Die ARD-Serie Lindenstraße ist zum Kult avanciert und das nun schon seit knapp 33 Jahren. Grund genug, um unter dem Motto „Lindenstraße – Kult in Serie“ zu einem Event in das Filmmuseum in Düsseldorf zu laden. Die Gäste durften sich auf ein tolles Event freuen: 13 Schauspielerinnen und Schauspieler der Lindenstraße sowie die Produzenten Hans W. Geißendörfer und Hana Geißendörfer kamen nach Düsseldorf, um 15 Kultfolgen auf der Kinoleinwand zu präsentieren und in Talkrunden Hintergrundinformationen zu liefern. „Lindenstraße – Kult in Serie und ein Interview zum Thema Trans*“ weiterlesen
Schlagwort: Fernsehen
Gendertreff bei center.tv Düsseldorf
Bildnachweis: Screenshot der Sendung
Der Düsseldorfer Lokalsender center.tv berichtete in der November-Ausgabe seines Gesundheitsmagazins Vitamin D über Selbsthilfegruppen in Düsseldorf. Der Gendertreff Düsseldorf fand erstmalig im Oktober 2004 statt und war somit die Keimzelle des heutigen Gendertreff e.V. (i.Gr.). Wie alle Selbsthilfetreffen des Gendertreff ist auch der Gendertreff Düsseldorf anerkannte Selbsthilfegruppe und als solche auch mit anderen Düsseldorfer Selbsthilfegruppen über das Selbsthilfeservicebüro am Gesundheitsamt Düsseldorf vernetzt. „Gendertreff bei center.tv Düsseldorf“ weiterlesen
Menschen hautnah – Mädchen oder Junge?
WDR Fernsehen, Do., 27.07.2017, 22:10 Uhr – 22:55 Uhr
Menschen hautnah
Mädchen oder Junge?
Aufwachsen als Transgender-Kind
Ein Film von Norbert Lübbers
Sophia ist acht Jahre alt. Sie sieht aus wie ein Mädchen, sie fühlt sich als Mädchen. Geboren
aber wurde Sophia als Philipp. Doch mit gerade mal 4 Jahren beschließt sie, kein Junge mehr
zu sein. Sie will nur noch Röcke und Kleider tragen, lässt sich die Haare lang wachsen und
nennt sich wie die Prinzessin aus ihrer Lieblings-Fernsehserie. Am Anfang denken ihre Eltern,
das sei vielleicht nur eine Phase. Doch Sophia scheint genau zu wissen, wer sie ist. Sie sagt
nicht, dass sie ein Mädchen sein möchte. Sie sagt, dass sie ein Mädchen ist. Wenn sie mit
Philipp angesprochen wird, reagiert sie aggressiv. Schließlich überzeugt sie ihre Eltern und ihre
drei Brüder, sie als Tochter und Schwester zu akzeptieren.
Heike hatte immer die Tochter, die sie sich gewünscht hat. Seit vier Jahren heißt ihre Tochter
nun Fynn. Der Transjunge hatte mit 14 sein Coming-out. Die Mutter sagt, es sei nicht leicht
gewesen, sich von der Tochter zu verabschieden und einen Sohn zu bekommen. Heute geht es
ihr vor allem darum, dass Fynn die Unterstützung erhält, die er braucht. Er hat gerade sein
Abitur gemacht und hat jetzt nur einen Wunsch: eine Operation, um sich die Brüste abnehmen
zu lassen. Aber wieviel Veränderung muss wirklich sein, um ein glückliches Leben als Trans-
Mensch führen zu können?
Saskia Fahrenkrug leitet die Spezialambulanz am UKE in Hamburg. Mit ihrem Team betreut die
Psychotherapeutin fast 500 transidente Kinder und Jugendliche. Nachdem sie die Diagnose zur
sexuellen Identität gestellt hat, übernimmt der Hormonspezialist Achim Wüsthof die
medizinischen Maßnahmen. Gerade mit dem Einsetzen der Pubertät, wenn sich Brüste oder
Barthaare entwickeln, beobachtet der Endokrinologe bei vielen Patienten Verzweiflung und
Depressionen. Manche haben sogar Suizidversuche hinter sich. Eine Hormonbehandlung zu
unterlassen und abzuwarten, sei meist keine Option, sagt Wüsthof. Denn die als falsch
empfundene Pubertät würde den Leidensdruck deutlich verstärken.
Auch der 14-jährige Alexander und die 15-jährige Klara sind bei ihm in Behandlung. Beide
haben vor wenigen Monaten mit der gegengeschlechtlichen Hormonbehandlung begonnen.
Durch das Testosteron verändert sich Alexander äußerlich langsam zum Mann. Seine Stimme
wird tiefer, die Schultern breiter und die Körperbehaarung nimmt zu. Bei Klara sorgen die
Östrogene dafür, dass ihre Formen weicher werden und langsam das Brustwachstum einsetzt.
Beide Teenager haben das Gefühl, sich nicht mehr verstecken zu müssen und endlich auch
körperlich das zu erleben, was sie fühlen.
Die Jugendlichen selbst stehen im Zentrum einer kontroversen Diskussion: Können sie wirklich
schon eine dauerhafte Aussage über ihre Geschlechtsidentität treffen? Ist Transidentität bei
Kindern und Jugendlichen eine Laune der Natur oder nur eine Phase? Und wie wird sich das
Kind weiterentwickeln?
Sophia, Klara, Alexander und Fynn: zwei Transmädchen und zwei Transjungen zwischen acht
und 19 Jahren. Menschen hautnah begleitet sie und ihre Familien auf ihrem Weg zu einer
selbstbestimmten Identität.
Redaktion: Ulrike Schweitzer
Quelle: Presseinformation des WDR vom 25.07.2017
Fernsehbericht zum CSD Mönchengladbach mit einem umfangreichen Beitrag über Transgender
Am Rande des CSD Mönchengladbach wurde Ava vom Gendertreff-Team interviewt. Das Ergebnis: Der Regionalsender CityVision sendet einen Fernsehbericht zum CSD Mönchengladbach mit einem umfangreichen Beitrag über Transgender.
Das folgende Video zeigt den Beitrag auf dem YouTube-Kanal von CityVision.
Das Beitragsvideo auf YouTube ansehen
RTL2: Transgender – mein Weg in den richtigen Körper – Stellungnahme des Gendertreff
Autor: Team Gendertreff
Düsseldorf, 12.03.2014 – Seit einigen Tagen läuft auf RTL2 die zweite Staffel der Doku-Soap „Transgender – mein Weg in den richtigen Körper“. Doch viele Transgender stehen der Darstellung der Serie kritisch gegenüber: Gezeigt werden vielfach Personen mit einem Hang zur Selbstdarstellung. Dies führt zu einem verzerrten Bild in der Öffentlichkeit, das für transidente Menschen kontraproduktiv ist.
„Ich wurde in der Firma angesprochen, da in einzelnen Filmbeiträgen die Rede von bis zu sieben Operationen im Rahmen geschlechtsangleichender Maßnahmen die Rede ist“, berichtet Xenia, Gründerin des Gendertreff. In den Beiträgen würde häufig der Eindruck erweckt, als ob sich das Leben transidenter Menschen ausschließlich um Schönheitsoperationen und weitere medizinische Maßnahmen drehen würde. „Dies ist definitiv nicht so“, sagt Xenia. Eine derartige Berichterstattung erwecke jedoch bei Kollegen und Vorgesetzten schnell den Anschein, dass die betreffende Person aufgrund ständiger Operationen über viele Monate hinweg am Arbeitsplatz ausfallen könnte.
„In einem Artikel der Boulevardzeitung Express war in Zusammenhang mit der RTL2-Doku-Soap unter anderem die Rede von Narben, die quer über den Unterbauch gehen“, berichtet Xenia weiter. Dies ist jedoch bei einem normalen Verlauf einer geschlechtsangleichenden Operation bei Mann-zu-Frau-Transgendern nicht der Fall. Xenia: „Berichte wie diese schrecken Arbeitgeber auf, da sie suggerieren, dass über den Ausfall am Arbeitsplatz hinaus die Trans*-Person über eine lange Zeit hinweg auch weniger belastbar sei. Das ist jedoch vollkommen falsch.“
Auch Nathalie, Mitglied des Gendertreff-Teams, berichtet von irritierten Reaktionen ihrer Kollegen. „Ein Kollege fragte mich, ob es wirklich derart unterschiedliche Arten und Weisen gibt, wie man seine Transidentität erlebe, da er den Eindruck hatte, dass einige der dargestellten Charaktere sehr gefallsüchtig und spleenig seien.“ Der Kollege vertrat die Ansicht, dass hier ein sehr unvorteilhaftes Bild transidenter Menschen gezeigt würde.
Auch Nicole aus dem Gendertreff-Forum berichtet, dass ihre Kollegen eine erhebliche Diskrepanz zwischen der RTL2-Berichterstattung und der Erfahrung mit ihrer transidenten Kollegin festgestellt hätten: „Die Kollegen sagten, dass ich wesentlich normaler rüberkomme als die Protagonisten der Doku-Soap. Auch meine Frau ist der Meinung, dass RTL2 das Thema völlig falsch darstellt.“
„Leider zeigen die Medien – wie aktuell RTL2 – oftmals ein Bild, das durch Personen mit einem starken Hang zur Selbstdarstellung bestimmt wird“, sagt Ava, Gendertreff-Teammitglied. „Damit wird zugunsten von Quoten und Werbeeinnahmen die Arbeit der meist ehrenamtlich tätigen Trans-Organisationen konterkariert.“ Mit der Berichterstattung wird nicht zuletzt aufgrund der enormen Reichweite derartiger Medien ein „Kopfkino“ in der Gesellschaft erzeugt, das insbesondere in Bezug auf Transidentität und Berufstätigkeit mehr als kontraproduktiv ist. „Gerade bei Kollegen und Vorgesetzten wird so ein Bild erzeugt, das auch heute noch dazu führt, dass Transidentität und Beruf ein erhebliches Konfliktpotential beinhalten.“
„Transidentität gehört in die Mitte der Gesellschaft, denn wir sind Teil der Gesellschaft“, sagt Xenia. Mit dem in den Medien häufig gezeigten Bild der schrill-bunten Selbstdarsteller hat das wenig gemein. „Sicherlich haben wir nicht das Recht, den individuellen Umgang der gezeigten Personen mit ihrer Transidentität zu kritisieren“, sagt Ava. Das Problem sei jedoch, dass durch die einseitige Darstellung in der Öffentlichkeit ein völlig falsches Bild transidenter Menschen entstehe. „Eine derartige Berichterstattung steht der Aufklärung der Gesellschaft über das komplexe Thema Transidentität eher im Weg“, bestätigt Xenia.
So hat der Gendertreff unter anderem die Aktion „Trans* am Arbeitsplatz“ ins Leben gerufen (vgl. das Gendertreff Einstiegsportal Trans* am Arbeitsplatz), die u.a. von der Stadt Düsseldorf sowie vom DGB und der IGBCE unterstützt wird. „Zwar ist es tatsächlich so, dass Transgender im Rahmen einer geschlechtsangleichenden Operation einige Zeit ausfallen. Doch erstens entscheiden sich bei weitem nicht alle Transgender auch für einen operativen Eingriff. Zweitens sind im Rahmen der geschlechtsangleichenden Operation je nach Operationsmethode und Heilungsverlauf bei Mann-zu-Frau-Transgendern lediglich ein bis zwei Eingriffe erforderlich. Und drittens ist davon auszugehen, dass das Ausleben des Wunschgeschlechts am Arbeitsplatz diese Mitarbeiter ausgeglichener, zufriedener und damit letztlich auch für das Unternehmen produktiver macht“, erläutert Ava.
„Die überwiegende Mehrheit der Trans*- Menschen sind völlig Normal, bei denen sich sicherlich nicht alles nur um sie selber dreht“, bestätigt Xenia. „Wir arbeiten, haben Familien, Ehefrauen usw. So schrill und bunt wie bei den RTL2-Charakteren geht es bei den wenigsten zu.“ Dies sei auch für Freunde und Familienangehörige wichtig. Auch hier sieht der Gendertreff die Medien in der Pflicht, nicht durch einseitige Berichterstattung das ohnehin schon schwierige Coming-Out im sozialen Umfeld zu einem unkalkulierbaren Risiko werden zu lassen. „Das durch diese Berichterstattung entstandene Bild muss von der Trans*-Person dann wieder mühsam im Alltag korrigiert werden“, sagt Xenia.
Ziel des Gendertreff ist die Hilfestellung für Trans*- Menschen und deren Angehörige sowie die Information der breiten Öffentlichkeit. Dazu betreibt der ehrenamtlich geführte Gendertreff unter www.gendertreff.de eine große Internet-Plattform mit einem Forum, einem eigenen Magazin und vielen weitergehenden Informationen. Darüber hinaus wird mit den Selbsthilfegruppen Gendertreff Düsseldorf in Düsseldorf und Gendertreff Leverkusen in Leverkusen ein Angebot zum persönlichen Austausch bereitgestellt.
>> Über die Doku-Soap wird auch im Gendertreff Forum diskutiert.