Dieses süße Mädchen (6) ist ein Junge

Quelle: Bild.de

25.06.2013 – 16:05 Uhr
Denver (USA) – Es klingt zunächst banal, wofür die Eltern von Coy Mathis (6) seit Monaten kämpfen und nun vor Gericht Recht bekamen:
Der Ex-Marine Jeremy Mathis und sein Frau Kathryn wollten, dass ihre Tochter in der Schule auf die Mädchentoilette darf. Die Schulleitung hatte es der Erstklässlerin untersagt – weil sie ein Junge ist.

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Die letzte Bastion

Meine letzte Bastion (privat) war gestern mein Outing bei Klassenkamerad-en und –innen oder andersrum 🙂
Vorher mit meiner Frau darüber gesprochen und die Theorie durchgespielt. Und plötzlich war er da – der Termin.

Wir treffen uns so ca. 3-4 Mal im Jahr in einer kleinen Gruppe ehemaliger Klassenkameraden mit Klassenlehrer und dessen Frau zu einer Art Stammtisch. Immer ein lustiger und geselliger Abend. Nur diesmal sollte es etwas anders werden, weil ich das letzte Mal als Mann dort anwesend sein wollte. So suchte ich einen guten Übergang nach dem Essen um auf das Thema zu kommen. Aber Petra, die Ehefrau eines Klassenkameraden, war schon neugierig, denn ihr waren meine Haare und Augenbrauen aufgefallen. Außerdem hatten sie beim Abholen eine Frau auf dem Bürgersteig vermutet und dann doch überraschend festgestellt, dass ich es bin. So hatten wir schnell den Einstieg in das Thema gefunden.

Den ganzen Tag beschäftigte mich dieses Thema. Soll ich wirklich? Müssen die das wissen? Immer wieder diese anerzogenen Selbstzweifel. Und dann ….

Natürlich war ich entsprechend vorbereitet und hatte Bilder und Flyer dabei und das Ganze wurde verblüffend und auch wohlwollend sowie erstaunend aufgenommen. Ich erzählte von dem Outing 2004 und dem Eheversprechen 2007 und meine ganze Geschichte von Kind an. Alle Beteiligten fanden es klasse und mutig, dass ich mich geoutet habe und so offen mit dem Thema umgehe.

Es bringt nichts, es in sich rein zu fressen, denn irgendwann kocht es in uns hoch und dann? Die Folgen möchte keiner wirklich haben.

Alle freuen sich auf das nächste Treffen und sind gespannt, denn dann wird auch dort Xenia life und in Farbe auftreten und sich nicht mehr verstecken müssen. Kein verbiegen und kein verstecken und frei nach dem Motto: Leben und leben lassen. Denn niemand hat sich selber gemacht!

Lieben Gruß
Xenia

p.s.: Danke liebe Anwesende. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gut das tut – Die Gänsehaut  und die Tränen ….

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Beste Schulfreunde

Das Thema Coming Out und Outing war schon öfter Gegenstand des Gendertreff Magazins. Hier zeigt sich: Oft kommt es ganz anders, als man denkt. So auch im folgenden Bericht, den uns Uta aus dem Gendertreff Forum zur Verfügung gestellt hat.

Meiner lieben Freundin zum „5. Geburtstag“ gewidmet

Beste Schulfreunde

Vor einigen Jahren rief mich eines Abends mein bester Schulfreund Andreas an und sagte, „…wir müssten mal wieder um den Block ziehen.“ Bei diesen Worten hatte ich auf einmal ein seltsames Bauchgefühl …

… und auf einmal waren auch all die Gedanken an eine schöne Kindheit und die vielen Abenteuer in der Schulzeit mit meinem besten Freund wieder da.

Seit ich in die 1.Klasse der neuen Schule kam, hatte sich zwischen uns eine Freundschaft gebildet, die bis heute – über 45 Jahre lang – anhält.

Ja, mal wieder um den Block ziehen, das hatten wir als Kinder und Jugendliche oft gemacht. Einfach so, ohne Ziel, durch die Straßen streifen und einfach nur über die „wichtigen Dinge unseres Lebens“ quatschen. Nicht gerade das, was Jungen in diesem Alter so tun, aber uns war das egal. Und während andere Schulkameraden Fußball spielen waren, liefen wir lieber kilometerweit durch unsere Heimatstadt.

Wir verehrten die gleichen Mädchen, ohne wirklich Konkurrenten gewesen zu sein, wir zündeten selbst gebastelte Knallkörper und störten uns nicht daran, daß diese nur mit schönem Feuerstrahl abbrannten statt einen lauten Knall zu erzeugen.

Als Einzelkind durfte Andreas gern am Wochenende auch mal einen Schulfreund auf Familienausflüge mitnehmen und so strolchten wir glücklich mit viel Blödsinn im Kopf durch die Natur.

Später trennten sich unsere Wege. Ich erlernte einen Beruf der Elektrotechnik und mein Schulfreund ging in die Landwirtschaft. Verständlich, dass unsere gemeinsamen Unternehmungen weniger wurden, zumal unsere Ausbildungsorte rund 100 km auseinander lagen.

Aber das tat der Freundschaft keinen Abbruch. Zum Ausbildungsfasching besuchte mich Andreas in unserem kleinen Dorf (so verrückt ist die Welt: er lernte Agrotechniker in der Nähe einer Großstadt und ich lernte Elektronik in einem 600-Seelendorf am Rande des Harzes). Doch Dorf-Fasching kann großartig sein!

In dieser Zeit trafen wir uns auch schon mal im Urlaub. Ich fuhr jedes Jahr mit meinen Eltern an die Ostsee und im Sommer 78 zeltete mein Freund einfach kurzerhand im Nachbarort. So konnten wir ungestört im Sand liegen oder stundenlange Strandspaziergänge machen und über „Gott und die Welt“ reden.

In den 80igern gründeten wir Familien, der eine mit, der andere ohne Kinder. Ich bin inzwischen ins Rheinland gezogen, mein Freund wohnte weiterhin im Osten Deutschlands. Und so kam es, dass die Abstände der Treffen immer größer wurden. Wir haben uns zwar nicht aus den Augen verloren, aber jeder ging so seiner Wege und nur einmal im Jahr, beim gemeinsamen Wanderwochenende beider Familien in der Sächsischen Schweiz hatten wir Gelegenheit, unsere Freundschaft aufzufrischen.

Eigenartig – bei einer der letzten Wanderungen hatte ich das erste Mal dieses unbestimmte Bauchgefühl. Mein Schulfreund kam gerade mit freiem Oberkörper aus der Dusche …

Und plötzlich dieser abendliche Anruf. Da war es schon wieder, dieses Bauchgefühl!

Wir verabredeten uns auf einen baldigen Besuch, denn mich sollte demnächst eine Dienstreise in die alte Heimat bringen.

Wir hatten uns für den Abend im Kleingarten der Freundesfamilie verabredet, aber irgend etwas ließ mir keine Ruhe. So fuhr ich (erst einmal ohne meine Frau und unter einem fadenscheinigen Vorwand) bereits am Vormittag ins Büro meines Freundes.

Mein Gefühl hat mich nicht getrogen – irgend etwas lag in der Luft.

Unbeholfen beginnt er das Gespräch: so völlig anders, als wir es bisher gewohnt waren. Er kam von Partnerschaft, komplizierten Entwicklungsphasen, inneren Spannungen über Krankheiten, … dann schlussendlich zur „Seele im Spagat“.

Ich merkte, es ist ihm unheimlich schwer gefallen, mir, seinem Besten Schulfreund, sein Herz so umfassend auszuschütten. Aber nun ist es endlich raus: mein bester Schulfreund wird demnächst meine beste Freundin sein!

Aber ich spürte bei ihm/ihr immer noch die Angst – wie wird der Schulfreund (also ich) darauf reagieren? Wird die Freundschaft an diesem Geständnis zerbrechen? Steh ich vielleicht auf und verschwinde aus ihrem Leben?

Da konnte auch ich nicht mehr anders: ich zog meine Hose ein wenig hoch und zum Vorschein kamen kleine Absatzsommerstiefel, durch deren Lochmuster zaghaft Feinstrumpfhosen durchschimmerten. Und dann bahnten sich bei uns beiden plötzlich Tränen unaufhaltsam ihren Weg…

So hatte sich Andrea ihr Outing bei mir ganz sicher nicht vorgestellt!

Das alles ist nun schon einige Jahre her. Inzwischen hatte Andrea ihren „5.Geburtstag“ und Andreas ist schon lange Geschichte.

Soweit meine kleine Anekdote für alle, die denken, Sie sind mit Ihren Problemen allein auf der Welt. Statistisch zwar sehr unwahrscheinlich, könnte trotzdem jeder/jede neben Dir in der U-Bahn, im Kino, im Supermarkt, … Deine Lebensgeschichte teilen. Oft wissen wir nur viel zu wenig über die Anderen oder trauen uns (aus scheinbar verständlichen Gründen) lange nicht, uns unseren besten Freunden anzuvertrauen.

Ich weiß – leichter gesagt als getan!

Ich hab noch Jahre gebraucht, und ehrlich – ich hab mich bis heute immer noch nicht umfassend geoutet. Im Job und im dörflichen Umfeld spiele ich weiterhin die männliche Rolle, obwohl es langsam immer schwerer fällt.

Uta

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Toilette für Transgender

Toiletten für „Damen“ und „Herren“ gab es gestern. An der Universität von Manchester heißt es heute „Toilette“ und „Toilette mit Urinal“ – jedenfalls, wo transsexuelle oder transidentische Studierende nicht weiter diskriminiert werden sollen.

Weibliche Kommilitonen, die sich mit ihrem Geschlecht nicht identifizieren können, fühlten sich eigenem Bekunden nach unwohl, Toiletten aufzusuchen, die mit einem Schild gekennzeichnet sind, das einen pieselnden Mann zeigt. Umgekehrt soll es Männer geben, die sich zwar als Frau fühlen, auf entsprechend skizzierten Toiletten jedoch nicht sitzen mögen. So kam es dort zu dieser Neuerung.

Doch scheinbar regt sich Widerstand gegen die Toiletten, denn einige Mädchen mögen eben nicht auf dieselbe Toilette gehen wie Jungen.

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