Endlich ein kleines Stück mehr Normalität

Viele Jahre waren wir zu Gast und hatten sogar 2017 den Selbsthilfepreis in Solingen gewonnen. Dann kam die Covid 19 Pandemie, die so vieles nicht mehr ermöglichte. Auch der Selbsthilfetag Solingen, der im Klinikum Solingen stattfindet, musste sich der Situation beugen und fand lange Jahre nicht mehr statt.

Zum Glück waren wir in diesem Jahr wieder in Solingen im Klinikum zum Selbsthilfetag dabei. Viele Selbsthilfegruppen aus der Region boten vielfältige Informationen und luden zum Netzwerken ein. Viele neue Kontakte wurde geknüpft und Alte gefestigt.

Auch der Oberbürgermeister, Herr Tim Kurzbach und viele hochrangige Gäste der Klinik, waren zu Gast und besuchten jeden Stand. In der Laudatio zur Preisverleihung wurde der enorme Bedarf der Selbsthilfe herausgehoben, da diese, neben den professionellen Angeboten, unverzichtbar für den Erfolg der Gesundheitsvorsorge ist und immer wichtiger wird.

Wir vom Gendertreff e.V. bedanken uns für die Einladung und die perfekte Organisation des Selbsthilfetages. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

Miteinander reden – voneinander lernen

Unter diesem Motto stand der Selbsthilfetag Düsseldorf 2024 auf dem Schadowplatz.
Es war ein außergewöhnliches Ereignis, das gleich mehrere Jubiläen feierte – 35 Jahre Selbsthilfe-Service-Büro Düsseldorf und 20 Jahre Selbsthilfearbeit des Gendertreff. Passend dazu fiel die Veranstaltung auch auf den Weltfriedenstag, was dem Tag eine besondere Bedeutung verlieh. „Miteinander reden – voneinander lernen“ weiterlesen

Der Selbsthilfetag 2019 in Düsseldorf

Sehr gerne waren wir vom Gendertreff e.V. wieder zu Gast in Düsseldorf, wo das Selbsthilfeservicebüro Düsseldorf bei Kaiserwetter und strahlend blauem Himmel und einer hervorragenden Organisation zu einem bunten und informativen Zusammensein einlud. Die Möglichkeiten, so viele unterschiedliche Selbsthilfegruppen kennen zu lernen und Informationen aus erster Hand zu bekommen nutzten sehr viele Besucher, die den Weg in die Innenstadt zum Schadowplatz unternahmen.

Selbstverständlich konnten auch wir vom Gendertreff e.V. vielen Besuchern weiterhelfen und sie unterstützen. Mit unserem Team haben wir einige unserer Projekte wie Trans am Arbeitsplatz, Anders als erwartet und natürlich unsere Grüne Karte für Diversity vorgestellt und Fragen beantwortet.

Zum Thema „Grüne Karte für Diversity“ wollten wir von unseren Besuchern wissen, was sie mit dem Begriff „Diversity“ bzw. „Vielfalt“ verbinden. So sammelten wir viele unterschiedliche Statements unserer Besucher, die wir Euch in einer Zusammenstellung der Karten zeigen möchten. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die Mitarbeit bedanken.

Auch auf unser nächstes Projekt wird schon fleißig  zugearbeitet. Wir freuen uns, dass wir die Türen zu unserer Messe und Fachtagung am 25. April 2020 in Erkrath wieder öffnen können. Es gibt wieder viele Informationen, Aussteller und Vorträge zum gesamten Bereich Trans*. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie oder Euch als Gäste begrüßen dürfen. Selbstverständlich ist der Eintritt kostenlos. Wenn Sie als Aussteller zu unserer Messe und Fachtagung kommen möchten, scheuen Sie sich nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen.

Es war ein toller Selbsthilfetag und wir möchten uns für die Organisation und natürlich auch bei den vielen Helferinnen und Helfern bedanken, die einen schönen Tag perfekt gemacht haben.

Sehr gerne stehen wir selbstverständlich weiter mit Rat und Tat sowie vielen nützlichen Informationen, wie dem Gendertreff Forum, den regelmäßigen Selbsthilfetreffen und weiteren Veranstaltungen zur Verfügung.

Ihr / Euer Gendertreff e.V.

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Noch ein kurzes Interview rund um Selbsthilfe und Trans*.

Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Transgender beim Selbsthilfetag 2019 in Düsseldorf.

 

Information und Beratung beim Leverkusener Selbsthilfetag

Die Leverkusener Selbsthilfegruppen, u.a. auch der Gendertreff e.V., und die Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Leverkusen luden herzlich zur Teilnahme am diesjährigen Selbsthilfetag am Samstag, dem 14.09.2019, von 11.00 Uhr – 16.00 Uhr in der Villa Wuppermann, Mülheimer Str. 14, 51375 Leverkusen ein. Die Veranstaltung fand im Freien statt, denn das Wetter war schön.

Alexander Lünenbach, Sozialdezernent der Stadt Leverkusen, eröffnete die Veranstaltung. Es gab Infostände der Selbsthilfegruppen und Vorträge zu den Themen Psychoonkologie sowie Sehbehinderung.

Der Gendertreff e.V. gab dem interessierten Publikum Informationen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Arbeit.

Bilder vom Selbsthilfetag:

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Gendertreff auf dem Selbsthilfe Festival in Berlin

Am 09, Juli 2016 fand in Berlin auf dem Tempelhofer Feld das Selbsthilfe Festival Berlin statt. Der Gendertreff war als Aussteller dabei. Wir informierten über Transidentität, knüpften reichlich Kontakte und stellten die Grüne Karte für Diversity und den im März 2016 gegründeten Gendertreff Berlin vor.

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Schon vor Beginn war auf dem Tempelhofer Feld reichlich was los. Kein Wunder, ist doch das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof mittlerweile ein Park, der allen Bürgern Berlins offen steht.

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Ein Teil des Tempelhofer Felds war als Veranstaltungsfläche für das Selbsthilfe Festival reserviert. Der Gendertreff hatte vor dem Infozelt einen Begegnungstisch und im Zelt einen Info-Tisch bekommen.

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Hier sehen wir das Standpersonal beim obligatorischen Gruppenfoto.

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Und hier sehen wir den Gendertreff-Stand ohne Personal.

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Dann ging das Selbsthilfe Festival auch schon los und die Berliner kamen, um sich über die Selbsthilfe-Angebote der Bundeshauptstadt zu informieren.

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Wie man auf dem Bild oben sehen kann, stieß auch der Gendertreff mit seinem reichhaltigen Informations- und Selbsthilfeangebot auf reges Interesse. Von den Besuchern wurde sehr begrüßt, dass der Gendertreff nun auch ein Selbsthilfetreffen in Berlin betreibt und dass sich dieses Angebot nicht nur an transidente Menschen, sondern explizit auch an ihre Angehörigen richtet.

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Erstmals kam auch unsere Grüne Karte für Diversity zum Einsatz. Die Grüne Karte für Diversity steht für Vielfalt und Toleranz und soll auf eine freundliche und positive Art für eine offene und tolerante Gesellschaft werben.

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Zur Unterstützung unserer Aktion Grüne Karte für Diversity entsteht zur Zeit eine Webseite. Dort sammeln wir Beiträge, die beispielhaft zeigen, wie wertvoll jeder einzelne Mensch ist und wie wichtig Vielfalt für unsere Gesellschaft ist. Denn wenn Menschen sich nicht verstecken müssen und sich ausleben können, entwickeln sie ihr ganzes Potential.

Dieses Anliegen verfolgen wir bekanntlich bereits mit unserer Aktion Trans* am Arbeitsplatz. Bei unserer Grünen Karte ist es uns jedoch wichtig, dass Toleranz und Akzeptanz sich eben nicht nur auf das Thema Transgender beziehen. Denn wer von anderen Toleranz und Akzeptanz einfordert, darf sich einer pluralistischen Gesellschaft nicht verschließen.

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Und was passt besser als ein Selbsthilfe Festival, um die Grüne Karte für Diversity erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen? Denn auf dem Selbsthilfe Festival in Berlin trafen wir jede Menge Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen. Menschen mit chronischen Krankheiten, Menschen mit Behinderungen, Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen – und sie alle setzen sich in der Selbsthilfe für andere ein. Keine Frage: Sie alle haben die Grüne Karte für Diversity verdient, denn durch ihre ehrenamtliche Arbeit setzen sie sich dafür ein, dass unsere Welt ein klein wenig besser wird.

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Auch am Gendertreff-Begegnungstisch fanden rege Gespräche statt.

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Derweil nutzten Ava, Jasmin und Andrea die Möglichkeit, sich mit anderen Berliner Selbsthilfe-Organisationen zu vernetzen. Und so wurde sich rege ausgetauscht.

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Das Selbsthilfe Festival Berlin bot neben Informationen und Austausch rund um die Selbsthilfe auch ein buntes Programm. So gab es unter anderem Rockmusik.

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Auch für das leibliche Wohl wurde natürlich gesorgt. An diesem Stand hier gab es z.B. leckeren Kaffee – fast wie auf einem Streetfood Festival.

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Und so kam es, dass das Festival-Gelände richtig voll wurde. Denn zum Glück spielte auch das Wetter mit.

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Es war trocken und nicht zu heiß und im Laufe des Tages ließ auch der zunächst heftige Wind immer mehr nach.

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Da die Berliner das Tempelhofer Feld längst als eine weitere grüne Lunge ihrer Stadt entdeckt haben, wurde auf den Wiesen neben dem Festival-Gelände gegrillt, auf den Sportflächen waren Sportler aktiv und es kamen reichlich Spaziergänger vorbei.

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Mit anderen Worten: es war richtig voll – und das nicht nur vor dem Zelt. Auch innen herrschte reichlich Andrang.

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Immer wieder fanden angeregte Gespräche am Gendertreff-Stand statt. Ob allgemeine Information über Transidentität, Austausch mit anderen Selbsthilfe-Organisationen oder unser Selbsthilfe-Angebot: Die Berliner interessierten sich rege für den Gendertreff.

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Das Thema Selbsthilfe wurde durch eine Künstlerin auf dem Festival-Gelände thematisiert.

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Die Berliner nutzen das gute Wetter. Die Zeltwände wurden immer weiter geöffnet und draußen war fast kein Platz mehr frei.

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Der Gendertreff Begegnungstisch vor dem Zelt.

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Im Zelt: Andrea und Jasmin hinter dem Gendertreff-Stand.

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Andrea und Jasmin leiten den Gendertreff Berlin.

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Die Besucher hatten reichlich Fragen und auch unsere Grüne Karte für Diversity wurde gerne mitgenommen.

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Gespräche, Infoflyer und Grüne Karten am Gendertreff Begegnungstisch.

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Unsere Grüne Karte für Diversity hat es dann noch auf die Bilderwand geschafft.

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Eine Besucherin des Selbsthilfe Festival Berlin hatte eine Grüne Karte mitgenommen und war mit der Künstlerin ins Gespräch gekommen. Und so entstand nach und nach ein Motiv rund um die Grüne Karte für Diversity.

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Hier sehen wir die Künstlerin in Aktion.

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Und so sah das Ganze dann am Ende des Selbsthilfe Festival Berlin aus.

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Zum Schluss gab es noch ein Foto mit Ava und der Künstlerin. Und natürlich mit der Grünen Karte für Diversity.

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Das Selbsthilfefestival Berlin war ein gelungenes Event, bei dem wir jede Menge konstruktiver Gespräche führen konnten. Der Gendertreff bedankt sich für die Organisation des Events. Gerne kommen wir im nächsten Jahr wieder.

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>> Zum Film

>> Grüne Karte für Diversity

Fotos vom Gendertreff auf dem Selbsthilfetag Düsseldorf 2015

Am Samstag, 05.09.2015 fand auf dem Schadowplatz in Düsseldorf der Selbsthilfetag 2015 statt. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Geisel hatten die Düsseldorfer Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, ihre Arbeit interessierten Bürgern vorzustellen.

Wie angekündigt nahm auch der Gendertreff am Selbsthilfetag teil. Denn die Plattform für Transgender, Angehörige und Interessierte wurde am 17.10.2004 in Düsseldorf gegründet und betreibt bis heute in der NRW-Landeshauptstadt das Selbsthilfetreffen Gendertreff Düsseldorf, das somit zum etablierten Selbsthilfe-Angebot in Düsseldorf gehört.

Vor dem Selbsthilfetag trafen sich Vertreter der Düsseldorfer Selbsthilfegruppen zu einem gemeinsamen Pressefoto vor dem Haus der Universität auf dem Schadowplatz. Wer genau hinsieht, erkennt Stefanie aus dem Gendertreff-Team in der hinteren Reihe links.

 

Der Selbsthilfetag Düsseldorf 2015 begann wie alle Aktionen rund um unsere Öffentlichkeitsarbeit: Mit dem Standaufbau. Die Stadt Düsseldorf stellte Pavillons, in denen jeweils zwei Selbsthilfegruppen ihren Infostand aufbauen konnten. So war der Standaufbau ungewöhnlich schnell bewerkstelligt.

Leider spielte das Wetter nicht ganz mit. Es war kalt und es wehte ein kräftiger Wind. Und so war Ava zunächst damit beschäftigt, das Roll-up mit der Darstellung unserer Leistungen rund um Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit für transidente Menschen und ihre Angehörigen gegen den heftigen Wind zu sichern.

Xenia brachte derweil den restlichen Stand auf Vordermann und somit konnte der Selbsthilfetag in Düsseldorf beginnen.

Der Schadowplatz mit dem Haus der Universität befindet sich mitten in der Düsseldorfer Innenstadt. Dementsprechend füllte sich der Platz trotz des bescheidenen Wetters nach und nach mit Menschen, die zum Shoppen nach Düsseldorf gekommen waren und sich nebenbei auch über das Angebot der Düsseldorfer Selbsthilfegruppen informieren konnten. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, zahlreiche Mitmach-Aktionen und Vorträge auf der Bühne und im Haus der Universität lockten Besucher auf den Platz, so dass wir bald alle Hände voll zu tun hatten: Am Gendertreff-Stand wurden zahllose Gespräche geführt, bei denen wir über Transidentität aufklären konnten. Zudem verteilten wir zahlreiche Flyer zu unserer Aktion Transidentität am Arbeitsplatz.

Das folgende Foto zeigt: Zwischendurch gab es immer mal wieder Regengüsse. Allerdings hatte das „Düsseldorf-Team“ mehr Glück als das „Iserlohn-Team“, das zur gleichen Zeit auf dem CSD Märkischer Kreis in Iserlohn Öffentlichkeitsarbeit leistete.

Zum Glück blieb es nämlich trotz einiger Schauern überwiegend trocken und Xenia, Stefanie und Ava konnten viele Passanten über Transidentität informieren.

Im Rahmen des Bühnenprogramms hatten Xenia und Ava die Möglichkeit, an einer Diskussionsrunde mit der aus dem WDR-Format frau tv bekannten Reporterin Sabine Wagner teilzunehmen.

 

Dabei informierten Xenia und Ava nicht nur allgemein über Transidentität, sondern gaben auch persönliche Einblicke, die den Zuschauern und Zuhörern ein anschauliches Bild darüber vermittelten, wie man lernen kann, mit der Transidentität umzugehen.

 

So berichtete Xenia beispielsweise über ihr Coming Out in der Familie und wie sie einen Weg gefunden hat, gemeinsam mit ihrer Frau Ute mit ihrer Transidentität zu leben. Weiter berichtete Xenia über die Hormontherapie und die geschlechtsangleichende Operation und über ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz.

 

Darüber hinaus stellten Xenia und Ava das Selbsthilfe-Angebot des Gendertreff mit den vielen Informationen auf der Gendertreff-Plattfrom sowie die Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Transgendern und Angehörigen auf den Selbsthilfetreffen Gendertreff Düsseldorf, Gendertreff Leverkusen und Gendertreff Iserlohn sowie über das Gendertreff-Forum vor. Xenia und Ava erläuterten weiter, dass es entgegen der häufigen landläufigen Meinung nicht nur Transfrauen, sondern auch Transmänner gibt.

Wichtig war es beiden auch zu betonen, dass es nicht „den einen, immer gültigen Weg“ gibt, mit der Transidentität umzugehen. Vielmehr muss jeder Transgender einen individuellen Weg finden, der nicht zwangsläufig mit einer geschlechtsangleichenden Operation endet. So erläuterte Ava, dass sie ihre Transidentität in einer „Teilzeitlösung“ auslebt. „Im Augenblick komme ich gut mit dieser Teilzeitlösung zurecht“, sagte sie. „Allerdings ist das eine Momentaufnahme. Sollte der Zeitpunkt gekommen sein, weiter zu gehen, so werde ich es merken. Wichtig ist aber, dass auch auf unseren Selbsthilfetreffen kein Gruppenzwang bzw. Druck aus der Gruppe auf einzelne aufgebaut wird.“

Xenia bestätigte: „Es ist wichtig, dass sich transidente Menschen mit sich selbst und ihrem Umfeld eingehend auseinandersetzen. Wer sich selbst und sein Umfeld mitnehmen kann, hat gute Chancen, zufrieden im Identitätsgeschlecht zu leben.“ Xenia und Ava erläuterten, dass auch deshalb die Selbsthilfetreffen in öffentlichen Lokalen stattfinden. Denn so kann man im Schutz der Gruppe lernen, sein Identitätsgeschlecht in der Öffentlichkeit auszuleben. Das baut Selbstbewusstsein auf und hilft, auch mit schwierigen Situationen umzugehen. Dem Gendertreff gehe es dabei nicht darum, Menschen möglichst schnell durch den Prozess der juristischen und medizinischen Transition zu schleusen. Vielmehr sollen die Menschen, die zu den Selbsthilfetreffen kommen und im Gendertreff-Forum diskutieren durch den Austausch mit anderen Transgendern und ihren Angehörigen einen individuellen Weg finden, mit der eigenen Transidentität bzw. der Transidentität des Partners / der Partnerin oder des Angehörigen umzugehen.

Das Thema Partner_in war natürlich ein willkommenes Stichwort. Und so wollte Moderatorin Sabine Wagner dann auch wissen, welches Geschlecht Xenia und Ava denn nun wirklich attraktiv finden. Die beiden erläuterten, dass Heterosexualität, Bisexualität und Homosexualität sich über die Gesamtheit transidenter Menschen ebenso verteilen wie über die restliche Bevölkerung auch. Xenia berichtete, dass sie seit 30 Jahren mit ihrer Frau Ute verheiratet ist. Die beiden haben als Mann und Frau geheiratet und führen ihre Ehe als zwei Frauen fort.

Auch Ava erläuterte, dass sie ausschließlich auf Frauen steht. Überhaupt seien Bgriffe wie Heterosexualität oder Homosexualität schwierig, da diese von einem bipolaren Geschlechtermodell ausgingen: „Die Frage, ob ich ein heterosexueller Mann mit einer überwiegend weiblichen Psyche bin oder eine lesbische Frau, die in einem Männerkörper leben muss, ist doch schon fast philosophischer Natur“, sagte sie und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite.

Überhaupt kam der offene, ehrliche und mitunter auch augenzwinkernde Umgang mit der eigenen Transidentität beim Publikum sehr gut an. Xenia und Ava bestätigten im Interview dann auch, dass Authentizität und Selbstbewusstsein der eigentliche Schlüssel zu einem zufriedenstellenden Passing und einem erfolgreichen Umgang mit der Transidentität seien.

Im Anschluss an die Diskussion auf der Bühne hatten jede Menge Zuschauer noch etliche Fragen. Als Ava z.B. nur mal schnell im Haus der Universität einen Kaffee trinken wollte, war sie gleich anderthalb Stunden verschwunden. Denn sie kam mit dem Beantworten der Fragen kaum noch nach. Und so wurden die Informationsgespräche eben nicht am Infostand, sondern beim Kaffee im Haus der Universität geführt. Xenia und Stefanie hatten derweil am Stand ebenfalls alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen Fragen zu beantworten.

Und die Menschen interessierten sich einfach für alles: Wie ist das mit den Hormonen, was sagen Kollegen und Arbeitgeber, wie gehen die Familien mit dem Thema um – die Fragen waren zahllos und wurden geduldig beantwortet. Vielfach verwiesen wir auch auf den Themenkomplex Transition auf der Gendertreff Plattform, in dem zum Teil vollständige Tagebücher über den Werdegang transidenter Menschen hinterlegt sind. Auch Xenias Werdegang ist dort in der Dokumentation „In kleinen Schritten, mein Weg zum Ich“ hinterlegt.

 

Gegen 17:00 Uhr ging der Selbsthilfetag Düsseldorf 2015 zu Ende und wir bauten unseren Infostand wieder ab. Zuvor wurden aber noch ein paar Fotos mit der Standbesetzung gemacht: Xenia, Stefanie und Ava stellten die Selbsthilfe- und Öffentlichkeitsarbeit des Gendertreff, Plattform für Transgender, Angehörige und Interessierte auf dem Selbsthilfetag in Düsseldorf vor.

 

Abends trafen sich dann das Team aus Iserlohn und das Team aus Düsseldorf beim Gendertreff Leverkusen wieder, wo ein erfolgreicher Tag mit vielen guten Gesprächen und jeder Menge verteilten Flyern bei einem gemütlichen Abendessen zum Abschluss gebracht wurde. So endete ein Tag, an dem es zwei Aktionen und ein Selbsthilfetreffen an einem einzigen Tag gegeben hatte.

>> Gendertreff auf dem Selbsthilfetag Düsseldorf 2015

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Gendertreff auf dem Selbsthilfetag Düsseldorf 2015

Düsseldorf, 05.09.2015: Die Landeshauptstadt Düsseldorf lädt am Samstag, den 05.09.2015 zum Selbsthilfetag auf dem Schadowplatz ein. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Geisel stellen die Selbsthilfegruppen der Stadt Düsseldorf ihre Arbeit an Infoständen vor.

Auch der Gendertreff wird beim Selbsthilfetag auf dem Schadowplatz mit einem Infostand vertreten sein. Denn der Gendertreff wurde vor fast 11 Jahren in Düsseldorf gegründet und betreibt neben seinen Selbsthilfetreffen in Leverkusen und Iserlohn auch den Gendertreff Düsseldorf in der NRW-Landeshauptstadt. Das im Selbsthilfekalender der Stadt Düsseldorf fest etablierte Angebot des Gendertreff lockt jeden dritten Sonntag im Monat bis zu 50 Besucher zu lockeren Gesprächen rund um die vielfältigen Themenkomplexe rund um Transidentität. Dabei war es dem Gendertreff immer wichtig, eine Anlaufstelle sowohl für Transgender als auch ihre Angehörigen zu bieten.

Im Laufe der Jahre ist neben weiteren Selbsthilfetreffen auch das Gendertreff-Forum entstanden, wo sich Transgender und Angehörige auch virtuell austauschen können. Darüber hinaus bietet der ehrenamtlich geführte Gendertreff mit der Gendertreff Plattform eine der größten Informationssammlungen zum Thema Transidentität im deutschsprachigen Internet.

Ein besonderes Anliegen ist dem Gendertreff zudem das Thema Transidentität im beruflichen Umfeld. Vor diesem Hintergrund hat der Gendertreff die Aktion Transidentität am Arbeitsplatz ins Leben gerufen. Hier finden Transidente, Kollegen, Personalverantwortliche, AGG-Beauftragte, Betriebsräte usw. Hintergrundinformationen, Erfahrungsberichte und einen auf persönlichen Erfahrungen basierenden Ablaufplan zum Coming-Out im beruflichen Umfeld.

Der Gendertreff lädt alle Düsseldorfer (und natürlich auch alle anderen interessierten Bürger) herzlich ein, sich am Infostand auf dem Schadowplatz beim Selbsthilfetag Düsseldorf 2015 zu informieren.

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Selbsthilfe, anders als erwartet.

So hieß das Motto des Selbsthilfetages 2015 in Leverkusen.

Zusammen mit vielen anderen Selbsthilfegruppen, wie zum Beispiel die Guttempler-Gemeinschaft, Rollifahrer, Herz-Stiftung, Rheuma-Liga und viel andere mehr, hatte der Gendertreff die Möglichkeit genutzt von den Besonderheiten der Selbsthilfearbeit zu berichten und mit konkreten Informationen zum Thema Transidentität die Besucher zu informieren.

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