3. Gendertreff Messe & Fachtagung in Erkrath-Hochdahl am 06.10.2018

3. Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte des Gendertreff e.V.

Am 06.10.2018 findet die nun 3. Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte des Gendertreff e.V. statt. Der Veranstaltungsort ist das Bürgerhaus Hochdahl, Sedentaler Str. 105 – 107 in 40699 Erkrath-Hochdahl. Die Veranstaltung findet am 06.10.2018 von 10:00 bis 18:00 statt. Der Eintritt ist frei.

Die Idee der Messe & Fachtagung ist, Transgender, Angehörige und Interessierte mit Experten und Anbietern zu Fragen der Transidentität zum gemeinsamen Austausch zusammenzubringen. Fachpersonal hat an diesem Tag die Möglichkeit, den Menschen einmal außerhalb des medizinisch fachlichen Kontexts zu erleben und allgemeingültige Informationen zu geben. Anbieter können ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen und auf sich aufmerksam machen.

Das Leben von Trans*-Menschen und auch von deren Angehörigen ist in Teilen von einigen Hürden geprägt. Wie erklärt man seinem Umfeld, was mit einem los ist? Welche Möglichkeiten hat man als Transgender überhaupt? Welche Rechte oder auch Pflichten stehen in Zusammenhang mit der Transition? Wie bekomme ich Unterstützung und vor allem von wem? Wer ist für was zuständig?

Während viele dieser Fragen auch im Rahmen der Selbsthilfearbeit angegangen werden können, stellt der zeitnahe Austausch mit Fachpersonal oftmals eine weitere Hürde für die Betroffenen dar. Diese Lücke möchte der Gendertreff e.V. mit seiner Messe und Fachtagung schließen helfen. Neben dem privaten Austausch finden sich fachkompetente Ansprechpartner aus den unterschiedlichsten Bereichen wie z.B. Zubehör und Medizin. Die Messe & Fachtagung erweitert somit das Selbsthilfeangebot des Gendertreff und beinhaltet neben Informationsständen ein informatives Rahmenprogramm mit Fachvorträgen anerkannter Experten.

Weitere Informationen:
Gendertreff Messe & Fachtagung
06.10.2018
10:00 – 18:00 Uhr
https://gendertreff-messe.de/

Veranstaltungsort: Bürgerhaus Hochdahl
Sedentaler Str. 105 – 107
40699 Erkrath-Hochdahl

Eintritt: frei

Veranstalter: Gendertreff e.V.
https://www.gendertreff.de/

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Was ist ein Transgender? – Ava im Interview mit Bloggerin Klaudija

Interview

Ava berichtet: Vor einigen Wochen wurde ich gefragt, ob ich in einem Video-Interview über meine Transidentität, meine Erfahrungen rund um Trans* und auch die Selbsthilfearbeit des Gendertreff e.V. berichten würde. Natürlich habe ich sofort zugesagt. Und so traf ich Bloggerin Klaudija in der Uni Düsseldorf zu einem Gespräch rund um Trans*.

Einen kleinen Versprecher habe ich auch entdeckt: Natürlich hat das Bundesverfassungsgericht und nicht der Bundesgerichtshof zum TSG entschieden. Während des Interviews ist mir den Versprecher aber gar nicht aufgefallen. 😉

Hier ist also das Interview:


Dieses Video ist auf dem lokalen Server gespeichert und es findet kein Zugang zu einem Drittanbieter statt!

 

Selbsthilfetreffen – 1. Gendertreff Solingen

Im Verzeichnis unserer Selbsthilfetreffen haben wir es ja bereits angedeutet: In unregelmäßigen Abständen organisieren wir mit dem Gendertreff Solingen nun auch in der Klingenstadt ein Selbsthilfetreffen für Transgender und Angehörige.

Solingen

Und so fand am Samstag, den 25.08.2018 erstmals der Gendertreff Solingen statt. Wir trafen uns im Restaurant Gräfrather Klosterbräu in Solingen-Gräfrath. Das Restaurant liegt somit in einer der schönsten Gegenden Solingens. Denn der historische Ortskern von Gräfrath besticht durch viele alte schöne Fachwerkhäuser und auch das gewählte Restaurant befindet sich in einem solchen Fachwerk-Gebäude. Und da ist es kein Wunder, dass auch die Gaststube einfach nur urgemütlich ist.

Beste Bedingungen also für intensive Gespräche rund um die Anliegen von Trans*-Menschen und ihren Angehörigen. Denn es ist ja das Konzept unserer Selbsthilfetreffen, dass sich in angenehmer Atmosphäre konstruktive Gespräche entwickeln, so dass ein reger Austausch rund um das komplexe Thema Transidentität stattfinden kann.

Solingen

Wir hatten den ersten Gendertreff Solingen sehr spontan organisiert. Dennoch hatten bereits neun Personen den Weg nach Solingen-Gräfrath gefunden. Leider war es an diesem Wochenende im Gegensatz zu den vielen mitunter sehr heißen Tagen des Sommers 2018 recht kühl, so dass wir nicht im gemütlichen Biergarten, sondern in der urigen Gaststube Platz nahmen. Schnell entwickelten sich die ersten Gespräche.

Solingen

Doch wie entwickeln sich gute Gespräche am besten? Richtig: Bei einem guten Essen. Und auch wenn auf den hier gezeigten Bildern noch nichts auf dem Tisch stand: Bald wurde bestellt und alle ließen sich die ausgezeichneten Speisen schmecken. Alle waren sich einig: Das war ein gelungener Auftakt für den ersten Gendertreff Solingen. Keine Frage: Hier werden sicherlich noch weitere Selbsthilfetreffen folgen.

Solingen

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TSD Dortmund mit dem Gendertreff e.V.

Am 18.08.2018 fand der TSD Dortmund, der erste Dortmunder Trans*-CSD statt. Auch der Gendertreff e.V. war bei dem Trans*-Info-Tag in Dortmund dabei. Hier das typische Bild morgens kurz nach dem Stand-Aufbau: Die Ruhe vor dem großen Sturm.

Doch die Ruhe sollte nicht lange andauern. Denn der TSD fand in der Nähe der Reinoldi-Kirche und des Europabrunnens in der Fußgängerzone und damit direkt in der City von Dortmund statt.

Kein Wunder also, dass sich der Platz schnell füllte.

Hier ein Blick aus dem Gendertreff-Stand auf den Platz der Veranstaltung. Da der TSD Dortmund nicht nur die interessierte Öffentlichkeit, sondern natürlich auch Trans*-Personen und deren Angehörige adressierte, nutzen wir die Gelegenheit, nicht nur allgemein über Transidentität aufzuklären und stellten auch unsere Gendertreff Messe & Fachtagung, unsere Selbsthilfetreffen und auch die Aktion Trans* am Arbeitsplatz vor.

Natürlich gab es auch jede Menge Gespräche, bei denen einfach nur Rat gesucht wurde. Und auch hier halfen wir natürlich ebenso gerne weiter wie die anderen, auf dem TSD vertretenen Trans*-Organisationen.

Die Gespräche fanden im Stand und vor dem Stand statt. Dabei wurde sich ausgetauscht und natürlich auch das Netzwerk erweitert.

Wie man sehen kann, waren die Gespräche mitunter sehr intensiv.

Komisch: Irgendwie hängt bei fast jeder Veranstaltung, an der wir teilnehmen, irgendwo noch ein Kartenständer mit Grünen Karten für Diversity. 😉

Johanna und Clara sind im Gespräch vertieft.

Überall fanden intensive Gespräche statt. Auf unserer Infotafel wurde u.a. auf die Gendertreff Messe & Fachtagung hingewiesen und so kam Katja mit einer Besucher-Gruppe vor dem Nachbarstand ins Gespräch.

Kinder freuen sich immer wieder über die Gendertreff-Ballons. Und für uns sind die Ballons ein willkommener Anlass, mit den erwachsenen Begleitern der Kinder ins Gespräch zu kommen.

Also muss permanent Ballon-Nachschub her.

Zum Glück gibt es fleißige Hände, die für Ballon-Nachschub sorgen.

Dank Alex hatten wir hin und wieder musikalische Untermalung am Stand.

Die vielen Infostände setzten ein deutliches Zeichen rund um Trans* in der Dortmunder Innenstadt.

Der TSD in Dortmund war eine großartige Diversity-Veranstaltung, die einmal mehr Dortmund als tolerante und weltoffene Stadt präsentierte. Wir kommen auf jeden Fall immer wieder gerne nach Dortmund.

Katja im Gespräch mit Besucher_inne_n des TSD Dortmund.

Ava verteilt Ballons an Passanten bzw. deren Kinder in der Dortmunder Fußgängerzone.

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern Transidente Lebenshilfe und TransBekannt für die Einladung zum TSD Dortmund und auch die Organisation des Events. Wir freuen uns auf eine zweite Auflage und sind dann gerne wieder mit dabei.

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Gendertreff auf dem lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin

Am 21. und 22. Juli 2018 fand in Berlin-Schöneberg das 26. lesbisch-schwule Stadtfest statt. Die dgti war mit einem Stand vertreten und über eine Kooperation mit der Ortsgruppe Berlin des Gendertreff e.V. ergab sich kurzfristig die Möglichkeit, auch das Informations- und Selbsthilfeangebot des Gendertreff vorzustellen.

Berlin

Doch am Samstag, den 21. Juli 2018 fand zunächst der Gendertreff Berlin, unser Selbsthilfetreffen in der Hauptstadt statt. Hier gab es wieder viele intensive Gespräche. Wieder einmal zeigte sich, wie wichtig der persönliche Austausch ist. Denn Transidentität ist ein komplexes Thema, das mitunter viele Probleme für Trans*-Menschen und ihre Angehörigen mit sich bringt.

Einziger Wermutstropfen: Aufgrund unseres Selbsthilfetreffens am Samstag konnten wir lediglich am Sonntag auf dem Stadtfest mit dabei sein. Also brachten wir wie vereinbart unser Informationsmaterial zum dgti-Stand.

Nach einem etwas schleppenden Start am Sonntagvormittag füllte sich das Stadtfest schnell, so dass wir viele interessante Gespräche führen konnten. Auch unser Informationsmaterial wurde gerne mitgenommen: Kugelschreiber, Grüne Karten und Info-Flyer gingen weg wie die sprichwörtlichen „warmen Semmeln“. So konnten wir über Transidentität informieren und auch Trans*-Menschen und ihre Angehörigen auf das Angebot des Gendertreff e.V. und natürlich auch auf das Angebot unseres Kooperationspartners dgti aufmerksam machen.

Berlin

Der Gendertreff bedankt sich bei der dgti und insbesondere bei Jennifer Michelle für das freundliche Kooperationsangebot.

Übrigens: Am kommenden Wochenende ist der Gendertreff e.V. wieder im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit in Berlin unterwegs: Am Samstag, den 4. August findet man uns mit einem Info-Stand auf dem Selbsthilfe Festival auf dem Tempelhofer Feld.

 

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Campus Informationsbasar an der Uni Düsseldorf

Der Campus Informationsbasar an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf – früher auch Campus CSD – ist für den Gendertreff nun schon Trandition. Denn wir waren bereits zum 3. Mal dabei, informierten rund um Transidentität und standen Transgendern, Angehörigen und Interessierten für Gespräche zur Verfügung.

Der Gendertreff wurde auf der Veranstaltung vor der Universitätsbibliothek in Düsseldorf am 16.05.2018 von Xenia und Ava vertreten, die über die Informations- und Selbsthilfeangebote des Gendertreff und natürlich auch die Gendertreff Messe & Fachtagung informierten.

Trotz gegenteiliger Behauptungen einschlägiger Wetterdienste hatte Petrus ein Einsehen und wir konnten den Tag bei überwiegendem Sonnenschein und wechselhafter Bewölkung für unsere Öffentlichkeitsarbeit rund um Trans* nutzen.

Nein, wir wollten die anderen Stände nicht ausgrenzen. Vielmehr bildeten wir so eine Gasse, durch die die insbesondere in den Vorlesungspausen zahlreichen Studierenden hindurch mussten. Und natürlich haben wir uns auch mit den anderen Organisationen an ihren Ständen ausgetauscht.

Auch unsere Grüne Karte für Diversity war natürlich wieder mit dabei und man muss sich wundern, wie oft Postkarten im Zeitalter digitaler Kommunikation mitgenommen werden. Aber wir erklären das Prinzip der guten alten Postkarte auch immer wieder gerne: „Das ist so eine Art analoge WhatsApp.“ 😉

Auch Kugelschreiber und zuckerhaltige Nervennahrung zum Überbrücken von Vorlesungs-Längen (auch als Bonbons bekannt) wurden von den Studierenden immer gerne mitgenommen. Und wer weiß? Vielleicht ergibt sich ja auch aus dem einen oder anderen Gespräch mit Vertretern der Forschung und Lehre an der Universität Düsseldorf noch die eine oder andere spannende Aktion rund um das Thema Transidentität.

>> Grüne Karte für Diversity

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Gendertreff gewinnt den Selbsthilfepreis 2017 in Solingen

Nicht einmal eine Woche nach unserer Vereinsgründung überraschten uns das Städtische Klinikum Solingen und die Stadt Solingen. Denn wir waren zum dritten Mal mit einem Stand auf dem Selbsthilfetag im Städtischen Klinikum Solingen vertreten. Am Vorabend des Selbsthilfetages in Solingen findet immer die Verleihung des Selbsthilfepreises statt. Xenia und Ava waren als Vorsitzende des Gendertreff e.V. (i. Gr.) vertreten.

Wir saßen in der letzten Reihe, als Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach mit der Laudatio für die Preisträger begann. Die Rede drehte sich um Vielfalt, Mut und Toleranz und wir bekamen immer größere Ohren. Und dann sagte der Oberbürgermeister: „Der erste Preis geht an den Gendertreff.“

Bildnachweis: © Städtisches Klinikum Solingen

Schnell eilten wir nach vorne, um den Preis in Empfang zu nehmen. Da wir vorher nicht darüber informiert wurden, war die Preisverleihung für uns mehr als eine gelungene Überraschung. Oberbürgermeister Tim Kurzbach überreichte den Preis und einen Strauß Blumen an Xenia und Ava.

Bildnachweis: © Städtisches Klinikum Solingen

Wir bedankten uns herzlich und es folgten die Fotos für die Presse. Hier sieht man uns mit (von links nach rechts) Herrn Ralf Buhl, Direktor des Städtischen Klinikums Solingen, Klinik-Geschäftsführerin Barbara Matthies, dem Preisträger des zweiten Preises von der Selbsthilfegruppe „Dabei und mittendrin“ sowie Oberbürgermeister Tim Kurzbach.

Bildnachweis: © SolingenMagazin

Der erste Platz des Selbsthilfepreises in Solingen ist mit 500 Euro dotiert. Da der Preis eine Zweckbindung mit Selbsthilfebezug besitzt, vereinbarten wir noch am gleichen Abend mit der Leitung des Städtischen Klinikums Solingen, dieses Geld für die Finanzierung der Gendertreff Messe & Fachtagung in 2018 einzusetzen.

Auch diesen schönen Blumenstrauß haben wir erhalten. 🙂

Am Samstagmorgen trafen wir uns alle im Städtischen Klinikum Solingen zum Selbsthilfetag wieder und es wurde natürlich direkt die Solinger Tageszeitung gekauft.

Es gab noch mehrere Interviews und natürlich auch viele Gespräche. Die Verleihung des Selbsthilfepreises 2017 an den Gendertreff unterstreicht, dass Transidentität als Thema in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Wir erhielten viele Glückwünsche auch von den anderen vertretenen Selbsthilfegruppen und viele sagten, dass sie es gut und richtig fänden, die Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit rund um Trans* durch die Verleihung des Selbsthilfepreises 2017 weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Ja, und so sieht der Selbsthilfepreis 2017 in Solingen dann aus. Er bekommt natürlich einen Ehrenplatz. 🙂

Der Gendertreff bedankt sich herzlich beim Städtischen Klinikum Solingen und der Stadt Solingen für die Anerkennung und Unterstützung unserer Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit. Auch bei Frau Silvia Kettner vom Städtischen Klinikum Solingen und bei Frau Cornelia Bartsch vom Selbsthilfebüro der Stadt Solingen bedanken wir uns herzlich für ihren Einsatz rund um die Selbsthilfe und die tolle Zusammenarbeit.

>> SolingenMagazin

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Marinas erstes Klassentreffen nach der Transition

Autorin: Marina

Seit dem Realschulabschluss sind 30 Jahre vergangen. Alle 10 Jahre gibt es ein Klassentreffen doch dieses ist das erste nach der Transition. Marina berichtet.

Hi,

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich hier in meinem eigenen Thema etwas geschrieben habe. Aber es gab auch keinen Grund hier etwas zu schreiben, denn mein Leben ist, man könnte es schon fast als stinklangweilig normal bezeichnen. Hin und wieder ergeben sich aber doch interessante Begebenheiten. Und davon möchte ich heute mal wieder berichten.

Am Freitag den 10. November fand ein Klassentreffen der Realschule in meinem Heimatort statt, die ich damals besucht habe. Es ist 30 Jahre her, dass wir den Realschulabschluss gemacht haben. Dies war jetzt das dritte Klassentreffen, immer alle 10 Jahre. Fast 8 Jahre bin ich jetzt hier im Gendertreff. Dementsprechend fand das letzte Klassentreffen noch vor meinem Weg hin zu mir selbst statt.

Aber der Reihe nach….
Ende Oktober erhielt ich eine E-Mail von meiner ehemaligen Klassenkameradin, in der sie mich zu dem Klassentreffen einlud. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob ich überhaupt an dem Freitag Abend Zeit haben würde, stand doch für Samstag den 11.11. die Gründung des Gendertreff e.V. bevor. Deshalb habe ich erst einmal abgesagt.

Eine Woche später rief mich dann eine andere ehemalige Klassenkameradin an. Sie hatte meine Nummer von meiner Mutter bekommen. Ihre Mutter und meine Mutter sind nämlich gut befreundet. Sie fragte mich noch mal, warum ich denn abgesagt habe. Ich erklärte ihr, dass ich noch gar nicht weiß, ob ich an dem Wochenende in meinen Heimatort kommen kann. Sie boten mir aber an, dass man mich in eine, extra für das Treffen geschaffene, WhatsApp-Gruppe aufnimmt. Dem stimmte ich zu. In dieser Gruppe wurde viel geschrieben und jede Menge alter Bilder ausgetauscht. Das war schon recht interessant, zumal ich feststellen musste, dass ich doch sehr, sehr viel vergessen habe. Ich konnte auch nicht wirklich viel beitragen, denn ich habe überhaupt keine Bilder aus meiner Schulzeit.

Ein paar Leute haben mich persönlich angeschrieben, also nicht über die Gruppe, weil sie doch neugierig wurden. Eine Marina hat es nämlich nie in der Klasse gegeben. Sie wollten wissen, was es mit meinem „neuen“ Namen auf sich hat. Und ich erklärte es eben…

Ich konnte zum Glück meine geschäftlichen Termine so legen, dass ich an dem Freitag Abend in meinem Heimatort sein konnte, und so sagte ich relativ kurzfristig noch zu.

An dem Abend selbst wurde eine Fahrgemeinschaft organisiert, so dass ich nicht selbst fahren musste. Beim Eintreffen am Restaurant wurden erst einmal alle begrüßt. Manche haben sich nicht sehr verändert, andere jedoch so sehr, dass man schon 2-3x hinschauen musste um sie zu erkennen. Ein paar wenige habe ich auch gar nicht mehr erkannt. Ich muss zugeben, dass ich von den meisten auch nur noch das Gesicht erkannt habe, mich aber gar nicht mehr an den Namen erinnern konnte.

So saßen wir nun zusammen und es wurde viel geredet. Es wurde teilweise so laut in dem Raum, dass man sich kaum noch über den Tisch hinüber unterhalten konnte. Viele von meinen ehemaligen Klassenkameradinnen kamen zu mir, gratulierten mir zu meinem Mut, drückten mich und waren ganz neugierig zu erfahren wie wo was wann…. Die Jungs verhielten sich eher reserviert. Sie waren alle sehr daran interessiert zu erfahren, wann ich zum ersten Mal gemerkt habe dass ich Transgender bin. So ganz genau kann ich das selbst nicht sagen, da ich nur sehr wenige Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend habe. Das einzige was ich sagen konnte, war dass ich irgendwie immer schon wusste, dass ich irgendwie anders war. Ohne dass ich dieses anders sein hätte benennen können.

Es wurde viel erzählt, auch von dem was ich so alles so getan habe. Und da kamen bei mir viele sehr böse Erinnerungen hoch. Dinge, die ich vollkommen verdrängt hatte. Denn ich war immer ein krasser Außenseiter in der Schule gewesen. Heute würde man das, was mir damals widerfahren ist, eindeutig als Mobbing bezeichnen. Mobbing, an dem sich faktisch die ganze Klasse beteiligt hatte. Und die wenigen, die sich nicht beteiligt haben, haben einfach weggesehen. Ich habe deshalb keine einzige schöne Erinnerung an meine Schulzeit. Die Lehrer haben nicht eingegriffen und mit meinen Eltern konnte ich nie darüber reden wie es mir ging. Diese Erinnerungen sind alte Narben auf meiner Seele. Narben, die nie wirklich völlig verheilt sind.

Ich habe an diesem Abend so manche Träne vergossen. Zumindest anfangs, denn als die anderen gemerkt haben, wie sehr mir diese alten Erinnerungen weh tun, haben sich viele von ihnen ganz förmlich bei mir entschuldigt, für das was sie mir damals angetan haben. Das hat gut getan, aber nichtsdestotrotz, die Narben werden bleiben. Die meisten sagt mir auch, dass sie jetzt besser verstehen, warum ich damals so seltsam war.

Immerhin besserte sich meine Stimmung so sehr, dass ich nach relativ kurzer Zeit mit den anderen mitlachen konnte. Wir haben alte Fotoalben angeschaut und uns über die grottig schlechten, unscharfen und teilweise verwackelten Bilder amüsiert. Tja, vor 30 Jahren haben wir noch analog fotografiert und jedes Bild war eine relativ teure Angelegenheit. Nicht so wie heute, wo man misslungene Bilder einfach wieder löschen kann. Und wie wir damals aussahen…. Es waren eben die 80er Jahre…

Es wurde dann im Endeffekt doch noch ein schöner Abend für mich. Interessant dabei ist, dass ich mich fast ausschließlich nur mit den Frauen unterhalten habe. Nur mit drei von den Männern habe ich geredet, mit denen ich mich damals noch am besten verstanden habe. Das waren eben jene die mich nicht gemobbt haben, auch wenn sie mir nie wirklich geholfen haben.

Von unseren ehemaligen Lehrern sind leider nur zwei gekommen. Unsere ehemalige Mathematiklehrerin, die heute 86 Jahre alt ist und ein ehemaliger Sportlehrer. Von unseren Klassenlehrern hatte leider niemand Zeit, davon mal abgesehen lebt einer davon schon nicht mehr.

Der Abend wurde erheblich länger als gedacht. Wir haben um 2 Uhr morgens als letzte Gäste quasi das Restaurant abgeschlossen.

Was bleibt ist die Erinnerung an einen Abend der zumindest anfangs sehr durchwachsen war. Aber auch gleichzeitig die Hoffnung, dass es nicht wieder 10 Jahre dauert, bis ich sie alle mal wiedersehe jetzt, wo ich endlich zu mir selbst gefunden habe. Über die WhatsApp Gruppe ist es auch leichter, in Kontakt zu bleiben.

Liebe Grüße
Marina

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Gendertreff Vereinsgründung

Vereinsgruendung

Der Gendertreff ist nun ein Verein

Es ist Samstag, der 11. Nov. 2017. Bei wolkenverhangenem Himmel und leichtem Regen strömen an diesem Nachmittag immer mehr Menschen in ein Gebäude in Haan-Gruiten, das schon so manche gute Party erlebt hat.

Doch diesmal ist etwas anders: Denn an diesem Tag sind jede Menge Stühle um einen Konferenztisch gruppiert. Es herrscht hektisches Treiben, ein Laptop wird an den Beamer angeschlossen. Akten liegen auf dem Tisch und alle Teilnehmer haben ein Programm mit Tagesordnungspunkten vor sich liegen.

Denn an diesem 11.11. im Jahr 2017 wird nicht etwa wie so oft im Rheinland üblich die fünfte Jahreszeit eingeleitet. Und ja, obwohl es im Anschluss etwas zu Feiern gibt, wird an diesem Samstagnachmittag erst einmal gearbeitet. Denn hier treffen sich 16 Trans*-Personen und Angehörige, um einen Verein zu gründen. Am Ende der Sitzung ist es dann geschafft: Der Gendertreff ist Gendertreff e.V.

Gut, zugegeben: Zunächst heißt es korrekterweise Gendertreff e.V. i.Gr. – also „eingetragener Verein in Gründung“. Denn zunächst muss ein Verein ja erst einmal gegründet werden, um ihn dann eintragen zu lassen. Unsere Vereinsgründung hatten wir seit Monaten vorbereitet und so ging es dann auch zügig, sachlich und professionell an die Arbeit. Denn wie es sich gehört, mussten ja eine ganze Menge Tagesordnungspunkte abgearbeitet werden.

Die wichtigsten Tagesordnungspunkte sind dabei sicherlich die Verabschiedung der Vereinssatzung, die Wahl des Vorstands, die Verabschiedung der Vereinsordnung sowie die Verabschiedung der Beitragsordnung. Knapp drei Stunden später war es dann geschafft und es gab in der Tat etwas zu Feiern: Die Vereinsgründung des Gendertreff.

Vereinsgruendung

Am Montag, 13.11.2017 gehen die Gründungsdokumente zum Notar und zum Finanzamt, damit aus dem eingetragenen Verein in Gründung dann auch ein richtiger eingetragener Verein wird. Dann erfolgen die Eintragung ins Vereinsregister und die endgültige formale Anerkennung der Gemeinnützigkeit.

Warum ein Verein?

Dreizehn Jahre nach seiner Gründung war es notwendig geworden, dem Gendertreff eine neue Struktur zu geben. Denn aus den bescheidenen Anfängen ist im Laufe der Jahre eine ansehnliche Trans*- und Selbsthilfe-Organisation für Trans*-Menschen und ihre Angehörigen geworden. Gleich mehrere Webseiten mit vielen Informationen, ein Internet-Forum, Selbsthilfetreffen in diversen Städten Deutschlands, zahllose Aktionen im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt auch die Gendertreff Messe & Fachtagung bedeuteten auch, immer mehr Verantwortung zu tragen und auch ein immer größer werdendes Budget zu verwalten. Und auch in Bezug auf Fördergelder oder Spenden bzw. die Vergabe von Spendenquittungen wird unsere Arbeit in Zukunft an dieser Stelle einfacher.

Nach den Erfahrungen im Rahmen unserer politischen Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit war es uns zudem auch wichtig, durch eine Vereinsstruktur unserem Anliegen Nachdruck geben zu können. Dabei kam uns natürlich zugute, dass wir bereits seit Jahren letztlich wie in einer Vereinsstruktur gearbeitet haben. In der Art und Weise, wie alle Mitglieder des Gendertreff-Teams zusammenarbeiten, wird sich also nicht viel ändern.

Und dann doch noch eine Feier

Wir wären nicht der Gendertreff, wenn wir unsere Vereinsgründung nicht noch mit einer kleinen Feier verbunden hätten. Denn wer arbeitet, muss ja am Ende des Tages auch etwas davon haben. 😉

Vereinsgruendung

Unsere Kulinarik-Expertin Powerlady Sabine überraschte uns mit einer Gendertreff-Gründungs-Torte. Wie es sich gehört, kam diese aber tatsächlich erst nach der Sitzung zur Vereinsgründung auf den Tisch. Denn das Sprichwort heißt ja: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Selbstverständlich haben wir auch noch ein Foto der bei der Vereinsgründung anwesenden Personen gemacht. Nur Ayden fehlt auf dem Foto, denn er hat auf den Auslöser gedrückt. 😉

Vereinsgründung

Danach gab es noch eine kleine Feier. Und der nun frischgebackene Verein Gendertreff freut sich auf viele weitere Jahre Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit für trans*- Menschen, ihre Angehörigen und Interessierte. Wir haben noch viele Ideen für die Zukunft – und dabei wird uns unser Verein die Arbeit künftig erheblich erleichtern. Wir freuen uns schon auf die kommenden Aufgaben. 🙂

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Bericht zur 2. Gendertreff Messe & Fachtagung am 07.10.2017

Am Samstag, den 07.10.2017 öffnete die 2. Gendertreff Messe & Fachtagung für Transgender, Angehörige und Interessierte ihre Pforten. An über 20 Ständen und in zahlreichen Fachvorträgen konnten sich die Besucher_innen rund um das Thema Transidentität austauschen und informieren. Die Bandbreite der Aussteller und Fachvorträge reichte dabei von Brustprothesen für Transfrauen über Stimmtherapie, Perücken oder unterschiedliche Methoden der Haarentfernung bis hin zu Psychotherapie und Methoden der geschlechtsangleichenden Operation. Alleine zur GaOP gab es vier Fachvorträge zur OP Frau-zu-Mann und Mann-zu-Frau.

Doch bevor es richtig losging, wurde die Gendertreff Messe & Fachtagung durch kurze Ansprachen von Gendertreff-Gründerin Xenia, Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz sowie Ava eröffnet. Herr Bürgermeister Schultz betonte, dass sich die Stadt Erkrath klar zu Diversity bekennt und freute sich, die Gendertreff Messe & Fachtagung im Bürgerhaus Erkrath-Hochdahl begrüßen zu dürfen. Ute überreichte einen Blumenstrauß.

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