Als die 12jährige Camille (Marianne Coquelicot Mercier) herausfindet, daß sich ihr Vater einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, versucht sie zunächst, diese Tatsache zu verdrängen. Mit pubertärer Halsstarrigkeit setzt sie alles daran, ihn wieder in seine alte Identität zu locken. Für den Vater führt dieser emotionale Spießrutenlauf schließlich zur Kapitulation. Doch als er sich mit Camille aufmacht, im fernen New York eine Existenz aufzubauen, erkennt sie, daß dies der falsche Weg wäre. Sie gibt ihren Vater frei. Auch Camille geht aus dieser Lebenskrise geläutert hervor. Parallel zu diesem Vater/Tochter-Konflikt erzählt der Film von Camilles erwachender Sexualität, die sie zunächst behutsam, dann immer konkreter in die Realität umzusetzen versteht. Im letzten Bild fährt sie mit ihrem Freund Lucky (Tobie Pelltier) auf einem Motorroller in einen neuen Lebensabschnitt.
Drama; Kanada 1993; 104 min.
Regie: Paule Baillargeon; Darsteller: D: Denis Mercier, Marianne-Coquelicot Mercier, Tobie Pelletier, Sylvie Drapeau
Schlagwort: Film
Mein Leben in Rosarot
Ludovik ist der jüngste Spross einer Familie mit vier Kindern. Für seine Eltern ist es eine Angelegenheit des sozialen Prestige, ein schönes Haus in einer eleganten Gartenstadt zu beziehen, wo die Welt rundum noch in Ordnung ist. Alles wäre bestens, wenn Ludovik nicht partout ein Mädchen sein wollte.
Die geschlechtliche Orientierung eines Kindes ist das eine Thema des Films. Alain Berliner erzählt aus der Perspektive des kleinen Ludovik überaus einfühlsam und kenntnisreich von den dabei prägenden Überraschungen, Niederlagen und Erfolgen. Das Drama beginnt spielerisch mit Verkleidungen und bühnenreifen Auftritten des Jungen in Mädchenrollen. Beim Erkennen, Ausprobieren und Benennen seiner Vorliebe stößt Ludovik immer mehr auf das Unverständnis und die Feindseligkeit seiner Umwelt. Und am Ende wird ihm die Schuld aufgebürdet, dass sein Vater die Arbeit verliert und die Familie aus dem Paradies der ‚Anständigen‘ vertrieben wird. Das Wunder ist: Ludovik zerbricht unter diesem Druck nicht. Was ihn – zunächst nur für den Zuschauer sichtbar – vor allen Zumutungen und Angriffen auf seine Unschuld rettet, ist seine Fantasie. Er kann sich in seine zauberhafte Barbie-Puppenwelt flüchten und wird so beinahe unverletzbar. Damit ist Berliners Film eine ebenso heilsame und lehrreiche Meditation über die Kraft der sexuellen Bestimmung eines Menschen wie über das geheimnisvolle Verhältnis von Traum und Wirklichkeit.
Frankreich, Belgien, Großbritannien 1997; 89 min.
Regie: Alain Berliner; Darsteller u.a.: Georges du Fresne, Michèle Laroque, Jean-Philippe Écofey, Hélèle Vincent
Just like a woman
Monica verliebt sich in den Transvestiten Gerald/Geraldine, der bei ihr zur Untermiete wohnt, seit ihn seine Ehefrau aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hat. Der Film basiert auf dem autobiografischen Roman „Geraldine, For the Love of a Transvestite“ von Monica Jay (Text aus der Wikipedia )
Komödie
Großbritannien 1992; 106 min.
Hauptrollen: Adrian Pasdar, Julie Walters, Paul Freeman. Regie: Christopher Monger
Some Like it Hot
1929 befindet sich in Chicago das organisierte Verbrechen durch die Prohibition in den Vereinigten Staaten auf seinem Höhepunkt. Zwei abgebrannte Jazzmusiker, Gerald, genannt Jerry, und Joe, beobachten zufällig, wie Gangsterboß „Gamaschen-Colombo“ und seine Schergen in einer Garage einen Gangstermord begehen. Um sich vor den Mördern zu verstecken, heuern Gerald und Joe als Daphne und Josephine verkleidet bei einer Damenkapelle an, die im Seminole Ritz Hotel in Florida ein Engagement hat. Gerald und Joe verlieben sich prompt in die dralle Sängerin Sugar. (Text aus der Wikipedia )
USA 1959 mit Marilyn Monroe (als Sugar Kane); Tony Curtis (als Joe/Josephine); Jack Lemmon (als Jerry/Daphne) in den Hauptrollen.
Mrs Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen
Ein köstlich amüsanter und doch gesellschaftskritsicher Film über einen geschiedenen Vater, der sich die Nähe zu seinen Kids als transvestierendes Kindermädchen erschleicht.
USA 1993, Robin Williams, Sally Field und Pierce Brosnan in den Hauptrollen. Regie: Chris Columbus
Tootsie
Mit Dustin Hoffman einer der bestgemachten, gesellschaftskritischen Spielfilme über eine transvestitische Mann-zu-Frau-Verwandlung aus Karriere-Gründen, ohne jedweden sexuellen Hintegrund.
Regie Sidney Pollack; USA, 1983
She´s a boy I knew
Die Filmemacherin Gwen Haworth richtet für diese Dokumentation die Kamera auf sich selbst und ihre Familie. In dem daraus resultierenden autobiographischen Film erzählt sie sehr offen von ihrer Transition von Steven zu Gwen und von den Reaktionen ihres Umfelds. Die schonungslose Ehrlichkeit ihrer Schwestern, ihrer Mutter, ihresVaters, ihres besten Freundes und ihrer Ehefrau, die Angst, Wut, Verständnis und Unterstützung ausdrücken, macht den Film besonders eindringlich. Durch Gwens sensiblen Blick wird jeder Schritt des Transitionsprozesses zu einer Gelegenheit vorgefasste Annahmen zu Gender und Sexualität zu hinterfragen.
Kanada 2007, Regie: Gwen Haworth, 70 Min.
Transamerica
Bree (Felicity Huffman) ist eine konservative transsexuelle (Fast-)Frau. Für die letzte Operation, die sie endlich in eine ganze Frau verwandeln soll, spart sie jeden Penny. Doch eine Woche vor der finalen Operation stellt ein Anruf aus dem New Yorker Jugendgefängnis ihr Leben auf den Kopf. Der Anrufer ? Toby (Kevin Zegers) ? ist das Ergebnis einer längst vergessenen, experimentierfreudigen Nacht zu High-School-Zeiten. Als Bree noch Stanley hieß und ein Mann war. Obwohl Bree nichts davon wissen will, schickt ihre Therapeutin sie nach New York. Erst muss mit der Vergangenheit abgeschlossen werden, dann gibt es die lang ersehnte OP. Toby hält Bree zunächst für eine christliche Missionarin, die gestrauchelte Jugendliche bekehren will. Bree sieht keinen Grund, dieses Missverständnis aufzuklären. Doch Tobys Pläne lösen bei Bree Panik aus: Toby will nach L.A., um Stanley zu finden und Porno-Star zu werden. In der Hoffnung, ihn unterwegs bei seinem Stiefvater zurücklassen zu können, bietet Bree ihm an, gemeinsam mit ihm an die Westküste zu fahren. Auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft und mit viel Sehnsucht im Gepäck begibt sich das ungleiche Paar gemeinsam auf eine turbulente Reise quer durch Amerika. Auf dem Weg nach Westen haben beide entgegengesetzte Ziele: Toby will Stanley finden. Und Bree will Stanley für immer hinter sich lassen.
USA, 2005, 103 MIn., Hauptrolle: Felicity Huffman