8 Mittelalte unterwegs im Mittelalter

Autorin: Gitta

Städtefahrt nach Marburg und Limburg

erlebt und geschrieben von Gitta

Ein verlängertes Wochenende im September 2014, der Wetterbericht versprach Sonnenschein und Reporter Günni hatte frei.

So startete er am frühen Freitagmorgen und fuhr in Richtung Hessen. Sein Ziel war Marburg, denn dort wollte er seine freien Tage genießen.

Doch kaum in Marburg angekommen, spürte er, dass es auch dieses Mal nichts mit dem ruhigen Wochenende werden sollte. Als er sein Zimmer im Hotel bezogen hatte, beschloss er, einen Kaffee auf der Terrasse zu trinken und schon sah er das Unheil kommen. Dort saßen bereits in aller Ruhe Stefanie, Ava und Gitta. Während Günni noch überlegte, dass mit den dreien ja wohl nichts Aufregendes passieren würde, kam ein weiteres Auto auf den Parkplatz gefahren und heraus stiegen Xenia und Ute. Auch diese beiden wollten wohl das Wochenende hier verbringen, denn schnell luden sie Koffer und Taschen aus und strebten der Rezeption zu.

Gegen Mittag war es dann soweit, die Gruppe versammelte sich und schlug den Weg zum nahe gelegenen Busbahnhof ein, wo sich wieder mal die bekannte Ratlosigkeit breit machte. Welche Linie war die richtige und welche Tickets mussten gekauft werden? Nachdem alle Linien bereits einmal wieder abgefahren waren und die fünf immer noch da standen, fasste sich Gitta ein Herz und ging zielstrebig auf den nächsten Bus zu. Es war tatsächlich der richtige und so kaufte sie die Tickets und rief die anderen zu sich. Gemeinsam fuhren sie dann in Richtung Innenstadt.

Dort erfuhren sie, dass die malerische Altstadt jedoch im höher gelegenen Teil ist, der über Treppen zu erreichen ist. Reporter Günni war natürlich den Freundinnen wie immer dicht auf den Fersen und freute sich schon auf die abgehetzten Mädels, wenn sie denn irgendwann mal dort oben ankommen sollten. Doch irgendwoher hatten sie wohl den Tipp bekommen, dass es auch einen kostenlosen Aufzug gibt, um den immensen Höhenunterschied zu überwinden.

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Oben angekommen stürmten sie natürlich als erstes das nächstgelegene Café, um sich von den Strapazen zu erholen und sich zu stärken. Es gab Kaffee und eine riesige Kuchenauswahl, der niemand widerstehen konnte.

Doch schon bald drängte Ava zum Aufbruch, denn die Gier nach alten Steinen war dann doch stärker, als die Lust auf ein weiteres Stück Kuchen. Der Weg führte sie durch die mittelalterliche Altstadt vorbei an malerischen und liebevoll restaurierten und gestalteten Fachwerkhäusern zum alten Schloss. Von dort hatten sie eine wundervolle Aussicht auf die gesamte Stadt. Wie im Fluge verging der Nachmittag und weiter ging der Stadtrundgang über Kopfsteinpflaster und durch enge Gassen, bis sie schließlich zielstrebig in eine Weinstube gingen, denn dort hatten sie einen Tisch bestellt.

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Im „Weinlädle“ nahmen sie Platz, bestellten sich einen guten Wein oder auch ein Bier und ließen sich die Speisekarte bringen. Doch irgendetwas schien nicht in Ordnung zu sein. Hektisch wurde telefoniert, immer wieder ging jemand aus der Gruppe nach draußen und nach einiger Zeit erschienen sie dann endlich: Rita, Ute und die verloren geglaubte Monika.

Jetzt konnte der Abend gemütlich werden. Die Damen bestellten Schmalzbrote, Flammkuchen oder deftige Hausmannskost. Langsam wurde es ruhig am Tisch, denn sie ließen sich das wirklich gute Essen schmecken. Einige Gläser Wein später wurde es Zeit, den Rückweg ins Hotel anzutreten. Noch ein kurzer Rundgang durch die herrlich beleuchtete Altstadt, und schon bald erreichten sie die Bushaltestelle.

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Im Hotel angekommen, wünschten sie sich alle eine gute Nacht, gingen auf ihre Zimmer, doch einige wenige trafen sich noch in der Bar zu einem Schlummertrunk.

Am nächsten Morgen traf sich die Gruppe ausgeschlafen und gut gelaunt wieder und nach einem ausgiebigen Frühstück luden einige schon wieder ihre Koffer in die Autos. Rita, Kirsten und Monika wurden noch mit einigen Tipps versorgt, sie wollten noch in die Altstadt, während die anderen fünf ihre Heimreise antraten.

Auch Reporter Günni beschloss, sich auf den Heimweg zu machen, denn auch er hatte den Rundgang ja schon hinter sich.

Doch was war das?

Kurz vor Limburg verließ die Kolonne die Schnellstraße, fuhr in die Innenstadt und direkt auf den Parkplatz vor dem Hotel „Tafelspitz“. Anscheinend waren hier auch Zimmer reserviert, denn sie luden eifrig wieder ihr Gepäck aus den Autos und gingen hinein.

Gegen Mittag trafen sich die Mädels wieder auf der Terrasse, tranken Kaffee und warteten. Kurze Zeit später trafen auch schon Rita und Kirsten ein und die Gruppe schien wieder komplett zu sein. Doch die sonst übliche Aufbruchsstimmung blieb immer noch aus, ja natürlich, Monika war wieder abhandengekommen. Als auch sie endlich eintraf, hatte sie die Ruhe weg, denn schließlich hatte sie ja Urlaub.

Endlich konnte es losgehen und die acht schlenderten gemütlich in Richtung Altstadt und suchten sich als erstes mal wieder ein Café, um sich von dem steilen Anstieg zu erholen. Ja, es musste wohl wirklich ein beschwerlicher Weg gewesen sein, denn bevor alle einen Platz gefunden hatten, kam Ava bereits stolz mit einem gut gefüllten Kuchenteller an den Tisch.

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Doch auch der Rest fand etwas Leckeres und so gestärkt, machten sich alle bald auf, um die Stadt mit ihren malerischen alten Häusern und schmalen Gässchen zu erkunden. Oft blieben sie stehen und bestaunten die Kleinigkeiten und Feinheiten an den Hausgiebeln. Der Weg führte sie bis hinunter zur Lahnbrücke, wo sich ihnen ein stimmungsvolles Bild zeigte.

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Die Glocken des Limburger Doms läuteten und die Kirche spiegelte sich in dem ruhig dahin fließenden Gewässer in der Abendsonne.

Doch so ein anstrengender Fußweg macht natürlich schon wieder hungrig, und so kehrten die Freundinnen ins Restaurant „Burgkeller“ ein. Das Fachwerkhaus wurde bereits 1650 erbaut und an der hinteren Giebelseite befindet sich die engste Stelle der Limburger Altstadt. Das Gasthaus bot eine reichhaltige Getränke- und Speisekarte, sodass schon bald jede das Richtige für sich gefunden hatte.

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Es wurde wieder mal ein gemütlicher Abend, der aber auch irgendwann einmal zu Ende gehen musste. Im Hotel angekommen, verabschiedeten sich alle voneinander, nur die üblichen Verdächtigen setzten sich noch in den Biergarten, um einen Schlummertrunk zu sich zu nehmen.

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Am nächsten Morgen traf sich die Gruppe zum Frühstück auf der Terrasse, denn Gitta hatte dort wieder einen großen Tisch für alle reservieren lassen.

Später luden sie ihr Gepäck in die Autos, denn jetzt sollte es wohl in Richtung Heimat gehen. Doch nein, schon wieder machten sich alle zu Fuß auf den Weg. Ja natürlich, sie hatten ja noch nicht den Limburger Dom besichtigt. Dort oben angekommen, mussten sie noch etwas warten, denn sie wollten ja die heilige Messe nicht stören. So genossen sie von der Anhöhe aus den herrlichen Blick über die Lahn bis in den Westerwald.

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Interessiert nahmen die acht dann an einer Führung durch den Dom teil und konnten auch den sonst gesperrten Emporengang betreten. Das gewaltige Ausmaß der Kirche und die herrlichen Blicke in das Kirchenschiff beeindruckte einige so sehr, dass sie sich nicht losreißen konnten, während die Gruppe mit der Domführerin bereits den Rundgang fortsetzte. Als Xenia, Monika und natürlich wieder Gitta bemerkten, dass sie dort oben nur noch alleine standen, eilten sie den anderen schnell hinterher. Doch die Strafe Gottes ereilte sie auf dem Fuße, denn die Gittertür in den Kirchenraum war fest verschlossen. Sie sahen sich schon elendiglich verdursten und verhungern, doch zum Glück bemerkte Ute, dass einige fehlten und sagte der Gästeführerin Bescheid, die die drei befreite.

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Natürlich erhielten sie ihre Strafpredigt, die jedoch in Anbetracht der heiligen Umgebung etwas verhalten ausfiel. Nach der Besichtigung besichtigten sie noch den Garten mit der einzigartigen Aussicht über die Dächer der Stadt, besuchten das Museum und nach einem kurzen Spaziergang saßen die Mädels schon wieder in einer Eisdiele. Nach Kaffee, Kuchen oder Eis verabschiedeten sich die ersten bereits wieder, und Xenia, Ute, Stefanie, Ava und Gitta schlenderten noch ein wenig durch die alte Stadt und konnten bei strahlendem Sonnenschein immer noch Neues entdecken.

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Hier kam besonders Avas neueste Errungenschaft zum Einsatz. Sie musste sich nämlich kurz vor der Reise ein neues Smartphone zulegen, da ihre alte „Telefonzelle“, die sie von ihrer Uroma geerbt hatte, endlich ihren Geist aufgegeben hatte. Günni konnte sich nicht erinnern, dass Ava jemals so viele Fotos gemacht hatte, und so zog sich der Rundgang natürlich in die Länge und es wurde Zeit, zum Abschluss noch einmal einzukehren, denn ein allgemeines Hungergefühl machte sich breit.

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Sie fanden ein gemütliches italienisches Restaurant und konnten in der Abendsonne auch noch draußen sitzen. Nach dieser Stärkung gingen sie zurück zu ihren Autos, verabschiedeten sich voneinander und traten die Heimreise an.

Auch Reporter Günni fuhr nach Hause, wieder einmal hatte er unbemerkt die Freundinnen beobachten können und wird auch bei der nächsten Reise wieder dabei sein, um den Mädels heimlich zu folgen und ihre Untaten der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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Es war ein schönes Wochenende mit lieben Freundinnen, es gab viel zu sehen, und alle nahmen viele Eindrücke und Erinnerungen mit nach Hause. Sie alle freuen sich auf die nächste Tour, denn die wird bereits eifrig geplant und vorbereitet.