Autorin: Nathalie
Neues? Klar gibt es etwas Neues zu berichten. Ich muss aber bis in den Mai ausholen, um die Zusammenhänge zu erklären.
Als im Mai in der ARD der Film "Mein Sohn Helen" gezeigt wurde, sprachen mich, nach ein paar Tagen, meine Eltern an. Sie hatten viele Fragen, da sie doch etliche Parallelen zu mir entdeckt haben.
So kam es wenig später zu einem Gespräch, was wir so schon lange nicht mehr geführt haben. Wir haben alle besser verstanden. Es ging sogar soweit, dass wenig später, als mein Vater im Krankenhaus lag und der Blutzucker gemessen wurde, es zu einer denkwürdigen Situation kam.
Natürlich scherzte er bei dem Test mit der Lernschwester und zog die Hand weg. Sie sagte " seien sie friedlich, sonst macht ihre Tochter das selbst" und schaute zu mir. 😀
Mein Vater antwortete "Was soll ich machen, wenn ich nur von Frauen umgeben bin". Meine Mutter verriet mir, dass er meinen Weg jetzt besser akzeptieren kann als früher. Er kann es nur nicht zugeben.
Jetzt, da mein Vater an unserem Hochzeitstag verstarb, denke ich immer wieder an diese Zeit und bin so froh, dass wir uns ausgesprochen und verstanden haben.
Wie komme ich gerade heute dazu, dieses in diesen Thread zu schreiben? Ganz einfach. Heute haben wir, meine Therapeutin Frau Dr. L und ich, Abschied gefeiert. Natürlich haben wir über die letzten 4 Jahre gesprochen und welche Erfolge wir erreicht haben. Auch Ihre Einschätzung habe ich sehr gerne entgegengenommen. Sie meinte, dass ich heute ein inneres Glücksgefühl und große Zufriedenheit ausstrahle. Das war 2011, am Anfang der Begleitung nicht der Fall gewesen. Das merkt man am besten, wie aktuell, in einer Krisenzeit, die sich wesentlich besser als früher meistern lässt.
Ganz ehrlich; ich hätte meinen Weg nicht so gefunden, wenn ich mich alleine mit meinen Ängsten auf die Reise gemacht hätte. Natürlich haben ganz viele liebe Menschen, wie der Freundeskreis, der Gendertreff und nicht zuletzt Silvia, auch Ihren großen Anteil.
Liebe Grüße
Nathalie