So hat Sandra Melina ihren ersten Arbeitstag erlebt.
Nun es ist schon schwierig für mich, jetzt jeden Morgen sooo früh aufzustehen, da bin ich ehrlich. Das merke ich heute wieder. Zum Glück ist es eine kurze Woche für mich. Nächste Woche, wird es etwas schwieriger.
Zum Glück helfen mir meine neuen Pillen beim Einschlafen. Es ist schon hart für mich, der es so nicht mehr gewöhnt ist seit langem. Da bin ich ehrlich. Daran muss ich mich erst mal gewöhnen. Na ja.
Jetzt wieder eine richtige Struktur für den Tag zu bekommen ist anstrengend. Das merke ich heute beim zweiten Aufstehen. Soll jetzt kein Gejammer sein. Ich bin froh darüber, jetzt mal wieder langsam ein geregeltes Leben zu bekommen. Und das ist es ja, was ich wollte.
Der erste Tag ist rum, und ich bin recht zufrieden damit. Ist nicht so schlimm ausgefallen, wie ich es mir gedacht habe. War alles recht locker gelaufen. Ein kleinen Schock habe ich zwar bekommen, aber der war recht positiv.
Ich bin sehr pünktlich dort angekommen um 8:15 Uhr. Sollte um 8:30 Uhr anfangen. Habe mich dann bei der Anmeldung angemeldet und nach einer Frau. S. gefragt, wo ich mich melden sollte. Die Frau am Empfang hat mich dann zu Fr. S. gebracht.
Dann gab es erst mal ein herzliches Willkommen, dass ich da bin. Wir haben dann so noch etwas drüber gesprochen, wie und was ich so machen soll. Dann ist Fr. S. mit mir durch das ganze Haus gegangen und hat mich überall vorgestellt. Und das wirkliche schöne für mich war dann, dass ich wie folgt vorgestellt wurde: "Das ist Frau R., die ab heute hier arbeitet als Hausmeisterin." Immer wieder die Vorstellung als Frau R. Das war sehr ungewohnt, aber doch sehr schön.
Ich habe mir dann immer wieder die Blicke von den Personen angesehen. Und ich habe festgestellt, dass es recht normal war. Also wirklich keine abwertenden oder komischen Blicke. Ich bin ganz normal aufgenommen worden. Worüber ich mich aber doch sehr gewundert habe und es mich etwas geschockt hat, war, dass einige mir einen herzlichen Willkommensgruß gegeben haben. Da war ich doch schon sehr geplättet, muss ich sagen. Damit habe ich nun gar nicht gerechnet. Sie meinten „ Herzlich Willkommen in unserem Haus und auf eine gute Zusammenarbeit“. Da war ich doch ganz schön geplättet. Und das nahm mir dann doch etwas die Angst und Aufregung, die ich verspürt hatte. Also so wurde ich noch nie empfangen.
Nach einer Weile kam dann der Herr, mit dem ich zusammen arbeite und der sozusagen mein Vorgesetzter ist. Und es ging dann auch gleich los. Wir sind zusammen losgefahren um ein Auto abzuholen und eines wegzubringen. Auf der Fahrt haben wir uns dann etwas unterhalten. Und ich war erstaunt über das, was er sagte. Er meinte, dass es doch normal wäre. Gesetzlich ist die Gleichberechtigung der Geschlechter. Er fand das sehr gut von mir und bewunderte meinen Mut.
Als wir dann ankamen, fuhr ich dann mit dem einen Auto und er mit dem anderen. Was wir dann weg gebracht haben. Danach sind wir dann noch zu einem Baumarkt gefahren um Sachen zu holen. Er ging ganz normal mit mir um. Als wir dann wider zusammen fuhren, haben wir uns noch so über den Ablauf unterhalten. Wie und was so gemacht wird.
Und so um 12 Uhr konnte ich dann wieder nach Hause. Also es war ein recht lockerer Tag.
Nun, man kann am ersten Tag nicht viel sagen. Ich zumindest mache das nicht mehr, da ich aus Erfahrung weiß, die ersten Tage sind immer schön und gut. Ich warte erst mal ab, was noch so alles kommt. Ja zu Anfang gibt man sich immer von seiner besten Seite. Mal sehen, wie es wird. Es war sehr ungewohnt, nur als Frau gesehen zu werden. Wie ich schon mal erwähnte, ist das noch mal eine ganz andere Hausnummer, sich auf Arbeit als Frau zu bewegen, als privat. Und das habe ich gestern im Innerlichen auch gemerkt und gespürt. Muss aber sagen, dass ich mich schon recht wohlgefühlt habe. Ich nehme diese positiven Ereignisse auf und bewahre sie mir. Das steigert dann mein Selbstbewusstsein enorm. Und falls mal was Negatives kommen sollte, werde ich damit wohl recht gut umgehen können.
So das war mein erster Arbeitstag. Bin recht zufrieden damit. Bin nett und herzlich aufgenommen worden. Ich denke mal so für mich, besser konnte es nicht gehen. Ich bin froh, dass es so gelaufen ist.
LG
Sandra Melina