Wie wirst Du wahrgenommen

Joselle stellt sich die Frage, wie sie wahrgenommen wird und probiert es gleich in einem Baumarkt aus:

Ich habe mich natürlich in den vergangenen Wochen gefragt:

„Wie wirst Du wahrgenommen? Willst Du überhaupt wahrgenommen werden?“

Grundsätzlich gibt es darauf ja keine Antwort, da ich ja nicht in 100 verschiedene Köpfe hineinschauen kann. Aber, ist die Wahrnehmung eine andere wenn Du keinen Rock / Kleid trägst? Klar fällt ein Rock in feinem Garn, Schuhwerk mit entsprechendem Absatz eher auf als Hose und Schuhwerk ohne Laute.

Der heutige Tag:

Nachdem ich wusste, dass ich noch ein Päckchen und einen Mandanten zu Hause erwartete und diese Termine erledigt hatte, begann ich mit den Vorbereitungen. Rasiert wurde bereits heute Morgen und so folgte lediglich Make up, Augen (etwas dezenter) und die Lippen. Unterwäsche, Pullover, Perücke und Hose angezogen und sich für die flachen mit Lackleder abgesetzten Stiefel entschieden. Es klingelt. Was tun? Nicht öffnen – nein so was mache ich. An der Sprechanlage meldet sich ein weiterer Paketdienst – Das müssen die Brillen sein – fast schon vergessen. Egal, aufdrücken ist besser als zu irgendeinem Her… Shop fahren. Erledigt und noch schnell die Tasche mit Handy, Geld und Schlüssel gepackt. Jacke angezogen – fertig.

Es geht in die Baumärkte, da unsere Küchenlampe gestern der Meinung war die Erdanziehungskraft zu testen und nun in tausend Scherben im Mülleimer liegt, muss eine neue her.

„Du weißt, dass du nun das erste Mal ohne Deine Frau vor die Türe gehst“ schaue ich noch fragend in den Spiegel. Ja. Und nun Kopf hoch und raus in den Flur. Die Stiefel sind ja nicht hoch aber dennoch laut. Treppe runter sechs Stockwerke und unten angekommen die Nachbarin freundlich gegrüßt. Ihr sind wir schon mal begegnet. Ab in den Baumarkt Nr. 1. Und …….

Nichts. Ich würde sagen noch ein bisschen weniger als nichts, als im Rock! Denn auch hier ist jeder mit sich selbst beschäftigt. Nichts gefunden, ab in Baumarkt Nr. 2. Es ist wie in Nr. 1 und die Kunden interessieren sich doch weitestgehend für sich – mache ich ja auch!

Hurra, Lampe gefunden. Ab zur Kasse und bezahlt! Wie so ein Bezahlvorgang abgeht brauche ich nicht zu erklären. Freundlich und zuvorkommend! Und ich habe nicht mit Karte sondern bar bezahlt (Das wollte ich nicht herausfordern).

Ab nach Hause, durch den Hausflur und auf den Fahrstuhl gewartet. Türe geht auf – Nachbar mit Hund kommt raus und schaute verdutzt. Ich habe ein Lächeln für Ihn und Grüße freundlich.

Fazit:

In Hose wird Frau auch wahrgenommen, aber weniger. Ich denke, dass hat aber nichts mit mir sondern einfach mit der Umgebung zu tun, wo ja auch jeder mit sich selbst beschäftigt ist.

Seit weiterhin Mutig und wer mit dem Gedanken spielt mal vor die Türe zu gehen – findet Euren Rhythmus und Ihr werdet es genießen.

Für heute war es schon wie ein normaler Einkauf in einem Baumarkt. Und ja, es waren mehr Männer als Frauen unterwegs.

Liebe Grüße wünscht

Joselle

>> Forum

>> Inhaltsverzeichnis

Petras Baumarktbesuch

Petra aus Aachen schildert ihren heutigen Tag:

Na dann – zum Stichwort Baumarkt aus aktuellem Anlass auch noch von mir ein paar Zeilen.

Ich musste heute auch einfach noch mal raus, nachdem dieses ganze Feiertagsgedönse gefühlsmäßig eine Diaspora war.

Die Tour war ein volles Programm. Zunächst zu Adler, um mal nach einem etwas längeren Winterrock zu schauen (leider nix gefunden) und zu sehen, ob es meinen Lieblings-BH (ein Bexley Sport-BH mit etwas breiterem Bund [3 Haken]) statt in 90B auch in 95A gibt. Dazu dann auch noch eine Verkäuferin befragt, die mir wirklich gerne geholfen hätte – konnte sie aber nicht, weil leider nicht verfügbar.

Danach ging’s zu Siemes, weil mir meine Lieblingstreter, oben etwas geschlossenere Pumps mit etwas dickerem Absatz, leider allmählich aus dem Leim gehen. Die sind zwar sehr bequem, aber leider aus Plastik statt aus Leder und schon mal an den Gehfalten eingerissen. Nach längerem Rumsuchen und einer Nachfrage nach einem Schuhanzieher dann tatsächlich ein nettes Paar gefunden, was nicht nur für meinen Geschmack gut aussieht, sondern wo man trotz mittelhohem Absatz auch mal mehr als 500 m drauf laufen kann.

Nächste Station: Baumarkt, weil ich noch Material für eine Bauaktion morgen brauchte. Abdeckleisten für eine Wandverkleidung samt Kleinst-Spax-Schrauben zur Anbringung der Verkleidungspaneele an einer Gipskartonwand und sehr feine Nägelchen waren angesagt. Wegen der begrenzten Auswahl an Leisten und der Notwendigkeit, dass die Schräubchen in spezielle Krampen reinpassten, bin ich dann mehrmals im Geschäft hin und her getigert und habe diverse Leute fragen dürfen, bis ich meinen Kram dann endlich zusammen hatte.

Schließlich noch einen Einkaufskorb voll diversem Futter fürs Wochenende in einem Supermarkt besorgen. Auch hier wieder recht ausgiebiges Rumtigern durch die Gänge incl. Bestellungen an der Wursttheke, bis alle Wünsche des Einkaufszettels erfüllt waren.

Alle Kontakte dieses Tages waren sehr nett und zuvorkommend. Ganz zum Schluss die Kassiererin im Supermarkt musterte mich etwas auffälliger, weil sie mich wohl erst im Laufe des Kassierens „gelesen“ hatte, aber ohne jeglichen negativen Touch und mit dem obligatorischen gelächelten Wunsch für ein schönes Wochenende.

Was die 99,9% rocklosen Frauen angeht, würde ich das nicht so ganz bestätigen. Die Hosenträgerinnen sind zwar (gerade bei diesem Wetter) klar in der Mehrzahl, aber ein mittlerer einstelliger Prozentsatz an Rockerinnen sind schon unterwegs. Entsprechend fiel ich mit einem knapp unterknielangen, eher schmalen Jeansrock, leicht gemusterter schwarzer Strumpfhose und dunkler Jacke überhaupt nicht auf.

Und jetzt bin ich nach Mittagessen mit Frau und Sohnemann gerade etwas platt und warte darauf, dass das Käffchen seine Wirkung entfaltet … 🙂

Denn dann darf ich noch ein wenig an der Steuererklärung weitermachen. Aber das hat nun wirklich nix mit Gender-Irgendwas zu tun.

Lieben Gruß,

Petra

>> Forum

>> Inhaltsverzeichnis

Ich trau` mich gar nicht mehr…

… darüber zu berichten und ich muss mir so langsam Gedanken machen ob sich Berichte dieser Art überhaupt noch lohnen.

Okay ich will es gleich vorweg nehmen aber erstens war nix los(!) und zweitens ist das Interesse an einer Transsexuellen im Baumarkt gleich Null, auch wenn sie ein Sommerkleid trägt.

Hat sich von euch schon jemals jemand überlegt wie eine Energiesparlampe aus dem Geschäft in die Lampe kommt?

Es ist Frühling und die Temperatur ist gar nicht so schlecht also Sommerkleid über den Körper gestülpt, Schminke ins Gesicht und Perücke auf. Für die paar Grad die noch fehlen, noch eine Jeansjacke drüber geschmissen. Handtasche packen und bequeme Pumps aus dem Schrank an den Fuß geheftet und los. Ich wollte zu dem neuen Baumarkt mit dem Biber in Hilden.

Raus aus dem Auto und rein in den Markt. Mir fliegen ständig die Strahler um die Ohren und jetzt gibt es endlich Strahler als Energiesparlampe die auch in diese vorgesehenen Fassungen passen (25W Alt = 7W Neu). Ein Einkaufswagen zu nehmen schien mir zu albern für die kleinen Lampen. Also in die Lampenabteilung getippelt und die entsprechenden Lampen geschnappt und wieder zurück in Richtung Kasse.

Eine hatte geöffnet und so hieß es anstellen und warten bis man/frau dran war. Bezahlt, einen schönen Tag gewünscht, an einer Gruppe Jugendlicher vorbei und wieder ins Auto gestiegen.

Alles total normal!

INHALTSVERZEICHNIS

Xenia im Baumarkt

Der Einkaufszettel für den Baumarkt wuchs nun seit Wochen an und ich machte mich heute auf den Weg diesen mal abzuarbeiten. Was zieht frau denn nun an? Ich entschied mich für einen knielangen Jeansrock, blickdichte braune Strumpfhose, schwarze Stiefel, ein farbenfrohes Shirt und eine Jeansjacke. Wie es sich heraus stellte, war die Wahl richtig getroffen.

Fertig geschminkt, noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und auf den Weg gemacht.

Auf dem Parkplatz angekommen ging ich normalen Schrittes zu den Einkaufswagen und dann überkam mich wieder dieses Gefühl. Kennt ihr das, wenn man auf einer Bühne hinter dem Vorhang steht? Dieses Gefühl im Magen? Und dann geht der Vorhang auf und es ist keine Zeit mehr daran zu denken.

Also mit meinem Wagen durch den Eingang und los geschüsselt. Glühbirnen, Silikon, Folie und was frau sonst so braucht. Ich hätte noch Stundenlang von einem Gang zum nächsten gehen können aber was soll das bringen, also ab zur Kasse.

Der Kassiererin schob sich etwas der Mundwinkel nach oben und sie grüßte fröhlich. Bezahlt, schönen Tag gewünscht, alles im Auto verpackt und wieder den Einkaufswagen zu seinem Bestimmungsort zurück gebracht.

Was soll ich sagen – nix – keine besonderen Vorkommnisse. Ich frag` mich nur warum ich mich geschminkt habe, wenn die Kerle doch nur auf die Beine und die Brust schielen.  Bin dann auf dem Heimweg noch in eine überfüllte Bäckerei und hab` mir leckere Hefeteilchen gekauft. Für mich wieder ein ganz spezielles und schönes Erlebnis!

INHALTSVERZEICHNIS