.

Den hat die Verkäuferin aber kaum noch angeschaut und nur so ganz nebenbei zu mir bemerkt: „… das hab ich mir schon fast gedacht…“ und mit einem Lächeln die Sachen einfach zurückgenommen. Dann hab ich noch schnell den Rückgabeschein ausgefüllt und schon war die Sache erledigt.

Für mich war das wieder einmal die Bestätigung, daß ein nettes aber selbstsicheres Auftreten fast jede Situation entschärft und unserem Gegenüber ganz schnell die Unsicherheit im Umgang mit uns nimmt.

Ich kann nur bestätigen: Sei einfach Du selbst, dann ist alles andere (fast) kein Problem!

Bis zum nächsten Mal,
Uta

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Shoppen am Samstag

Ein Bericht von Petra-Susanne:

Gestern war es mal wieder soweit: *Ich* musste einfach noch mal vor die Tür! Nach ca. 2 Wochen ohne und einer (von meiner Frau bestätigt) schlechter werdenden Stimmung war es einfach noch mal nötig.

Es bot sich an, an diesem Samstag so einiges Anstehende zu erledigen: Es musste ein Päckchen weggebracht werden; ich wollte seit Längerem ein Buch bestellen; ich wollte mich nach einer neuen Armbanduhr umschauen, weil meine alte aus meiner „Pubertätszeit“ doch irgendwie arg popelig ist, jetzt, da ich doch des Öfteren öffentlich auf Jusch bin. Und schließlich brauchte ich für die dräuende kältere Jahreszeit noch ein oder zwei passende Unterhemden, nachdem ich mich nun endlich zu meiner echten Frauengröße (90 B bzw. 46) bekenne und in Kürze meine gesammelten Schätze mal kritisch auf realistische Tragbarkeit durchforsten will. Da auch meine Restfamilie noch einige Besorgungen offen hatte, beschlossen wir, mit dem Auto ins Parkhaus zu fahren, da dies insgesamt immer noch billiger war, als zu Dritt per Bus in die City zu fahren.

Erst mal war natürlich ein wenig Aufbretzeln angesagt. Dank der fortgeschrittenen Epilation fallen (wie schon mal in einem anderen „Erlebnisbericht“ geschrieben) die Stuckateurarbeiten mittlerweile eher gering aus. Kurz mit dem Trockenrasierer über die wegen der Temperaturen nackig bleibenden Beine, ein bisschen die Augenringe retuschieren und für das eigene Wohlbefinden noch ein bisschen Foundation unter die Nase auf die Oberlippe. Die ist zwar nach dem nächsten Naseputzen wieder weg und das ist auch nicht sonderlich schlimm, aber ich fühle mich erst mal besser damit. 😳 Dann noch dezentes Augen-Makeup (Augenbrauen etwas nachzupfen – zwei Wochen Schlonzen machten sich bemerkbar; Wimperntusche oben und unten drauf) und Lippenstift. Die Klamotten wurden dann mit rotem T-Shirt, dunkelblauem Jeansrock und ca. 5 cm Pumpshöhe betont normal gewählt. Auch beim Schmuck war ich eher zurückhaltend – also eher Mauerblümchen-Stil.

Obwohl meine Frau und mein Sohn überhaupt keine Probleme mit *mir* als Person haben und insbesondere meine Frau auch gerne mit mir unterwegs ist, ist sie nach wie vor nicht sonderlich erpicht darauf, von dienstlichen Bekannten (aus dem sozialen Bereich, also dort, wo es so richtig klatschweibernd menschelt) mit mir gesehen zu werden. Das verstehe ich sehr wohl und akzeptiere dies auch! Es verursacht dann aber auch einen gewissen Verhaltenskodex beim Gang durch die Heimatstadt, der sich heute wieder mal bewähren sollte: Wenn sie jemand erkennt, geht sie ohne weiteren Kontakt mit mir aktiv auf diese Person zu, und ich gehe schlicht wie eine Fremde weiter.

Zunächst ging es zu einem Schreibwarengeschäft etwas außerhalb, in dem sowohl Sohnemann was für den Schulbeginn brauchte als auch ein Schalter für die Paketpost war. Ich entließ die Beiden vor dem Einparken und ging dann separat ins Geschäft, wo das Aufgeben des Päckchens mit entsprechenden Nachfragen nach der günstigsten Versandart wie üblich überhaupt keine Probleme machte. Da ich schließlich eher fertig war als die Beiden, ging ich wieder zum Auto zurück und wartete dort als Fahrerin, bis sie wieder einstiegen und wir in’s City-Parkhaus fuhren. Dort trennten sich dann unsere Wege. Ich erst mal mit einigen Fensterbummelschlenkern in die Buchhandlung, wo sich auf Nachfrage mein gewünschtes Buch als derzeit nicht lieferbar herausstellte. Wie schon am Postschalter: Vielleicht mal ein musternder Blick, aber keine offensichtliche Irritation, normale Unterhaltung. Ganz wichtig hierbei, wie auch allgemein auf der Straße: Den Leuten in die Augen schauen und offen sein, z.B. beim Türoffenhalten am Kaufhauseingang. Wenn man sich zurückzieht oder abwendet, fällt man definitiv stärker und vor allem negativ auf!

Danach ging die Suche nach einer neuen Armbanduhr erst richtig los. Beim Kaufhof mitten in der Fußgängerzone war die Auswahl am Größten, aber obwohl der Verkäufer sich redlich Mühe gab, mir was Passendes zu zeigen, war nichts dabei, wo es so richtig „Klick“ machte, wie er das ausdrückte. Bei einigen Schmuckgeschäften schaute ich allerdings nur in die Ausage, um danach zu entscheiden, dass die dort voraussichtlich angebotenen Ührchen mein Budget wohl um mindestens ein bis zwei Nullen übersteigen würden. Also erst lieber gar nicht rein und auf den Geschmack kommen … 😉

In männlicher Variante habe ich um den Laden „Lust for Life“ immer einen großen Bogen gemacht. Aber diesmal erschien er mir als einer der letzten Kandidaten, in Sachen Armbanduhr noch was Interessantes angeboten zu bekommen. Leider auch hier wieder das gleiche Ergebnis wie im Kaufhof: Es waren einige Modelle dabei, die mir im Prinzip gefielen, aber der richtige Klick war wieder nicht dabei.

Schließlich brach ich die weitere Suche ab und fragte mal telefonisch bei meinen Beiden nach, wie es denn bei ihnen so ausschauen würde. Wir trafen uns dann nach kurzer Zeit in der Nähe eines Eiscafés, an dem ich schon anstand, um mir ein Hörnchen zu kaufen. Plötzlich hörte ich dann von hinten eine wohlbekannte Stimme mit „Papa …“, die zwar einmal ignorierte, auf die ich dann zwecks Vermeidens weiterer entsprechender Ansprachen aber doch lieber einging. Wir hatten zwar vorher ausgemacht, dass Sohnemann mich in der Öffentlichkeit bitte „Petra“ nennen sollte, aber so beim ersten Mal rutschte es ihm dann doch noch mal anderweitig raus. Groß passiert ist trotz der Nähe zu jeder Menge anderen Wartenden aber nichts. Ein oder zwei irritierte Blicke, und das war’s dann aber auch schon. Ein wenig zeitversetzt bekamen wir schließlich separat unsere Abkühlung ausgehändigt, wobei ich mich schon auf eine nahe Bank an der Fußgängerzone verzogen hatte, wo auch meine Frau schon saß. Beim Weggehen passierte dann genau das, was ich oben schon angedeutet hatte: Meine Frau sichtete eine Arbeitskollegin. Sie bog auf sie zu, während ich mit Sohnemann weiterging und in einiger Entfernung auf sie wartete. No Problem.

Beim Nachhausefahren entschlossen wir uns, als Mittagessen je ein Dönerbrötchen aus einem unserem Haus relativ naheliegenden Einkaufsmarkt mitzunehmen. Meine Frau meinte, ich solle meine „Öffentlichkeitsarbeit“ ruhig fortsetzen und schickte mich vom Parkplatz zur supermarktintegrierten Dönerbude. Dort wurde ich beim Bestellen und Finanzenabwickeln von den Verkäufern ein paar Male mit „schöne Frau“ tituliert, aber das Ganze mit einem (zumindest von mir positiv interpretierten) breiten Grinsen, wenn auch die Vekäufer eher mediterraner Abstammung waren. Ich interpretiere das so, dass sie mich „gelesen“ haben, es wohl auch nicht unbedingt nachvollziehen konnten, aber wohl keine Probleme damit hatten. Geschmeckt haben die Dönertaschen dann wie gewohnt gut! Der Petra-Tag setzte sich dann unspektakulär bis zum Abend zuhause fort.

Ich sollte gelegentlich noch mal mehr in Richtung Kultur unterwegs sein. Dann könnte ich auch die etwas edleren Klamotten noch mal ausführen … 😎

Leider muss man passende Highlights hier in Aachen und Umgebung etwas intensiver suchen, wenn man keine Zig km Anfahrt haben möchte. Aber mal schauen, es wird sich schon was finden lassen.

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Lieben Gruß,

Petra

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Ich trau` mich gar nicht mehr…

… darüber zu berichten und ich muss mir so langsam Gedanken machen ob sich Berichte dieser Art überhaupt noch lohnen.

Okay ich will es gleich vorweg nehmen aber erstens war nix los(!) und zweitens ist das Interesse an einer Transsexuellen im Baumarkt gleich Null, auch wenn sie ein Sommerkleid trägt.

Hat sich von euch schon jemals jemand überlegt wie eine Energiesparlampe aus dem Geschäft in die Lampe kommt?

Es ist Frühling und die Temperatur ist gar nicht so schlecht also Sommerkleid über den Körper gestülpt, Schminke ins Gesicht und Perücke auf. Für die paar Grad die noch fehlen, noch eine Jeansjacke drüber geschmissen. Handtasche packen und bequeme Pumps aus dem Schrank an den Fuß geheftet und los. Ich wollte zu dem neuen Baumarkt mit dem Biber in Hilden.

Raus aus dem Auto und rein in den Markt. Mir fliegen ständig die Strahler um die Ohren und jetzt gibt es endlich Strahler als Energiesparlampe die auch in diese vorgesehenen Fassungen passen (25W Alt = 7W Neu). Ein Einkaufswagen zu nehmen schien mir zu albern für die kleinen Lampen. Also in die Lampenabteilung getippelt und die entsprechenden Lampen geschnappt und wieder zurück in Richtung Kasse.

Eine hatte geöffnet und so hieß es anstellen und warten bis man/frau dran war. Bezahlt, einen schönen Tag gewünscht, an einer Gruppe Jugendlicher vorbei und wieder ins Auto gestiegen.

Alles total normal!

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Ikea und mehr

Autorin: Conny

An diesem Donnerstag war es eigentlich so geplant, dass C&C an diesem Tag einen schönen Mädelsabend machen und nett ausgehen wollten. Nun kam Ikea dazwischen, da wir dort noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen mussten. Da meine besser Hälfte (natürlich) gerne mitgehen wollte, hiess es jetzt selektieren, improvisieren oder kombinieren, wobei letzteres zum Zuge kam.

Schnell ab ins Bad zum stylen. Dazu noch ein alltagstaugliches Outfit, wie wäre es denn diesmal mit Jeans, Bluse, Weste und Pumps? Ja, sieht gut aus, also her damit. Jetzt auf, und los zu Ikea. Der Laden war ziemlich leer an diesem Abend, doch fiel Conny hier nicht wesentlich auf. Mal der eine oder andere Blick auf uns beide, aber nichts besonderes. Beim Abendessen im Restaurant war ebenfalls „nichts los“, es gab vielleicht mal den einen oder anderen neugierirgen Blick, doch die Bedienung an Theke und Restaurantkasse war völlig normal und freundlich. Auch später, an der Ladenkasse dasselbe, lediglich meine Bluse schien der Kassiererin doch gut zu gefallen… Also Mädels, zumindest der Ikea in Dortmund ist definitiv TG-friendly!

Danach liessen wir den Abend schön bei einem Wein in einer netten Kneipe ausklingen. Auch dort gab es eigentlich keine Reaktionen. Nur bei dem Paar am Nachbartisch schien etwas Heiterkeit aufzukommen, (aber wir mögen ja fröhliche und freundliche Leute, oder?) doch nicht so, dass man sich irgendwie diskriminiert fühlen müsste. Fazit: auch und gerade im Alltagsleben an einem normalen Wochentag ist so vieles möglich, solange man einfach alltagstauglich und selbstbewusst auftritt und nicht unbedingt das Klischee herausstellt. Was kann man mehr erwarten, als diese wunderbare Normalität, wenn man einfach im Strom mitschwimmen und den Moment geniessen kann. Es war ein schöner Abend, eine Fortsetzung ist definitiv geplant, und ich freue mich schon sehr darauf.

Danke auch an meine bessere Hälfte, dass dieser wunderbare Abend möglich war.

Liebe Grüße
Conny

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Ausgang

Es ist immer wieder schön zu hören wenn sich eine Trans*-Person auf die Straße wagt und das Leben genießt und damit die Seele zu ihrer Erfüllung kommt. Kein Frust in sich hinein fressen sondern einfach nur raus. Noch schöner ist es aber, die Offenheit zu erleben und es für alle niederzuschreiben.
Dies hier geschah mit freundlicher Genehmigung von Julia

Heute Vormittag hatte meine Frau einen Termin in Gerresheim und meinte, ich könne ja in der Zwischenzeit einen kleinen Bummel machen. Gesagt, getan, nachdem ich sie abgesetzt hatte, fuhr ich weiter auf die Benderstraße. Ein Parkplatz war schnell gefunden und dann ging Julia zum ersten Mal bei hellichtem Tag in die Öffentlichkeit und das sogar alleine! (Karneval gilt nicht!)

Ich schlenderte also die Benderstraße entlang, schaute in die Auslagen und plötzlich stand ich vor Deichmann! ‚Super,‘ dachte ich, ‚du wolltest doch eh schon immer mal Schuhe probieren!‘ Und nach ein paar Minuten öffneten sich die Türen.

Ich verschaffte mir zuerst mal einen Überblick, was denn alles an schönen Stiefeln (hab derzeit einen Stiefeltick) da ist und dann auch noch in 41. Eigentlich hab ich ja 42, aber daß diese Größe vorhanden sei, damit rechnete ich erst gar nicht – und doch! Einige Paare waren auch in 42 vorhanden, darunter ein Paar Rauhlederstiefel mit halbhohem, spitzem Absatz – ein Traum und wie die paßten! Wie angegossen. Und dann noch der Preis: Reduziert auf 9,95€

Aber ich hatte mir vorgenommen, kein Geld auszugeben, also ließ ich sie stehen und probierte weiter. Die 41er paßten zwar am Fuß und meistens auch am Schaft, aber am Knöchel ging der Reißverschluß dann nicht zu. Eine Verkäuferin sprach mich an, ob ich alleine zurechtkäme, was ich bejahte. Ich hatte nicht den Eindruck, sie hätte etwas bemerkt.

Die Zeit verging wie im Flug und schon mußte ich meine Frau wieder abholen. Auf der Fahrt nach Hause meinte sie dann, daß wir noch einkaufen müßten. Und spontan lotste sie mich zu einem Plus, wo sie dann meinte, ich solle mitkommen. Und dann durfte Julia zum ersten Mal einkaufen – und bezahlen! Das überließ sie nämlich auch mir.

Zuhause angekommen konnte ich nur sagen: Danke! Danke Anni, für dieses schöne Erlebnis, das ich ohne deine Motivation wohl nicht so bald gehabt hätte. Ich liebe dich!

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Gina allein auf Düsseldorfs Kö

Gerade Anfänger bewegen häufig Fragen wie diese: Wo bekomme ich ein Kleid oder einen Rock? Wie werden die Verkäuferinnen in Geschäften reagieren, wenn ich als Mann Damenkleidung kaufe?

Natürlich halten wir im Gendertreff den ein oder anderen Tipp für’s Einkaufen bereit, sei es in Geschäften oder auch im Internet. Doch am besten sind natürlich immer noch die Geschichten, die das Leben schreibt. Deshalb möchten wir Euch den Erlebnisbericht unserer Userin Gina aus unserem Forum an dieser Stelle nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Lesen!

Mit freundlicher Genehmingung von Gina

War es die heiße Sonne an diesem (1.6.) Nachmittag, die mir den Verstand überhitzt hat? War es Übermut, mich stadtfein zu machen und zum Einkaufsbummel am verkaufsoffenen Sonntag in Düsseldorfs Innenstadt zu fahren – allein, ohne Begleitschutz durch erfahrene „Schwestern“? Wie konnte ich meine Unsicherheit überwinden, en femme über die Kö, durch den Kaufhof, das Carshhaus, die Schadow-Arcaden, in die Altstadt zu bummeln, nach Schuhen, Röcken, Blusen, Shirts, halterlosen Strümpfen und Schmuck zu schauen, mit der festen Absicht, etwas anzuprobieren und zu kaufen?

Antwort: es war kein Sonnenstich oder Übermut, sondern ich war einfach ICH – und es war nur schön! Zugegeben, anfangs waren einige Schmetterlinge im Bauch. Aber nach wenigen Minuten stellte sich schon irgendwie ein wohliges Gefühl ein, das mir mehr und mehr Selbstsicherheit und ein entsprechendes Auftreten gab. Doch der Reihe nach.

Ich habe es getan: Als Frau straßentauglich zurechtgemacht, ins Auto gesetzt, in die Innenstadt gefahren, im Parkhaus „Kaufhof an der Kö“ auf der 4. Etage – kein Frauenparkplatz (!?) geparkt, ausgestiegen und zum Lift gegangen. Erste Mutprobe: vor dem Aufzug steht ein wartendes Pärchen. Einfach dazu gestellt als ob es das Natürlichste der Welt ist (ist es doch auch – oder?). Die Aufzugtür öffnet sich und er ist nicht leer. Hinein, zwei Etagen abwärts (nach einer war die Kinderabteilung) und herausgetreten. Es öffnet sich die Welt der sportlichen Bekleidungen. Macht nichts! Losschlendern und schauen – nach links nach rechts – kurz stehen bleiben, um ein Poloshirt zu begutachten, weiter zur Rolltreppe abwärts. Damenabteilung. Als ich an einem Ständer mit Sommerröcken stehen bleibe, registriere ich, dass mich eine Verkäuferin mit ihren Blicken fixiert, auf mich zu kommt und freundlich fragt: „Kann ich Ihnen helfen?“ „Nein Danke, ich schaue mich um“ ist meine ebenso freundliche Antwort – ohne ein Gefühl der Panik. Jetzt ist das Angstgefühl weg und der Bummel kann beginnen!

Kaufhof – Geldautomat in der Unterführung „Heinrich Heine Allee“ – Carshhaus (alle Etagen vom Keller bis zur zweiten) – hinaus zur Altstadt (da ist doch irgendwo Deichmann). Es macht immer mehr Spaß: schauen, die passende Größe heraus suchen, vorhalten, im Spiegel begutachten…. Doch das Pflaster der Altstadt ist gefährlich! Ich wusste gar nicht, wie spitz Pfennigabsätze sind und dass die Füße zielsicher die Lücke in den Pflastersteinen finden, um sich dort festzusetzen. Nach zwei Fallen endlich das glattere, lückenlose Trottoire gefunden. Weiter geht’s: Deichmann in Sicht! Jedoch nichts Schönes gefunden. Zurück Richtung Kö, das nächste Ziel.

Aber zunächst hat die Stadt die Baustellen für die neue U-Bahn als Hindernis aufgestellt. Auch diese wurden – inzwischen – souverän umschritten. Doch was ist das? Der rechte Schuh steckt mit seinem spitzen Absatz fest – im aufgeweichten Asphalt! Da hilft nur eins: in die Hocke, den Schuh herausziehen, den Kopf mit verständnislosem Blick auf das schwarze Loch schütteln, lächeln und weitergehen.

Die Kö ist voller bummelnder Menschen, die den sonnigen Sonntagnachmittag genießen. Also, dazugesellt und mit dem gemütlichen Strom an den Schaufenstern vorbei. Bis zum Sevens, dann zurück, denn ich will doch noch in die Schadowarcaden. Geschaut, probiert, aber nichts gefunden. Dann zurück zum Kaufhof, wo mir in der Schmuckabteilung der ein oder andere Ring gefallen hat. Kleine Anmerkung: beim Kauf von Pumps mit Pfennigabsätzen fehlt ein deutlicher Warnhinweis, dass frau damit in der kleinsten Lücke stecken bleiben kann, z.B. in den Lüftungsgittern am Eingang zu Kaufhäusern!

Zwei Ringe und ein Armband habe ich mir zum Geburtstag gekauft (einer ist ein echtes Schnäppchen, um mehr als 50 % reduziert und exakt in meiner Größe für den Ringfinger vorhanden)und mich dabei mit den Verkäuferinnen nett unterhalten. Das Gefühl, merkwürdig angesehen zu werden, war absolut weg. Ich habe auch nicht vergessen, mir die Parkkarte lochen zu lassen.

Der Rückweg nach Hause mit dem Auto war nun keine Herausforderung mehr, obwohl Düsseldorfs Innenstadt voller Baustellen ist. Es war das erste Mal, dass ich mich en femme hier ins Gewühl gestürzt habe. Ich bin sicher, Wiederholungen werden folgen, da ich mich dabei einfach großartig gefühlt habe.

Vielleicht können wir demnächst zu mehreren einen Bummel machen. Das macht sicherlich viel mehr Spaß!

LG Gina

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