Manuelas Erlebnisse (2)

Autorin: Manuela

Ich freue mich, denn ich bin wieder ein Schritt weiter. Gestern Abend war der nächste Termin beim Endokrinologen. Ich wurde als Frau M. aufgerufen. Das war eine besondere Streicheleinheit für meine Seele. Das Ergebnis der Blutwerte war OK und auch die Nieren und die Leber sowie der Lungenfunktionstest waren in Ordnung. Manche fragen sich nun vielleicht, weshalb man einen Lungenfunktionstest bei einer gegengeschlechtlichen Hormonbehandlung braucht. Da bei der Hormonbehandlung auch schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine Lungenembolie auftreten können ist diese Untersuchung gar nicht so abwegig. Das weitere Arztgespräch war eine sehr gute Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen der Hormonbehandlung, wie z.B. Thrombose oder Brustkrebs. Besonders praktisch ist, dass der Endokrinologe gemeinsam mit seiner Frau und einem angestellten Arzt die Praxis betreibt und ich dadurch gleich noch eine neue Hausärztin gefunden habe. Nachdem meine Therapeutin nun doch die Indikation vorgelegt hatte, bekam ich das Rezept für den Testosteronblocker und das Estradiol. Da ich im ländlichen Raum als Transfrau eine Exotin bin, musste die Apotheke die Medikamente bestellen. Die kommen heute Mittag um 14 Uhr. Dann kann die Behandlung noch heute Abend begonnen werden. Den nächsten Termin für die Kontrolluntersuchung habe ich auch schon in der Tasche. Ich habe meine Frau darauf vorbereitet, dass es zu weiteren Nebenwirkungen kommen kann wie z.B. Stimmungsschwankungen.

Anfang November habe ich den nächsten Therapietermin. Dann bekomme ich eine Gutachterliste und stelle den Antrag auf PÄ/VÄ beim zuständigen Amtsgericht. Wenn ich Glück habe, werde ich im Dezember/Januar eine Anhörung beim Gericht bekommen und 2020 die Gutachtertermine durchziehen. Wenn alles gut geht und irgendwann der Gerichtsbeschluss vorliegt, beginnt die Ochsentour, Bürgerbüro, Standesamt, Führerscheinstelle, Krankenkasse, Rentenversicherung, Grundbuchamt etc., aber das ist im Moment noch Zukunftsmusik.

Da die Klinik, in der ich die vaginoide Geschlechtsangleichung machen lassen möchte, darauf besteht, dass die Hormonbehandlung mindestens 8 Monate lang durchgeführt wurde, werde ich Mitte 2020 einen Beratungstermin in der Klinik vereinbaren. Die haben eine Wartezeit für die GaOP von ca. 6 Monaten. Was mir noch Kopfzerbrechen bereitet ist die Haarepilation, denn bei meinen grauen Haaren wird das sehr schmerzhaft, weil nur die Elektronadelepilation bei grauen Haaren dauerhaft wirksam ist.

Ich schwimme nun nicht mehr hilflos, orientierungslos in einem Ozean sondern ich habe nun einen klaren Fahrplan und ein klares Ziel und ich werde dieses Ziel erreichen.

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Manuelas Erlebnisse

Autorin: Manuela

Ja, wo fange ich an. Den Weg von der Geburt bis zur gelebten Transidentität kennt eh jede_r. Der Beginn meiner gelebten Transidentität war vor 6 Monaten. Ich war sowieso gerade wegen meiner Eheprobleme in der Psychiatrischen Institutsambulanz. Da kam auch das Thema Transidentität auf den Tisch. Ich wurde so mutig, dass ich schon 6 Monate vor Beginn der Begleitenden Therapie bei Transsexualität komplett als transidente Frau lebte. Zuerst mal nicht mehr heimlich als Frau in der Nacht gelebt, sondern auch tagsüber. Das war einerseits eine richtige Befreiung, andererseits war da auch eine gewisse Euphorie. Etwa 4 Wochen später bemerkte ich, dass meine starken Depressionen plötzlich geringer wurden.

Anfangs war es für mich ungewohnt, die irritierten Blicke der Mitmenschen zu ertragen. Was sahen die in mir? Einen Mann in Frauenkleidern? Ich entschloss mich, nun regelmäßig zu unterschiedlichen Zeiten in unserer Kleinstadt als Transfrau gesehen zu werden. Mit der Zeit gewöhnte sich der Ort daran. Es reichte mir nicht, nur als Mann in Frauenkleidern gesehen zu werden. Ich wollte als Frau gesehen werden. Schnell war klar, es gehört auch eine Änderung des Sozialverhaltens dazu und eine etwas höhere Stimme. Störend ist nun nur noch der Bartschatten und dass ich noch keine Angleichung habe.

Ich lerne mich zu schminken und besuchte einen Schminkkurs zum Thema „smokey eyes“. Das war die Königsdisziplin für mich. Nun erteile ich meiner weiblichen Umgebung sogar Schminktipps, die von Frau gerne angenommen werden.

Das Outing gegenüber meiner Frau liegt schon viele Jahre zurück, aber nun war auch das Outing in der Öffentlichkeit und gegenüber Ärzten und Behörden dran. Den Anfang machte ich bei der Verkehrsbehörde. Eines Tages kam ein Schreiben ins Haus geflattert, mit der Aufforderung wegen Geschwindigkeitsübertretung 25 Euro zu bezahlen sowie eine Zeugenaussage zu machen, wer denn die weibliche Frau in meinem Auto ist.  Ich bezahlte das Verwarnungsgeld als Mann weil mein Konto ja noch nicht umgeschrieben werden kann. Dann zog ich mir meinen knappen Minirock und ein ebenso knappes Oberteil an und spazierte in die Verkehrsbehörde. Dort erklärte ich mich, dass ich transident bin und die Frau auf dem Foto die Manuela und damit ich selbst bin. Große irritierte Augen schauten mich an. Stotternd kam die Aussage: so etwas hatte ich in meinem ganzen Berufsleben noch nicht. Ich fand das toll, mein erstes Outing gegenüber einer Behörde war erfolgreich.

Das Outing beim Rheumatologen war keiner Rede wert. Dort werde ich auch als Frau Manuela angesprochen. Anders beim Zahnarzt. Er und die Sprechstundenhilfe sprechen mich mit meinem männlichen Namen an. Das stört mich, aber ohne weiblichen Pass habe ich erst mal kein Recht auf eine weibliche Anrede. Trotzdem mache ich mir einen Spaß daraus, die verdutzen Gesichter im Wartezimmer zu sehen, wenn ich als Frau da sitze und als Mann aufgerufen werde. Besonders lustig war es, als ich mit meiner Frau gemeinsam einen Termin beim Zahnarzt hatte. Mein Passing war super gut. Wir standen beide am Empfangstresen und die Sprechstundenhilfe fragte meine Frau: kommt ihr Mann heute später? Ich musste lachen. Die Sprechstundenhilfe bat darum sich erst an diese neue ungewohnte Situation zu gewöhnen.

Der Hausarzt drehte komplett ab. Er sollte wegen der Begleitenden Therapie irgendeinen Wisch unterschreiben. Ich bat die Sprechstundenhilfe darum, zuerst mit dem Arzt reden zu wollen. Der Arzt hielt das nicht für notwendig und schrieb als Diagnose Depression auf diesen Zettel und übergab ihn mir im Wartezimmer. Ich sah in an, sah auf meinen Minirock und sagte: das ist die falsche Diagnose, da muss drauf stehen, dass ich eine begleitende Therapie wegen Transsexualität brauche. Der Arzt wurde schon leicht rosa im Gesicht. Als ich ihm dann sagte, dass ich ihn vorher sprechen wollte und ich mich nicht ernst genommen fühle wurde er wütend, riss mir den Zettel aus der Hand und schrieb voller Wut das für ihn so schwierige Wort Transsexualität drauf, warf mir den Wisch auf den Rock, drehte sich ohne ein Wort um, ging hinter den Empfangstresen und holte sich die nächste Patientenakte. Im Rauslaufen sagte ich: so ein Idiot, der versaut mir die ganze Therapie. Der Arzt wurde knallrot im Gesicht. Der Gesichtsausdruck machte mir richtig Angst, so dass ich schnellstens aus dieser Praxis flüchtete. Nun suche ich erst mal einen neuen Hausarzt, was hier im ländlichen Raum nicht so einfach ist.

Ich wunderte mich, warum ich bisher noch keiner schwierigen Situation ausgesetzt war. Aha, zu früh gefreut. Im Sommer, es war heiß und ich trug noch eine Perücke, weil meine Haare zu kurz waren. Mit einem Haselnusseis in der Hand schlenderte ich durch die Straße. Vor mir eine Transporter der Post. Hinter mir kam ein Paketbote aus einem Geschäft und sagte: jetzt laufen die Scheiß-Transen hier auch schon rum. Da ich damals noch keine begleitende Therapie hatte war ich mir nicht sicher wie ich darauf reagieren könnte. Ich wollte nicht wie ein Mann reagieren, sonst hätte ich gesagt: scheiß-Hetero. Ich wollte wie eine Frau darauf regieren, hatte aber keine Ahnung wie. Ich konzentrierte mich erst mal auf mein Eis und versuchte das Erlebnis weg zu schlecken. Zuhause angekommen saß ich da mit meinem ganzen Frust. Ich war nicht gefrustet, wegen diesem ungebildeten Rüpel; ich war gefrustet, weil ich als Mann und nicht als Frau wahrgenommen wurde. Da fiel mir ein, dass es bei der Post eine Beschwerdestelle gibt. Ich schrieb mir den Sachverhalt von der Seele und schickte den Brief ab. Mir war klar, dass dabei nichts heraus kommt, Hauptsache war, dass ich meinen Frust erst mal los war. Dennoch war die Sache für mich nicht erledigt. Wie hätte ich besser reagieren können? Ich hätte mit der Warum-Frage antworten können: warum sind sie so zu mir; ich habe ihnen doch gar nichts getan. Das hätte zwar dazu geführt, dass ein weiterer unqualifizierter Kommentar gekommen wäre, aber die Warum-Frage nagt am Gewissen des Gegenübers. Das wäre effektiver gewesen.

Zwischenzeitlich habe ich die ersten Termine in der begleitenden Therapie gehabt. Im Oktober habe ich einen Termin beim Endokrinologen und dann entscheidet es sich, ob ich eine HRT beginnen kann. Leider ist das aufgrund meiner Leber nicht ganz sicher.

Soweit erst mal zu den Erlebnissen der letzten 6 Monate. Aktuell besteht immer noch das Problem Ehe. Ich kenne viele Transfrauen, die krampfhaft versuchen am letzten sozialen Kontakt festzuhalten. Ich bin gerade an einem Punkt, an dem ich mir unsicher bin, ob ich die Beziehung beende oder ob es als gleichgeschlechtliche Beziehung später noch eine Chance hat. Das ist im Moment noch offen und auf meinem transidenten Weg die größte Baustelle.

Zwischenzeitlich kam mir die Idee, es anderen gleich zu tun und einen dgti-Ergänzungsausweis zu beantragen. Das war dankenswerter Weise ein Fehler. Erst mal Antrag ausgefüllt und abgeschickt. Dann zur Bank, und den Ergänzungsausweis bezahlt, den Nachweis bei der dgti eingereicht. Monate nichts gehört, reklamiert und dann erfahre ich, dass der Antrag verloren gegangen sei. Also erneut Antrag gestellt und die Nachricht erhalten, dass der Ausweis zum Druck freigegeben wäre. Wieder passierte nichts, wieder reklamiert, wieder die Behauptung, dass kein Zahlungseingang feststellbar wäre, obwohl die Nachricht über den Zahlungseingang bei der dgti vorlag. Das fand ich unseriös und verzichtete auf den Ausweis. Das war eine gute Entscheidung, denn nun konnte ich üben, mich als transidente Frau selbst zu erklären, was das Selbstbewusstsein enorm gesteigert hat. Dafür kann ich der dgti sogar dankbar sein.

Sobald meine HRT beginnt und ich sie gut vertrage, werde ich noch die PÄ/VÄ beantragen. Ich habe mir schon Gutachter herausgesucht, aber das wird mir nicht viel nützen, denn das für mich zuständige Amtsgericht ist bekannt dafür, dass sie selbst den Gutachter bestimmen. Durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe konnte ich schon so manchen Trick von Gutachtern entlarven, so dass ich mich mit Hilfe meines Trans-Lebenslaufs gut auf die kommenden Gutachtertermine vorbereiten kann.

Grr. jetzt bin ich aber sauer. Die Gründerin der Selbsthilfegruppe nahm nur mit ausgesuchten 3 Personen an der Demonstration Trans Pride teil. Ich bin deshalb sauer, weil ich sowieso öffentlich als Frau lebe und gerne an dieser Demo teilgenommen hätte. Die werde ich mir demnächst mal vorknöpfen. Entweder sie sagt es allen in der SHG, oder keiner geht hin, basta.

Bisher habe ich jedenfalls überwiegend positive Erfahrungen als Frau gemacht, einerseits in der Gesellschaft, andererseits bin ich plötzlich ruhiger und nicht mehr gewalttätig wie in der Zeit, als ich die Transidentität noch nicht akzeptieren konnte. Einzig und allein bleibt nun noch das Thema Ungeduld. Am liebsten wäre es mir, wenn ich morgen schon mit allem durch wäre.

 

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Selbsthilfetreffen Solingen

Der Gendertreff Solingen für die Region Bergisches Land wurde durch den Gendertreff Leverkusen abgedeckt. Es gab zwar seit 2015 und davor Aktivitäten in Solingen aber bisher gab es noch kein regelmäßiges Selbsthilfetreffen.

Das wird sich nun ändern! Seit 8.6.2019 gibt es feste Termine zu einem regelmäßigen Selbsthilfetreffen des Gendertreff – Gendertreff Solingen.

Wir haben seit 2015 gute Kontakte zur Stadt Solingen und zum Klinikum Solingen. Unter anderem findet dort regelmäßig der Selbsthilfetag im November statt und 2017 hat der Gendertreff dort den Selbsthilfepreis überreicht bekommen. Unregelmäßige Treffen haben vor dieser Zeit häufig auf Schloss Burg stattgefunden. Daran knüpfen wir nun an und treffen uns regelmäßig in Solingen-Ohligs.

>> 1. Gendertreff Solingen

>> Gendertreff Forum

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Rückblick – Drei Jahre Gendertreff Berlin

Berlin

Drei Jahre Gendertreff Berlin – Doris aus dem Gendertreff-Forum berichtet.

Kaum zu glauben wie die Zeit vergeht. Vor fast genau auf den Tag drei Jahren (Sonnabend den 19.3.2016) gab es den ersten Gendertreff Berlin. Den hatten Alex und Yasmin vorbereitet, Beginn 18:00 Uhr, damals noch in der Szene-Kneipe Voyage in Berlin – Schöneberg.

Ich hatte vorher noch nie persönlichen Kontakt zu transidenten Menschen und war sehr gespannt. Der Tag verlief für mich erst einmal nicht gut. Und das ist untertrieben. Ich musste am Vormittag bei einer größeren Veranstaltung einen Vortrag halten und meine Powerpoint-Präsentation auf dem Stick war verloren. Ich hatte noch eine Stunde Zeit und machte es dann ohne Powerpoint-Präsentation, das ging erstaunlicherweise viel besser. Dann schnell nach Hause und meine Sachen in die Tasche und ins Auto. Vorher war ich nur einige Male en femme am Stadtrand unterwegs. Zu Hause konnte ich mich wegen meiner Frau (was würden die Nachbarn sagen) nicht umziehen. Also unterwegs rein in ein Parkhaus auf dem Weg, umziehen und dann weiter bis zum Voyage. So der Plan. Nach dem umständlichen Umziehen im Auto löste ich das Parkhaus – Ticket und nichts wie los. Dann gab es eine böse Überraschung – das Auto sprang nicht mehr an.

Was tun? Den Gendertreff Berlin wollte ich auf keinen Fall versäumen. In der Nähe das Parkhauses liegt der U-Bahnhof Samariterstraße. Mich mitten in der Stadt en femme zu bewegen war für mich neu, unbekanntes Land und nicht geplant. Auf dem Bahnhof angekommen hatte ich kein Kleingeld und musste wechseln. Dann Umsteigen auf dem S – Bahnhof Alexanderplatz mitten im Gewühl der Menschen. Ich kam dann fast eine Stunde zu spät. Die Geschichte hatte dann unseren kleinen Kreis zum Lachen gebracht. Es war ein schöner Abend. Wieder zurück im Parkhaus rief ich den AvD an und eine Stunde später fuhr ich mit einer neuen Batterie nach Hause.

Seitdem gab es viele sehr schöne Veranstaltungen und ich habe mich immer wieder darauf gefreut, neue Leute kennenzulernen. Den Ort haben wir nun zum zweiten Mal gewechselt. Heute Abend hatte ich mit Alex allein gefeiert. Das war schön, weil wir uns immer viel zu erzählen haben und sie eine wirklich gute Freundin ist. Und es gab für mich noch etwas anderes zu feiern. Am 7.März hatte ich im Rahmen einer großen Frauentagsfeier im Bezirk Berlin – Lichtenberg den Frauenpreis des Bezirkes erhalten. Den gibt es seit 2017 und eine unabhängige Jury entscheidet darüber. Die Laudatio hielt die Bezirksstadträtin für Gesundheit. Es hat mich dann doch sehr berührt. Es gab mehrere Gründe für meine Ehrung, hauptsächlich meine Engagement im Umweltschutz. Ich habe mich nach der Laudatio kaum auf die Bühne getraut. Der Bezirksbürgermeister hat mir meinen Preis überreicht und es gab sehr starken Beifall von den rund 200 Teilnehmern der Veranstaltung. In der Laudatio wurde mit meinem Einverständnis mein transidenter Hintergrund erwähnt.

So bin ich in diesen drei Jahren da angekommen, wo ich hinwollte. Ich habe mein altes Leben nicht aufgeben müssen und ein neues hinzugewonnen. Die Frauen haben mich in ihrem Kreis aufgenommen, nicht nur akzeptiert. Ohne meine Freundinnen vom Gendertreff Berlin hätte ich vieles so nicht schaffen können. Dafür danke ich vor allem Alex, aber auch Yasmin, die uns leider verlassen hat.

Liebe Grüße Doris

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>> Beitragsbild: Pixabay

Nachlese zur 3. Gendertreff Messe & Fachtagung

Am Samstag, den 06.10.2018 fand die 3. Gendertreff Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte statt. An 22 Informationsständen und in 14 Fachvorträgen konnten sich die rund 300 Besucher_innen über das Thema Transidentität austauschen und informieren.

Möglich war dies wieder durch die Unterstützung der Commerzbank und der Klinik Solingen. Auch Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz ließ es sich nicht nehmen, die Messe & Fachtagung 2018 im Bürgerhaus Hochdahl zu eröffnen. Gerne verwies er dabei auf die Gendertreff Aktion „Grüne Karte für Diversity“. Danke auch an dieser Stelle für die tolle Unterstützung der Stadt Erkrath.

Vieles gilt es im Vorfeld einer solchen Messe zu organisieren: Versicherung der Veranstaltung, Standplanungen, Erstellen von Plakaten und Flyern, Einladungen organisieren, Vortragsplanungen, etc. Eine echte Herausforderung in unserer ehrenamtlichen Tätigkeit. Alleine ist das nicht zu meistern und deshalb hat das gesamte Team und die zahlreichen Vereinsmitglieder tatkräftig zu gepackt. Auch dafür vielen Dank.

Der bunte und interessante Mix aus Ausstellern, Fachvorträgen und Austausch untereinander wird gerne angenommen. So reichte das Angebot über Transbedarf, Stimmtherapie, Endokrinologie, Perücken und unterschiedliche Methoden der Haarentfernung bis hin zu Psychotherapie und Methoden der geschlechtsangleichenden Operation.

Knapp 90% der Befragten fanden die Mischung gut, ca. 80% begrüßten den Termin an einem Samstag im Oktober und ca. 70% gefiel die Location in Erkrath. Dass die Aussteller und Vorträge gut gewählt waren, fanden 66%. Hier wäre zu erwähnen, dass es leider immer wieder zu Absagen kommt. Alle waren sich wieder einig, dass die Gendertreff Messe & Fachtagung viele interessante Gespräche, Diskussionen, Informationen, Vorträge und Anregungen vermittelt hat.

Getragen durch diese positive Stimmung und diese konzentrierte fachliche Auswahl, ist es klar, dass es eine 4. Veranstaltung geben wird. Infos und Aktuelles dazu findet man auf www.Gendertreff-Messe.de

>> Artikel in der Rheinischen Post

>> Weitere Bilder gibt es in der Galerie zur Gendertreff Messe & Fachtagung 2018

>> Webseite der Gendertreff Messe & Fachtagung

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3. Gendertreff Messe & Fachtagung in Erkrath-Hochdahl am 06.10.2018

3. Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte des Gendertreff e.V.

Am 06.10.2018 findet die nun 3. Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte des Gendertreff e.V. statt. Der Veranstaltungsort ist das Bürgerhaus Hochdahl, Sedentaler Str. 105 – 107 in 40699 Erkrath-Hochdahl. Die Veranstaltung findet am 06.10.2018 von 10:00 bis 18:00 statt. Der Eintritt ist frei.

Die Idee der Messe & Fachtagung ist, Transgender, Angehörige und Interessierte mit Experten und Anbietern zu Fragen der Transidentität zum gemeinsamen Austausch zusammenzubringen. Fachpersonal hat an diesem Tag die Möglichkeit, den Menschen einmal außerhalb des medizinisch fachlichen Kontexts zu erleben und allgemeingültige Informationen zu geben. Anbieter können ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen und auf sich aufmerksam machen.

Das Leben von Trans*-Menschen und auch von deren Angehörigen ist in Teilen von einigen Hürden geprägt. Wie erklärt man seinem Umfeld, was mit einem los ist? Welche Möglichkeiten hat man als Transgender überhaupt? Welche Rechte oder auch Pflichten stehen in Zusammenhang mit der Transition? Wie bekomme ich Unterstützung und vor allem von wem? Wer ist für was zuständig?

Während viele dieser Fragen auch im Rahmen der Selbsthilfearbeit angegangen werden können, stellt der zeitnahe Austausch mit Fachpersonal oftmals eine weitere Hürde für die Betroffenen dar. Diese Lücke möchte der Gendertreff e.V. mit seiner Messe und Fachtagung schließen helfen. Neben dem privaten Austausch finden sich fachkompetente Ansprechpartner aus den unterschiedlichsten Bereichen wie z.B. Zubehör und Medizin. Die Messe & Fachtagung erweitert somit das Selbsthilfeangebot des Gendertreff und beinhaltet neben Informationsständen ein informatives Rahmenprogramm mit Fachvorträgen anerkannter Experten.

Weitere Informationen:
Gendertreff Messe & Fachtagung
06.10.2018
10:00 – 18:00 Uhr
https://gendertreff-messe.de/

Veranstaltungsort: Bürgerhaus Hochdahl
Sedentaler Str. 105 – 107
40699 Erkrath-Hochdahl

Eintritt: frei

Veranstalter: Gendertreff e.V.
https://www.gendertreff.de/

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Selbsthilfetreffen – 1. Gendertreff Solingen

Im Verzeichnis unserer Selbsthilfetreffen haben wir es ja bereits angedeutet: In unregelmäßigen Abständen organisieren wir mit dem Gendertreff Solingen nun auch in der Klingenstadt ein Selbsthilfetreffen für Transgender und Angehörige.

Solingen

Und so fand am Samstag, den 25.08.2018 erstmals der Gendertreff Solingen statt. Wir trafen uns im Restaurant Gräfrather Klosterbräu in Solingen-Gräfrath. Das Restaurant liegt somit in einer der schönsten Gegenden Solingens. Denn der historische Ortskern von Gräfrath besticht durch viele alte schöne Fachwerkhäuser und auch das gewählte Restaurant befindet sich in einem solchen Fachwerk-Gebäude. Und da ist es kein Wunder, dass auch die Gaststube einfach nur urgemütlich ist.

Beste Bedingungen also für intensive Gespräche rund um die Anliegen von Trans*-Menschen und ihren Angehörigen. Denn es ist ja das Konzept unserer Selbsthilfetreffen, dass sich in angenehmer Atmosphäre konstruktive Gespräche entwickeln, so dass ein reger Austausch rund um das komplexe Thema Transidentität stattfinden kann.

Solingen

Wir hatten den ersten Gendertreff Solingen sehr spontan organisiert. Dennoch hatten bereits neun Personen den Weg nach Solingen-Gräfrath gefunden. Leider war es an diesem Wochenende im Gegensatz zu den vielen mitunter sehr heißen Tagen des Sommers 2018 recht kühl, so dass wir nicht im gemütlichen Biergarten, sondern in der urigen Gaststube Platz nahmen. Schnell entwickelten sich die ersten Gespräche.

Solingen

Doch wie entwickeln sich gute Gespräche am besten? Richtig: Bei einem guten Essen. Und auch wenn auf den hier gezeigten Bildern noch nichts auf dem Tisch stand: Bald wurde bestellt und alle ließen sich die ausgezeichneten Speisen schmecken. Alle waren sich einig: Das war ein gelungener Auftakt für den ersten Gendertreff Solingen. Keine Frage: Hier werden sicherlich noch weitere Selbsthilfetreffen folgen.

Solingen

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Weihnachten 2017 – Schrottwichteln beim Gendertreff Düsseldorf

Wir vom Gendertreff nennen unsere Selbsthilfegruppen Selbsthilfetreffen. Denn wir haben festgestellt, dass es sich in einer schönen Atmosphäre bei einem guten Essen oder bei einem schönen Kaffeeklatsch besser reden lässt als wenn wir uns irgendwo in einem Hinterzimmer zum Stuhlkreis treffen würden. Ebenfalls wichtig ist uns, dass der Austausch auf Augenhöhe stattfindet, dennoch aber Mitglieder des Gendertreff-Teams als Ansprechpartner und für Beratungen zur Verfügung stehen.

Natürlich wissen wir auch, dass es gerade für Neulinge eine Herausforderung ist, ein Selbsthilfetreffen in einem öffentlichen Lokal aufzusuchen. Andererseits lernen sie so im Schutze der Gruppe, in der Öffentlichkeit zu sich und ihrer Transidentität zu stehen, was wiederum extrem wichtig ist, um ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben im Identitätsgeschlecht zu führen. Auch für Angehörige transidenter Menschen ist es enorm wichtig, andere Trans*-Menschen und andere Angehörige kennenzulernen und gemeinsam das Beisammensein zu erleben.

Der Gendertreff Düsseldorf findet seit Oktober 2004 jeden dritten Sonntag im Monat statt. Und da Transidentität an sich schon ein ernstes und komplexes Thema ist, legen wir auch Wert darauf, dass auf unseren Selbsthilfetreffen auch gerne einmal gelacht werden darf. Bei unserem Düsseldorfer Selbsthilfetreffen ist es deshalb gute Tradition, dass immer im Dezember – und damit in der Vorweihnachtszeit – ein Schrottwichteln stattfindet. Und deshalb wurde auch in 2017 wieder Schrott gewichtelt. 🙂

Zunächst aber wurde wie immer auf unseren Selbsthilfetreffen viel miteinander geredet. Und auch unseren Selbsthilfepreis hatten wir an diesem Tag mitgebracht.

Dann aber sollte das Schrottwichteln losgehen. Schrottwichteln bedeutet, dass es Geschenke gibt. Da es jedoch um den Spaß und nicht um Materielles geht, soll in den Geschenken etwas von geringem Wert sein, das man selber nicht mehr braucht, was aber der beschenkten Person durchaus noch Freude bereiten könnte. Alle Geschenke kommen auf einen Gabentisch und dann wird gewürfelt. Damit nicht nur Zeit mit vergeblichem Würfeln verging, durfte jede_r, der_die eine 1, 3 oder 6 würfelte, sich ein Geschenk aussuchen.

Hier hat sich Xenia ein schönes Geschenk ausgesucht.

Da aber in der zweiten Runde noch einmal gewürfelt wird und man bei einer 1 oder einer 6 das Geschenk mit einer beliebigen Person tauschen muss, landete Xenias Paket kurz darauf bei Sabine.

Ja, und da saßen Ava und Xenia nun mit ihren erwürfelten und frisch durchgetauschten Paketen. Was da wohl drin sein mag?

Aber allen anderen ging es ja ähnlich. Kirsten machte es geschickt und tauschte mit dem Gabentisch, auf dem noch einige Pakete übrig geblieben waren. 😉

Man sieht es Clara an: Auch kleine Geschenke können große Freude bereiten. 🙂

Und auch Ute freut sich riesig über ihr Geschenk.

Natürlich darf man beim Schrottwichteln auch nicht einfach nur so sein Geschenk auspacken. Nein, auch hier wird zunächst gewürfelt. Auspacken darf, wer wiederum eine 1 oder eine 6 würfelt.

Dinner for One – für Sarah ist der Silvesterabend Dank des Silvesterklassikers gerettet. 🙂

Für Nathalie ist derweil das Geschenkpapier …

… ganz offenbar wichtiger als das Geschenk selbst. 😉

Ava hat diese Bilder erwichtelt. Aber Xenia musste mit dem Auspacken noch auf ihre 1 oder 6 und somit auf ihr Würfelglück warten.

Marina freut sich: Ist das nicht schön?

Und auch Kirsten hat sichtlich Spaß.

Die übrig gebliebenen Geschenke haben wir dann gegen geringe Summen versteigert. Der Erlös der Versteigerung kommt unserer nächsten Gendertreff Messe & Fachtagung zugute. So hatten wir auf dem letzten Selbsthilfetreffen des Jahres 2017 noch einmal richtig viel Spaß. Aber auch die ernsten Themen rund um Transidentität kamen natürlich nicht zu kurz.

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Gendertreff Jahresrückblick 2017

Messe

Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende. Nur noch einige Selbsthilfetreffen, dann ist auch schon Weihnachten. Zeit also, das Jahr einmal Revue passieren zu lassen. Für den Gendertreff war das Jahr 2017 ein äußerst ereignisreiches Jahr.

Insbesondere in Bezug auf Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit konnten wir in 2017 wieder einiges bewegen. Dazu gehörten ein offener Brief an die Bundesärztekammer in Bezug auf diskriminierende Aussagen zu Blutspenden durch Trans*-Personen oder ein Interview bei center.tv in Düsseldorf.

Im Rahmen diverser Aktionen konnten wir zudem umfangreiche Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Trans* betreiben. Zu den Höhepunkten zählen sicherlich DortBunt oder die Paracelsus Messe in Düsseldorf, wo wir mit Info-Ständen vertreten waren. Im Rahmen des Solinger Selbsthilfe- und Gesundheitstages wurde dem Gendertreff zudem der Selbsthilfepreis 2017 verliehen.

Bereits zum zweiten Mal organisierten wir die Gendertreff Messe & Fachtagung, bei der sich zahlreiche Besucher_innen an den Infoständen und während der Fachvorträge zu vielen Themen rund um Transidentität informieren konnten. Schon jetzt dürfen wir verraten: Auch in 2018 wird es eine Gendertreff Messe & Fachtagung geben. Die dann bereits dritte Auflage wird am 06.10.2018 wieder im Bürgerhaus in Erkrath-Hochdahl stattfinden.

Vereinsgruendung

Nach 13 Jahren Gendertreff war es notwendig geworden, dem Gendertreff eine neue Struktur zu geben. Denn damit Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit zuverlässig funktioniert, ist im Hintergrund einiges an Arbeit zu erledigen. Vor diesem Hintergrund gründeten wir am 11. Nov. 2017 den Gendertreff e.V. (i.Gr.) – der Gendertreff ist also nunmehr ein Verein. Diese neue Struktur wird uns in Zukunft helfen, die vielen Ideen, die wir rund um Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit für Trans*- Menschen und Angehörige noch haben, zielgerichtet in die Tat umzusetzen.

Eine Sache für 2018 dürfen wir bereits andeuten. Denn der Gendertreff hat in diesem Jahr im Rahmen eines Workshops eine sehr bekannte Fernsehproduktion bei einem führenden deutschen Fernsehsender inhaltlich begleitet. Gestern, am 01.12.2017, waren unsere Team- und Vorstandsmitglieder Xenia und Nathalie dann vor Ort beim Dreh. Xenia und Nathalie haben nämlich in der Fernsehproduktion einen sogenannten Cameo-Auftritt. Das bedeutet: Sie spielen sich selbst und es geht dabei natürlich um das Thema Transidentität. Zum Ausstrahlungstermin werden wir rechtzeitig weitere Informationen bereitstellen. Denn noch ist alles Top Secret.

Nathalie und Xenia

Das Jahr 2017 hatte es also wirklich in sich. Doch wir finden, dass sich die viele ehrenamtliche Arbeit gelohnt hat, denn wir konnten sowohl in der Selbsthilfearbeit im Rahmen unserer Selbsthilfetreffen als auch des Gendertreff-Forums sowie im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit doch einiges für Trans*-Menschen und ihre Angehörigen bewegen.

Xenia hat ein kleines Video mit Eindrücken aus dem Jahr 2017 vorbereitet. Die Musik im Hintergrund mag einigen bekannt vorkommen: Es ist der Song Zwei Seelen, der vor einigen Tagen seinen achten Geburtstag feierte. Wir wünschen allen eine schöne Adventszeit, besinnliche Weihnachten und einen guten Übergang in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2018.

>> Das Video „Gendertreff 2017“ auf YouTube ansehen

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Bericht zur 2. Gendertreff Messe & Fachtagung am 07.10.2017

Am Samstag, den 07.10.2017 öffnete die 2. Gendertreff Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte ihre Pforten. An über 20 Ständen und in zahlreichen Fachvorträgen konnten sich die Besucher_innen rund um das Thema Transidentität austauschen und informieren. Die Bandbreite der Aussteller und Fachvorträge reichte dabei von Brustprothesen für Transfrauen über Stimmtherapie, Perücken oder unterschiedliche Methoden der Haarentfernung bis hin zu Psychotherapie und Methoden der geschlechtsangleichenden Operation. Alleine zur GaOP gab es vier Fachvorträge zur OP Frau-zu-Mann und Mann-zu-Frau.

Doch bevor es richtig losging, wurde die Gendertreff Messe & Fachtagung durch kurze Ansprachen von Gendertreff-Gründerin Xenia, Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz sowie Ava eröffnet. Herr Bürgermeister Schultz betonte, dass sich die Stadt Erkrath klar zu Diversity bekennt und freute sich, die Gendertreff Messe & Fachtagung im Bürgerhaus Erkrath-Hochdahl begrüßen zu dürfen. Ute überreichte einen Blumenstrauß.

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