Wochenende an der Mosel – Begrüßung

Ein Wochenende en-femme an der Mosel erlebte Joselle mit ihrer Frau:

Und so verflog meine Nervosität in Sekundenbruchteile und ich wusste ich habe mich

a) Richtig gekleidet und
b) bin ich richtig aufgetreten

Nach der ersten Begrüßung durch mich, sank der Kopf des Portiers auf den Boden und er wurde zusehends unsicher. Wir wurden gefragt, ob er uns beim Gepäck behilflich sein darf was meine Frau und ich bejahten. Er zeigte uns das Zimmer, das Bad usw.

Nach kurzen Auspacken (nicht alles für drei Tage) haben wir uns nach dem Bus in den nächsten Ort erkundigt und festgestellt, dass es zu Fuß schneller geht (20 min). Viele Autofahrer schauten uns zwei Freundinnen kurz an, einige hupten (so was macht man nicht).
Auf dem Weihnachtsmarkt angekommen, haben wir uns erste einmal mit einer Currywurst gestärkt und haben dann einen Rundgang über den doch sehr übersichtlichen Markt gemacht.
Von einigen wurden wir gemustert, aber stets höflich behandelt. Nach einen guten Schluck Glühwein / alkoholfreien Punsch für mich, haben wir uns entschlossen den Heimweg in das Hotel anzutreten und die Gegend später mit dem Auto weiter zu erkunden.

Das Wetter ist leider nicht so gut und so haben wir nach einer weiteren Stunde uns entschlossen wiederum das Zimmer aufzusuchen, ein wenig zu entspannen und uns auf das 3-Gang Menü zu freuen.

Was ziehe ich an…? Partnerlook? Wir werden sehen… Meine Damen – zeigt Euch!

Verhaltet Euch ganz natürlich, nicht überdreht, achtet nicht auf jedes Detail der Umwelt (macht die Umwelt auch nicht bei Euch!) und Ihr werdet Euch wohlfühlen.

Für den Abend wird es nochmal spannend, wie sich Kellner usw. verhalten werden. Während ich auf das „schnelle Internet“ warte (W-LAN steht leider doch nicht zur Verfügung), schreibe ich meine ersten Eindrücke auf und werde von den kommenden Tagen berichten.

Liebe Grüße wünscht
Joselle

Wochenende an der Mosel

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Wie wirst Du wahrgenommen

Joselle stellt sich die Frage, wie sie wahrgenommen wird und probiert es gleich in einem Baumarkt aus:

Ich habe mich natürlich in den vergangenen Wochen gefragt:

„Wie wirst Du wahrgenommen? Willst Du überhaupt wahrgenommen werden?“

Grundsätzlich gibt es darauf ja keine Antwort, da ich ja nicht in 100 verschiedene Köpfe hineinschauen kann. Aber, ist die Wahrnehmung eine andere wenn Du keinen Rock / Kleid trägst? Klar fällt ein Rock in feinem Garn, Schuhwerk mit entsprechendem Absatz eher auf als Hose und Schuhwerk ohne Laute.

Der heutige Tag:

Nachdem ich wusste, dass ich noch ein Päckchen und einen Mandanten zu Hause erwartete und diese Termine erledigt hatte, begann ich mit den Vorbereitungen. Rasiert wurde bereits heute Morgen und so folgte lediglich Make up, Augen (etwas dezenter) und die Lippen. Unterwäsche, Pullover, Perücke und Hose angezogen und sich für die flachen mit Lackleder abgesetzten Stiefel entschieden. Es klingelt. Was tun? Nicht öffnen – nein so was mache ich. An der Sprechanlage meldet sich ein weiterer Paketdienst – Das müssen die Brillen sein – fast schon vergessen. Egal, aufdrücken ist besser als zu irgendeinem Her… Shop fahren. Erledigt und noch schnell die Tasche mit Handy, Geld und Schlüssel gepackt. Jacke angezogen – fertig.

Es geht in die Baumärkte, da unsere Küchenlampe gestern der Meinung war die Erdanziehungskraft zu testen und nun in tausend Scherben im Mülleimer liegt, muss eine neue her.

„Du weißt, dass du nun das erste Mal ohne Deine Frau vor die Türe gehst“ schaue ich noch fragend in den Spiegel. Ja. Und nun Kopf hoch und raus in den Flur. Die Stiefel sind ja nicht hoch aber dennoch laut. Treppe runter sechs Stockwerke und unten angekommen die Nachbarin freundlich gegrüßt. Ihr sind wir schon mal begegnet. Ab in den Baumarkt Nr. 1. Und …….

Nichts. Ich würde sagen noch ein bisschen weniger als nichts, als im Rock! Denn auch hier ist jeder mit sich selbst beschäftigt. Nichts gefunden, ab in Baumarkt Nr. 2. Es ist wie in Nr. 1 und die Kunden interessieren sich doch weitestgehend für sich – mache ich ja auch!

Hurra, Lampe gefunden. Ab zur Kasse und bezahlt! Wie so ein Bezahlvorgang abgeht brauche ich nicht zu erklären. Freundlich und zuvorkommend! Und ich habe nicht mit Karte sondern bar bezahlt (Das wollte ich nicht herausfordern).

Ab nach Hause, durch den Hausflur und auf den Fahrstuhl gewartet. Türe geht auf – Nachbar mit Hund kommt raus und schaute verdutzt. Ich habe ein Lächeln für Ihn und Grüße freundlich.

Fazit:

In Hose wird Frau auch wahrgenommen, aber weniger. Ich denke, dass hat aber nichts mit mir sondern einfach mit der Umgebung zu tun, wo ja auch jeder mit sich selbst beschäftigt ist.

Seit weiterhin Mutig und wer mit dem Gedanken spielt mal vor die Türe zu gehen – findet Euren Rhythmus und Ihr werdet es genießen.

Für heute war es schon wie ein normaler Einkauf in einem Baumarkt. Und ja, es waren mehr Männer als Frauen unterwegs.

Liebe Grüße wünscht

Joselle

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Petras Baumarktbesuch

Petra aus Aachen schildert ihren heutigen Tag:

Na dann – zum Stichwort Baumarkt aus aktuellem Anlass auch noch von mir ein paar Zeilen.

Ich musste heute auch einfach noch mal raus, nachdem dieses ganze Feiertagsgedönse gefühlsmäßig eine Diaspora war.

Die Tour war ein volles Programm. Zunächst zu Adler, um mal nach einem etwas längeren Winterrock zu schauen (leider nix gefunden) und zu sehen, ob es meinen Lieblings-BH (ein Bexley Sport-BH mit etwas breiterem Bund [3 Haken]) statt in 90B auch in 95A gibt. Dazu dann auch noch eine Verkäuferin befragt, die mir wirklich gerne geholfen hätte – konnte sie aber nicht, weil leider nicht verfügbar.

Danach ging’s zu Siemes, weil mir meine Lieblingstreter, oben etwas geschlossenere Pumps mit etwas dickerem Absatz, leider allmählich aus dem Leim gehen. Die sind zwar sehr bequem, aber leider aus Plastik statt aus Leder und schon mal an den Gehfalten eingerissen. Nach längerem Rumsuchen und einer Nachfrage nach einem Schuhanzieher dann tatsächlich ein nettes Paar gefunden, was nicht nur für meinen Geschmack gut aussieht, sondern wo man trotz mittelhohem Absatz auch mal mehr als 500 m drauf laufen kann.

Nächste Station: Baumarkt, weil ich noch Material für eine Bauaktion morgen brauchte. Abdeckleisten für eine Wandverkleidung samt Kleinst-Spax-Schrauben zur Anbringung der Verkleidungspaneele an einer Gipskartonwand und sehr feine Nägelchen waren angesagt. Wegen der begrenzten Auswahl an Leisten und der Notwendigkeit, dass die Schräubchen in spezielle Krampen reinpassten, bin ich dann mehrmals im Geschäft hin und her getigert und habe diverse Leute fragen dürfen, bis ich meinen Kram dann endlich zusammen hatte.

Schließlich noch einen Einkaufskorb voll diversem Futter fürs Wochenende in einem Supermarkt besorgen. Auch hier wieder recht ausgiebiges Rumtigern durch die Gänge incl. Bestellungen an der Wursttheke, bis alle Wünsche des Einkaufszettels erfüllt waren.

Alle Kontakte dieses Tages waren sehr nett und zuvorkommend. Ganz zum Schluss die Kassiererin im Supermarkt musterte mich etwas auffälliger, weil sie mich wohl erst im Laufe des Kassierens „gelesen“ hatte, aber ohne jeglichen negativen Touch und mit dem obligatorischen gelächelten Wunsch für ein schönes Wochenende.

Was die 99,9% rocklosen Frauen angeht, würde ich das nicht so ganz bestätigen. Die Hosenträgerinnen sind zwar (gerade bei diesem Wetter) klar in der Mehrzahl, aber ein mittlerer einstelliger Prozentsatz an Rockerinnen sind schon unterwegs. Entsprechend fiel ich mit einem knapp unterknielangen, eher schmalen Jeansrock, leicht gemusterter schwarzer Strumpfhose und dunkler Jacke überhaupt nicht auf.

Und jetzt bin ich nach Mittagessen mit Frau und Sohnemann gerade etwas platt und warte darauf, dass das Käffchen seine Wirkung entfaltet … 🙂

Denn dann darf ich noch ein wenig an der Steuererklärung weitermachen. Aber das hat nun wirklich nix mit Gender-Irgendwas zu tun.

Lieben Gruß,

Petra

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So trifft man sich wieder…

Weihnachtseinkäufe – Erzählt und erlebt von Joselle:

Moin zusammen,

ich habe mir gedacht, mal mit dem jüngsten Erlebnis anzufangen bevor ich die vorherigen Erlebnisse online stelle.

So trifft man sich wieder…

… so war die Begrüßung in der Mittagspause der Verkäuferin, die meiner Frau mein neues Puder verkauft hat….

Doch der Reihe nach.

Wir beide hatten ja beschlossen, für den wegen Krankheit nicht durchgeführten Urlaub nach Cuxhaven noch einen Einkaufsbummel nach Oberhausen zu machen.

Gestern Abend die Nägel frisch lackiert, am Morgen ordentlich rasiert und sich entsprechend geschminkt.

Ahh Brötchen holen.

Ach, was soll das Joselle! Los geh raus und hole die Brötchen.

Wäsche angezogen, Kleid übergestreift und die tollen grauen Wildlederstiefel (gehören ja meiner Frau) angezogen. Jacke drüber, Geld eingesteckt und los geht es.

Am Bäcker angekommen (ich habe mich nicht für einen anderen als sonst entschieden!) waren zwei Verkäuferinnen mit Sortier- und Reinigungsarbeiten beschäftigt.
Ausgestiegen und mir wurde zum ersten Mal die Türe aufgehalten. „Vorsicht frisch gewischt – Der Boden ist noch etwas feucht!“ Ich bedanke mich und der Blick der Dame fiel noch einmal auf die Stiefel und nochmals die mahnenden Worte: „Vorsicht bitte“. Brötchen gekauft, ab nach Hause, Frau sanft geweckt und den Tisch gedeckt.

Ab nach Oberhausen. Nach einer Stunde Autofahrt ab ins Parkhaus und in den Shoppingtempel gestöckelt. Zwischenzeitlich habe ich aber das Schuhwerk gewechselt, denn eine Stunde Autofahrt in 11cm muss nicht sein.

Was soll ich noch erzählen? Klar gab es Blicke. Interessierte, Neugierige und verdutzte. Alles war so gut und fühlte sich für uns beide gut an.

Einige Läden waren bereits gut gefüllt, so dass ich mich bei manchen Kundinnen fragte, ob die mich auch als Mann so beiseite geschubst hätten, nur um die Stiefel, Kleider, Röcke oder Blusen zu ergattern. Es ging ein wenig zu wie im Schlussverkauf als dieser noch einer war. Auf der Suche nach einem neuen Puder für mich (das vererbte ist zur Neige gegangen) gingen wir in eine Parfümerie (nicht Douglas) und trugen unser Anliegen vor. Wir wurden eine halbe Stunde beraten und auch dort fühlten wir uns sehr wohl. Meine Frau kaufte mir eines und ich bin jetzt schon restlos begeistert.

Bei unseren weiteren Streifzügen durch die Geschäfte kam ein uns doch bekanntes Gesicht auf uns zu und Grüßte mit den Worten:

„Hallo, so trifft man sich wieder. Ich nutze die Mittagspause auch mal, um nach Schuhe zu sehen. Viel Spaß noch.“

Wir bedankten uns, gingen was in dem Esstempel essen, gaben weiter Geld aus und sind wohlbehalten und mit dem ein oder anderen Schnäppchen für uns beide (Röcke, Stiefel und Shirts) wieder zu Hause angekommen.

Wir wünschen Euch allen ein gesunden Start in das Jahr 2013!

Und ich bedanke mich an erster Stelle bei meiner Frau für die Geduld Ihrer manchmal „zickigen Freundin“.

Ebenso, sage ich danke an die Moderatoren für dieses Forum und an alle Forumsteilnehmer für die freundliche Aufnahme

Wir lesen uns im Neuen Jahr.

Joselle

P.S. Joselle durfte auch den Abend noch anwesend sein, obwohl ich mich auch wieder in J… verwandelt hätte.

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Oh du fröhliche, oh du seelige….

Zu Hause das erste Mal „Marina“ über die Weihnachtsfeiertage:

Die Weihnachtsfeiertage sind nun auch schon wieder vorbei. Das erste Weihnachten, an dem ich nur ICH war. Kein Verstecken, kein Umziehen, nur weil Verwandte oder Bekannte zu Besuch kommen. Nur noch Marina….nur noch Marina….nur noch Marina….

Ich bin am 23.12. kurz nach Mittag bei meiner Mutter in unserem kleinen Heimatdorf bei Fulda angekommen. Meine älteste Stiefschwester C. war kurz vor mir angekommen. So wie letztes Jahr auch, blieb sie über die Feiertage bei uns. Als es dunkel wurde, sind wir zum Weihnachtsmarkt nach Fulda gefahren. Eine Runde über den Markt und dann ein Glühwein. Eine Begebenheit gab es an einem Stand, an dem frisch gebackene badische Flammkuchen und frisches Brot verkauft wurden. Ich hatte mich angestellt, weil wir gerne ein frisches Brot und 2 Flammkuchen zum Glühwein haben wollten. Die Brote lagen schon fertig auf dem Tresen, die Flammkuchen waren noch im Ofen. Meine Mutter sagte zu dem Bäcker, dass sie schon mal das Brot mitnimmt. „ER“ würde warten bis die Flammkuchen aus dem Ofen kommen und dann alles bezahlen. Der Bäcker fragte „wer ER?“, meine Mutter sagte „Na hier, der Gentleman“ und zeigte auf mich. Ich sagte dann „Ja, ist schon gut, ich zahle dann alles zusammen“. Meine Mutter weigert sich auch sonst hartnäckig, mich „Marina“ oder „sie“ zu nennen. Ich verstehe ja auch, dass es für eine Mutter sehr schwer ist zu akzeptieren, dass aus ihrem Sohn eine Tochter wird. Deshalb sage ich nichts dazu und versuche das zu ignorieren, so schwer es mir auch fällt. Meine Mutter kann man zu nichts zwingen. Ich hoffe ja, dass sie mich eines Tages auch Marina nennen wird, genauso wie sie jetzt seit kurzem Marina auch zu Hause zulässt. Weh tut es mir aber trotzdem, aber ich kann warten…

Am 24.12. haben wir den Baum geschmückt und die nächsten Tage vorbereitet. Um 17 Uhr ging es dann zur Christmette ins Kloster Hünfeld. Auch da gibt es für mich keine Ausnahme, denn ich bin zwar katholisch erzogen worden, aber streng gläubig bin ich nie gewesen.

Nach der Kirche haben wir zu Abend gegessen; Schnitzel mit Waldpilzsauce und Kroketten.

Dann gab es die Bescherung. Ich bekam ein 6-teiliges Espresso-Service für meine Wohnung, ein Buch über die Geschichte Deutschlands und eine Sweathose für zu Hause. Meiner Schwester und dem Stiefvater haben wir eine Reise nach Hamburg mit Besuch des Miniatur Wunderland Ende Mai geschenkt. Später saßen wir noch zusammen im Wintergarten bei einem Glas Wein und haben uns über dies und das unterhalten. Es war alles in allem ein schöner Abend

Am 25.12. haben wir spät gefrühstückt und dann angefangen, das Mittagessen mit meinem Bruder D. und seiner Partnerin S. vorzubereiten. Mein Bruder kam sogar fast eine ½ Stunde zu früh. Er hatte sich nämlich in der Uhrzeit geirrt. Das Familientreffen zog sich noch bis in den frühen Nachmittag, dann mussten die beiden weg. S. Vater hatte die beiden zum Abendessen eingeladen. Den Rest des Nachmittags haben wir mit Faulenzen, Nichts-Tun und Fernsehen verbracht.

Am 26.12. kam mein ältester Stiefbruder mit seiner Familie: seine Frau, seine zwei Söhne mit Partnerinnen und seine Enkelin, also die Urenkelin meines Stiefvaters. Es war auch das erste Mal, dass all diese Verwandten Marina zu sehen bekamen. Zusammengefasst habe ich keine negative Reaktion erlebt. Im Gegenteil, ich habe mehr als nur einmal Komplimente für mein gutes Aussehen bekommen. Ich habe mich so wohl gefühlt. Bis nach dem Kaffee blieben sie bei uns.

Zum Abendessen waren wir von meiner Stiefschwester L. nach Hünfeld eingeladen. Zu diesem Familientreffen kamen also alle drei Stiefschwestern mit ihren Familien. Auch hier habe ich wieder nur Komplimente bekommen, besonders von meiner Stiefschwester L. Ein durch und durch schöner Abend.

Ich fühle mich so wohl, wie noch nie zu vor in meinem Leben. Auch wenn mein Stiefvater noch ab und zu blöde Bemerkungen macht, so glaube ich, dass mich meine Familie so akzeptiert wie ich nun einmal bin. Ich werde niemandem den Namen „Marina“ aufzwingen. Außer meiner Stiefschwester L. nennen mich nämlich noch alle bei meinem Männernamen. Aber das ist schon OK. Ich kann und werde warten….

-Marina

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Auch Stofftiere betroffen

Die „hamsterangleichende“ OP erlebt und geschrieben von Uta:

Vor einigen Jahren ist uns in einem Kaufhaus ein kleines Stofftier „über den Weg gelaufen“. Wir haben uns auf der Stelle in den niedlichen Hamster verliebt und das Tierchen sogleich kaufen müssen.

Zu Hause angekommen, wurden sofort die störenden Schildchen und Werbeanhängsel entfernt, damit der Hamster gleich seinen Platz in der Stofftiersammlung auf der Couch einnehmen konnte. Aber - oh Schreck – auf einem der Schildchen stand als Werksbezeichnung für unser kleines Stofftier: „Biber“.

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Sandra-Melinas Nachtrag auf das Jahr 2012

Sandra-Melinas hat da doch noch einen Nachtrag zu Ihrem Bericht „Rückblick auf das Jahr 2012“

Hallo,

jetzt kommt doch noch ein Nachtrag zur Rückblende des Jahres 2012. Ich hätte nicht gedacht, das jetzt noch was kommt. Na ja wie dem auch sei.

Nun kann ich sagen, das Jahr 2012 ist eine runde Sache für mich gewesen. Nach langem Warten hab ich jetzt doch noch mein zweites Gutachten bekommen. Wahnsinn, was der geschrieben hat. Der hat doch echt 20 Seiten über mich geschrieben. Ich hab mich schon gefreut wie ich den Brief in meinem Briefkasten gesehen hab, der war richtig dick. Da dachte ich, oh wie schön, da ist gleich mein Beschluss drin. Lach, war nichts, eine Kopie von 20 Seiten des Gutachtens. Na ja.

So das ist jetzt auch durch. War sehr Interessant zu lesen, was er so über mich denkt. Aber das war klar für mich, dass er nicht anders entschieden hat, als ich für mich.

Ja und dann musste ich jetzt noch am 20.12 zum Amtsarzt vom Job Center. Die wollten mich auch untersuchen und begutachten lassen, ob ich für den ersten Arbeitsmarkt verfügbar bin. Und es geht ja bei mir um eine Förderung für die Caritas. Ich hab ja schon einiges geschrieben, was da so abgelaufen ist.

Da bin ich dann am Donnerstag hin. Nun ich hab mir da eigentlich keine großen Gedanken gemacht. Warum auch. Ich hab nur gedacht, dass die mich da jetzt groß untersuchen. Aber rein gar nichts. Wir haben nur geredet, wie es mir so geht, was ich noch vorhabe. Ich hab natürlich gesagt, dass ich die geschlechtsangleichende Operation noch anstrebe und wie es mir mit allem geht. Ich hab ihnen das alles klar gemacht, wie es ist.

Die Ärztin war sehr nett und verständnisvoll, was mich doch etwas gewundert hat, lächel.
Jedenfalls bin ich auch dort ohne Probleme durch gekommen. Das heißt im Klartext, dass ich erst mal weiterhin bei der Caritas bleiben kann und auch gefördert werden soll, bis ich alles hinter mir habe für die nächsten 2 bis 3 Jahre. Damit bin ich erst mal sehr zufrieden und kann damit sehr gut leben.

Wie das jetzt weiter geht, liegt jetzt so nicht mehr in meiner Hand. Aber ich denke, im neuen Jahr werde ich noch mal mit dem Job Center reden. Ich hab mir nämlich auch eine zweite Variante ausgesucht und schon vorgearbeitet. Ich werde so oder so in Rheinberg bei der Caritas bleiben. Ob jetzt als Hausmeisterin oder in einer anderen Abteilung, das hab ich schon geregelt.

Ich kann echt stolz darauf sein, was ich erreicht habe seit ich wieder in Deutschland bin. Ich hab mir was aufgebaut, wo ich doch echt nichts hatte. Hast du gut gemacht Sandra Melina, lächel.

So schwer war es nicht, aber es war auch nicht leicht. Ich hab auch viel gelassen und durchmachen müssen. Aber wenn ich diesen Weg nicht gegangen wäre und nichts gemacht hätte, wäre ich in der Zeit nicht da, wo ich jetzt bin. Und ich danke den Menschen, die wirklich zu mir gestanden haben und mich begleitet haben die letzten 1 ¾ Jahre. Kann stolz darauf sein, dass ich solche Menschen gefunden habe. Ja von nichts kommt nichts. So ist das Jahr doch recht Rund abgelaufen.

Sandra Melina

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>> Sandra-Melinas Rückblick auf das Jahr 2012

Sandra-Melinas Rückblick auf das Jahr 2012

Sandra-Melina aus dem Forum Gendertreff beschreibt ihr Jahr 2012

Was kann ich da groß sagen, Ich bin zu mir selbst gekommen. Endlich nach wie viel Jahrzehnten denn. Es ist vieles so gelaufen, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Kann darüber nichts großes Negatives sagen. Warum auch, wenn man den Schalter umgelegt hat und weiß was man will.

Und Selbstbewusstsein wird vielleicht manchmal mit Einbildung verwechselt, aber gut, wer sich den Schuh anzieht, soll es so sein. Ich ziehe nicht mehr viel auf mich. Ich lebe das, was ich immer wollte aus Überzeugung. Was soll man da schon groß noch sagen. Ich bin angekommen, auch wenn noch gewisse Dinge gemacht werden müssen. Aber gut, das sehe ich nicht so schlimm.

Ich kann sagen, dass das Jahr 2012 ein gutes Jahr für mich war. Habe viel gelernt durch die Gesellschaft, meine Bekannten und die netten Menschen, die ich kennen gelernt habe. Aber auch durch meine laufende Therapie, meine Arztbesuche, meine Behördengänge und auch von den negativen Erlebnissen. Ist nicht immer alles Gold…..

Aber ehrlich gesagt, ob als Mann oder als Frau, es wird immer das gleiche bleiben. Man hat so oder so Probleme oder auch nicht.

Ich habe mit meinem Körper, meinem Geist, meiner Seele und meiner Psyche eine „Party“ erlebt und habe eine ganz andere Einstellung dazu bekommen. Ich bin ich geworden im Jahr 2012, das ist mal sicher. Bin befreiter, endlich das zu leben.

Ich sage es mal so: Ich lebe, wie ich immer innerlich gelebt habe. Viele sagen, ich lebe authentisch. Da will ich den Menschen, die das von sich gegeben haben auch nicht widersprechen, denn so fühle ich es auch.

Ich hab dieses Jahr noch mehr erreicht, als ich erwartet hätte. Na ja, so kann es gehen, wenn man es annimmt. Hätte auch mehr sein können, aber ich gebe mich damit zufrieden. Was ich gemerkt habe, dass ich durch Probleme nur selbstbewusster geworden bin und diese Probleme haben mich dahin gebracht, wo ich jetzt stehe. Sie haben mich dahin gebracht, was ich jetzt Lebe.

Was Lebe ich jetzt… Ich lebe MEIN Leben, MEIN ICH…

Natürlich hab ich auch fürs neue Jahr schon einige Dinge und Ziele vor mir, die ich natürlich auch erreichen will. Mal sehen wie es kommt.

Wie sagte meine Therapeutin? Ich soll endlich mal Stolz auf mich sein und das annehmen, was ich erreicht habe. Und das mache ich. Sandra&Melina sind glücklich mit einander und das war das Ziel. Das Ziel im Leben, glücklich zu sein. Und das hab ich erreicht, deswegen kann ich auf mich Stolz sein.

Ich spreche hier nicht mehr von den Sachen, die gehören zu meinem Weg dazu. Das ist Formsache für mich. Kann ja nicht einfach Schnips machen und schon bin ich es. Nein, es geht seinen Weg, das gehört dazu und fertig. Ich spreche von mir, als Mensch. Was es so gemacht hat mit mir – Eine ganze Menge.

Ja ich war auf vieles gefasst, vorbereitet von den Gedanken, aber was es im Grunde wirklich gemacht hat, nein das konnte ich so nicht erahnen. Aber nicht schlimm, ich habe es einfach angenommen und bin damit gut gefahren.

Oh wie ist es doch schön zu hören, dass ich eine gute Missionarin bin. Nun ich habe nichts weiter gemacht, als nur mein Leben erklärt. Wie heißt es doch so schön? Das Leben ist draußen. Ja ich hab viel von draußen gelernt. Was hab ich auch manchmal geheult. Aber ich hab mich einfach nicht unterkriegen lassen und bin dadurch gewachsen. Habe viele Unterhaltungen gehabt und beide Seiten haben voneinander gelernt. So soll es sein.

Ich habe ein sehr erfolgreiches Jahr hinter mir. Und damit kann ich sehr gut leben.

Sandra Melina

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Uta gibt was zurück

Uta gibt was zurück und das schien wohl einfacher als gedacht…

Neulich wollte ich bei ALDI etwas aus dem Wochenangebot zurückgeben, da es doch nicht ganz so wie erwartet passte. Etwas zurückgeben ist bei ALDI eigentlich eine ganz einfache Sache, aber leider konnte ich den Kassenschein nicht mehr finden.

Unsere Nachbarin meinte aber, wenn alles original verpackt ist, ginge es auch ohne Kassenschein…

So bin ich also in den Laden zurück und hab freundlich gefragt. Die Verkäuferin meinte nur: „… wenn Sie ihren Personalausweis dabei haben – kein Problem…“

Na ja – für sie nicht – aber für mich, denn die Namensänderung ist ja noch nicht durch!

Ich hab ihr also meinen Personalausweis gezeigt, ihr nebenbei mit freundlicher (aber leider immer noch leicht männlicher) Stimme erklärt „… daß nicht immer alles so ist wie es scheint…“ und vorsichtshalber noch schnell den DGTI-Ergänzungsausweis gezückt.

Den hat die Verkäuferin aber kaum noch angeschaut und nur so ganz nebenbei zu mir bemerkt: „… das hab ich mir schon fast gedacht…“ und mit einem Lächeln die Sachen einfach zurückgenommen. Dann hab ich noch schnell den Rückgabeschein ausgefüllt und schon war die Sache erledigt.

Für mich war das wieder einmal die Bestätigung, daß ein nettes aber selbstsicheres Auftreten fast jede Situation entschärft und unserem Gegenüber ganz schnell die Unsicherheit im Umgang mit uns nimmt.

Ich kann nur bestätigen: Sei einfach Du selbst, dann ist alles andere (fast) kein Problem!

Bis zum nächsten Mal,
Uta

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War doch einfach…

Utas kurz notiertes Erlebnis in der Bankfiliale:

Endlich hab ich mich entschlossen, eine eigene Kreditkarte zu beantragen.

Vor dem Gespräch mit der Filialleiterin der Bank (sie kennt mich und meine Frau seit mehr als 10 Jahren – mich allerdings bisher nur als Mann) hatte ich mir so einige Gedanken gemacht, wie ich das ganze einigermaßen verständlich einfädeln könnte.

Dann kam mir die zündende Idee – und es hat ganz trefflich funktioniert!

Ich begann das Gespräch mit der Bitte um eine Zweitkarte zu meinem Konto, allerdings nicht für meine Frau (wie die Bankangestellte es wohl vermutete) sondern bitte „… auf einen anderen Namen…“.

Dann war erst mal kurz Pause – und ich konnte ein kleines Entsetzen in den Augen der Frau sehen, ich hörte es regelrecht bei ihr im Kopf rattern und ihre Gedanken gingen auch sofort in die von mir vorbestimmte Richtung:

„Natürlich können Sie eine Zweitkarte ausfertigen lassen, auch auf eine andere Person als auf Ihre Ehefrau …. aber … ich kenne Sie beide doch schon so lange als glückliches Ehepaar und so erlauben Sie mir bitte, daß ich etwas irritiert bin … natürlich kann ich auch auf Ihre Freundin eine Zweitkarte ausstellen…“, stammelte sie dann weiter.

Doch hier unterbrach ich sie schnell und sagte einfach nur: „Da haben Sie mich leider etwas missverstanden! Es geht nicht hier um eine Freundin, es geht um mich!

„ … ??? …“

Dann gab ich der Filialleiterin erst einmal meinen vorsorglich mitgebrachten Flyer zum Thema Transsexualität sowie meinen DGTI-Ausweis und das nachfolgende Gespräch wurde länger als Anfangs von ihr erwartet. Es kamen viele Fragen, ich musste viel erklären aber irgendwie erschien mir die Frau plötzlich deutlich erleichtert.

Und als ich ihr dann noch versicherte, daß meine Frau über mich Bescheid weiß und wir uns ganz fest vorgenommen haben, die Ehe daran nicht zerbrechen lassen zu wollen, war Ihr die große Erleichterung dann endgültig anzusehen.

Der Rest waren dann nur noch Formalitäten.

Und beim Verabschieden sagte sie nur noch: „ … also wenn´s weiter nichts ist, ich dachte schon, sie wollen sich trennen…“

Inzwischen habe ich die neue Karte, ein schönes Motiv mit Sonnenuntergang unter Palmen und ganz unten, deutlich zu lesen, der Name Uta!

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