Wenn eine eine Reise tut…

Marina aus dem Gendertreff Forum berichtet über Geschäftsreisen und Seminare, Tücken des Alltags und den selbstverständlichen Umgang mit ihrer Transidentität.

In der vorletzten Woche habe ich mein erstes Training in der Firma abgehalten. Noch dazu vor ausländischen Kollegen bzw. Händlern. In der Agenda angekündigt war natürlich Herr H., denn offiziell werde ich in der Firma noch immer als „Herr“ geführt. Anwesend waren eine Kollegin aus Russland und ein Kollege aus Dubai. Dann noch ein Händler aus Saudi-Arabien und 3 Techniker eines Händlers aus Russland.

Das Training habe ich mit dem Auslegen unseres Flyers in Englisch begonnen. Als alle diesen gelesen hatten wurde mir versichert, das niemand damit ein Problem hat. Und so war es dann auch. Das Training lief ganz normal ab.

Letzte Woche dann war ich 4 Tage in Genf, um dort selbst an einem Produkttraining teilzunehmen. Der Flieger ging am Montag morgen. Bei der Fluglinie mit dem Kranich ist es ja so, das es die Bordkarten nur noch am Automaten gibt. So einer Maschine ist es egal, wer da vor ihr steht, Hauptsache die Daten stimmen. Also Bordkarte ausgedruckt, Koffer aufgegeben und ab zur Sicherheitskontrolle. Auch da gab es nichts zu berichten. Schließlich fliege ich oft genug um zu wissen, was ich alles ablegen muss, damit der Metalldetektor nicht los geht. Da die Schweiz ja dem Schengner Abkommen beigetreten ist, finden auch an den Flughäfen seit dem 29.03.2009 keine Personenkontrollen mehr statt. Von daher konnte ich einfach durchgehen zur Gepäckausgabe. Koffer abholen und weiter zur Autovermietung. Dort war schon für mich ein Wagen reserviert. Dank Ergänzungsausweis der dgti kein Problem bei der Kontrolle der Ausweispapiere und des Führerscheins.

Die Kollegen in Genf waren ja schon länger vorgewarnt, und so wurde ich dort auch immer mit Marina angesprochen. Am Mittwoch Morgen dann kam noch ein weiter Kollege aus Deutschland, der am zweiten Teil des Trainings teilnehmen sollte. Ich hatte versprochen ihn am Flughafen abzuholen. Das Hotel und auch die Firma befinden sich am südöstlichen Ufer des Genfer Sees, der Flughafen ist jedoch im Nordwesten. Um vom Hotel zum Flughafen zu gelangen muss man also einmal um die Westspitze des Genfer Sees fahren. Der Verkehr morgens in Genf ist mörderisch, deshalb hatte ich beschlossen außen herum, durch Frankreich zu fahren. Die ersten ~20 km ging es über Landstraße, dann kam die Autobahnauffahrt. Direkt hinter der Autobahnauffahrt kam dann die erste Mautstelle. Ich fuhr ganz rechts, jedoch war dies eine „Telepeage“ – Fahrspur, also zur vollautomatischen, berührungslosen Mautzahlung. Da ich in der falschen Fahrspur war, bin ich rechts ran gefahren um zu schauen, wie ich nun auf eine der anderen Fahrspuren gelangen kann. Als ich da so am rechten Rand stand, überholte mich ein LKW mit Auflieger. Der Auflieger erwischte meinen Mietwagen hinten links. Ein ca. 15cm langes Loch im Blech. Bevor ich begriffen hatte, was passiert war, war der LKW schon weit weg. Das Kennzeichen konnte ich nicht mehr lesen. Der LKW-Fahrer hat vermutlich nicht einmal bemerkt, was da passiert ist.

Ich habe dann sofort jemanden an der Mautstelle, meinen Arbeitgeber und den Autovermieter benachrichtigt. Die Mitarbeiter der Mautstelle sagten mir, ich solle zur nächsten Polizeidienststelle fahren und den Vorfall dort melden. Auf der Polizeidienststelle musste ich mich ausweisen, auch hier wieder kein Problem. Nach einer Stunde Wartezeit kam ich dran. Mit meinem schlechten Französisch erklärte ich dem Beamten was passiert war. Er sagte mir jedoch, dass der Fall nicht registriert wird, da es sich nach französischem Recht um einen Bagatell-Schaden handelt. Es gäbe ja keine Personenschäden.

Meinen Kollegen konnte ich jetzt natürlich nicht mehr abholen. Während ich auf der Polizei gewartet habe, habe ich ihm angerufen und gesagt, er solle sich bitte ein Taxi nehmen.

Bei der Rückgabe des Wagens musste ich dann noch ein Unfall-Protokoll ausfüllen. Das war dann alles.

Alles in allem kann ich mal wieder sagen: Es passiert gar nichts, auch wenn andere erkennen, dass ich nicht als Frau geboren wurde. Ich stehe zu dem was ich bin, und das wiederum, wird honoriert. Egal ob am Flughafen, beim Autovermieter oder bei der französischen Polizei, ich wurde immer und überall höflich und zuvorkommend behandelt.

-Marina

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Gestatten, Herr Professorin!

Uni Leipzig macht Männer zu Frauen.

Quelle: www.express.de
Von NASTASIA SCHIWEG

Leipzig: In Leipzig sind jetzt alle gleich, nämlich Frauen. Professoren gibt’s nicht mehr, nur noch Professorinnen, gemeint bleiben damit natürlich auch noch die männlichen Akademiker, die jedoch nur noch in einer Fußnote erwähnt werden.

Ein großes Ärgernis waren die Schrägstriche, in denen die Dozenten/innen gleichberechtigt erwähnt werden mussten. Die Lesbarkeit sollte verbessert werden, und dank des Rektorats…

Mehr lesen …

>> Bericht in express.de

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Der erste Termin beim Endokrinologen.

Marinas Bericht ihres ersten Endokrinologentermins:

Nachdem bei mir alle Rahmenbedingungen, die ich mir mal gesetzt hatte endlich erfüllt sind, konnte ich den nächsten Schritt auf meiner Reise zur Frau angehen.

All die Probleme, sowohl mit meiner Familie als auch mit meiner Arbeit sind ja nun gelöst bzw. geregelt. Also sprach ich bei der vorletzten Therapiesitzung meine Therapeutin auf angleichende Maßnahmen, sprich die Hormontherapie an.

Im Vorfeld hatte ich mich bei den verschiedenen Endokrinologen in NRW nach den momentanen Wartezeiten erkundigt. Diese waren alle im Bereich von 6-9 Monaten.

Da es mir gut, sogar sehr gut geht, meinte meine Therapeutin, ich könne mir ja jetzt schon einmal einen konkreten Termin einholen. Also habe ich wieder alle Endokrinologen in NRW abtelefoniert. Der Arzt in Mönchengladbach hatte einen Termin im September für mich, die Ärzte in Düsseldorf und Krefeld jeweils im August, die Ärztin in Duisburg im Juli. Dann rief ich in Essen an, dort sagte man mir 23.05.2013 um 11:15 Uhr. Diesen Termin habe ich natürlich mit Kusshand genommen.

Die Zeit verging… am 17.05, hatte ich wieder eine Therapiesitzung. Bei dieser Sitzung hat mir meine Therapeutin einen Arztbrief (die sogenannte Indikation) und eine Überweisung zum Endokrinologen ausgestellt. Am Vorabend des 23.05. habe ich zusätzlich eine Medikamentenliste erstellt. Aber nicht mit den Handelsnamen der Medikamente, sondern mit deren Wirkstoff und Dosierung. Da noch Platz war auf der Liste, habe ich darunter noch alle meine bekannten Vorerkrankungen und OPs aufgeführt.

Am 23.05. war es nun so weit. Ich fuhr nach Essen, parkte in einem Parkhaus in der Innenstadt und lief die paar Meter bis zu dem Gebäude. Es ist eine riesige Baustelle. Ich hatte schon Angst, dass sich die Praxis gar nicht mehr dort befindet, denn es sah nicht gerade danach aus, als ob das Gebäude noch bewohnt ist. Also rief ich vorsichtshalber die mir bekannte Nummer an. Die Assistentin am Telefon versicherte mir jedoch, dass sich die Praxis durchaus noch im 6. Stock befindet. Um da hin zu kommen musste ich jedoch einmal um das Gebäude herum laufen, bis zu einer Lücke im Bauzaun, die den Zugang zum Fahrstuhl bildet. Ab in den 6. Stock und angemeldet.

Ich gab also meine Papiere ab, füllte einen Fragebogen aus und begab mich dann in den Wartebereich. Das eigentliche Wartezimmer war wegen der Umbauarbeiten derzeit unbenutzbar.

Man hatte mich im Vorfeld gewarnt, dass dieser Arzt mitunter schwierig sein soll. Deshalb war ich schon ein bisschen nervös, als ich da so gewartet habe. Aber nicht nur deshalb, sondern auch, weil es ein wichtiger aber auch einschneidender Schritt in meinem Leben ist. Ich habe mir eigentlich immer Kinder gewünscht. Wirken die Hormone erst einmal voll, dann ist es damit ein für alle Mal vorbei. Andererseits denke ich, dass ich mit meinen über 40 Jahren dafür schon zu alt bin. Würde jetzt ein Kind geboren, dann würde ich in Rente gehen, wenn es mal das Haus endgültig verlässt. So schwer es auch ist, der Zug ist für mich abgefahren. Aber vielleicht habe ich ja eines Tages noch Neffen oder Nichten durch meinen jüngeren Bruder, die ich dann hoffentlich verwöhnen kann.

Um 12:30 Uhr wurde ich aufgerufen. Stilecht mit Frau H., auch wenn auf meiner Krankenkassenkarte noch immer Herr H. steht.

Der Arzt fragte mich, weswegen ich denn zu ihm gekommen bin, was ich mit meiner Transidentität beantwortete. Dann las er sich den Arztbrief durch und schaute sich die Überweisung und meine Medikamentenliste an. Er sagte mir, dass ich mich da ja gründlich vorbereitet habe, denn viele andere kämen ganz ohne bzw. mit unvollständigen Unterlagen.

Er fragte mich, wann das Ganze mit der Transidentität denn so bei mir angefangen hat, und wie sich das im Laufe der Jahre entwickelt hat. Also gab ich eine Kurzfassung meines Lebenslaufs zum Besten. Noch besser wäre es vielleicht gewesen, wenn ich auch das schriftlich gemacht hätte, aber meine Erzählung war wohl auch so ausreichend. Er machte sich viele Notizen dabei.

Dann ging er meine Liste der Medikamente und Vorerkrankungen durch. Die Medikamente und deren Dosierung sind wohl soweit OK. Er machte dabei Markierungen auf dem Laufzettel fürs Labor.

Dann begann er mit einem kurzen Vortrag über die Hormontherapie. Es gibt wohl eine sehr wenig abgesicherte Studie der american society of endocrinology in der folgende Dosierungsempfehlungen gegeben werden: 4-10 mg Estradiol und 50-100 mg Cyproteronacetat. Die erste Zahl (4-10 mg Estradiol) erschien mir durchaus als gut und glaubwürdig, aber als er die Cyproteronacetat-Dosierung (auch bekannt als Androcur) nannte, da konnte ich mir einen spontanen Ausruf des negativen Erstaunens nicht verkneifen. In etwa so, als hätte ich gerade eine Faust in den Magen bekommen. Letztlich ist das auch sinngemäß so, denn 50-100 mg ist eine wirklich sehr extreme, viel zu hohe Dosierung. Meine Reaktion fand er aber gut und meinte: „Das war die richtige Reaktion.“

Im weiteren Gespräch habe ich dem Arzt gesagt, dass ich mich schon vor längerer Zeit dazu entschlossen habe, gar keine Blocker zu nehmen. Auch diese Entscheidung fand er gut.

Er sagte mir dann, dass er mir für den Anfang 4 mg Östrogen verschreibt. Ich soll jedoch darauf achten, ob sich Anzeichen von Thrombosen zeigen. Wenn ja, dann soll ich sofort zum Hausarzt gehen. Als nächstes schaute er sich meine Brust an und stellte fest, dass ich (neben der Fettbrust) durchaus schon ein wenig Brustgewebe habe.

Wegen der Thrombosegefahr schaute er sich noch meine Beine an, aber außer ein paar kleinen Besenreißern habe ich keine Krampfadern. Jedoch weiß ich, dass Krampfadern bei mir in der Familie häufig auftreten, also muss ich vorsichtig sein.

Zuletzt schaute er sich noch meine Hoden an, um deren Größe zu bestimmen und ich musste meine Perücke ablegen, da er sich noch den Haarwuchs ansehen wollte. Nachdem ich mich wieder angezogen hatte verabschiedete sich der Arzt von mir und ich wurde zum Wartebereich des Labors geführt.

Nach ein paar Minuten wurde ich hinein gerufen. Die Assistentin nahm mir 4 größere Spritzen Blut ab. Dann legte sie das Blanko-Rezept in den Drucker ein und druckte mir mein erstes Rezept über 100 Stück Estradiolvalerat 2mg, von denen ich jeweils morgens und abends eine nehmen soll. Dann bekam ich noch einen weiteren Termin Ende September, und schon konnte ich gehen.

Von einem „schwierigen“ Arzt konnte ich nichts feststellen. Im Gegenteil, unser Termin und die Gespräche waren sehr angenehm für mich. Das lag aber sicherlich auch daran, dass ich von vorne herein klar gemacht habe, dass ich mich mit dem Thema Hormone schon im Vorfeld lange und intensiv beschäftigt habe und auch, dass ich mich entsprechend auf den Termin vorbereitet hatte.

Bei Estradiolvalerat handelt es sich nicht um reines Östrogen, sondern um den Valeriansäureester des Östrogen. Durch die zusätzliche Valeriansäure Gruppe wird das Östrogen einerseits leichter vom Körper aufgenommen, andererseits erreicht man damit einen gleichmäßigeren Hormonspiegel, weil diese Gruppe erst durch Enzyme abgespalten werden muss. Durch diese Seitengruppe entsprechen 4 mg Estradiolvalerat aber „nur“ 3,06 mg reinem Estradiol. Ich will mich aber gar nicht beschweren. Die meisten anderen haben mit 2 mg reinem Estradiol angefangen. Ich bin etwas kräftiger gebaut, von daher denke ich, dass diese effektiven 3 mg genau richtig sind für mich.

Heute ist nun der 5. Tag, an dem ich Hormone nehme. Spüre ich schon etwas? Und ob! Meine Brustwarzen sind erheblich berührungsempfindlicher geworden und ab und zu kribbelt und juckt es ein bisschen in diesem Bereich.

Ich freue mich schon auf die Wirkungen, die da noch kommen werden.

Alles in allem war es ein bedeutungsvoller und wichtiger Tag in meinem Leben. Und der verlief deshalb so gut weil ich einerseits mich gut vorbereitet, andererseits aber auch keinen Zweifel an meinem Willen gezeigt habe.

Allen Neuen noch ein paar Worte der Warnung: Die Hormonbehandlung kann niemals am Anfang des persönlichen Weges liegen (siehe hier). Bevor man damit anfängt kann ich nur dazu raten zuerst seine ganzen anderen Probleme in den Griff zu bekommen. Also sich selbst, die Familie, Freunde und die Arbeitsstelle. Diese 4 Komponenten muss man unbedingt mit auf die Reise nehmen. Und das braucht einfach seine Zeit. Bei mir hat das insgesamt 3½ Jahre gedauert. Und das war schon eine ziemlich schnelle Reise, so im Vergleich zu manch anderer, die ich kenne. Auf der anderen Seite mögen einem 3½ Jahre lang vorkommen, aber ich habe diese Zeit einfach gebraucht um mit mir und meinem Umfeld ins Reine zu kommen. Und deshalb war diese Zeit genau die richtige für mich.

Und so muss jede von uns, die den Weg bis hier oder noch weiter gehen will ihre eigene Geschwindigkeit finden. Mein Rat: Lasst euch Zeit…. es kommt nicht auf ein paar Monate oder sogar Jahre an. Es zählt letztlich nur eines: Glücklich und zufrieden zu sein.

Liebe Grüße
Marina

>> Ablaufplan

Kleines 1×1 der Hormone

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Podiumsdiskussion zum Thema Transidentität beim CSD Düsseldorf 2013

Das Rahmenprogramm des CSD Düsseldorf 2013 begann mit einer Diskusion zum Thema Transidentität auf der Bühne des CSD-Geländes. Xenia und Ava vom Gendertreff sowie Deborah Campbell und Band wurden interwiewt und gaben teils sehr persönliche Einblicke.

Das folgende Video zeigt die Diskussion in voller Länge. Lediglich das Video, das ursprünglich eingespielt werden sollte, haben wir herausgeschnitten, da die Technik nicht mitgespielt hat.


Dieses Video ist auf dem lokalen Server gespeichert und es findet kein Zugang zu einem Drittanbieter statt!

Da das Video der Diskussion mit einer sehr einfachen Kamera aufgenommen wurde, ist die Bildqualität leider nicht ganz so berauschend. Aber hier kommt es ja auf die Aussagen und nicht auf die Kamerführung an.

Die Podiumsdiskussion auf YouTube ansehen

Nothing wrong with me

Fotos vom Gendertreff beim CSD-Düsseldorf 2013

Inhaltsverzeichnis

Fotos vom Gendertreff beim CSD Düsseldorf 2013

Wie berichtet hat der Gendertreff auch 2013 wieder am CSD Düsseldorf teilgenommen. Nach der Teilnahme von Xenia und Ava an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Freitag waren wir am Samstag und am Sonntag mit unserem Informationsstand auf dem CSD-Gelände vertreten. Darüber hinaus haben wir am Sonntag an der Parade teilgenommen.

Hier ist ein Bild unseres Informationsstands mit der Stand-Besetzung vom Samstag zu sehen.

CSD Düsseldorf Gendertreff 006

Bereits am Freitag ging es los. Leider spielte das Wetter nicht richtig mit und man sieht es an den Winterklamotten: Bei gerade einmal einstelligen Temperaturen gab es eine kurze Diskussion rund um das Thema Transidentität. Eigentlich sollte eine Videopremiere folgen, doch ebenso wie das Wetter spielte auch die Technik nicht richtig mit. So blieb es bei der Diskussion, bei der Xenia und Ava vom Gendertreff sowie Deborah Campbell Statements sowie teils sehr persönliche Einblicke zum Leben mit der Transidentität gaben. Deshalb war es schade, dass aufgrund der frostigen Temperaturen nur wenige Besucher anwesend waren.

CSD Düsseldorf Gendertreff 006

Zum Glück jedoch hatte der Wettergott ein Einsehen, wie das folgende Bild vom Pfingstsonntag zeigt. Man soll nicht glauben, dass das Bild oben und das Bild unten vom gleichen Wochenende stammen. Doch offenbar ist Petrus transident und half mit stündlich besser werdendem Wetter, dass sich der CSD-Platz füllte. Und während wir am Freitag noch in Winterklamotten auf der Bühne standen, wurde am Sonntag das Sommerkleid aus dem Schrank geholt.

CSD Düsseldorf Gendertreff 006

Doch bereits am Samstag wurde es nach verhaltenem Start noch richtig sonnig. Die Düsseldorfer Rheinuferpromenade füllte sich mit Menschen und der CSD-Platz wurde immer belebter. So führten wir am Samstag und am Sonntag viele Gespräche am Stand und verteilten fleißig unsere Flyer.

CSD Düsseldorf Gendertreff 006

Am Sonntag hieß es dann: Aufbruch zur Parade. Aber natürlich blieb auch während der CSD-Parade der Gendertreff-Stand besetzt.

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Die Parade des CSD Düsseldorf 2013 setzte sich am Graf-Adolf-Platz in Bewegung. Der Zug ging über die Königsallee …

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… und durch die Düsseldorfer Altstadt. Wie man sieht, war es richtig voll und natürlich haben wir auch wieder jede Menge Flyer verteilt.

CSD Düsseldorf Gendertreff 006

Die Parade dauerte über drei Stunden. Hier stehen wir vor dem Füchschen. Die Hausbrauerei ist eine Düsseldorfer Institution und natürlich war auch die ganze Ratinger Straße gut besucht. Kein Wunder, bei dem Wetter.

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Dann ging es weiter zur Rheinuferpromenade. Hier sind wir sozusagen auf der Zielgeraden, denn am anderen Ende der Promenade befand sich das CSD-Gelände.

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Der Gendertreff wurde auf dem CSD-Platz vor der Bühne begrüßt und den Anwesenden vorgestellt.

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Wie man sieht, hatten wir am Samstag und auch am Sonntag bestes Wetter. So macht ein CSD richtig Spaß. Und Gendertreff-Ballons hatten wir auch. 🙂

CSD Düsseldorf Gendertreff 006

Am Sonntag Abend ging wieder einmal ein erfolgreicher CSD zuende. Der CSD Düsseldorf feierte übrigens sein 10-jähriges Bestehen. Im nächsten Jahr wird der Gendertreff 10 Jahre alt – und das werden wir bei hoffentlich ähnlich gutem Wetter auch beim CSD Düsseldorf 2014 feiern. 🙂

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Der Gendertreff beim CSD Düsseldorf 2013

Düsseldorf, 17.05.2013 „Generations of Love“ – so lautet das Motto des diesjährigen CSD Düsseldorf. Auch der Gendertreff ist zum 10-jährigen Jubiläum des CSD mit einem Stand (Sa. und So.) und auf der Parade am Sonntag vertreten. Das Rahmenprogramm am Freitag beginnt mit einer Podiumsdiskussion über das Thema „Transidentität an der Deborah vom LSVD, sowie Ava und Xenia vom Gendertreff teilnehmen.

Für Transgender stellt das Thema Liebe und Partnerschaft häufig ein Konfliktpotential dar: Ist beispielsweise ein Mann-zu-Frau-Transgender ein heterosexueller Mann mit einer weiblichen Psyche oder eine lesbische Frau in einem Männerkörper? Begriffe wie „Homosexualität“ oder „Heterosexualität“ beziehen sich demnach auf ein bipolares Geschlechtsmodell, das für transidente Menschen gar nicht zutrifft. Auch die Akzeptanz der Transidentität in der Partnerschaft wirft mitunter Probleme auf.

Der Begriff „Transgender“ bezeichnet Menschen, deren körperliches Geschlecht nicht bzw. nicht vollständig mit ihrem gefühlten Geschlecht übereinstimmt. Die Transgender-Eigenschaft ist unabhängig von der sexuellen Orientierung. Die meisten Transgender sind heterosexuell.

Die Transgender-Eigenschaft ist nicht einfach nur „ein Hobby“. Viele Transgender möchten sich dem Wunschgeschlecht so weit wie möglich annähern. Der Gesetzgeber hat erkannt, dass dies vielfach Probleme mit sich bringt. Die „Transition“ genannte Angleichung an das Wunschgeschlecht ist deshalb im Transsexuellen Gesetz (TSG) geregelt.

Ziel des Gendertreff ist die Hilfestellung für Transgender, Angehörige und Interessierte sowie die Information der breiten Öffentlichkeit. Dazu betreibt der ehrenamtlich geführte Gendertreff unter http://www.gendertreff.de eine große Internet-Plattform mit einem Forum, einem eigenen Magazin und vielen weitergehenden Informationen. Darüber hinaus wird mit den Selbsthilfegruppen Gendertreff Rheinland in Düsseldorf und Brauhaustreff Opladen in Leverkusen ein Angebot zum persönlichen Austausch bereitgestellt.

Gruß
Gendertreff

CSD-Düsseldorf 2012

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Alltag…

Marina beschreibt ihren Alltag:

Alltag, das beschreibt es am besten. Alltag ist das was ich erreicht habe. Marina ist Alltag geworden. Es ist das was ich immer haben wollte und jetzt, da ich es habe fühlt es sich doch irgendwie komisch an. Dieses Gefühl etwas Besonderes zu tun, etwas Besonderes zu sein ist weg. Dafür hat sich ein anderes Gefühl breit gemacht. Ein Gefühl von tiefer innerer Zufriedenheit. Eine Zufriedenheit, die ich so noch niemals zuvor erlebt habe.

Aber Alltag bedeutet nicht, dass ich nichts Neues mehr erlebe. Und davon möchte ich jetzt berichten:

In den letzten drei Wochen war ich mehrmals wieder im Außendienst, um die Kunden an meine Kollegen zu übergeben. Dabei war ich auch mit Kollegen unterwegs, mit denen ich schon lange vorher zusammen gearbeitet habe. Diese Kollegen sagten mir beide sinngemäß, dass sie mich noch niemals zuvor so ruhig und gelassen erlebt haben. Diese tiefe innere Zufriedenheit strahlt auch nach außen und ist sichtbar für diejenigen, die mich auch anders kannten.

In dieser Woche war ich mit einem Kollegen bei einem großen Kunden in Burghausen in Südost-Bayern, direkt an der Grenze zu Österreich.
Wenn ich jetzt zu Kunden gehe, dann verkleide ich mich nicht mehr als Mann, aber ich binde es auch nicht jedem Kunden direkt auf die Nase. Ich gehe einfach so rein wie ich auch sonst arbeiten gehe. Wenn man mich darauf anspricht, dann erkläre ich gerne was es mit mir auf sich hat, wenn nicht, dann eben nicht.
Dieses Mal kam das Gespräch eher indirekt auf mich, aber egal, ich habe dem Kunden erklärt, dass ich Transgender bin und meinen Alltagstest begonnen habe. Wie immer hatte ich unseren Flyer dabei und bat darum den Erklärungsteil zu lesen. Das hat sehr großes Erstaunen ausgelöst, denn der Kunde hatte das große, bekannte Vorurteil „Transgender sind schwul“. Deshalb verwunderte ihn die Aussage in unserem Flyer:

„Entgegen der vorherrschenden Meinung hat eine Transidentität nichts mit der sexuellen Orientierung der betreffenden Person zu tun. Demzufolge sind die meisten Transgender heterosexuell“

Ich erklärte, dass dieser Irrtum leider weit verbreitet ist, weil er so auch durch die Medien propagiert wird; Stichwort „Olivia Jones“. Aber auch, das ich ein lebendes Beispiel bin, dass dies meistens nicht so ist. Der Kunde sagte mir, dass er das interessant findet und wieder etwas gelernt hat. Er wird sich mal auf unserer Plattform umsehen.

…. Tja, jedes bisschen Öffentlichkeitsarbeit zählt … und „steter Tropfen höhlt den Stein“ sagt der Volksmund. Das ist unser Prinzip: immer weiter machen, die Öffentlichkeit aufzuklären.

An dem Abend war ich alleine, der Kollege ist nach der Arbeit direkt nach Hause gefahren. Zuerst war ich in einem mongolisch/chinesisch/japanischen Restaurant essen. Da gibt es nichts zu berichten, außer, dass ich schon in besseren Restaurants dieser Art war. Das Essen war durchschnittlich, nicht schlecht aber auch nichts Besonderes.

Es war ein schöner milder Abend und ich hatte einfach keine Lust wieder alleine auf dem Hotelzimmer zu sitzen. Ich hatte gelesen, dass in Burghausen gerade Mai-Wiesn ist, also dachte ich mir, ich schau mal. Auf dem Weg dorthin kam ich an der Bar vorbei, in der ich mit dem Kollegen am Abend zuvor ein Bier getrunken habe. Von weitem konnte ich schon das Riesenrad sehen und die Musik schallte herüber. Und so stand ich einen Moment etwas unschlüssig da, denn eigentlich bin ich kein Fan von bierseeliger baiuwarischer Fröhlichkeit. Dann fiel mir ein, dass ich gelesen hatte, dass man besser einen Platz im Festzelt reservieren soll. Das hatte ich natürlich nicht getan, also entschied ich mich nicht zur „Wiesn“ zu gehen sondern hier zu bleiben.

Wie ich da so stehe spricht mich eine Frau an, die dort vor der Bar an einem der Tische sitzt. Sie sagte mir, dass es zur „Wiesn“ da lang geht und zeigte in die Richtung. Ich meinte, dass ich eben auch darüber nachgedacht habe, dorthin zu gehen, aber eigentlich lieber hier bleiben würde. Also suchte ich mir einen Tisch, etwas weiter weg von ihr und versuchte mich zu setzen. Leider passte ich nicht in die aufgestellten Korbstühle mit Armlehne. Da sagte die Frau, dass es ihrem Freund auch immer so gehen würde. Es gäbe aber auch ein paar Stühle ohne Armlehnen. Der nächste derartige Stuhl stand genau am Tisch neben ihr. Ich fragte, ob sie etwas dagegen hätte, wenn ich mich stattdessen eben dort hinsetzen würde, was sie verneinte.

Ich nahm die Getränkekarte und überlegte was ich denn wohl trinken könnte. Die Frau neben mir empfahl mir den Grünen Veltliner Weißwein und dazu eine Karaffe Wasser. Sie hatte genau das auf dem Tisch vor sich stehen. Also eine Weinschorle zum selbst mischen…. Gute Idee. Ich bestellte genau das. Und so kamen wir ins Gespräch. Wir redeten über alles Mögliche, zum Beispiel, dass sie aus Ost-Holstein kommt und schon 17x im Leben umgezogen ist. Ich erzählte ihr auch so dies und das, aber das Thema Transgender kam gar nicht auf. Zwischendurch kam die Kellnerin an unseren Tisch und wir drei Frauen haben angestoßen. Dabei erfuhr ich auch, dass die Frau am Nebentisch Ulrike heißt.

Nach ca. 2 Stunden kam noch ihr Freund dazu, der gerade von der Schicht kam. Und wir drei redeten und redeten und redeten…. Erst nachdem ich zwischendurch einmal zur Toilette gegangen war kam die „berühmte Frage“ auf, nämlich wie lange ich denn schon eine Frau wäre…. OK, also haben sie es doch gemerkt. Ulrike erklärte mir, dass sie mich schon gesehen hatte, wie ich die Straße entlang kam. Und als ich so unschlüssig vor der Bar stand, merkte sie, dass ich etwas Besonderes bin. Sie sagte mir, dass ich für sie von ersten Moment an ein ein Frau war, auch wenn ich ziemlich groß bin und eine zu tiefe Stimme habe. Mein Benehmen, meine Gestik…. alles weiblich. Deshalb hat sie mich angesprochen.

Die Frage nach dem „wie lange denn schon“ kam auf, weil ihr Freund sie gefragt hat, während ich auf Toilette war. Na gut, also erklärte ich, dass ich erst seit knapp 3 Monaten Vollzeit lebe und ich noch keinerlei anpassende Maßnahmen hatte. Dann kam die nächste obligatorische Frage, nämlich auf welche Toilette ich gehe. Selbstverständlich die Damentoilette… Das wollte Ulrikes Freund irgendwie gar nicht verstehen. Wie ich denn auf die Damentoilette gehen könnte ohne GaOP? Für Ulrike und mich war es aber gar keine Frage. Sie betonte noch einmal, dass ich für sie eine Frau bin, und damit ist es wohl klar. Und die dritte unausweichliche Frage ließ nicht lange auf sich warten, nämlich ob ich denn einen Freund hätte. Auch hier musste ich erst einmal Aufklärungsarbeit leisten, genauso wie bei meinem Kunden zuvor. Nämlich das ich das bin, was manchmal in der Fachliteratur als eine männliche Lesbe bezeichnet wird. Auch das konnte Ulrikes Freund irgendwie gar nicht einordnen. Naja, egal, wir haben uns trotzdem noch weiter unterhalten bis die Bar zu gemacht hat. Das war dann um 1 Uhr morgens. Ulrike und ich haben noch Adressen und Telefonnummern ausgetauscht und uns dann verabschiedet.

Ich muss schon sagen, das war für mich das aller erste Mal, das ich jemanden so zufällig kennengelernt habe. Eine ganz neue Erfahrung für mich. Euch anderen mag das komisch vorkommen, aber wer so ein bisschen meine Geschichte kennt, der weiß warum.

Liebe Grüße
Marina

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Gendertreff – Interview im Leverkusener Anzeiger

Am 04.05.2013 war der Gendertreff auf dem Selbsthilfetag in Leverkusen mit einem eigenen Stand vertreten. Wir haben fleißig Flyer verteilt und viele Gespräche geführt. Weiter haben Xenia und Ava einer Reporterin der Tageszeitung Leverkusener Anzeiger ein kurzes Interview gegeben. Den am 05.05.2013 erschienenen Bericht geben wir hier im Wortlaut wieder.

Quelle: Leverkusener Anzeiger

Zum Welthochdrucktag haben sich am Samstag im Forum zahlreiche Besucher versammelt, um sich beim Patientenseminar zum Thema Gesundheit zu informieren. Auch die Selbsthilfegruppen aus Leverkusen und Umgebung stellten sich vor. Von Christina Michaelis

Wiesdorf. Ein Piekser und ein Tröpfchen Blut – schon kann Elena Adler am Stand der Birken Apotheke den Blutzucker- und Cholesterinwert von Renate Heppekausen bestimmen. Die 79-Jährige ist stolz, als sie ihr Ergebnis erfährt. Beide Werte liegen im grünen Bereich. „Ich tue schließlich was für meine Gesundheit“, sagt sie. Renate Heppekausen ist am Samstag eine von vielen Besuchern im Forum. Anlässlich des Welthochdrucktags findet dort das 9. Leverkusener Patientenseminar statt. Zudem präsentieren sich im Rahmen des Selbsthilfetages der AG Selbsthilfe Leverkusen verschiedene Selbsthilfegruppen aus Leverkusen und Umgebung. Dabei ist beispielsweise der Gendertreff, eine Gruppierung, die vor allem im Internet eine Plattform für Transgender, deren Angehörige und Interessierte anbietet.

Seit 2006 gibt es auch in Leverkusen eine Selbsthilfegruppe, in der sich Betroffene ungezwungen über ihre Erfahrungen und das Gefühl, im falschen Körper gefangen zu sein, austauschen können. „Im Schutz der Gruppe lernt man, damit umzugehen“, sagt Ava. Ava ist eine hochgewachsene Frau mit dunklen, glänzenden Haaren. Sie trägt ein gepunktetes Kleid, ihre Füße stecken in hohen Schuhen. Aber eigentlich ist Ava ein Mann – noch. „Im Berufsleben bin ich als Mann unterwegs“, sagt die 45-Jährige. Eine Geschlechtsumwandlung lehnt sie derzeit ab, auch, wenn es nicht immer einfach sei, ihr ursprüngliches Geschlecht anzunehmen, sobald sie arbeiten müsse.

Gut besucht

Xenia kennt diese Gefühle. 25 Jahre lang war sie als Mann verheiratet, lebte mit der ständigen Angst, sich zu outen. 2004 sagte sie ihrer Frau endlich die Wahrheit. Um andere auf ihrem Weg zum Outing und vor allem auf dem Weg zu einem Leben im richtigen Körper zu begleiten und zu unterstützen, hat Xenia die Leverkusener Transgender-Selbsthilfegruppe gegründet. Beim Selbsthilfetag bleiben regelmäßig Besucher bei Xenia und Ava stehen. Die einen schauen etwas skeptisch, andere fragen unbefangen nach. Auch an den anderen Ständen ist viel los. Überhaupt ist die Veranstaltung gut besucht. Renate Heppekausen kommt seit Jahren. „Das ist einfach eine andere Atmosphäre als beim Arzt. Ich komme gerne her“, sagt die Leverkusenerin. Vornehmlich ältere Besucher nutzen die Möglichkeit, sich über Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen, Rheuma, Parkinson und viele weitere Krankheiten, Therapieangebote und vor allem: Selbsthilfegruppen und deren Programme zu informieren.
Besonders viel wird am Tisch der Selbsthilfegruppe Bluthochdruck Leverkusen gefragt.

Es besteht nach wie vor ein hoher Aufklärungsbedarf, obwohl in Deutschland nahezu jeder zweite über 65 Jahren betroffen ist. „Wir merken es lange nicht“, sagt Wolfgang Pfeiffer, Mitbegründer der Selbsthilfegruppe. Dabei sei es ganz einfach, seinen Blutdruck regelmäßig zu überprüfen: „Es gibt gute Messgeräte für Zuhause. Man muss allerdings auf das Prüfsiegel achten.“
Plakate der Deutschen Hochdruckliga, die Pfeiffer und sein Team aufgehängt haben, warnen eindringlich: „Bluthochdruck kommt vor dem Schlaganfall“ oder „Bluthochdruck trifft mitten ins Herz“. Man setze damit ein wenig auf den Schockeffekt, gibt Wolfgang Pfeiffer zu. Aber nur so würden die Leute auch aufgerüttelt und auch aktiv. Denn wer seine Gefäße schone, Sport treibe, sich gesund ernähre und regelmäßig seinen Blutdruck messe, der könne eben auch einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen.

Quelle: Leverkusener Anzeiger

Der Gendertreff beim Selbsthilfetag 2013 in Leverkusen

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Der Gendertreff beim Selbsthilfetag 2013 in Leverkusen

Leverkusen, 04.05.2013 „Selbsthilfe in Bewegung“ – so lautet das Motto des Selbsthilfetags am 04.05.2013 im Forum in Leverkusen. Doch was bedeutet dies für Menschen, die sich mit ihrem Geburtsgeschlecht nicht identifizieren?

Auch transidente Menschen möchten an sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Gerade in der „Transition“ genannten Phase der Angleichung an das Identitätsgeschlechtgeschlecht stellt dies jedoch oftmals ein Problem dar. Körperlich noch Mann, rechtlich bereits schon Frau – oder umgekehrt – stellen sich Fragen wie:

  • Wo zieht man sich um?
  • Wie reagieren die Mitmenschen?

Grund genug für den Gendertreff, auf die Problematik mit einem eigenen Stand auf dem Selbsthilfetag in Leverkusen hinzuweisen und über das Thema Transidentität allgemein zu informieren.

Abends ab 20:00 Uhr lädt der Gendertreff dann herzlich ein, die Selbsthilfegruppe Gendertreff Leverkusen zu besuchen.

Der Begriff „Transgender“ bezeichnet Menschen, deren körperliches Geschlecht nicht bzw. nicht vollständig mit ihrem gefühlten Geschlecht übereinstimmt. Die Transgender-Eigenschaft ist unabhängig von der sexuellen Orientierung. Die meisten Transgender sind heterosexuell.

Die Transgender-Eigenschaft ist nicht einfach nur „ein Hobby“. Viele Transgender möchten sich dem Identitätsgeschlechtgeschlecht so weit wie möglich annähern. Der Gesetzgeber hat erkannt, dass dies vielfach Probleme mit sich bringt. Die „Transition“ genannte Angleichung an das Identitätsgeschlechtgeschlecht ist deshalb im Transsexuellengesetz (TSG) geregelt.

Ziel des Gendertreff ist die Hilfestellung für Transgender, Angehörige und Interessierte sowie die Information der breiten Öffentlichkeit. Dazu betreibt der ehrenamtlich geführte Gendertreff unter https://www.gendertreff.de eine große Internet-Plattform mit einem Forum, einem eigenen Magazin und vielen weitergehenden Informationen. Darüber hinaus wird mit den Selbsthilfegruppen Gendertreff Düsseldorf und Gendertreff Leverkusen ein Angebot zum persönlichen Austausch bereitgestellt.

Gendertreff – Interview im Leverkusener Anzeiger

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Das erste Mal

Julia aus dem Gendertreff Forum berichtet von ihrem ersten Ausflug en femme und macht so all denen Mut, die sich noch nicht aus den eigenen vier Wänden heraus trauen.

Hallo zusammen,

ich habe mir einige Eurer Ratschläge zu Herzen genommen und einen für mich wichtigen Schritt gewagt.

Aber eines nach dem anderen.

Die Diskussion zum Thema ‚Fahrplan‘ hat mir einige Anregungen verschafft und so habe ich mir vorgenommen, meinem eigenen ganz persönlichen und individuellen ‚Fahrplan‘ zu folgen. Da ich in letzter Zeit mal wieder sehr eingespannt war, konnte sich Julia kaum entfalten. Zudem ist meine Frau noch nicht so weit, dass sie Julia kennenlernen möchte. Momentan verdaut sie noch den Schock von meinem Outing und dann muss ich ihr nicht noch mehr aufbürden. Immerhin kommt sie mittlerweile mit meinen Klamotten klar und hat mir schon angeboten einen Platz im Kleiderschrank dafür zu suchen.

Besonders hat mich gefreut, dass wir letztens gemeinsam nach Schminke für mich gesucht haben. Ihr glaubt gar nicht was für ein merkwürdiges Gefühl das war. Wir stehen zusammen vor einem Manhatten Regal und diskutieren über die Form von den Bürsten einer Wimperntusche. *freu*

Ich schweife ab.

Wie gesagt, ich war in letzter Zeit sehr eingespannt und viel auf Reisen. So sitze ich grade in Hannover in meinem Hotelzimmer. Und genau hier startete auch das erste Mal…

Ich kam heute von meiner Schulung etwas früher als geplant zurück ins Hotel. Da ich mir vorher schon überlegt hatte, ein paar Klamotten von Julia mitzunehmen (es waren dann doch ein paar mehr), konnte ich mich nach langer Zeit mal wieder umziehen und mich zurecht machen. Jetzt war aber das Wetter so schön, dass ich nicht unbedingt den ganzen Tag im Hotel bleiben wollte. Also blieben nur zwei Optionen: Entweder geht Julia die Stadt erkunden oder ich zieh mich wieder um.

Nach langem hin und her, weichen Knien und noch einigen anderen Gefühlsausbrüchen, habe ich dann die Tür meines Zimmers von aussen zugezogen.

Da stand ich nun und wusste noch nicht so recht ob vor oder zurück.

Also noch mal tief durchgeatmet und die Treppe runter, schnell durch das Foyer. Vor dem Hotel standen dann aber leider die ersten Leute. Bumms. Mein Herzschlag war irgendwo am obersten Anschlag. Die eine Dame drehte sich aber nur kurz um. Schaute mich an. Und drehte sich wieder zu Ihrem Mann. Sonst keine Reaktion. Wenn das so weiter läuft dachte ich, ist ja alles gut.

Also schnell ins Auto und ab in die Stadt. Leider hatte ich ein wenig unterschätzt, wieviel an so einem herlichen Tag in Hannover los sein kann. Die Stadt war brechend voll und mir fehlte dafür ein wenig der Mut. Also erstmal ein wenig an die Leine. Hier konnte ich kurz stoppen und meinen Puls wieder etwas beruhigen. Mittlerweile war es dann auch schon etwas später geworden.

Also einen zweiten Anlauf. Diesmal hab ich mir das Parkhaus von Kaufhof ausgesucht. Tief durchatmen, aussteigen, zum Aufzug und ab in die zweite Etage, Damenabteilung. Die Leute, die aus dem Aufzug ausstiegen, ignorierten mich total. In der zweiten Etage hab ich dann angefangen, ein bisschen zu stöbern. Die anderen Damen waren alle viel zu beschäftigt um sich um mich zu scheren.

Nach einiger Zeit hatte ich ein paar Teile zusammen und bin zur Umkleide. Hier war nur eine Kabine besetzt und sonst auch nicht wirklich was los. Leider waren fast alle Oberteile an den Armen zu eng (da muss ich mir mal was einfallen lassen). Eines hat aber optimal gesessen. Also die übrigen Teile weggehangen und das eine Teil zur Kasse mitgenommen. Da ich nicht mit meiner Karte bezahlen wollte, spätestens das hätte mich verraten, habe ich bar bezahlt. Von den beiden Damen an der Kasse hat keine auch nur eine Mine verzogen oder was gesagt.

Sehr zufrieden ging ich zurück zum Auto und bin wieder ins Hotel gefahren. Dort wieder schnell durchs Foyer, in den Aufzug und ins Hotelzimmer. Ein Hotelangestellter lächelte mir noch zu. Ich habe freundlich zurückgelächelt und war dann auch schon im Aufzug verschwunden.

Jetzt freue ich mich grade darüber, wie gut Julias erster öffentlicher Ausflug gelaufen ist. Das wollte ich heute noch loswerden.

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