Zwischenzeitlich hat es Manuela geschafft und sich durch die Behörden gekämpft. Sie hält nun endlich den Beschluss des Gerichts zur Personenstandsänderung in ihren Händen. Nun gilt es alle Papiere und Dokumente zu ändern, aber da gibt es leider immer mal wieder Probleme in diesem unserem Land. 😉
Autorin: Manuela
Der erste Termin bei der Bartepilation ist gut gelaufen. Die Lichtblitze haben etwas gestochen, aber ich habe mich entschieden eine Frau zu sein und wer schön sein will muss leiden. Danach noch eine Creme aufgetragen damit die Haut nicht so gereizt ist.
Gereizt bin höchstens ich, wenn ich an die Auseinandersetzungen mit der Krankenkasse denke. Die haben es immer noch nicht fertig gebracht, mir eine neue Krankenversichertenkarte auszustellen. Die erste Version war schon mal falsch und auf die zweite Version bin ich mal gespannt. Neuer Name (w) mit altem Bild (m), geht gar nicht! *Seufz*
Normalerweise meldet ja der Arbeitgeber der Rentenversicherung, dass sich der Name und das Geschlecht geändert hat. Da ich Erwerbsminderungsrentnerin bin, ist dafür die Krankenkasse zuständig. Aber die fühlt sich nicht zuständig. Das bedeutet, dass es nächste Woche wieder einen Kampf mit denen geben wird, denn sie müssen auch dafür sorgen, dass ich einen neuen Sozialversicherungsausweis bekomme.
Parallel dazu werde ich das Büro der Deutschen Rentenversicherung aufsuchen, um evtl. auf direktem Weg etwas zu erreichen, denn im Moment bekomme ich noch als Herr M. eine Erwerbsminderungsrente, obwohl es den Herrn M. gar nicht mehr gibt und die Frau M. bekommt keine Rente, obwohl diese ihr zusteht. Irgendwie schon paradox und äußerst fraglich, was da derzeit abgeht. Das wird dann bei der nächsten Einkommenssteuererklärung noch lustig. Wie soll Frau M. Rentenansprüche in der Steuererklärung angeben, die eigentlich Herr M. angeben muss, den es aber nicht mehr gibt? 🙁
Ich bin derzeit an einem Punkt, an dem ich mir überlege ein Buch über den widerlichen Umgang der deutschen Behörden mit Trans*Menschen und über meinen Weg von Mann zur Frau zu schreiben. Erst mal nur für mich und dann vielleicht öffentlich als Taschenbuch. Den Erlös daraus würde ich dann Trans*-Organisationen spenden. 🙂