Sommer 2013 auf Borkum Teil 2

Eroberung der Insel

Erlebt und geschrieben von Gitta

Am nächsten Morgen war es Gitta, die als erste aufstand und die Kaffeemaschine in Gang setzte. Bald darauf erschien auch schon Xenia, und beide setzten sich mit einem ersten Kaffee und einer ersten Zigarette auf die Terrasse, so konnte Reporter Günni unbemerkt ins Haus schleichen und das untere Badezimmer in Beschlag nehmen. Und da die beiden draußen ja auch nicht die Schnellsten sind, schaffte er es sogar, fertig zu werden, bevor die Freundinnen wieder ins Haus kamen.
Nachdem Gitta sich gebrezelt hatte, verließ sie das Haus und ging in die Bäckerei, um Brötchen für sich und die anderen zu holen, die inzwischen das Frühstück vorbereitet hatten. Und pünktlich um 9:00 Uhr saßen sie alle gemeinsam im Esszimmer und ließen es sich gut gehen.

Nach dem Frühstück räumten sie gemeinsam auf, stylten sich noch und standen wartend vor der Haustüre, denn eine fehlte noch:
Es war Rita, die noch oben war, sie brauchte halt noch zehn Minuten …
Als sie endlich kam, verließen die fünf gemeinsam das Haus und gingen zum nächsten Fahradverleih, um sich für den Rest der Ferien Fahrräder auszuleihen. Nach ausgiebigen Tests hatte jede ihr Rad gefunden und gemeinsam startete die Gruppe zu einer ersten Erkundungsfahrt.
Der Weg führte sie geradewegs nach „Byl’s Fisshus“, der bekanntesten und besten Fischräucherei auf Borkum. Dort deckten sie sich alle mit Leckereien ein, kauften im nächsten Supermarkt noch Wein und Plastikbecher und machten sich auf den Weg auf den Deich, wo sie sich bald auf einer Bank niederließen. Sie verzehrten ihren Proviant und genossen die Brandung und die unendliche Weite des offenen Meeres.

So gestärkt drängte es die Mädels doch schon bald zu neuen Abenteuern und Gelüsten. Xenia wusste nämlich, dass es nicht weit entfernt in der Borkumer Heide ein Café gibt, wo man eine leckere Blaubeertorte bekommen kann. Die Fahrt dorthin gestaltete sich allerdings nicht so einfach, wie zunächst angenommen, denn auch auf einer Insel gibt es Hügel, und so musste die Gruppe immer wieder auf Gitta warten, die es nur schwer schaffte, durch dieses bergige Gelände zu fahren. Ja, sie hatte wohl irgendwie ein kaputtes Fahrrad bekommen …
Am Heidecafé angekommen, dann die nächste Enttäuschung, dort war montags Ruhetag. Also nix war es mit der Torte und so fuhren sie zunächst wieder ins Haus zurück. Dort schnappten sie sich kurzerhand Günni’s Nachtlager, nämlich den Bollerwagen, und strebten den nächsten Supermarkt an, um Getränke, Eier, Wurst,  Brot und vor allem Süßigkeiten für die nächsten Tage zu kaufen. In der Bäckerei nebenan deckten sie sich noch schnell mit Kuchen ein, den sie nach ihrer Heimkehr mit frisch aufgebrühtem Kaffee verzehrten.

Nun ging eine jede ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, lesen, Musik hören oder einfach nur rumgammeln, bis es Zeit für das Abendessen war. Das wollten sie zu Hause zubereiten, doch die Aktion gestaltete sich schwieriger als zunächst angenommen. Es sollte belegte Brote und Spiegeleier geben. Nun gut, die Brote waren nicht das Problem, aber die Eier! Es war keine geeignete Pfanne in der Küche zu finden, aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch, und so nahm Xenia den nächstbesten Topf, den sie fand und versuchte kläglich, darin die Eier zu braten. Zugegeben, sie schaffte es tatsächlich, auch wenn es etwas arg verbrannt roch und noch mehr qualmte. Sie hatte nämlich kein Fett genommen und konnte schließlich die Spiegeleier nur noch aus dem Topf kratzen. Also versuchte sie es nun mit Rührei, aber auch das gelang ihr nicht viel besser. Schließlich ist aber doch jede satt geworden, aber entsprechend sahen hinterher auch die Töpfe aus, von der Küche ganz zu schweigen.
Nach einer groß angelegten Reinigungsaktion hatten sich alle ein Feierabendbier verdient, und so standen kurze Zeit später alle wieder wartend vor der Haustüre, denn eine fehlte noch:
Es war Rita, die noch oben war, denn sie brauchte noch zehn Minuten …
Doch nach einer knappen viertel Stunde waren alle vollständig und stöckelten in Richtung Innenstadt, geradewegs zu „Opa sein klein Häuschen“, einer Bierkneipe, in der es sogar Düsseldorfer Altbier gab.
Den Rückweg machte die Gruppe wie an den Abenden zuvor am Strand vorbei um wieder einmal den wunderbaren Sonnenuntergang zu bewundern, bevor sie den Abend im Urlaubsquartier gemütlich ausklingen ließen.

Der Dienstag begann wie der Montag, Gitta und Xenia auf der Terrasse, Günni schlich sich wieder ins Bad, Gitta holte Brötchen, und pünktlich um 9:00 Uhr saßen alle wieder am Frühstückstisch.
Das Wetter sollte heute herrlich werden, und so ließen die Freundinnen keine Zeit verstreichen und wollten den Tag am Strand verbringen. Doch irgendwie kam die Abfahrt wieder ins stocken, alle standen wartend vor der Haustüre, aber eine fehlte noch:
Es war Rita, die noch oben war, sie brauchte halt noch zehn Minuten …
Doch nach etwa 20 Minuten kam auch sie ausgehfertig gestylt aus dem Haus und alle stiegen galant auf ihre Fahrräder und fuhren in Richtung Nordstrand. Auf Borkum gibt es herrlich weitläufige Strände, an dem jeder einen Platz und die nötige Ruhe findet. Die Mädels gingen baden, spielten Frisby, Gitta legte sich auf eine Decke und genoss die Weite und die Ruhe.

Am Nachmittag fuhren die Freundinnen wieder zurück in ihr Ferienhaus und zogen sich um, machten sich frisch und stylten sich für das Abendessen. Doch was sollte es geben? Bösen Gerüchten zufolge kam die Idee auf, die von der Sonne gegrillte Gitta aufzuteilen und zu essen. Doch die konnte die anderen nur mit großer Mühe davon überzeugen, dass sie ungenießbar sei und sie doch lieber Pizza essen sollten.
Also begaben sie sich wieder einmal, dieses Mal ohne Fahrräder in die Innenstadt und fanden an der Strandpromenade ein sehr gutes italienisches Restaurant mit Blick auf das Meer und ließen sich bei bester Laune die italienischen Pizzen und Pastagerichte schmecken.
So gestärkt machte sich die Gruppe auch bald auf den Heimweg, natürlich am Strand vorbei, und ließ den Abend gemütlich zu Hause ausklingen.

Der nächste Tag begann wie die vorhergehenden, außer, dass Gitta noch in den Supermarkt musste, um die zur Neige gegangenen Süßigkeiten wieder aufzufüllen, die ja eigentlich gar keiner mochte. Wie gewohnt zeigte die alte Standuhr im Esszimmer auch wieder Punkt 9:00 Uhr, als alle gemeinsam am Frühstückstisch saßen. Nach dem Aufräumen warteten wieder alle vor der Türe, denn schon wieder fehlte eine:
Es war wieder Rita, die noch oben war, denn sie brauchte nur noch zehn Minuten …
Als sie nach etwa 25 Minuten dann auch frisch gestylt und fröhlich grinsend aus dem Haus kam konnte es losgehen. Günni war schon ganz neugierig, wohin es heute gehen sollte, da ja auch das Wetter nicht so richtig mitspielte. Also beschlossen die fünf, einen Stadtbummel zu unternehmen und shoppen zu gehen. Wie das ja bei Frauen so üblich ist, kann so etwas schon einmal den ganzen Tag dauern. Also warum sollte es bei den Freundinnen anders sein? So zogen sie von einem Laden in den nächsten, kehrten zwischendurch auf einen Kaffee ein oder aßen unterwegs ein wenig und gingen wieder von einer Boutique in die andere.

Schwer bepackt kamen sie am Nachmittag wieder nach Hause, verstauten ihre neuen Sachen, zogen sich um und machten sich wieder, dieses Mal mit den Fahrrädern auf den Weg. Wo wollten sie denn jetzt schon wieder hin, und dann auch bei diesem Regen? Nun sie fuhren in Richtung Ostland zum Upholmhof, einem alten zum Restaurant umgebauten Bauernhof mit einem großen teilweise überdachten Biergarten. Auf großen Plakaten war zu lesen, dass mittwochs dort die Borkumer Dixielanders ein Live-Konzert geben, was sich die fünf nicht entgehen lassen wollten. Doch am Upholmhof kamen nur vier an, hatten sie etwa jemanden vergessen? Nein, es war auch dieses Mal nicht Rita, die fehlte, es war Gitta, die sich an diesem Abend nicht wohl fühlte und lieber den Weg mit dem Bus genommen hatte und auch schon bald ankam. Die Band fing an zu spielen, und bei mitreißenden Jazzmelodien verging der Abend viel zu schnell.

Wieder zu Hause angekommen mussten sich die Mädels wieder trocknen, denn auf der Heimfahrt hatte es wieder angefangen zu regnen, und vor allem mussten sie sich erst einmal wieder aufwärmen und plünderten den Kühlschrank, der mit kalten aber wärmenden Getränken gefüllt war.

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