SWR- / Arte-Doku „MEIN KIND IST TRANS* – WAS NUN?“ ab 15.11. im TV und online

Worum es geht: Der Leidensdruck von Kindern und Jugendlichen, die sich im falschen Geschlecht empfinden, ist groß – er kann bis zum Suizid führen. Hormontherapien und Operationen können den Wunsch nach einer Geschlechtsangleichung erfüllen. Sie können aber auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Wie kann man sich sicher sein, was das Richtige ist? Autorin Renate Werner begleitet drei Familien bei ihren schwierigen Entscheidungen. Mit Expert*innen spricht sie darüber, was die Wissenschaft über Transidentität weiß.

Der Film läuft am Samstag, dem 15. November, um 21:40 Uhr auf Arte und ist schon ab 05:00 Uhr in der Arte-Mediathekverfügbar – einen ersten Trailer findet Ihr bereits jetzt auf unserer Website. Wir sind überzeugt davon, dass die Doku auch für Euch / Eure Community spannend ist. Darum freuen wir uns sehr, wenn Ihr mithelfen mögt, „Mein Kind ist trans* – was nun?“ in Euren Netzwerken und via Social Media bekannt zu machen.

Buch & Regie: Renate Werner // Kamera: Tarja Kühne, Renate Werner // Schnitt: Jan Wilm Schmülling // Grafik: Andreas Hougardy // Ton: Dirk Vollenbroich // Tonmischung: Florian Ebrecht // Farbkorrektur: Dany Schelby // Schnittassistenz: Mathis Hohmann, Anastasia Wagner // Sprecherin: Yvon Jansen // Produktionsassistenz: Alican Tamkan // Producerin: Tanja Winkler // Produktionsleitung: Katja Sträter, Andreas Hausmann (SWR) // ProduzentInnen: Sarah Zierul, Thomas Weidenbach // Redaktion: Niels Waibel, Anne Holländer (Leitung)

Hergestellt von der Längengrad Filmproduktion im Auftrag des SWR in Zusammenarbeit mit Arte.

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Der Gendertreff erklärt sich hiermit bereit auf Wunsch, Anfragen von Kliniken, Studenten, Labors und ähnlichen Instituten und Personen hier zu veröffentlichen, sofern sie nicht gegen das Leitbild des Gendertreff verstoßen. Der Gendertreff behält sich vor, die Anfrage vor der Veröffentlichung auf der Website redaktionell zu prüfen.

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Wie sehen die Lebensrealitäten von trans* Kinder und Jugendlichen aus?

Gastbeitrag mit freundlicher Genehmigung des Bundesverband Trans* e.V.
 

Liebe Interessierte,

Wie sehen die Lebensrealitäten von trans* Kinder und Jugendlichen aus?
Um diese Frage zu beantworten, veröffentlicht der Bundesverband Trans* heute die Broschüre mit dem Titel “Wir reden mit! – Warum trans* Kinder und Jugendliche ernst genommen und unterstützt werden müssen”.

Die Broschüre soll einen Einblick in die Lebensrealitäten und Bedarfe von jungen trans* und nicht-binären Menschen geben und ein erster Kompass sein, sich innerhalb des Diskurses um die Selbstbestimmung von trans*, inter* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen zu orientieren. „Wie sehen die Lebensrealitäten von trans* Kinder und Jugendlichen aus?“ weiterlesen

Transitionstherapien nur in Ausnahmefällen

Hierbei geht es darum trans*Jugendlichen nur noch in Ausnahmefällen geschlechtsangleichende Maßnahmen wie Pubertätsblocker und Hormone zugänglich zu machen. Was auch immer Ausnahmefälle sein sollen. Ein solches Gesetz öffnet Tür und Tor für ein komplettes Verbot von geschlechtsangleichenden Maßnahmen für Minderjährige. Die USA wird u.a. als Positivbeispiel genannt.

Interessant dabei ist, dass Jugendliche reif genug für Wahlen sind aber nicht über ihren eigenen Körper entscheiden dürfen. Hiermit wird den Jugendlichen ihr Wunsch zur Transition gänzlich aberkannt. Aber es geht völlig in Ordnung, dass Ärzte und Eltern mitentscheiden können und sollen, sowie Beratend zur Seite stehen.

Wiedereinmal schmeißen Konservative den queeren Menschen Steine in den Weg und hier muss besonders die „CSU“ und die „Freien Wähler“ genannt werden, die als erste auf diesen Zug springen.
Hierzu passt auch folgende Meldung, dass beim Parteitag der „Freien Wähler“ über die Abschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes, ein Verbot von Regenbogenfahnen an öffentlichen Gebäuden und die „Stärkung des klassischen Familienbilds“ diskutiert wird.

Deutschland ist über die queerfeindliche Politik Ungarns besorgt, zu Recht, aber wir dürfen unsere queerfeindlichen Tendenzen nicht aus dem Focus verlieren.

Wir alle sind Teil dieser bunten Gesellschaft!

>> Ärzteblatt

>> Bayerischer Landtag

>> Queer

Transidente Jugendliche

Jungen, die Mädchen sind und Mädchen, die Jungen sind. Transidente Menschen fühlen sich im falschen Körper geboren. Gerade in der Schule ist es für die meisten besonders schlimm, weil selbst die Lehrer häufig unsensibel mit diesen Jugendlichen umgehen.

Bei transidenten Menschen stimmt das Geschlecht, mit dem sie zur Welt gekommen sind, nicht mit dem gefühlten Geschlecht überein und das merken sie oft schon im frühesten Kindesalter. „Transident“, so nennen das Experten. Sie/Wir ziehen die Bezeichnung dem bekannteren Begriff „Transsexuell“ vor, weil das Phänomen nichts mit sexueller Orientierung zu tun hat.

Leider kommt das Thema „Transidentität“ bisher wenig bis gar nicht in Schulbüchern vor. Auch im Lehramtsstudium wird das Thema oft gar nicht erwähnt. Dementsprechend mangelt es an informierten Lehrern und das hat Konsequenzen. Lehrer die mit Transidentität nicht vertraut sind, fühlen sich überfordert. Meistens wissen sie auch nicht, wie weitreichend die Freiräume sind, die ihnen das Gesetz lässt. So ist es rechtlich durchaus möglich, den Wunschnamen und sogar das Identitätsgeschlecht von Kindern in Zeugnisse, Urkunden und andere Schuldokumente einzutragen. Unterlässt dies ein Lehrer, riskiert er, eine Schülerin oder einen Schüler gegen deren Willen zu outen. Zum Beispiel, wenn sich das Kind bereits gemäß seines gefühlten Geschlechts nennt und kleidet und die Mitschüler gar nicht um seine Transidentität wissen. Dennoch taucht das Thema bisher in der Schule kaum auf. Dort wo der Leidensdruck für die Betroffenen häufig besonders groß ist und wo man Vorurteilen am ehesten entgegen wirken könnte.

Wie Kinder in der Schule aufgenommen werden, ist sehr unterschiedlich. Manche spüren schon sehr früh, dass sie eine andere Geschlechtsidentität haben und werden bald auch von ihren Lehrern und Mitschülern akzeptiert, wie sie sind. Bei anderen gibt es Probleme. Sie treffen auf Unverständnis und werden im schlimmsten Fall gemobbt.

Dass das Thema geschlechtliche Vielfalt nicht im Unterricht vorkommt, empfinden viele oft als sehr belastend. Hier fehlt Information und Aufklärung.

Auch für andere Kinder kann es ein Problem sein, dass Männer und Frauen im Unterricht häufig klischeehaft dargestellt werden, ohne Raum für Zwischentöne. Wer sich nicht als typischer Junge oder typisches Mädchen versteht, leidet oft darunter. Diese Kinder und Jugendliche versuchen dann lange sich anzupassen, was zu sozialem Rückzug, Traurigkeit, Depression, Alkoholsucht, Drogensucht, Kriminalität und sogar Suizid führen kann.

Alle ca. 752.000 Lehrer (an allgemeinbildenden Schulen) zu dem Thema zu schulen ist illusorisch. Aber es sollte sich an jeder Schule eine Lehrkraft mit dem Thema auskennen, wie z.B. die_der AGG-Beauftragte in Betrieben. Ja, Transidentität ist ein „Minderheitenanliegen“ (ca. 5% der deutschen Bevölkerung), aber es gehört in den Unterrichtsstoff, um das Thema zu verstehen, Vorurteile abzubauen, die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhöhen und dadurch auch Diskriminierung zu minimieren. Hierzu kann man Hilfe heranziehen, z.B. bei Selbsthilfegruppen, Kompetenzzentren, Arbeitsgemeinschaften, Gesundheitsämtern, Ärzten, Therapeuten usw.

Ein guter Ansatz ist über geschlechtliche Vielfalt zu informieren. Den Schülern zeigen, dass es neben Jungen und Mädchen auch Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten gibt. Die Natur gibt uns vor, dass es nicht nur Frau und Mann gibt, sondern eine breite Palette dazwischen. Denn, keiner macht sich selbst und niemand wird gefragt, ob und wie man auf diese Welt will!

>> Inhaltsverzeichnis

Hormontherapie bei jugendlichen Transsexuellen / Transidenten

Die Behandlung von Kindern und jugendlichen Transsexuellen / Transidenten verfolgt zunächst das Ziel, die Pubertät so lange herauszuzögern, bis diese alt genug sind, um sich für männlich oder weiblich zu entscheiden.

Die Pubertät setzt üblicherweise im Alter von ca. 10 Jahren bei biologischen Mädchen und mit ca. 12 Jahren bei biologischen Jungen ein. Während der Pubertät kommt es zur Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Um diese, für Transsexuelle / Transidente belastenden Veränderungen des Körpers zu verhindern, muss jedoch tief in das Hormonsystem des Körpers eingegriffen werden.

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