Glücklich nach der GaOP

Autorin: Chrissi

Hallo zusammen,

danke für die ganzen Wünsche. Es hilft 🙂
Es wird von Tag zu Tag besser und es ist bei weitem nicht mehr so stark angeschwollen wir noch vor ein paar Tagen – vor allem wenn man bedenkt, dass die OP erst 13 Tage her ist.

@Xenia, ja es wird eine zweite Operation geben. Die wird aber erst in 6 Monaten stattfinden, da das in München so gehandhabt wird und somit halt die besseren Ergebnisse erzielt werden (laut Aussage der Ärzte)

Und jetzt da ich wieder ein wenig sitzen kann, dachte ich mir ich mache mich mal daran, dass ich ein wenig die Erfahrungen und Erlebnisse im Krankenhaus zusammenfasse und davon berichte, wie es abgelaufen ist.

Also angefangen hat alles am 17.02.2015, wo ich zuerst zur Anästhesiesprechstunde kommen sollte.
Dort wurden dann noch das eine oder andere durchgesprochen und Aufklärung betrieben. Danach ging´s dann direkt in die Klinik. Also ab zur Aufnahme mit einem Packen Papier in der Hand und von dort auch gleich auf die Station.

Nach ein wenig Warten bekam ich dann auch gleich mein Zimmer zugewiesen, was zu meiner Überraschung ein Einzelzimmer war *grins*. Die Schwester hat mir dann noch einen Becher in die Hand gedrückt und zwei Päckchen von einem wundervollen Zeugs *urgs*. Mit dem Kommentar, dass 2 meistens nicht reichen bin ich dann sozusagen auf dem Zimmer gelassen worden und ich solle dann gegen 16 Uhr anfangen das zu trinken (sie meinte, eher kann auch ned schaden).Also gleich mal den ersten Trank gebraut und recht zügig getrunken. Zu meiner Überraschung hat das Zeugs dann gar nicht mal sooo gut geschmeckt *kicher*.

Dann erst mal eingerichtet und umgezogen und das Zeugs mal wirken lassen. Danach dann auch gleich die Zweite Packung runtergekippt.
Eine Ärztin kam dann auch nochmal vorbei und hat mit mir genau die einzelnen Schritte der OP nochmal durchgesprochen.
Kurz nachdem die Ärztin auch weg war, begann das Zeugs auch schon zu wirken und der lange Marathon der vollständigen Darmentleerung hatte begonnen. Irgendwann hab ich dann kapituliert (da ich nicht alle 3 Minuten wieder aufs Klo wollte), da hab ich mir meinen Kindle geschnappt und bin einfach drauf sitzen geblieben.

Da ich rausgefunden hatte, dass ich am Mittwoch gleich um 8 drankam, war das alles auch eine kleine Genugtuung und ich habe den Abend dann recht gemütlich vergehen lassen mit viel Lesen und nicht groß auf die Uhr schauen und drüber nachdenken. Am nächsten Morgen um halb 6 kam dann auch die Nachtschwester rein und meine, ich könne nochmal duschen und das da unten rasieren. Ne Zeit später kam dann der Pfleger und sagte, dass er mich um halb 8 dann runterfährt *freu freu*.

Dann ging der Flug auch schon los und es ging Richtung Op. Dort dann nackig und in Wärmedecken aufm Tisch liegend wurden mir sone paar Dinger angesteckt und der Venenzugang kam rein. Danach meinte ein Herr nur noch „Guten Morgen, ich bin ihr Anästhesist und ich habe ein bisschen Sauerstoff für sie“… Am Rande hab ich noch mitbekommen, wie ein anderer junger Mann so Stützen auf der Seite in den OP Tisch steckte und das war´s auch schon.

Das nächste Mal die Augen aufgemacht war in einem ganz anderen Raum und sofort das Geräusch vom Blutdruckmessgerät in den Ohren und eine Schwester über mich gebeugt die fragte wie es mir geht. Mir war ein wenig schlecht, also bekam ich Sauerstoff (diesmal echten :D)

Das einzige was ich von dem Tag noch weiß ist, dass ich dann gegen 16 Uhr wieder in meinem Zimmer war und ich kurz darauf meine Mutter angerufen hatte, dass es mir soweit gut geht und die OP vorbei ist. Und natürlich hatte ich zu der Zeit auch total verheulte Augen vor lauter Freude. Weil, man fasst da unweigerlich mal runter und spürt halt einen Verband und nichts was mehr irgendwie stört und nicht zu einem gehört. Das mit den Freudentränen hörte an dem Tag auch nicht mehr auf und meine Cousine kam dann auch am nächsten Tag vorbei (hatte ich auch noch am Tag von der OP irgendwie ausgemacht – aber so richtig dran erinnern konnte ich mich nur schemenhaft)

In der Nacht halt öfter aufgewacht, weil eine Schwester reinkam und die Antibiotika wieder drangehängt hat oder ein wenig Schmerzmittel. Alles in allem war es aber eine sehr schöne Nacht, weil es sozusagen dann die erste war, wo halt nun das äußere auch passte.

Am Donnerstag (also 1 Tag post OP) wurde ich auch gleich vom Pfleger aus dem Bett gescheucht, ich solle mich doch mobilisieren. Das hat aber mein Kreislauf ned ganz so toll gefunden und so war der kleine Ausflug ins Bad und mal ein wenig mit nem Waschlappen befeuchten recht schnell auch wieder vorbei.
In den nächsten Tagen habe ich dann auch das Einzelzimmer sehr zu schätzen gelernt, weil ich einfach die notwendige Ruhe hatte.

Samstag (3. Tag) kamen dann auch schon die Pflaster ab und ein erster Blick wurde möglich. Es war natürlich noch alles ziemlich geschwollen, aber trotzdem ein wunderschöner Anblick. Schockiert hat mich das nicht, eher gefreut. Weil egal wies aussah es war 1000x besser als das vorher.
Rumlaufen war auch schon besser und so ging ich dann öfter einfach mal ins Bad oder so im Zimmer ein paar Schritte auf und ab. Da der Kreislauf aber irgendwie was dagegen hatte (so ganz spontan öfter) blieb ich immer mal lieber in Reichweite vom Bett.

Am Montag musste ich dann leider den Komfort eines Einzelzimmers aufgeben und in ein zweier Zimmer umziehen, was aber auch nicht so schlimm war. Meine Bettnachbarin war eigentlich ganz okay und hatte die OP einen Tag nach mir. Da sie aber Raucherin war schloss ich mich nach 5 Tagen Nikotinentzug auch an und ging mit eine Rauchen, die Bewegung war recht gut und auch das an der frischen Luft stehen tat dem Kreislauf richtig gut.

Am Dienstag ist dann der Stent rausgekommen, wo ich im ersten Moment dann doch ganz schön überrascht war, da das Ding ja doch nicht unbedingt klein ist 😀 Den habe ich als kleines (naja klein ist relativ) Andenken auch mitbekommen 😀 und das Gesicht meiner Mutter, als ich ihn ihr gezeigt habe, hat auch Bände gesprochen.

Mittwoch bin ich dann meinen Katheter losgeworden und das war auch der erste Moment, wo ich mir eine Dusche gegönnt habe, da ich nicht mit dem Katheter das machen wollte (von wegen, wo hängt man den hin und naja egal… die Bewegungsfreiheit ist halt nicht so ganz gegeben mit sonem Ding). Das erste Mal dann unter der Dusche zu stehen und an sich runterzusehen hat bei mir wieder einen ziemlichen emotionalen Schub ausgelöst und bin erst mal vor Freude wieder weinend ´ne Zeit lang unter der Dusche gestanden.

Von den Schmerzen her ging es auch und war auszuhalten. Ein paar Positionen hatten es allerdings in sich und da hat es dann schon mal ordentlich gezwickt, vor allem weil die Klammern noch drin waren.
Die Klammern sind dann am Freitag rausgekommen und eine kleine Einführung in den Umgang mit der neuen Scheide habe ich auch bekommen.
Ebenfalls dann ein paar Anweisungen wies mit dem Bougieren, Pflegen usw. weitergeht hat mir die Ärztin auch gegeben.

Und Samstag ging´s dann auch schon heim. Was auf der einen Seite ein wenig schade war, weil doch ein paar nette Leute dort waren. Wir waren nur 2 Mädels und sehr viieeeele Jungs 🙂 (Die Klinik in München Bogenhausen ist halt die Nummer 1 Anlaufstelle für die Jungs).

Wenn ich so zurückdenke sind die Tage trotz dem ganzen Tag liegen und lesen eigentlich ziemlich schnell vergangen. Das einzige was wirklich Schmerzen bereitet hat, war das die ganze Zeit auf dem Rücken liegen. Die Schmerzen vom Operationsgebiet waren bis auf ein wenig zwicken und piecksen gar nicht so schlimm. Durch die ganze Zeit breitbeinig daliegen hatte ich halt nur einen verdammt fiesen Muskelkater in den Oberschenkeln, der momentan immer noch präsent ist. Aber es wird von Tag zu Tag besser.

Gestern war ich dann noch ein wenig unterwegs (einkaufen, Arzt wegen Krankschreibung, Apotheke um das Zeugs zu holen – Cremes, Dilatoren usw.), das war aber dann auch schon wieder zu viel des guten. Zum Glück hat mich meine Mutter gefahren, weil selber ging´s noch nicht so gut – obwohl ich nachmittags mal selber kurz weg bin (in die Apotheke und das Zeugs holen, weil´s bestellt werden musste). Da war ich dann ganz froh den Rest des Tages wieder liegen zu können und hab mich auch nicht mehr hochgerafft (außer auf Toilette).
Ich wollte das alles aber erledigt haben, damit ich die restlichen Tage dann nichts tun muss (ja scheiß Perfektionismus :D) und mich erholen und ausruhen kann.

Heute kam dann auch gleich der erste Durchlauf Bougieren dran. Uiuiui, das vielleicht ein komisches Gefühl – naja eher neu, daran muss ich mich erst gewöhnen. Und oh mein Gott, sind da große Dinger dabei *schauder* 😀

Man merkt auch, dass der Körper halt noch ein wenig geschwächt ist und auch kleinen Anstrengungen (wie rumlaufen, spazieren gehen oder sowas) doch anstrengender sind als man denkt.
Da ich auch in der Klinik die eher vegetarischen Gerichte gegessen habe und sich um meine Betreuung nun auch meine Mutter kümmert ist das auch noch eine Sache, die mir verdammt gut tut (meine Mutter isst nur Rohkost und vegetarisch). Da merke ich auch, dass der Körper besser damit klarkommt.

Es sind halt auch die kleinen Dinge die den Heilungsprozess begünstigen, wie Ruhe, gesunde Ernährung und hin und wieder ein wenig Homöopathie. Also bei mir bewirken die Dinger einfach nur Wunder und mir geht´s richtig gut in letzter Zeit, was sicherlich auch stark von dem nicht mehr vorhandenen Dings da unten herrührt.

So das soll´s jetzt erst mal fürs Erste gewesen sein.
Ich versuche natürlich auch den weiteren Verlauf ein wenig aktuell zu beschreiben (je nachdem wie das mit dem Sitzen klappt – aber Sitzring sei Dank geht es ein wenig)

Ganz ganz liebe Grüße
Chrissi

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Kurz vor der GaOP

Autorin: Chrissi

 

Hallo zusammen,

jetzt ist es denke ich auch wieder mal an der Zeit was zu schreiben und das Tagebuch ein wenig zu ergänzen. Ach wenn ich so auf die Uhr schaue, dann frag ich mich echt, wo die Zeit geblieben ist?

Mein letzter Beitrag hier war doch echt noch letztes Jahr, am 16.12... und heute haben wir den 04.02, was bedeutet, heute in 2 Wochen ist die Operation (oder ist vielleicht schon vorbei). Wenn man einen so wichtigen Termin auf der Agenda hat, dann ist es echt unglaublich wie schnell die Zeit vergeht.

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Warten auf Termine

Autorin: Chrissi

Hallo zusammen,

nachdem nun doch auch schon wieder einige Zeit ins Land gegangen ist, wo ich das letzte mal was geschrieben habe, möchte ich das Tagebuch hier wieder ein wenig aktualisieren.

So was ist passiert… eigentlich nicht viel bewegendes, aber ein paar kleine Eckpunkte gibt`s schon. Die Gruppe von Jared hat sich leider aufgelöst, weil wir einfach jedes Mal nur zu zweit drin saßen und von dem her meinte Jared er will das so nicht weiterführen, weil da können wir uns auch so mal auf einen Kaffee treffen. Tja schade darum, aber sowas passiert.

Dann stand aber noch das ganze rum Getue mit der Krankenkasse an von wegen Operation und dergleichen. So kam es dann dazu, dass ich einen Termin für das Vorstellungsgespräch bei Dr. Liedl (bzw. Dr. Markovsky) Anfang September hatte und da eigentlich alles geklärt wurde (naja hoffentlich – aber als Perfektionistin ist man sich da nie sicher).

Von meiner zweiten Psychologin (die auch das Gutachten für die VÄ/PÄ) gemacht habe, bekam ich dann gegen ein kleines Entgelt von 50 € auch noch ein drittes Gutachten für die Indikationsstellung zur GaOP. *freu*
Somit hatte ich dann Ende Oktober alles zusammen und habe während meinem Urlaub (der zuhause und nicht auf Thailand stattfand – aber das ist eine andere Geschichte) das Zeugs persönliche zur Krankenkasse gebracht und die gute Frau dort hatte auch eine Checkliste von Sachen die man für den Antrag braucht. Also durchgegangen und ihr das ganze Zeug gegeben.

Dann nach 2 Wochen hatte ich auch schon Post im Briefkasten, von der Krankenkasse… „Sie würden noch ein paar Unterlagen benötigen“. Lustiger weise ist aber genau das was sie gebraucht haben genau 4 Tage nach dem ich den Antrag abgegeben hatte angekommen. Das habe ich auch dann gleich an die Krankenkasse weitergeleitet. 3 Wochen darauf kam dann erneut ein Brief von der Krankenkasse mit der Kostenübernahmeerklärung durch die Krankenkasse. *yeaaaaaay*.
Die 3 Gutachten zusammengepackt, die Kostenübernahme dazu gepackt und dann wollte ich das dem Patientenmanagement von der Klinik in München faxen. Dann dachte ich mir aber… mist, das sind doch 32 Seiten. Die schickste lieber per Post. Naja dauert halt ein wenig länger, aber egal – ist jetzt auch schon Wurst.

Gesagt getan, dann vor 2 Wochen hingeschickt und denen 1 Woche zeitgegeben um dann anzurufen wegen einem Termin. Also letzten Dienstag (09.12) angerufen und nachgefragt. Da meinte die aber, sie habe die Unterlagen erst heute erhalten und die müssen nun zur Überprüfung weiter an den Herrn Dr. Liedl. *hmpf* na gut, dann halt nochmal warten … Eigentlich wollte ich Freitag noch mal anrufen, aber da kam ich irgendwie den ganzen Tag nicht dazu. Gut wieder ein Wochenende vergangen. Dann aber heute vor Mittag gleich angerufen und taddaaaaaa alles wieder zurück und wir können dann einen Termin ausmachen.

Ein wenig in der Warteschleife gesessen und ich mir schon überlegt… hm wann könnte das sein, März, April, Mai oder so … weil es zu mir in dem Vorgespräch eben hieß es könne 3-5 Monate dauern bis da ein Termin frei ist oder gemacht werden kann. Also schon mit dieser Erwartung dann mit der Frau gesprochen, die hat dann noch ein wenig rumgetippt und mir dann den Termin genannt:

18.Februar 2015“ – Okay, den nehm` ich!

Jetzt so im Nachhinein ist mir bewusst geworden – oder habe es erst realisiert, dass das eigentlich in 2 Monaten schon ist *schocked*…
Es ist aber so, dass ich jetzt wirklich schon lange auf diesen Moment gewartet habe und ich merke auch, wie mich das ganze drauf warten in letzter Zeit ein wenig depressiv gemacht hat – weil sich das ständig wieder in die Länge gezogen hat.

Da jetzt aber das doofe Weihnachten vor der Tür steht und das damit verbundene „nix-tun“ muss ich dann wohl oder übel mit den ganzen Vorbereitungen bis Januar warten (die Frau meinte eben die ganzen Voruntersuchungen und dass man die denen dann zufaxen soll). D.h. das wird im Januar `ne schöne Rennerei werden. Aber da freue ich mich jetzt wirklich drauf und der Termin ist schon so nahe, dass ich eigentlich gar nicht weiß wie ich das richtig beschreiben soll.

Nach all den Ängsten in der Vergangenheit und den Bedenken, die ich hatte, bin ich mir jetzt aber noch sicherer, dass es ohne diese OP für mich schwierig werden würde ein wirklich normales Leben zu führen. Eben als totale Perfektionistin überdenkt man alles doppelt und dreifach, kalkuliert die Risiken mit dem Nutzen ab. Aber ich denke das habe ich ganz gut geschafft 🙂
Mal schauen was mein Therapeut dann morgen sagt, wenn ich ihm diese freudige Nachricht überbringe 🙂

So das soll`s jetzt vorerst mal gewesen sein, wenn es was Neues gibt melde ich mich wieder 🙂
In diesem Sinne
Ganz liebe Grüße
Chrissi

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