Victorias Erlebnisse

Autorin: Victoria

September 2015

Hallo ihr Lieben,

möchte euch nun endlich mal berichten was in den letzten Wochen passiert ist.

Am 24.08. hatte ich dann den Termin in der endokrinologischen Praxis. Ich wurde untersucht und Blut abgenommen. Der Doc sagte mir dann, dass er mir die ersten Hormone verschreiben möchte, um festzustellen inwieweit ich sie vertrage.
Dies war dann eine Packung für 28 Tage. Die Hormontabletten nehme ich nun seit dem 28.08. Nachdem dann die Blutwerte feststanden und ich die Tabletten vertrage, bekam ich eine Quartalspackung verschrieben.
Im November bin ich dann noch mal beim Doc, da möchte er sich die Veränderungen, die ich in meinem Erscheinungsbild mache, anschauen. Da bin ich auch gespannt drauf, wie ich mich verändern werde. Dann wird entschieden wie wir die Therapie fortsetzen.

Am 23.08. war ich beim Gendertreff in Düsseldorf und am 05.09. beim Stammtisch in Köln. Ich muss sagen es waren zwei sehr schöne Treffen, wo ich sehr nette Menschen kennengelernt habe und wir uns sehr intensiv unterhalten haben. Das schöne war, es ging nicht nur um Transsexualität, sondern auch um allerwelts Themen. Es wurde unteranderem sehr viel Gelacht, was die Atmosphäre doch sehr aufgelockert hat.

Ich hatte ja geschrieben, dass sich mein bester Freund von mir abgewendet hat.
Nun hatte mich seine Schwägerin zu ihrem Geburtstag eingeladen. Ich hatte dann angemerkt, dass ihr Schwager mit mir nichts mehr zu tun haben will. Ob ich dann überhaupt erwünscht wäre. Antwort der Schwägerin: Da muss er durch!
Ein paar Tage später meldete sich dann mein Freund, per WhatsApp, und meinte ich hätte da wohl was falschverstanden! Na, ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich nehme mal an das seine Frau und Schwägerin mit Ihm nochmal über mich gesprochen haben und ihm wohl ein paar Takte über seine Einstellung mir gegenüber gesagt haben. Aber ich werde mir mal die Entwicklung distanziert anschauen. Leider ist dann aus der Geburtstagsparty nichts geworden, da es in der Familie einen Todesfall gab. Sie möchte ihre Feier aber zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Bin dann gespannt auf die Reaktion meines Freundes.

Diese Woche war ich dann noch beim Coiffeur um mir ein Haarteil auszusuchen. Das war ein sehr angenehmer Besuch, der mir viel Freude gemacht hat. Habe mir ein sehr schönes Teil ausgesucht. Bin gespannt wie es an mir aussieht wenn es fertig ist. Mal schauen wie viel mir die KK anteilig dazugibt.
Vielen Dank für den guten Tipp.

Habe nun meinen Therapeuten kontaktiert, für Atteste bzw. Bescheinigungen für das Haarteil bzw. für eine Bartepilation (momentan benutze ich noch einen Homelaser). Für die Haare die der Laser nicht wegbekommt.

Ich hatte ja geschrieben, dass ich schon Antwort vom Amtsgericht habe. Die Unterlagen sind von mir mittlerweile auch ans Amtsgericht geschickt worden. Also der Stein rollt und ich sage dazu „Mein ICE hat den nächsten Bahnhof erreicht“.
Ich fühl mich richtig gut, das Leben ist so schön!
Euch noch einen schönen Abend

LG
Victoria

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Veronica hat es im Betrieb geschafft

Autorin: Veronica

 

Hi @ all,

erst mal vielen Dank an alle für die „Daumendrückaktion“.

Also ich kann euch folgendes berichten:

Geschafft !!!

Wie ihr an den Smilies sehen könnt, ist mein Coming Out sehr gut verlaufen. Alle waren dem Thema Transidentität und in diesem Bezug meinem Outing sehr aufgeschlossen gegenüber. Sie hatten Verständnis, das ich erst jetzt damit rausgerückt bin, nachdem ich erklärte, das ich alle erst mal ein wenig kennen lernen wollte (stand auch so in der Mail, die ich zuvor verschickt habe). Es gab kein noch so unterirdisches Verhalten bzw. keine unterirdischen Kommentare o. ä.
Teilweise wollten sie wissen, wie es dazu kam. Ich habe ihnen den Hintergrund erklärt, der für sie dann auch nachvollziehbar war.

Alle fand es gut, dass ich mich dazu bekannt habe und haben mir einen sehr großen Mut bestätigt. Es war für sie klar, dass es für Menschen wie uns nicht einfach ist, so in der Öffentlichkeit dazu zu stehen. Da ich ja eine Perücke trage, kamen auch hierzu Komplimente wie „sieht man gar nicht, dass das eine Perücke ist“.

Die Mail, die ich ein paar Tage vorher an alle geschickt hatte, hat alle auch gut vorbereitet (so die allgemeine Aussage). Sie fanden es gut, dass ich nicht einfach mit der Tür ins Haus gefallen bin indem ich einfach die Veronica präsentiere. Also auch hier ein Volltreffer.

Es gab dann auch Ratschläge wie „wenn Dir einer blöd kommt, dann beachte den_die einfach nicht“ oder „geh nicht drauf ein, das beweist nur, das der_die keine Ahnung hat/haben“ usw.

Es war echt toll (ich könnt das Outing grad nochmal machen) und ich habe mich sehr sehr glücklich gefühlt und bin dann an beiden Tagen mit einem Dauergrinsen im Gesicht heimgefahren.

Wie es sich gezeigt hat, macht man sich immer zu viel Gedanken und Sorgen bzw. hat Ängste. Im Prinzip ist dies ja auch gut, hilft es einem doch sich vor möglichen Schaden zu bewahren. Aber eine gute Planung und Vorbereitung kann doch einiges eingrenzen oder erst gar nicht aufkommen lassen.

Wie dem auch sei, ich bin wirklich froh, dass ich so gut angekommen bin und diese Aktion hinter mich gebracht habe. Jetzt kann ich mich voll entfalten und meine weiteren Schritte in Angriff nehmen bzw. planen.

So, muss jetzt zu meiner Schwester und dort „Bericht“ erstatten.

Ganz viele liebe Grüße

Veronica, die jetzt zu 100 % als Frau leben kann.

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>> Trans und Recht

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Miro erhält Unterstützung im Betrieb

Autor: Miro

 

Hallöchen mal wieder,

es gibt doch schon wieder etwas Neues:

Am Montag hatte ich mein Outing gegenüber meiner Bereichsleitung. Es verlief sehr positiv und Sie war, wie Sie sagte, nicht sehr überrascht, sondern hatte sich so etwas schon gedacht. Na toll .. soviel dazu, in der Arbeit soll es keiner merken.
In dem Gespräch haben wir dann vereinbart, dass ich unsere Chefin per Mail um ein Gespräch bitten und es Ihr ebenfalls selbst mitteilen soll.

Ich habe dann frohen Mutes noch am Montagabend die Mail geschrieben und damit gerechnet, dass ich irgendwann nächste Woche einen Termin bekomme. Fehlanzeige!!! Die Antwortmail kam direkt heute Morgen und ich hatte um 10 Uhr mein Gespräch. Ehrlich gesagt bin ich fast vom Stuhl gefallen.
Mein Plan bei dem Gespräch mit Flyer, Bildern und so weiter aufzutauchen, war mal eben dahin.

Mit einem gefühlten Puls von 200, bin ich dann zu dem Gespräch. Es ist trotz meiner Nervosität super entspannt verlaufen und ich bin tatsächlich nach 2 Stunden völlig entspannt aus dem Termin gekommen.
Sie war überrascht, aber sehr einfühlsam und interessiert und sicherte mir jede Hilfe ihrerseits zu.
Am Nachmittag hat Sie dann auch unseren Geschäftsführer informiert und kurz danach kam die Mail, dass mich auch unser Geschäftsführer in allen Belangen voll unterstützt. Das hatte dann zur Folge dass ich erst mal kurz im Separee verschwinden musste, da ich in dem Moment meine Emotionen nicht so wirklich kontrollieren konnte. Ich hatte zwar gehofft und geahnt, dass es keine extremen Reaktionen geben wird, aber mit dem offensichtlichen Support der nun kommt, habe ich ehrlich nicht gerechnet.. das ist echt krass.

Wir haben vereinbart, sobald ich weiß, wann die Hormontherapie los geht, werden wir den etwas größeren „Rest“ des Konzerns informieren und dann in dem Zuge auch meinen Namen und die Anrede umstellen. Das ist so crazy… ich bin immer noch aufgewühlt!

Ja und dann habe ich tatsächlich noch um dem Ganzen ein Sahnehäubchen aufzusetzen einen Termin beim Endokrinologen für den 13.06. bekommen … gaaaanz lieben Dank an Jonas für die Adresse.

Ich weiß gerade nicht, ob der Herrgott gerade allen Sch… piep… der letzten Jahre versucht auf einmal gut zu machen, aber ich bin gerade einfach nur Mega glücklich und dankbar.

Total glückliche Grüße

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Miro`s Mini-Tagebuch

Autor: Miro

Hallöchen Zusammen,

nachdem ich ja eigentlich eher zur den Schreibfaulen, dafür aber verbal aktiven Menschen gehöre, soll dies hier trotzdem zu einem kleinen „Mini-Tagebuch“ werden.
(Danke an Captain J.J. und Ava, für den verbalen Tritt in den Allerwertesten.. )

So nun zur eigentlichen Statusmeldung. Der hauptsächliche Anlass bzw. Startschuss hierfür ist, dass ich seit Donnerstag letzter Woche meine Indikation seitens meines Psychotherapeuten habe und ich bei Ihm offiziell Herr … bin.

Nebenbei ist mittlerweile auch mein Vater eingeweiht und geht nach einem langen Gespräch relativ locker damit um … wir waren kurz darauf erst mal Werkzeug-Shoppen und Motoräder gucken ….
Mein Bruder und seine Frau nennen mich bereits Miro. Bei Ma und Pa wird es wohl noch dauern, bis Sie sich umgestellt haben, aber sie sollen alle Zeit bekommen, die Sie dafür brauchen. Wir haben gemeinsam darüber gesprochen, wie wir damit umgehen und ich lasse Ihnen Informationsmaterial zukommen, damit Sie sich weiter informieren können, bevor die Frage aufkommt.
Nein meine Eltern haben kein Internet, kommt evtl. ab September. Demnach werden wir sehen, ob sie damit zurechtkommen und sich im Gendertreff-Forum oder auf der Webseite ebenfalls informieren können. Deshalb erstmal ganz altmodisch mit Druckmedien. Familienseitig ist damit alles in bester Ordnung. Was der Rest der Verwandtschaft denkt ist mir egal. Die werden es schon merken.

Mein engster Freundeskreis ist eingeweiht und die Jungs sind von der Umarmung zum „Checker-Handschlag“ übergegangen, die Mädels knuddeln mich weiter .
Was sich geändert hat ist die Gesprächskultur. Da ich noch nicht wirklich zu den Jungs gehöre ber auch nicht mehr zu den Mädels ist das manchmal etwas seltsam. Aber egal in ein bis zwei Jahren ist das vergessen.

Auf der Arbeit sind die Mädels aus meinem Team eingeweiht. Das war ein pragmatischer und notwendiger Schritt, da ich immer mehr aufpassen musste, was ich wie erzähle. Es ist mir immer häufiger passiert, dass ich mich verplappert habe und der Punkt, an dem es zu Fragen geführt hätte, rückte immer näher. Also hab ich mir die Mädels einzeln proaktiv geschnappt und eingeweiht. Das lief völlig entspannt, dafür werde ich jetzt von den Mädels liebenswert aufgezogen oder auch mal sofern kein Dritter im Raum ist mit Herr angesprochen.
Der nächste Schritt wird hier sein, dass ich meine Bereichsleitung und meine oberste Chefin in Kenntnis setzte, da ich auch mehr oder weniger in den „Startlöchern“ bzgl. der Hormoneinnahme stecke. Ich habe dies ja bereits mit meinem offiziellen Grund für die Psychotherapie eingestielt und kann nun daran anschließen.

Bezüglich der medizinischen Angelegenheiten, habe ich mittlerweile die Überweisung zum Endokrinologen und einen festen Termin im August. Das heißt nun auch, dass mein Hausarzt Bescheid weiß.
Im Juni kann ich bereits den ersten Bluttest machen lassen, wo es sich zeigen wird, ob alles soweit „jut“ ist oder ob sich irgendetwas Kontraindiziertes ergibt.
Der Plan, bzw. die Hoffnung ist, evtl. ab Ende Juli/Anfang August mit den Hormonen beginnen zu können. Dann werden wir auch sehen, ob sich meine Haare vom Oberkopf auf die Brust verlagern,
oder ob ich generell zum Grisly werde (bitte nicht). Beim Stimmbruch hoffe ich, dass ich nicht anfange zu „quietschen“, wie der 14-jährige Sohn meiner Freundin, das käme am Telefon eher doof.

Derzeit sitze ich über meinem „Trans-Lebenslauf“. Das erweist sich gerade als erste nervige Hürde, aber … so what… da müssen wir durch. Ich habe meinen vollständigen Namen gewählt und beschäftige mich also demnach auch so langsam mit dem Thema Personenstandsänderung.

So, mehr hab ich gerade nicht mitzuteilen…
Ich wünsche Euch einen sonnigen Rest-Sonntag und freue mich auf das nächste Selbsthilfetreffen.

LG Miro

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Mein großer Tag

Autorin: Anja

Hallo Mädels, Jungs und alle dazwischen und daneben!

Ich hab neues von der Arbeit. Heute war mein großer Tag, ich fühl mich wie …. keine Ahnung wie, ist aber toll!

Heute Morgen in unserer Teambesprechung hat mein Vorgesetzter angekündigt, ich hätte noch was zu sagen, also fing ich an von mir zu erzählen. Zum Glück fühle ich mich im Team sehr gut und so war ich auch gut drauf. Es war gerade Mal die Hälfte da, aber die anderen werden genauso gut reagieren. Im Laufe des Tages (Der beste Arbeitstag meines Lebens) hatte ich noch ein paar gute Gespräche. Ich hatte versprochen immer für alle Fragen offen zu sein, damit keine blöden Situationen entstehen. Haben sie alle angenommen wie Kaffee und Kuchen!

Danach gab es noch ein Gespräch mit meinen und anderen Beschäftigten. Auch hier sah ich viele interessierte, aufgeschlossene und auch freundlich strahlende Gesichter. Später auch hier wieder Fragen. Absolut distanzlos und direkt. Total geil! Damit muss man wirklich umgehen können. Zum Glück kann ich diese Situationen mit unseren Beschäftigten mit viel Humor sehen. Wird aber bestimmt auch noch anstrengend.

Die eMail, die dann an etwa 150 Arbeitskollegen_innen ging, wurde heute auch schon ein paar Mal beantwortet. Ein Zitat daraus, völlig überraschend, „Warst für mich schon immer eine Anja!“ Aber es kam auch eine eindeutige Warnung, dass mir auch andere begegnen werden.

Danach ging mein heutiger Rundumschlag weiter und ich habe endlich WhatsApp und Facebook korrigiert, dort gab’s auch noch eine Nachricht von mir. Das Feedback ist phantastisch!

Ich hänge hier mal mein Schreiben an die Arbeitskollegen_innen an, habe aber mal die Einleitung rausgeworfen.

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

… bla bla …

Es gibt ein wichtiges Detail in meinem Leben, das bisher keinen Platz auf der Arbeit hatte. Darum geht es in dieser Nachricht.

Ich bin Transident. Transidentität oder auch Transsexualität, bedeutet in meinem Fall, dass ich mich dem männlichen Geschlecht nicht zugehörig fühle und, nach reiflicher Überlegung, meiner angedachten gesellschaftlichen Rolle nicht mehr gerecht werden kann.

Daher habe ich mich an die Geschäftsleitung gewandt und diesen Sachverhalt besprochen. Zusammen haben wir die nötigen Schritte geklärt und beschlossen, dass ich euch ab dem 30. Mai, nach meinem Urlaub, endlich als Anja B. zur Verfügung stehe.

Um Unsicherheiten oder Unklarheiten zu vermeiden, stehe ich euch natürlich für alle eure Fragen zur Verfügung. Ich hoffe auf ein angenehmes Miteinander wie bisher.

Viele Grüße,
Anja B.

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Michaela`s Tagebuch

Autorin: Michaela

Hallo zusammen,

ich bin recht neu im Forum und nutze dann gleich mal das Tagebuch, um mich auch vorzustellen.

Ich bin 31 Jahre jung, verheiratet, zwei Kindern und stecke (noch) in einem männlichen Körper. Hinter mir liegt ein wohl doch allzu typischer Weg. Schon sehr früh hat mich das Thema „Geschlechtsangleichung“ und „Mädchen/Frau sein“ auf eine unbeschreibliche Art und Weise berührt. Aber ich hätte mich nie getraut, mich irgendjemand gegenüber zu outen; bei den wenigen, wo ich es getan habe, war es dann auch sehr halbherzig und im Zweifelsfall bin ich dann lieber mal wieder zurückgerudert.
Und so trug ich es lange mit mir herum, habe schon Ende der 90er das komplette Internet leergesurft und alle Informationen in mich hineingesaugt, um dann… NICHTS… zu tun.
Zumindest nicht mehr als lange Haare, haarlose Beine… „weil ich es so mag, aus sonst keinem Grund“, habe ich mir immer selbst gesagt

Irgendwann, nach jahrelangem Leben in der Traumwelt und Warten auf den Tag, an dem ich es endlich wagen würde, den ersten Schritt zu tun….
Irgendwann dann mein Entschluss: „Ich habe ja noch nicht wirklich versucht, als richtiger Mann zu leben… Wie kann ich da wissen, was ich will?“

Also: Haare kurz, Kinnbart wachsen lassen und dann mit Mitte 20 endlich mal auf die Suche nach einer Freundin machen. Die habe ich dann auch gefunden und alles war schön. Schließlich Familie, Kinder; gar keine Zeit mir Gedanken zu machen… Und dann hat mich das Thema doch immer wieder eingeholt. „Okay“, habe mich mir gesagt, „mich interessiert das Thema… Na und?“ „Okay“, habe ich mir gesagt, „ich wäre tatsächlich lieber eine Frau… Na und?“

Gezielt habe ich das Internet durchsucht nach Informationen und Seiten, die gegen Transition und Transsexualität wettern… Was ich von dort mitgenommen habe, möchte ich hier gar nicht wiedergeben. Sehr viele Vorurteile, dich ich von dort mitgenommen habe, die es mir auch erschwert haben.

Letztlich die Augen geöffnet hat mir meine Frau, die immer mal wieder einiges davon mitbekommen hatte. Und auch wenn sie sich Anfang des Jahres getrennt hat, weil sie Abstand brauchte und sich (leider) nicht vorstellen kann, mit einer Frau zusammen zu sein. Sie hat mir zugesichert, dass sie als Freundin immer für mich da sein wird. Tolle Frau! Wir werden sehen, wo es uns hinführt, aber wir kommen derzeit besser miteinander klar, denn je. Und auch mit den Kindern läuft alles super. Darüber bin ich sehr froh.
Sie hat mir auch beim „Outing“ im Bekannten- und Verwandtenkreis geholfen. Ich hätte damit ja noch ein wenig warten können. Aber die Reaktionen waren (fast) alle positiv. Wahnsinn!
Das hat mir sehr geholfen, mich mit mir auseinanderzusetzen. Und ich bin in mir auf große, steinerne Mauern aus Vorurteilen gegenüber mir selbst und Vorbehalten und Ängsten und Widerständen gestoßen. Die dann aber doch überraschend schnell eingerissen sind. Und dahinter kommt immer mehr die Wahrheit zum Vorschein. Eine Wahrheit, die mich auf der einen Seite ganz froh und euphorisch werden lässt. Die mich aber auch schon mal herunterholt.

Und dann bin ich ins Handeln gekommen:

  • Termin bei der Sprechstunde Transsexualität im LVR-Klinikum Essen.
    Ich fand’s hilfreich, weil ich zum ersten Mal mit jemandem „vom Fach“ ausführlich gesprochen habe. Aber alles in allem war ich doch etwas enttäuscht, weil im Prinzip nichts dabei herumkommt, außer 1. eine Therapeutenliste und 2. ein Arztbrief.
  • Termin bei der Hausärztin zwecks Überweisung dorthin. Total nette und positive Reaktion von ihr. Ich hoffe doch sehr, dass sie mir auch in Zukunft helfen wird.
  • Parallel Therapeutensuche, die bei mir sehr schnell abgeschlossen war. Danke, Frau Dr. für die Sitzung innerhalb von 2 Wochen. 2 Sitzungen sind bereits abgeschlossen
  • Termin beim Endo steht, wenn auch erst Anfang September. Naja, vielleicht sollte ich mir diese Zeit einfach noch gönnen, denn ich will ja nichts überstürzen. Auch wenn ich natürlich jetzt am liebsten mit einem Fingerschnippen…
  • Und mittlerweile auch einen Termin bei einer spezialisierten Frauenärztin. Da war ich vielleicht nervös am Telefon, wo ich doch schon so souverän war, nach all den anderen Telefonaten. Und vermutlich kann keine Cis-Frau nachempfinden, wie ich mich auf diesen Termin freue.

So, das ist bei mir der Stand. Ich bin gespannt, wer es bis hier geschafft hat .

 

Michaela

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Ellie`s kleine Geschichte

Autorin: Ellie

Hi Leute,

Für alle die es Interessiert, meine Vorerst für die Öffentlichkeit bestimmte zensierte Form meiner Geschichte

„Meine kleine Geschichte“

Mein Anfang:
Ich bin 1999 in Wildeshausen geboren, um genau zu sein am 22. Januar. Bis um 10.15 Uhr oder 10.16 Uhr war es noch aktuell, ich sei ein Mädchen. Die Schwangerschaft meiner Mutter war komplett anders als bei meinem Bruder und Auf dem Ultraschall habe ich mich immer so gedreht das keiner sehen konnte was ich nun war. Ich habe meine Mutter auch sehr lange Quälen müssen, die Arme, sie sagte aber es habe sich gelohnt. Also doch was Gutes… . Ich war nun geboren und alle sahen: „Kein Mädchen sondern ein Junge!“
Dieser eine Moment war sozusagen der Anfang vom Ende…

Meine Eltern nannten mich René Heinrich. „Der Wiedergeborene“ frei übersetzt. Zumindest besser als die anderen Vorschläge wie zum Beispiel Leon. Nichts gegen den Namen, ich finde nur er passt nicht zu mir. Gut, René auch nicht aber zumindest besser als Leon…
Was die Jahre nach meiner Geburt passierte, durfte ich erst Lange später erfahren deshalb springen wir mal gleich zu meinem ersten Moment im Leben an den ich mich zurück Erinnern kann. Wenn du jetzt denkst das geht die ganze Zeit so weiter, hast du Recht, zwar bekomme ich nicht alles so zusammen wie ich es gerne möchte aber ich versuche es irgendwie anschaulich zu gestalten.

Kindergarten:
Der erste Moment in meinem Gedächtnis beginnt wie folgt: Ich liege ganz entspannt in meinem Hochbett, mein Teddy in meinem Arm, leichte Dunkelheit im Zimmer. Es war eindeutig Tag und die Vorhänge waren nicht richtig zugezogen. Ich hörte ein paar Stimmen, Vertraut aber ich wusste nicht wer das war, bis die Tür aufging. Da standen sie, meine Eltern, um mich zu wecken und mich fertig zu machen. Ich sah in diesem Augenblick zum aller ersten Mal Bewusst meine Eltern. Mein Vater kurze schwarze Haare und einen Schnauzer, selber ein bisschen schwerer aber halt ein Vater aus dem Lehrbuch. Er strich mir über den Kopf und sagte: „Aufstehen mein Großer, es wird Zeit für den Kindergarten“. Ich lächelte nur und wusste gar nicht wie mir geschieht. Neben ihm meine Mutter. Kupferne Haare mit Dauerwelle, ein weiches Gesicht und Schlank, in Eleganten Klamotten gekleidet. Sie ging mit ihrem Lächeln Richtung Schrank und da sah ich zum ersten Mal bewusst mein Zimmer, Blaue Raufaser Tapete, Bärchen, Teppich und Gardinen aus dem letzten Jahrtausend. Mein Hochbett stand an meiner Holztür gegenüber von meinem Fenster mit den hässlichen Vorhängen. Direkt daneben links an der Wand mein Schrank. Genau dasselbe zerbrechliche Teil welches bisher nur einmal um geschoben wurde. Rechts von meinem Zimmer eine Spielecke mit Playmobil und einem

Plastikpferd.
Ich, Voller Aufregung von dem Tag, zog mich an, ja, so was konnte ich schon alleine, ging nach unten und sah meinen Bruder am Küchentisch am Frühstücken. Er ist nur Zwei Jahre und einen Monat älter, also hatten wir an dem Tag dasselbe Ziel. Nach meinem Kinderwurstbrötchen ging es dann los, ab in den Kindergarten.

Ich kam in den Raum rein und sah überall spielende Kinder. Eine Frau kam in meine Richtung und stellte sich als Renate vor. Eine zweite stand daneben. Doch ich war so fasziniert und voller Angst das ich dies nicht mehr mitbekam. Den Namen bekomme ich heute auch nicht mehr raus, schade aber wahr. Ich drehte mich um und meine Eltern waren Weg „SCHOCK“.
Nach einiger Zeit und der Gewissheit dass meine Eltern irgendwann wiederkommen, beruhigte ich mich und erkundete den Raum. Rechts war eine Kochnische mit vielen Butterbrotdosen drauf. Also legte ich mein Kinderwurstbrötchen dazu und ging weiter. Gegenüber der Tür war eine große Glasfront mit Ausblick auf den Spielplatz. Nahezu Unendlich ging er in die Ferne. Bäume, Rutschen, Hügel, Gerüste, Schaukeln, alles was ein kleines Herz begehrt. Rechts an der Glasfront hinter der Küche war ein Bereich mit einem Teppich und so vielen Spielsachen das man daraus in den Himmel fahren konnte. Links an der Glasfront ein ähnlicher Bereich, nur war er mit Bücher Regalen umgeben und man sah nur mal hier und da ein Pferdchen oder mal fliegende Haare umher wedeln. Es war natürlich Interessanter da mal hinzugehen, als zu den sich Prügelnden Jungs mit den Ganzen Spielsachen, also ging ich los und ehe ich da war wurde ich schon wieder zurückgerufen zum Frühstück.
So ein Misst, da war ich schon Neugierig und dann konnte ich nicht. Wir saßen uns an zwei Tische, der eine Links im Raum vor den Regalen für die Jungs und Links neben der Tür für die Mädchen. Getrennt wurden diese von einem Regal aber da waren keine Bücher drinnen sondern auf der Mädchenseite: Schleifen, Stoffe, und handarbeitliche Dinge zum Lernen. Prompt wollte ich mich da hin setzen, doch wurde ich kurzerhand gepackt und an den lauten Jungentisch gesetzt. Auf der Seite waren Klötze und Stifte mit Mandelas. Abgesehen davon das es hier etwas zum Malen gab war es gänzlich uninteressant.
Nach dieser Pause ergab sich dann ein Stuhlkreis und alle haben sich einmal vorgestellt, es waren ja neue Kinder da. Also erzählte ich wie ich hieß und was ich gerne tat… Essen!
Ja ich aß gerne, es gab mir ein Gefühl von Freiheit, der Geschmack eines Apfels oder gar einer wabbeligen Nudel zu schmecken.

Es verging Tag für Tag in diesem Rhythmus bis ich endlich diese Ecke hinten Links sehen konnte. Und da war sie! Rosa Teppich, Puppenhaus und allem was mein Herz begehrt. Kaum war ich jedoch dort angekommen und wollte mich dieser Annehmen, wurde ich weggezogen und in die Straßenteppich ecke mit den Laut keifenden Jungs gesetzt.
Es dauerte gut ein halbes Jahr an Ehrgeiz und Arrangement um endlich mal einen Tag da zu Spielen. Es war einfach nur anders. Keiner der einem Plastik Autos an den Kopf schmeißt oder ein Holzklotz jemandem anders in die Nase steckte. Es war eher wie eine Küchenschlacht, rechts die Küchenzeilen mit Tee Ecke und hinten links Puppenhäuser und dem ganzen Zubehör. Die in der Küche, kochten wundervoll klingende Gerichte, die so Ausgedacht waren, das man es trotzdem Riechen konnte. Wenn sich das vielleicht komisch anhört habt ihr Recht aber als Kind hat man halt eine blühende Fantasie. Als mich das erste Mädchen entdeckte, nahm es mich gleich an die Hand und zerrte mich in die Tee Ecke und sagte ich sei jetzt ihr Ehrengast. Die anderen Bemerkten, das ich als einziger Junge da war und es wurde immer stiller und die Blicke durchsiebten mich. Als dann ein Mädchen aus heiterem Himmel anfing loszuschreien kam gleich die Erzieherin und fragte was denn mit mir los sei einfach da rein zu gehen. Ich saß nun an dem Jungentisch und malte, bis mich das Mädchen wieder an die Hand nahm und nach draußen begleitete.
Wir saßen nun da unter der Rutsche in einem Tunnel durch den Hügel und sie sagte mir ihren Namen: Vivien. Wie ich später feststellte wohnte sie gleich neben an ein paar Häuser entfernt. Aus diesem Moment, dort unter der Rutsche, entwickelte sich eine kurze Freundschaft, die sogar so weit ging, dass wir im Geräteschuppen eine süße kleine Hochzeit abhielten, es sich aber irgendwie falsch anfühlte. Trotzdem, als Kind findet man es einfach nur toll Erwachsen zu sein. Doch die Freundschaft endete als ich in die Schule ging und sie im Kindergarten blieb. Sie war noch zu jung aber trotzdem eine gute Freundin gewesen.

Schule und Therapie:
Gerade als die Welt perfekt war, wurde ich aus meinem Umfeld entrissen und ging in die Grundschule. Eine beschissene Zeit die ich nicht gerne Wiederholen möchte und an die ich mich auch nur noch schwer erinnere.
Erster Schultag, ich in meiner Rennautotüte, in die Schule, ab in die Klasse. Klasse 1A. 21 Jungs und 7 Mädchen. Aus Gewohnheit zu den Mädchen zugehen, setzte ich mich auch zu diesen in die Nähe. Links neben mir, Sebastian, ein Extrem irreführender Junge den ich aber schnell mochte, rechts neben mir Kashaf, ein Mädchen welches mehr Behaarung hatte als ein Alpaka. Um ehrlich zu sein habe ich erst daran gezweifelt dass sie tatsächlich ein Mädchen ist, sie war doppelt so groß wie ich und hatte einen Schnauzer.
So kontaktfreudig, wie im Kindergarten, ging ich los und suchte nach neuen Leuten. Erstmal bei den Mädchen, hatte im Kindergarten ja auch besser Funktioniert. Ich stellte mich vor und was geschah, sie lachten mich aus. BOOOM! Eine Welt ist zusammen gebrochen. Was war nur mit den Mädchen passiert das sie keine Jungs mehr mochten? Ich in meiner Hartnäckigkeit versuchte mich weiter bei denen, Vergebens. Darauf folgte eine Geschichte des Mobbens gegen mich. (…) Ich distanzierte mich von den Mädchen und wandte mich Timo und Sebastian zu, meinen derzeitigen Freunde, mit denen ich meine Freizeit verbrachte. Wir Bauten ein Club auf, der die ganze Siedlung Regierte und es nur wenige gab die es gegen uns angehen konnten. Wir waren einfach zu viele. Schulisch war ich in der Hölle doch Privat hab ich diese 20 Kinder geführt um die anderen zu besiegen. Keiner hatte ein solch taktisches denken wie ich. Trotzdem ließ mich die Schule nicht kalt und zuhause war es auch nicht besser. Ärger von Mutter und Vater, gehänselt vom Bruder. Ich hatte keine Lust mehr. Das mit 6 Jahren zu sagen ist schon heftig. Trotzdem hielten meine Eltern zu mir und Erkannten das etwas mit mir nicht in Ordnung war. Ich ging also in die Kinderklinik Oldenburg und durfte erstmals einer Psychotherapie beiwohnen. Festgestellt haben die dann ADHS. Ich nehme also mehr Dinge in meiner Umgebung war als andere und kann mich nicht so recht auf einzelne Sachen Konzentrieren.
In einer der Sitzungen fragte sie dann etwas: „Bist du mit dir zufrieden“
Ich guckte sie traurig an und sagte: „Nein, das bin ich nicht…“. „Was würdest du ändern, wenn du es könntest“. Ich fummelte in meinem Gesicht herum und sah im Fenster mein Spiegelbild. „Das hier“ und fummelte weiter in meinem Gesicht herum.
Sie schaute nur verwirrt und wusste nicht so recht was sie darauf sagen sollte, also packte sie drei Bilder aus. Das erste war ein Rechteck, das zweite ein Dreieck und das letzte ein Kreis. Das Rechteck bedeutet die Gesellschaft, du und ich, wir alle. Das Dreieck ist das Leben in Freundschaft, mit denen die dir Lieb sind und der Kreis ist deine Angst vor etwas. Sie packte ein Haufen von kleinen Plastik Tieren aus, „Nimm dir so viele kleine Tiere und Platziere sie auf den Formen“. Dies tat ich, ein Bär und ein Löwe für meine Eltern und einen Bock für meinen Bruder auf das Rechteck. Einen Specht und eine Giraffe für Timo und Sebastian auf das Dreieck und einen sitzenden Gorilla auf den Kreis für mich. Sie guckte sich das an und fragte warum dieser Gorilla da saß. Hab ich Angst vor dem alleine sein? „Alleine lebe ich schon, ich hab nur Angst davor dieser Gorilla zu werden!“ Sie schaute erst nur und sagte: „Darf ich dies deinen Eltern berichten?“ „NEIN!!!“ kam sofort aus mir raus. „Ich kann dir helfen, nicht dieser Gorilla zu werden, nur muss ich dafür deinen Eltern dies erzählen“. Ich schaute aus dem Fenster, ein Baum der im Wind weht, Blätter die über den Hof Flogen. Ich schaute zu ihr mit Tränen in den Augen „Ich brauche keine Hilfe!“
Wie unrecht ich hatte, aber ich wusste es nicht besser. Ich hätte die Hilfe annehmen sollen, aber ich tat es nicht. Was darauf folgte ist ein großes schwarzes Loch in das ich immer tiefer reinfiel, meinen Eltern aber alles verheimlichte und es größtenteils Verbarg.

Karneval, ein schönes fest, wenn man den Sinn dahinter betrachtet. Menschen verkleiden sich und sind für einen Tag wer anders. Ein König, eine Prinzessin, Polizist oder in meinem Fall Indianer. Eigentlich beneidete ich die Mädchen meiner Klasse. Sie durften als Prinzessin oder ähnliches gehen. Wäre ich auch gerne, aber wie erklärt man das seinen Eltern? „Hallo Eltern ich will kein Indianer sondern eine Prinzessin sein!“. Klingt irgendwie Scheiße und so beschloss ich in den nächsten Jahren mich nicht großartig zu Verkleiden sondern ging als „Geheim Agent auf Mission“.

Wir bekamen, ich weiß nicht mehr genau wann, einen Hund namens Sammy. Ein Kleiner Jack Russell Welpe der mir im späteren Verlauf einige Male das Leben rettete. Der kleine Hund war weiß mit großen orangen Flecken, einer nahe links am Hals, zwei Richtung Gesäß, einer auf der rechten Seite und der letzte am Hintern leicht linkslastig. Der Kopf der war aber Orange mit einem weißem Fleck im Nacken und einem weißen Unterkiefer. Sein Schwanz hatte nur einen orangen Ansatz, die Spitze war aber Weiß.
Irgendwann in der Schule mitten im Unterricht hatte ich irgendwie zu viel, stürzte raus und fand mich unter der Treppe kauernd neben dem Musikraum wieder. Es passierte etwas zum ersten Mal. Ich hatte das Gefühl der Raum hatte eine Schwingung. Es bewegte sich alles im Takt, bewegte sich nur und sagte aber nichts. Die Gegenstände am Fenster zu den Bäumen draußen im Wind. Es kam mir ein kalter Schauer über den Rücken. RAUS! Nicht weit meiner Klasse fern lag ich nun, aber trotzdem brauchte es etwas bis die mich fanden. Ich lag nun da, zitternd und weinend und wusste nicht warum. Im Hintergrund übte die Bläserklasse einige Stücke und das Weinen hörte auf. Ich zitterte nur noch unkontrolliert und wusste nicht weiter. Bis mich meine Lehrer fanden vergangen 2 Schulstunden und dazwischen die große Pause. Die Vertrauenslehrer wollten mich ab da an regelmäßig sprechen. Die spielten mit mir Spiele und suchten irgendeinen Grund um meine Mutter für mein Verhalten zu belangen. Schließlich schafften sie es dann, dass meine Mutter die ganze Schule zusammenschrie und ich vor der Tür saß. Als sie hinaus stürmte und mich sah fing sie an zu weinen drehte sich um und maulte die Lehrer an, warum ich denn da säße.
(…)
Weiter geht es mit dem Beginn meines größten Hobbys, dem Gitarre spielen. Im Musikunterricht hatten wir einmal Besuch von einem Mann der später noch an meinem Abschluss wichtig wird. Er spielt eine einfache Tonfolge und sang mit uns. Ab da an wusste ich: Ich werde mal Gitarrist!
(…)
Im November 2007 starb dann mein Opa, am Abend zuvor waren wir bei ihm, die ganze Familie versammelt, alle glücklich, alle gesund. Ich weiß nicht was wir gefeiert haben, ich war auf jeden Fall müde und hab meinen Opa an gemeckert er solle aufhören mich zu ärgern. Natürlich hörte er nicht auf, warum auch es war mein einziger Opa und Opas dürfen so was nun mal.
Der Anruf kam um 6:19 Uhr am nächsten Morgen. Warum weiß ich das so genau? Ab dem Zeitpunkt ist meine Familie auseinandergebrochen. Alle bewunderten mich für meinen Mut, mich von meinem Opa zu verabschieden, in meinem Alter von 8 Jahren. Unser Pastor hat mir das mit dem Tot so schön erklärt, dass ich seit dem keine Angst mehr vor dem Tot hatte. Kann man positiv und negativ sehen.
Positiv ich konnte und kann immer noch mit Toten umgehen und andere trösten. Negativ Ich hatte keine Angst zu sterben und begrüßte es sogar. Meine Mutter stürzte in ein tieferes Loch, als ich es mir vorstellen konnte. Sie hängt da heute, fast 10 Jahre später, immer noch drin.
Mein Leid in der Schule mit dem Tot meines Opas brachte mich zu Selbstmordgedanken.
„Wenn ich sterbe komme ich bestimmt als besserer Mensch wieder“ zu diesem Moment wünschte ich mir schon sehnlichst ein Mädchen zu sein. Und nahm mir ein Messer und legte es auf meine Pulsader am Arm. Ich drückte ein wenig und es fühlte sich befreiend an. Ich wollte es durchziehen, ein glatter Schnitt und die Welt wird gut. Dann kam mein Hund Sammy, setzte sich an mein Bein und presste sich dran…
Tränen kamen mir und ich legte das leicht blutige Messer weg. Wusch es ab und klebte ein Pflaster auf die Wunde, die zum Glück nur die Haut versetzte und keine Arterie. Ich setzte mich hin, auf den Boden und weinte, fragte mich „Warum?“ doch fand ich keine Antwort. Sammy presste sich immer mehr an mich und tröstete mich durch seine Nähe. Als meine Eltern kamen war das Pflaster ab, die Wunde blutete nicht mehr und ich hatte alles soweit gereinigt. Mein Leben ging weiter.
(…)
Weihnachten 2007 bekam ich dann meine Gitarre. Überglücklich klimperte ich ohne zu wissen was ich tue, Tag und Nacht. 2008 begann dann mein Unterricht bei Martin, ein Gitarrist der Blues liebt und es mir beibrachte. Ich lernte Blues. Hörte in all dem Leid Hoffnung und spielte und übte mehr denn je. Ich holte schnell meine Mitschüler ein und machte jeden Song zu meinem Eigenen. Martin sagte mir in meiner letzten Gitarrenstunde, dass er noch nie einen solchen Musiker wie mich erlebt hat, der mit einer solchen Kraft spielt, die jeden bewegt. Es gab aber auch mal eine Zeit in der ich nicht spielen wollte, ich vegetierte vor mich hin und hörte nur Musik. Danach jedoch war ich inspirierter als je zu vor, spielte nach einer Feier 4 Stimmig auf 13er Saiten, schaffe in manchen Momenten nüchtern aber nur 3 Stimmig und an schlechten Tagen gerade so die 1. Falls es sich jetzt so anhört, dass ich viel trinke, dem ist nicht so. Es beschränkt sich auf einem Mal im Monat, wenn überhaupt so viel.

Die Gedanken an Selbstmord blieben aber dennoch nicht fern. Sie waren direkt neben mir und nur Musik konnte sie fern halten. Ich lernte von 2006 bis 2010 Karate um mich im Notfall zu verteidigen, was nie funktionierte, da ich keinem Menschen Leid zufügen konnte, dachte ich zumindest. Stattdessen nutzte ich den Gürtel um ihn an der Decke in meinem Zimmer zu befestigen. Wenn das Ausbluten nicht funktioniert dann bestimmt das Ersticken. Ich hatte alles bereit. Brauchte nur noch den Kopf durchzustecken und loslassen… Es kratzte an meiner Tür, ich hatte sie nicht richtig verschlossen und Sammy kam herein. Ich stieg vom Stuhl auf den Boden auf mein Bett nahm nach einer Zeit den Gürtel von der Decke und legte mich hin, Sammy zu meinen Füßen. Er zitterte leicht und schaute mich nur an. Ich schaute zurück. Dies ging gefühlt Stunden. Die Tür ging auf und meine Mutter kam rein. Sah mich mit Sammy inzwischen schmusen, was sein erstes und letztes Mal schmusen war, und fragte erstmal warum ich noch nichts an Hausarbeiten getan hatte. Sammy lief glücklich zu ihr und ich drehte mich um, sah sie an und machte erstmal die Hausaufgaben.
(…)
Am Ende der 4 Klasse ging es wieder in ein Tief. Ich kam mit Bissspuren und blauen Flecken nach Hause. Alles nur von diesen 7 Mädchen aus meiner Klasse. Keine Unterstützung von meinen Kameraden oder Lehrern. Eher machten die mich zusätzlich runter. Beleidigten mich, machten mich für mein Wissen runter. Keiner Verstand mich, ich wollte nur so sein wie die. Ich griff wieder zum Messer, wieder an der Linken, setzte auf, diesmal kein Hund zum Trösten. Dieser war mit meinen Eltern spazieren. Ich dachte zurück an all das was passiert ist und… mir rutschte das Messer aus und knallte auf den Boden als es an der Tür klingelte. Auf dem Boden der Tatsachen zurück nahm ich es und steckte es weg. „Wieso bin ich so wie ich bin?“ „Wieso bin ich krank?“ „Wieso bin ich auf dieser Welt alleine?“

Ab jetzt beginnt meine Spur erwachsen zu werden:
Ich hörte mit der Gewalt auf, legte meine Gürtel im Karate weg und ging eine andere Richtung. Ich ging zu den Maltesern. Meine Gruppe war Herzlos, trotzdem mehr Familie als alles zuvor…
Ich ging auf die neue Schule und traf auf meine alte Klasse, ging zu meiner Lehrerin Frau B. und fragte ob ich vielleicht wechseln könnte. Sie wusste es nicht, war überfordert also ging ich in der Pause zum Schulleiter Herr B. Sie hatten den gleichen Nachnamen aber waren nicht verwandt, was ich tatsächlich noch nicht verstehen konnte, wie es Menschen mit demselben Namen gab diese aber in keiner Beziehung zueinander Standen. Herr B. guckte mich auf die Frage des Klassenwechsels nur verdutzt an: „Ich kann nicht Versprechen das ich dieses Jahr überlebe, wenn ich in der Klasse bleibe“. Ich schaute ihn Ernst an. Er überlegte nur kurz, nahm mich mit und fragte wer aus der anderen Klasse wechseln möchte. Ein Zwilling meldete sich und ging zur Nebenklasse. Ich setzte mich zu ihrer Schwester und einem pummeligen Jungen. Tobias. Ich entfernte mich recht schnell von meinen alten Bekanntschaften und knüpfte neue.
(…)
Tobias war der Erste der mich zu sich nach Hause einlud. Wir haben zusammen Blödsinn gemacht und Spiele gespielt. Wir lernten einen neuen in der 6ten Klasse kennen, Florian, einen Taubenzüchter aus einer Bauernschaft von meinem Dorf. Wir waren ein Traumteam, keiner konnte uns was, wir waren unbesiegbar zusammen. Eines Tages übernachtete ich mal wieder bei Tobias und am Abend hatte ich ein Kribbeln im Bauch, ungewöhnlich, aber es war schön. Ich hatte mich verliebt. Ich mochte ihm nichts sagen und genoss nur dieses Gefühl, wenn ich bei ihm war. Seine Eltern kriegten das Raus, dass ich ihn mehr als nur mochte und als er sich dessen Entwickelte, verbaten sie den Kontakt. Florian blieb bei ihm und ich war wieder alleine.
Todtraurig weinte ich Tag und Nacht verstand es aber kaum. Ich ging nach Vechta zu den Maltesern und lernte die mal besser kennen. Ich hatte zuvor auf einem Zeltlager was von ihnen gehört. Und bei meinem zweiten Zeltlager war ich mit denen dabei. Eine Familie die mich verstand. Beim Zeltlager am Ansveruskreuz hatte ich dann meinen zweiten Zusammenbruch. Mitten im Gottesdienst ist etwas in mir zusammen gebrochen ich konnte nur noch an dieses unrhythmische Verhalten aller zu der Natur denken. Erst wurde ich Nervös und dann brach ich zusammen. Mein Kreislauf ging immer weiter abwärts. Nach mehreren Stunden im Sanitätszelt unter Dauerbeobachtung wurde ich schließlich zum Abendessen abgeholt. Mir wurde anschließend gesagt, dass es in dem Jahr mehr Kreislaufversagen gab als jemals zuvor in einem Zeltlager, obwohl es mit knapp 450 Menschen eines der kleinsten war. Ich erfuhr Fürsorge für meine Gesundheit und verliebte mich Hals über Kopf in meinen Gruppenleiter. Er hatte eine Freundin doch wollte ich die sein, die er begehrt. Mein Wunsch weiblich zu sein wuchs mit jedem Moment mehr. Nach weiteren Jahren wurde es immer seltener, dass ich zum Malteser ging, um ihm nicht zu begegnen. Es erschien mir wieder Unwirklich warum es so war.
(…)
2012 bekam ich meine Westerngitarre und fing an zu komponieren, kurze Zeit später bekam ich auch eine E-Gitarre und Zubehör. Ich fand neue Freunde. Marius, Alexander und Michael. Wir verstanden uns nie alle. Erst war ich im Kleinkrieg mit Alexander, als es mit ihm wieder normal wurde war Marius dran, welches sich weiter als ein Kleinkrieg entwickelte. Alexander hielt jedoch die Gruppe zusammen, dafür müsste ich ihm eigentlich danken. Auch wenn es nur Kumpels waren und keine Freunde. Michael distanzierte sich immer weiter von uns und als wir aus der Schule heraus kamen, verließ er uns fast komplett. Ich hatte in der 8ten eine Freundin, die Beziehung ging aber rasch in die Brüche.
(…)
Die Realschule hab ich glaube ich nur überlebt, weil ich jeden Moment genossen habe. Ich war verrückt, habe gelacht und getanzt, die Freiheit genossen. Ich bekam auch weibliche Freunde, die leider nicht lange nach der Schule hielten. Die haben mir aber das Gefühl gegeben eine von ihnen zu sein, auch wenn ich augenscheinlich ein Junge bin, hatten sie es akzeptiert ohne es zu wissen. Ich schaute mir viel von ihnen ab und ging immer weiter in die Schiene: „So sein wollen wie ein Mädchen“
(…)
Dieses „Anders sein“ fiel aber Einigen auf die versuchten mich zu schikanieren. Als die Kinder dann merkten, dass es mit Worten nicht funktionierte gingen diese weiter. Es ging Anfangs mit lautem ins Ohr kreischen, auslachen und ähnlichem los und ging irgendwann soweit das die zuschlugen. Irgendwann in der 10 Klasse war es mir leid, ich vergaß meine Ehre, meinen Anstand und zahlte es ihnen heim. Hier kam mein jahrelanges Training zum ersten Mal richtig zum Einsatz. Einen, der mir auf den Kopf schlug, besiegte ich im Kampf. Heutzutage eine wahre Seltenheit, einen Kampf zu haben in dem nur zwei gegeneinander kämpfen, ohne dass wer anders Mithilft. Er schlug mir in dem Kampf die Brille vom Kopf und ich donnerte ihm einen blutigen Mund und eine blutige Nase. Wir wurden von einem Dutzend Leuten aus meinem Jahrgang auseinandergetrieben. Das Echo seiner Leute ließ nur nicht lange auf sich warten und einer seiner kleinen Schläger zog mich am Ohr, woraufhin ich ihn im Schwitzkasten fast erwürgte. Einem derer die dem Kerlchen zu Hilfe kommen wollten verpasste ich einen Schlag in den Solarplexus, einen Punkt im Brustkorb der schwere Folgen haben kann. Der Junge sackte zusammen und war kurzzeitig Bewusstlos. Als dann meine Klassenkameraden dazwischen gingen standen 30 Leute zwischen den Fronten. Einige halfen den Verletzten und andere meckerten die Kinder aus warum die mich nicht einfach in Ruhe ließen. Meine Freunde hingegen schauten mich nur verstört an und konnten nicht glauben was ich getan habe und ich muss zugeben dass ich es auch nicht glaubte, bis mich die Lehrer darauf aufmerksam machten und mir vorlegten das Selbstverteidigung in Ordnung sei, dass was ich jedoch getan habe eine Straftat wäre. Am Ende haben dann alle ihre Anschuldigungen fallen gelassen, aus Angst vor mir oder einfach weil es Selbstverteidigung war und keine Straftat, ich kann es nicht sagen.
(…)
Bei meinem Abschluss hatten wir das Thema Zuhälter und Bitches. Ich ging als „Bitch“ in die Vorbereitung und das Tragen der Klamotten hat mich erfüllt, ich war nicht mehr gefangen. Es war Unbeschreiblich. An dem Mottotag ging ich dann in einem schwarzen Kleid. Ich war nicht nur hübsch und augenscheinlich eine Frau, ich war ICH. Meine Mutter sagte mir in den Vorbereitungen immer ich solle mich wieder in meine gewohnten Klamotten werfen, ich sei ein Junge und das muss so. Mein Vater sah mich nur an und verstand das ich mich wohlfühlte, sagte aber nichts dazu.
(…)
Meine Familie brach weiter zusammen. (…)
Meine Familie Vaterseits traf sich bei meiner Tante. Wir berieten die Situation, dass sich meine Eltern trennen, Untreue, Vertrauensmissbrauch und vieles mehr war im Spiel und als Theorie. Es wurde auch gesagt das Linda, meine Tante, und Nancy, meine Cousine, von meiner Mutter gelernt haben wie man ein Kind schlägt ohne Spuren zu hinterlassen. Geübt soll es meine Mutter an mir haben. Nancy die meine Mutter auf den Tot nicht stehen sehen kann, hat sie bei Anschuldigungen in Schutz genommen und verteidigt, Positiv argumentiert und erwähnt das sie nichts dafür kann. Meine Mutter ist meine Mutter, und jeder ist so wie man geboren wurde. Wie ich später erfahren durfte stimmten alle Anschuldigungen meine Eltern sich gegeben haben, welche haargenau dieselben waren, nicht zu, noch nicht. Beide haben Versucht es zu retten, aber wie es nun mal ist, wenn man alleine handelt und versucht alles zu retten, es geht schief.
(…)
Dann kommen wir bald zu heute. Ich fing meinen BFD im Krankenhaus in Wildeshausen an. Auf der Chirurgie werde ich sehr geschätzt und für meine Arbeit gelobt. Bei einem BFD gibt es jedoch nicht nur Arbeit sondern auch Seminare. Ich erfuhr Familie wie noch nie. Meine eigene riss weiter auseinander und ich vergrub mich immer mehr in meinem Zimmer. Vielleicht weil ich mich nicht mehr wohl fühlte. In den Seminaren waren alle so verrückt wie ich und ich verstand mich sofort mit allen, als wäre ich im Himmel. Nach zwei Seminaren kam das politische Seminar, in diesem habe ich einiges gelernt. Ich lernte einen Transgender Namens Mika kennen. Selber war er einmal ein Mädchen und hat sich nach einigem Erlebten entschlossen, ein Mann zu werden. Ich bestaunte seinen Mut.

Mein Outen:
Mein dritter Zusammenbruch. Wir redeten über psychische Erkrankungen und alle wurden nervöser. (…)Die Bewegung der Beine und Hände, die der Köpfe und der Körper. Alles eine Symphonie, alle im Takt außer eine, die es selber nicht merkte und auch nichts dafür kann. Ich wurde hibbelig stürzte nach ca. 20min hinaus und fand mich unter der Treppe mit Stöpseln in den Ohren, laut Ed Sheeran hörend wieder. Mir wurde klar, dass ich kaputt bin.
In dieser Woche hatte ich die Karten in der Hand. Der einzige Gitarrist unter 120 Menschen. Ich wurde intim mit einigen Frauen und keine konnte mein Gefühl befriedigen an ihrer Stelle zu sein und begehrt zu werden. Während die es genossen, war ich wie eine Leiche, spürte nichts als Schmerz. Meine Fibrose ist aufgeplatzt und brauchte ein paar Tage zum heilen. Aber das war nicht der einzige Schmerz, der Schmerz ging durch meine Seele und Ich entschloss, „Ich brauche Hilfe“.
Am Tag nach dem Seminar sind meine Mutter und mein Bruder weggezogen und als Abschied umarmte mich mein Bruder als wäre ich seine Schwester. Ich war zutiefst berührt, auch wenn er das nicht absichtlich getan haben sollte, ich habe es genossen und habe Freudentränen in den Augen, wenn ich nur daran denke…, er sah mich darauf hin in alten, von meiner Mutter nicht genutzten Klamotten, die sie nicht mehr brauchte. Es war mir unangenehm von ihm so gesehen zu werden. Doch wurde es mal Zeit. Ich fühlte mich den ganzen Tag in diesen Klamotten so wohl wie lange noch nicht und zog nachdem ich geduscht und ihn kommen gehört habe schnell das Top aus um es zu verstecken. Wie dämlich von mir meine Identität zu verstecken…
Zwei Tage nach dem Seminar habe ich diesen Text geschrieben. Habe meinem Bruder gedankt und überlege ob ich ihm diesen Text auf sein PC ziehe damit zumindest einer mein Geheimnis weiß. Ich weiß nur nicht ob er das versteht oder wie er damit umgeht. Ehrlich gesagt hab ich Angst das alles was noch da ist zerplatzt oder der Kommentar aufkommt „alles sei nur eine Phase“. Es ist keine Phase sondern mein Leben. Ich bin gefangen in diesem Körper und weiß nicht weiter…!
Meinem Bruder hab ich es dann doch nicht gegeben, sondern meinem Vater. Ich zog es auf seinem PC und überlegte lange davor, ob ich es lösche und mich weiter verleugne oder ob ich mich stelle und glücklich werde. Ich entschied mich es drauf zu lassen und klappte seinen Laptop zu. Angst breitete sich aus. Was, wenn er das nicht versteht? Was, wenn er mich abstößt wie altes Obst?
Es war zu spät, der PC war im Ruhemodus und ich sagte ihm, dass der Text nicht leicht sei, dass er dies komplett lesen soll. Er tat es erst nicht. Es war sein Geburtstag und er vertraute mir, dass ich Recht hatte. Am nächsten Morgen hatte ich Frühschicht im Krankenhaus, er konnte nicht schlafen und las den Text. Er kam in mein Zimmer und umarmte mich, sprach mit mir und verstand mich.
Zwei Tage später ging ich zum Arzt, der verstand mich auch, wusste aber nicht wie das abläuft, nahm mir aber meine Angst. Nach meinem Arztbesuch mit dem Versprechen, wollte ich mich meinem Vater als Mädchen vorstellen, es rief Jonathan, eine guter Zockerfreund an und fragte mich wo ich die ganzen Tage war. Er war der dritte der von meinem Geheimnis wusste…

Man weiß gar nicht, wie schön es sein kann Selfies zu machen. Hatte ich zuvor noch nie. Es ist aber ein wundervolles Gefühl sich in seinem eigenen Abbild wohl zu fühlen. Nach Jonathan erfuhr es dann mein Bruder und dann meine Mutter. Beide nahmen es mit Humor und meine Mutter freute sich, dass sie mit ihrer Tochter einen BH kaufen kann. Mein Urologe nahm das alles nicht so locker und packte seine Sachen und ging aus dem Raum ohne mir in die Augen zu schauen. Was ein Arschloch!
Nach noch ein paar Tagen schrieb ich das dann Mika. Erkannte das wir gar nicht so verschieden waren und wir unterhielten und über Gott und die Welt. Das erste Mal dass ich von jemandem ein Lächeln auf den Lippen hatte der mich versteht. Es handelte sich tatsächlich um Gott und die Welt, also ist das nicht weit ausgeholt. Ab da an erfuhren es immer mehr Leute, nur bei der Arbeit waren noch alle im Dunkeln. Das sollte auch erstmal so bleiben.

Binnen zwei Wochen hab ich so viel erreicht wie noch nie zuvor. Mein Geheimnis wussten immer mehr und es fühlte sich gut an Verstanden zu werden! Meine Freunde sagten ich sei nicht mehr der kleine, aufgedrehte und total verrückte Junge wie in der Schule. Ich habe mich Verändert, zum Guten, ich sei nun „Normal“. Zwei Wochen und ich war glücklicher als zuvor… hätte ich niemals mit gerechnet, auch wenn es noch lange nicht perfekt ist, ist es doch angenehmer als ein Junge zu leben und dem Tot unglaublich nahe zu sein. Der Besuch in der Klinik rückte immer näher und ich lebte mehr und mehr wie ich sein wollte, eine Umstellung das zu tun was man für richtig hält, ohne zu berücksichtigen was die Gesellschaft denkt. Danke Mika, für deine Hilfe, denn ohne ihn wäre ich in den zwei Wochen mit Sicherheit nicht so weit gewesen wie ich es geschafft habe, auch wenn ich noch nicht in allen Situationen meines Lebens ein Mädchen sein konnte, war es trotzdem erfüllend so zu leben. In der Klinik war ich nicht als Junge sondern als Mädchen. Unauffällig, fast unsichtbar. Das Gespräch ging über Stunden und mir wurde am Ende empfohlen in stationäre Behandlung zu gehen. Offiziell nur wegen Depressionen. Inoffiziell wollen die herausfinden ob mein Verhalten zu BPS passt. Deshalb 12 Wochen Stationär. Akute Suizidgefahr schließen die aus und meinen sogar, dass ich mich selbst davon befreit habe. Ich bin mir da noch nicht allzu sicher ob das so ist.
(…)
Ostern war nun vorbei, immer noch keine Antwort von der Psychiatrie. Ich entschloss kurzer Hand zu meiner Mutter zu fahren. Einfach so nur gucken wie es denen geht. Wenn die nicht zu mir kommen gehe ich halt zu denen! Was passiert ist war eigentlich schon klar. Gegenseitige Vorwürfe, aufgebrachte Stimmung, alle Sauer, keiner Glücklich. Das Gegenteil von dem was ich Erreichen wollte…

Seit dem Termin mit der Psychologin verlief nichts wie es eigentlich sollte. Es sollte aufwärts gehen aber irgendwie geht es nur Abwärts, steil Richtung Boden. Ostern war kacke, die Psychiatrie meldet sich nicht, Stress bei der Arbeit, keine Zeit um zuhause irgendetwas zu machen. Es ging ja die ganze Zeit Berg ab aber nun wurde die Steigung mal wieder zu groß.
(…)
Die Einschulung für meinen Traumjob ist hinter mir! Eine Wohnmöglichkeit habe ich auch… Es scheint, als wäre bald die Zeit für einen Neuanfang. Blöd nur das ich immer noch gefangen bin und somit nicht neu anfangen kann…

Es geht trotzdem Voran. Das Schreiben der Psychiatrie kann ich als Gutachten nutzen und ich kriege mehr Zuspruch für mein Vorhaben als ich erwartet hatte. Meine Seminargruppe sagte zu mir nur, dass ich sehr Mutig sei, das so offen und locker zu sagen aber so Offen und locker wie ich das herüberbringe ist es weitaus nicht. Klar waren die vorerst Geschockt aber am Ende haben die nur gesagt: das kostet einen! Jetzt müssen wir erstmal shoppen gehen!
Ich stelle mir gerade 30 Leute in einem Geschäft vor, die die komplette Frauenabteilung belagern und versuchen was Passendes für mich zu finden und dabei nur Blödsinn machen. Diese Mauis sind irgendwie eine große, glückliche und leicht versoffene Familie für mich und überhaupt stehen so viele hinter mir, dass es für mich Rätselhaft ist warum es mir ständig noch so schlecht geht…

Ellie

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Jasmins Zeitlinie zur Personenstandsänderung

Autorin: Jasmin

 

Ich will hier mal die Zeitlinie festhalten in der meine / abgelaufen ist:

 

11.09.2015

Antrag auf VÄ/PÄ beim Amtsgericht Berlin-Schöneberg persönlich abgegeben. In meinem Anschreiben hatte ich den Richter persönlich angeschrieben und auf allgemeine Formulierungen verzichtet.
Gutachter habe ich keine angegeben, das wurde dann während der Anhörung erörtert. Den Namen des zuständigen Richters bekam ich von meiner Psychologin.
– das Antragsschreiben
– eine Kopie meines Personalausweises
– ein Lebenslauf, der meine transsexuelle Entwicklung aufzeigt
– ein Antrag auf Verfahrenskostenhilfe (auch Prozesskostenhilfe genannt)

16.09.2015

Ladung des Amtsgerichtes zur Anhörung am 12.11.2015

12.11.2015

Anhörung (Besonders begrüßte der Richter, das meine Frau anwesend war und die Situation aus ihrer Sicht darlegen konnte. Außerdem schien ihm zu gefallen, das ich voll umfänglich schon seit 1 Jahr im „Alltagstest“ war, d.h. auch bei Gericht natürlich in weiblicher Kleidung etc. erschienen bin. Die Prozesskostenhilfe wurde in vollem Umfang bewilligt.)

18.11.2015

Erster Termin beim ersten Gutachter

03.12.2015

Zweiter Termin beim ersten Gutachter

21.01.2016

Das erste Gutachten wurde vom Amtsgericht zugeschickt

24.02.2016

Termin wegen Gutachten bei meiner begleitenden Psychologin (die vom Gericht als zweite Gutachterin zugelassen wurde)

10.03.2016

Das zweite Gutachten wurde vom Amtsgericht zugeschickt.

26.04.2016

Der vorläufige Beschluss war im Briefkasten

07.05.2016

Der rechtsgültige Beschluss liegt im Briefkasten

 

Alles in allem, also knapp 8 Monate von der Antragstellung bis zum rechtskräftigen Beschluss. Ich denke, da hat das Amtsgericht sehr zügig gearbeitet. Die größte Verzögerung kam vermutlich durch den Urlaub meiner Psychologin zustande, so dass das zweite Gutachten erst nach 2 Monaten erstellt werden konnte.

LG Jasmin

 

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Juliens transidenter Lebenslauf

Autor: Julien

TS Verlauf:
Ab 1994: Erste schwache Anzeichen für Transsexualität
1996: „Mama, ich will ein Junge sein.“
1999: Die Haare kommen ab!
2000: „Bist du ein Mädchen oder ein Junge?“
2005: Zweite Identität als Mann im Internet
2009-2011: Das Mannsweib
2014: Outing als Transgender bei einem Trans* Freund
2015 Februar: Outing in der Familie und öffentlicher Auftritt im gefühlten Geschlecht
Ab 2015 Mai: Psyschotherapie aufgenommen
2015 Juli: Der Selbsthilfegruppe Gendertreff beigetreten
2015 August: Outing auf der Arbeit
Ab 2015 September: Testosteron

Ab 1994: Erste schwache Anzeichen für Transsexualität
Das kleine Mädchen interessierte sich lieber für Jungensachen. Zu Karneval kam auch kein Prinzessinenkostüm in Frage. Es sollte ein Astronaut oder Batman sein, ganz egal ob die ältere Schwester Pocahontas oder eine Prinzessin war. Ich spielte auch viel lieber mit den Jungen Räuber und Gendarm, oder schlüpfte in die Rolle der PowerRangers, anstelle Hochzeit und ‚Vater, Mutter, Kind‘ mit den anderen Mädchen zu spielen.

1996: „Mama, ich will ein Junge sein.“
„Mama ich will ein Junge sein.“ Das sagte ich meiner Mutter ganz offen, die diese Aussage nicht ernst genommen hat, weil ich eben noch ein Kind war. Dass ich, viele Jahre später, nochmal auf sie zukommen würde, hat sie auch nicht gedacht.

1999: Die Haare kommen ab!
Ich wollte mir unbedingt die Haare kurz schneiden lassen und ich habe auch meine Mutter dazu überreden können. Es ging also zum Friseur und weg mit den Haaren. Damals habe ich mich darüber sehr gefreut, so auch mehr zum Jungen zu werden, jedoch begann auch die Pubertät.

2000: „Bist du ein Mädchen oder ein Junge?“
Zwei Mädchen kamen an der Bushaltestelle zu mir, die mich vorher auch immer wieder angestarrt und miteinander getuschelt haben. Sie grinsten und lachten auch leise, als eine mich dann fragte, ob ich nun ein Mädchen oder ein Junge wäre. Diese Situation war mir sehr unangenehm. Was sollte ich auch antworten? Vom Körper her war ich ein Mädchen, auch wenn meine Wunschvorstellung eine andere war. Hier zerbrach mein Traum, als ich eingestehen musste ein Mädchen zu sein. Von da an ließ ich meine Haare wieder wachsen und versuchte mich soweit es ging eben anzupassen.
Trotzdem suchte ich weiter die Gesellschaft der Jungen. Kleidung, Schmuck und Schminken gehörte nicht zu mir. Ich interessierte mich für Pokémon und Yukio. Mit den Jungs wurde in den Pausen Karten gespielt. Mein Verhalten sorgte auch dafür, dass ich bei den Mädchen immer mehr ins Mobbingfokus fiel. So kam es auch, dass ich bald für die Jungen genauso zu meiden war, auch wenn ich immer noch ein paar ‚Außenseiter‘ der Klasse weiterhin meine Freunde nennen konnte. Trotzdem wollte ich was ändern und bemühte mich noch mehr, eben meinem Körper zu entsprechen. Ich schaffte es auch mir weibliche Freunde zu suchen, was mir leider nicht mehr aus der Mobbinglage half.

2005: Zweite Identität als Mann im Internet
Das Internet war in meiner Welt geboren und zwar auch als meine zweite Geburt. Ich habe einen ‚Lebensraum‘ gefunden, an dem ich mich ausleben konnte. Rein virtuell natürlich nur. Das Internet und das MMO Rollenspiel gab mir die Möglichkeit doch noch auszuleben was ich war und das auch anonym. Nach außen war ich weiterhin die junge Frau, während ich im Internet mein inneres Leben ausleben konnte.
Jedoch hatte das zur Folge, dass ich mich mehr und mehr von meiner Umwelt abgeschottet habe. Freundschaften konnten nicht gehalten werden und man lebte sich schließlich auseinander. Das war mir auch ganz recht. Ich hatte keine Zeit mehr, weil ich jede Minute meiner Freizeit im Internet war. Zeitweise war es so schlimm, dass ich in ein so tiefes Loch gefallen war, das gar kein richtiges Leben mehr um mich herum existierte. Meine Familie machte sich große Sorgen, die ich nicht gesehen habe. Schließlich fand ich mich in meinem verdreckten Zimmer und mich ungepflegt wieder. Ich wachte auf. Ab da habe ich mein Leben wieder zum großen Teil in den Griff bekommen und auch eine Ausbildung angefangen. Trotzdem blieb ich im Internet. Ich setzte mir Grenzen, aber ohne konnte ich nicht. Es war mein Anker, der mich das Leben ertragen ließ.

2009-2011: Das Mannsweib
Im Jahr 2009 begann ich meine Ausbildung als Werbetechniker(in). Die Jahre dort halfen mir zu mehr innerer Stärke. Ich lernte auf eigenen Beinen zu stehen und zog im zweiten Lehrjahr auch von zuhause aus. Ich war kein Mann, aber in diesem Beruf musste man hart mit anpacken und unter den Kollegen war ich das Mannsweib. Damit konnte ich mich gut auseinander setzen. Schließlich war ich auch ein Mannsweib. Eine Frau war ich wirklich nicht. Das war das erste Wort mit dem ich mich schon mehr identifizieren konnte. So lebte es sich die folgenden Jahre etwas leichter, auch wenn irgendwas immer noch nicht stimmte. Noch immer kam ich kaum vor die Türe und verbrachte weiterhin meine Freizeit am PC.

2014: Outing als Transgender bei einem Trans* Freund
Durch das Internet kam ich an eine Person, die sich mir als Transgender offenbarte. Das war der erste Kontakt seit Jahren, mit dem ich auch mal gesprochen habe. Er half mir an einen Stimmenverzerrer zu kommen, sodass ich auch mit anderen sprechen konnte im Internet, ohne meine Identität als Mann zu verlieren. Das war der erste Schritt in ein geselligeres Leben. Dieser Freund erzählte mir alles über seinen bisherigen Weg und ich konnte mich so gut darin wieder erkennen, was er mir erzählt hatte. Nun hatte ich auch endlich den Namen für mein Problem. Ich bin Transsexuell.

2015 Februar: Outing in der Familie und öffentlicher Auftritt im gefühlten Geschlecht
Ich brauchte ein gutes Jahr, um für mich alles nochmal genau zu überdenken. Ich fragte mich, ob ich nicht doch als Frau weiter leben kann und eben wie bisher. Die Antwort war: Nein! Ich wollte mich nicht länger selbst belügen, mir vormachen ich kann so weiter machen und finde meine ‚Befriedigung‘ im Internet. Es ging nicht mehr und wird auch nie wieder so werden. Ich wollte aus meinen Wänden ausbrechen und mein Leben auch in der Wirklichkeit beginnen. Ich möchte sein, was ich in Wirklichkeit bin und nicht mehr mit meinem ‚Pixel-Ich‘ im Internet leben, während ich vor dem Rechner eingehe.
Also ab mit den Haaren, alle Klamotten die mir zu fraulich waren kamen weg und ich entschied mich für den Jungennamen, den ich bekommen hätte, wenn ich wirklich als Junge geboren wäre: Julien. Dazu einen Zweitnamen: Jeremy.
Als ich so dann bei meiner Mutter aufschlug, kam direkt der Spruch: „Na, willst du wieder ein Junge sein?“ Dass sie damit Recht hatte, musste sie dann erst mal schlucken. Sie steht mir aber bei, genauso wie mein Stiefvater, Schwester & ihr Freund, wie auch meine Oma.
In meiner Onlinewelt bin ich nicht geoutet, abgesehen von dem anderen Transgender der Bescheid weiß. Ich möchte auch, dass es so bleibt. Sie kennen mich alle als Julien und sehen mich als Mann. Ich möchte nicht dass sich das ändert.
Die körperliche Transition wird auch angestrebt und ich freue mich darauf, wenn die Hormontherapie mit Testosteron beginnt und auch die Operationen folgen. Schon jetzt hat sich ein Wandel in meinem Leben gezeigt. Ich bin aktiver, gesünder, bewege mich mehr, habe auf gehört zu Rauchen und gelange mehr und mehr an mein Wunschgewicht.

Ab 2015 Mai: Psyschotherapie aufgenommen
Seit Mai 2015 gehe ich zu einer Psychotherapeutin, die mich auf meinem Weg begleitet. Es hilft mir sehr und ist jedes Mal eine Erleichterung über aktuelle Probleme, aber auch Fortschritte sprechen zu können. Durch ihren Rat habe ich mich der Selbsthilfeorganisation Gendertreff angeschlossen.

2015 Juli: Der Selbsthilfegruppe Gendertreff beigetreten
Ich habe mich der Selbsthilfegruppe Gendertreff angeschlossen, mit der ich über ein Forum ständig im Kontakt bin und sich untereinander ausgetauscht werden kann. Es ist schön sich dort durch Erfahrungen informieren zu können und einfach Ängste und Sorgen zu teilen, wie sich auch untereinander zu freuen, wenn Hürden gemeistert wurden.
Jeden Monat trifft sich die Gruppe in Düsseldorf in einem Restaurant, um sich auch persönlich kennen zu lernen und bei Kaffee und Kuchen zu plaudern. Es bietet auch für Transgender eine Plattform sich mal in der Öffentlichkeit im gefühlten Geschlecht zu zeigen, auch wenn ich das selbst bereits längst im Alltag so halte. Die Gruppe ist sehr freundlich und ich habe mich gleich aufgenommen gefühlt, auch wenn es viel mehr Mann-zu-Frau sind, als Frau-zu-Mann.

2015 August: Outing auf der Arbeit
Vorab hatte ich mich bereits bei einigen Eltern, der Kinder die ich betreue, geoutet. Bisher sind dadurch keine Probleme entstanden, sondern mir meist mit Interesse und Neugier begegnet worden. Nun habe ich mich auch bei den noch ausstehenden Elternteilen geoutet, wie auch beim Jugendamt. Auch dort gab es keine Probleme, sondern Lob für mein Selbstbewusstsein und meine Offenheit. Ich bin darüber sehr erleichtert und freue mich über meinen weiteren Weg als Tagesvater.

Ab 2015 September: Testosteron
Die Blutuntersuchung ist zurzeit am Laufen und meine Indikation von meiner Therapeutin wird innerhalb der nächsten zwei Wochen ausgestellt, sodass die Behandlung mit Testosteron beginnen kann. So wird dann im September 2015 mein Start mit Testosteron sein, worauf ich mich schon sehr freue!

Julien

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