Beantragung einer EC-Karte vor der Personenstandsänderung

Autorin: Sarah

 

Hallo,

ich bin eine trans* Frau und in der Öffentlichkeit bereits als Sarah unterwegs. Vor kurzem habe ich in einem Artikel gelesen, dass es bei einigen Banken möglich ist, eine EC-Karte mit entsprechendem Namen schon vor der offiziellen Namensänderung zu bekommen. Ist es bei Ihnen möglich, dass ich eine EC-Karte mit dem Namen „Sarah …“ bekommen kann? Etwaige anfallende Gebühren, werde ich selbstverständlich gerne übernehmen.

Vielen Dank,
Sarah …

 

 

Hallo Frau …,

ich danke Ihnen, dass Sie sich an mich gewandt haben.

Das Thema Diversity ist uns sehr wichtig, nicht nur hinsichtlich
Geschlechtergerechtigkeit. Daher möchte ich Ihnen behilflich sein
und Ihre Nachricht wie folgt beantworten.

Gern stellen wir Ihnen die Karten auf Ihren neuen Namen aus.
Dazu benötige ich Ihre Mithilfe.

Liegt Ihnen ein Ergänzungs- bzw. Übergangsausweis vor?

Senden Sie uns diesen bitte ganz einfach per Upload – Dokumente
unter ……….. sicher übertragen.

Sobald uns Ihre Unterlagen erreichen, senden wir Ihnen die neuen
Karten an die bei uns hinterlegte Anschrift. Bitte prüfen Sie diese
vorab in Ihrem Banking unter „Service > Persönliche Daten >
Übersicht: aktuelle Daten“.

Für diesen Service berechnen wir Ihnen je Karte ein Entgelt von
10 Euro gemäß unserem aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnis.

Bitte beachten Sie:
Auf Ihren Kontoauszügen und Kreditkartenabrechnungen sowie im
Banking selbst bleibt vorerst der alte Name und die Anrede „Herr“
bestehen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bank

 

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Diskriminierung durch Update

Schon immer werden meine Frau Ute und ich als „Eheleute“ auf Briefköpfen und Kontoauszügen geführt. Ein Mitarbeiter unserer Bank hatte sich nach meiner Personenstandsänderung dafür eingesetzt, dass dies auch so bleibt. Dafür musste die Software angepasst werden.

Vor ein paar Tagen nun bekamen wir wieder ein Schreiben über irgendwelche Änderungen von unserer Bank. Die Anrede lautete „An die Damen Ute und Xenia …………….“. Ich bin ein wenig zusammen gezuckt. Da wir sowieso einen Gesprächstermin bei der Filialleiterin hatten, wartete ich auf diesen Termin.

Wir sprachen über dies und das und bevor ich auf das Thema kommen konnte, entschuldige sich die Filialleiterin tausend Mal bei uns für die Anrede. Es hätte bereits mehrere Reklamationen und Beschwerden gegeben. Ausgerechnet jetzt nach dem Beschluss der „Ehe für Alle“ so ein Fauxpax der IT-Abteilung.
Durch ein Update der Software war es zu diesem Desaster gekommen. An den Kontoeinstellungen und Freistellungsaufträgen änderte sich nichts, versicherte sie uns. Leider würde die Umstellung ein paar Monate dauern aber die Softwarespezialisten arbeiten fieberhaft an diesem Problem.

Jetzt kann man natürlich auf die Barrikaden gehen und Beschwerdebriefe schreiben oder sich einfach gelassen zurück lehnen und abwarten. Ich habe mich natürlich für die zweite Variante entschieden, denn es gibt eine Erklärung für das Problem und die Bank hat sich in aller Form dafür entschuldigt.
Es ist ihnen sehr peinlich.

Grüße
Xenia

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