In Gedenken an die Opfer transfeindlicher Gewalt

Am 20. November 2021 fand der alljährliche "Trans* Day of Remembrance" kurz TDoR statt.

Die Veranstaltung steht im Zeichen der Erinnerung an viele Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität diskriminiert, ausgegrenzt oder sogar ermordet wurden. Zum Programm am Mahnmal in Düsseldorf gehörten Vorträge der Biografien von trans*Menschen vom Jugendzentrum PULS und dem Gendertreff e.V.. Darüber hinaus gab es eine Schweigeminute und eine musikalische Einlage, um die Veranstaltung zu rahmen.

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Meinungen aus dem Forum zum Transgender Day of Remembrance

Zum Blogbeitrag: TDoR-2020

 

Seit meinem eigenen Coming-Out konnte ich auch im Rahmen meiner ehrenamtlichen Arbeit im Team und Vorstand des Gendertreff e.V. beobachten, dass sich die Situation von Trans*-Menschen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Zwar liegt sicherlich noch einiges an Arbeit vor uns wie z.B. die dringend erforderliche Reform des Transsexuellenrechts. Doch grundsätzlich denke ich, dass Trans*-Menschen in Deutschland aufgrund einer rechtsstaatlich abgesicherten Begleitung ihrer Transition und auch einer gesicherten medizinischen Versorgung im internationalen Vergleich gut abgesichert sind.

Leider ist dies in vielen Teilen der Welt nicht der Fall und auch in Deutschland muss man gar nicht so lange Zeit in der Geschichte zurück gehen, um auf Leidensgeschichten zu stoßen, die schockieren und sehr nachdenklich stimmen. Und leider ist in vielen Teilen der Welt und auch mitunter in Deutschland eine Tendenz zu erkennen, das Rad der Geschichte zurück drehen zu wollen.

Dabei ist dieses Phänomen leider nicht nur auf Trans* beschränkt. In vielen Teilen der Welt ist zu beobachten, dass Minderheiten diskriminiert und viele mittlerweile als selbstverständlich erachtete Errungenschaften wie Pressefreiheit massiv unterlaufen werden.

Deshalb ist der Transgender Day of Remembrance für mich nicht nur ein Gedenktag in Sachen Trans*, sondern ein Anlass, weiterhin dafür einzutreten, dass Menschen in aller Welt sich frei entfalten können. Der Transgender Day of Remembrance ist ein Anlass, für Diversity einzutreten und zu helfen, mit dem eigenen Beitrag die Welt ein Stück weit zu verändern.

Letztlich sind es gerade die Veränderungen, zu denen jeder Mensch selber beitragen kann und auch die Freude, anderen zu helfen, die mich motivieren, mich ehrenamtlich im Gendertreff e.V. zu engagieren, auch wenn ich für meine persönliche Entwicklung sicherlich weder ein Forum, noch ein Selbsthilfetreffen brauchen würde. Aber ich finde es wichtig, einen kleinen Teil der Hilfe, die mir bei meinem eigenen Coming Out zuteil wurde, weiter zu geben. Lasst uns also gemeinsam nicht nur gedenken, sondern aktiv helfen.

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Wir schreiben den 15.12.1973, ich habe den ganzen Tag in Hamburg auf der Mönckeberstraße, hinter der St. Petri-Kirche auf dem Weihnachtsmarkt Christbaumschmuck verkauft. Um 19:00 Uhr durfte ich den Stand schließen. Wie immer führte mich mein Weg auf einen Grog in meine Stammkneipe auf Sankt Georg. Ich wollte den Zug nahmen und der Hamburger Hauptbahnhof liegt knapp gegenüber. Gerade kommt mein Getränk, da durfte ich wieder auf die Blechmarke eines zivilen Beamten staunen. Das hieß dann wieder, bitte mitkommen. Natürlich in Handschellen. Bitte ganz fest. Man soll auch was davon haben. Dann auf dem Weg zum Fahrzeug mal eben schubsen. Ist ja lustig, der Kommentar, Schwuchtelchen tanze. Wir fahren eben um die Ecke, Steindamm. Personenüberprüfung. Wohl zum zwanzigsten Mal in diesem Jahr. Viele Male haben mich meine Eltern abholen dürfen, bis der Vater gestreikt hat und gesagt hat, macht doch was ihr wollt. Ich nicht mehr. Meine Mutter kam einige Male allein, dann passierte auch das nicht mehr. Ich saß in einer Gemeinschaftszelle im Keller der alten Ritterburg. Mal mit Handschellen, mal ohne. Keine Toilette. Kein Wasser. Nur weiße Wände. Zerkratzt mit Sprüchen, ordinären Kratzmalereien und meinem Lieblingsspruch, „ob sie dich lieben oder hassen, einmal müssen sie dich doch entlassen“.

In diesem Jahr war schon viel passiert. Es gab Wochen im Jugendauffanglager in Altona. Ich war tagelang eingekerkert in einer Mansarde des Lehrlingswohnheimes in Stade. Das Jugendamt hat es abgelehnt mich in eine „Erziehungsanstalt“ einzuweisen. Das Jugendamt gab sich sehr viel Mühe. Stattdessen hat man meinen Eltern vorgeschlagen, ich soll ein möbliertes Zimmer bekommen und irgendwo ein Lehre machen. Das war dann ganz weit draußen, 40 KM südlich von Hamburg. Das Dorf schien dem Jugendamt geeignet, um mich aus den „Weiberklamotten“ raus zu bekommen. Das Jugendamt bekam die Aufsicht und Vormundschaft, ich war 17 Jahre alt. Ich durfte am Wochenende bis 22:00 ausgehen. „Aufgelesen“ hat die Polizei mich um etwa 20:00 Uhr. Ich hatte 70 DM in der Tasche. Das Geld konnte ja nur aus unredlichen Quellen sein, oder ich könnte auf den Strich gegangen sein. Doch es war so, dass ich für 10 Stunden auf dem Weihnachtsmarkt am Samstag 70 DM bekam. Ansonsten Montag bis Freitag 50 DM. Ich hab mir den ganzen Tag die Beine in den Bauch gestanden, gefroren wie sonst was und dann diese Sprüche. Eine Stunde. Woher hast Du das Geld? Wieder und wieder die gleiche blöde Frage, bis mein Chef endlich das Telefon abnahm und meine Aussage bestätigte.

Es wurde der Notdienst vom Jugendamt angerufen und die gaben der Polizei den Auftrag mich frei zu lassen. Um 23:58 habt man mich dann raus gelassen. Ich zum Bahnhof, kein Zug mehr. Ich dachte ok, dann trampst du halt bis Stade, es wäre nicht das erste Mal gewesen. Was mir nicht klar war, es war bereits Sonntag, an jenem Sonntag war Fahrverbot wegen der Ölkrise. Ich durfte also 70 KM im strömenden Regen laufen. Und dann war mir klar, warum der Mistkerl so spöttisch grinste als er mir meine Sachen zurück gab und mich entlassen hat aus dem Polizeigewahrsam.

16.12 1973 – meine Erinnerung an ein Transmädchen, das Ausgrenzung und Schikanen durch stattliche Stellen nie vergessen wird. Seit damals sind Jahrzehnte ins Land gegangen, aber mich überfällt immer noch ein heiliger Zorn, wenn ich diese oberflächliche Akzeptanz erfahre, „nein ich habe nichts gegen diese Menschen, aber bitte nicht in meiner Familie, bitte auch nicht auf meiner Straße, nicht in unserem Viertel, und schon garnicht bei mir im Büro“.

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Der Transgender Day of Remembrance (TDOR) wird in Erinnerung an dem Mord der Transfrau Rita Hester in Allston (Massachusetts) im November 1998 und anderer Opfer transphober Gewalt gedacht.

Ich bin grundsätzlich dafür, dass dieser Tag in Erinnerung bleibt, denn leider werden transidente Menschen in vielen Teilen der Welt auch im 21. Jahrhundert weiterhin verfolgt und geächtet. Warum eigentlich ist mir nicht ganz klar. Wir sind genauso ein Teil der Gesellschaft wie jede_r andere auch. Transidentität ist im biologischen Sinne etwas ganz normales und hat überhaupt nichts mit einer Ideologie, einer bewussten Entscheidung oder einer krankhaften Andersartigkeit zu tun. Sie ist eine biologische Normvariante, die die Natur für uns bereit hält. Mit der Aufgabe, diese Normvariante anzunehmen, hat oft die Gesellschaft ein größeres Problem, als die betroffene Person selbst.

Für die Aufklärung und Information ist ein solcher Gedenktag wichtig, denn er zeigt auch auf, dass noch viel zu tun ist. Ja es hat sich vieles zum besseren gewandelt, besonders in Deutschland, Westeuropa und einigen asiatischen Staaten aber es gibt noch genug zu tun gegen Anfeindung und Diskriminierung.

Dieser Tag sollte auch uns daran erinnern, dass nichts, was wir in Deutschland, Westeuropa und einigen asiatischen Staaten haben, eine Selbstverständlichkeit ist! Deshalb müssen wir sichtbar bleiben und Informieren. Es ist erstrebenswert, wenn endlich mal die Menschenrechte auf der ganzen Welt umgesetzt werden würden! Alle Menschen sind gleich, ist Fakt und keine Auslegungssache!

Freuen wir uns aber auch über das geleistete und geschaffte, denn es gab schlimmere Zeiten, die keiner mehr haben will!

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Ich nehme an, dass wir uns einig darüber sind, dass es so scheint als ob die meisten Transfrauen in den USA umgebracht werden. Wie man aus den Berichten lesen kann, scheinen fast alle diese Frauen als Prostituierte tätig gewesen zu sein.
Dazu muss man aber nun wissen, dass jegliche Prostitution in den USA als kriminelle Straftat (ausgenommen Nevada) gewertet wird. Mit anderen Worten, Prostituierte sind Kriminelle entsprechend den Gesetzen. Es dürfte ohne Zweifel feststehen, dass fast alle Tätigkeiten im kriminellen Bereich recht gefährlich sind, und oft tödlich ausgehen (in einem Land, in welchem jeder so viele Schusswaffen haben darf, wie man nur will). Prostituierte werden von der Polizei regelrecht gejagt (mittels Sing Operationen, usw.), und haben daher kaum Anspruch auf Schutz. Dieses Milieu macht diese Arbeit extrem gefährlich, weil oft die Freier auch kriminelle sind, und wenn sie sich betrogen fühlen, wird die betrügende Person dann mal schnell umgebracht. Da Frauen sich oft weniger wehren können als Männer, sind sie dann auch meistens die, die umgebracht werden. Es werden jährlich etwa 150 Prostituierte in den USA ermordet, dass zeigt klar, dass Prostitution in den USA eine gefährliche Beschäftigung ist. Es ist halt nicht ein Job wie jeder Andere.

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In den USA trifft es oft Intersektionale Transfrauen oft transPOC. Ein weiterer Peak ist in Brasilien. In Europa ist es oftmals nur Gewalt gegen Transpersonen, was nur ein klein wenig besser ist. Das die Tätigkeit als Sexworker das Risiko steigert ist auch eine traurige Tatsache, das relativ viele Transfrauen diesen Weg zur Finanzierung wählen, ist ja auch kein besonders gutes Zeugnis für die Unterstützung durch die Gesellschaft.

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Wer Sexarbeit leistet wird halt getötet, ist halt ein gefährlicher Job. (Was bitte ist daran gefährlich, es ist (sollte) ein Job wie jeder Andere (sein).

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Ich habe doch gesagt, dass es keinen Grund gibt, einen Menschen umzubringen. Und dieser Beruf ist unumstritten relativ gefährlich, allein schon für cis Frauen, und noch schlimmer für Trans-Frauen.
Das ist ein Fakt, und ist ein soziologisches Problem. Die meisten der Morde passieren scheinbar in den USA, weil sich dort Trans-Frauen teilweise prostituieren, um das Geld für Transition und Operationen zu erhalten, da sie entweder keine Krankenversicherung haben, oder die Versicherungen solche Sachen nicht bezahlen. Und solange sich daran nichts ändert, werden sich weiter Trans-Frauen prostituieren, und in die Gefahr kommen, umgebracht zu werden.

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Mir ist klar, dass die Uhren in den USA (und auch noch anderen Ländern) anders ticken aber nirgends auf der Welt darf ein Mensch dafür umgebracht oder auch nur diskriminiert werden.

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Haben die das aus Spaß gemacht oder war das die einzige Möglichkeit, die die Menschen ihnen gelassen hat um Geld zu verdienen?

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Viele, wenn nicht die Meisten davon, zumindest in den USA, waren Sex Workers. Das ist natürlich kein Grund jemanden zu ermorden, aber diese Betätigung bringt automatisch Gefahren mit sich.

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Mir fällt da gar nichts zu ein. Mir ist es so etwas von egal, was eine Handvoll selbsternannter Aktivisten davon halten.

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Der Unterschied ist der, das am TDoR den trans* Menschen gedacht wird, die nur aufgrund ihres trans* oder genderqueeren Seins ermordet worden sind!

Das macht m. E. doch einen großen Unterschied zum CSD, der zu großen Teilen (nur noch) als -wertfrei- bunte Party gesehen wird!!

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Der TDOR erinnert mich immer wieder daran, wie glücklich ich sein kann, nicht in den USA, oder in Russland, oder in sonst einem Land leben zu müssen, in dem ich einfach durch mein Sein von manchen Menschen als nicht lebenswert erachtet werde!!

Auch wenn wir hier in Deutschland teilweise immer noch in den 80ern hängengeblieben sind, so muss ich hier wenigstens keine Angst um mein Leben haben, wenn ich auf die Straße gehe!!

Was in den genannten Ländern, und nicht nur dort, fast an der Tagesordnung ist, ist so unvorstellbar grausam und sinnlos, dass mir jede neue Meldung die Tränen in die Augen treibt!

Wir sind genau so ein Teil der Gesellschaft, wie jeder andere Mensch auch.
Aber dieser Tag sollte auch uns daran erinnern, dass nichts, was wir hier in Deutschland haben, eine Selbstverständlichkeit ist!!
Jedenfalls nicht in den meisten Ländern dieser Welt!!

Deswegen müssen wir auch weiterhin sichtbar bleiben und für unsere Rechte einstehen, Aufklärung betreiben und wenn nötig, auch dafür kämpfen!!

Ein Blick nach Polen oder Ungarn zeigt nämlich recht deutlich, welche Gesinnung langsam wieder an Boden gewinnt!

>> Inhaltsverzeichnis

Transgender Day of Remembrance 2020 in Düsseldorf

In diesem Jahr laden der Gendertreff e.V., die Transberatung Düsseldorf, das Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (NGVT NRW) e.V., die Landeskoordinationsstelle Trans* NRW, das Gleichstellungsbüro und die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf erstmalig am 21. November 2020, zum gemeinsamen „Gedenktag der Opfer von Transfeindlichkeit“ (TdoR) in die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf ein.

Wir wollen damit diesen Tag noch deutlicher in die Öffentlichkeit rücken und ein Zeichen setzen. Es soll ein Tag der Erinnerung sein, für die Opfer, die transfeindliche Gewalt erleiden mussten und gleichzeitig den Blick nach vorne richten. Begleitet wird die Aktion durch das Hissen der Regenbogenfahne am Düsseldorfer Rathaus. Besonders freuen wir uns, dass die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf Räume und Führungen für uns bereithält.

So wäre es unter „normalen“ Umständen gewesen. Leider ist dieses Jahr alles anders und die Corona-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen verbietet auch dieses analoge Event. So müssen wir 2020 mit diesem virtuellen Gedenktag vorlieb nehmen.

Zur Geschichte

Rita Hester und Petra De Sutter – zwei Biographien, die sich wahrscheinlich bis zu einem gewissen Punkt ähneln, aber dennoch kaum unterschiedlicher sein könnten.

Der Mord an der Schwarzen trans* Frau Rita Hester im Jahr 1998 hat eine ganze Bewegung losgetreten, die nach wie vor um ihre Rechte kämpft und tagtäglich Rückschläge einstecken muss. Der Tag ihrer Ermordung in Massachusetts im November 1998 markiert weltweit den „International Transgender Day of Remembrance“ – einen Tag zum gemeinsamen Gedenken, zur gegenseitigen Bestärkung und zum gemeinsamem Eintreten gegen Transfeindlichkeit. Der Fall Hester gilt immer noch als ungelöst.

Weltweit geschehen täglich Hassverbrechen gegen trans* Menschen. Das „Trans Murder Monitoring“-Projekt, durchgeführt von Transrespect versus Transphobia Worldwide, sammelt Informationen zu transfeindlichen Morden. Demnach wurden in den zwölf Monaten bis Ende September 2019 weltweit 331 Morde an trans* und gender-non-konformen Menschen dokumentiert. Die tatsächliche Anzahl liegt vermutlich deutlich höher. Die Zahlen für 2020 werden Mitte November erwartet. Auch in Nordrhein-Westfalen kommt es häufig zu verbalen und auch körperlichen Übergriffen gegenüber trans* und gender-non-konformen Menschen. Diese werden meist nicht angezeigt. In besonders großer Gefahr sind trans* Menschen, die von mehrdimensionalen Diskriminierungen betroffen sind.

Auch errungene Bürgerrechte sind gefährdet mit der Tendenz hin zum Rückschritt.

Demgegenüber stehen Lichtblicke wie die Geschichte von Petra De Sutter. Vor 22 Jahren noch völlig undenkbar, ist De Sutter Anfang Oktober 2020 in Belgien als Ministerin für den öffentlichen Dienst berufen worden. „Ich bin stolz, dass dich in Belgien und einem Großteil Europas nicht die geschlechtliche Identität als Person definiert“ so De Sutter. Die Presse spricht von einem „Meilenstein“ in der Geschichte der LGBTQ*+ Community und der Geschichte Europas.

Auch im Bundestag, im Europarat und anderen Parlamenten gehören mittlerweile transidente Menschen zum normalen Alltag.

Informationsdefizite erkennen

Aber wir stellen auch fest, dass sich die Situation transidenter Menschen in Deutschland verbessert hat. Dazu beigetragen hat die große Zahl der Informationsveranstaltungen, Webseiten und Selbsthilfegruppen. Wir haben bei der Selbsthilfearbeit des Gendertreff e.V. festgestellt, dass es ein großes Informationsdefizit in der Gesellschaft gibt. Daher verurteilen wir die Gesellschaft nicht pauschal als transfeindlich bzw. diskriminierend. Unsere Intention ist daher, Aufklärung zu betreiben, ohne in Konfrontation mit der Gesellschaft zu gehen. Tatsächliche, bewusst ausgeführte Diskriminierung wird aufgezeigt. Von Diskriminierung Betroffene werden durch Beratung, Informationen und Hilfe zur Bewältigung, soweit dies für uns als Selbsthilfeorganisation möglich ist, unterstützt.

Transidentität ist wie Homosexualität und Intersexualität im biologischen Sinne etwas ganz normales und hat überhaupt nichts mit einer Ideologie, einer bewussten Entscheidung oder einer krankhaften Andersartigkeit zu tun. Sie ist eine biologische Normvariante, die die Natur für uns bereit hält. Mit der Aufgabe, diese Normvariante anzunehmen, hat oft die Gesellschaft ein größeres Problem, als die betroffene Person selbst. Der Transgender Day of Remembrance soll also auch ein allgemeiner Gedenktag sein: „Aufklären, Aufrütteln, Erinnern, Informieren und Nachdenken.“ Wir werden immer sichtbarer und prägen das Bild der Gesellschaft mit. Von dem Ziel, der Wahrnehmung transidenter Menschen als „normal“ in der Gesellschaft, sind wir aber noch weit entfernt.

Sichtbarkeit schaffen

Auch die Community in Düsseldorf blickt auf viele Jahre der Ausgrenzung und des Kampfes für Anerkennung zurück. Gemeinsam ist viel erreicht worden und starke Strukturen wurden geschaffen. Hier zu nennen sind zum Beispiel der Gendertreff e.V., die Trans*-Selbsthilfegruppe und die Gruppe „Kein Geschlecht? Mein Geschlecht!“ in der Aidshilfe Düsseldorf sowie der Transgenderstammtisch Düsseldorf. Kommunal finanziert werden unter anderem das Jugendzentrum PULS (Trans*-Jugendarbeit) und die Trans*-beratung Düsseldorf, zwei unverzichtbare und nicht wegzudenkende Einrichtungen der Stadt Düsseldorf.

Der gemeinsame Tag

Wir hatten eine kleine Gedenkveranstaltung mit Führungen und Gedankenaustausch (je nach Teilnehmern) durch die Mahn- und Gedenkstätte unter dem Vorzeichen der Transidentität geplant. Auf Grund der COVID-19-Regelungen fällt nun dieser analoge Gedenktag aus. Dies bedauern wir sehr, ist aber leider nicht zu ändern.

Adresse Ausstellung:

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf (Altstadt)

Identität:

Da wir nicht alle Identitäten/Geschlechter innerhalb des trans/nonbinären Spektrums sprachlich abbilden können, gelten sämtliche verwendeten Personenbezeichnungen/Pronomen selbstverständlich für alle Identitätsformen, auch wenn diese nicht explizit erwähnt bzw. verwendet werden.

>> Landeskoordinationsstelle Trans* NRW

>> https://transrespect.org/en/research/tmm/

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